§ 1. Asien im allgemeinen.
9
belle die 5000 m hohe Hochfläche der Pamir sich erhebt. Fast nur
wie Anhängsel sind die Landmassen zu betrachten, die an der S.- und an
der Nw.-Seite diesem Dreieck angefügt sind.
Von der Pamirhochfläche nach O. u. W. erstrecken sich große Hoch-
länder, welche von Gebirgszügen umschlossen werden. Im O. sind es
Tibet und Hanhai, getrennt durch das Kuenlungebirge, während
den Südrand der Himalaja dargestellt. Im W. ist es der Hindu-
kusch, der zu der Hochebene von Iran hinführt. Diese schließt mit
dem Hochland von Armenien und den einzelnen Ketten Kleinasiens ab.
Von diesem zusammenhängenden Gebirgssystem getrennt, erheben
sich zwei Hochflächen gesondert, Dekan in Vorderindien und das Hoch-
lsnd von Arabien.
Nach drei Richtungen dehnen sich die Tiefländer des Erdteils aus.
Das größte liegt im W. und Nw., das Turanische und Sibirische^
ersteres senkt sich zum Kaspischen See (26 m unter dem Meeresspiegel),
letzteres geht s. des Uralgebirges in das osteuropäische Tiefland über.
S. des Himalaja liegt das Tiefland von Hindostan mit den
Flußgebieten des Indus und Ganges, im O. das Chinesische
Tiefland. Für sich stehend ist das Tiefland von Mesopotamien,
das eine deutliche Scheide zwischen Iran und Arabien bildet.^
Die Entwässerung Asiens zeigt das Charakteristische abflußloser Ge-
biete, welche, von gewaltigen Gebirgen eingefaßt, die von den Ozeanen
aufsteigenden Wasserdämpfe nicht erhalten und darum zu öden Steppen
oder wasserlosen Wüsten geworden sind. Die Gewässer dieser Gegenden
sind salzig. Solche Gebiete sind: ein Teil des Hochlandes von Iran, das
Innere Kleinasiens und Arabiens, ganz Zentralasien, das turanische
Tiefland mit dem Aral- und Kaspischen See, welche noch in der
Tertiärzeit Meeresboden waren. Alle diese abflußlosen Gebiete machen
fast den dritten Teil des Erdteils aus und haben die geringe Zu-
gänglichkeit des Innern bedingt.
Das übrige Asien ist reich an mächtigen Strömen, da die hohen, dem
Ozean zugewandten Gebirge genügend, ja zum Teil starke Niederschläge
aufnehmen. Diese Flüsse entspringen auf den inneren Ketten und durch-
brechen den äußeren Rand. Nicht wenige treten paarweise als Doppel-
oder Zwillingsströme auf, so Indus und Satlad^ch, Ganges und
Brahmaputra, Hoangho und Jangtsekiang, Euphrat und
Tigris, Amu- und Syr-Darja. In das Nördliche Eismeer er-
gießen sich Ob, Jenissei und Lena.
3. Klima. Infolge der großen ns. Ausdehnung Asiens (durch
7 < Breitengrade, oder die s. Inselwelt mitgerechnet durch 88) ist das
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Hindu- Iran Armenien Kleinasiens Kaspischen_See_( Chinesische
Tiefland Mesopotamien Asiens Kleinasiens Arabiens Zentralasien Kaspischen_See Asien Asiens
10
§ 1. Asien im allgemeinen.
Klima außerordentlich verschieden; im ö. Sibirien um Werchojansk ist die
Januar-Jsotherme —45°, im Gebiet des Tigris hat man dagegen eine
Wärme von 50° und mehr im Schatten beobachtet. Von Einfluß für
die Temperatur ist aber das Zentralasiatische Hochland mit seinen Ge-
birgsmassen. Danach sind folgende klimatische Provinzen zu unterscheiden.
a) Nordasien mit kontinentalem Klima und starken Wärme-
schwankungen.
d) Zentralasien, das Gebiet der Hochlands-Steppen und Wüsten,
mit ausgeprägt kontinentalem Klima, mit Niederschlägen bei der
sommerlichen Erwärmung. Dies Gebiet erstreckt sich über Iran bis
Kleinasien und Arabien.
c) S.- und So.-Asien mit der das ganze Jahr fast gleichmäßigen
Temperatur von 20° —25° und der reichlichen, regelmäßig eintretenden
Benetzung durch die Monsune. Im Winter kommt vom Innern Asiens
der trockene No.-Wind, im Sommer der feuchte Sw.-Monsun, der in
seiner Überfülle jährliche Regenmengen von über 200 cm erzeugt.
