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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 30

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
30 Städte der Böhmer Mulde und ihrer Umwallung: 10. Prag^) an der schiffbaren Moldau, „Stadt der Kirchen und Paläste", drittgrößte Stadt der Monarchie, Hauptstadt und erster Handels- und Industrie- ort Böhmens, Eisenbahnknoten. Zwei Universitäten (älteste deutsche, 1348 gegründet, und böhmische). 11. Pilsen an der Beraun (zur Moldau), bedeutend durch Bierbrauerei; in der Umgebung Eisen- und Kohlengruben. 12. Eger-) an der Eger, Fabrikstadt für Woll- und Baumwollwaren, Eisenbahnknoten. (Südlich vom Erzgebirge liegen ferner die berühmten Bade- orte Franzensbad, Marienbad, Karlsbad und Teplitz.) 13. Reichenberg an der Neiße, zweite Handels- und Industriestadt Böhmens, besonders für Tuch- und Wollwaren. 14. Brünns, Hauptstadt Mährens, der erste Fabrikort Österreich-Ungarns für Tuche und Wollwaren. Iii. Die Karpaten umfassen das ungarische Kronland Ungarn (teilweise) nebst Siebenbürgen. Städte im siebenbürgischen Berglande: 15. Hermannstadt^), mit wichtigem Handel nach Rumänien (nördlich vom Roteuturmpaß). 16. Kronstadt, bedeutendste Industrie- und Handelsstadt Siebenbürgens. Iv. Das Karstplateau nebst den zu Österreich-Uugaru gehörenden Ge- birgsgrnppen der Balkanhalbinsel umfaßt die deutschen Kronländer Krain, Görz und Gradiska, Jstrien, Trieft und Dalmatieu, die ungarischen Kronländer Kroatien und Slavonien nebst Finme und das Oecupatiousgebiet Bosnien (Hauptstadt Serajewo). Städte des Karftqebietes: 17. Laibach im Savebecken, die Hauptstadt Krains, mit bedeutendem Getreide- und Wollhandel. Westlich davon das Quecksilberbergwerk Jdria. *) Gedicht: Auf Scharnhorsts Tod, v. Schenkendorff („Arge Stadt, wo Helden kranken, Heil'ge von den Brücken sanken"). Sieg der Preußen über die Österreicher (6. Mai 1757). — Friede (23. August 1866). — In der Nähe die Schlacht am weißen Berge (6. November 1620). — Im nordöstlichen Teile der Böhmer Mulde die Schlachtorte: Czaslau (17. Mai 1742), Soor (30. September 1745), Lo wo sitz (1. Oktober 1756), Kollin (18. Juni 1757) Kulm und Nollendorf (29. und 30. August 1813), Nachod (27. Juni 1866), Skalitz (28. Juni 1866), Trautenan (27. und 28. Juni 1866), Münchengrätz (28. Juni 1866), Gitschin (29. Juni 1866), Königgrätz (3. Juli 1866). 2) Wallensteius Ermordung (1634). — Am mittleren Egerlaufe der vorzüglichste Hopfen (Saazer Hopfen) und an der Egermündung das „böhmische Paradies", welches Berlin und Petersburg mit Obst versorgt. 3) Südöstlich davon Austerlitz (Dreikaiserschlacht, 2. Dezember 1805). 4) Von hier führt die Karolinenstraße, das Thal der Aluta (zurdonau) benutzend, zum befestigten Roten turmpaß, der bequemsten Verbindung mit Rumänien.

