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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 80

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll. Wir werden uns zuerst darüber klar I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen und wo liegen sie? Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord- deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen, also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus- breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen. Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das? 1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber- setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten. Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier finden wir die Städte Weimar und Jena. 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer- fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst- liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.

2. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

3. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

4. Teil 3 - S. 33

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — Diese Ritter eroberten das Land und unterwarfen die Bewohner. Zur Befestigung ihrer Herrschaft erbauten die Ordensritter an der Nogat eine Burg. Diese erhielt den Namen Marienburg. 1. Die Marienburg ist ein herrliches Gebäude. Es umfaßt die prächtigen Wohnungen des Hochmeisters und die seiner Ritter. Es enthält auch eine Reihe herrlicher Säle. Besonders berühmt ist noch heute eine große Halle, die den Namen Konventsremter führt. Die Decke dieser Halle ruht auf drei gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Völker oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch zuweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde, und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herr- lichkeit des Deutschordens ist längst verschwunden. Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl.

5. Teil 3 - S. 115

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — über 500 Burg- und Klosterruinen krönen die Abhänge des Gebirges und erinnern den Wanderer an kühne Ritter oder gelehrte Mönche. Eine der schönsten dieser Ruinen ist die Hochkönigsburg.*) Wer sie besuchen will, darf eine zweistündige Bergfahrt nicht scheuen. Zwischen Weinbergen und Kastanienwaldnngen geht es aufwärts, bis dunkler Wald den Wanderer in seinen Schatten nimmt. Hoch oben auf einer Lichtung erheben sich dann die alten Gemäuer und Türme, die mit dem roten Sandsteinfelsen wie verwachsen erscheinen. Epheu umrankt das Steinge- trümmer. Aus allen Ecken und Spalten der bröckelnden Mauern lugen Sträucher und Bäumchen hervor, und selbst droben auf den Zinnen, wo einst der Wächter Ausschau hielt, haben sich ein paar junge Tannen an- gesiedelt. Viele Ritter und Herren hausten einst hier. Auch eine Bande Raubritter hatte sich vor Zeiten hier eingenistet, um die nach Basel oder Frankfurt ziehenden Kaufleute zu überfallen und zu plündern. Nun ist alles öde und stumm zwischen den Trümmern der einst so stolzen Burg. „Ihre Zeit ging aus."**) 2. Elsaß-Lothringen ist ein fruchtbares Land. In der Ebene zwischen Wasgenwald und Rhein und am unteren Fuße des Gebirges gedeihen Getreide, Wein, Obst, Tabak und Hopfen in üppigster Fülle. Das Gebirge und die lothringische Hochebene tragen herrliche Waldungen und saftige Wiesen. Auch das Moselthal — ein- gefaßt von Waldhöhen und Rebenhügeln — ist ausgezeichnet durch frucht- bares Acker- und Gartenland. 3. In Elsaß-Lothringen blühen Handel und Gewerbe. Als Handelsstadt ist besonders Straßburg wichtig, denn hier treffen eine Reihe nichtiger Straßen, Eisenbahnen und Kanäle zusammen. Besonders kommen drei Straßen und zwei Kanäle in Betracht. Die erste Straße führt von Paris durch ein Thal des Wasgenwaldes (Paß von Zabern!) nach Straßburg. Die zweite leitet aus Südfrankreich zwischen Wasgen- wald und Jura hindurch zur Rheinebene. Die dritte geht von Straß- bürg aus über Pforzheim ins Donanthal. Diese drei Straßen sind von Eisenbahnen begleitet. Die beiden Kanäle verbinden den Rhein mit anderen Strömen. Suche Anfang, Richtung und Ende jedes Kanals. Erkläre ihre Namen! (Rhein-Rhonekanal — Rhein-Marnekanal.) Die Industrie ist hauptsächlich in den Städten Mühlhausen (Zeige und be- stimme die Lage! — Jll!) und Metz (Mosel!) zu Hause. In und bei Mühlhausen werden aus Schaswolle, Baumwolle und Seide Kleiderstoffe aller Art gefertigt, auch gefärbt, gebleicht oder bedruckt. Tausende von Arbeitern sind in den Fabriken beschäftigt. — Metz ist ebenfalls eine blühende Stadt. In seiner Nähe finden sich zahlreiche große Eisenhütten, in denen das Eisenerz, welches der Boden Lothringens bietet, aefchmolzen und verarbeitet wird. *) Bei dem Städtchen St. Pitt. **) Nach „Umschau in Heimat und Fremde". 8*

