Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"

3. Teil 3 - S. 77

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 77 — mann räumt dann sein „Gewölbe" einem fremden Ver- känfer ein; manche Familie zieht sich auf Küche und Kammer zurück, um die Zimmer zu vermieten. Da die Gasthöfe den Menschenstrom nicht fassen können, so hat jeder Leipziger das Recht, Meßfremde zu ^beherbergen. Kommen doch durchschnittlich 25 000 Fremde auf Tage und Wochen nach Leipzig. Aber noch größer ist die Zahl derjenigen, welche nur einen Tag bleiben und mit den Abendzügen wieder zur Heimat reisen. Da ist ein Ge- wühl und Gewimmel, ein Laufen und Fahren, ein Wandel und Handel an allen Ecken und Enden. Ost hat man Mühe durch das Getümmel von Käufern, Gaffern und Packträgern, Droschken und Karren hindurch zu kommen. Der reiche Kaufherr wie der Dorfkrämer, der Fabrik- befitzer wie der Handwerker, der Familienvater wie der Dienstbote — alle versorgen sich auf der Messe. Aber auch Ausländer, wie Franzosen, Engländer, Italiener, Russen, Türken und Griechen mit Pelz und Fez, polnische Jude» mit langem Rock und langem Bart, ja sogar Amerikaner sind auf der Messe vertreten." (Weber.) 3. Leipzig ist eine Stadt, in welcher man viel lernen kann. a. Universität, das ist eine Schule, welche solche Jünglinge besuchen, die einst Arzt, Prediger oder Richter 'werden wollen. (Studenten, Professoren). b. Musikschule. (Zweck!) Außerdem kann noch hinzugefügt werden: In der Leipziger Ebene wurde einst jene große Schlacht geschlagen, die wir die Völkerschlacht nennen. (1813!) Drei Tage währte der Kampf. Taufende lagen ver- wundet oder tot auf den Feldern und Wiesen. Stundenweit hörte man den Donner der Kanonen. In dieser Schlacht wurden die Franzosen besiegt und aus unserem Vaterlande hinausgejagt. Von der Schlacht bei Leipzig erzählt man noch heute in der ganzen Welt, ähnlich wie von der Schlacht bei Sedan. 3. Die Stadt Dresden. Zur Anschauung: Lehmann, Geogr. Charakterbilder Nr. 10 (Dresden) — Eine Abbildung von der Brühlschen Terrasse — Photographie: Raphaels Madonna — Ein Teller aus Meißner Porzellan. Iiel: Wir lernen heute die Hauptstadt Sachsens kennen, die jährlich von Tausenden von Fremden aufgesucht wird.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 69