2. Theil 2, Abth. 5 - S. 79

1826 - München : Lentner
79 dem Stadtrkchter und Bürgermeister (welche sie alle als heftige Gegner des Kelcheö kannten) zu den Fenstern her- abstürzten, wo sie von dem rasenden Pöbel mit Spießen aufgefangen oder sonst auf daö grausamste ermordet wur- den. König Wenzel, als die Kunde dieser Gräuel zu sei- nen Ohren kam, bebte und erblaßte vor Wuth und Angst; er schwur, die Kelchner alle, und besonders ihre Häupter und Prediger, von der Erde zu vertilgen. Da traf ihn noch am selbigen Tage der Schlag an der linken Seite. Abends am 16. August l4ly traf er ihn zum zweyten Male. Er starb, nachdem er über 58 Jahre gelebt, und 4l Jahre über Böhmen geherrscht hatte. Einige glau- den, seine eigenen Lieblinge, lauter Kelchner, hätten ihn gewaltsam mit Kissen erstickt, um dem Vollzüge der Dro- hungen seines bekanntlich standhaften Zorns zuvorzukom- men*). Sigismund, der nun rechtmäßiger Herr von Böhmen war, aber von den Hussiten nicht als solcher an- erkannt wurde, forderte die Hülfe des deutschen Reiches gegen die Huffiten auf, und brachte selbst ein ansehnli- ches Heer zusammen. Er rückte 1420 in Böhmen ein, und belagerte Prag, mußte aber, als Ziska den Pragern zu Hülfe kam, wieder abziehen. Noch weniger konnten die Neichstruppen ausrichten. Sie unternahmen (1421) die Belagerung von Saatz, hoben sie aber auf die Nach- richt von Ziska's Ankunft auf, und eilten nach Hause. Sigismund selbst, wurde beydeutschbrod (8.Januar 1422) von Ziska aufs Haupt geschlagen. Der Neichszug, der auf dem Reichstage zu Nürnberg im nämlichen Jahre beschlossen wurde, kam nicht zu Stande. Indessen erhob sich Ziska zu einem fast königlichen Ansehen. Vergebens *) Jos. Freyherr v. Hormayr ^Oesterreichischer Plutarch, oder Leben und Bildnisse aller Regenten und der berühm- testen Feldherren, Staatsmänner, Gelehrten und Künst- ler des österreichischen Kaiserstacttees.« Xvii. Bdchen. Wien, 1609. Sette 7i — 74.

3. Theil 2, Abth. 5 - S. 82

1826 - München : Lentner
82 handelt hakte, wurde die Verhandlung abgebrochen. Um sie wieder anzuknüpfen, schickte die Synode einegesandtr schüft nach Prag. Diejenigen, die hauptsächlich nur auf dem Gebrauche des Kelchs im Abendmahle bestanden, und darum Calixtiner oder Utraquisten genannt wurden, wa- ren zum Vergleiche bereit; die Taboriten und Orphani- ten aber widerfetzten sich durchaus. Diese Spaltungen benützten die Basler Gesandten so geschickt, daß sie end- lich (30. Nov. 1433) mit den Ealixtinern zu Prag einen Vergleich zu Stande brachten, der unter dem Namender Compactaten bekannt ist. Darin bewilligte man daöabend- mahl unter beyden Gestalten, jedoch so, daß die Priester das Volk sieißig belehren sollten, daß unter jeder Gestalt Christus ganz empfangen werde. Seitdem ward die Tren- nung unter den Böhmen so heftig, daß die Calixtiner wi- der die Taboriten und Orphaniten selbst mit zu Felde zogen. Die letzter» wurden bey Böhmischbrod (30. May 1434) völlig geschlagen, und der Nest bequemte sich, nach einer zweyten Niederlage, zur Ruhe. So wurden die Böhmen zunächst durch Böhmen überwunden. Der end- liche Vergleich kam den 5. Iuly 1436 zu Zglau zustan" de. Darin gab Sigismund in Ansehung der Neligions- freyheit nach; dagegen erkannten ihn die Böhmen als rechtmäßigen König. Schon im folgenden Jahre (y. December 1437) starb Sigismund zu Znaym, in einem Alter von 6y Jahren. Aus seiner Negierung, welche guter Absichten und Be- strebungen voll war, ist noch dieses merkwürdig, daß die Markgrafschaft Brandenburg an das jetzt regierende preu- ßijche Haus gekommen ist. Aus Geldverlegenheit näm- lich verpfändete er dieses Land dem Burggrafen von Nürn- berg, Friedrich von Hohenzollern, für 400,000 Dukaten; und da dieje Psandschast niemals wieder eingelöst wor- den, so blieb das Hans Hohenzollern int Besitze des Lan- des, und> hat sich durch Tapferkeit und Klugheit in die

