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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 136

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — a. Westhälfte: Heide, Moor, Marsch. b. Osthälfte; Baltischer Höhenzug. 2. Die oberrheinische Tiefebene. Vi. Naturerzeugnisse: A. Mineralien: Silber, Eisen, Blei, Zinn, Nickel — Stein- kohle, Brannkohle, Torf — Sandstein, Schiefer — Salz. B. Pflanzen. 1. Wald: y4 der ganzen Oberfläche Deutschlands — Laub- bäume (Eiche, Buche, Linde, Esche, Ulme, Birke) und Nadelbäume (Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche.) 2. Kulturpflanzen: Getreide, Kartoffeln, Rüben, Futter, Kräuter, Hopfen, Hanf und Flachs, Weinstock und Obst- bäum. C. Tierwelt. 1. Wild: Hirsche, Rehe, Füchse, Tächfe, Fischottern, Wild- fchweine, Hasen, Gemsen, Rebhühner, Wachteln, Wildgänse, Singvögel — 1 Giftschlange. (Kreuzotter.) 2. Gezüchtet: Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Geflügel, Bienen. Vii. Bodeubenutzung: A. Ackerbau: In besonderer Blüte steht er in Schleswig- Holstein, Mecklenburg, in den Nordseemarschen, in der ober- rheinischen Tiefebene und an der Donau zwischen Regens- bürg und Passau. B. Obst- und Weinbau: Rhein-, Mosel-, Main-, Neckar-. Elbthal. C. Waldbau: Harz, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Böhmer- wald, Erzgebirge, Schwarzwald. — Besonders waldreich ist Hessen-Nassan. D. Viehzucht. 1. Pferdezucht: Schleswig-Holstein, Hannover, Preußen, Württemberg. 2. Rindviehzucht; Alpen, Schleswig-Holstein, Oldenburg, Württemberg. 3. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover. 4. Schweinezucht: Westfalen. 5. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide). E. Bergbau und Steinbrecherei. 1. Metalle: Eisen (Oberlauf der Sieg, Unterlauf der Ruhr, Harz, Erzgebirge, Schlesien) — Blei (Harz, Erzgebirge, Schlesien) — Zink (Schlesien) — Silber (Harz und Erz- gebirge). 2. Brenzen: Steinkohle (Sachsen, Schlesien, Rheinprovinz, — Braunkohle (Thüringen, Sachsen, Schlesien u. s. w.) — Torf (Ems — süddeutsche Hochebene).

3. Außereuropäische Erdteile - S. 22

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 22 — b. Wenn der Mittag naht, wo die Sonne glühende Strahlen herabsendet, wird es stiller, denn viele Geschöpfe, besonders Vögel, der- fallen in Schlaf. Andere freilich beginnen erst jetzt ihr geschäftiges Treiben. Käfer mit goldig glänzenden Flügeldecken, buntfarbige Schmetterlinge und blaue Libellen schwirren lustig umher. Die Kolibris, die Zwerge unter den Vögeln, huschen vou Blüte zu Blüte, um mit langer, dünner Zunge den Honig aus den Kelchen zu saugen. Krokodille steigen von den Schlammbänken der Flüsse weiter heraus und lagern sich in den heißen Sand, um sich zu sonnen. Schildkröten und Eidechsen werden aus ihrem Schatten herausgelockt. Buntschillernde und düsterfarbige Schlangen winden sich geräuschlos durchs Gras dahin. c. Mittag ist vorüber. Da überzieht sich plötzlich der Himmel- Die Sonne verbirgt sich, aber, um so heißer liegt die Glut auf der Erde. Plötzlich erhebt sich Wind. Zwei, drei mal reißt ein sahler Blitz durch die Wolken, zwei, dreimal rollt der Donner; Tropfen fallen! Der Wind wird zum Sturme! Er erfaßt die riesigen Stämme des Waldes und schüttelt die Äste gegeneinander, daß die Luft sich mit furchtbarem Rauschen, Toben, Knarren und Krachen erfüllt. Die stärksten Lianen werden zersprengt, und krachend stürzen die von ihnen noch gehaltenen modernden Äste und Stämme zu Boden. Nun stürzt der Regen, der anfangs durch das dichte Blätterdach aufgehalten wurde, in Strömen zu Boden und erhöht durch sein Rauschen das Schauerliche des Augenblicks. Auch die Tierwelt hat Entsetzen ergriffen. Die Vögel und große Fleder- mäuse flattern ängstlich durcheinander. Die Affen geben ihrer Unruhe durch Winseln und Heulen Ausdruck. Die Insekten haben unter Blättern und an Stämmen Zuflucht gesucht. Doch so schnell, wie das Unwetter gekommen ist, vergeht es auch. Bald wölbt sich wieder tiefblauer Himmel über dem Walde. Und nun summt, singt und zirpt es in alleu Tonarten und Abstufungen, und tau- sendstimmig tönen die Chöre der Frösche und Unken ans dem feuchten Grunde auf. ä. Nachdem die Sonne untergegangen ist, herrscht wieder tiefe Stille. Nur um Mitternacht wird sie wieder unterbrochen. Die wilden Katzen, der blutdürstige Tiger und der mähnenlose amerikanische Löwe, gehen aus Raub aus. Ihr Gebrüll schreckt die Assen aus dem Schlafe und läßt sie winselnd und schreiend durch die Zweige flüchten. Schlum- mernde Papageien werden geweckt und mischen ihr Krächzen in das Kreischen und Schreien anderer Vögel. Die ganze Tierwelt kommt nach und nach in Ausregung, und alle Töne und Stimmen vereinigen sich in der sinsteren Nacht zu einem ungeheuren, grauenerregenden Lärm. Aber bald verstummt das Getöse wieder, und Totenstille tritt ein, bis der Sonnenaufgang aufs nene tausend Stimmen weckt. Zur sachlichen Besprechung. a. Woriu unterscheiden sich die Urwälder von denen unse-

