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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Außereuropäische Erdteile - S. 46

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 46 — c. Aukatan. Sie schließt den Busen von Mexiko im Südosten und ist von uns schou mehrfach erwähnt worden. d. Florida. Sie bildet den Abschluß des mexikanischen Meer- bnsens im Nordosten. s. Neuschottland. f. Labrador. Sie ist die größte der Halbinseln und wird durch die Hudsou-Bai vom Rumpfe des Erdteils abgetrennt. 2. Buch teu. Diese haben fast alle schon bei der Betrachtung der Halbinseln Erwähnung gefunden, nämlich a) Der Golf von Kalifornien, ein Teil des großen Ozeans. b) Der Busen von Mexiko, ein Teil des atlantischen Ozeans, begrenzt durch Aukatan, Florida und die Insel Kuba und daher mit zwei Einfahrten. c) Der St. Lorenz-Golf, gebildet durch Neuschottland, Labra- dor und die Insel Neu-Sundland und daher ebenfalls mit zwei Eingängen. d) Die Hudsou-Bai. Sie gehört zum atlantischen Ozean und schneidet am tiefsten in den Rumpf des Erdteils ein. Zur sachlichen Besprechung. a. Vergleiche die West- und die Ostseite Nordamerikas hinsichtlich der Gliederung! (Der Osten zeigt eine reichere Gliederung als der Westen.) b. Vergleiche den Golf von Mexiko und den St. Lorenz-Golf! (Beide abgegrenzt durch zwei Halbinseln und eine Insel, beide mit zwei Einfahrten, beide an der Mündung eines großen Stromes, aber der eine groß, der andere klein, der eine im Süden, der andere im Norden.) c. Welche Seite könnte man den Rücken, welche das Antlitz Nord- amerikas nennen? (Ähnlich wie bei Griechenland!) 3. Jnse'ln. Die meisten Inseln finden wir im Norden. Dort liegt a) Grönland. Früher, fügt der Lehrer hinzu, hielt man dieses Land für eine große, durch die Baffins-Bai abgetrennte Halb- insel. Jetzt weiß man es besser. — Weiter nennen wir: b) Neu-Fuudland an der Südostseite Labrados gelegen und o) Westindien, dem Golfe von Mexiko vorgelagert und uns bereits genügend bekannt. Iii. Weiter giebt uns die Karte Ausschluß über die Bodenge- staltung Nordamerikas. Wir bemerken, wie bei Südamerika, gewaltige Gebirge und ausgedehnte Tiefländer. A. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Gebirge. Wir können da drei große Gebirgsmasseu unterscheiden, nämlich 1. Das Hochland von Mexiko, 2. Das Felsengebirge oder die Rocky Mountains (spr. maun- tens). 3. Die Alleghanies (spr. älligenis). 1. Das Hochland von Mexiko beginnt nördlich von der Bucht von Tehuautepee und reicht bis zum Rio Grande del Norte. Es ist,

3. Außereuropäische Erdteile - S. 48

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — führt die Gewässer des Athabaskasees, des Gr. Sklavensees und des Gr. Bärensees dein nördlichen Eismeere zu. 2. Die Ströme im Gebiete des atlantischen Ozeans: ki) Der St. Lorenzstrom. Er ist der Abfluß der fünf kanadischen Seen und wälzt seine Wassermasse durch eine schlanchartig erweiterte Mündung dein schon erwähnten St. Lorenzbnsen zu. b. Der Hudson (spr. hadßn). Er durchbricht die Alleghanies und mündet bei New-Jork in den atlantischen Ozean. Diese Stadt werden wir in der nächsten Stnnde besuchen. c) Der Mississippi. Er entspringt östlich von den fünf kana- dischen Seen, fließt erst nach Südosten, dann nach Süden, dann wieder nach Südosten und bildet bei seiner Einmündung in den Busen von Mexiko ein Delta. An dem Ufer seines Oberlaufes rauschen gewaltige Urwälder, am Mittellaufe breiten sich die Prairien ans. Gewaltige Nebenflüsse strömen ihm zu. Von rechts kommen der Missouri und der Arkansas. Beide entspringen auf dem Felsengebirge. Beide fließen in nordöst- licher Richtung dem Hnuptstrome zu. (Parallelströme.) Von links führt der Ohio (spr. oheio) seine Wassermassen heran. Er entspringt am Nordwestabhange des Alleghaniegebirges, fließt in südwestlicher Richtung und mündet zwischen Missouri und Arkansas in den Mississippi. d. Der Rio Grande del Norte. Seine Quelle liegt im Felsen- gebirge, in der Nähe der Arkansasquelle. In vielfach gewun- denem Laufe strömt er dem Busen von Mexiko zu. 3. Ströme im Gebiete des großen Ozeans: a. Der Colorado. Er entspringt auf dem Felsengebirge und fließt erst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung dem Golf von Kalifornien zu. b) Der Columbia. Er hat seinen Ursprung im Felsengebirge und fließt in gewundenem Lauf erst nach Norden, dann nach Südwesten und bahnt sich endlich durch das Kaskadengebirge hindurch den Weg zum großen Ozean. Zur sachlichen Besprechung. a. Miß mit Hilft des Zirkels die Länge der wichtigsten Ströme Südamerikas! b. Erkläre mit Hilft der Karte, woher es kommt, daß dem großen Ozean nur wenige Ströme zufließen. c. Mississippi heißt „großer Fluß", Missouri bedeutet „Schlamm- ström". Erkläre diese Namen! B. Seen. Nordamerika ist reich an Seen. Die wichtigsten folgen in ziemlich gerader Linie von Nordosten nach Südosten auseinander und heißen:

