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1. Teil 3 - S. 13

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — d. Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das tägliche Brot zu erwerben. Mancher, der in der kleinen Stadt der- geblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Beschäftigung in der Großstadt — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte n. s. w.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a. Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebensmittel — Höhe der Arbeitslöhne n. s. w.) b. Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen.) c. Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und fremd vorüber und fraget nicht nach seinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich oft nicht einmal die Bewohner eines Hauses. — Beispiele anführen, wie in der kleinen Stadt ein Bewohner den andern kennt, wie sich die Nachbarn unterstützen u. s. w.) ä. Das Leben in der Großstadt ist meist weniger gesund, als das in einer kleinen Stadt. (Staub aus den Straßen — Rauch der Fabriken — Mangel an schönen Spaziergängen. Wer Berg und Thal, Wald und Feld sehen will, muß gewöhnlich stundenweit laufen — In Berlin giebt es Tausende von Kindern, die nie in einem Walde, nie auf einem Berge gewesen find und niemals einen Sonnenaufgang ge- sehen habend) C. Ergebnisse. In gemeinsamer Arbeit wird folgende Übersicht gewonnen; Die Provinz Brandenburg. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit der Provinz. a. Einst („Des deutschen Reiches Streusandbüchse"). b. Jetzt. (Ackerland — Wiese — Wald — Moor — Sand- flächen.) 3. Bewäfferuug. a. Havel. (Richtung des Laufes — Havelsee.) b. Spree. (Lage des Spreewaldes — Wohnungen im Spree- walde — Wiese und Wald im Spreewalde — Bewohner — Verkehr im Spreewalde.) o. Oder. (Oderbruch.) 4. Städte. a. Berlin (Lage und Größe — Entwicklung — Sehenswürdig- keiten). *) Vergl. Bartholomäi Ausführungen im V. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

2. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

3. Teil 3 - S. 141

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 141 — 2. Sie unterstützen den Menschen bei der Arbeit. (Säge- mühlen, Flößerei, Handel — Württemberg und Baden!) 3. Sie erleichtern den Verkehr. (Schiffahrt — Straßen und Eisenbahnen in den Flußthälern.) 4. Sie gewähren Nahrung. (Fische!) 5. Sie dienen der Gesundheitspflege. (Baden, Schwimmen — Heilquellen.) 6* Sie regen zur Gründung von Niederlassungen an. (Viele Städte liegen in Flußthälern. Warum? Heilquellen veran- lassen die Gründung von Badeorten!) Iii. Bedeutung der Gebirge. 1. Sie haben Einfluß auf die Flüsse. (Quelle, Wasser- reichtum, Richtung, Schnelligkeit.) 2. Sie haben Einfluß auf die Witterung. (Wärme, Ge- witter, Regen — Alpen, Riesengebirge, Erzgebirge, Rhön:c.) 3. Sie haben Einfluß auf die Pflanzenwelt. (Alpen, Harz!) 4*i$ie haben Einfluß auf die Beschäftigung der Be- wohner. (Ackerbau gering, dafür Viehzucht, Bergbau, Haus- beschäftigung — Erzgebirge, Alpen, Schwarzwald u. s. w.) 5. Sie liefern wichtige Stoffe (Erze, Kohlen!) und be- günstigen dadurch die Entstehung und Entwicklung von Fabrikorten. (Beispiele!) 6.*Sie dienen als natürliche Grenzen. (Alpen, Wasgen- Wald, Erzgebirge, Sudetenzug) und 7.*Sie erschweren das Vordringen feindlicher Heere. Iv. Bedeutung des Waldes. 1. Der Wald gewährt mancherlei Verdienst und er- möglicht verschiedene Erwerbszweige. 2. Der Wald ist der Beschützer der Fluren, de^nn er verhindert Überschwemmungen. 3. Der Wald ist der Ernährer der Quellen. 4.* Der Wald hat Einfluß auf die Witterung. (Abhalten rauher Winde!) 5. Der Wald gewährt viele Freuden. V. Bedeutung des Windes. 1.*Der Wind v erändert die Oberfläche der Erde. Wandernde Dünen der Ostsee!) 2.*Der Wind beeinflußt die Witterung. (Kalte Winde — Regenbringende Winde.) 3.*Der Wind unterstützt den Menschen bei seinerarbeit. Iv. Bedeutung der Niederschläge. 1. Zu häufige oder zu starke Niederschläge bringen dem Menschen Schaden und Gefahr. (Wild- und