4. Außereuropäische Erdteile - S. 24

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wenn durch Zufall ein Funke auf die ausgedörrte Ebene fällt, so verbreitet sich mit Windeseile eine Feuersbrunst meilenweit von Fluß zu Fluß, die tausend Tieren den Tod bereitet und einen ziegelartig gebrannten Boden hinterläßt. Ii. Die Llanos als Grasmeer. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenszeit ein, so verändert sich die Steppe gar wundersam. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die weite Ebene mit duftenden Kräutern und herrlichen Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Ge- nufse des Lebens. Im hochaufschießenden Grase verbirgt sich der schön- gefleckte Jaguar und sucht, die Weite des nötigen Sprunges sorgfältig messend, die vorüberziehenden Tiere zu erhaschen. Bisweilen sieht man,, wie an den Ufern der Sümpfe der befeuchtete Boden sich langsam und schollenweise hebt und dann mit heftigem Getöse in die Luft geschleudert wird. Wer des Anblickes kundig ist, flieht den Ort, denn er weiß, daß. dort eine riesenhafte Wasserschlange oder ein Krokodil, das die Zeit der Trockenheit uuter dem znsanimengetrockneten Schlamm verbrachte, hervor- zusteigen in Begriff ist. Iii. Die Llanos als Wasserfläche. Infolge des anhaltenden Regens schwellen nun allmählich die Flüsse, die die Ebene begrenzen*), an, sie treten aus ihren Ufern und setzen die ganze unermeßliche Ebene nnter Wasser, aus dem nun die höher gelegenen Stellen wie Inseln hervorragen und den Pferden, Maultieren und Rindern eine enge Zufluchtsstätte bieten. Ans Mangel an Weide schwimmen dann die zusammengedrängten Tiere oft stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem trüben brauugefarbten Wasserspiegel erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodilen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zer- schmettert und verschlungen. Nicht selten bemerkt man Pferde und Rinder, die, dem Rachen der blutgierigen, riesenhaften Eidechsen entschlüpft, die Spur des spitzen Zahnes am Schenkel tragen. Aber nicht nur die Krokodile stellen den Pferden nach. Auch unter den Fischen haben sie einen gefährlichen Feind. Tie sumpfigen Lachen die noch lange zurückbleiben, wenn die Ströme wieder in ihr altes Bett zurückgetreten sind, sind nämlich mit zahllosen elektrischen Aalen gefüllt, deren schleimiger, gelbgefleckter Körper ans jedem Teile elektrische Schläge aussenden kann. (Denke an die Leydener Flasche und den Schlag, den man erhält, wenn man, um sie zu entladen, ihren Knopf berührt.) Diese elektrischen Aale, auch Zitteraale genannt, erreichen eine Länge von 1— und sind imstande, die größten Tiere zu betäuben oder gar zu töten. *) Z. B. der Arauca, der Apura, der Payra.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 71

