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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Königreich Sachsen - S. 162

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 162 — 7. Der Fähndrich von Scharfenberg. Im dreißigjährigen Kriege suchten die Schweden unser Sachsenland durch Verwüstungen und Bedrückungen aller Art schwer heim, und das schöne Meißner Land hatte besonders viel zu leiden. Die Schweden er- schienen auch vor Scharfenberg, belagerten die Burg und wollten sie erobern. Die Besatzung derselben bestand nur aus etwa 30 Bewaffneten, und so konnte es den Schweden augenscheinlich nicht schwer fallen, die Burg mit Erfolg zu bestürmen. Doch so leicht, wie sie glaubten, ging dies nicht an. Dreimal stürmten sie gegen die Burg an, wurden aber von der wackeren Besatzung immer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dies ermüdete die feindlichen Schweden, denen an der Eroberung der Burg überhaupt nicht viel lag, dergestalt, daß sie beschlossen, stillschweigend wieder abzuziehen, um sich wichtigeren Unternehmungen zuzuwenden. Ein Teil des Belagerungsheeres war bereits abgegangen, als plötzlich von der Burg aus ein weißer Pfeil ins Lager der Schweden abgeschossen wurde. Die Feinde hoben ihn auf, sahen, daß er mit Papier umwickelt war, eutrollten dieses und erkannten in demselben ein Schriftstück. Der schwe- dische Anführer, welchem es schleunigst überbracht wurde, las es und sah, daß es ein Schreiben vom Rottmeister des Schlosses Scharfenberg ent- hielt. Ein auf so geheimem Wege angekommenes Schreiben mußte von Wichtigkeit sein, und das war es auch wirklich. Der Rottmeister berichtete den Schweden darin, daß er vom Schloßhauptmann schwer beleidigt worden sei und sich daher an diesem rächen wollte. Er versprach den Feinden gegen eine hohe Belohnung und ehrenvolle Einstellung in die schwedischen Reihen ein Verräter an der Burg und deren Besatzung werden zu wollen. Gingen die Schweden auf diesen Vorschlag ein, so seien sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich in einem Birkeuwäldchen unweit des Burg- berges eine verborgene Thür befände, welche zu einem unterirdischen Treppengang und aus diesem in den Schloßkeller sühre. Diesen wolle er den Schweden öffnen, falls sie auf seinen Vorschlag eingehen würden, und sie könnten dann ihren Einzug in den Schloßhof halten. Um aber ganz sicher zu gehen, wie es solchen Feiglingen beliebt, und damit sein Leben nicht in Gefahr komme, verlangte der böse Rottmeister noch, die Schweden sollten drei Trompetenstöße ertönen lassen, falls sie mit dem Vorschlage einverstanden wären. Nachdem der schwedische Anführer das Schriftstück gelesen hatte, ertönte alsbald das Zeichen des Einverständnisfes mit dem Verräter. Wohl vernahm die ganze Besatzung der Burg die Trompetenstöße, da jedoch im feindlichen Lager alles ruhig blieb, so schöpfte der Schloßhaupt- mann keinen Verdacht. Der verräterische Rottmeister bewies sich als eine echte Judasseele. Er stellte sich gegen den Schloßhauptmann ganz demütig und unterwürfig, ermutigte die gesamte Besatzung durch eine Ansprache und beteuerte, daß