4. Außereuropäische Erdteile - S. 50

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — 4. Bodenbeschaffenheit a. Gebirge. b. Ebenen. 5. Bew ässerung a. Ströme. b. Seen. 2. Eine Neise nach Amerika. Jitl: Wir treten heute eine Reise an über den Ozean. Wir fahren nach der Stadt New-Dork. I. Wo liegt unser Reiseziel? Schon die vorige Stunde hat es uns gezeigt. Es liegt an der Ostküste Nordamerikas und zwar dort, wo der Hudson in den atlantischen Ozean mündet. Ii. Wie gelangen wir an unser Ziel? 1. In gemeinsamer Arbeit wird festgesetzt: Wir fahren von unserer Vaterstadt ans zunächst in die Hauptstadt unseres engeren Vaterlandes, nach Dresden. Von hieraus reiseu wir über Leipzig (Messen!), Magde- bürg (Sauerkraut!) Hannover, (1866!) und Bremen nach Bremerhafen. Der Zug trägt uns anf einem Damm bis an die Wesermündung heran. Am Fuße des Dammes liegt ein Dampfer. Wir besteigen ihn und fahren nnt ihm hinüber zu dem gewaltigen Ozeandampfer, der eine Strecke vom Ufer entfernt hält. Tiefer Dampfer ist ein gewaltiges Schiff. Es be- sitzt drei hohe Masten und zwei mächtige Schorusteine. Aus den beiden Schornsteinen steigt dicker, schwarzer Qualm empor. Er dentet an, daß die große Maschine, die sich im Banche des Schisses befindet, jeden Augenblick ihre Arbeit beginnen kann. Nachdem alle Passagiere den kleinen Dampfer verlassen haben und auf das große Schiff übergegangen sind, rüstet es sich zur Abfahrt. Der Kapitän giebt ein Zeichen. Die mächtige Schraube am Hinterteile beginnt sich zu drehen und langsam fahren wir die Wesermündung hinab dem offenen Meere zu. — Wieder- gabe. Zur sachlichen Besprechung: a. Warum fahren wir nicht sogleich von Bremen aus mit einem Seeschiffe? (Die Schlamm- und Sandbänke, die sich in der unteren Weser in großer Anzahl finden, erlauben den Ozeandampfern nicht, bis Bremen aufwärts zu fahren). b. Wie sind diese Sand- und Schlammbänke entstanden? (Die Weser führt — gleichsam als Andenken — aus allen Ländern, die sie durchfließt — Erd- und Sandkörnchen mit sich fort. Diese Körnchen sinken hier an der Mündung, wo das Wasser langsam fließt, zu Boden und bilden so nach und nach ausgedehnte, gefährliche Sand- und Schlammbänke).