4. Außereuropäische Erdteile - S. 154

1896 - Leipzig : Wunderlich
Bergwerken arbeiten. Tie harte Behandlung, schlechte Kost und anstrengende Arbeit machen dem Leben dieser Elenden in der Regel bald ein Ende. Welches sind nach der Karte die wichtigsten Niederlassungen? (To- bolsk am Jrtisch — Tomsk am Ob — Jrkutsk am Abfluß des Baikal- Sees — Jakntsk an der Lena — Ochotsk am ochotskifchen Meerbusen — Kiachta an der chinesischen Grenze.) Nur Jrkutsk hat mehr als 30 000 Einwohner. Zur Ergänzung. (Tie Namen sind natürlich nur für den Lehrer!) Ein großer Umschwung wird sich in Sibirien sicher nach Fertig- stellnng der großen trans-sibirischen Eisenbahn vollziehen. Der Plan, eine Eisenbahnverbindung zwischen dem europäischen Ruß- land und dem sibirischen Hafenplatze Wladiwostok zu schaffen, besteht schon seit den sechziger Jahren. Seine Verwirklichung fand dieses für Han- dels- und politische Zwecke gleichwichtige Projekt indeß erst durch eine Verordnung Kaiser Alexanders Iii. vom Jahre 1891. Ursprünglich waren 30 Jahre als Bauzeit in Aussicht genommen; gegenwärtig werden aber die Arbeiten an diesem Riesenwerke auf Wunsch des jetzigen Kaisers so gefördert, daß die endgiltige Fertigstellung noch in diesem Jahr- hundert zu erwarten ist. Die Größe des Unternehmens ersieht man am besten aus dem Umstände, daß diese neue Bahnverbindung, mit einer Länge von 7650 Kilometern, die längste der Welt werden wird. Die gewaltige Ansdehnuug wird erst ersichtlich, wenn man bedenkt, daß die Union- Pacisiebahn von New-Jork nach San Francisco nur 5000 Kilometer lang sind. Dieser Riesenbahnban, dessen Ausführung die Summe von 350 Millionen Rubel, also über eine Milliarde Mark erfordert, gehört zu den größten Aufgaben, welche sich die moderne Jngenieurkuust gestellt hat. Die Bahn beginnt in Tfcheljabinsk im Ural, der Endstation der Linie Samara-Usa-Tscheljabinsk. Von hier aus führt die neue Linie immer ostwärts, geht bei Omsk über den Jrtisch und bei Kriwoschtschekow über den Ob nach Krasnojarsk, wo der Jenissei zu überbrücken ist. Nunmehr geht die Bahn in mehr südlicher Richtung nach Jrkutsk am Baikal-See über welchen die Züge in der ersten Zeit mittelst großer Dampffähren übergesetzt werden, bis die Bahn um die Südspitze dieses Sees herum bis Murinsk fertiggestellt ist. Von letztgenanntem Orte geht die Bahn nach Tschita, von dieser Stadt aus immer am Schilka-Flusse entlang bis zur Festung Uststrjelka, dann im Thale des die russisch-chinesische Grenze bil- denden Amur-Stromes entlang bis nach Chabarowka, von welcher Stadt aus die Bahnlinie scharf nach Süden abbiegt, um nun im Ussurithale aufsteigend die Endstation Wladiwostok am stillen Ozean zu erreichen. Das frühere Projekt, die Bahn von Tschita ab über Zichichar und Ehulun in gerader Linie durch die chinesische Mandschurei zu führen, scheiterte an dem Widerstande Chinas, das hierdurch seine Sicherheit für die Zukunft

