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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Außereuropäische Erdteile - S. 24

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wenn durch Zufall ein Funke auf die ausgedörrte Ebene fällt, so verbreitet sich mit Windeseile eine Feuersbrunst meilenweit von Fluß zu Fluß, die tausend Tieren den Tod bereitet und einen ziegelartig gebrannten Boden hinterläßt. Ii. Die Llanos als Grasmeer. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenszeit ein, so verändert sich die Steppe gar wundersam. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die weite Ebene mit duftenden Kräutern und herrlichen Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Ge- nufse des Lebens. Im hochaufschießenden Grase verbirgt sich der schön- gefleckte Jaguar und sucht, die Weite des nötigen Sprunges sorgfältig messend, die vorüberziehenden Tiere zu erhaschen. Bisweilen sieht man,, wie an den Ufern der Sümpfe der befeuchtete Boden sich langsam und schollenweise hebt und dann mit heftigem Getöse in die Luft geschleudert wird. Wer des Anblickes kundig ist, flieht den Ort, denn er weiß, daß. dort eine riesenhafte Wasserschlange oder ein Krokodil, das die Zeit der Trockenheit uuter dem znsanimengetrockneten Schlamm verbrachte, hervor- zusteigen in Begriff ist. Iii. Die Llanos als Wasserfläche. Infolge des anhaltenden Regens schwellen nun allmählich die Flüsse, die die Ebene begrenzen*), an, sie treten aus ihren Ufern und setzen die ganze unermeßliche Ebene nnter Wasser, aus dem nun die höher gelegenen Stellen wie Inseln hervorragen und den Pferden, Maultieren und Rindern eine enge Zufluchtsstätte bieten. Ans Mangel an Weide schwimmen dann die zusammengedrängten Tiere oft stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem trüben brauugefarbten Wasserspiegel erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodilen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zer- schmettert und verschlungen. Nicht selten bemerkt man Pferde und Rinder, die, dem Rachen der blutgierigen, riesenhaften Eidechsen entschlüpft, die Spur des spitzen Zahnes am Schenkel tragen. Aber nicht nur die Krokodile stellen den Pferden nach. Auch unter den Fischen haben sie einen gefährlichen Feind. Tie sumpfigen Lachen die noch lange zurückbleiben, wenn die Ströme wieder in ihr altes Bett zurückgetreten sind, sind nämlich mit zahllosen elektrischen Aalen gefüllt, deren schleimiger, gelbgefleckter Körper ans jedem Teile elektrische Schläge aussenden kann. (Denke an die Leydener Flasche und den Schlag, den man erhält, wenn man, um sie zu entladen, ihren Knopf berührt.) Diese elektrischen Aale, auch Zitteraale genannt, erreichen eine Länge von 1— und sind imstande, die größten Tiere zu betäuben oder gar zu töten. *) Z. B. der Arauca, der Apura, der Payra.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 142