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 69 — bindet, rücken auch hierher, in bisher unbewohnte Gegenden, Ansiedler vor. Freilich ist auch jetzt noch die Urbarmachung der bisher brach liegenden Länder eine mühevolle Arbeit. Das erste Geschäft des Ansiedlers besteht darin, sich ein Blockhaus aus unbehauenen Baum- stammen zu errichten. Handwerker trifft er in jenen Gegenden nicht an; er muß daher selbst Hand an das Werk legen und die Geschäfte des Maurers, Zimmermanns und, wenn es sein muß, auch die des Schmiedes übernehmen. Seine Nachbarn leisten ihm bereitwilligst Beistand. Schwache Bäume von festeni Holze werden gefällt und in gleichlange Stücke ge- hauen. Vier starke Stämme mit übereinander stehenden Enden werden im Viereck auf einander gelegt und dadurch zusammengefügt, daß in die oberen eine Kerbe, in die unteren ein sogenannter Sattel gehauen wird, so daß beide in einander greifen. Dies ist die erste Grundlage des Hanfes, auf welcher sich nun in gleicher Weise eine Lage nach der andern erhebt. Doch das dadurch hergestellte Viereck ist unzugänglich, darum muß erst mit der Axt eine Öfsuuug für die Thüre und eine zweite für das aus Lehm aufzuführende Kamin gehauen werden. Fenster fehlen in diesem ersten Blockhause ganz, und das Dach besteht aus rohgespaltenen Brettern, welche nach Schweizer Art mit Steinen oder Stauben beschwert werden, damit der Wind sie nicht wegführt. Weiterhin wird das Haus, wie später auch die Felder, eingefenzt. Man fällt hierzu das beste Nutz- holz, zerschneidet es in 3—4 m lange Klötze und spaltet diese wieder in etwa 30 ein starke Stangen. Diese werden im Zickzack um den ein- zufenzenden Ort so hoch übereinander gelegt, daß weder Kühe noch Pferde sie überspringen können. Ist der Bau glücklich ins Werk gesetzt, so geht es an die Urbarmachung des Bodens. Auch hier ist der Ansiedler nur auf sich und seine Familie angewiesen; denn in Amerika kann man nicht so leicht Knechte und Mägde in den Dienst nehmen wie bei uus; sie würden von dem angehenden Pflanzer einen unerschwiuglichen Lohn fordern. Die ersten zwei Jahre muß er daher wie ein Lasttier arbeiten und alle Entbehrungen ertragen, bis glückliche Ernten und die Vermehrung der Haustiere ihn instandsetzen, sich gemächlich einzurichten. Da muß die Axt unermüdlich in dem mächtigen Urwalde arbeiten, die stärksten Stämme sind zu zerkleinern und auf Haufen zu legen. Die Wurzelstöcke werden dann an- gezündet und das so gelichtete Land zur Aussaat, besonders von Mais, zu- gerichtet. Durch rastlose Arbeit wird so in jahrelangem Schaffen das bisher unbenutzt daliegende Land in eine Kornkammer umgewandelt. 2. Sie besitzt eine großartige Bedeutung für den Handel. Kürzester Weg von der Ostküste nach dein stillen Ozean (Früher!) — Handel mit China, Japan und Indien — Kürzeste Reiselinie zwischen Europa und Ostasien. Z.sie besitzt eine militärische Bedeutung. — Schnelles Niederwerfen von Jndianeraufstäuden durch Herbeiführung von Truppen.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 106

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 106 — merkwürdig sind die Göttertempel zu Ellora. (Plateau vou Dekan.) Sie sind in und aus einer halbmondförmig sich erhebenden Felswand von hartem roten Granit ausgehauen, nehmen einen Läugenranm von einer halben Stunde ein und bestehen aus mehreren Stockwerken. Sie bergen in ihrem Innern eine sinnverwirrende Menge von Gängen, Kanälen, Brücken, Treppen und Säulen, welche letztere meist Elefanten darstellen. Wände und Decke sind mit Bildwerk überladen. Vor den Tempeln be- finden sich Vorhöfe mit allerlei Gängen und Wasserbehältern. Wie viele Hände und wie viele Jahre sie an diesem Riesenbau gearbeitet haben, läßt sich nicht berechnen. — Außer solchen Felsentempeln finden sich in Indien auch freistehende pyramidenförmige, heilige Gebäude, Bhagavati oder Pagoden genannt. Es sind dies turmartige Gebäude mit vielen sich nach oben zu verkleinernden, senkrechten Stockwerken, die äußerlich mit unendlich vielem Schnörkelwerk überladen sind. (Bild!) Manche dieser Pagoden haben 12—15 Stockwerke und sind an 79 Meter hoch.*) In der Stadt Benares am Ganges (Lage!) stehen gegen tausend Pagoden nebeneinander und bilden einen eigenen Stadtteil. 2. Weiter sind die Jndier zu allen Zeiten durch die Herstellung feiner Gewebe bekannt gewesen, insbesondere hat. Haschmir.(Hauptstadt > des im Gebiete des oberen Indus gelegenen Gebirgslandes Kaschmir) dnrch seine Shawls schon seit Jahrhunderten Weltberühmtheit erlangt. Diese Shams' werden von der Wolle einer besonderen Ziegenart ge- fertigt. Ihre Herstellung ist sehr mühsam. Der zum Weben des Kaschmirshawls dienende Stuhl besteht aus einem Rahmen, vor welchem drei Arbeiter aus einer Bank sitzen. Diese arbeiten mit langen, schweren Schiffen, wenn sie jedoch bunte Muster hervorbringen wollen, mit soviel hölzernen Nadeln, als Farben vorhanden sind; das Verfahren gleicht dem Klöppeln. Je mehr Figuren hineingewebt werden sollen, desto langsamer geht die Arbeit von statten, so daß bei den schönsten Shawls drei Ar- beiter nicht mehr als täglich 6 Millimeter vollenden und in einem Jahre kaum einen solchen zu liesern vermögen. Geringere Sorten, an denen auch nur zwei Arbeiter thätig sind, werden dagegen 6—8 in einem Jahre geliefert. Die feineren Shawls werden in einzelnen Stücken auf mehreren Stühlen gewebt, wobei die Arbeiter von einem Werkmeister beaufsichtigt werden, der für die geringsten Unregelmäßigkeiten der Arbeit ein scharfes Auge habeu und für genaue Ausführung des Musters fowie für die richtige Farbenwahl sorgen muß. Wird ein neues Muster gearbeitet, so sagt der Werkmeister seinen Untergebenen in einem eigen- tümlich singenden Tone vor, welche Figuren sie zu arbeiten, welche Farben sie zu nehmen haben. Sind die einzelnen Stücke eines Shawls vollendet, so kommen sie in die Hände anderer Arbeiter, die sie zu einem harmonischen Ganzen *) Für den Lehrer: Die Felsentempel sind meist Brah manenbauten, die Pagoden dagegen buddhistische Bauwerke.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 110