4. Flora und Fauna. Dem verschiedenen Klima entsprechend
ist die Pflanzen- und Tierwelt. Auf den öden Tundren Sibiriens sind
die Pelztiere und das Renntier zu Hause, es solgt nach S. der Waldgürtel
mit Bären und europäischem Wilde. In den Steppen und Wüsten
werden Pferde, Esel und Kamele gezüchtet, in den Gebirgen finden
sich Antilopen und der Jak, eine Rinderart. Der ganze Süden zeigt die
üppige Tropenwelt in Pflanzen und Tieren, wie Reis, Tee, Kaffee,
Zuckerrohr, Baumwolle, Getreide — Löwen, Tiger, Elefanten, Ras-
Horn, Affen und buntgefiederte Vögel.
5. Bevölkerung. Wie Asien die Heimat mancher Gewächse,
die hernach weit über den Erdboden verbreitet sind, namentlich der meisten
Getreidearten, auch das Vaterland der meisten Haustiere ist, so ist es
wahrscheinlich auch der älteste Sitz des Menschengeschlechtes. Die jetzigen
Bewohner gehören überwiegend der Mongolischen Rasse an; im
Sw. wohnen Jndogermanen (Hindu und Jranier) und Semiten
(Araber und Juden), auf den Inseln Malaien. Mehr als die Hälfte
der Menschheit, ca. 820 Millionen, wohnt in Asien, die mittlere Volks-
dichte beträgt 18 auf 1 qkm. Während es Stellen gibt, wo noch nicht
ein Mensch im Durchschnitt auf 1 qkm wohnt, sind andre Gebiete
außerordentlich dicht bevölkert.
Auch die drei monotheistischen Weltreligionen, das Christentum, das
Judentum und der Islam sind in Asien entstanden. Die beiden ersten
zählen jetzt wenig Vertreter, der Islam behauptet sich im ganzen W. und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Zentralasiatische_Hochland Nordasien Zentralasien Kleinasien Asiens Sibiriens Asien Christentum Asien
§ 10. Vorderindien.
23
mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In-
folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze
terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am
Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich
höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen
und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer
folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen
Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von
Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen,
aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen.
b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das
Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt,
eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare
Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird
und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern
bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der
Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der
Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun-
regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet
der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene,
und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit
und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist
sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine
Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra,
welcher aus Tibet kommt.
c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch-
fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse
zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h.
Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats.
Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher
fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche
ist fast trocken.
d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem
festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf
von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel
erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen
Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und
Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000
Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für
den Dampferverkehr nach Ostasien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ceylon Indien Colombo Ostasien
32
§ 15. Das Kaiserreich Korea. —
§ 16. Japan.
Kohlen- und Werststation, als Stützpunkt deutscher Handelsunter-
nehmungen und als Ausgangspunkt für den Aufschluß der Halbinsel
Schantung (Steinkohlen) wie überhaupt N.-Chinas (durch Eisenbahnen).
Die Bewohner von Kiautschou, etwa 84000 (168 auf 1 qkm),
sind Chinesen, die in 311 kleinen Ortschaften zerstreut leben und
Ackerbau (Getreide, Reis, Melonen, Gemüse, Obst) treiben. Auf der
ozeanischen Seite der n. Landzunge liegt der Freihafen Tsingtau
(1300 Chtw.), der Sitz des deutschen Gouverneurs.
§15.
Das -Kaiserreich Korea.
Zwischen China und Japan liegt das Kaiserreich Korea auf
der gleichnamigen, gebirgigen Halbinsel. Die Bewohner sind teils
Tungusen, die von N. eingewandert sind, teils Tataren, die, von W.
kommend, ein ganz kaukasisches Ansehen haben und sich zu Herren des
Landes gemacht haben. Alles ist weiß gekleidet; nur die verheirateten
Männer tragen Hüte und Zöpfe. Durch die Siege Japans ist das
Reich ganz unter japanischen Einfluß gestellt; dem Verkehr mit dem
Ausland ist dasselbe noch wenig erschlossen, zumal es wenige gute
Häfen aufweist.