6. Teil 3 - S. 44

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 44 - Die Leute, die hier wohnen, sind — wie das Gedicht uns lehrt — einfach und schlicht, gerad und offen in Wort und That. Mit Zähigkeit halten sie fest an alten Sitten und Gebräuchen. Neue Einrichtungen sind ihnen ein Greuel. Ihrem Heimatlande sind sie in warmer Liebe zugethan, und wer genötigt ist, fern von der Heimat seine Tage zuzu- bringen, gedenkt in Rührung und Liebe seines Volks und seines Landes. Zur sachlichen Besprechung. a. Haben nicht die Bewohner Westfalens ihre Abneigung gegen das Fremde und ihre Liebe zur Heimat schon in alter Zeit bewiesen? Zweimal haben sich die Bewohner erhoben zum Kampfe für ihre Heimat. Einmal zur Zeit Hermanns (Römer!) und einmal zur Zeit Karls des Großen (Sachsenkriege!) ■— Gieb das aus der Geschichte Bekannte an! b. Warum nennt der Dichter Westfalen „das Land der roten Erde"? (Farbe der Erden und Steine — Rotliegendes!) b. 3id: Wir hören heute, womit man sich in den übrigen Teilen der Provinz Westfalen beschäftigt. 1. Wie man sich im nordwestlichen Teile beschäftigt, ist uns bekannt. Da treibt man vorzugsweise Ackerbau und Viehzucht. Dort liegen die stattlichen Bauernhöfe, die wir in letzter Stunde kennen lernten. 2. Im nordöstlichen Teile ist die Beschäftigung eine andere. Hier finden wir haupsächlich Weberei. Auf weiten Feldern gedeiht hier der Flachs mit seinen wundervollen himmelblauen Blüten. Tausend Hände sind beschäftigt, aus seinen Stengeln Garn zu gewinnen und dasselbe dann weiter mit Hilfe großer Webstühle zu Leinwand zu verarbeiten. Der Hauptort der Weberei ist Bielefeld (Zeige und bestimme seine Lage! — Am Fuße des Teutoburger Waldes!) Hier werden jährlich viele tausend Meter Leinwand hergestellt. Die fertige Leinwand ist zu- nächst noch grau und unansehnlich. Man trägt sie hinaus auf die großen, gutbewässerten Wiesen vor der Stadt, spannt sie dort aus und läßt sie im heißen Sonnenschein liegen. Männer gehen zwischen den ausgespannten Stücken hindurch und begießen sie mit Wasser. Wochenlang liegt die Leinwand draußen auf dem grünen Plane, bis sich die graue Farbe nach und nach ins schönste Weiß verwandelt hat. Blinkt das Linnen wie Schnee, so wird es getrocknet und zusammengerollt. Die fertigen Stücke werden entweder in große Ballen in alle Welt versandt, oder in Viele- feld zu „weißer Wäsche" verarbeitet, also zu Hemden, Handtüchern, Bett- Wäsche u. s. w. 3. Im südlichen Teile Westfalens finden wir regen Bergbau. In der Nähe der Stadt Iserlohn (Zeige und bestimme die Lage!) birgt