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — Wehe, wenn du sie mit Schlägen abwehren wolltest! Tu kommst am besten davon, wenn du gelasseu deines Weges ziehst. Wie erklärst du dir den Umstand, daß man diesen Tieren eine solche Verehrung entgegenbringt? (Seelenwanderungslehre!) 5. Die Bewohner Indiens teilen sich streng in vier Stände oder Kasten: 1. Priester oder Brahmanen, 2. Krieger, 3. Landbauer und Landleute 4. Handwerker und Diener. Wer sich den Gesetzen seiner Kaste nicht fügen will, wird ausgestoßen und erhält den Namen Paria. Er muß die niedrigsten Arbeiten verrichten, darf niemand berühren, noch mit ihm essen oder trinken. F. Indien ist das Land uralter Weisheit. Die Jndier besitzen Dichterwerke, die vor Jahrtausenden verfaßt worden sind. Manche dieser Schriften schildern Leben und Thaten von Göttern und Königen. Andere enthalten Gebete und Weisheitsfprüche. Damit ihr euch einen Begriff machen könnt von der Schönheit dieser Dichtungen, will ich euch einen „Gesang an den Himmel" vorlesen, der in einem uralten heiligen Buchs der Brahmaneu enthalten ist. Dieses vor Jahrtausenden gedichtete Lied mutet: „Wo ewiges Licht ist, in die Welt, in welcher die Sonne ihren Platz hat, in diese unsterbliche Welt, dorthin laß mich kommen, o Soma! Wo das Leben frei ist, in dem dritten Himmel der Himmel, wo die Welten strahlend sind, dort mache mich unsterblich! Wo Wünsche und Erfüllung sind, wo der Ort der glänzen- den Sonne ist, wo Freiheit und Freude herrscht, dort mache mich unsterblich." Und in einem anderen Liede desselben Buches heißt es: „Wer ist der Gott, dem wir uusere Opfer darbringen sollen? Er, der durch seine Macht der einzige König der erwachen- den und atmenden Welt ist; er, dessen Macht die schneeigen Berge, die See und die fernen Flüsse verkündigen. Er, der den Himmel erschaffen hat — ja den höchsten der Himmel: er, der das Licht in der Lust ausmißt." Und aus eiuem anderen alten heiligen Bnche hört folgende Sprüche: Besiege den Zorn dnrch Milde, das Böse durch Gutes, Falschheit durch Wahrheit. Sei nicht begierig, die Fehler anderer zu entdecken, aber wache eifrig über die deinigen. Wer sich selbst besiegt, ist ein edlerer Sieger, wie derjenige, der in der Schlacht Taufende überwindet. Dem Tugendhaften ist alles rein. Deshalb glaube nicht, daß nackt zu geheu, zu fasten, auf der Erde zu liegen, den Unreinen rein machen kann, denn der Geist wird immer der- selbe bleiben.

