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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Königreich Sachsen - S. 138

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — 2. Für die Waren, welche aus dem südlichen Grenzlande (Böhmen) nach Sachsen gebracht werden, müssen besondere Steuern gezahlt werden. (Zölle.) Tiefe Zölle werden auch der Staatskasse zugeführt. — Zoll- häuser an der Grenze. — Grenzjäger. (Paschen!) — Halten der Eisen- bahnzüge an der Grenze. (Fragen der Zollbeamten!) 3. Jeder Einwohner, der jährlich mehr als 400 Mk. verdient, muß Steuern au die Staatskasse bezahlen. (Steuerzettel!) Wer ein großes Einkommen hat, (Fabrikbesitzer!) muß eine größere Summe be- zahlen als der, welcher nur wenig erwirbt. (Arbeiter.) — Beispiele (500 Mk. = 1 Mk., 1000 Mk. = 8 Mk., 2000 Mk. = 29 Mk., 8000 Mk. — über 200 Mk.) — Zusammenfassung: Tie Eiunahmen unseres Vaterlandes. 1. Ertrag der Eisenbahnen, Wälder, Bergwerke und Güter. 2. Zölle. 3. Einkommensteuer. Verglcichung. Zur weiteren Klärung und Befestigung des Stoffes werden nun noch einmal Gemeinde und Vaterland (Staat) nebeneinander gestellt. Es wird festgesetzt: 1. Beide haben ein Oberhaupt. Das Oberhaupt der Gemeinde wird gewählt. Das Oberhaupt des Vaterlandes hat seine Würde geerbt. (Seit Konrad I. Zeit!) 2. In beiden kann das Oberhaupt nicht allein regieren. Das Oberhaupt der Gemeinde wird unterstützt vom Gemeinderat und von den Gemeindebeamten. Das Oberhaupt des Vaterlandes (Staates) wird unterstützt vom Landtage und den Staatsbeamten. 3. Beide brauchen Geld, um ihre Beamten zu bezahlen, um zu bauen, zu unterstützen u. s. w. 4. Dieses Geld wird bei beiden aufgebracht: a. Durch Besitzungen. (Eisenbahnen, Bergwerke, Wälder, Güter des Staates — Sandgrube, Obstbäume unserer Gemeinde.) b. Durch Steuern. (Einkommensteuer — Gemeindeabgaben.) Ergebnis. I. Verwaltung des Vaterlandes. a. Unser Vaterland wird von einem Könige regiert. (Albert von Wettin.) Tie Königswürde ist erblich.

3. Königreich Sachsen - S. 162

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 162 — 7. Der Fähndrich von Scharfenberg. Im dreißigjährigen Kriege suchten die Schweden unser Sachsenland durch Verwüstungen und Bedrückungen aller Art schwer heim, und das schöne Meißner Land hatte besonders viel zu leiden. Die Schweden er- schienen auch vor Scharfenberg, belagerten die Burg und wollten sie erobern. Die Besatzung derselben bestand nur aus etwa 30 Bewaffneten, und so konnte es den Schweden augenscheinlich nicht schwer fallen, die Burg mit Erfolg zu bestürmen. Doch so leicht, wie sie glaubten, ging dies nicht an. Dreimal stürmten sie gegen die Burg an, wurden aber von der wackeren Besatzung immer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dies ermüdete die feindlichen Schweden, denen an der Eroberung der Burg überhaupt nicht viel lag, dergestalt, daß sie beschlossen, stillschweigend wieder abzuziehen, um sich wichtigeren Unternehmungen zuzuwenden. Ein Teil des Belagerungsheeres war bereits abgegangen, als plötzlich von der Burg aus ein weißer Pfeil ins Lager der Schweden abgeschossen wurde. Die Feinde hoben ihn auf, sahen, daß er mit Papier umwickelt war, eutrollten dieses und erkannten in demselben ein Schriftstück. Der schwe- dische Anführer, welchem es schleunigst überbracht wurde, las es und sah, daß es ein Schreiben vom Rottmeister des Schlosses Scharfenberg ent- hielt. Ein auf so geheimem Wege angekommenes Schreiben mußte von Wichtigkeit sein, und das war es auch wirklich. Der Rottmeister berichtete den Schweden darin, daß er vom Schloßhauptmann schwer beleidigt worden sei und sich daher an diesem rächen wollte. Er versprach den Feinden gegen eine hohe Belohnung und ehrenvolle Einstellung in die schwedischen Reihen ein Verräter an der Burg und deren Besatzung werden zu wollen. Gingen die Schweden auf diesen Vorschlag ein, so seien sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich in einem Birkeuwäldchen unweit des Burg- berges eine verborgene Thür befände, welche zu einem unterirdischen Treppengang und aus diesem in den Schloßkeller sühre. Diesen wolle er den Schweden öffnen, falls sie auf seinen Vorschlag eingehen würden, und sie könnten dann ihren Einzug in den Schloßhof halten. Um aber ganz sicher zu gehen, wie es solchen Feiglingen beliebt, und damit sein Leben nicht in Gefahr komme, verlangte der böse Rottmeister noch, die Schweden sollten drei Trompetenstöße ertönen lassen, falls sie mit dem Vorschlage einverstanden wären. Nachdem der schwedische Anführer das Schriftstück gelesen hatte, ertönte alsbald das Zeichen des Einverständnisfes mit dem Verräter. Wohl vernahm die ganze Besatzung der Burg die Trompetenstöße, da jedoch im feindlichen Lager alles ruhig blieb, so schöpfte der Schloßhaupt- mann keinen Verdacht. Der verräterische Rottmeister bewies sich als eine echte Judasseele. Er stellte sich gegen den Schloßhauptmann ganz demütig und unterwürfig, ermutigte die gesamte Besatzung durch eine Ansprache und beteuerte, daß