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — Die chinesischen Richter zerbrechen sich nicht lange darüber den Kopf, ob in einem Falle, wo ein leichteres Vergehen vorliegt, Geld- oder Gesängnisstrafe am Platze ist. Ist der Angeklagte, der auf dem Bauche zu liegen und die Nase auf den Fußboden zu drücken hat, schuldig er- klärt, so ergreift der Vorsitzende des Gerichtshofes unverzüglich einen vor ihm stehenden Becher mit Schicksalsstäbchen, wirft durch eine rasche Schwenkung eine Anzahl zu Boden, läßt sie zählen und dem Verur- teilten dann die entsprechende Zahl von Hieben mit einem Bambusrohr verabreichen. Der Abgestrafte hat dem Richter für den richtigen Empfang feinen Dank abzustatten. Mit Schlägen wird auch der bestraft, der an der gesetzlich festgesetzten Nationaltracht etwas ändert. Wenn sich z. B. ein chinesisches Mädchen erlaubt, sich mehr oder anders zu putzen als das Gesetz es gestattet, (Vielleicht nach europäischer Mode!) so wird sie vor den Polizeiobristen geladen und von ihm geohrfeigt. — Gemeine Verbrecher werden noch anders bestrast. Man spannt sie in einen schweren hölzernen Halskragen, steckt sie in einen Käfig, in dem sie weder sitzen noch ausgestreckt liegen können, und hängt sie so an einem leicht- gezimmerten Gestell auf. Schwere Verbrecher, (Mörder, rückfällige Diebe, Räuber u. f. w,) werden hingerichtet. Jährlich finden in Kanton allein gegen tausend Hinrichtungen statt. Die gebräuchlichste Hinrichtungsform ist die Enthauptung. Doch kommen auch andere, bei weitem grausamere Formen der Todesstrafe vor. Eine derselben ist die Verurteilung zum Hungertode. Der Verbrecher wird mit einem schweren, tonnenähnlichen Holzgefäß umgeben, aus dem nur sein Kopf hervorragt, und vor ein vielbesuchtes Wirtshaus aufgestellt. Bei Todesstrafe ist es allen Vorüber- gehenden verboten, ihm Speise oder Trank zu reichen. Durch deu Duft der Speisen, der aus dem Wirtshause herausdringt, wird die Qual des Verurteilten bedeutend erhöht. 5. Die Religion der Chinesen ist ein roher, vielfach ge- dankenloser Götzendienst. In zahlreichen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertisr felbst. Am liebsten bringt man den Götzen Huldigungen, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldne Papierschnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt. Um durch das Beten nicht zuviel Zeit zu versäumen und doch den Götzen zufrieden zu stellen, besitzen viele Chinesen „Gebetsmühlen". Ein solcher Apparat besteht gewöhnlich aus einer vergoldeten Stange, an deren Ende ein Rädchen befestigt ist, welches durch den Wind in Bewegung gesetzt wird und dann eine mit Gebeten beklebte Walze dreht.

4. Königreich Sachsen - S. 162

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 162 — 7. Der Fähndrich von Scharfenberg. Im dreißigjährigen Kriege suchten die Schweden unser Sachsenland durch Verwüstungen und Bedrückungen aller Art schwer heim, und das schöne Meißner Land hatte besonders viel zu leiden. Die Schweden er- schienen auch vor Scharfenberg, belagerten die Burg und wollten sie erobern. Die Besatzung derselben bestand nur aus etwa 30 Bewaffneten, und so konnte es den Schweden augenscheinlich nicht schwer fallen, die Burg mit Erfolg zu bestürmen. Doch so leicht, wie sie glaubten, ging dies nicht an. Dreimal stürmten sie gegen die Burg an, wurden aber von der wackeren Besatzung immer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dies ermüdete die feindlichen Schweden, denen an der Eroberung der Burg überhaupt nicht viel lag, dergestalt, daß sie beschlossen, stillschweigend wieder abzuziehen, um sich wichtigeren Unternehmungen zuzuwenden. Ein Teil des Belagerungsheeres war bereits abgegangen, als plötzlich von der Burg aus ein weißer Pfeil ins Lager der Schweden abgeschossen wurde. Die Feinde hoben ihn auf, sahen, daß er mit Papier umwickelt war, eutrollten dieses und erkannten in demselben ein Schriftstück. Der schwe- dische Anführer, welchem es schleunigst überbracht wurde, las es und sah, daß es ein Schreiben vom Rottmeister des Schlosses Scharfenberg ent- hielt. Ein auf so geheimem Wege angekommenes Schreiben mußte von Wichtigkeit sein, und das war es auch wirklich. Der Rottmeister berichtete den Schweden darin, daß er vom Schloßhauptmann schwer beleidigt worden sei und sich daher an diesem rächen wollte. Er versprach den Feinden gegen eine hohe Belohnung und ehrenvolle Einstellung in die schwedischen Reihen ein Verräter an der Burg und deren Besatzung werden zu wollen. Gingen die Schweden auf diesen Vorschlag ein, so seien sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich in einem Birkeuwäldchen unweit des Burg- berges eine verborgene Thür befände, welche zu einem unterirdischen Treppengang und aus diesem in den Schloßkeller sühre. Diesen wolle er den Schweden öffnen, falls sie auf seinen Vorschlag eingehen würden, und sie könnten dann ihren Einzug in den Schloßhof halten. Um aber ganz sicher zu gehen, wie es solchen Feiglingen beliebt, und damit sein Leben nicht in Gefahr komme, verlangte der böse Rottmeister noch, die Schweden sollten drei Trompetenstöße ertönen lassen, falls sie mit dem Vorschlage einverstanden wären. Nachdem der schwedische Anführer das Schriftstück gelesen hatte, ertönte alsbald das Zeichen des Einverständnisfes mit dem Verräter. Wohl vernahm die ganze Besatzung der Burg die Trompetenstöße, da jedoch im feindlichen Lager alles ruhig blieb, so schöpfte der Schloßhaupt- mann keinen Verdacht. Der verräterische Rottmeister bewies sich als eine echte Judasseele. Er stellte sich gegen den Schloßhauptmann ganz demütig und unterwürfig, ermutigte die gesamte Besatzung durch eine Ansprache und beteuerte, daß

