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Theater, dem Museum — hinter dem Theater der
Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!)
mit Ruhebänken,
b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von
fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer,
Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im
Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten
(Kohlgärten!).
2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be-
suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird
mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt.
Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver-
fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch
stammt aus Leipzig!)
Ausführlich werde geschildert:
a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen
Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und
Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.)
b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden
alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große
Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang
vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen
zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und
Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß-
guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile
aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und
Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder
Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der
Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu
finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun,
die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem
Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles,
was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen
aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu
haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre
Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum
fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen
Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen
Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine
Vorstellung von der Menge der Waren machen.
Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da
füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser
mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt;
überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 91 —
silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger
Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen
silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein
Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf
schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine
zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In
dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der
Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen
Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und
Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot-
wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt.
3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme
die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr
eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist,
wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt.
Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf
die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis.
Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen
besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle,
ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird,
zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be-
freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung
der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen
stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren
Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen
Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres
angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und
heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am
Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält
Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach
Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde
wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts
„Die Auswanderer" von Freiligrath!)
Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen.
Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht
nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk
(Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern
Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet
das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde
ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die
Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat.
(„des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte
Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt,
der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Bremen_Gott Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Hamburgs Bremen Bremen Hamburg Bremen Amerika Bremens Bremen Bremen Amerika Bremen
— 36 -
In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von
Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie
unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere
Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also?
In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt
nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und
wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn
das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer
Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher
und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.)
b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge-
gewundenen Kanäle! — Nachweis!)
c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle
gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"?
d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen
der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler
Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon-
geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich
1 Mill. Tonnen Salz gewonnen.
3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der
Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich
in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt
ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den
Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch
Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den
Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides,
welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!)
eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall
bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des
Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern,
Hirschfängern, Säbeln u. f. w. %
Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich
an den Boden der Provinz Sachsen?
Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte
bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender,
vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht:
a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes
Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.)
b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.)
c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.)
d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren
durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich
nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom
Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe
großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s.
w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in
alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen
und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich-
tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti.
Zur sachlichen Besprechung:
a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die
Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste
Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte
aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun-
gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze
entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern
allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran-
zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem
Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um
dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht
geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug,
trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn
der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem
Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er
ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so
vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar-
tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große
Kasfeepslanzungen zu finden waren.
b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge-
nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!)
und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf
Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet.
c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten,
Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.)
b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein
Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben
in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen
Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker
Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter,
lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern.
Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter
beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel
abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
— 34 —
Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde
es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik.
Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent-
stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege.
Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und
Produkten wie einst?
1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien.
Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för-
dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure
Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere
am Popocatepetl.
2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten
Produkte hervor:
a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst
landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier
gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan-
tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl.
S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt.
1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem
Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt
gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken
Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind
diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge-
pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf
öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht-
brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf
scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den
Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den
Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig
und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend
getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die
unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim
Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise
in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst
in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!)
damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer-
kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in
Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere
Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem
*) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3
(Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.
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TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Cortez
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Bundesrepublik Mexiko Amerikas Westindien
— 35 —
Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz
(Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie
wohl? (Brei — Formen). —
2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach-
senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf-
teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten.
Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel,
die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen-
körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind.
Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen
eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit
Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit
der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und
dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite-
res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird
gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen
(Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse-
lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge-
schieht das?
b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis
wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das
ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen.
Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne
Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt.
Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch.
c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die
Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit.
Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier
wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem
fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres-
zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal-
pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn-
und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus.
Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald
fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber
eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der
jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab,
welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre
sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem
feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge-
*) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4.
**) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte-
kenreiches.
3*
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa England Cochenille-Schildlaus
— 103 —
ein Bananenbaum, der 170 Stämme zählt und über 10 000 Menschen
Schatten geben kann.