5. Außereuropäische Erdteile - S. 55

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 55 — 4. Zum Schluß wollen wir noch einen Blick ans die Hängebrücke Wersen, die New-York mit Brooklyn verbindet. (Bild!) Diese Brücke ist 26 m breit und 1828 m lang (Veranschaulichung mit Hilfe heimatlicher Vorstellungen!) und besitzt zwei turmhohe Pfeiler (84 m hoch!) Über diese Pfeiler sind 4 eiserne Taue gelegt (40 cm Durchmesser besitzt jedes Tau!), die die gußeiserne Brücke zu tragen haben. Fünf Wege führen über die Brücke. Die beiden äußersten sind für den Wagen- verkehr bestimmt und durch eine 2 m hohe Brustwehr vor dem Sturme geschützt. Neben diesen Straßen liegen nach Innen zu zwei Eisenbahnen. In der Mitte erhebt sich der für Fußgänger bestimmte Weg, der durch seine hohe und freie Lage eine herrliche Aussicht aus New-Iork, Brooklyn und den von tauseud Fahrzeugen belebten Meeresarm gewährt. Die Herstellung der Brücke hat viel Zeit und Mühe gekostet. 15 Jahre lang ist an ihr gebaut worden (1878—1883). Mußte doch Z. B. um den beiden Pfeilertürmen festen Grund zu schaffen, der Meeres- grund 26 m tief ausgehoben werden. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie groß ist New-Iork? Es hat mit seinen Vorstädten ungefähr 3 Millionen Einwohner, ist also fast noch einmal so groß wie Berlin. b. Woher nimmt diese Stadt die Unmasse von Nahrungs- Mitteln, die sie täglich für ihre Bewohner braucht? Der Hudson ist der Weg, auf den tagtäglich aus dem getreide- und viehreichen Westen in zahllosen Schiffen Getreide, Mehl, Fleisch, Fett, Salz, Gemüse u. s. w. herbeigeschafft wird, Zusamensassnng und Einprägnng. 4. Von New-Hork zum Niagarafall. Ziel: Wir besuchen heute denn größten Wasserfall der Erde, den Niagarafall. Nachdem die Kinder die Lage des Falles noch einmal angegeben haben (Vergl. S. 49), schreitet der Untericht fort an der Hand zweier Fragen. I Wie gelangen wir an den Niagarafall? Wir besteigen eins der unzähligen Dampfboote, die New-Iork um- lagern, (Bild*) und fahren den Hudson stromaufwärts. Der Hudson ist einer der schönsten Flüsse Amerikas. Der stille, spiegelglatte und dabei majestätisch breite Strom mit seinen schroffen Felsenufern, mit den Städtchen, die sich an seine Ufer schmiegen, mit den Tausenden von Fahrzeugen, die sich auf deu Wellen wiegen, erfüllt das Herz des *) Benutze wieder Lehmann, New-Iork.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 56

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — Reisenden mit Staunen und Freude. Wir fahren den Hudsou ström- aufwärts bis zur Stadt Albany. Hier verlassen wir den Flußdampfer^ um unsere Reise aus dem Kanäle fortzusetzen, der den Eriesee mit dem Hudson verbindet. *) Zu diesem Zwecke besteigen wir eins der langen,, schmalen, von Pferden gezogenen Kanalboote. Dasselbe trägt uns hin zwischen aufblühenden Ortschaften, fruchtbaren Feldern und buschigen An- höhen. Zahlreiche Boote begegnen uns. Sie sind mit Getreide, Mehl, Branntwein, Öl, Fleisch, Fett, Häuten, Salz u. s. w. beladen; und was sie nicht tragen, das wird auf der au der Seite des Kanals hinführen- den Eisenbahn oder auf der die Kaualliuie begleitenden Landstraße dem Osten zugeführt. So erreichen wir endlich den anderen Endpunkt des Kanals, die volkreiche Stadt Buffalo (fp. böffälo). Sie liegt am Aus- fluffe des Eriesees und nicht weit von unserem Reiseziele, dem Niagarafall. Ii. Welchen Anblick gewährt der Niagarafall? Schon von ferne hören wir ein unheimliches Donnern. Es wird immer stärker und stärker, je näher wir dem Falle kommen. Endlich erreichen wir die Stelle des Falles. Der Erdboden erzittert von der Wucht, mit der sich ungeheuere Waffermaffen ans schwindelnder Höhe (50 m) über den Felsen hinabstürzen. Betrachten wir nun den Fall genaner. Eine bewaldete Insel, die Ziegeninsel genannt, scheidet den Fall in 2 Teile. Der eine heißt der amerikanische, (Warum?) der andere wird nach seiner Gestalt der „Huf- eisensall" genannt. Bei dem Huseisensalle macht der Wasfersturz einen 16 in weiten Bogen (Anzeichnen!), so daß ein Gewölbe entsteht, welches auf der einen Seite von dem Wasserfall, aus der anderen von dem über- hängenden Felsen gebildet wird. Vom Ufer (Also vom linken!) führt hart am Felsen hin ein Weg, aus dem kühne Besucher mitten durch die Wasferschauer und Sprühregen, die den Fall umgeben, in jenes Gewölbe eindringen und so den Fall von hinten beobachten können. Freilich gehört zu dieser Wanderung sehr viel Mut, denn der Sprühregen ist so stark, daß man kaum die Augen öffnen kann und das Donnern des Falles tönt so lant, daß die menschliche Stimme nicht mehr gehört wird. Dicht unterhalb der beiden Fälle sührt eine Hängebrücke überden Strom. Von ihrer Höhe ans hat man einen großartigen Blick hinüber aus die hinabschießenden gewaltigen Wassermassen und hinab in den strudelnden Abgrund. Ungefähr eine Stunde weiter abwärts finden wir eine zweite Brücke. Sie ist zweistöckig. Über das untere Stockwerk be- wegen sich Wagen, Reiter und Fußgänger herüber und hinüber, über das obere sausen die Eisenbahnzüge dahin. *) Die Wandtafelzeichnung, vom Lehrer entworfen, hat zu enthalten: Ostküste, New-Aork, Hudson, Albany, Kanal, 5 Seen, Bussalo, Lorenzstrom.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 74

