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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 10

1901 - Gera : Hofmann
10 Ii der Sonne gerade gegenüber, die Erde also zwischen beiden, und zeigt als Voll- mond seine ganze Scheibe erleuchtet. Im Vollmond kanns geschehen, daß der Erdschatten auf den Mond fällt und eine Mondfinsternis bewirkt (Fig. 3, Ii). Von jetzt schwindet das Licht mehr und mehr auf der rechten Seite, und 21 Tage nach Neumond zeigt er im letzten Viertel nur seine linke Seite erleuchtet. Von da ab schrumpft die Lichtaestalt zuletzt zu einer umgekehrten Sichel oder zum Anfangsbogen des geschriebenen A --- abnehmender Mond (£) zusammen, der kurz vor Sonnenaufgang am östlichen Himmel schwebt. Sieben Tage nach dem letzten Viertel tritt wieder Neumond ein. 2. Die Erdkugel. 1. Die Gestalt der Erde. Die Erde ist keine Scheibe, wie es den Anschein hat, sondern eine riesige Kugel, die frei im Welträume schwebt. Eine Kugel muß sie sein, a) weil ferne Gegenstände, wie Türme und Schiffe, überall kreisrund ist und sich erweitert, je höher man steht; d) weil man rings um die Erde reisen kann, wie man einen Kreidestrich um eine Kugel zieht; nach 80 Tagen kann man jetzt wieder daheim sein. Manche schütteln den Kopf dazu und meinen, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßten doch die Menschen unten und auf der Seite abfallen wie reife Birnen. Es giebt aber bei der großen Erdkugel kein oben und kein unten; durch die An- ziehungs- oder Schwerkraft in ihrem Mittelpunkte zieht sie alle Teile der Oberfläche mit gleicher Kraft an, so daß man auf jedem Punkte die Erde unter den Füßen und den Himmel über dem Haupte hat. Eine Abbildung der Erdkugel heißt Globus. Wenn man demselben gleichsam die Haut abzieht und in zwei Hälften eben ausspannt, so erhält man Planigloben (Fig. 5). 2. Ihre Größe ist erstaunlich. Der höchste Berg der Erde ist auf ihrer Oberfläche noch nicht wie ein Sandkorn auf einer Kegelkugel. Die Erdachse, d. h. eine Linie durch den Mittelpunkt der Erde von einem Ende der Oberfläche zum andern, beträgt 12 755 km (fast 1720 Meilen). Die Endpunkte der Erdachse heißen Nord- und Südpol. Der Äquator oder Gleicher ist eine Kreislinie um den Erdenleib, gleichweit von den beiden Polen; er mißt 40 000 km (5400 Meilen) und teilt die Erde in eine nörd- liche und südliche Halbkugel. Er ist in 360 Grade geteilt, von denen jeder Iii km (15 Meilen) beträgt. 3. Ihre Bewegung ist eine doppelte: um die eigene Achse und um die Sonne. Erstere bewirkt den Wechsel von Tag und Nacht, letztere den Wechsel der Jahreszeiten. Die Erde dreht sich in 24 Stunden oder einem Tage um ihre eigene Achse; die der Sonne zugewandte Hälfte hat Tag, die abgewandte Nacht. Da sich die Erde von W. nach O. dreht, so muß die Sonne im O. aufgehen. Von O. nach W. schreitet nun der Sonnenaufgang fort und wandelt in 24 Stunden rings um die Erde. Je weiter man nach O. kommt, desto früher hat man Morgen, Mittag und Abend, je weiter nach W., desto später. Reise ich nach O., so geht meine Uhr nach; reise ich nach W., so geht sie vor. In ganz Deutschland werden aber jetzt die Uhren ein- heitlich nach der mitteleuropäischen Zeit gestellt, d. h. nach dem Sonnen- stände des 15. östlichen Längengrades, unter dem z. B. die Stadt Görlitz liegt. Fig. 4. Die Kugelgestalt der Erde. zuerst mit den Spitzen und erst später beim Näherkommen mit den untern Teilen sicht- bar werden (Fig. 4); b) weil die Erde bei Mondfinster- nissen einen runden Schatten wirft; e) weil der Horizont

