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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Physische Geographie - S. 5

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). 5 Korallenstöcke bei Niederwasfcr an der Riffkante von Samoa. Aus Benzingers Lichtbilderfammlung, Stuttgart. schwämme (Juraselsen) und die Riffkorallen (Weltenbnrger Felsenkalk und Südtiroler Dolomiten). Ganze Gebirge sind ans den kalkigen Gehäusen von Meerestieren aufgebaut. Wo sich in Kalksteinablagerungen keine Spuren von früheren Tiergehäusen mehr finden, wie im dichten Kalkstein, im Marmor und Lithographieschiefer, sind sie durch spätere Vorgänge vernichtet worden. Auch gewisse Pflanzenvereinigungen bilden durch Massenanhäufung von vermodernden Pflanzenresten geologische Ablagerungen oder wenigstens Einschlüsse in Sedimentgesteinen. In Weihern und Seen häufen sich durch das Absinken von massenhaft vorkommenden Grünalgen und anderen niedrigen Pflanzenarten unter Luftabschluß faulige Schlammschichten an, die im ruhigen Wasser zu ziem- licher Dicke anwachsen. Auf diesem fauligen Untergrund schieben sich allmählich vom Seeufer herein Polster von Torfmoosen und Sumpfgräsern in den See vor, er verlandet und nach und nach bildet sich ein Moor, ein Birken- oder Erlenbruch. Bei Überschwemmung durch einmündende Bäche schütten diese Sand, Ton oder Gerölle über die bis dahin gebildeten Moorlager und schließen diese von der Luft ab, die Verkohlung unter Luftabschluß beginnt. Aus dem Torf und dem Faulschlamm werden Glanz-und Matt kohlen und die ehemaligen Birken- und Erlenstümme mit ihren Wurzelstöcken, ihren Blättern und Früchten finden sich in den Steinkohlenflözen.

4. Physische Geographie - S. 8

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
8 Grundzüge der physischen Geographie. Nach Sueß nimmt man jetzt eine Dreiteilung des Erdballs an: 1. Die feste Erdkruste; sie besitzt eine Mächtigkeit von 100—150 km. 2. Zwischen der Erdkruste und dem Erdkern liegt eine glutflüssige Masse, das Magma, die plastische Schicht. 3. Der innere Kern der Erde, etwa 4/s des Erddurchmessers, rund 10000 km, ist fest und besteht aus einem Stoffe, dessen spez. Gewicht und Härte der des Stahles gleichkommt; dies ist der Nickel-Eisen- kern. Was die Dichte des Erdinnern be- trifft, so ist diese infolge des ungeheuren Druckes der darüber lagernden Massen außerordentlich groß. Das beweist auch das hohe spezifische Gewicht der Erde. Die mittlere Dichte des Erdkörpers ist nämlich die 5,6 fache des Wassers, d.h. die Erde ist 5,6 mal schwerer als eine gleich große Kugel von Wasser. Da nun die Dichte derjenigen Gesteine, welche die Außenseite des Erdkörpers bilden, im Mittel höchstens auf 2,8 veranschlagt werden kann, so muß das Erdinnere aus viel dichteren Stoffen zusammengesetzt sein. Das spez. Gewicht des festen Erdkerns beträgt 8,5. Iii. Die Entstehung der Erde. Nach der Hypothese (gr. hypothesis = vorausgesetzte Meinung) des fran- zösischen Mathematikers und Astronomen Laplace (1796) war unsere Sonne samt allen ihren Planeten und Nebenplaneten ursprünglich ein glühender, sphäroid- förmiger Gasball, der sich von Westen nach Osten um eine Achse drehte. Sein Aussehen ähnelte einem „Nebelfleck" am Himmel. Durch die Fliehkraft lösten sich am Äquator Ringe, ähnlich dem Saturnring, ab und ballten sich zu Kugeln oder Planeten zusammen. Bei diesen wiederholte sich der Vorgang und so ent- standen die Nebenplaneten oder Monde. Auch unsere Erde war also ursprünglich ein glühender Gasball*). Durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum wurde sie ^ x) Vier Jahrzehnte früher als Laplace (1755) begründete der deutsche Philosoph Im- manuel Kant zu Königsberg die Theorie (gr. theoria — Betrachtung), daß sich alle Glieder des Weltgebäudes aus einem chaotischen Urzustand (gr. chaos = formlose Masse) entwickelt haben. In diesem Urzustände fanden sich die Grundstoffe in feinster Verteilung durch den Weltenraum verbreitet. Durch Zusammenballung der Stoffe infolge rotierender Be- weguug entstanden aus der ursprünglichen Nebelmasse die Himmelskörver, —Als eine Zu- sammenballung seinen kosmischen Staubes und größerer fester Körper, der Meteoriten, stellen sich Thomas C. Cham berlin und I. Normann Lockyer die Erdentstehung vor. — Nach Aug. Ritter und Svante Arrhenins verwandelt sich die Masse zweier zusammenstoßender Weltkörper durch die dabei entstehende Hitze in Gas und daraus würden neue Welten sich ausbauen. (spez. Gewichtzs) (Erddurchmesser 12 700 km.)