7. Königreich Sachsen - S. 82

1897 - Leipzig : Wunderlich
Sechste methodische Einheit. 1. Beeren- und Pilzsucher, Kräutersammler und Holzhauer im Gebirgswalde. Ziel: Was der Wald den Leuten im Erzgebirge zu der- dienen giebt. 1. Was wohl? (Wie die Leute in der Heide, so können auch die Leute im Erzgebirge hinausgehen, um Heidelbeeren zu suchen. Diese Beeren tragen sie dann in die Stadt und verkaufen sie da.) Ihr habt recht! Der ganze Waldgrund ist ja —■ oft höher als knieehoch — mit Heidelbeergestrüpp bedeckt. Wenn dann zwischen den eirunden, hellgrünen Blättchen der Heidelbeerbüsche im Juui und Juli die blaubereiften Beeren hervorschauen, kommen die Kinder zum Walde. Sie wollen auch gern etwas arbeiten und ihre Eltern unterstützen. Sie streifen die Beeren mit einem hölzernen Kamme oder mit ihren Händen in ihre Körbe und tragen diese wohlgefüllt nach der Stadt. Hier erhält das fleißige Kind manch blankes Geldstück für seinen gefüllten Korb. Auch Erdbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren werden eingesammelt und verkauft. 2. Noch andere Gaben bringt der Wald dem Erzgebirger dar! spilze.) An schattigen und feuchteu Stellen im Walde sprießen sie vorzüglich im Juli und August in Menge empor. Sie werden ansge- sucht, auf den Markt gebracht und gern gekauft. Warum? Außer den Beeren- und Pilzsuchern könnt ihr aber auch den Krätttermann im grünen Walde treffen. Kräuter sucht er, wie sein Name uns sagt, und zwar solche, die man — gleich der uns wohlbekannten Kamille — zur Herstellung von Arznei gebraucht (Arzneikräuter). Ihr habt freilich noch keine der Pflanzen*), die der Kräutermann in seinem Korbe sammelt, zu Gesicht bekommen. Es sind aber gar nützliche Kräutlein, und der Kräuter- mann bringt manch blankes Markstück aus der Apotheke mit nach Hanse. Wieso aus der Apotheke? *) Fingerhut (Digitalis purpurea), Bergwohlverlei (Arnica montana), Toll- kirsche (Atropa belladonna), Tausendgüldenkraut (Erythraea centaurium u. s. w.)

8. Königreich Sachsen - S. 57

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — 2. Aufsatzbildung: Die Wenden. In der Nähe von Bautzen haben die Wenden ihre Wohnsitze. Ihre Dörfer sind meist klein. Die Häuser sind vielfach noch aus Holz und Lehm gebaut und mit Stroh gedeckt. Die Dörfer sind umgeben von Wiesen und Feldern. Die Wenden treiben meist Ackerbau und Viehzucht. Die Be- schäftigung in der freien Luft macht sie stark und gesund. Da die Wenden auch fleißig und ehrlich sind, nimmt man sie überall gern als Dienstboten an. 3. Erzählen: Die Wunderblume auf dem Löbauer Berge. — Bilder aus dem Sachsenlande. Band I.)