7. Teil 3 - S. 46

1895 - Leipzig : Wunderlich
Im Anschluß an dieses Ziel wiederholen die Kinder zunächst, welche bedeutsamen geschichtlichen Erinnerungen sich an den Weserstrom knüpfen. (Kämpfe zwischen Römern und Germanen — Kämpfe zwischen Karl dem Großen und den alten Sachsen u. s. w.) und stellen dann die Punkte fest, über die die Unterredung unter steter Benutzung der Karte Aufschluß geben soll. (Quelle, Lauf, Mündung, Zuflüsse.) Die Lehrstuude würde also an der Hand folgender, von den Kindern aufgeworfener Fragen fortschreiten. 1. Wo entspringt die Weser? Die K'inder lesen von der Karte ab, daß die Weser auf dem Südwestabhange des Thüringer Waldes entspringt und auf ihrem Oberlause den Namen Werra führt*). Sie schildern sodann dieses Gebirge auf Grund des früheren Unterrichts. (Lage, Wälder, Thäler, Burgen, Berge, Beschäftigung der Bewohner des Thüringer Waldes.) — (Vergl. 1. Abteilung S. 107 ff.) 2. Was lehrt die Karte über den Laus der Weser? Gemeinsam wird festgestellt: Die Werra fließt zunächst in jnord- westlicher Richtung am Abhange des Thüringer Waldes hin. Später wendet sie sich nach Nordosten, umfließt das Nordwesteude des Gebirges, nimmt aber bald darauf die nordwestliche Richtung wieder auf. Sie strömt nun vorüber an den waldigen Höhen des Meißners und des Kaufunger Waldes und vereinigt sich bei Münden mit der Fulda. Von da ab tritt der Name Weser auf. Von Münden bis Minden begleiten schön bewaldete Bergzüge und Hügellandschaften 'den Lauf des Stromes, die man zusammen als Wesergebirge bezeichnet. Bei Minden durchbricht die Weser einen dieser Bergzüge. Zeige ihn! Bestimme seine Richtung! (Von Südost nach Südwest.) Die Durchbruchsstelle führt deu Namen Westfälische Pforte. Diese Pforte ist keine zu beiden Seiten steil zum Fluffe abfallende Schlucht (Zeichnen!), sie ist ein freundliches Quer- thal, welches so breit ist, daß sich Wiesen und Äcker zu beiden Seiten des Stromes ausbreiten können und man außerdem zwei Straßen und eine Eisenbahn anzulegen vermochte. Zeige diese Eisenbahn! (Köln — lind als mit fester Eisenhand Da hörte man des Kreuzes Ruf Held Karl das deutscher Zepter führle, mit Hellem Klang von den Gestaden *) In mittleren Volksschulen kann hinzugefügt werden, daß Werra und Weser nur verschiedene Abkürzungen eines Wortes sind. Die älteste Namensform des Stromes (Wisaraha) ist in Oberdeutschland schon frühzeitig in Wirraha und Wirra zusammengezogen worden. da war es, wo im Weserland sich manche Stimme mächtig rührte. und sah der Franlenrosse Huf sich in den nord'schen Wellen baden. Dingelstedt.

8. Teil 3 - S. 125

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 125 — Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg, die Stammburg eines mächtigen Kaisergeschlechts. Auf ihr verlebte Kaiser Friedrich Rotbart seine Jugendzeit. Auf ihr wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch glänzendes Fest stattgefunden. Von dieser Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge- blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in klirrender Rüstung dahinschritten. Der Name der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst hier ihre Heimat hatten, ist noch nicht vergessen. Noch immer wird von ihnen und ihren Thaten erzählt.

9. Teil 3 - S. 90

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 90 — ihres Handels. (Inwiefern?) — Erwähnt sei noch, daß in Lübeck noch so manches an die Zeit der Blüte und des Glanzes erinnert (Wann war diese Zeit?), so z. B. das Hans der Schiffergesellschaft. In diesem altertümlichen Gebäude findet sich ein Saal, der noch gerade so aussieht wie vor Jahrhunderten. „Eichene Bänke ziehen sich an den Wänden des Saales hin. An den Säulen hängen alte Verordnungen mit ihren schweren Siegeln. An der Tecke sind Modelle von Handels- und Kriegs- schiffen der Stadt angebracht. Kostbarer Silberschmuck ruht in einem festen Schreine, und Reime an Wandgemälden künden die Großthaten lübeckischer Bürger." (Schreyer.) Was mögen diese Gemälde darstellen? 2. Wir wenden uns nun zu der freien Reichsstadt Hamburg. Bestimme ihre Lage! (Hamburg liegt am rechten Elbufer und wird außerdem von der Alster durchströmt.) Tiefe Stadt haben wir bereits im vorigen Jahre genauer kennen gelernt. Schildre! (Die Kinder schildern auf Grund des früheren Unterrichts.) a. Das Lebeu am Hafen. Ein wahrer Wald von Masten erhebt sich hier. Neben Dampfern liegen die stolzen Dreimaster, und auf den ge- waltigen Segelstangen klettern Matrosen, ein Lied singend, geschickt hin und her. Hier fährt eben ein Auswandererschiff aus den: Hafen. Auf dem Verdeck stehen die Auswanderer Kopf an Kopf und nehmen, Tuch oder Mütze schwenkend, noch einmal Abschied von den am Ufer stehenden Eltern, Schwestern oder Brüdern. Dort wird ein Westindienfahrer ent- laden. Es ist unglaublich, wie viel Wareu in einem Seeschiffe Platz finden! Schon sind ganze Berge von Fässern am Ufer aufgestapelt, aber noch immer folgen Säcke mit Kaffee und Reis und Ballen, von denen die größern mittels gewaltiger „Krahne" ans Ufer gehoben werden. Komandornfe erschallen, Ankerketten klirren, Winden rasseln, Dampfpfeifen erschallen. — Auf den langen und breiten Steindämmen (Quais), die den Hafen einfassen, schlendern Matrosen tabakkaueud einher, rasseln Rollwagen, die Güter holen oder bringen wollen, drängen Bauschen nach den an- kommenden oder abgehenden Schiffen hin. b. Das Leben auf den Straßen. Welches Hasten und Treiben? Welche Menge von Wagen, von der prächtigen Equipage des reichen Kaufherrn an bis zum einfachen Lohnsuhrwerk, von dem hochbepackten, breiten Lastwagen bis zum schlichten Schnbkarreu. Peitschenknall, Wagen- gerassel und das Ausrufen der Waren bringen einen unaufhörlichen Lärm hervor. Hier werden Südfrüchte, dort Austern und Seefische, dort Gemüse, dort Goldwaren in kreischenden oder schnarrenden Töuen zum Kaufe an- geboten. Unter den Verkäufern, fügt der Lehrer hinzu, fallen besonders die Vierländer auf. Sie stammen aus den Vierlanden, das ist eine fruchtbare, durch Teiche geschützte Gegend, die sich unterhalb der Stadt am Elbstrome ausbreitet, und sind schon an ihrer eigenartigen Kleidung leicht erkennbar. Die Männer tragen kurze aus Sammet gefertigte Knie- hosen, rote Westen und kirfze, schwarze Tuchjacken, beide mit thalergroßen