3. Europa - S. 205

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 205 — b. Nichtminder merkwürdig sind auf Island der „Große Geiser" und der „Kleine Geiser," zwei vulkanische Springbrunnen heißen Wassers. In bestimmten, fast regelmäßigen Zwischenräumen wirft der „Große Geiser" einen ungefähr 2 m dicken, mit Steinen vermischten Wasserstrahl zu einer Höhe von 25—30 m empor. Siedend steigt das Wasser in die Höhe, und siedend stürzt es zurück in deu von ihm selbst gebildeten Raum eines kleinen Kraters oder Kessels, aus dem es in einem kleinen Bache abstießt. Nach einigen Minuten hört der Strahl auf zu steigen, das Wasser aus dem kleinen See tritt wieder in die Röhre, und man erblickt einen schwarzen, stnsteren Spalt, bodenlos scheinend, aus dem nun bloß Tamps hervorquillt. Ist einige Zeit*) vergangen, so vernimmt man ein fernes, unterirdisches, donnerähnliches Geräusch. Es rückt näher und näher, stärker quillt der Dampf hervor. Es ist, als ob es in dem mächtigen Kessel siede, und zischend erhebt sich das Wasser in dem tiefen Schachte. Jetzt ist es Zeit, sich zu entfernen; denn plötzlich steigt wieder in aller Mächtigkeit die schwarze Waffersänle aus der Tiefe, bis sie nach einiger Zeit wie vorher zusammensinkt. Zusamniensassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) A. Die skandinavische Halbinsel. Iiel: Wir lernen hente die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adols näher kennen. Wir betrachten die skan- dinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Thaten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adolf-Verein, der uoch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter-- *) Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind verschieden, sie betragen gewöhnlich 24—30 Stunden.

4. Europa - S. 155

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 155 — Woher mag das kommen? Dort findet sich nicht nur Wärme (Süd- liche Lage!), sondern auch genügend Feuchtigkeit. (Meer!) 9. Religion der Bewohner. Ans allen drei Halbinseln finden wir Leute, die einen anderen Glauben haben als wir. Wir lernten kennen: Römisch-katholische Christen (Besonders auf der Pyrenäenhalbinsel und in Italien), griechisch-katholische Christen (Griechenland!), Mnhamedaner (Türkei) und Juden. (Besonders in Spanien, Rumänien und der Türkei). Vergleichen wir diese Religionen mit der nnsrigen, so finden wir: Am nächsten stehen uus die Anhänger der römisch-katholischen und der griechisch-katholischen Kirche, denn diese sind wie wir A. Christen. Sie verehren einen Gott und glauben, daß dieser sich in Jesum Christum, den er gesandt hat, geoffenbart hat. Ihr heiliges Bnch ist die Bibel. Doch müssen wir unterscheiden: Wir 1. evangelischen Christen haben zwei von Christo selbst eingesetzte Sakramente (Taufe und Abendmahl) und glauben, daß der Mensch ge- recht werde ohne des Gesetzes Werk allein durch den Glauben. — Die 2. katholischen Christen dagegen verehren wohl mit uns Gott und Jesum Christum, rufen aber auch die Jungfrau Maria und die Heiligen an. Sie glauben, daß der Mensch durch den Glauben und durch gute Werke selig werde. Sie stellen am Wege Christusbilder oder Bildsäulen der Heiligen aus, errichten auf den Hügeln Kapellen und unternehmen nach denselben an gewissen Festen Prozessionen und Wallfahrten. Sie teilen sich in a. griechisch-katholische Christen (Oberhaupt ist der Patriarch von Kon- stantinopel) und b. römisch-katholische Christen (Oberhaupt ist der Papst in Rom), haben aber sonst nur geringe Unterschiede. Ferner stehen uns die B. Juden. Sie verehren zwar auch nnr einen Gott, meinen aber, daß sich derselbe nur durch ihren Gesetzgeber Moses offenbart habe. C. Muhamedaner. Auch sie kennen nur einen Gott, sind aber der Überzeugung, daß sich dieser Gott ihnen durch Muhamed offenbart und seinen Willen im Koran niedergelegt habe. Alle drei Religionen sind sich also darin ähnlich, daß sie nur einen Gott anerkennen und sich als geoffenbart bezeichnen. 10. Staaten. Nur die Apeuninenhalbinsel bildet (Wenn wir von den Inseln Korsika und Malta absehen!) auch politisch ein Ganzes. (Königreich Italien.) In die Pyrenäenhalbinsel teilen sich zwei Völker. (Spanier und Portugiesen.) Auf der Balkanhalbinsel finden wir sogar eine ganze Anzahl Staaten. (Vergl. S. 144). Woher mag es kommen, daß nicht auch auf der Balkanhalbinsel die verschiedenen Volks- stamme zu einem großen Staate verschmelzen? (Der gittersörmige Auf- bau der Halbinsel ist daran schuld, er schließt die einzelnen Volksstämme