9. Königreich Sachsen - S. 26

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 26 — stücke können Arbeiter treffen und verletzen. Morsches Gestein kann nachgeben und die Arbeiter, die an höheren Stellen arbeiten, in die Tiefe reißen. Dazu kommt noch, daß die Arbeiter täglich den feinen Sandsteinstaub einatmen müssen, der die Luft im Steinbruche erfüllt. Dieser Sandsteinstaub macht viele der Arbeiter zeitig krank und schwach. c. Wie verwendet man die gewonnenen Steine? Aus ihnen baut man Brücken und Schlösser, Häuser und Mauern. Aus ihnen stellt man Treppenstufen und Fenstergewände her. Aus ihnen fertigt man auch Denksteine und Denkmäler, wie wir sie anf unserem Kirchhofe finden. b. 3ifl: Warum im Sommer so viele Lente ins Sandstein- gebirg e reisen. Was wollen diese Leute wohl im Saudsteingebirge? (Viel- leicht wollen sie die Sandsteinfelsen ansehen, oder zusehen, wie die Steine abgehackt, aufgeladen und fortgeschafft werden. — Vielleicht wollen sie gern einmal einen der hohen Berge besteigen, den Porsberg, den König- stein, den Lilienstein oder die Bastei, und von da aus hinabschauen ins Thal. — Vielleicht wollen sie auch auf einem Flusse fahren, um zu wissen, wie es sich zu Schiffe fährt.) — Und ob es den Lenten im Sandsteingebirge gefällt? (Es wird ihnen schon gefallen. Es muß fchöu sein, im Walde spazieren zu gehen, wenn die Vögel singen und der Kuckuck schreit und der Wind in den hohen Bäumen rauscht. — Es muß hübsch sein, auf dem Schiffe zu fahreu und die Hand hinauszuhalten, daß die Wellen durch die Finger gehen. — Es muß Freude machen, von Bergeshöh aus hinzuschauen über Dörfer und Städte und Wiesen und Wälder.) Ihr habt recht! Es ist gar schön am Elbstrom. Viele Leute bleiben daher auch den ganzen Sommer, oder doch wenigstens einige Wochen, im Elbsandsteingebirge. Wo wohnen sie aber dann? (Sie werden sich Stuben mieten, werden im Gasthofe wohnen, können bei Freunden oder Verwandten auf Besuch sein.) Die meisten Leute, die zum Vergnügen ins Sandsteingebirge reisen, wohnen in einem kleinen, freundlichen Städtchen an der Elbe, stromaufwärts von Königstein. Suche es! (Schandau.) Warum gerade hier? (Hier wird es genug Woh- nungen geben, hier wird es auch am schönsten sein.) Ja, hier giebt es große und prächtig eingerichtete Gasthäuser (Hütels), in denen viele Unter- kunft finden können. Hier kann man auch in Wohnhäusern auf einige Wochen hübsche Stübchen zu mieten bekommen, in denen es sich behaglich hausen läßt. (Sommerwohnungen.) Von Schandau aus können die Sommergäste (Erkläre!) auch bequem schöne Spaziergänge machen. Wo- hin? (Königstein, Lilienstein, Bastei!) Sie können auch zwei südlich von