4. Europa - S. 205

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 205 — b. Nichtminder merkwürdig sind auf Island der „Große Geiser" und der „Kleine Geiser," zwei vulkanische Springbrunnen heißen Wassers. In bestimmten, fast regelmäßigen Zwischenräumen wirft der „Große Geiser" einen ungefähr 2 m dicken, mit Steinen vermischten Wasserstrahl zu einer Höhe von 25—30 m empor. Siedend steigt das Wasser in die Höhe, und siedend stürzt es zurück in deu von ihm selbst gebildeten Raum eines kleinen Kraters oder Kessels, aus dem es in einem kleinen Bache abstießt. Nach einigen Minuten hört der Strahl auf zu steigen, das Wasser aus dem kleinen See tritt wieder in die Röhre, und man erblickt einen schwarzen, stnsteren Spalt, bodenlos scheinend, aus dem nun bloß Tamps hervorquillt. Ist einige Zeit*) vergangen, so vernimmt man ein fernes, unterirdisches, donnerähnliches Geräusch. Es rückt näher und näher, stärker quillt der Dampf hervor. Es ist, als ob es in dem mächtigen Kessel siede, und zischend erhebt sich das Wasser in dem tiefen Schachte. Jetzt ist es Zeit, sich zu entfernen; denn plötzlich steigt wieder in aller Mächtigkeit die schwarze Waffersänle aus der Tiefe, bis sie nach einiger Zeit wie vorher zusammensinkt. Zusamniensassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) A. Die skandinavische Halbinsel. Iiel: Wir lernen hente die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adols näher kennen. Wir betrachten die skan- dinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Thaten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adolf-Verein, der uoch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter-- *) Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind verschieden, sie betragen gewöhnlich 24—30 Stunden.

