Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
117
gefallen waren, so furchtbar, daß sie nicht wiederkamen; dann
erneuerte er die Ostmark (wo?), schlug abermals die Wenden
und wurde 962 römischer Kaiser („heiliges römisches Reich
deutscher Nation"). Er war Schirmherr der katholischen Kirche,
Schutzherr der Päpste, deren Wahl er bestätigte. Leider sahen
die Kaiser von jetzt an oft mehr nach Italien als nach Deutsch-
land; hierunter litt die Kolonisierung und Mission des Ostens.
Otto ruht in Magdeburg. — (Hohlmünzen, Silberbergwerke im
Harz, Gewichtuhren rc.)
§ 371). Otto Ii.) Hl, Heinrich Ii. Otto ii. (973—983)
behauptete Lothringen gegen Frankreich, konnte aber das Erbe seiner Ge-
mahlin, Unteritalien, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind,
kam drei Jahr alt zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und
Großmutter. Er hielt zuviel ans griechische und römische Sitten, die
kaiserliche Macht wurde ein Schatten. Die Herzogtümer wurden erblich;
die Herzöge waren mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn,
Polen 2c.) wurden stark. Heinrich Ii., der Bayer, nahm sich wieder mit
voller Liebe Deutschlands an, steuerte der Fehdelust der Großen, nahm
die Niederen in seinen Schutz und stützte sich gegenüber der Macht der
Großen besonders auf die Bischöfe, die er ernannte.
o) Die fränkischeu Kaiser.
§ 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch Fürsten
aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii., ein starker und
mächtiger Graf von Franken, gewählt (1024 bis 1039). („Die Kaiser-
wahl" — von Uhland). Er wurde daun in Mainz zum deutschen, in
Mailand zum lombardischen Könige, in Rom in Gegenwart der Könige
Kanut d. Gr. von Dänemark und Rudolf von Burgund zum Kaiser ge-
krönt. Er bezwang die Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an
Dänemark (Eider, Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohne
Ernst von Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland < wo-
von jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd) und demütigte die trotzigen
Vasallen. Die kleinen Lehen wurden erblich und waren nun unmittelbar
vom Kaiser abhängig.
§ 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich Iii., 1039 bis
1056, entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte
(die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes ward
geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen,
Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge-
worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die
kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes-
frieden (trou^a Dei) ein. Hienach mußte nach kirchlichem Ge-
bote von Donnerstag Abend bis Dienstag Morgen, außerdem von
Advent bis zum 8. Tage nach Ephiphanias, und von Septua-
gesimä bis 8. Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes
ruhen. Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast,
Kirchen, Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahre
alt in der Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich
die morgenländische Kirche von der abendländischen.
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Konrad_Ii Konrad Rudolf_von_Burgund Rudolf Ernst_von_Schwaben Ernst Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ostmark Italien Magdeburg Frankreich Unteritalien Ungarn Polen Deutschlands Rhein Mainz Mailand Rom Ungarn Polen Deutschlands Deutschland Ungarn Polen Frankreich Ephiphanias Goslar Sachsenfrohnde Pfalz_Bodfeld
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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Geschlecht (WdK): koedukativ
125
gemeinschaftlich in Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte
noch viel nnt dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der
Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem
ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald
die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer
Kaiser — ohne des P a pst es Bestätigung. Er gab auch die durch
das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg an seinen
Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnten und Tirol, Mar-
gareta Maultasch, verheiratet wurde. — Sein Nachfolger Karl Iv. von
Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde
von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen
Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach
fünf Sprachen. Für Böhmen hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raub-
schlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Ban von Brücken,
Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Universität gegründet).
Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche
Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Bran-
denburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche
der Reichsfürsten ans das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die
goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exemplar mit goldener
Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürsten-
kollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) be-
rechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen,
der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Mark-
graf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Schillers
„Graf von Habsburg"), besondere Vorrechte und wurden beinahe selb-
ständige Landesherren. (Später gingen noch einige Änderungen im Kur-
sürftenkollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tirol
kam an Österreich; die Pest (schwarzer Tod) durchzog Deutschland und
fast ganz Europa; man verfolgte die Juden, weil man glaubte, sie hätten
die Brunnen vergiftet. — Geißlergesellschaften zogen umher und predigten
Buße. Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein
Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig und deshalb
wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet
(Rheinischer Städtebuud). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb
aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400
bis 1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltete die Feme
ihre Macht in Westfalen.