Hauptstadt ist Senl id. i. Residenz), 200000 Einw., im Innern
in einem weiten Talkessel gelegen.
§ 16.
Japan.
1. Ausdehnung und Bodengestaltung. Von Korea bis
Sachalin ziehen sich die Japanischen Inseln hin, vier größere und
eine große Anzahl (ca. 4000) kleinere. Zwischen ihnen und dem Fest-
lande liegt das durch Einbruch entstandene, stürmische Japanische
Meer. Im Innern ragen zahlreiche Gebirgsketten auf, deren Gipfel
aber trotz ihrer Höhe nur im Winter Schnee tragen. Sie sind meist
vulkanischer Natur; der höchste Vulkan auf der größten Insel Hondo
ist der s^udschiiama. 3800 m.
2. Klima und Kultur. Die Sommerhitze kühlt der Monsun,
die Winterkälte mildert der Kuro-Schio (d. i. dunkelblaues Meer-
wasser), ein warmer Meeresstrom, welcher an Japan vorüberzieht. Das
Land ist im S. fruchtbar und stark bevölkert, mit Städten und Dörfern
dicht besäet. Hier ist die Heimat der Kamelien; man baut, wie in China,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Korea Japan Schantung Tsingtau Korea China Japan Korea Japans Japan Korea Sachalin Japanische Japan China
§ 22. Afrika im allgemeinen.
43
Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief-
land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren
Erhebungen sind vulkanische Kegelberge.
Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland,
das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen
abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist.
Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen
ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell-
gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi,
sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria-
Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des
Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und
steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab.
Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten
Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert.
Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land
der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines
Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den
Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom
Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste
Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade
des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas-
Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht,
trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab.
Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und
darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz
der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie
für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige
Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen.
4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand
und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen
die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche
die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten
Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen
Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende*
kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste
wird durch Winterregen befruchtet.
Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr-
liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M
einige Jahre gebannt werden kann.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Barka
Extrahierte Ortsnamen: Afrika W. Viktoria-
Njansa Afrikas Abessinien Niger Senegal Gambia Nubien Berberei Afrika Afrika Afrikas
48
§ 24. Der Sudan.
Kolonie Angola mit der Hafenstadt Loanda, als Verbrecherkolonie
benutzt; n. vom Kongo gehört das Land den Franzosen: Französisch-
Kongo. Am Äquator beginnt das deutsche Kamerun, umfaßt den
innersten Winkel des Guinea-Busens und reicht nach No. bis zum Tsad-
see und Scharr.
6) Das Binnenland, das Gebiet des wasserreichen Kongo und seiner
großen Nebenflüsse, war bis vor kurzem das Reich der freien Bantu, eines
kräftigen Negervolkes, das Ackerbau und Viehzucht treibt, aber in be-
ständigem Kriege miteinander lebt und gegen Europäer sehr mißtrauisch
ist. Auch Menschenraub und Menschenfresserei finden sich. Den größten
Teil dieses Gebietes umfaßt jetzt der Kongostaat mit 2^ Mill. qkm
und 14 Mill. Einw.; er ist neutral und steht unter der Oberhoheit des
Königs der Belgier. Die wichtigsten Städte für den Handel, der aller-
dings noch unbedeutend ist und in Palmöl, Kautschuk und Elfenbein be-
steht, sind Leopoldville, an der Stelle, wo vor dem Durchbruch durch
das Randgebirge der Kongo sich staut, am Stanley-Pool, und Boma,
mehr der Küste zu.
§24.
Der Sudan.
1. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Sudan, eine
Hochebene von mannigfaltiger Gestaltung, nimmt so ziemlich die ganze
s. Hälfte von N.-Afrika zwischen dem Äquator und der Sahara ein,
zu welcher er in einem Steppengürtel allmählich übergeht. Der w. Teil
erhebt sich zu dem Gebirgslande von Hochsudan; ihm entspringen die
großen Ströme Senegal und Gambia, welche bei Kap Verde
münden, und der Niger. Letzterer fließt durch offenes Land bis Tim-
buktu nach No., wendet sich in engem Tale dann nach Sso., empfängt
in dem Unterlaufe links den mächtigen Benue (von Rheinlänge) und
mündet mit einem vortretenden Delta in den Guinea-Busen. Nach O.
setzt sich die Hochebene ununterbrochen fort, zwar nicht niedriger, aber
offener und ebener, daher auch Flachsudan genannt. Die tiefste
Mulde darin bildet das Gebiet des inselreichen, von flachen, schilfigen
Ufern eingefaßten und zur Zeit der Tropenregen weit übertretenden
Tsadsees, in welchen außer zahlreichen andern Flüssen von So. der Sch ari
einströmt. O.-Sudan reicht schon in das Gebiet des Nil hinüber.
2. Klima. Der Sudan liegt ganz in den Tropen, wodurch sein
Klima und seine Niederschläge bedingt sind. Diese sind im W. zahlreicher
und nehmen nach N. immer mehr ab. Die Küsten sind wegen der großen
Hitze und starken Feuchtigkeit sehr ungesund.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer.
51
3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues
scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp
und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben.
Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden
gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge-
fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große
Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den
Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren
Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden
große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel-
palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach
Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die
charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche
schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht
und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt.
4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören
dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara
die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter
eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in
Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge-
treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen
durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen
Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch
zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben.
Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches
Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar
den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren
quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von
Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der
Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich.
§26.
Die Syrien- und die Atlasländer.
1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von
Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.-
afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte
ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge
Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas,
dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an
4*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
110
§ 48. Das Königreich Rumänien. — Z 49. Rußland.
Korfu (Kerkyra) mit der Hauptstadt des gleichen Namens; die größte
ist Kephallonia; die bevölkertste Zante (Zakynthos), das kleine
Jthaka ist die Heimat des Helden Odysseus.
Osteuropa.
§ 48.
Das Königreich Rumänien.
1. Lage und Bodengestaltung. Rumänien stößt im O. an
das Schwarze Meer und den russischen Grenzfluß Pruth, im S. an
die Donau, im W. und N. an die Karpaten und an Galizien. Es ist
überwiegend Tief- und Hügelland, der Hauptfluß ist die Donau mit
ihrem größtenteils sumpfigen Delta, dessen einzig schiffbarer Arm die
Sulina ist. Es umfaßt drei Teile, das fruchtbare Tiefland der
Walachei, die hüglige Moldau und die sumpfige Dobrudscha.
2. Klima und Kultur. Wegen seiner nach O. offenen Lage
hat es kontinentales Klima, d. h. eisigkalte Winter und regenreiche, heiße
Sommer. Ackerbau und Viehzucht blühen, seitdem sich das Land 1878
von der Türkenherrschaft befreit und unter einem Könige aus dem Hause
Hohenzollern geeint hat. Die Hauptausfuhr, begünstigt durch den Ver-
kehr auf der Donau und ihren Nebenflüssen, ist Weizen und Mais; der
Handel liegt meist in den Händen der Juden. Die Bewohner sind, wie
schon der Name sagt, Romanen, aber griechisch-katholischer Konfession.
Im Mittelpunkt der Walachei liegt die Hauptstadt Bukarest,
280000 Einw., in ihrem Aufbau ein Gemisch asiatischer Verkommen-
heit und europäischer Zivilisation. Universität. In der Moldau Jassp,
78000 Einw., wichtig durch den Handel mit Rußland; am Schwarzen
Meere der Hafen Köstendsche.
§ 49.
Nutzland.
1. Lage. Das ungeheure, mehr als die Hälfte Europas ein-
nehmende Tiefland Rußland, auch das Sarmatische genannt, wird
im W. von Rumänien, Österreich-Ungarn und Deutschland, gegen das
eine natürliche Grenze fehlt, der Ostsee (wiederhole die Meerbusen!)
und Skandinavien begrenzt, im N., O. und S. hat es dieselben
Grenzen wie der gesamie Erdteil.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Korfu Zakynthos Osteuropa Donau Galizien Donau Donau Bukarest Moldau_Jassp Europas Deutschland Skandinavien
§ 49. Rußland.