5. Europa - S. 206

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 206 — stützt. Zum Schluß weisen die Kinder auch noch kurz darauf hin, wie nach dem Tode Gustav Adolfs die Schweden noch öfters gefährlich für unser Vaterland geworden sind, wie sie z. B. die Mark Brandenburg so arg heimsuchten, daß der große Kurfürst in Eilmärschen vom Rhein nach Hanse kam (Schlacht bei Fehrbellin!), wie sie vorher auch unser Sachsen- land verwüsteten und die Bewohner so mißhandelten, daß die Mütter zu ihren Kindern sagten: „Betet, Kinder, die Schweden kommen!" Nach- dem so das Interesse für Skandinavien wachgeruseu ist, schreiten wir zur geographischen Behandlung selbst und beantworten zunächst wieder ge- meinsam die Frage: I. Was lehrt die Karte über dieses Land? Wir sinden: A. Sie belehrt uns an erster Stelle über die Lage Skandinaviens. Skandinavien ist die nördlichste Halbinsel Europas. Sie erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten und wird begrenzt: 1. Im Norden vom nördlichen Eismeere. 2. Im Westen vom atlantischen Ozean. Dieser reicht in zahl- reichen tief eingeschnittenen schmalen Meerbusen ins Land hinein, sodaß die ganze Küste in zahllose Halbinseln zerrissen ist. Diese schmalen, aber sehr tiefen Meerbusen heißen Fjorde. Die bedeutsamsten Fjorde sind der Hardanger-, der Sogne- und der Drontheimer-Fjord. Miß mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes, wie weit sich der Sogne-Fjord ins Land hinein erstreckt. (Gegen 200 km!) — Vor den Fjorden liegen unzählige Inseln. 3. Im Süden vom Skager Rak, vom Kattegat, vom Sund und von der Ostsee. Das Skager Rak und das Kattegat trennen Skandinavien von der Halbinsel Jütland, der Sund scheidet die Halbinsel von der Insel Seeland. 4. Im Osten von der Ostsee mit dem bosnischen Meerbusen. Im Nordosten hängt die Halbinsel mit dem Festlande (Ruß- land!) zusammen. B. Sodann befragen wir die Karte über die Gestalt der Halb- infel. Sie lehrt: Skandinavien hat Ähnlichkeit mit Italien. Bei beiden herrscht die Längsdehnung vor, beide kann man mit einem Stiefel ver- gleichen. Bei Skandinavien sind Absatz (Südwestlicher Teil!) und Spitze (Südöstlicher Teil!) durch das Kattegat geschieden. C. Und wie steht es um die Grösze Skandinaviens? Wir sehen: Skandinavien ist größer als unser Vaterland (780 000 qkm.) Wir würden aber sehr irren, wenn wir glanben wollten, daß es nun auch mehr Einwohner zählen müßte, als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte ist in Skandinavien eine sehr geringe. Es kommen durchschnittlich nur

6. Außereuropäische Erdteile - S. 397

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 397 — bahnen und gute Straßen. — Man unterscheidet Groß- und Kleinhandel, Ausfuhr- und Einfuhrhandel, Land-, See- und Flußhandel. 5. Die Beschäftigung hat vielfach Einfluß auf die Dichtigkeit der Bevölkerung. (Ackerbaugegenden sind weniger dicht bevölkert als Gegenden, in denen eine rege Fabrik- tätigkeit sich findet.) Xiii. Das Zusammenleben der Menschen in Gemeinde und Staat. 1. Staaten sind dort entstanden, wo sich die Völker oder Bolksstämme auf Grund von Gesetzen unter einer höchsten Gewalt vereinigt haben. 2. Man teilt die Staaten der Regierungssorm nach ein in Despotien, Monarchien und Republiken. 3. In jedem Staate gibt es eine gesetzgebende, eine richterliche und eine vollziehende Gewalt. 4. Jeder Staat zerfällt in Stadt- und Dorfgemeinden. 5. Gemeinden und Staat können ohne Steuern nicht be- stehen. 6. Es gibt Ackerbau- und Industriestaaten. Deutschland ist beides zugleich. Es steht gleichsam auf zwei Beinen, nicht wie Rußland (Ackerbau) oder England (Industrie) auf einem Beine. 7. Viele Staaten haben Kolonien. Auch Deutschland hat Be- sitzungen in fernen Erdteilen. Es braucht sie als a. Ansiedelungsgebiete. (Bevölkerungsüberschuß.) b. Pflanzungsgebiete. (Erzeugung von Rohstoffen.) c. Absatzgebiete. (Industrie.) d. Stützpunkte und Kohlenstationen für Kriegs- und Handelsschiffe. 8. Die meisten Staaten haben ein Heer und eine Flotte. Auch Deutschland kann diese Machtmittel nicht entbehren. a. Es braucht ein starkes Landheer zum Schutze seiner Grenzen. (Zentrale Lage!) b. Es braucht eine starke Flotte zum Schutze seiner Küsten, zum Schutze seiner überseeischen Besitzungen und zum Schutze seiner Einfuhr und Ausfuhr. (Das Meer muß freigehalten werden!) Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.