4. Weltkunde - S. 166

1876 - Hannover : Helwing
166 sächsische Heer mit König und Regierung ging nach Böhmen und vereinigte sich mit der österreichischen Armee. Das hannoversche Heer concentrierte und mobilisierte sich bei Göttingen und zog dann unter dem König Georg V. in südöstlicher Richtung ab, um über Gotha und Eisenach nach Bayern zu kommen. Bei Langensalza suchte ihnen General Flies mit einem preußischen Heere den Weg zu verlegen; darüber kam es am 27. Juni zur Schlacht, welche die Hannoveraner gewannen. Sie mußten aber gleich daraus capitulieren, weil sie ganz eingeschlossen waren. Das Heer wurde in die Heimath entlassen. — 3. Der Kriegsschauplatz in Böhmen. Das preußische Hauptheer rückte in drei Armeen unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem Prinzen Friedrich Karl und dem General Herwarth von Bittenfeld in Böhmen ein und erfocht eine glänzende Reihe von Siegen. Alle drei Armeen lieferten dann am 3. Juli die Entscheidungsschlacht von Königgrätz. (Oberbefehlshaber: König Wilhelm, ihm zur Seite Generalslabs-Chef M o ltk e. 221000 Preußen gegen 215 000 Oesterreicher und Sachsen unter Benedek. Vortheilhafte Stellung der Oesterreicher. Der Kampf schwankt, bis das Heer des Kronprinzen die Entscheidung bringt. Vollständige Flucht der Oesterreicher. Die Oesterreicher und Sachsen verloren 11 Fahnen, 174 Kanonen, etwa 18 000 Gefangene. ^Verwundet und todt: 30 000 Oesterreicher, gegen 10 000 Preußen. — Zündnadel- gewehrs). Die Schlacht war von furchtbarer Wirkung. Aus Italien, wo Oesterreich zu Laude und Wasser siegreich gewesen, wurden schnell Truppen zur Hülfe gerufen. Um Napoleons Hülfe zu gewinnen, trat Franz Joseph ihm Venetien ab. Als aber die preußischen Truppen Wien und Ungarn bedrohten, nahm Oesterreich die Friedensbedingungen an (Schloß Nikolsburg 22. Juli, Prag 23. August). — 4. Der Mainfeldzug. Auch im Westen war Preußen siegreich. Hier standen Oesterreichs Bundesgenossen (Bayern, Württemberg, Baden, beide Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten) mit zwei Heeren von etwa 100 000 Mann. Gegen sie wurde Vogel vou Falkenstein mit etwa 50 000 Mann geschickt. Er theilte die Feinde und drängte sie in einer Reihe von Ge- fechten vom 4. Juli bis Anfang August weit nach Süden zurück*). Am 2. August wurde ein Waffenstillstand geschlossen, und bald folgte der Friede nach. — 5. Ausgang. Venetien kam an Italien. Oesterreich schied aus dem deutschen Bunde, trat Schleswig-Holstein an Preußen ab, gab seine Zustimmung zu allen Veränderungen in Norddeutschland und zahlte 20 Mill. *) Der Bundestag floh von Frankfurt a. M. nach Augsburg, residierte hier in den „Drei Mohren" und löste sich am 24. August auf.

5. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

6. Weltkunde - S. 148

1876 - Hannover : Helwing
148 Oesterreicher, erlitt aber durch den Ueberfall bei Hoch kir ch (unweit Bautzen) am 14. October eine Niederlage. Dennoch behauptete er Sachsen und Schlesien, obgleich seine Kräfte beinahe erschöpft waren. — 1759. Im Westen ruckten die Franzosen wieder bis zur.weser vor, bis sie Ferdinand von Brannschweig bei Minden schlug (1. August). — Im Osten vereinigten sich die Oesterreicher und Russen und vernichteten Friedrichs Hauptheer bei Kuners- dorf (Frankfurt a. O.) am 12. August. Die in Sachsen stehen- den preußischen Truppen wurden bei Maxen gefangengenommen. Schlesien und Sachsen waren fast ganz in den Händen der Feinde. Preußens Untergang schien gewiß zu sein. — Auch das Jahr 1769 begann sehr unglücklich und mit Verlust für Friedrich. Er zog nach Schlesien und schlug die Oesterreicher bei Liegnitz (15. August). Dann verjagte er die plündernden Russen aus der Mark und schlug die heranrückenden Oesterreicher bei Torgau a. d. Elbe (3. Nov.) — Im Jahre 1761 stieg die Noth anfs höchste; denn England bezahlte keine Hülfsgelder mehr, die Oesterreicher hatten Schlesien, die Russen Pommern. Beide vereint belagerten dann Friedrich in seinem festen Lager zu Bunzelwitz (bei Schweidnitz). — Das Jahr 1762 brachte Hülse. Die Kaiserin Elisabeth von Rußland starb. Peter Iii. schloß mit Friedrich Frieden und gab alle Eroberungen zurück. Auch Schweden (welches freilich sich nur unbedeutend am Kriege betheiligt hatte) that dieses. Als Peter bald ermordert wurde, bestätigte Katharine Ii. den Frieden, rief aber die Truppen, welche nach Peters Willen Friedrich helfen sollten, zurück. Durch ihre unthätige Gegenwart verhalfen sie indes Friedrich zu dem Siege von Burkersdorf (bei Reichenbach — 21. Juli) über rie Oesterreicher. Auch wurden die Oesterreicher und Reichs- truppen aus Sachsen vertrieben. — Nachdem endlich England und Frankreich Frieden schlossen, kam auch durch den Frieden von Huberts bürg (15. Februar 1763) das Ende des 7jährigen Krieges herbei. Friedrich behielt Schlesien. Preußen war jetzt eine Großmacht. §. 78. Friedrich Ii. als Regent. Die zweite Hälfte der Regierungszeit Friedrich's war fast ganz friedlich. Zweierlei fällt in diese Zeit, das aber kaum die Ruhe störte: 1. Friedrich vergrößerte sein Land durch Theilnahme an der ersten polni- schen Theilung 1772 (Grund: Polens innere Zerrissenheit rc.), wobei er Westpreußen ohne Danzig und Thorn bekam und sich nun König von Preußen nannte (s. §. 75). — 2. Kaiser Joseph machte Erbansprüche auf große Theile von Bayern, als 1777 dessen Mannsstamm ausstarb. Friedrich wollte die Ver- größerung Oesterreichs nicht dulden und besetzte Böhmen. Bald-