5. Europa - S. 206

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 206 — stützt. Zum Schluß weisen die Kinder auch noch kurz darauf hin, wie nach dem Tode Gustav Adolfs die Schweden noch öfters gefährlich für unser Vaterland geworden sind, wie sie z. B. die Mark Brandenburg so arg heimsuchten, daß der große Kurfürst in Eilmärschen vom Rhein nach Hanse kam (Schlacht bei Fehrbellin!), wie sie vorher auch unser Sachsen- land verwüsteten und die Bewohner so mißhandelten, daß die Mütter zu ihren Kindern sagten: „Betet, Kinder, die Schweden kommen!" Nach- dem so das Interesse für Skandinavien wachgeruseu ist, schreiten wir zur geographischen Behandlung selbst und beantworten zunächst wieder ge- meinsam die Frage: I. Was lehrt die Karte über dieses Land? Wir sinden: A. Sie belehrt uns an erster Stelle über die Lage Skandinaviens. Skandinavien ist die nördlichste Halbinsel Europas. Sie erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten und wird begrenzt: 1. Im Norden vom nördlichen Eismeere. 2. Im Westen vom atlantischen Ozean. Dieser reicht in zahl- reichen tief eingeschnittenen schmalen Meerbusen ins Land hinein, sodaß die ganze Küste in zahllose Halbinseln zerrissen ist. Diese schmalen, aber sehr tiefen Meerbusen heißen Fjorde. Die bedeutsamsten Fjorde sind der Hardanger-, der Sogne- und der Drontheimer-Fjord. Miß mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes, wie weit sich der Sogne-Fjord ins Land hinein erstreckt. (Gegen 200 km!) — Vor den Fjorden liegen unzählige Inseln. 3. Im Süden vom Skager Rak, vom Kattegat, vom Sund und von der Ostsee. Das Skager Rak und das Kattegat trennen Skandinavien von der Halbinsel Jütland, der Sund scheidet die Halbinsel von der Insel Seeland. 4. Im Osten von der Ostsee mit dem bosnischen Meerbusen. Im Nordosten hängt die Halbinsel mit dem Festlande (Ruß- land!) zusammen. B. Sodann befragen wir die Karte über die Gestalt der Halb- infel. Sie lehrt: Skandinavien hat Ähnlichkeit mit Italien. Bei beiden herrscht die Längsdehnung vor, beide kann man mit einem Stiefel ver- gleichen. Bei Skandinavien sind Absatz (Südwestlicher Teil!) und Spitze (Südöstlicher Teil!) durch das Kattegat geschieden. C. Und wie steht es um die Grösze Skandinaviens? Wir sehen: Skandinavien ist größer als unser Vaterland (780 000 qkm.) Wir würden aber sehr irren, wenn wir glanben wollten, daß es nun auch mehr Einwohner zählen müßte, als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte ist in Skandinavien eine sehr geringe. Es kommen durchschnittlich nur