Der indische Priester naht dem Feigenbaume mit Ehrfurcht. Er
betrachtet ihn als ein Heiligtum, denn er ist ihm ein Sinnbild der ewigen
Liebe Gottes, die nie stirbt, ununterbrochen fortwirkt und schafft und da-
durch alles Lebendige auf Erden erhält.
4. Aus Indien stammen wertvolle Gewürze, insbesondere
der Pfeffer, der Ingwer und der Zimmet.
a. Die Pfefferpflanze*) ist ein Kletterstrauch. Ähnlich wie der
Epheu reckt sie sich mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Pflanzen
empor. Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün gefärbt und eiförmig. Die
Blüten haben eine grünliche Färbung und bilden lange Ähren. Aus den
Blüten entwickeln sich erbsengroße Beeren, welche erst grün, dann rötlich
aussehen und Ähnlichkeit mit unseren Johannisbeeren haben. Sobald
die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten
ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei .erhalten sie eine
schwarze Farbe und eine runzelige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer
Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber
so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder
Kalkwasser legt und von der Schale befreit.
b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilf-
artigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt
angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Verdauungs-
organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Verdauungs-
schwäche. Die frischen im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen
sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei.
c. Der Zimmetbanm stammt von der Insel Ceylon. Er erreicht eine
Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind
in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün.
Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmet-
baumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern
das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter
— Zimmetfchäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben
ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde
weg und lösen dann sehr geschickt die zarte innere Rinde so vom Holze,
daß sie ein ganzes Stück bildet. In luftigen Schuppen erfolgt das
Trocknen der Rindenstücke, wobei diese, die anfangs eine weiße Farbe
haben, sich hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) —
Verwendung des Zimmets im Haushalte.
5. Indien bringt auch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht
allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher durften als die nnsrigen,
sondern auch wundervolle Wafserblumeu. Zu diesen gehört die Lotns-
*) Goering-Schmidt, Kulturpflanzen — Tafel 6 a.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Ich glaube, daß Jesus Christus zu jedem heidnischen Jndier, der diese
Vorschriften zu befolgen sich abmühte, die Worte, die einst so tröstend
ins Herz des jüdischen Schriftgelehrten *) sielen, sagen würde: „Du bist
nicht ferne von dem Reiche Gottes."
V. Wem gehört Indien?
1. Bewohnt wird es in der Hauptsache von den Hindu
(199 Millionen). Auf diesem 93tlbe **) seht ihr im Vordergründe eine
Hindufamilie der ärmeren Volksklasse. Beschreibt! (Ter Mann ist
schlank und wohlgebildet vou bräunlicher Hautfarbe. Sein Gesicht ist
schön und hat milde Züge. Die Backen treten nicht stark hervor, die
Augen sind groß. Der Kopf ist rund, der Mund klein, Kopf- und
Barthaar sind schwarz und fein. Hände und Füße sind klein und zart
gebaut. Seine Kleidung besteht nur in einem um die Hüften gewundenen
Tuche und einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. — Die Frau auf der
Bank vor der Bambushütte ist noch zierlicher gebaut als der Mann.
Sie trägt ein weites Gewand, das von den Hüften heruntergeht, ein
leichtgewebtes Tuch, das Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck
Riuge an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt
unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beiukleider aus Leinwand oder Seide,
Sandalen).
2. Die Besatzer des alten Wunderlandes sind gegenwärtig
die Engländer. Die Königin von England ist gleichzeitig Kaiserin
von Indien und läßt das Land durch einen Vicekönig verwalten. Dieser
Vicekönig hat seinen Wohnsitz in Calcntta (Lage!) Calcntta war noch
vor huudertsüuszig Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es
aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht.