7. Weltkunde - S. 147

1876 - Hannover : Helwing
147 mit Frankreich in Nordamerika kämpfte, den dritten schlesischen oder den siebenjährigen Krieg (1756—63). — 1756 im August rückte Friedrich in Sachsen ein, um seinen Feinden zuvor- zukommen. Er besetzte Dresden und schloß das sächsische Heer bei Pirna ein. Als die Oesterreicher zur Befreiung desselben heranrückten, schlug sie Friedrich bei Lowositz (1. October). Das sächsische Heer capitulierte, und die Soldaten wurden dem preußischen Heere einverleibt. Friedrich nahm sein Winterquartier in Dresden. — 1757. Mit Preußen waren verbunden: Eng- land (Hannover), Hessen, Braunschweig und Gotha; mit Oester- reich schlossen ein Bündnis (behuf Führung des Krieges und zur Theilung Preußens): Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich rückte zunächst in Böhmen ein, besiegte die Oesterreicher bei Prag (6. Mai) und belagerte dann Prag. Als die Oester- reicher Prag entsetzen (befreien) wollten, griff sie Friedrich an, wurde aber bei Collin (18. Juni) geschlagen und mußte nack» Sachsen zurückgehen. — Die Franzosen waren mit zwei Heeren vorgerückt. Das nördliche drang bis zur Weser vor und schlug das englisch-hannoversche Heer bei Hastenbeck unweit Hameln (26. Juli), nachdem anfangs schon der Sieg auf unsrer Seite gewesen war. Sie besetzten nun fast ganz Hannover, und in der Convention von Kloster Zeven wurde die ganze west- liche Seite des Kriegsschauplatzes den Franzosen preisgegeben. Das englisch-hannoversche Heer blieb vorläufig hinter Stade stehen. Das südliche französische Heer war bis Mitteldeutsch- land vorgedrungen und hatte sich mit der Reichsarmee vereinigt. Friedrich zog ihnen rasch entgegen und schlug sie bei Roßbach (5. November), so daß sie eiligst nach dem Rheine zurückzogen. — Die Oesterreicher hatten während dieser Zeit einen großen Theil von Schlesien wieder erobert. Rasch eilte Friedrich hin und er- focht am 5. December bei Leuthen in der Nähe von Breslau den glänzendsten Sieg (schräge Schlachtordnung — Gedicht: „Der Choral von Leuthen" von Besser), so daß nun Schlesien frei war. — Im N.-O. hatten die Russen bei Großjäger n- dorf in Preußen gesiegt, zogen sich dann aber wieder zurück. §. 77b. Fortsetzung. — 1758. England verwarf die Convention von Kloster Zeven und stellte den Herzog Ferdinand von Braunschweig an die Spitze des noch hinter Stade stehenden englisch-hannoverschen Heeres. Dieser trieb die Franzosen bis an den Rhein und schlug sie bei Crefeld (25. Juni). — Im Dsten suchten sich die Russen und Oesterreicher zu vereinigen. Jene waren schon verwüstend bis zur Mark vorgedrungen; da schlug sie Friedrich bei Zorndorf (Küstrin) am 25. August in blutiger Schlacht. Dann wandte er sich gegen die vordringenden 10*

8. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 122

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
122 Das Alpenland. see beginnt und in großartigen Bauten über Abgründe hinweg, durch Berge hindurch aus dem Rheinthal in das Innthal hinüberführt. Durch die längsten Tunnels indes sind ausgezeichnet die 1871 voll- endete Ceuisbahn, welche in einer Meereshöhe von 1295 m durch den Mont Frejus hindurchführt, und vollends die St. Gotthard- bahn. Denn diese, 1882 dem Verkehr übergeben, durchbohrt mit einem 15 km langen Tunnel vou Göschenen bis Airolo (S. 121) in 1154 m Scheitelhöhe das Massiv des St. Gotthard: 32 Minuten braucht der Zug, um diesen längsten Tunnel der Erde zu durchfahren. 10. Suworows Marsch über den St. Gotthard. Es war im Kriege der zweiten Koalition gegen Frankreich. Snworow, der mit seinen Russen in Italien stand, war „in Asti der Befehl zugegangen, sich in der Schweiz mit der zweiten russischen Armee unter Rimski-Korssakow, welche bestimmt war, den Erzherzog Karl dort abzulösen, zu vereinigen. Der alte Held murrte, daß damit ganz Italien dem österreichischen Eigennutze preisgegeben würde; aber da schon der Erzherzog Karl mit dem größten Teile seines Heeres nach dem Rheine abgezogen war, so daß nur uoch die Corps von Hotze und Limken zur Unterstützung Korssakows in der Schweiz standen, so wäre die Schweiz sicherlich für die Verbündeten verloren gewesen, weun er nicht ohne viel Säumen dem Befehle nachkam. So entwarf er denn den Plan, seinen Anmarsch so einzurichten, daß von den verbündeten Truppen Massena auf dem Albis völlig umklammert und erdrückt würde: Korfsakow sollte die Limmat überschreiten, Limken und Hotze zwischen dem Zuger und Züricher See vordringen; er selbst wollte dann von Süden den Ring schließen. Zu dem Ende wählte er den kürzesten, wenn auch schwierigste:: Weg, den Saumpfad über den St. Gotthard, unbekümmert darum, daß die Franzosen unter dem gebirgskundigen Lecourbe ihn besetzt hatten, daß der Pfad die Mit- nähme von Geschütz unmöglich machte und die allergrößten Terrain- schwierigkeiten bot, zumal die Jahreszeit schou bedenklich weit vor- geschritten war. Die Straße, welche — damals ein schmaler und höchst schwie- riger Saumpfad — über deu mächtigen Gebirgsstock des St. Gott- hard nach Italien hinüberführt, hebt bei Flüelen bei der Einmündung der Reuß in den Vierwaldslätter See an. In mäßiger Ansteignng steigt sie über Altdorf, Amsteg und Wasen im Thal der Reuß empor;