5. Außereuropäische Erdteile - S. 257

1896 - Leipzig : Wunderlich
Mersicht. I. Die Bedeutung des Meeres. 1. Das Meer verändert die Gestalt des Festlandes. (Dollart), Jadebusen, Helgoland!) 2. Das Meer verbindet unseren Erdteil mit fremden Erd-- teilen. ("Kolonialwaren!) 3. Das Meer bringt manchem kranken Menschen die Ge- sundheit zurück. (Seebad — Seeluft.) 4. Das Meer bedroht Leben und Wohnung der Menschen. (Sturmflur — Deichbruch.) 5. Das Meer ermöglicht verschiedene Erwerbszweige. (Schiffahrt, Handel, Fischfang u. s. w.) 6. Das Meer beeinflußt das Klima. (Seeklima — Kälte und warme Meeresströmungen.) Ii. Bedeutung der flieszeudeu Gewässer. 1. Sie bewässern Wiesen und Felder. 2. Sie helfen dem Menschen bei der Arbeit. (Sägemühlen — Flößerei — Handel!) 3. Sie ermöglichen den Verkehr. (Schiffahrt — Straßen und Eisenbahnen im Flußthale!) 4. Sie gewähren Nahrung. (Fischfang in Flüsfen und Bächen. — Fischzucht in Teichen.) 5. Sie dienen der Gesundheitspflege. (Baden, Schwimmen, Heilquellen.) 6. Sie regen zur Gründung von Niederlassungen an. (Viele Städte liegen in Flnßthälern. Warum? — Heilquellen veranlassen die Gründung von Badeorten!) 7. Sie bilden natürliche Grenzen. Iii. Bedeutung der Seen. 1. Sie dienen oft als Läuteruugsbecken für die Flüsse. (Alpenseen). 2. Sie regen zur Gründung von Niederlassungen an. (Genf, Zürich, Lnzern, Stockholm u. f. w.) — Warum? 3. Sie sind in vielen Fällen ein Schmuck der Landschaft. (Schweizer Seen!) Iv. Bedeutung der Gebirge. 1. Sie haben Einfluß auf die Flüsse. (Quelle, Wasserreich- tum, Richtung, Schnelligkeit.) Georg-Eckgrt-trilüuß für international Schulbuchforschung Braunschweig

6. Königreich Sachsen - S. 151

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 151 - 2. Wer die Karte in der^ rechten Weise gebrauchen will, muß ihre Zeichen und Farben verstehen, z. B. a. Grüne Farbe — Tiefland. b. Dunklere Färbung — Bodenerhebung. — (Je dunkler, desto höher.) c. Bunte Linien — Grenzen, ä. Blaue Linien — Flüsse! c. Punkte und Vierecke — Ortschaften u. s. w. Anmerkung: Natürlich sind die im vorigen Schuljahre (Heimats- künde) gewonnenen Sätze zu wiederholen, aufs gesamte Vaterlaud zu be- ziehen und in die Übersicht einzuordnen. Dadurch wurde in der Klasse des Verfassers z. B. Iii. (Beschäftigung) um folgende Punkte vermehrt: 1. Alle Menschen müssen arbeiten. 2. Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. 3. Jeder dient durch seine Arbeit der Gesamtheit. 4. Die Teilung der Arbeit ist zweckmäßig.