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 12

1901 - Gera : Hofmann
- 12 — Ii Mit 3651/4 Umdrehungen bewegt sich die Erde in einer Ellipse um die Sonne. Die Umlaufszeit beträgt 365 Tage und fast 6 Stunden. Man rechnet aber die gemeinen Jahre nur zu 365 Tagen, sammelt die 6 Stunden 4 Jahre lang zu einem Tage und schiebt ihn als 29. Februar ein in die sogenannten Schaltjahre. Da diese Rechnung aber immerhin noch einen kleinen Fehler aufweist, so ist bestimmt worden, daß alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen sollen. Eine Veränderung in der Beleuchtung und Erwärmung der Erde und damit ein Wechsel der Jahreszeiten entsteht dadurch, daß die stets gleich- bleibende Achsenstellung der Erde eine schiefe ist, d. h. die Achse nicht senkrecht auf der Ebene der Erdbahn steht, sondern um 23 V2 Grad von der senkrechten Linie abweicht. Man kann dies veranschaulichen, indem man einen Globus mit richtiger — nicht senkrechter! — Achsenstellung, dessen Nordpol unverrückbar auf ein und denselben Punkt einer nicht zu nahen Wand gerichtet ist, in einer Ei-Linie um ein Licht in einem verdunkelten Zimmer führt Der Globus stellt die Erde, der feste Punkt den Polarstern, das Licht die Sonne, die Ei-Linie die Erdbahn dar. Die Erscheinungen sind ganz dieselben, ob man den Globus um das Licht oder das Licht um den Globus führt, wenn nur die schiefe Achsenstellung der Erde unverändert dieselbe bleibt. Zweimal im Jahre, den 21. März und den 23. September, geht die Sonne gerade im Ostpunkte auf, bescheint die ganze Erde von Pol zu Pol und macht Tag und Nacht überall gleichlang (Frühlings- und Herbstes- Tag- und Nachtgleiche). Bis zum 21. Juni rückt der Aufgang der Sonne immer mehr nach N. (links); ihre Tagesbogen am Himmel und damit unsere Tage werden immer länger, die Nachtbogen und damit die Nächte immer kürzer. Die nördliche Halbkugel der Erde hat Sommer, die südliche Winter. Der ganze nördlichste Erdabschnitt liegt im Lichte, der südlichste aber in Finsternis. Der Nordpol hat vom 21. März bis 23. September */2 Jahr Tag, an dem die Sonne gar nicht untergeht, der Südpol V2 Jahr Nacht, in der sie gar nicht ausgeht. Vom 21. Juni ab weicht die Sonne wieder langsam nach Süden (rechts) zurück, und in demselben Maße, wie unsere Tage kürzer und die Nächte länger werden, nehmen auf der südlichen Halbkugel die Tage zu und die Nächte ab. Den 21. Dezember hat sich das Blatt völlig gewandt; die südliche Halbkugel hat vollen Sommer, die nördliche tiefen Winter, der Südpol beständigen Tag, der Nordpol beständige Nacht. — Die Gegenden um den Äquator bekommen die Sonnenstrahlen senkrecht, die nördlich gelegenen schräg von Süden, die südlich gelegenen schräg von Norden. 4. Das Linien-Netz der Erde. Um sich auf der Erde besser zurecht finden zu können, denkt man sich dieselbe mit einem Liniennetz überspannen. Mit dem Äquator gleichlaufend, immer Iii km (15 Meilen) von einander ent- fernt, denkt man sich auf der nördlichen und südlichen Halbkugel je 90 Breiten- kreise. Der größte ist der Äquator, die kleinsten sind die neunzigsten, welche mit den Polen zusammenfallen. Gleichlaufend mit den Breilenkreisen sind die beiden Polarkreise, 23*.'2** von den Polen, und die beiden Wende- kreise, 23 V20 vom Äquator. Unter dem nördlichen Wendekreise (des Krebses) macht am 21. Juni, unter dem südlichen (des Steinbocks) am 21. Dezember die Sonne in ihrer steigenden Höhe gleichsam Halt, steht mittags den Bewohnern senkrecht über dem Haupte, rückt aber fortan den Polen nicht näher am Himmel, sondern wendet gleichsam und beschreibt in regelmäßiger ^ Abnahme immer niedrigere Bogen. Unter den Polarkreisen geht an diesen beiden Tagen die Sonne nirgends unter. Die Breitenkreise werden