10. Teil 3 - S. 154

1895 - Leipzig : Wunderlich
reichsten Handelsherren in Flandern und den Städten der Hansa. Natur- lich trieben sie auch demgemäß vielen Luxus. Einer aber unter ihnen, ein gewisser Dietbold, der von Antwerpen nach Köln übersiedelt war, übertraf sie alle an Reichtum und Schwelgerei. Leider verdankte Diet- bold sein Vermögen nicht nur seinem Fleiße, sondern er hatte viel Geld durch Wucher erworben. An seinem Reichtums hingen zahlreiche Thränen, ja das Volk erzählte sogar, der Erwerb des Geldes sei nicht ohne Blut abgegangen, wie denn der genannte Handelsherr kein unrechtes Mittel scheute, um Geld zu erwerben. Einst richtete Dietbold das Hochzeitsfest seiner einzigen Tochter aus, und zwar mit einem solchen Prunk, daß alle Gäste darin übereinstimmten, in Köln niemals etwas Ähnliches gesehen zu haben. Das Gastmahl brachte die feinsten und kostbarsten Gerichte, die man ans allen Erdteilen mit ungeheuren Kosten hatte erlangen können. Und die Getränke be- standen ans den ausgesuchtesten Weinen. Schon nahte sich das Mahl seinem Ende, da öffnete sich die Thüre des Saales und unter die über- mütige Gesellschaft trat ein finsterer Mönch in der schwarzen Kutte eines Karthäusers, er schritt auf dem Hausherrn zu und sprach mit dumpfer Stimme: »memento mori« („Gedenke, daß du sterben mußt!") Schauer überlief die Gäste, während der Bräutigam, der die Erscheinung des Mönchs für eiuen schlechtgewählten Scherz hielt, ihm einen Becher reichte und ihn aufforderte, mit ihm zu trinken. Der fremde Gast that dies auch, aber er wiederholte seinen Spruch. Als der Brautvater Mut faßte und mit ihm wirklich anstoßen wollte, da wies er ihn zurück mit den schrecklichen Worten: „Ich trinke nicht mit dir, dein Becher ist mit Blut gefüllt!" Vor Schreck über diese Worte ließ Dietbold den Becher fallen — da sahen die entsetzten Gäste, wie ans demselben rotes Blut über das weiße Tischtuch hinab aus den Boden floß. Der Mönch führte gleichzeitig drohend hinzn, der Reiche werde bald ärmer sein als der ärmste Bettler in Köln, denn das Maaß seiner Sünde sei voll. Nun ergriff den Kauf- Herrn fürchterliche Wut, er rief laut aus: „Eher kriechen die gesottenen Krebse dort aus der Schüssel, ehe meine Habe zu Grunde geht!" Nach diesen Worten befahl er seiner Dienerschaft, den Frechen hinaus- zuwerfen; ehe dieselben sich aber an den Fremden vergreifen konnten, er- schütterte ein Donnerschlag das Haus in seinen Grundmauern, Blitze fuhren durch die Fenster, die rotgesottenen Krebse krochen aus den Schüsseln, auf denen sie ausgetragen waren, über den Tisch, und der Mönch, auf den der Kaufherr mit gezücktem Schwerte losstürzte, ver- schwand in der Erde. Plötzlich kamen Flammen aus allen Ecken des Saales heraus. Brautpaar und Gäste hatten genug zu thun, ihr Leben zu retten, alles; das Haus und die gefüllten Speicher, waren mit Tages-
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