5. Physische Geographie - S. 16

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
16 Grundzüge der physischen Geographie. Täler". An der norwegischen Küste sieht man außerdem Strandlinien (Ero- sionsfnrchen) und Terrassen mit Seemuscheln bis 150 in über dem jetzigen Meeres- spiegel. Die Küste muß sich also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen gedeihen in den Tropenmeeren etwa bis 40 in Tiefe. Die meisten Korallenriffe a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes Meeresufer, d Die drei Säulen des Serapistempels bei Pozzuoli. reichen aber weit tiefer hinab. Daraus schloß Darwin auf eine allgemeine Senkung des Bodens in Korallenmeeren. Polynesien bildet hiernach ein großes Sen- knngsseld. An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen) nachweisbar. Strandlinie an der norwegischen Küste <63° 30' n. Br.). Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre Wirkung erst nach langen Zeiträumen gewahr wird. Dann spricht man von säkularen Hebungen und Senkungen (V. lat. saeculum = das Jahrhundert). Die Strandverschiebungen gehen teils auf vulkanische Wirkungen teils auf Küstenbewegungen zurück. Die Ursache der letzteren ist im Erdinnern oder in der Überlastung des Meeresgrundes mit stetig sich an- häufenden Sinkstoffen zu suchen. 2. Bruch und Verwerfung. Die Sinkstoffe der Flüsse werden auf dem Boden des Meeresin wagrechten oder nahezu wagrechten Schichten abgelagert. In dieser ursprünglichen Lagerung finden sie sich aber nur mehr selten in den Gebirgen, wie die Profile der Steinkohlenbergwerke und die zahllosen Querschnitte aus den Alpen zeigen. Durch Unterspülung, Druck und vielfache andere Ursachen werden Lageveränderungen der Schichten hervorgerufen, sie werden disloziert. Sinkt der Flügel de in die Tiefe (f. S. 19, während der Flügel ab in seiner bisherigen Lage verbleibt, so entsteht eine vollständige Zerreißung der Schichten, die man als Ver- werfung (I) bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist der Steilabbruch des Erzgebirges

6. Physische Geographie - S. 20

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
20 Grundzüge der physischen Geographie. Schichtenfaltung an der Fuchslarspitze (Hochvogel) im Allgäu. Vor allem links und in der Mitte des Bildes treten auffallende Faltungen im Haupt- dolomit hervor. Dieses ganze obere Felsgebiet ist über die jüngeren Allgäuer Schiefer des Jura (rechts uuten) hinausgeschoben, es ist ein Teil der Allgäuer Überschiebung. (Ü) Vorder - Kaiser {Scheffau er Spitze) Faltenmu Ide des Wilden Kaisers in Tirol. Nach E. Fraas,