Es zählt ungefähr eine Million Einwohner und hat 50 km im Um-
fange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt
werden besonders Zucker, Baumwolle, Indigo, Opinm***), rohe Seide
und Seidenwaren. Man unterscheidet eiue^weiße" und eine „schwarze"
Stadt. Erstere besteht aus den prachtvollen Palästen reicher Engländer
und ist vielleicht die schönste von allen außereuropäischen Städten. Hier
erhebt sich auch der Gouvernementspalast, welchen der Vicekönig Indiens
bewohnt. Im Norden liegt die schwarze Stadt mit ihren engen und
krummen Gassen, in denen der Unrat sich häuft. Die kleinen Holz- und
Lehmhütten sind znm Teil mit Stroh oder Bambus gedeckt und machen
einen recht kläglichen Eindruck. Hier ist die Wohustätte der armen
Hindu; hier auch rafft die Cholera au einem heißen Sommertage nicht
selten an 1000 Menschen hinweg, denn die Unreinlichkeit der Stadt
*) Marc. 12, 34.
**) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg.
Bild Nr. 4 Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen.
***) Mohnsaft. — Genauer bei China.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Calcntta Marc Lehmann-Leutemann
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Indien England Indien Calcntta Indiens China
— 79 —
4. Durch ihre aufblühende Industrie.
Sie blüht hauptsächlich im östlichsten Teile der Union, weil dort
die Alleghanies Kohlen und Eisen in reichem Maße liefern. Sie ver-
arbeitet das Eisen der Alleghanies zu Maschinen, z. B. zu Nähmaschinen,
die Wolle der Tiere zu Garn und Tuch, die Felle der Haus-
tiere zu Leder, die Baumwolle zu Watte, Garn und Kattun, den
Tabak zu Cigarren, das Holz der Urwälder zu Schiffen, Hausgeräten
und Musikinstrumenten (Klaviere!)
5. Durch ihren Welthandel.
Derselbe wird unterstützt durch die zahlreichen Flüsse und Kanäle,
auf denen eine rege Dampfschifffahrt getrieben wird, durch die günstige
Lage zu den beiden Weltmeeren, auf denen eine Flotte schwimmt, die
nur durch die englische au Größe übertroffeu wird, durch die großen
Bahnlinien, die den Riesenstaat durchqueren. (Pasisicbahnen!)
Der Ausfuhrhandel erstreckt sich auf alles, was Boden und In-
dustrie hervorbringen, hauptsächlich aber auf Metalle (Gold und Silber),
Petroleum, Baumwolle, Tabak, Getreide und Mehl, Fleisch und Banm-
wollenwaren. Die Haupthandelsplätze sind Boston, New-Aork, Baltimore,
New-Orleans und San Franzisco, ferner Chicago, Cincinnati und St.
Louis. (Bestimme die Lage ji.des Ortes genau und gieb an, warum
gerade dieser Ort zum Handelsplatz geworden ist!)
Iii. Wie wird dieser Riesenstaat verwaltet?
Wie schon der Name lehrt, ist die Union ein Staatenbund.
Jeder Staat ist ein für sich bestehendes Ganze und hat seine eigene
Verfassung und Verwaltung. Die allen Slaaten gemeinsamen Ange-
legenheiten besorgt der Congreß, der aus Abgeordneten der einzelnen
Staaten besteht. Die vollziehende Gewalt (d. h.?) ruht in der Hand
des Präsidenten. Dieser wird aller vier Jahre aufs neue gewählt und
hat seinen Sitz in Washington, (uoschingtn) Sein Palast heißt das
„Weiße Haus", Washington ist die Bundeshauptstadt. Bestimme ihre
Lage! — Gegenwärtig beträgt die Zahl der Staaten 45. Sobald
nämlich ein Landstrich 60 000 Männer über 21 Jahre zählt, kann
er als besonderer Staat auftreten. Jedesmal erhält dann die Flagge*)
der Union einen neuen Stern. Landstriche, die weniger als 60000
Männer zählen, heißen Territorien.