6. Das Deutsche Reich - S. 21

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 21 — Die Schüler stellen daraufhin fest, daß sie auf Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte) und mit Hilfe der Karte die ersten drei Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: I. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Branden- bürg und Westpreußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des Baltischen Landrückens, von der Pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Bergt Bd. Ii Das deutsche Vaterland, S. 82.) Ii. Wie kam Pommern in die Hände der Schweden? Aus dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilfe eilte, im Jahre 1630 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz von ganz Pommern setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend verpflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand. Iii. Aufweiche Weise kam Pommern an die Hoben- zollern? Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist. Ein Teil gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück und Münster (1648) an Brandenburg. Einen anderen, nämlich Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin, trat Schweden an Preußens König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1720 (Friede zu Stockholm!) ab. Preußen zahlte als Ersatz zwei Millionen Taler. Der Rest Pommerns, darunter Rügen, ist erst 1815 an Preußen gekommen. Für ihn erhielt Schweden 3 '/2 Millionen Taler. Iv. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Antwort auf diese Frage wird iu gemeinsamer Arbeit gefunden. Sie lautet mit den vom Lehrer gegebenen Ergänzungen ungefähr so: Pommern war es wert, daß die Hohenzollern es zu erlangen suchten, denn 1. Pommern hat eine bedeutungsvolle Lage. „Ein Blick auf die Karte zeigt ja, daß Pommern den mittleren Teil der Ostseeküste förmlich umklammert. Es umschlingt den Rand des Meeres wie ein langes Band, das Wasser und Land verknüpfen möchte." Wer also Pommern besitzt, hat einen großen Teil der Ostsee- küste in seiner Gewalt. Er kann nicht nur das Landen feindlicher Schiffe (Schweden, Dänemark!) verhindern und fo das Land vor feindlichem Einfall schützen, sondern auch bequem mit seinen eigenen

7. Das Deutsche Reich - S. 30

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 30 — Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen.) Die Kinder geben zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer nur im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir uusrer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsre Aufmerksamkeit auf vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern er- worben? 4. Hat denn Pommern einen Wert sür Preußen? Die Schüler stellen daraufhin fest, daß sie auf Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte) und mit Hilfe der Karte die ersten drei Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: I. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Branden- bürg und Westpreußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des Baltischen Landrückens, von der Pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Bd. Ii Das Deutsche Vaterland, S. 95.) Ii. Wie kam Pommern in die Hände der Schweden? Aus dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilfe eilte, im Jahre 1630 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz von ganz Pommern setzte, denu die kaiserlichen Truppen, die seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend verpflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand. Iii. Auf welche Weise kam Pommern an die Hohen- zollern? Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist. Ein Teil gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück und Münster (1648) an Brandenburg. Einen anderen, nämlich Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin, trat Schweden an Preußens König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1720 (Friede zu Stockholm!) ab. Preußen zahlte als Ersatz zwei Millionen Taler. Der Rest Pommerns, darunter Rügen, ist erst 1815 an Preußen gekommen. Für ihn erhielt Schweden 3'/2 Millionen Taler.