5. Teil 2 - S. 67

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 67 — Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Vaterland: Strandbild — Der Hering. b. Muttersprache Iv (B.) Die Insel Rügen. 2. Aufsatz: Der Bernstein. 1. Beschaffenheit — 2. Gewinnung — 3. Verwendung. 1. Unsere Ostsee bedeckt mit ihren Fluten ein wertvolles Mineral. Auf ihrem Grunde ruht, von Seepflanzen festgehalten oder von Sand und Geröll bedeckt, der Bernstein. 2. Der Bernstein ist ein Harz von gelber, braunroter oder weißlicher Farbe. Er ist so weich, daß er mit dem Finger- nagel geritzt werden kann. Reibt man den Bernstein mit einem wollenen Tuche, so wird er elektrisch und zieht dann kleine Papierstücke an. Hält man ein Stück Bernstein an die Flamme einer Kerze, so verbrennt es und entwickelt dabei einen ange-- nehmen Geruch. 3. Der Bernstein wird auf verschiedene Art und Weise ge- Wonnen. Frauen und Kinder lesen die Stücke zusammen, die das Meer ans Land geworfen hat. Wettergebräunte Fischer senken ihre Netze in die Fluten. Kühne Taucher durchsuchen den Meeresgrund. Selbst durch Baggermaschinen sucht man das wertvolle Harz ans Tageslicht zu befördern. Der Bernstein wird zu tausenderlei Gegenständen verarbeitet. Ans ihm fertigt man Armbänder und Broschen, Cigarrenspitzen und Dosen, Haarkämme und Haarnadeln. Selbst Räucherpulver und Lack wird aus Bernstein hergestellt. Das größte Bernsteinstück, das man bis jetzt gefunden hat, besitzt ein Gewicht von 131/2 Pfund. Es ist dem Berliner Museum übergeben worden. 3. Diktat: Der baltische Landrücken.*) (isch) Von der jütischen Halbinsel zieht sich parallel mit der Küste des baltischen Meeres bis zur Memel ein seenreicher *) Aus Hermann, Diktatstoffe. Leipzig, Ernst Wunderlich. 5*