§ 52. Von Sigismund bis Maximilian. Sigis-
mund, Karls Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410—1437), halte
anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht
abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel
Jobst, der bald starb). Er war gutmütig, aber schwach. Schon
lange herrschten besondere Wirren in der Kirche, denn von 1305
bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank-
reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere
Päpste gleichzeitig (großes Schisma — Trennung der Kirche).
Dazu waren viele Mißbräuche eingerissen, z. B. Sittenlosigkeit
der Geistlichkeit, Verkauf geistlicher Stellen für Geld. — Nun
wurde eine allgemeine Kirchenversammlung (ein Konzil) nach
Kostnitz oder Konstanz am Bodensee berufen (1414—1418),
zugleich Reichsversammlung und in gewisser Art europäischer
Kongreß, besucht von deutschen, italienischen, französischen, eng-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Maultasch Karl_Iv Karl Heinrich_Vii Heinrich Maximilian Maximilian Gegenkönig_Günther_von_Schwarzburg Günther Sigismund Maximilian Maximilian Karls Jobst
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Brandenburg Luxemburg Prag Luxemburg Frankfurt Mainz Trier Rhein Sachsen-Wittenberg Brandenburg Deutschland Europa Deutschland Westfalen Karls Wenzels Avignon Frank- Konstanz
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Geschlecht (WdK): koedukativ
121
wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die
Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern
eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn:
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als
römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf
dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen
Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König
von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches
Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte,
Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien
wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen
und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde
gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte
Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be-
amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich
vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand
war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht
dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die
Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die
Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten,
welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174
bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen
Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin
von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn
seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als
Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse
Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher
Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod
glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver-
setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die
Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde.
(„Der alte Barbarossa" von Rücken).
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
116
Unterhatten, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind, kommt,
drei Jahr alt, zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und Groß-
mutter. Er hält zuviel auf griechische und römische Sitten, die kaiserliche
Macht wird ein Schatten. Die Herzogtümer werden erblich: die Herzoge
find mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn, Polen re.) werden
stark. Heinrich Ii., der Bayer, nimmt sich wieder mit voller Liebe Deutsch-
lands an, steuert der Fehdelust der Großen, nimmt die Niedern in seinen
Schutz, stützt sich gegenüber der Macht der Großen besonders aus die Bi-
schöfe, die er ernennt.
c. Die fränkischen Kaiser.
§. 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch
Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii.
(ein starker und mächtiger Graf von Franken) gewählt (1024 bis
101>9). („Die Kaiserwahl" — von Uhland.) Er wurde dann in
Mainz zum deutschen, in Mailand zum lombardischen König, in
Rom in Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und
Rudolf von Burgund zum Kaiser gekrönt. Er bezwang die
Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider,
Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohn Ernst von
Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland (wovon
jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd), demüthigte die trotzigen
Vasallen. Die kleinen Lehen werden erblich und sind unmittelbar
vom Kaiser abhängig.
§. 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich 'Iii. 1039 bis
1056 entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte
(die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes wird
geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen,
Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge-
worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die
kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes-
srieden, treuga dei7 ein (hiernach mußte nach kirchlichem Gebot
von Donnerstag Abend bis Dinstag Morgen, außerdem von Advent
bis zum 8. Tage nach Epiphanias, und von Septuagesimä bis
8 Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes ruhen).
Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast, Kirchen,
Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahr alt, in der
Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich die morgen-
ländische Kirche von der abendländischen.