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 74 — giebt von dem blutigroten Schein, der fern im Norden die Winternacht durchloht. e. Grönland heißt soviel wie Grünland. Beurteile diesen Namen! (Er paßt gar nicht, denn) Einst hat er aber gepaßt! Als im Jahre 982 an Grönlands Küste ein von Island vertriebener Mann Namens Erik landete, fand er das Land reich an schönen Weiden, an Pelztieren und allerlei Wildpret. Er bewog dahe viele Isländer, nach dem neuen Lande überzusiedeln. Nachdem dann sein Sohn eine Reise nach Norwegen gemacht hatte, wurde die Zahl der Ansiedler noch größer. Ums Jahr 1900 zählte man schon 190 Wohnsitze und mehrere Klöster. Aber nur wenige Jahrhunderte währte diese Blüte. Schon im Ansang des 15. Jahrhunderts verstummten die Nachrichten ans jenen fernen Gegenden und heute erinnern nur noch dürftige Ruinen an jene Zeit. Auf welche Weise die Einwohner und mit ihnen der Anbau des da- maligen Grönlands untergegangen sind, ist nicht genau zu bestimmen. Wahrscheinlich hat das sich mehr und mehr anhäufende Eis und die dadurch hervorgebrachte große Kälte den Untergang herbeigeführt. Jetzt giebt es nur noch einige, im 18. Jahrhundert begründete dänische Nieder- lassungen in Grönland. Sie zählen alle zusammen kaum 5000 Ein- wohner, darunter fast zwei Drittel zum Christentum bekehrte Eskimos. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Grönland. 1. Die Lage des Landes. 2. Die Beschaffenheit des Landes (Einst und jetzt). 3. Das Tier- und Pflanzenleben des Landes. 4. Die Bewohner des Landes. (Aussehen, und Kleidung, Wohnung, Nahrung. Beschäftigung, Geräte, Charakterzüge). 10. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ziel: Wir lernen heute mit Hilfe unserer Karte den größten und bedeutsamsten Staat Nordamerikas näher kennen. Ein Blick auf die Karte sagt uns, welches der größte Staat ist. (Es sind die Vereinigten Staaten von Nordamerika oder die Union.) — Was ist uns aus dem Geschichtsunterrichte über diesen Staat bekannt? (Ansiedlungen — Kolonialkriege — Ausstand in Boston — Nordameri- kanischer Freiheitskrieg — Sklavenkrieg.) I. Was lehrt die Karte über ihn? A. Sie verschafft uns zunächst eine genaue Kenntnis der Lage und Ausdehnung des Staates. Wir finden: Die Union erstreckt sich quer durch ganz Nordamerika und wird begrenzt 1. im Norden von den fünf kanadischen Seen und weiterhin von