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — bricht und endlich zwischen Weiden sich hinwindet. Das obere Thal ist von ungeheuren Felsblöcken bedeckt, welche in wilder Verwirrung durch- einander liegen; Gebirgswasser wälzen sich herab und gruben sich Löcher zwischen und unter ihnen durch. 2. Ganz dürftig ist die Pflanzenwelt des Landes. Wald giebt es nicht. Vereinzelt stehende Fichten, Birken und Erlen bleiben kümmerlich klein. Selten erreicht ein Baum Manneshöhe. Dagegen giebt es zahlreiche Moose. Die wichtigste Pflanze Grönlands ist das Löffel- kraut. Dieses unserem Meerettig ähnliche Gewächs besitzt langgestielte, eiförmige Wurzelblätter und kleine weiße Blüten, aus denen kugelige Schötchen entstehen. Es ist eßbar und bildet ein wirksames Mittel gegen eine in den nördlichen Ländern häufige Krankheit, gegen die Zahnfleisch- faule (Skorbut)*). Freilich ist es sehr erklärlich, daß sich hier kein Pflanzenleben findet. 9 Monate lang herrscht der Winter, und der kurze Sommer, der von Juni bis August währt, vermag kaum den Boden an der Oberfläche aus- zutaueu. Im uördlichsteu Teile des Laudes geht die Sonne zwei Monate lang gar nicht auf und im südlichsten giebt es Tage, wo sie nur 3 Stunden sichtbar ist. 4. Dürftig ist auch die Tierwelt dieses Landes. Land- säugetiere giebt es nur fünf. Es sind dies der Eishase, der ein Fell von schneeweißer Farbe aber schwarze Ohrenspitzen besitzt, der Polar- fuchs, der sich durch seinen dicken Pelz auszeichnet, der Eisbär, das Renntier und der Hund. Die hier lebenden Hunde sind freilich anders geartet als die uufrigeu. Sie sind träge und ungelehrig und können nicht einmal zur Jagd verwendet werden. Sie bellen auch nicht, sondern mucksen und heulen nur. Zahlreicher ist die Vogelwelt vertreten. Am häufigsten ist die Eidergans. Es giebt kleine Felseninseln, die vom Gipfel bis zum Fuße ganz mit den Nestern dieser Tiere, die wir schon aus Island kennen lernten, bedeckt sind. Am zahlreichsten sind die Be- wohner des Meeres. Walfische, Seehunde zahlreiche Fischarten beleben die Fluten der Meere, die das einsanie Land bespülen. Iii. Wohnen auch Menschen in diesem unwirksamen Lande? Die Zahl der Bewohner wird auf 20—25000 Personen geschätzt. Es sind Eskimos. Hier seht ihr sie im Bilde**). Beschreibt sie! (Die Eskimos haben schwarzes, straffes Haar und eine braungelbe Hautfarbe. Ihr Kopf *) Nässe, Kälte, der Genuß schlechter Nahrungsmittel und Mangel an Bewegung find die Hauptursachen dieser Krankheit. Sie äußert sich zuerst in einer verdrieß- lichen Gemütsstimmung und durch Trägheit und Mattigkeit in allen Gliedern. Dann entstehen Geschwüre am Zahnfleische, die sich bei der geringsten Berührung öffnen und heftig bluten. Die Zähne fallen dabei nach und nach aus. *) Vergl. Teschendorf, Europa 2. Aufl. S. 198 und 208. **) Lehmann-Leutemann, Völkertypen, Bild 1.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 105