§. 40. Heinrich Iv. (1056 — 1106) war beim Antritt
der Regierung erst 6 Jahr alt. Seine Mutter Agnes führte die-
selbe für ihn. Diese Zeit benutzten die weltlichen Großen, die
kaiserliche Macht zu lockern. Heinrich wird nach den verschiedensten
Grundsätzen von Hanno von Köln, nachher von Adalbert von
Bremen (der hier eine neue geistlichemacht über den Norden gründen
tvollte), erzogen. Heinrich hatte ausgezeichnete Anlagen, feurigen
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Extrahierte Personennamen: Otto_Iii Otto Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Konrad_Ii Konrad Rudolf_von_Burgund Rudolf Ernst_von
Schwaben Ernst Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_'Iii Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Agnes Heinrich Heinrich Hanno_von_Köln Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Polen Rhein Uhland Mainz Mailand Rom Dänemark Ungarn Polen Deutschlands Deutschland Elsaß Ungarn Polen Frankreich Epiphanias Goslar Sachsenfrohnde Pfalz_Bodfeld Bremen
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
122
können wir sie nationale Schlachten nennen? — 6. Welche Papste
hast du kennen gelernt? — 7. Welche Kaiser haben zu kämpfen gehabt: a.
in Deutschland; b. in Italien; c. gegen die Slaven; ä. gegen die Nor-
mannen? — 8. Welche Kaiser haben Bisthümer angelegt, welche Marken?
— 9. Welche Stellung hatten zu der Kirche und den Geistlichen: Karl der
Große, Ludwig der Fromme, Heinrich Ii., Iii., Iv., Friedrich I., Ii.? —
10. Was ist von kirchlichen Dingen erzählt in §. 19, 31, 33, 34, 40, 41,
44, 46? — 11. Was ist von Rittern und Fürsten und dem Adel vorge-
kommen in §. 22, 30, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 44, 47? — 12. Was siehst
du aus §. 23, 30, 31, 34, 36, 46 über die Entstehung der Städte und das
städtische Leben? — 13. Sprich dich über folgende Punkte aus: Karls Blut-
bad zu Verden, Stellung der Friesen unter Karl dem Großen, Berührung
der Christen mit den Sarazenen (§. 33), Karls des Großen Reichsverwaltung
(§. 34), Vertrag zu Verdun. — 14. Wann ist der Name „deutsch" zuerst
gebraucht? — 15. Welche Reichsämter entstehen unter Karl dem Großen,
Ludwig dem Deutschen, Otto I.? — 16. Wie endigten die Karolinger, die
sächsischen, die fränkischen, die hohenstaufischen Kaiser? — 17. Welchen
Einfluß hatten a. die Kreuzzüge, b. der Gottesfrieden, c. die Markgras-
schaften? — 18. Was weißt du von Heinrich dem Löwen? — 19. Wer
wollte die Kaiserkrone erblich machen ? — 20. Was hatten die Kaiser von ihrem
Trachten nach Italien ? — 21. Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt ?
3. Fürsten- und Lündergeschichte.
§. 49, Allgemeines. Die nun beginnende Zeit führt den
Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht
mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig
abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich in eine Menge
Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich 100 geistliche Herren
(Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.), 100 weltliche (Fürsten,
Herzoge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer Zahl, 60 reichsfreie Städte,
7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten die R e ichs stände, welche
die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände
(Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiser-
häusern wurde gewechselt.
§. 50. Rudolf von Habsburg, 1273 — 1291, ein
tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen
seines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs
Werner von Mainz zum Kaiser gewählt. (Wie schildert dies
Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die
entfremdeten Reichsgüter und Reichsrechte mit Ernst zurück. Seine
Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele
andere Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht auf
dem Marchselde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. —
2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen,
Kram) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die
Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte
der Unordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende,
indem er den Landfrieden wieder einführte, die Raubschlösser
brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er
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Große Karl Ludwig_der_Fromme Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Iv. Friedrich_I. Friedrich_I. Karls Karl_dem_Großen Karl Karls Karl_dem_Großen Karl Ludwig_dem Ludwig Otto_I. Otto_I. Heinrich Heinrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Werner_von_Mainz Schiller Ernst Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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Inhalt: Zeit: Geographie
128
•w
von Heinrich dem Löwen? — 19) Wer wollte die Kaiserkrone erblich
machen? — 20) Was hatten die Kaiser von ihrem Trachten nach Italien?