8. Außereuropäische Erdteile - S. 76

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Sie zeigt uns, daß die Union hinsichtlich der Bewässerung zu den begünstigsten Ländern gehört, die wir bisher kennen lernten, denn sie wird 1. von zwei Weltmeeren bespült, vom atlantischen und vom großen Ozean. Sie hat 2. Anteil an den fünf kanadischen Seen. Sie besitzt weiter 3. das ungeheure Mississippibeckeu ausschließlich und hat endlich 4. zahlreiche mächtige Küstenstüsse im Osten (Hudson, Deleware, Susquehannah, Potomae nsw,) und im Westen (Columbia!) D. Was könnnen wir aus Lage, Bodenbeschaffenheit und Bewässerung für Schlüsse für das Klima ziehen?- Das Resultat uuseres Nachdenkens lautet: 1. Au der Westküste herrscht Seeklima. 2. Das Hochland zwischen den Küstengebirgen und dem Felsengebirge ist regenarm, denn die von Westen kommenden Regens wölken werden von den Küstengebirgen, die von Osten kommenden vom Felsengebirge aufgehalten und entleert. Die Folge dieser Regenarmut ist Pstanzenarmnt. 3. Das Mississippibecken hat kalte Winter, und heiße Sommer, deuu von Norden her wehen ungehindert eisige Winde weit herein ins Land (Eismeer), während im Sommer die heiße Südluft bis weit uach Nordeu dringt. 4. Die Ostküste hat wieder Seeklima mit vielen Niederschlägen.*) Das Klima ist nicht so mild, wie das der Westküste, weil sich an der Ost- lüfte hin kalte, im Eismeer entstandene Strömungen hinbewegen und im Frühjahre Eisberge und riesige Schollen herbeiführen. Ii. Wodurch wird die Amon zum bedeutsamsten Staat Nordamerikas? 1. Durch ihren unerschöpflichen Reichtum an Bodenschätzen. Zu diesen gehören insbesondere Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Kohle und Petroleum. a. Gold und Silber wird zu beiden Seiten des Felsengebirges gefunden, am reichlichsten an der Westseite, in Kalifornien. In dieses Land kam vor einigen Jahren ein Schweizer, Namens Sutter, der bis zum Jahre 1830 Hauptmann bei der Schweizergarde des Königs von Frankreich gewesen war. Des Soldatenlebens müde, hatte er diese unbekannte und menschenarme Gegend am Weltmeere auf- gesucht, um hier in stiller Zurückgezogenheit vom Ackerbau zu leben. An einem Nebenflusse des Saeramento siedelte er sich an. Im Jahre 1848 baute er eine Sägemühle. Da das Mühlgerinne zu klein geraten war, so nahm er das Wasserrad wieder herans und ließ das abgeschützte Wasser wieder plötzlich durchs Gerinne strömen, damit es dasselbe durch *) New Dorf hat 113 cm Regenmenge.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 77

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 77 — eigene Kraft erweitere. Das Wasser that aber mehr, es wühlte durch seinen Sturz den Grund tief auf und förderte große Körner gediegenen Goldes zu Tage. Mit Hast suchte Sutter sie auf, suchte weiter und fand immer mehr. Anfangs wollte er die Entdeckung für sich behalten; aber das Gold fand sich in solcher Menge, daß er Gehilfen zum Einsammeln haben mußte, und so wurde die Sache bekannt, und bald wimmelte es an den Flußufern von Goldsuchern. Sie gingen den Flüssen nach, stromab und stromauf, und fanden Gold im Bett und an den Ufern des Sacra- mento und seiner Nebenflüsse bis hinauf in die Schluchten der Berge und im Sande der Ebene; denn die Flüsse bringen es aus deu Erz- aderu der Berge mit. Alles strömte dem Goldlande zu; die Arbeiter liefen vom Felde weg, die Matrosen verließen ihre Schiffe. Bald waren die nahe gelegenen Örter und Inseln ohne Bewohner. Von den Ver- einigten Staaten zogen ganze Scharen dorthin; von New-Iork allein gingen in kurzer Zeit 70 Schiffe mit Auswanderern ab. Ganze Karawanen- züge bereiteten sich, den ungeheuren Weg zu Lande zu machen. Selbst von China kamen Schiffe an. In der ersten Zeit wurden auch wirklich mit Leichtigkeit große Mengen gefunden. Einer las in einer Viertel- stunde aus einer' Felsenritze 21/2 Pfd. Gold. Ein anderer, der einen Reisenden begleitete, wnsch während seiner Ruhezeit Goldsand aus und hatte in 5 Minuten für 3 Thaler. Ganze Goldklumpen von 10—12 Pfd. Schwere gehörten nicht zu den Seltenheiten. Ja ein Goldgräber war so glücklich, einen Klumpen zu finden dessen Werth zu 40,000 Mark ange- schlagen wurde. Man darf aber nicht glauben, daß es so weiter ging. Bald war die Menge des offen zu Tage liegenden Goldes erschöpft, und heute wird das kostbare Metall nur durch schwere Arbeit gewonnen. Es muß mühsam aus dem Sande und Schlamme der Flüsse herausgewaschen oder mit Hacke und Spaten aus dem Felsboden gegraben werden. Da- rum ist jetzt auch die Zahl der Einwanderer bedeutend geringer wie früher. Die Entdeckung des Goldreichtums hat in Kalifornien eine gewaltige Veränderungen hervorgerufen. So ist z. B. San Franzisco, das noch im Jahre 1848 ein kleiner, aus armseligen Hütten bestehende Ort war, in wenigen Jahren*) zur großen, volkreichen Stadt herangewachsen. Es zählt heute 320 000 Eiuwohner, darunter Vertreter aller Racen, Nord- amerikaner, Engländer, Deutsche, Franzosen, Chinesen, Neger u. f. w. d. Kupfer wird besonders in der Umgegend des oberen Sees ge- funden^ c. Eisen und Kohle bieten die Alleghanies in reichem Maße. ä. Petroleum eutquillt an verschiedenen Stellen der Erde. Die bedeutsamsten Quellen befinden sich in der südöstlich vom Eriesee gelegenen * San Franzisco hatte 1846 = 200 Einwohner, 1853 = 50000, 1870 = 150000 1880 ™ 234 000 u. s. w.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 79