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — Herde Elefanten in Bewegung setzt, so sanft und braust es, als wenn ein Sturm daherfährt. Die Bewohner Indiens verstehen es, den Riesen des Waldes sich dienstbar zu machen. Sie wissen ihn zu zähmen und benutzen ihn dann als Reitpferd, Zugtier oder Lasttier. 2. In den ungeheuren Wäldern Indiens und in den sumpfigen Dickicht, das die Ufer und Mündungen der Ströme umfaßt, lauert das blutdürstigste und granfainste Raubtier, der Tiger. *) Seine Nacken- mnskeln sind ungeheuer kräftig. Er schleppt iu seinem Rachen einen Ochsen von dannen und springt ans den Rücken des Elefanten, um den Reiter herabzuholen. Die Verwundungen, die er seinem Opfer beibringt, sind furchtbar. Nicht nur die Nägel, sondern auch die Zehen dringen bei dem fürchterlichen Tatzenschlage ein. Und nun die Bißwunden! Wie spitze, scharfe Messer gleiten die Zähne beim Biß aneinander hin. Hnn- derte von Menschen werden jährlich von Tigern zerrissen. (In Vorder- indien verloren im Jahre 1883 985 Personen durch sie das Leben, obgleich dort auf jedeu erlegten Tiger ein Preis von 15 Mark gesetzt ist.**) 3. Ein anderer Riese des indischen Urwalds ist das Nashorn. Es ist nächst dem Elefanten das größte Landtier. Seine Länge beträgt gegen 4 m, seine Höhe 1 x/2 m, sein Gewicht 2000 Kilogramm. Auf dem plumpen Rumpfe steht ein dicker Hals und eiu großer dicker Kopf. Auf der Nase befindet sich ein ungefähr 60 cm langes, mit der Spitze rückwärts gekrümmtes Horn. Das Nashorn schweift einzeln oder in Rudeln durch die Wildnis an den indischen Strömen und nährt sich von Baumzweigen, Sträuchern, Disteln und Gras. Täglich vertilgt es 30—40 Kilogramm Pslanzenstoffe. Wird das Nashorn gereizt, so ist es sehr gefährlich, es sncht dann seinen Feind mit dem Hörne zu durch- bohren. inach Twiehausen.) 4. Außer Elefant, Tiger und Nashorn Hansen im indischen Urwald noch zahlreiche andere seltsame Tiere. Unter den hohen Bäumen lauert die Königsschlange und die Brillenschlange auf Beute, im schlam- migen Schilfe der Flüsse ruht das Krokodil; während sich in den Wipfeln der Bäume Affen und prachtvoll gefärbte Vögel (Der Pfau hat in Judieu sein Vaterland!) schaukeln. D. In Indien finden wir eigenartige Erzeugnisse der Menschenhand. Zu diesen sind zu zählen: 1. Die Denkmäler, Paläste und Göttertempel. Besonders *) Lehmami, Zool. Atlas Nr. 37. **) In Jndien^sind 1892 21988 Menschen und 81 668 Stück Hornvieh von wilden Tieren und Schlangen getötet worden. Erlegt wurden 15 988 wilde Tiere und 84 789 Schlangen und hierfür 117 715 Rup. Prämien gezahlt. (1 Rupie = 1 Mk. 36 Pfg.) V

7. Außereuropäische Erdteile - S. 217

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 217 — breiten Küstensaum zu durchschreiten, sodann müssen wir zu den Küsten- g eb irg en aufsteigen die den Küstensanm nach Osten zu abschließen. Von diesen Randgebirgen steigen wir dann zu der Hochebene nieder, die das Innere von Südwest-Afrika, also auch das Innere unserer Kolonie füllt. — Der Küstensaum, fügt der Lehrer hinzu, erscheint vom Meere aus wie eine große Sandwüste und bei näherer Betrachtung können wir uns genau davon überzeugen, daß hier der Schein nicht trügt. Die ganze Küste ist öde und traurig und fast völlig pflanzenleer. Nur dürre Akaziensträucher und Heidekräuter fristen im heißen Sande ein kümmerliches Dasein. Ein ähnliches Bild bilden die Randgebirge. Nur die Hoch- ebenen des Innern machen einen freundlicheren Eindruck. Hier wechseln weite von Antilopen und Zebras und großen Rindviehherden belebte Grasebenen mit lichten Wäldern ab, in denen Leoparden und Schakale, vereinzelt wohl auch noch Elefanten, Löwen und Büffel hausen. — Und wie ist es um die Bewässerung bestellt? Die Karte weist außer den Grenzflüssen (Oranjefluß, Kunene und Sambesi) keine Gewässer auf. Daraus können wir schließen, daß das Gebiet schlecht bewässert ist. — So ist es auch, ergänzt der Lehrer. Nur die drei Grenzflüsse ent- halten das ganze Jahr hindurch Wasser. Alle übrigen Flüsse sind Regenströme, d. h. sie führen nur während der Regenzeit (Mai bis September) Wasser. Wenn die wolkenbruchartigen Gewitterregen nieder- stürzen, füllt sich das Bett dieser Ströme in kurzer Zeit, ja oft ver- mögen die Flußthäler die herbeiströmenden Waffermaffen gar nicht zu fasseu, die Fluten überschreiten die Ufer und verwandeln das Land meilenweit in einen See. Sobald aber der Regen aufhört, uimmt die Flut ab, und der reißende Strom ist in wenigen Stunden wieder so ausgetrocknet wie vorher. Zur sachlichen Besprechung. a. Woher kommt es, daß Südwestafrika trotz der Näbe des Ozeans so wasserarm ist? — Die Südwestwinde werden durch die kalte, aus dem südlichen Eismeer stammende Küstenströmung genötigt, ihre Feuchtigkeit niederzuschlagen, noch ehe sie das Land erreichen. Die von Osten kommenden Winde berühren die Westküste nur als völlig trockene Luftströmungen, da sie alle ihre Feuchtigkeit an den Gebirgen der Ostküste oder beim Hinwegstreichen über die ausgedehnten Hochflächen des Innern niedergeschlagen haben. b. Wem gehören die Rinderherden, die die Grasebenen des Innern bevölkern? — Den Eingeborenen, diese ge- hören verschiedenen Stämmen an. Der größte Stamm ist der der Nama. Diese Nama sind mit den Hottentotten verwandt. Sie haben einen hagern und schlanken Körper von gelber oder fahler Hautfarbe und eine unschöne Kopf- und Gesichtsbildung.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 224