113
3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen
Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer
geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental.
Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen
das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist.
In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die
Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die
Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone.
Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald-
Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang,
Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen
am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so
daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt.
Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten-
leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs.
4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört
dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen,
zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch-
orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den
Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen
Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen
Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum
Islam bekennen.
Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und
Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die
Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen
kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten
Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in
Moskau in verschwenderischer Pracht.
5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser-
reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist
Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die
w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in
siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine
Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem
Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen
die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen
nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den
Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat.
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8
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Extrahierte Personennamen: Peter_der_Große Karl_Xii Karl Katharina_Il Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Polen Moskau Schweden Anhalt-Zerbst Polen Asien
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§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen).
Stockholm, das, an dem Ausfluß des Mälarsees auf Inseln und
den beiden Küsten gelegen, den Handel mit Nußland in Händen hat.
3. Klima und Kultur. Der ö. Teil, Schweden, ist von der
verhältnismäßig kleinen Ostsee wenig beeinflußt, steht statt dessen unter
den Einwirkungen Rußlands mit seinen trocknen Ostwinden; es herrscht
also kontinentales Klima. Die W.- Küste Norwegens, an welcher der
Golfstrom vorbeifließt, hat maritimes Klima mit reichen Niederschlägen,
so daß die Häfen bis zum hohen N. hin nicht zufrieren.
Infolge des Klimas und der überwiegend gebirgigen Bodengestaltung
ist der Ackerbau nicht ausreichend, so daß Einfuhr nötig ist. S.-Schweden
ist die Kornkammer des Landes, auch Viehzucht blüht hier, im Tal des
Dal-Elf wird Bergbau getrieben, N.-Schweden ist reich an Waldungen,
daher Aussuhr von Holz und Fabrikation von Zündhölzern. Industrie
konnte sich aber aus Mangel an Steinkohlen nicht entwickeln. In Nor-
wegen blüht der Fischfang, besonders von Heringen und Kabeljau, dazu
Vögelfang auf den Inseln (Eiderenten). Die Norweger sind daher sehr
seetüchtig, und der Handel blüht. Viele sind auch auf den Schiffen anderer
Nationen als Matrosen tätig. Schon im Mittelalter kamen ihre Vor-
fahren, die räuberischen Wikinger, weit in der Welt herum, bis nach
Island, Grönland und in die Gegend von Neu-3)ork gelangten sie.
4. Bevölkerung. Im Mittelalter waren Schweden und Nor-
wegen unter dänischer Herrschaft. 1523 riß sich Schweden unter Gustav
Erichson Wasa los und führte die Reformation ein. Unter Gustav
Adolf wurde es eine Großmacht im N. Europas, die aber bald im Kampfe
mit Brandenburg (Fehrbellin 1675) und Rußland (Poltawa 1709) zu-
sammenbrach. 1814 wurden die beiden Königreiche Schweden und
Norwegen durch Personalunion unter dem schwedischen Herrscherhause
Bernadotte verbunden, doch riß sich 1905 Norwegen los. Seitdem
gibt es die getrennten Königreiche Schweden und Norwegen. Die Be-
wohner sind Germanen, die im N. wohnenden Finnen und Lappen
sind Mongolen. Die Konfession fast aller Einwohner ist die lutherische.
5. Städte.
A. Schweden. Die Hauptstadt Stockholm (wo gelegen?), ein
bedeutender Handelsplatz, 300000 Einw. — N. davon die Universität
Upsala, in deren Bibliothek das älteste Denkmal germanischer Sprache,
die gotische Bibelübersetzung des Ulsilas aufbewahrt wird. — Der
O.-Küste ist die Insel Gotland vorgelagert, auf der die einst so
mächtige, jetzt unbedeutende Hansestadt Visby liegt. — Göteborg
(Bedeutung?) 130000 Einw. — Malmö, Haupthandel nach der
deutschen Ostseeküste. — Lund, Universität.
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Extrahierte Personennamen: Gustav
Erichson_Wasa Gustav Gustav
Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Stockholm Schweden Norwegens Nor- Island Schweden Europas Brandenburg Fehrbellin Poltawa Schweden Norwegen Norwegen Schweden Stockholm Gotland Visby