10. Königreich Sachsen - S. 54

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 54 — Messen, schlagen bort Buden auf und verkaufen ihre Pfefferkuchenscheiben Pfefferkuchenmänner u. s. w. Oben an der Bude ist gewöhnlich ein großes Schild befestigt. Auf dem Schilde steht mit großen Buchstaben geschrieben: Pulsnitzer Pfefferkuchen. — Wiedererzählung. Verglcichung. Iiel: Wir wollen den nördlichen Teil der Lausitz mit dem südlichen vergleichen. 1. Wir haben im Norden und Süden Leute bei ihrer Arbeit betrachtet. Was finden wir da? a. Im Norden arbeiten die Leute auf den Feldern. Sie säeten, pflügten, ernteten. (Sie trieben Ackerbau.) b. Im Süden saßen sie in den großen Sälen der Fabriken oder daheim in niederer Stube am Webstuhl und webten Leinwand, Kattun oder Wollstoffe. 2. Die Leute unterschieden sich aber nicht allein durch ihre Arbeit. Auch ihr Aussehen war verschieden. Wieso? a. Im Norden: Die Ackerbauer waren groß und stark und hatten rote Backen. Sie arbeiteten den ganzen Tag ans dem Felde.. Die Arbeit in der frischen Luft macht sie gesund und stark. b. Im Süden: Die Fabrikarbeiter und Hausweber waren meist mager und sahen blaß aus. Sie sitzeu den ganzen Tag in der Stube und haben nicht viel zu essen, denn ihr Tagelohn ist gering. 3. Auch sonst unterschieden sich die Bewohner dez Nordens n denen des Südens. Denkt an die Sprache! a. Im Norden: Die meisten Ackerbauer sind Wenden, also Leute,, die anders reden und anders gekleidet sind als wir. b. Im Süden: Die Fabrikarbeiter und Hausweber siud Deutsche, also Leute, die wie wir reden u. s. w. 4. Nun wollen wir noch die Dörfer des Nordens mit denen des Südens vergleichen. a. Im Norden haben wir Bauerndörfer gesehen, umgeben von Wiesen und Feldern. Die Dörfer waren klein. Die Häuser standen weit auseinander. b. Im Süden erblickten wir große Fabrikdörser. Man mußte oft stundenlang gehen, ehe man von einem Ende znm andern gelangte. Ergebnisse. Jitl: Wir wollen heute das ordnen, was wir von der Lausitz gelernt haben.
   bis 10 von 40 weiter»  »»
40 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 40 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 5
3 4
4 1
5 26
6 2
7 3
8 0
9 5
10 1
11 0
12 0
13 3
14 0
15 1
16 0
17 0
18 2
19 2
20 0
21 0
22 2
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 1
29 3
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 8
38 6
39 9
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 6
46 0
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 1
3 4
4 1
5 1
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 3
13 4
14 0
15 0
16 5
17 9
18 2
19 1
20 0
21 3
22 0
23 1
24 2
25 0
26 1
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 6
35 0
36 4
37 0
38 0
39 2
40 8
41 0
42 1
43 0
44 1
45 11
46 1
47 0
48 0
49 3
50 0
51 0
52 1
53 0
54 13
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 0
63 0
64 3
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 2
73 0
74 0
75 4
76 8
77 11
78 0
79 2
80 0
81 0
82 2
83 0
84 2
85 2
86 0
87 8
88 0
89 0
90 0
91 6
92 11
93 0
94 12
95 4
96 0
97 1
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 196
1 131
2 29
3 80
4 3
5 5
6 338
7 27
8 7
9 0
10 7
11 109
12 225
13 204
14 126
15 0
16 0
17 4
18 12
19 34
20 48
21 1
22 4
23 0
24 85
25 213
26 2
27 2
28 105
29 84
30 7
31 7
32 180
33 53
34 238
35 6
36 85
37 0
38 28
39 41
40 2
41 9
42 42
43 76
44 52
45 30
46 12
47 367
48 13
49 0
50 110
51 185
52 68
53 27
54 19
55 3
56 1
57 17
58 5
59 92
60 9
61 7
62 4
63 0
64 1
65 8
66 30
67 3
68 9
69 0
70 49
71 13
72 21
73 0
74 7
75 25
76 58
77 0
78 142
79 2
80 8
81 439
82 35
83 165
84 36
85 1
86 74
87 57
88 2
89 171
90 85
91 12
92 2
93 39
94 114
95 114
96 41
97 5
98 6
99 8
100 55
101 114
102 95
103 2
104 86
105 18
106 12
107 113
108 1
109 140
110 51
111 21
112 29
113 78
114 81
115 37
116 18
117 17
118 2
119 210
120 5
121 30
122 117
123 95
124 80
125 124
126 54
127 68
128 3
129 160
130 108
131 148
132 2
133 276
134 53
135 47
136 93
137 76
138 37
139 158
140 26
141 12
142 135
143 36
144 12
145 7
146 2
147 6
148 0
149 6
150 1
151 23
152 82
153 46
154 33
155 14
156 14
157 20
158 1
159 32
160 57
161 12
162 0
163 0
164 20
165 4
166 19
167 17
168 109
169 26
170 12
171 6
172 14
173 17
174 80
175 144
176 23
177 19
178 46
179 29
180 18
181 1
182 13
183 945
184 73
185 35
186 20
187 10
188 273
189 13
190 3
191 1
192 0
193 273
194 0
195 99
196 101
197 9
198 3
199 60