7. Königreich Sachsen - S. III

1897 - Leipzig : Wunderlich
Vorwort zur zweiten Auflage. Die neue Auflage des vorliegenden 1. Bandes des Präparations- Werkes unterscheidet sich in mehr als einer Hinsicht von der vorausge- gangenen. 1. Zunächst hat der theoretische Teil eine bedeutende Umwand- lang erfahren. Die an dieser Stelle gebotenen Ausführungen beziehen sich nämlich nicht mehr, wie dies in der 1. Auflage der Fall war, auf den Geographieunterricht überhaupt, sondern nur auf die methodische Behandlung des vaterlandskundlichen Stoffes und wurzeln daher in allen Teilen in den nachfolgenden Lektionen. 2. Auch der praktische Teil weist zahlreiche Änderungen auf. Fast alle Abschnitte haben stoffliche Erweiterungen, mehrere eine voll- ständige Umarbeitung aufzuweisen. Zwei Abschnitte („Harzscharrer und Pcchsieder im Erzgebirge" und „Rußbereitung im Erzgebirge") sind ge- strichen worden. Denn wenn auch nicht, wie ein Rezensent behauptet, die Pechnutzung und Rußbereitung bereits eingestellt ist, so sind diese Erwerbszweige doch so im Rückgange begriffen, daß sie, wie eine Zu- schrift der Kgl. Oberforstmeisterei zu Auerbach vom 1?. Dezember 1894 besagt, in etwa 10 Jahren verschwunden sein werden. Auf den fiskalischen Revieren des Vogtlandes betrug der Pech- ertrag im Jahre 1893 nur noch 23 Zentner, die Harzausbeute belief sich 1894 knapp auf 41 Zentner. Die Ursache für den Rückgang dieser Erwerbszweige liegt darin, daß durch den Bau so vieler Eisen- bahnen die Verwertung der Hölzer eine soviel bessere geworden ist, daß man die Harzentziehuug sein läßt, um nicht durch sie Nutzholz zu ent- werten. Der Abschnitt über Köhlerei ist beibehalten worden, da sich sowohl in Vogtländischen als auch in anderen Staats- und Privatforsten noch Meilerstätten finden, wenn auch die Zahl derselben gegen früher bedeutend abgenommen hat. Wenn nun auch, wie aus dem Vorausgegangenen hervorgeht, die zweite Auflage vielfache Veränderungen aufweist, so sind doch dre Grundzüge der Bearbeitung dieselben geblieben.

8. Königreich Sachsen - S. 162

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 162 — 7. Der Fähndrich von Scharfenberg. Im dreißigjährigen Kriege suchten die Schweden unser Sachsenland durch Verwüstungen und Bedrückungen aller Art schwer heim, und das schöne Meißner Land hatte besonders viel zu leiden. Die Schweden er- schienen auch vor Scharfenberg, belagerten die Burg und wollten sie erobern. Die Besatzung derselben bestand nur aus etwa 30 Bewaffneten, und so konnte es den Schweden augenscheinlich nicht schwer fallen, die Burg mit Erfolg zu bestürmen. Doch so leicht, wie sie glaubten, ging dies nicht an. Dreimal stürmten sie gegen die Burg an, wurden aber von der wackeren Besatzung immer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dies ermüdete die feindlichen Schweden, denen an der Eroberung der Burg überhaupt nicht viel lag, dergestalt, daß sie beschlossen, stillschweigend wieder abzuziehen, um sich wichtigeren Unternehmungen zuzuwenden. Ein Teil des Belagerungsheeres war bereits abgegangen, als plötzlich von der Burg aus ein weißer Pfeil ins Lager der Schweden abgeschossen wurde. Die Feinde hoben ihn auf, sahen, daß er mit Papier umwickelt war, eutrollten dieses und erkannten in demselben ein Schriftstück. Der schwe- dische Anführer, welchem es schleunigst überbracht wurde, las es und sah, daß es ein Schreiben vom Rottmeister des Schlosses Scharfenberg ent- hielt. Ein auf so geheimem Wege angekommenes Schreiben mußte von Wichtigkeit sein, und das war es auch wirklich. Der Rottmeister berichtete den Schweden darin, daß er vom Schloßhauptmann schwer beleidigt worden sei und sich daher an diesem rächen wollte. Er versprach den Feinden gegen eine hohe Belohnung und ehrenvolle Einstellung in die schwedischen Reihen ein Verräter an der Burg und deren Besatzung werden zu wollen. Gingen die Schweden auf diesen Vorschlag ein, so seien sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich in einem Birkeuwäldchen unweit des Burg- berges eine verborgene Thür befände, welche zu einem unterirdischen Treppengang und aus diesem in den Schloßkeller sühre. Diesen wolle er den Schweden öffnen, falls sie auf seinen Vorschlag eingehen würden, und sie könnten dann ihren Einzug in den Schloßhof halten. Um aber ganz sicher zu gehen, wie es solchen Feiglingen beliebt, und damit sein Leben nicht in Gefahr komme, verlangte der böse Rottmeister noch, die Schweden sollten drei Trompetenstöße ertönen lassen, falls sie mit dem Vorschlage einverstanden wären. Nachdem der schwedische Anführer das Schriftstück gelesen hatte, ertönte alsbald das Zeichen des Einverständnisfes mit dem Verräter. Wohl vernahm die ganze Besatzung der Burg die Trompetenstöße, da jedoch im feindlichen Lager alles ruhig blieb, so schöpfte der Schloßhaupt- mann keinen Verdacht. Der verräterische Rottmeister bewies sich als eine echte Judasseele. Er stellte sich gegen den Schloßhauptmann ganz demütig und unterwürfig, ermutigte die gesamte Besatzung durch eine Ansprache und beteuerte, daß