Wir verschaffen uns nun einen Überblick über diese Staaten. Wir
können unterscheiden
1. Die sechs nördlichen Staaten oder Neu-Eugland.
Zu ihnen gehört z. B. der industriereiche Staat Massachusetts
) Die Flagge ist siebenmal rot und weiß horizontal gestreift. In der oberen
Ecke ist ein kleines Quadrat mit so vielen weißen Sternen, als die Union-
Staaten zählt.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Boston New-Aork Baltimore New-Orleans Chicago Cincinnati Washington Washington
— 80 —
(spr. massatfchussetts) mit der Handelsstadt Boston, wo einst Franklin, der
Erfinder des Blitzableiters, das Licht der Welt erblickte.
2. Die fünf mittelatlantischen Staaten.
Zu ihnen gehört der Staat New-Aork, mit den uns bekannten
Städten New-Aork, Broklyn, Albany, Buffalo, und der erdölreiche Staat
Pennsylvanien. Unter den Bewohnern Pennsylvaniens befinden sich
soviele Deutsche, daß man Pennsylvanien vielfach auch „das amerikanische
Deutschland" nennt.
3. Die fünf südatlantischen Staaten.
Zu ihuen gehört der Staat Virginien, der durch seinen blühenden
Plantagenbau (Tabak, Baumwolle, Zucker) bekannt ist, und der fruchtbare
aber menschenarme Staat Florida. *) — Man muß sich eigentlich wundern,
warum gerade Florida so arm au Bewohnern ist. Warum? (Es hat
eine ausgezeichnete Lage und soll, wie vorhin gesagt wurde, auch sehr
fruchtbar seiu.) Worauf mag uun die geringe Bevölkerung zurückzuführen
fein? (Vermutungen der Schüler!) Ich will es ench mitteilen. Der
Süden Floridas, der bald durch den Ozean, bald durch die Winterregen
überschwemmt wird, hat zahlreiche ausgedehnte Sümpfe aufzuweisen. Diese
laffeu tötliche Fieber entstehen und machen den Aufenthalt fast zur Un-
Möglichkeit. Außerdem giebt es in Florida auch zahlreiche schädliche
Tiere. Die Sümpfe find umschwärmt von Millionen lästiger und schäd-
licher Insekten. Die Wälder sind reich an Bären, Wölfen und Geiern.
— Auf welche Weise könnte in Florida Wandel geschafft werden? (Denke
an Holland!)
4. Die vier Golf-Staaten.
Erkläre ihren Namen! Die beiden wichtigsten dieser Staaten sind
Louisiana und Texas.
Louisiana liegt am Mississippidelta und hat daher (Sümpfe!) ein
sehr ungesundes Klima. Seiue Hauptstadt ist New-Orleans. (Am An-
fange des Deltas). Sie ist durch hohe Dämme vor Überschwemmuugen
geschützt und trotz ihrer ungesunden Lage**) die volkreichste Stadt des
Südens. (Fast so groß wie Dresden!) Wie ist das zu erklären? (New-
Orleans bilden die Ausfuhrhafen des Mississippistromgebietes, welches,
wie wir wissen, reich ist an Getreide, Baumwolle, Holz, Steinkohlen und
Metallen.
Texas, der Staat zwischen Rio Grande del Norte, Red River und
Golf von Mexiko, hat gegenwärtig noch zahlreiche unbebaute Flächen
(Prairien im Norden), besitzt aber unstreitig eine große Zukunft. Er ist
ja nicht allein durch eine sehr günstige Lage, sondern auch durch Frucht-
barkeit (Zucker, Reis, Baumwolle!) und Bodenschätze (Kohlen, Eisen)
ausgezeichnet.
*) Florida hat auf 160000 qkm nur 405000 Einwohner.
**) 1853 starben 8000 Personen am Sumpffieber.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Franklin Buffalo
Extrahierte Ortsnamen: Boston Albany Pennsylvanien Pennsylvanien Deutschland Florida Florida Floridas Florida Florida Holland Louisiana Texas Louisiana Dresden Texas Mexiko Florida