7. Physische Geographie - S. 23

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 23 zösische Zentralplateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavi- schen Gebirge, die Massengebirge der Balkanhalbinsel. Ursache der Gebirgsbilduug. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Senkuugsselder gebunden' sind. Am Rande des Stillen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der Himalaya, nördlich der Po-Ebeue die Alpen usw. Diese Einbrüche hängen mit einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde zusammen, die als eine Folge des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Weltenraum zu be- trachten ist. Gebirgsfaltung und Einbrüche bekunden vielfach einen ursächlichen Zusammenhang. Das Einsinken großer Landmassen und die Auffaltung der Gebirge erfolgte nicht in plötzlichen, gewaltigen Ereignissen, sondern vollzog sich wie die Strand- Verschiebungen in langsamen Ver- ändernngen und wohl auch in Be- gleitung von Bodenerschütterungen und Vulkanausbrüchen. 4. Vulkane. Vulkane sind Berge mit Ausbruchserscheinungen. Die Öff- nung, durch die die Ausbrüche er- folgen, heißt Krater. Er ist das obere Ende des Lavakanals. Dieser endet unten am Lavaherd (S. 24). Answnrfsmaffe. Bei einem Ausbruch werden aus dem Krater aus- geworfen: I.lava, d. i. die feuerflüssige Masse des Erdinneren oder das M a g m a; 2. vnl kanische Asche: sie ist zerriebene oder zertrümmerte Lava, infolgedessen sandähnlich, enthält aber auch größere Mischbestandteile; zuweilen wird sie vom Winde weit entführt; 3. Schlacken und Steine; erstere find kleinere Ge-- steinsteile und heißen auch Lapilli oder Rapilli; letztere sind zuweilen von bedeutender Größe und Schwere; 4. große Mengen von Wasserdampf; dieser erzengt zugleich die Gewitter in und über der aussteigenden Rauchsäule und veranlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche begleitet sind. Aufbau. Die Lagerung dieser Auswurfsmassen bedingt den eigenartigen inneren Bau der Vulkane (f. S. 24). Durch alte Verwerfungen und Brüche im Grundgebirge (a) bahnt sich das flüssige Erdinnere in Kanälen (b) einen Weg nach außen. Mit der Zeit häuften sich diese Lavaströme (c) abwechselnd mit Aschen- schichten (d) zu einem Berge an, der an seiner Spitze die große Kratereinsenkung (K) zeigt. Durch den Hauptkanal entstand darin ein neuer Aschenkegel, durch den Ausbrnchswolke des Vesuvs mit Bomben. Aus Benzingers Lichtbiidersammlung, Stuttgart.