9. Teil 2 - S. 15

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — trachtet. Außerdem hänge er — das Herumzeigen ermöglicht ja doch nur eine flüchtige Betrachtung — das Bild .unter Glas und Rahmen*) im Schulzimmer aus.**) c. Zu den Veranschaulichuugsmitteln gehören weiter Reliefs. Wir versprechen uns allerdings von der Verwendung derselben in der Volks- schule wenig Nutzen und teilen die- Ansicht Oberländers, der in seinem wertvollen, von Dr. Gäbler-Roßwein neu herausgegebenen Buche: „Der geographische Unterricht" sagt: „Ter Preis der Reliefs ist ein ziemlich hoher, und bei aller Deutlichkeit, die sie gewähren, erfordern sie doch im Grunde mehr Phantasie, als man den Zöglingen der Volksschule zumuten kann, wenn nicht ganz unrichtige Vorstellungen Platz greifen sollen." Wir wollen aber nicht in Abrede stellen, daß durch Reliefarten, die der Lehrer eigens für feine Zwecke aus Gips oder fettangeriebenem weichen Thon selbst herstellt, fördernd auf den Unterricht eingewirkt werden kann. So könnte z. B. der Unterricht nur gewinnen, wenn durch ein solches großes Relief veranschaulicht würde, wie das sächsische Erzgebirge nach Süden hin steil, nach Norden zu aber allmählich abfällt. d. Unbedingt nötig ist es aber, daß der Lehrer seine Darlegungen durch Proben von Rohstoffen und gewerblichen Erzeugnissen, sowie durch Vorführen eigenartiger Gerätschaften oder dergleichen unterstützt. Die Erfüllung dieser Forderung hängt durchaus nicht in allen Stücken vom Vorhandensein einer kostbaren Sammlung ab. Ein reiches Material steht in Haus und Hof, Fluß und Wald, Feld und Steinbruch, Werkstatt und Kaufladen zur beliebigen Verfügung. Und wie ganz anders gestaltet sich z. B. die Auffassung, wenn der Lehrer nicht allein vom Bernstein und seiner Verarbeitung zu sprechen, sondern auch eine Cigarrenspitze, ein Armband oder dergleichen vorzuzeigen vermag^ wenn er, um den Unterschied zwischen Silber und Zinn zu verdeutlichen, einen silbernen und einen zinnernen Löffel zu Hilfe nimmt, bei Erwäh- nung des Seehundes (Nordsee!) auf einen geeigneten Schulranzen, bei Besprechung des Riesengebirges auf einige der bekannten Reiseerinnerungen (Knaulbecher, Liueal, Federkasten, Eierbecher u. s. w.) hinzuweisen im stände ist. Besonders wünschenswert ist auch das Vorhandensein einer geogra- phischen Gesteinssammlung, „denn, sagt Dr. A. Geistbeck in seiner Schrift^ „Eine Gasse sür die Anschauung im Geographieunterrichte!" sehr richtig, wenn wir dem Schüler die Typen der nördlichen und südlichen Kalkalpen *) Ein solcher Rahmen, dessen Hinterwaud sich unten in zwei Scharnieren bewegt und oben durch einen Querriegel festgehalten wird, ist billig zu erwerben. Es ermöglicht ein schnelles Herausnehmen und Einlegen des Bildes und schützt dasselbe vor Beschädigung. **) Gute Dienste leistet Hirt, Geogr. Bildertafeln. 1. Teil, Allgem. Erdkunde, geb. 4 Mk. 75 Pf. 2. Teil, Typische Laudschafteu, geb. 5 Mk. 50 Pf. 3. Teil,. Völkerkunde von Europa, 7 Mk., Völkerkunde von Asien und Australien 8 Mk., Völkerkunde von Afrika 8 Mk. 50 Pf. Allerdings müssen diese Bilder den Kindern in die Hand gegeben werden, als Wandbilder sind sie zu klein.