7. Das Deutsche Reich - S. 21

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 21 — Die Schüler stellen daraufhin fest, daß sie auf Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte) und mit Hilfe der Karte die ersten drei Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: I. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Branden- bürg und Westpreußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des Baltischen Landrückens, von der Pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Bergt Bd. Ii Das deutsche Vaterland, S. 82.) Ii. Wie kam Pommern in die Hände der Schweden? Aus dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilfe eilte, im Jahre 1630 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz von ganz Pommern setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend verpflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand. Iii. Aufweiche Weise kam Pommern an die Hoben- zollern? Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist. Ein Teil gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück und Münster (1648) an Brandenburg. Einen anderen, nämlich Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin, trat Schweden an Preußens König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1720 (Friede zu Stockholm!) ab. Preußen zahlte als Ersatz zwei Millionen Taler. Der Rest Pommerns, darunter Rügen, ist erst 1815 an Preußen gekommen. Für ihn erhielt Schweden 3 '/2 Millionen Taler. Iv. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Antwort auf diese Frage wird iu gemeinsamer Arbeit gefunden. Sie lautet mit den vom Lehrer gegebenen Ergänzungen ungefähr so: Pommern war es wert, daß die Hohenzollern es zu erlangen suchten, denn 1. Pommern hat eine bedeutungsvolle Lage. „Ein Blick auf die Karte zeigt ja, daß Pommern den mittleren Teil der Ostseeküste förmlich umklammert. Es umschlingt den Rand des Meeres wie ein langes Band, das Wasser und Land verknüpfen möchte." Wer also Pommern besitzt, hat einen großen Teil der Ostsee- küste in seiner Gewalt. Er kann nicht nur das Landen feindlicher Schiffe (Schweden, Dänemark!) verhindern und fo das Land vor feindlichem Einfall schützen, sondern auch bequem mit seinen eigenen

8. Das Deutsche Reich - S. 30

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 30 — Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen.) Die Kinder geben zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer nur im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir uusrer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsre Aufmerksamkeit auf vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern er- worben? 4. Hat denn Pommern einen Wert sür Preußen? Die Schüler stellen daraufhin fest, daß sie auf Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte) und mit Hilfe der Karte die ersten drei Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: I. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Branden- bürg und Westpreußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des Baltischen Landrückens, von der Pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Bd. Ii Das Deutsche Vaterland, S. 95.) Ii. Wie kam Pommern in die Hände der Schweden? Aus dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilfe eilte, im Jahre 1630 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz von ganz Pommern setzte, denu die kaiserlichen Truppen, die seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend verpflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand. Iii. Auf welche Weise kam Pommern an die Hohen- zollern? Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist. Ein Teil gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück und Münster (1648) an Brandenburg. Einen anderen, nämlich Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin, trat Schweden an Preußens König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1720 (Friede zu Stockholm!) ab. Preußen zahlte als Ersatz zwei Millionen Taler. Der Rest Pommerns, darunter Rügen, ist erst 1815 an Preußen gekommen. Für ihn erhielt Schweden 3'/2 Millionen Taler.

9. Das Deutsche Reich - S. 230

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 230 — 2. Das deutsche Landheer. Ziel: Wir reden heute vom deutschen Heere, das die Grenzen des Vaterlandes ruhmvoll geschützt hat in Kampf und Not. Ihr alle kennt die Ruhmestaten unseres Heeres im Weltkriege! Ihr wißt, daß die deutschen Truppen einen eisernen Wall bildeten von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze und von der Ostsee bis zu den Karpathen, und wie gegen diesen Wall die Engländer, Franzosen und Russen und ihre gelben, brannen und schwarzen Hilfsvölker vergeblich anstürmten, so daß nur ein kleiner Teil des Reichsgebietes (Ostpreußen und Elsaß?) zum Kampfplätze wurden, der allergrößte Teil des Vater- landes aber verschont blieb vor Brand und Verwüstung, Plünderung und Mord. Ihr kennt auch die Heerführer und Helden des großen Krieges und habt sie oft im Bilde gesehen: Hindenburg und Mackensen, Kronprinz Friedrich Wilhelm und Kronprinz Rupprecht von Bayern, General Emmich, General von Beseler, Generalfeldmarschall von der Goltz und viele andere. Ihr wißt endlich auch schon manches über die Ein- richtung und Einteilung unseres Heeres, habt gehört von Musterung und Aushebung, Reserve und Landsturm, Infanterie und Kavallerie, Kanonen und Maschinengewehren, Handgranaten und Minen. Das alles wollen wir jetzt einmal durchdenken und klar und übersichtlich ordnen. Wir sragen: I. Wer ist zum Heeresdienst verpflichtet? Jeder Deutsche ist verpflichtet, zur Verteidigung des Vaterlandes beizutragen. Jeder Deutsche ist also wehrpflichtig und kann sich in der Ausübung der Wehrpflicht nicht vertreten lassen. ^) Die Wehrpflicht beginnt mit dem vollendeten 17. Lebensjahre und endet mit dem vollen- deten 45. Lebensjahre. Die Wehrpflicht zerfällt in: 1. Die Dienstpflicht, d. i. die Pflicht zum Dienste im Heere oder in der Marine. Sie dauert in der Regel vom vollendeten 20. Lebens- jähre bis zum 31. März des Kalenderjahres, in dem der Dienstpflichtige sein 39. Lebensjahr vollendet. Sie zerfällt in: a) Die aktive Dienstpflicht. Sie währt zwei (Infanterie) bezw. drei Jahre (Kavallerie und reitende Artillerie). d) Die Reservepflicht (5 bezw. 4 Jahre). 2. Die Landsturmpflicht. Der Landsturm besteht aus allen Wehrpflichtigen, auch aus den ungedienten, vom 17. bis zum vollendeten i) Früher suchten wohlhabende Eltern für ihre Söhne Stellvertreter, die gegen Zahlung einer Summe Geldes den Militärdienst leisteten.