8. Physische Geographie - S. 26

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
26 Grundzüge der physischen Geographie. Domvulkane (s. Abb. S. 25). In Europa bildet die Apenninenhalbinsel ein ausgedehntes und genau erforschtes Gebiet vulkanischer Tätigkeit. Hier drängen sich die Feuerberge besonders an der kampanischen Küste hart aneinander. Unter ihnen tritt der Monte Nnovo, der „Nene Berg", hervor, der sich 1538 ganz plötzlich aus der Ebene erhob, seitdem aber ruht. Solche Vulkane, die das Erzeugnis eines einmaligen ununterbrochenen Ausbruches sind, heißen massige oder Homo- gene Vulkane, auch Domvulkane. Rund um den Ausbruchskanal bildet sich Zunächst eine Lavadecke, die bald erstarrt. Über diese ergießen sich immer neue Decken, die aber mit der Abnahme der Ausbruchskraft immer kleiner werden, so daß der Vulkan zuletzt eine glocken- oder domartige Gestalt erhält. Ein Krater fehlt. Zu dieser Gattung von Vulkanen rechnet man die erloschenen Vulkane des Hegaus, der Rhön, der Oberpfalz bei Kemnath, dann auch meist die hohen Dom- Vulkane Südamerikas, den Aconcagna, den Chimborasso u. a. Alte Vulkane. Die Bildung der Basalt- und Phonolithkegel des Hegaus fällt in das Tertiär. In der gleichen Zeit erfolgte auch die Entstehung der vulkanischen Durchschlagsröhren in der Schwäbischen Alb und der Maare in der Eisel. In der Schwäbischen Alb hat man vor allem in der Umgebung von Urach eine große Anzahl (125) mit Basalttuff und Basaltlava erfüllter röhren- förmiger Vulkanschlote gefunden, die bei oft ganz geringem Durchmesser mehrere 1000 m mächtige Gesteinsschichten durchbrochen haben. Die punktierten Linien deuten die abgetragenen Juraschichten an. Das harte basaltische Gestein und der Basalttuff haben der Abtragung stärkeren Widerstand geleistet als die Gesteine des Jura und ragen daher als freigelegte Kegel aus ihrer Umgebung hervor. Südrand Ähnlich wie diese Durchschlagsröhren haben sich auch die Maare in der Eifel und dem Albanergebirge gebildet. Die Maare sind mehr oder weniger tiefe, mit Wasser erfüllte' Trichter im Grundgebirge und mit einem niedrigen Wall vulkanischen Auswurfsstoffs, Lava oder Tuff,

9. Physische Geographie - S. 29

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Tie Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 29 ll. Veränderungen der Gesteinshülle durch äußere Kräfte. Die Erdoberfläche erleidet ununterbrochene Veränderungen auch durch äußere Kräfte. Solche sind 1. die Verwitterung der Gesteine und 2. die Umlage- rung S"~Jc' gelockert 1. Verwitterung. Die Verwitterung ist ein zusammengesetzter Vorgang. In jeder Sandgrube kann man sie in ihren einfachsten Erscheinungsformen beobachten. Die ungleichen Neigungsverhältnisse ihres Abhanges lassen zwei Teile unterscheiden: einen oberen steilen Bruchrand, die Abtraguugszoue, und die untere, sanft ab- geschrägte Aufschüttungszone. Verschiedene Kräfte arbeiten unausgesetzt an der Zerstörung des oberen Gehänges. Die täglichen und jährlichen Wärmeschwankungen der Lust, infolge deren sich die Gesteinsteile erst ausdehnen, dann zusammen- ziehen, lockern die oberflächlichen Schichten auf und erzeugen unzählige Risse und Sprünge, wodurch auch dem Wasser und der Luft Zutritt gewährt wird. Das eindringende Sickerwasser laugt dann diese Spalten aus und die Sprengkraft des Eisest, der Spaltenfrost, dem selbst die härtesten Gesteine nicht widerstehen, führt zur vollständigen Auflösung auch des festesten Bodens. Die Schwerkraft der Erde endlich zieht das seiner Unterlage beraubte Ge- stein vollends in die Tiefe. Diese Vorgänge bezeichnet man als die mecha- nischen Prozesse der Verwitterung. Dazu gesellen sich noch die chemischen. Der Sauerstoff der Luft und die im Regenwasser enthaltene Kohlensäure lösen manche Gesteine wie Gips, Porphyr, Granit vollständig auf. Auch Pflanzen beteiligen sich mechanisch und chemisch an der Zerstörung der Gesteine. Mit ihren Wurzeln erweitern sie die Gesteinsspalten und durch Humussäureu zersetzen sie ganze Felsflächen (organische Verwitterung). So *) Das Wasser hat seine größte Dichte bei 4- 4° C und erfährt daher, wenn es zu Eis gefriert, eine Ausdehnung. ' Gletsch Durchschnitt einer Sandgrube. a Abtragungszone, d Aufschüttungszone. Durchschnitt des Erdbodens. ^Ackerkrume od.humusschichte, d Untergrund, a festes Gestein. 3*