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 224 — sondern auch unermeßliche Scharen von Wiederkäuern (Büffel, Antilopen, Gazellen) und zahlreiche Raubtiere (Löwen, Leoparden, Panther). 2. Südamerika ist ausgezeichnet durch seine vielgestaltige und vielfarbige Vogelwelt. Über den Anden schwebt der Kondor. In den Urwäldern Hansen große Scharen buntfarbiger Papageien und metallglänzender Kolibris. Viii. Bevölkerung. In beiden Erdteilen unterscheiden wir 1. Ureinwohner (Neger — Indianer.) 2. Einwanderer (Europäer!) 3. Mischlinge. Ix. Staatsformell. Afrika ist der Erdteil der Kolonialgebiete. (Deutsche, französische, englische, portugiesische, spauische, italienische Kolonien). Südamerika ist der Erdteil der Republiken. (Es besitzt nicht eine einzige Monarchie!) d. Jitl: Wir vergleichen heute Asien und Afrika. Gemeinsam finden wir I. Ähnlichkeiten. 1. Beide Erdteile liegen auf der östlichen Halbkugel. 2. Beide Erdteile sind an je einer Stelle nur durch eine schmale Meeresstraße von Europa geschieden. (Straße von Gibraltar — Straße von Konstantinopel). 3. Beide Erdteile besitzen im Innern ausgedehnte Hochflächen. (Beispiele!) 4. Beide Erdteile haben große Wüsten. (Sahara — Wüsten Arabiens, Wüste Gobi.) 5. Beide Erdteile haben Riesenströme. Bei beiden ergießt sich der größte Strom (Nil, Ob) ins nördliche Grenzmeer. 6. Beide Erdteile haben gewaltige Seen aufzuweisen. (Ukerewe, Tanganjika, Njasfa, Tsadfee — Aralsee, Balkaschsee, Baikalsee.) 7. Beide haben hinsichtlich der Pflanzen- und Tierwelt manche Ähnlichkeit. a. Vergleiche Dattelpalme und Brotfruchtbaum, Kautschukbaum und Ebenholzbaum, Baobab und Banane.) b. Stelle zusammen, welche Tiere man in Afrika und Asien a. als Lasttiere verwendet, d. ihrer Wolle wegen züchtet, c. ihrer Gefährlichkeit wegen verfolgt, d. ihrer Schönheit wegen be- wundert. 8. Beide Erdteile haben Gebiete, die eine große Vergangenheit und eine klägliche Gegenwart besitzen. (Ägypten, der Nordrand Afrikas — Kleinasien, die Enphrat und Tigrisländer.)