6. Teil 2 - S. 35

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Ii. Woher kommen diese Waren? Diese Waren, z. B. Glas und Eisenwaren, haben die Eisenbahnen herbeigeschafft, die von Leipzig (Zeigen!), Magdeburg (Zeigen!) und anderen großen Städten nach Hamburg führen. Andere sind in den Elbkähnen den Strom hinabgeschwommen. (Richtung zeigen!) Die meisten aber kommen herüber über das große Weltmeer. Zeige es und lies seinen Namen ab von der Karte! (Nordsee.) In Dampfschiffen und Segel- schiffen, die viel größer sind als die, welche wir auf der Elbe bei Dresden schwimmen sehen, sind sie nach Hamburg gebracht worden. Den Weg lehrt die Karte! Die Schiffe sind aus der Nordsee in die Elbe hinein- und dann stromaufwärts gefahren bis nach Hamburg. In Hamburg halten diese Seeschiffe (Woher der Name?) an einem bestimmten Platze an. Dieser Platz heißt Hafen. Der Hafen ist ein großes Wasserbecken, welches von der Elbe gebildet wird. Dieses Becken ist größer als nnser Marktplatz und am Rande mit hohen und festen Mauern umgeben.*) Am Rande des Hafens sind dicke Pfähle mit schweren eisernen Ringen (Anzeichnen!) in den Grund des tiefen Wassers eingerammt. (Ähnlich wie am Rande unseres Teiches zum Befestigen des Kahnes!) An diesen Pfählen werden die ankommenden Schiffe mit starken Ketten befestigt. Sodann ladet man die fremden Waren (Die Petroleumfässer, Zuckerkisten, Baumwollen- und Tabaksballen) aus und bringt sie einstweilen in großen Speichern unter, welche bald so aussehen, wie die Güterschuppen auf unserem Bahnhofe. Fröhlich wandern dann nach gethaner Arbeit die Seeleute (Kapitän, Matrosen, Steuermann) durch die Stadt. Sie freuen sich, wieder einmal festen Boden unter den Füßen zu haben. Während ihrer langen Reise übers Meer haben sie ja weder Baum noch Strauch, weder Wagen noch Haus zu Gesicht bekommen. Sie sahen eben nichts, als über sich den Himmel und um sich und unter sich das tiefe Meer. (Vorzeigen eines Bildes, welches ein Schiff auf hoher See darstellt.) —- Wiedergabe. So ist auch unsere zweite Frage erledigt. Gieb die Antwort kurz! (Ein Teil der Waren kommt herüber übers Meer, ein anderer wird durch Elbe und Eisenbahn aus Ländern, die fern vom Meere liegen — Sachsen, Preußen, Böhmen — herbeigeschafft.) Beantworte die Frage ausführlich! Daß diese Wareu, die aus Nord und Süd in Hamburg zusammen- treffen, nicht in Hamburg selbst verbraucht werden, sagt uns schon unsere heutige Aufgabe. Wir haben darum auch noch eine dritte Frage auf- gestellt. Welche? Iii. Wohin aber werden die Waren gebracht, die in der Stadt Hamburg zusammenkommen aus so verschiedenen Ländern und Städten? *) Durch Wandtafelzeichnung oder durch Formen in fettangeriebenem Thon ist den Kindern die Hafenanlage weiter zu verständlichen.

7. Europa - S. 205

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 205 — b. Nichtminder merkwürdig sind auf Island der „Große Geiser" und der „Kleine Geiser," zwei vulkanische Springbrunnen heißen Wassers. In bestimmten, fast regelmäßigen Zwischenräumen wirft der „Große Geiser" einen ungefähr 2 m dicken, mit Steinen vermischten Wasserstrahl zu einer Höhe von 25—30 m empor. Siedend steigt das Wasser in die Höhe, und siedend stürzt es zurück in deu von ihm selbst gebildeten Raum eines kleinen Kraters oder Kessels, aus dem es in einem kleinen Bache abstießt. Nach einigen Minuten hört der Strahl auf zu steigen, das Wasser aus dem kleinen See tritt wieder in die Röhre, und man erblickt einen schwarzen, stnsteren Spalt, bodenlos scheinend, aus dem nun bloß Tamps hervorquillt. Ist einige Zeit*) vergangen, so vernimmt man ein fernes, unterirdisches, donnerähnliches Geräusch. Es rückt näher und näher, stärker quillt der Dampf hervor. Es ist, als ob es in dem mächtigen Kessel siede, und zischend erhebt sich das Wasser in dem tiefen Schachte. Jetzt ist es Zeit, sich zu entfernen; denn plötzlich steigt wieder in aller Mächtigkeit die schwarze Waffersänle aus der Tiefe, bis sie nach einiger Zeit wie vorher zusammensinkt. Zusamniensassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) A. Die skandinavische Halbinsel. Iiel: Wir lernen hente die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adols näher kennen. Wir betrachten die skan- dinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Thaten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adolf-Verein, der uoch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter-- *) Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind verschieden, sie betragen gewöhnlich 24—30 Stunden.