10. Das Deutsche Reich - S. 231

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 231 — 45. Jahre. Der Landsturm wird aufgeboten, wenn ein feindlicher Ein- fall das Reich oder Teile des Reiches überzieht (Russeneinfall!) oder in Fällen außerordentlichen Bedarfs an Kriegern. (Kampf gegen viele Feinde zugleich. — Starke Verluste im Kriege?) Ihr, liebe Jungen, seid alle dieser Wehrpflicht unterworfen. Ihr habt euch daher schon in wenigen Jahren zur „Stammrolle" (Verzeich- nis der Militärpflichtigen) anzumelden und dann mustern zu lassen. 1. Die Anmeldung zur Stammrolle hat im Frieden zwischen den 15. Januar und 1. Februar des Jahres zu geschehen, in dem das 20. Lebensjahr vollendet wird. (Beispiel!) Sie ist bei der Ortsbehörde des Wohnorts zu bewirken. (Wo also bei uns?) 2. Die Musterung findet im Frieden gewöhnlich im März statt. Sie wird durch Offiziere und einen Militärarzt vorgenommen. Bei der Musterung ergeben sich für den Gemusterten drei Möglichkeiten: a) Er ist für immer untauglich. Dann tritt Befreiung vom Mi- litärdienst ein. (Ausmusterung.) b) Er ist zurzeit untauglich. (Vielleicht zu schwächlich!) Dann erfolgt Zurückstellung (1—3 Jahre). c) Er ist tauglich. Dann wird er entweder einer Waffengattung (Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Train, Eisenbahn- trnppen, Lustschifferabteilung) und einem bestimmten Truppen- teile (Regiment — Beispiel) überwiesen oder der Ersatzreserve zugeteilt. Die Zurückstellung kann auch erbeten werden. (Der einzige Er- nährer hilfloser Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern und Ge- fchwister. — Der Sohn eines zur Arbeit und Aufsicht unfähigen Grund- besitzers, Pächters oder Gewerbetreibenden, wenn er die einzige und unentbehrliche Stütze zur Erhaltung des Besitzes, der Pachtung oder des Gewerbes ist. — Jnhaher von Fabriken, gewerblichen Anlagen oder Handelshäusern, wenn ihre Einziehung den Schluß, den Stillstand des Betriebs oder seinen Verfall zur unabwendbaren Folge hat. — Personen, welche in der Vorbereitung zu einem bestimmten Lebenslauf begriffen sind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachteil er- leiden würden, z. B. Studenten.) Ii. Wie ist das deutsche Heer eingeteilt? 1. Die Waffengattungen. Unser Landheer weist folgende Trup- Pengattungen auf: a) Die Infanterie oder die Fußtruppen. Die Infanterie bildet den Kern des Heeres. Ihre Hauptwaffe ist das Gewehr, ihre Beiwaffe ein kurzes Seitengewehr, zum Aufpflanzen eingerichtet. Zu den Fußtruppen gehören die Grenadiere, Musketiere, Fü- seliere, Jäger und Schützen.
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