9. Außereuropäische Erdteile - S. 230

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 230 — 17. Miß die Entfernung zwischen St. Helena und dem Festlande von Afrika! In welcher Zeit durchfährt ein Dampfer, der in der Stunde 25 km zurücklegt, diese Strecke? 18. Erkläre: Fetisch, Schiff der Wüste, Fez, Samum, Baobab, Kral, Karru. artesischer Brunnen, Atlasstaaten, Pyramide, Obelisk, Hieroglyphen, Mumie, Sphyux, Khedive, Totengericht. Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen. a. Jütting und Weber, Weite Welt: Gesicht des Reisenden — Unfall in der Wüste — Der Elefant — Löwenritt —■ — Das Schiff der Wüste — Der Elefant — Eine Krokodil- jagd. b. Muttersprache B. V.: Kairo — Die Karawanen — Die Ägypter — Der Löwe — Der Elefant — Der Strauß. — 2. Anfsahbildnng. Kamerun. Die deutsche Kolonie Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Busen von Guinea. Im Westen grenzt sie an atlantischen Ozean. Im Nordwesten stößt sie an englisches, im Süden an französisches Gebiet. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kameruugebirge. Sein bedeutsamster Gipfel erreicht eine Höhe von 4000 m. Weiter im Innern des Landes liegen fruchtbare Hochebenen, weite Grassteppen und waldreiche Berglandschaften. Aus diesen Bergländern rauschen die Ströme Kameruns hervor, der größte von ihnen führt den Namen Kamerunfluß. Da das Schutzgebiet uahe am Äquator liegt, ist sein Klima heiß und ungesund. Für die Europäer ist besonders die Regen- zeit gefährlich. Die Pflanzenwelt Kameruns ist überaus reich. Mächtige Wälder von Bananen bedecken das Land. Ölpalmen und Guttapercha gedeihen in großer Menge. Kaffeesträucher und Baumwolle wachsen wild. Im ganzen Schutzgebiet wird Viehzucht getrieben. Man züchtet schönes Rindvieh, Schafe, Ziegen. Schweine und Hühner. Im Innern hausen Leopardeu, Büffel, Antilopen und Affen. Die Bewohner Kameruns sind Neger. Sie wohnen in ein- fachen, fensterlosen Hütten aus Bambusstäben. Ihre Kleidung besteht nur aus einem um die Hüften geschlungenen Zengstreifen. Schmuck lieben sie sehr. Besonders die Weiber und Kinder tragen gern Perlenketten um den Hals, um Hand und Fußgelenk.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 232

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 232 — 2. Abends, wenn die hellen Feuer glüh'n im Hottentottenkrale, wenn des jähen Tafelberges bunte, wechselnde Signale nicht mehr glänzen, wenn der Kaffer einsam schweift durch die Karroo, wenn im Busch die Antilope schlummert und am Strom das Gnu: 3. Sieh, dann schreitet majestätisch durch die Wüste die Giraffe, daß mit der Lagune trüben Fluten sie die heiße, schlaffe Zunge kühle; lechzend eilt sie durch der Wüste nackte Strecken, knieend schlürft sie langen Halses aus dem schlammgefüllten Becken. 4. Plötzlich regt es sich im Rohre; mit Gebrüll auf ihren Nacken springt der Löwe. Welch ein Reitpferd! Sah man reichere Schabracken in den Marstallkammern einer königlichen Hofburg liegen als das bunte Fell des Renners, den der Tiere Fürst bestiegen? 5. In die Muskeln des Genickes schlägt er gierig seine Zähne, um den Bug des Riesenpserdes weht des Reiters gelbe Mähne; mit dem dumpfen Schrei des Schmerzes springt es aus und flieht gepeinigt. Sieh, wie Schnelle des Kameles es mit Pardelhaut vereinigt! 6. Sieh, die mondbestrahlte Fläche schlägt es mit den leichten Füßen- Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen, rieselud fließen an dem brauugefleckteu Halse nieder schwarzen Blutes Tropfen, und das Herz des flüchtigen Tieres hört die stille Wüste klopfen. 7. Gleich der Wolke, deren Leuchten Israel im Lande Jemen führte, wie ein Geist der Wüste, wie ein fahler, lnft'ger Schemen eine sandgeformte Tromße*) in der Wüste sand'gem Meer, wirbelt eine gelbe Säule Sandes hinter ihnen her. 8. Ihrem Zuge folgt der Geier, krächzend schwirrt er durch die Lüste? ihrer Spur folgt die Hyäne, die Entweiherin der Grüfte, folgt der Panther, der des Kaplands Hürden räuberisch verheerte; Blut und Schweiß bezeichnen ihres Königs grauenvolle Fährte. Laßt sie immer euch berühren mit den wallenden Talaren! Rnset: Allah! — und vorüber zieh'n sie mit den Dromedaren. Harret, bis im Morgenwinde eure Turbausedern flattern! Morgenwind und Morgenröte werden ihnen zu Bestattern; mit dem Tage wieder Asche werden diese nächt'gen Zieher! Seht, er dämmert schon! Ermut'gend grüßt ihn meines Tiers Gewieher. Freiligrath. 5. Naturkunde: Die Wüste. (Die Dattelpalme — Die Kaktiitz- pflanzen — Kamel, Hyäne, Geier, Löwe, Stranß). — Vergl. dazu Twiehausen, der naturgeschichtliche Unterricht. 4. Abteilung. *) Sandhose.
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