10. Physische Geographie - S. 61

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die meteorologischen und klimatischen Verhältnisse der Erde. 61 Schnee und Gletscher. Schnee und Schneegrenze. Sobald die Temperatur einer Luftschicht unter 0° sinkt, erfolgt die Ausscheidung der Feuchtigkeit nicht mehr als Regen sondern als Schnee. Dieser zeigt Kristallbildung. Die Linie, oberhalb welcher der Schnee nicht mehr schmilzt, nennt man Schneegrenze. Sie liegt in unseren nördlichen Kalkalpen etwa bei 2800 m, steigt aber in den südlichen Ländern ent- sprechend höher an, so an den trockenen tibetanischen Abhängen des Himalaya bis 5500 in, an dessen >niederschlagsreichen Südabhängen bis 4900 in, am Kili- mandscharo bis 4400 in, während sie in den Polargebieten bis zum Meere herab- geht. In unseren Alpen wird die Höhe des als Schnee gefallenen Niederschlags im Jahre auf etwa 1 in (Wasser) geschätzt. Die Schneemassen müßten nun im Laufe der Zeit zu gewaltiger Ausdehnung anwachsen, sorgte die Natur nicht für deren regelmäßige Abfuhr; diese geschieht 1. durch die Lawinen, 2. durch die Gletscher. Die Gletscher bilden die Abflüsse der Gegend des ewigen Schnees. Gletscher. Entstehung der Gletscher (f. Abb. S. 6). Der in den Hoch- regionen frisch gefallene Schnee hat eine feine, trockene, zuckermehlartige Be- schaffeuheit und eignet sich nicht zum Ballen. Man bezeichnet ihn als Firn- schnee. Er sammelt sich in den nischenartigen Vertiefungen des Gebirges an (in den Karen, Zirken, Bottnern). Hier ist das Einzugs- oder Nährgebiet des Gletschers, ähnlich der Sammelmulde eines Wildbaches. Noch in diesem Gebiete vollzieht sich der Übergang des Firnschnees zu körnigem Firn, indem der Schnee an Sommertagen abtaut oder abschmilzt, bei Nacht aber wieder gefriert. Durch den Druck seiner eigenen Masse verwandelt sich dann der Firn in Firn eis und zuletzt in Gletschereis. Nicht selten vereinigen sich die Abflüsse mehrerer Sanmtelmuldeu zu einem Eisstrome. Der Eisstrom windet sich, dem Gesetze der Schwere folgend, abwärts und steigt oft weit über die Schneegrenze bis in den Matten- und Waldgürtel herab. Das untere Ende des Glacier des Bois bei Chamonix liegt zwischen Wäldern und Getreidefeldern bei 1100 in, das des unteren Grindelwaldgletschers bei 1080 in. Länge der Gletscher. Unter den alpinen Gletschern sind die größten der Aletschgletscher mit 24 km und das Meer de Glace am Montblanc mit 15 km. Im Himalaya, in Patagonien und Alaska erreichen die Gletscher Längen bis zu 65 km; in den Polargebieten noch viel mehr. Abschmelzuug der Gletscher. Auf dem Wege talabwärts bewirken Sonnenbestrahlung, Luftwärme, Verdunstung und Regen unaufhörlich eine Ab- schmelzung der oberen Eismassen. Hierdurch entstehen die Schmelzwässer, die Gletschermühlen und die Gletschertische (s. Fig. S. 6). Ferner wird die Eismasse noch vermindert durch die Abschmelzuug von unten, zum Teil infolge der Erdwärme und durch die Wirkung des Druckes. Das Ergebnis der gesamten Abschmelzuug ist der Gletscherbach (s. Fig. S. 6), der am unteren Ende des Gletschers aus dem Gletschertore (s. Fig. S. 6) hervortritt. Das Abschmelzen des Gletschers bezeichnet man auch als Ablatio». Das unterste Ende des Gletschers ist — ähnlich dem eines Flusses — ein Gebiet der Ablagerung. Die vom Gletscher verfrachtete Schuttmasse wird 5*
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