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 79 — 4. Durch ihre aufblühende Industrie. Sie blüht hauptsächlich im östlichsten Teile der Union, weil dort die Alleghanies Kohlen und Eisen in reichem Maße liefern. Sie ver- arbeitet das Eisen der Alleghanies zu Maschinen, z. B. zu Nähmaschinen, die Wolle der Tiere zu Garn und Tuch, die Felle der Haus- tiere zu Leder, die Baumwolle zu Watte, Garn und Kattun, den Tabak zu Cigarren, das Holz der Urwälder zu Schiffen, Hausgeräten und Musikinstrumenten (Klaviere!) 5. Durch ihren Welthandel. Derselbe wird unterstützt durch die zahlreichen Flüsse und Kanäle, auf denen eine rege Dampfschifffahrt getrieben wird, durch die günstige Lage zu den beiden Weltmeeren, auf denen eine Flotte schwimmt, die nur durch die englische au Größe übertroffeu wird, durch die großen Bahnlinien, die den Riesenstaat durchqueren. (Pasisicbahnen!) Der Ausfuhrhandel erstreckt sich auf alles, was Boden und In- dustrie hervorbringen, hauptsächlich aber auf Metalle (Gold und Silber), Petroleum, Baumwolle, Tabak, Getreide und Mehl, Fleisch und Banm- wollenwaren. Die Haupthandelsplätze sind Boston, New-Aork, Baltimore, New-Orleans und San Franzisco, ferner Chicago, Cincinnati und St. Louis. (Bestimme die Lage ji.des Ortes genau und gieb an, warum gerade dieser Ort zum Handelsplatz geworden ist!) Iii. Wie wird dieser Riesenstaat verwaltet? Wie schon der Name lehrt, ist die Union ein Staatenbund. Jeder Staat ist ein für sich bestehendes Ganze und hat seine eigene Verfassung und Verwaltung. Die allen Slaaten gemeinsamen Ange- legenheiten besorgt der Congreß, der aus Abgeordneten der einzelnen Staaten besteht. Die vollziehende Gewalt (d. h.?) ruht in der Hand des Präsidenten. Dieser wird aller vier Jahre aufs neue gewählt und hat seinen Sitz in Washington, (uoschingtn) Sein Palast heißt das „Weiße Haus", Washington ist die Bundeshauptstadt. Bestimme ihre Lage! — Gegenwärtig beträgt die Zahl der Staaten 45. Sobald nämlich ein Landstrich 60 000 Männer über 21 Jahre zählt, kann er als besonderer Staat auftreten. Jedesmal erhält dann die Flagge*) der Union einen neuen Stern. Landstriche, die weniger als 60000 Männer zählen, heißen Territorien. Wir verschaffen uns nun einen Überblick über diese Staaten. Wir können unterscheiden 1. Die sechs nördlichen Staaten oder Neu-Eugland. Zu ihnen gehört z. B. der industriereiche Staat Massachusetts ) Die Flagge ist siebenmal rot und weiß horizontal gestreift. In der oberen Ecke ist ein kleines Quadrat mit so vielen weißen Sternen, als die Union- Staaten zählt.
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