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 13

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 13 - rechtwinklig durchschnitten von 360 Halbkreisen, die vom Nord- nach dem Südpole laufen. Sie heißen Meridiane oder Mittagslinien, weil alle Punkte eines solchen Halbkreises zu derselben Zeit Mittag oder den höchsten täglichen Sonnenstand haben. Den Null-Meridian, der mit dem 360. zu- fammenfällt, denkt man sich über die Insel Ferro, westlich von Afrika, gezogen. Er teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel (Fig. 5). Doch rechnet man heute meistenteils nach dem Nullmeridian, der durch die Sternwarte von Greenwich (spr. Grinnidsch) in England geht. Die Meridiane sind alle gleichlang; die Breitenkreise werden nach den Polen zu immer kürzer. Alle Breitenkreise sind Iii km (15 Meilen) von einander entfernt, die Meridiane nur unter dem Äquator, dann nähern sie sich immer mehr und fallen in den Polen zusammen. Die Breitenkreise laufen von W. nach D-, die Meridiane von N. nach S. Alle Orte unter demselben Meridian haben zu derselben Zeit Mittag, diejenigen unter gleichem Breitenkreise häufig ähnliches Klima. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator ist seine geo- graphische Breite, vom Null-Meridian seine geographische Länge. 5. Die Zonen der Erde. Die Gegenden unter gleichen Breitengraden mit ähnlichem Klima bilden Gürtel oder Zonen rings um die Erde. Das Klima wird durch tiefe und geschützte Lage, warme Luft- und Meeres- strömungen und fleißigen Anbau des Bodens gemildert. Man unterscheidet 5 Zonen. Die heiße liegt zu beiden Seiten des Äquators zwischen den Wendekreisen des Krebses im N. und des Steinbocks im S. Die beiden kalten, nördliche und südliche, liegen um die Pole bis zu den Polarkreisen, die beiden gemäßigten, nördliche und südliche, zwischen der heißen und der kalten Zone (Fig. 5). Die heiße Zone hat ziemlich gleichlange Tage und Nächte; in den gemäßigten wechselt die Tag- und Nachtlänge zwischen 1—23 Stunden, in den kalten zwischen 24 Stunden und einem halben Jahre. Die heiße Zone hat nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit, letztere mit häufigen Regengüssen und Stürmen, die gemäßigten haben Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die kalten nur einen kurzen, heißen Sommer und einen langen, kalten Winter. — Der Pflanzenwuchs ist in der heißen Zone üppig und farbenprächtig (Palmen), in den gemäßigten mannigfaltig (Kulturpflanzen und Laubwälder), in den kalten eintönig und verkümmert (Moose und Flechten). — Die Tier- weit hat in der heißen Zone große und prächtige, aber auch reißende und giftige Geschöpfe (Elefant, Löwe, Tiger, Schlangen), in der gemäßigten unsere Haustiere und die lieblichen Singvögel, in der kalten nur Pelztiere und Meer- bewohner. — Die Menschen der heißen Zone (z. B. die Neger) sind dunkel, leidenschaftlich, genußsüchtig und träge, in der gemäßigten (z. B. die Europäer) hellfarbig, mäßig und thätlg, die der kalten (z. B. die Eskimos) klein und ver- kümmert. In der kalten Zone ist der Mensch ein verkommener Sohn der Bettlerhütte, in der heißen ein verwöhnter Sohn des Reichtums, in der ge- mäßigten ein Sohn des goldenen Mittelstandes. In der kalten und heißen Zone überwältigt die Natur den Menschen und fesselt seinen Geist, in der ge- mäßigten unterwirft der Mensch die Natur durch Vernunft und Arbeit und macht sich zum Herrn der Erde. 3. Das Meer. (Nach dem Globus).*) 1. Lage und Größe. Das Meer schlägt seinen feuchten Mantel um den Erdball. Aus seinem Schöße haben sich die Landmassen als 5 Erd- teile und viele Inseln erhoben. Die größte Wassermasse bedeckt die südliche Halbkugel; die Landmasse drängt sich auf der nördlichen zusammen. Das Wasser nimmt fast 3u, das Land wenig mehr als 'fa der Erdoberfläche ein. *) Vergl. Fig. 5 und Karte I (Erdkarte) am Schlüsse des Buches!

4. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 84

1876 - Straßburg : Heitz
84 Nun wendet die Sonne sich allmählich wieder südlich; am 23. September (Herbst-Tag- und Nachtgleiche) steht sie wie am 21. März, und am 21. Dezember hat sie ihren südlichsten Standpunkt erreicht: dann bleibt der Südpol erleuchtet und der Nordpol liegt im Schatten; die südliche Halbkugel hat ihren längsten, und die nördliche ihren kürzesten Tag. Am 21. Juni und am 23. Deeember, wenn die Sonne in ihrer scheinbaren Bewegung sich wieder gegen den Aeqnator wendet, beschreibt sie, parallel mit dem Aeqnator, zwei Kreise, Wendekreise genannt, der nördliche heißt der Wendekreis des Krebses, der südliche der Wendekreis des Steinbocks. Beide sind 23 1/2° vom Aeqnator entfernt. Ebenfalls 23 1/2° von jedem Pole bezeichnet man die Polarkreise: einen nördlichen und einen südlichen. Durch die Wende- und Polarkreise wird die ganze Oberfläche der Erde in fünf ungleiche Theile, Erdgürtel oder Zonen getheilt. a) Die heiße Zone, zwischen den beiden Wende- kreisen; sie erhält die Sonnenstrahlen senkrecht und hat fortwährenden Sommer mit kurzer Regenzeit. Tag und Nacht sind fast immer gleich. b) Die nördliche und die südliche gemäßigte Zone, zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen; diese erhalten die Sonnenstrahlen in schräger Richtung und haben vier Jahreszeiten. c) Die nördliche und südliche kalte Zone innerhalb der Polarkreise, mit langem Winter und kurzem Sommer. 8. Der Mond. Die Erde wird in ihrem Laufe von dem Monde begleitet, welcher sich in ungefähr 29 Tagen um dieselbe herum dreht. Dieser Trabant ist 50 mal kleiner als die Erde und ist 385,000 Km. von derselben ent- fernt.

5. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 73

1901 - Leipzig : Hofmann
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte. 73 ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben. Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern. 3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog. Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser- lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer- brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege. Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen, wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte, empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah

6. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 76

1901 - Leipzig : Hofmann
76 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. Unrecht. Als ihm einst die Nachricht gebracht wurde, einige Ritter seines Landes wollten einen Kaufmannszng überfallen, da setzte er sich auf einen der Wagen. Als dann im Dunkeln die Räuber hervor- brachen, rief er mit gewaltiger Stimme die einzelnen an, und Scham und Furcht trieb die Erkannten zur Flucht. Das Althergebrachte achtete und ehrte er, soweit es gut war; gegen seine Untergebenen war er leutselig und herablassend, gegen seine Prediger freigebig; sein Ohr stand den Klagen eines jeden offen. Er sprach gut und vermochte durch die Kraft seiner Rede manchen zu überzeugen. Denn was er redete, war stets seine eigene innere Überzeugung, und die Macht seiner Persönlichkeit mußte man empfinden, wenn er das Wort ergriff. Den Krieg fürchtete er nicht; aber er wollte ihn nicht selbst herbeiführen, sondern nur angegriffen das Schwert ziehen. Wie Luther hat ihn der Tod vor dem Schmalkaldischen Kriege hingerafft. Aus „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhageu u. Klasing). 33. Die Kitdeshermer Stiftsfehde. 1. Das Bistum Hildesheim war seit der unglücklichen Verwaltung Johannes Iii. (1398—1424) mit Schulden also beladen, daß der Bischof oft nicht eine Burg frei hatte, wo er seinen Wohnsitz nehmen mochte; an eine kräftige Wahrung der fürstlichen Rechte konnte gar nicht gedacht werden. Im Laufe eines Jahrhunderts war diese Besitz- losigkeit fast Rechtsgrundsatz geworden, und wie das Reich durch die Erblichkeit der Reichsümter um sich selbst gekommen war, so mußte hier durch die Erblichkeit der Pfandschaften das Fürstentum, soweit es auf Landesteilen beruhte, beinahe zu bestehen aufhören. Als nun Johann Iv., welcher eine geordnete bürgerliche Wirtschaft dem ziel- und ratlosen Prassen vorzog, im Jahre 1504 zum Bischöfe erhoben war und die Pfandschaften einzulösen begann, standen die Ritter- mäßigen im erbittertsten Grimme gegen ihn auf. Denn es war süßer, auf den landesherrlichen Burgen zu hausen, über eine schöne Landschaft fast unumschränkt zu gebieten und durch Steigerung der bäuerlichen Dienste das auf die Burg vorgestreckte Geld sich reichlich verzinsen zu lassen, oder auch von sicherer Feste aus durch Fehde und Raub sich ein ritterliches Ergötzen und Einkommen zu verschaffen, als auf mäßigem väterlichen Erbteile zum Pfluge und prunkloser, doch rechtlicher Lebens- weise zu greifen. Die Gewaltthätigkeiten begannen im Jahre 1518; die Rittermäßigen verbündeten sich mit den Herzögen von Braunschweig; der Bischof erfocht am 28. Juni 1519 auf der Soltauer Heide einen entscheidenden Sieg, konnte ihn aber nicht gehörig benutzen. Seine Feinde bewirkten die Verhängung der Reichsacht über ihn, deren Vollziehung gerade ihnen übertragen wurde. 2. Wie die Rittermüßigen gegen ihre Fürsten, so standen die Bürger für ihn, und die Treue, welche damals Hildesheim, Peine und Bockenem mit ihrem Blute bewährt haben, wird in jeder Zeit rühmens- wert erscheinen. Retten konnten sie den Bischof nicht. In den Jahren 1521 und 1522 wurde das ganze Stift bis auf Hildesheim, Peine
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