8. Europa - S. 175

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 175 - den Schnellzug und lassen uns von ihm nach der Universitäts- und Meßstadt Leipzig und dann weiter nach der Elbhandelsstadt Magdeburg tragen. Von hier ans reisen wir über Hannover nach der alten Hansa- stadt Bremen und sodann nach Bremerhafen. Der Zug fuhrt uns bis ans Meer heran. Dort erwartet uns ein kleiner Dampfer. Wir be- steigen ihn und fahren mit ihm hinüber zu dem großen Ozeandampfer, der eine Strecke vom Ufer entfernt hält. Dieser Dampfer ist ein ge- waltiges Schiff. Er besitzt vier hohe Masten und zwei mächtige Schorn- steine. Der aus diesen Essen emporsteigende schwarze Qualm deutet an, daß die gewaltige Maschine, die sich im Bauche des Schisfes befindet, jeden Augenblick ihre Arbeit beginnen kann. Nachdem alle Passagiere den kleinen Dampfer verlassen haben und auf das große Schiff überge- gangen find, rüstet sich der mächtige Dampfer zur Abreise. Der Kapitän giebt ein Zeichen, die gewaltige Schraube am Hinterteile des Schiffes beginnt sich zu drehen und langsam fahren wir die Weser hinab dem offenen Meere zu. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum hält der Ozeandampfer so weit vom Ufer entfernt? (Die Weser ist reich an Schlamm und Sandbänken. Der große Dampfer kann daher nicht so nahe an das Ufer heranfahren. Er könnte fitzen bleiben. Diese Sand- und Schlammbänke erlauben es auch nicht, schnell zu fahren. d. Woher kommt es, daß die Wesermündung so viele Schlamm- und Sandbänke auszuweisen hat? (Die Weser führt — gleichsam als Andenken — aus allen Ländern, die sie durchfließt, Erd- und Sand- körnchen mit sich fort. Diese Körnchen sinken hier an der Mündung, wo das Wasser langsamer fließt, zu Boden und bilden so nach und nach ausgedehnte, gefährliche Sand- und Schlammbänke.) Nachdem unser Dampfer die Nordsee erreicht hat, wendet er sich nach Westen. Zeige den Weg! Vorüber geht es an Hollands Küsten, dann südwestlich bis in der Ferne endlich die Küste Englands auftaucht. Wir biegen in der Themsemündung ein und fahren dann diesen von Schiffen wimmelnden Strom hinauf. Von Greenwich (spr. grinitsch) an, wo sich eine berühmte Sternwarte befindet, (Erkläre!) wird die Themse von einer gegen zwei Meilen langen Häuserreihe begleitet, von Maga- zinen, Mühlen, Eisengießereien, Brauereien, Kalkösen, Schiffsbauanstalten, Wirtshäusern u. s. w. Endlich taucht — gewöhnlich in Rauch und Nebel gehüllt — die Riesenstadt London vor uns auf. Wir sind am Ziele. — Wiederhole! Ii. Was lehrt uns ein Besuch in Großbritanniens Hauptstadt? Wir heben hervor:

9. Europa - S. 206

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 206 — stützt. Zum Schluß weisen die Kinder auch noch kurz darauf hin, wie nach dem Tode Gustav Adolfs die Schweden noch öfters gefährlich für unser Vaterland geworden sind, wie sie z. B. die Mark Brandenburg so arg heimsuchten, daß der große Kurfürst in Eilmärschen vom Rhein nach Hanse kam (Schlacht bei Fehrbellin!), wie sie vorher auch unser Sachsen- land verwüsteten und die Bewohner so mißhandelten, daß die Mütter zu ihren Kindern sagten: „Betet, Kinder, die Schweden kommen!" Nach- dem so das Interesse für Skandinavien wachgeruseu ist, schreiten wir zur geographischen Behandlung selbst und beantworten zunächst wieder ge- meinsam die Frage: I. Was lehrt die Karte über dieses Land? Wir sinden: A. Sie belehrt uns an erster Stelle über die Lage Skandinaviens. Skandinavien ist die nördlichste Halbinsel Europas. Sie erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten und wird begrenzt: 1. Im Norden vom nördlichen Eismeere. 2. Im Westen vom atlantischen Ozean. Dieser reicht in zahl- reichen tief eingeschnittenen schmalen Meerbusen ins Land hinein, sodaß die ganze Küste in zahllose Halbinseln zerrissen ist. Diese schmalen, aber sehr tiefen Meerbusen heißen Fjorde. Die bedeutsamsten Fjorde sind der Hardanger-, der Sogne- und der Drontheimer-Fjord. Miß mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes, wie weit sich der Sogne-Fjord ins Land hinein erstreckt. (Gegen 200 km!) — Vor den Fjorden liegen unzählige Inseln. 3. Im Süden vom Skager Rak, vom Kattegat, vom Sund und von der Ostsee. Das Skager Rak und das Kattegat trennen Skandinavien von der Halbinsel Jütland, der Sund scheidet die Halbinsel von der Insel Seeland. 4. Im Osten von der Ostsee mit dem bosnischen Meerbusen. Im Nordosten hängt die Halbinsel mit dem Festlande (Ruß- land!) zusammen. B. Sodann befragen wir die Karte über die Gestalt der Halb- infel. Sie lehrt: Skandinavien hat Ähnlichkeit mit Italien. Bei beiden herrscht die Längsdehnung vor, beide kann man mit einem Stiefel ver- gleichen. Bei Skandinavien sind Absatz (Südwestlicher Teil!) und Spitze (Südöstlicher Teil!) durch das Kattegat geschieden. C. Und wie steht es um die Grösze Skandinaviens? Wir sehen: Skandinavien ist größer als unser Vaterland (780 000 qkm.) Wir würden aber sehr irren, wenn wir glanben wollten, daß es nun auch mehr Einwohner zählen müßte, als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte ist in Skandinavien eine sehr geringe. Es kommen durchschnittlich nur