8. Das Deutsche Reich - S. 343

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 343 - lich kamen Flammen aus allen Ecken des Saales heraus. Brautpaar und Gäste hatten genug zu tun, ihr Leben zu retten; alles, das Haus und die gefüllten Speicher, waren mit Tagesanbruch von der Feuersbrunst verzehrt. Von dem Kaufherrn und seinen Gästen gab nichts mehr Kunde. Jahre vergingen, die Brandstätte in der Brückenstraße blieb unaufgebaut, denn niemand wollte den Grund und Boden übernehmen, auf dem sich so Fürchterliches zugetragen hatte. Die Tochter des Kaufherrn war wenige Tage nach jenem Schreckenstage gestorben, ihren Vater glaubte man von dentrüm- mern erschlagen und andere Erben hatten sich nicht eingefunden, überhaupt war auch nichts zu erben, denn kurz nach dem schrecklichen Ereignisse hatten unvorhergesehene Unglücksfälle alles Eigentum Dietbolds verzehrt. Eines Abends erschien ein alter Mann bei dem in der Kirche zu St. Co- lumban im Beichtstuhl sitzenden Priester und bat ihn, ihm zu folgen, um einem Sterbenden die letzte Wegzehrung zu geben. Der Priester machte sich auf den Weg und folgte seinem Führer bis in eine am Ende der Stadt liegende ärmliche Hütte, in welcher er aus elendem Lager einen Sterbenden antraf. Dieser gestand, daß er der totgeglaubte Dietbold sei; er beichtete alle seine Sünden und teilte noch mit, daß er durch seinen treuen alten Die- ner aus den Flammen gerettet und hier in diese Hütte geschafft worden sei. Mit seinem Diener habe er späterhin oft des Nachts die Brandstätte besucht und daselbst aus dem Schutt noch ziemlich viel seiner Habe gerettet; diese möge jetzt der Priester aus seinen Händen in Empfang nehmen und den größten Teil unter diejenigen verteilen, die er in seinem Leben betrogen habe, zu welchem Zwecke er ihm ein Verzeichnis von Namen einhändigte. Den Rest bestimmte er aber dazu, daß Messen für sein Seelenheil gelesen werden sollten. Der Geistliche versprach feierlich, diese Wünsche zu erfüllen. Bald darauf starb Dietbold reumütig; sein alter Diener trat in das Kloster, dem der Priester angehörte. An der Stelle, an der sonst das Haus des Reichen st'and, ward ein neues, stattliches Gebäude errichtet und über der Tür das Standbild eines Greises angebracht, der zur Erinnerung an das Schicksal Dietbolds in der Rechten einen Krebs hielt. Dieses Denkmal befand sich bis zum Jahre 1817 in einer Spitzbogennische des ehemaligen Nesselroder Hofes auf der Brückenstraße. Dann kam es weg, weil es ganz verwittert war. Jetzt befindet es sich in dem sogenannten Wallrasfianum zu Köln. Nach Pfeil. Viii. Westfalen. 24. Der Westfälische Pumpernickel. Einst reiste ein Franzose durch Westfalen, dem wollte das schwarze, dort übliche, jetzt Pumpernickel genannte Brot nicht munden. Er reichte es seinem Pferde mit den Worten: „Bon pour Nickel!", d. h. gut für Nickel.

9. Das Deutsche Reich - S. 176

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 176 — Flammenglut zusammen. Nur der mächtige Dom widerstand allen unter ihm gelegten Minen und ist noch heute unversehrt." Wer nach Worms kommt, findet also auch das schloßartige Gebäude nicht mehr (Bischoss- Hof in der Nähe des Domes?), in dem im April 1521 der Reichstag abgehalten worden ist. Dafür findet er fast an derselben Stelle ein großartiges, von Ernst Rietschel entworfenes Denkmal. Hier seht ihr es im Bilde! In der Mitte ragt die kraftvolle Gestalt des Reformators empor. Er hat die geballte rechte Hand wie zur Verteidigung auf die Bibel gelegt. Er ist umgeben von folgenden Gestalten: a) Zwei Schntzherren der Reformation. (Friedrich der Weise von Sachsen und Philipp von Hessen.) d) Zwei Mitreformatoren. (Philipp Melanchthon und Johann Renchlin.) c) Vier Vorläufer der Reformation. (Der Franzose Peter Waldus, der Engländer Johann Wiklef, der Böhme Johann Hus, der Italiener Savonarola.) ä) Drei Frauengestalten, welche drei in der Reformationsgeschichte bedeutsame Städte versinnbildlichen. (Speier — die Prote- stierende mit der abwehrend erhobenen Hand, Augsburg — die Bekennende mit der Friedenspalme, Magdeburg — die Trauernde mit dem weinend gesenkten Haupte.) Zusammenfassung: Das Großherzogtum Hessen. Das Großherzogtum besteht aus zwei fast gleichgroßen Teilen, die durch einen schmalen Streifen preußischen Gebietes getrennt werden. Der nördliche Teil liegt um den rauhen Vogelsberg herum, der südliche gehört teils der Oberrheinischen Tiefebene, teils dem Odenwalde an. In der Tiefebene, sowie in der fruchtbaren Wetteran stehen Getreidebau, Obst- und Weinbau in Blüte, auf dem Vogelsberge und im Odenwald rauschen ausgedehnte Wälder, in vielen Städten, so in Offen- bach, Darmstadt, Worms und Mainz, hat die Industrie (Maschinen-, Leder-, Schuh-, Zigarrenfabriken) Bedeutung erlangt. Die wichtigste Handelsstadt ist das alte goldene Mainz, das an zwei schiffbaren Flüssen und in fruchtbarer und zugleich gewerbreicher Gegend liegt. 2. Das Königreich Bayern im allgemeinen. (Größe: 75800 qkm, also ca. 5 x das Königreich Sachsen.) a. Die Karte von Bayern. Ziel: Wir betrachten heute den größten süddeutschen Staat und reden zunächst davon, was die Karte vom König- reich Bayern lehrt.