9. Deutschland - S. 126

1886 - Breslau : Hirt
126 C. An deutschen Flüssen. Laufrichtung. Anfangs südwärts gewendet, schlägt sie von Pardubitz bis Kolin westliche Richtung ein, und dann erst lenkt sie in die Hauptrichtung der deutschen Ströme ein, die nordwestliche, von der sie von nuu an immer nur auf kurze Strecken abweicht. Von allen Seiten zieht die Elbe Verstärkung an sich. Das Berg- und Hügelland ringsum spendet von seiner Wasserfälle ihr reichlichen An- teil. Bei Josefstadt erreicht sie die Aupa, welche dieselbe Heimat hat wie die Elbe, bei Königgrätz die Adler vom Glatzer Bergland. Das Jsergebirge entsendet aus seinen Sumpfwiesen südlich von der Tafelfichte die Jfer, und aus dem Schöße des Böhmerwaldes strömt ihr die Moldau zu, die stärkere Schwester, welche bei ihrer Verewigung mit der Elbe auf einen Weg von 452 km zurück- blicken kann, während diese nur 307 km Wegs zurückgelegt hat. Von Prag an trägt dieselbe fchon Dampfschiffe und ihr Wasserreichtum verstärkt die Elbe von Melnik an so, daß auch sie, bis dahin nur flößbar, Schiffe zu tragen vermag. Unterhalb Melnik werden die Ufer der Elbe, besonders auf der rechten Seite, wieder etwas höher und sie tritt in das korn-, obst- und weinreiche „böh- mische Paradies", in welchem sich gegenüber von Leitmeritz die Eger mit ihr vereinigt. Sie hat hier den Nordwestrand der böhmischen Ebene erreicht und dringt, in westliche Richtung gelenkt, bei Lobositz in das sich ihr entgegen- stellende Mittelgebirge ein. Das Gebiet, welches sie bis zu dieser Stelle iu eiuem großen nach Süden geschlossenen Bogen umfließt, ist die Gegend der böhmischen Schlachtfelder. Hier spielten sich besonders die Kämpfe ab zwischen den beiden Vormächten des alten deutschen Bundes. Bei Sorr, Lobositz und Kolin tobte der Kampf zwischen Preußen und Österreich im vorigen, bei Nachod, Skaliz, Gitschin und vor allem bei Königgrätz in unserem Jahrhundert. In nördlichem Laufe durchbricht die Elbe von Lobositz an das Mittelge- birge in einem Thale, welches an Naturschönheiten mit denen des Rheins wett- eifern darf. Der Strom läßt auf der schmalen Thalsohle nur kleinen lang- gedehnten Ortschaften Raum, die halb im Grün der Obstbäume versteckt sind, und deren saftige Wiesen nud fruchtbare Felder teils den Rest der Thalsohle bedecken, teils gleich den Weinbergen sich an den unteren Gehängen der Thal- seiten hinziehen. Letztere erheben sich in den mannigfaltigsten Formen. Bald steigen sie in sanft geschwungenen Linien auf, bald treten sie in jähem Ab- stürze an den Strom heran. Hier weichen sie zurück, indem sie kleinere Buchten umschließen, dort treten sie nach Art der Vorgebirge stark hervor. Der Wald bekleidet sie von oben her in reichem Wechsel und erfüllt die schmalen Thäfer, in denen man, aufwärts steigend, auf die Hochebene gelangt, wo der Blick von den regelmäßigen Kegeln des Mittelgebirges gefesselt wird. Auch der Duft der Romantik fehlt diesem Teile des Elbufers nicht: oberhalb Aussig