10. Europa - S. 41

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 41 — in der Nacht bellend die Schläfer weckt, um sie zu seinem Verunglückten zu führen. Da heißt es tapfer sein, wenn der Zug der Mönche sich aufmacht und hinaustritt in der furchtbaren Einsamkeit, wo die Lawine donnernd zu Thal stürzt und der Fuß auf eisbedecktem, glattem Wege schwanken will. Da gilt es auch glücklich sein und nicht zu spät zur Rettuug zu kommen, damit die Zwei, die den Gefundenen in einem Lein- tuche an zwei Stangen tragen, nicht eine Leiche ins Hospiz bringen.*) 2. Die Splügenstrafze. Sie leitet aus dem Rheinthale (Zeige!) in lang sich streckenden Windungen durch öde Thäler und Felsenklüfte und zwischen hochaufragenden Berggipfeln hinauf zur Paßhöhe (2100 m), die zugleich die Grenze zwischen der Schweiz und Italien bildet. Dann führt sie in zahlreichen, schroff abfallenden Windungen hinab zum Comer See. (Vergl. S. 32.) 3. Die Vrennerstrafte. Sie führt aus dem Innthals (Inns- brnck) ins Etschthal (Verona) und galt schon im Mittelalter als bequemer Verbindungsweg zwischen Deutschland und Italien. Auf ihr zogen einst die deutschen Kaiser, z. B. Rotbart, nach Italien zur feierlichen Krönung oder zu blutigem Kampfe. (Italienische Städte!) Darum führte sie da- mals den Namen Kaiserstraße. Noch heute ist sie die befahrenste Alpen- straße. Woher mag das kommen? (Geringe Paßhöhe: 1300 m — in der Mitte des gesamten Alpenzuges gelegen!) Auf ihr herrscht das ganze Jahr hindurch ein reges Leben. Auch von dieser Straße gilt des Dichters Wort: Hier geht der sorgenvolle Kaufmann und der leicht geschürzte Pilger — der andächtige Mönch, der düstre Räuber und der heitre Spielmann, der Säumer mit dem schwerbeladnen Roß, der ferne herkommt von der Menschen Ländern, denn jede Straße führt ans Ende der Welt. Sie alle ziehen ihres Weges fort an ihr Geschäft. (Schiller, Tell Iv., 3.) Jetzt führt auch eine Bahn über den Brenner. Sie verbindet Augsburg und München mit Venedig. Zeige sie und sprich dich über ihren Lauf aus. — (Augsburg, München, zum Jnnthale, im Innthals aufwärts bis Innsbruck, im Thale der Sill aufwärts über den Brenner, im Thale der Eisack abwärts nach Bozen [jährlich 4 Messen], im Etsch- thcile abwärts über Trient nach Verona, von Verona ans östlich zum adriatischen Meere, Venedig). 4. Die Bahn über den Pemmering. Bestimme die Lage dieses Gebirgsstockes! (Ostalpen — südwestlich von Wien.) Diese Bahn *) Nach Hans Blume.
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