10. Die Länder Europas - S. 180

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 180 — züglicher Wein in so großer Menge gedeiht, daß allein von Malaga aus jährlich mehr denn 20000 Fässer feurigen Rebensaftes in alle Welt gehen. Das schönste und mannigfaltigste Pflanzenleben fanden wir immer in der Nähe der Küste. (Riviera — Umgegend von Neapel — Um- gegend von Malaga — Ebene südlich vom Balkan.) Woher mag das kommen? Dort findet sich nicht nur Wärme («Südliche Lage!), sondern auch genügend Feuchtigkeit. Meer!) 9. Religion der Bewohner. Auf allen drei Halbinseln finden wir Lmte, die einen andern Glauben haben als wir. Wir lernten kennen: Römisch-kaiholische Christen (Besonders auf der Pyrenäen- Halbinsel und in Italien!), griechisch-katholische Christen (Griechenland!), Mohammedaner (Türkei) und Juden. (Besonders in Spanien, Rumänien und der Türkei.) Vergleichen wir diese Religionen mit der unsrigen, so finden wir! Am nächsten stehen uns die Angehörigen der römisch-katholischen und der griechisch-katholischen Kirche, denn diese sind wie wir A. Christen. Sie verehren einen Gott und glauben, daß dieser sich in Jesus Christus, den er gesandt hat, offenbart hat. Ihr heiliges Buch ist die Bibel. Doch müssen wir unterscheiden: a. Wir evangelischen Christen haben zwei von Christo selbst ein- gesetzte Sakramente (Taufe und Abendmahl!) und glauben, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke allein durch den Glauben. b. Die katholischen Christen dagegen verehren wohl mit uns Gott und Jesum Christum, rufen aber auch die Jungfrau Maria und die Heiligen an. Sie glauben, daß der Mensch durch den Glauben und durch gute Werke selig werde. Sie stellen am Wege Christusbilder oder Bildsäulen der Heiligen auf, errichten auf den Hügeln Kapellen und unternehmen nach ihnen an gewissen Festen Prozessionen und Wall- fahrten. Sie teilen sich in a. griechisch-katholische Christen (Oberhaupt des größten Teils ist der Patriarch von Konstantinopel) und ß. römisch katholische Christen (Oberhaupt ist der Papst in Rom), haben aber sonst nur geringe Unterschiede. Ferner stehen uns die B. Juden. Sie verehren zwar auch nur einen Gott, meinen aber, daß sich derselbe nur durch ihren Gesetzgeber Moses offenbart habe. C. Mohammedaner. Auch sie kennen nur einen Gott, sind aber der Überzeugung, daß sich dieser Gott ihnen durch Mohammed offenbart und seinen Willen im Koran niedergelegt habe. Alle drei Religionen sind sich also darin ähnlich, daß sie nur einen Gott anerkennen und sich als geoffenbart bezeichnen. 10. Staaten. Nur die Apenninen-Halbinfel bildet (Wenn wir von den Inseln Korsika und Malta absehen!) auch politisch ein Ganzes.
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