10. Der geographische Unterricht - S. 225

1879 - Grimma : Gensel
— 225 — c. Es wurde schon angedeutet, daß den Gebirgsketten um so weniger trennende Kraft inne wohnt, als sie mit zahlreichen, nicht gar zu hohen Ein- sattelungen gesegnet sind, welche nebst den an dieselben sich anschließenden Qnerthälern einen bequemen Uebergang über das Gebirge gestatten und die Verbindung der Anwohner zu Betben Seiten der Gebirgsmauer ermög- lichen. Diese Depressionen und Thäler werden zunächst wichtig für den friedlichen Verkehr im Handel. Chausseen und Eisenbahnen durchziehen die Thalfurchen der Gebirge; sie überschreiten die Kämme an den niedrigsten Stellen derselben, und Menschen und Waaren werden auf ihnen befördert von einem Abhänge des Gebirges hinüber zum andern. (Vgl. die zahlreichen Handelswege in den Alpen.) Die geographische Position der Städte am Aus- gange solcher Völker verbindenden Gebirgsthäler beförderte nicht wenig deren Emporkommen. Als Ruhestationen für die Handelszüge, die vor und nach der Bergfahrt in ihnen Rast suchten, und als Marktplätze gelangten sie zu beson- derer commercieller Bedeutung. So z. B. Chnr an der Splügenstraße, Inns- brück und Brixen an der Brennerstraße, Graz am Semmeringpasse n. a. m. Diese Kammsenken und Qnerthäler haben auch weiter das Fortschrei- teu der Gesittung von den Anwohnern des einen Gebirgsabhanges zu denen des andern befördert. Christentum und italienische Bildung und Ge- sittung bahnten sich im Mittelalter ihren Weg über die Alpen, und selbst durch die Thäler des Himalaya fand die Buddha-Lehre Eingang in die Länder am Nordsaume dieses Gebirges. Doch nicht blos für den friedlichen, sondern auch für den feindlichen Verkehr der Völker zu beiden Seiten eines Gebirges, im Kriege, sind die Paßübergänge und Transversalfurchen der Gebirge von großer Bedeutung. Den Kriegsheeren bieten sie die bequemsten Wege über das Gebirge dar, und am Ausgange der Thalengen in die Ebene stoßen die Armeen gewöhnlich auf den Feind, der sie hier entweder zum Entscheidnngskampse erwartet, oder durch Castelle und Bollwerke die feindlichen Anprälle abzuwehren sucht. Darum begegnen wir am Fuße so vieler Gebirge zu beiden Seiten derselben einer Menge Schlachtfelder und Festungen. An der Ausmündung der Sudetenthore, sowohl auf der sächsischen und schleichen als auf der böhmischen Seite ist viel Blut geflossen. Hier stoßen wir auf die Schlachtfelder des siebenjährigen Krieges, sowie auf die des Krieges von 1866. Nördlich von der mährischen Pforte befinden sich aber auch die preußischen Festungen Kofel*) und Neiße und südlich davon die österreichischen Olmütz und Krakau. Nördlich vom Elbthore und den Lausitzer Senken fanden wir früher die festen Orte Hohn- stein, Weesenstein, Sonnenstein und den Oybin und finden wir jetzt noch die Festung Königstein. Alle diese Punkte waren allerdings ehemals geeignet, einen lebendigen Verkehr zwischen dem Norden und Süden zu verhindern oder doch zu stören, haben aber durch die Fortschritte der modernen Kriegs- knnst gegenwärtig ihre Bedeutung verloren. Wohl aber hat Oesterreich süd- lich vom Elbthore an der Egermündung die Festung Theresienstadt angelegt. Das mittlere Sudetenthor (die Schweidnitzer Senke) ist gedeckt auf preußischer Seite durch die Festung Glatz (früher auch durch Silberberg und Schweidnitz) und auf österreichischer Seite durch Josephstadt und Königgrätz. — In den Ebenen am italienischen Fuße der Alpen reiht sich Schlachtfeld an Schlachtfeld aus verschiedenen Jahrhunderten. Aber auch große Festungen decken hier die 1) Kosel ist gegenwärtig als Festung aufgegeben. Oberländer, geographischer Unterricht. 3. Aufl.
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