— 21) Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt?
3. Fürsten- und Landergeschichie.
A. 49. Allgemeines. Die nun beginnende Zeit fuhrt den
Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht
mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch
wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich
in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich
100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.),
100 weltliche (Fürsten, Herzöge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer •
Zahl, 60 reichssreie Städte, 7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten
die Neichsstände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter
sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten
Fehden überall; mit den Kaiserhäusern wurde gewechselt.
8. 50. Rudolf vou Habsburg, 1273 — 1291, ein
tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen
feines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs
Werner von Mainz zum Kaiser gewühlt. (Wie schildert dies
Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die
entfremdeten Neichsgüter und Neichsrechte mit Ernst zurück. Seine
Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele
anders Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht ans
dem Marchfelde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. —
2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain)
gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht
des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Un-
ordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende, indem
er den Landfrieden wieder einführte, die Ranbschlösser brach, die
Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er sich fern ge-
halten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er so schlicht, ge-
müthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke be-
sonders beliebt.
§. 51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu
sllustrecstl. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich
vergeblich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm
folgte Rudolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von
dem man jagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen be-
gehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht;
die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten
unter Friedrich Ii. die Reichsunmittelbarkeit erhalten; Rudolf von
Habsburg vermochte nicht, die Obergewalt wieder zu gewinnen, vielmehr
schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit.
Auch Albrecht kann sie nicht wieder unterwerfen; 1309 werden ihre Rechte
verbrieft. — (Was erzählt dein Lesebuch von Teil rc.?) Albrecht wurde
6*
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Rudolf_vou_Habsburg Rudolf Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Werner_von_Mainz Schiller Ernst Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf Adolf Adolf Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Rudolfs Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_von
Habsburg Rudolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxem-
burg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung
in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böhmen brachte
er an seinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Fürsten gar
zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Baiern (1314— 1347) und
Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften
7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide,
ausgesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit ge-
meinschaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte
noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der
Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf
dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser
ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und
römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätrgung. Er gab
auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Branden-
burg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen
und Tyrol, Margaretha Maultasch, verheiratet wird. — Sein
Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von
Heinrich Vii. (1347 — 1378) wurde von Maximilian bezeichnend
„Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater"
genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau („Pfaffenkönig", sprach
5 Sprachen). Für Böhmen hat er ff ehr gesorgt (Zerstörung der
Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau
von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Uni-
versität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan.
Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen
noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er
regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei
der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356;
ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch
dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den
Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier,
Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog
von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese er-
hielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller
im „Grafen von Habsburg"?), besondere Vorrechte und wurden beinahe
selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im
Kurfürstencollegium vor.) Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken:
Tyrol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutschland und
fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaftsn, großes Erd-
beben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349.— Sein
Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb
wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet
(Rheinischer Städtebund). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt,
blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz
(1400—1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltet die
Feme ihre Macht in Westfalen.
52. Von Sregismund bis Maximilian.
Siegismund, Karl Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410 —1437),
hatte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch
nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vii Heinrich Johann Johann Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Margaretha Maultasch Karl_Iv Karl Heinrich_Vii Heinrich Maximilian Maximilian Schiller Günther_von_Schwarzburg Günther Maximilian Maximilian Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheine Tyrol Luxemburg Prag Luxemburg Brandenburg Frankfurt Mainz Trier Rhein Sachsen-Wittenberg Brandenburg Oesterreich Deutschland Europa Deutschland Westfalen Wenzels
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
142
Iv. Die hohcnstaufi scheu Kaiser regierten von 1 138—1254.
1. Konrad Iii. reg. von 1138—1152.
2. Friedrich Barbarossa 1 152—1190.
3. Heinrich Vi. reg. von 1191—1191.
4. Philipp v. Schwaben 1198—1208.
(Otto Iv. regierte von 1198—1215.)
5. Friedrich Ii. „ „ 1215—1250.
0. Konrad Iv. „ „ 1250—1254.
(Wilhelm v. Holland „ 1247—1256.)