10. Teil 2 - S. 102

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 102 — Weiter walzt man das Zinn zu papierdünnen Blättern und benutzt diese dann zum Einhüllen von Schokolade, Käse u. s. w. (Stanniol.) e. Warum hat man Steinkohlenbergwerke gebaut? — Heizungs- material. (Öfen, Lokomotive!) — Steinkohlenteer — Gas- bereitung. Eine ungeheure Menge Kohlen verbraucht jährlich die Stadt Chemnitz, denn hier finden sich zahlreiche Fabriken, besonders solche, in denen Eisen verarbeitet wird. Besuchen wir Chemnitz, so hören wir schon in nächster Nähe des Bahnhofes ein starkes Getöse von klirrendem Eisen. Von Rollwagen, die vor den Thüren eines langen, rußgeschwärzten Fabrikgebäudes stehen, werden Eisenbarren (D. f.?) zur Erde geworfen^ Diese Barren sollen im Innern der Fabrik in Stücke zerteilt und dann in gewaltigen Ösen geschmolzen werden. Das flüssige Eisen will man dann in große, ans Erde hergestellte Formen gießen und so in allerlei Maschinenteile (Räder z. B.) umwandeln. Diese Fabrik ist eine Eisen- gießerei. Gegenüber befindet sich ein großes Gebände, aus dem ein wahrer Höllenlärm hervordringt. Würden wir hineingehen, so würden wir sehen, wie in großen Sälen riesenhafte Eisenplatten zu Dampfkesseln zusammen- geschmiedet werden. Ungeheure, von Maschinen auf- und abbewegte Hämmer fallen auf übereinanderlegte Eisenplatten nieder und schlagen Reihen großer Nägel hindurch, um sie fester miteinander zu verbinden. Gehen wir einige Straßen weiter, so kommen wir an eine der vielen Maschinenfabriken, die Chemnitz besitzt. Hier wird das Eisen so leicht bearbeitet, als wäre es Holz. Mit Hilfe großer Maschinen zersägt man hier die dicksten Eisenstangen, bohrt man Löcher durch die stärksten Eisenplatten, schleift und poliert man die ranhesten Eisenstangen. Wie der Hobel des Tischlers iu das Holz einschneidet und lockige Späne ab- schleißt, so fährt hier der von der Maschine bewegte Eisenhobel über das Eisen dahin, daß die Späne nur so fliege». — Die größte Maschinen- fabrik heißt die „Sächsische Maschinenfabrik". (Erkläre den Namen!) In ihr werden alljährlich allein gegen hundert Lokomotiven hergestellt. Diese gewaltige Fabrik umfaßt mehr als 80 Gebäude und beschäftigt über 3000 Arbeiter. — Die sächsische Maschinenfabrik gehörte früher einem Manne mit Namen Hartmann. Dieser Mann, der zuletzt so viele Arbeiter beschäftigte, war selbst als armer Arbeiter, als Schmiedegeselle, nach Chemnitz gekommen. Wodurch mag er so reich geworden sein? (Fleiß, Sparsamkeit, Verstand!) Aber obgleich er reich und angesehen geworden war, hat er doch nie vergessen, wie bitter es ist, Not zu leiden. Darum hat er jahrelang armen Arbeitern während des Winters Brot gewährt, ohne daß diese wußten, wer der Geber war. Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, war sein Wahlspruch.
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