1. Nenne die Länder, welche zum Reiche Kaiser Karls d. Gr. gehörten!
— 2. Wie hatte Karl d. Gr. sein Reich eingeteilt?— 3. Wie viele und welche
Reiche sind aus dem Reiche Karls d. Gr. entstanden? Wann und durch welche
Verträge? — 4. Beschreibe einen Raubzug der Normannen! — 5. Schildere
einen Kriegszug der Ungarn in Deutschland! — 6. Nenne die Kaiser, welche
Normannen und Ungarn besiegten! — 1. Was verstehst du unter „Gottcs-
fricdcn"? — 8. Was hat Heinrich I. für Deutschland gethan? — 9. Welches
waren die Erzämter des Reiches? — 10. Was haben die Krcuzzügc genutzt?
— 11. Welche deutschen Kaiser haben mit ihren Söhnen Krieg geführt? —
12. Was bedeutet: Gcgcnkaiscr, Bann, Investitur, Simonie, Interregnum,
Kurfürst?
3. Die beginnende Auslösung des deutschen Reiches.
§ 59. Kaiser- und Fürstenmacht. Die deutschen Fürsten
suchten in der zweiten Hälfte des Mittelalters die kaiserliche Macht noch weiter
zu schwächen, um in ihren Ländern möglichst selbständig herrschen zu können.
Daher befolgten sie bei den Kaiserwahlen den Grundsatz: wir wollen wohl
einen weisen und gutenkaiscr, aber keinen m äch ti g en. Jeder neue Kaiser
mußte ihnen ihre alten Rechte bestätigen und neue vcrbriefen. Dazu erlangten
zunächst die Kurfürsten, später auch die übrigen Fürsten und endlich sogar die
freien Reichsstädte das Recht, mit dem Kaiser zusammen die wichtigen An-
gelegenheiten des Reiches (Krieg, Gesetze, Abgaben u. s. w.) zu beraten. Ohne
ihre Zustimmung konnte kein Kaiser etwas Großes unternehmen. Da die
Kaiser von Haus aus meist nur kleine Länder besaßen, so waren sie alle mit
höchstem Fleiße darauf bedacht, neue Länder in und außer Deutschland zu
erwerben. Man nannte das: die Hausmacht vergrößern. Denn je
mehr Land und Macht ein Kaiser besaß, um so kühner konnte er den Fürsten
gegenüber auftreten. Doch nicht nur der Kaiser, sondern auch die Fürsten und
Reichsstädte suchten ihre Besitzungen zu vermehren. Aus diesem Bestreben
sind unsäglich viele Kriege und Fehden in der letzten Hälfte des Mittelalters
geboren. Durch das alles wurde das deutsche Reich sehr geschwächt, die Bande,
welche Kaiser und Fürsten zusammenschlössen, wurden mehr und mehr aufgelöst,
und wichtige Länder (die Schweiz und die Niederlande) sonderten sich allmählich
von dem Reiche ab.
§ 6v. Nudolf von Habsburg (1273—1291) war ein
armer Graf aus dem Schweizerlande, aber fromm und tapfer,
schlicht und einfach, allzeit heiter und unverdrossen. Ein treffendes
Wort wußte er ebenso rasch zu ersinnen, als einen kräftigen Hieb
auszuteilen. Der Burggraf Friedrich von Nürnberg aus dem
Hause der Hohenzollern ' schlug den Fürsten vor, seinen Schwager
Rudolf von Habsburg zu wählen. Die Fürsten wählten ihn zu
Frankfurt a. M. Alsbald zog der neue Kaiser von Basel, wohin
ihm die Botschaft von seiner Wahl gebracht wurde, nach Aachen,
um sich dort die Kaiserkrone aufs Haupt setzen zu lassen. Damit
war „geendigt nach langem, verderblichem Streit, die kaiserlose,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich_Vi Heinrich Philipp_v Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Wilhelm Karls Karl_d Karl Karls Heinrich_I. Heinrich_I. Nudolf_von_Habsburg Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Holland Karls Karls Ungarn Deutschland Ungarn Deutschland Deutschland Niederlande Frankfurt Basel Aachen