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Mittelalter.
1198—1216 Innocenz Iii., der politisch mächtigste Papst.
1204 Der Kreuzzug uacb Byzanz — der vierte — führte zur Stiftung des lateinischen Kaisertums — bis 1261 — und zur Blüte Venedigs.
1212 Der Kinderkreuzzug — sogen, fünfter —. Die Almohaden in Spanien wurden gleichzeitig auf Granada beschränkt.
1228—1229 Kreuzzug Friedrichs Ii. — sechster —. Er gewann Jerusalem, zu dessen König er sich krönte, und Nazareth.
1248-1254 Erfolgloser Kreuzzug — siebenter — Ludwigs des Heiligen nach Ägypten und Palästina.
1270 Desselben Kreuzzug nach Tunis — achter —.
1291 Mit dem Verluste Accos hörte die christliche Herrschaft in Palästina auf.
Die Folgen erstreckten sich auf die ganze Kultur, auf Papst. Kaiser, Fürsten, Adel, Städte, Leibeigene.
1198 Kaiser Heinrich Vi. von Deutschland starb, bevor er sein Erb-reich Sicilien erobert und die Krone erblich gemacht hatte; gegen Philipp von Schwaben — ermordet aus Privatrache von Otto von Wittelsbach — stellten die rheinischen Fürsten den Welfen Otto Iv. als Gegenkönig auf.
1215 Friedrich Ii., der Mündel des Papstes Innocenz Iii., wurde zu Aachen gekrönt, wodurch der anfangs vom Papste begünstigte, uach Philipps Tode gebannte Otto Iv. verdrängt wurde.
1235 Friedrich, zur Bestrafung seines Sohnes Heinrich nach Deutschland zurückgekehrt, errichtete einen allgemeinen Landfrieden zu Worms und verliefs Deutschland für immer.
1237 Sieg Friedrichs bei Corte nuova über den mit seinem Sohne verbündeten lombardischen Städtebund. Weudepunkt seines Glückes. Zum letzten Male kämpften Papst und Kaiser mit der äufsersten Erbitterung: Ezzelino da Romano. Enzio.
1241 Die Mongolen siegten bei Liegnitz. Lübeck vereinigte mehrere Städte zur Hansa.
1245 Zu Lyon wurde Friedrich vom Papste Innocenz Iv. für abgesetzt erklärt. Die geistlichen Kurfürsten wählten Heinrich Raspe von Thüringen, nach dessen Tode Wilhelm von Holland.
1254 Konrad Iv., der letzte Hohenstaufe auf dem Throne, starb zu Messina.
1256—1273 Interregnum, besser Anarchie genannt, in Deutschland. Nach dem Tode des machtlosen Wilhelm erhielten den Königstitel Alfons von Castilien und der reiche Graf Richard von Cornwallis.
Gerade in dieser Zeit gelangte die Entwickelung-Deutschlands zum gewissen Abschlüsse. Neben den Herzögen standen die Fürsten. Der mittlere, der niedere Adel, die Reichsstädte. Land- und Gottesfrieden.
Die neuen Orden der Cistercienser, Franziskaner (Minoriten), Dominikaner waren von grofsem Einflüsse auf das Volk.
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Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Friedrichs Ludwigs Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Philipps Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Enzio Friedrich Friedrich Innocenz_Iv Innocenz Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Wilhelm Konrad_Iv. Konrad_Iv. Wilhelm Alfons_von_Castilien Graf_Richard_von_Cornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Venedigs Spanien Granada Friedrichs Jerusalem Nazareth Palästina Tunis Palästina Deutschland Aachen Deutschland Worms Deutschland Friedrichs Liegnitz Holland Messina Deutschland
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte.
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ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem
Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben.
Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern.
3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog.
Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der
Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen
seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige
Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser-
lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen
erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen
Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer-
brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch
treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen
lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und
so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern
hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden
und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs
Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah
dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer
günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram
wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm
herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege.
Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht
seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen,
wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser
vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der
Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm
die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es
zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach
Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte,
empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit
reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein
Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem
Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs
schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode
von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser
sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der
Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte
die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider
ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich
wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber
mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete
der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches
auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre
rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren
Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er
sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Welf_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte.
Unrecht. Als ihm einst die Nachricht gebracht wurde, einige Ritter
seines Landes wollten einen Kaufmannszng überfallen, da setzte er sich
auf einen der Wagen. Als dann im Dunkeln die Räuber hervor-
brachen, rief er mit gewaltiger Stimme die einzelnen an, und Scham
und Furcht trieb die Erkannten zur Flucht. Das Althergebrachte
achtete und ehrte er, soweit es gut war; gegen seine Untergebenen war
er leutselig und herablassend, gegen seine Prediger freigebig; sein Ohr
stand den Klagen eines jeden offen. Er sprach gut und vermochte
durch die Kraft seiner Rede manchen zu überzeugen. Denn was er
redete, war stets seine eigene innere Überzeugung, und die Macht seiner
Persönlichkeit mußte man empfinden, wenn er das Wort ergriff. Den
Krieg fürchtete er nicht; aber er wollte ihn nicht selbst herbeiführen,
sondern nur angegriffen das Schwert ziehen. Wie Luther hat ihn der
Tod vor dem Schmalkaldischen Kriege hingerafft.
Aus „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhageu u. Klasing).
33. Die Kitdeshermer Stiftsfehde.
1. Das Bistum Hildesheim war seit der unglücklichen Verwaltung
Johannes Iii. (1398—1424) mit Schulden also beladen, daß der
Bischof oft nicht eine Burg frei hatte, wo er seinen Wohnsitz nehmen
mochte; an eine kräftige Wahrung der fürstlichen Rechte konnte gar
nicht gedacht werden. Im Laufe eines Jahrhunderts war diese Besitz-
losigkeit fast Rechtsgrundsatz geworden, und wie das Reich durch die
Erblichkeit der Reichsümter um sich selbst gekommen war, so mußte
hier durch die Erblichkeit der Pfandschaften das Fürstentum, soweit es
auf Landesteilen beruhte, beinahe zu bestehen aufhören. Als nun
Johann Iv., welcher eine geordnete bürgerliche Wirtschaft dem ziel-
und ratlosen Prassen vorzog, im Jahre 1504 zum Bischöfe erhoben
war und die Pfandschaften einzulösen begann, standen die Ritter-
mäßigen im erbittertsten Grimme gegen ihn auf. Denn es war süßer,
auf den landesherrlichen Burgen zu hausen, über eine schöne Landschaft
fast unumschränkt zu gebieten und durch Steigerung der bäuerlichen
Dienste das auf die Burg vorgestreckte Geld sich reichlich verzinsen zu
lassen, oder auch von sicherer Feste aus durch Fehde und Raub sich
ein ritterliches Ergötzen und Einkommen zu verschaffen, als auf mäßigem
väterlichen Erbteile zum Pfluge und prunkloser, doch rechtlicher Lebens-
weise zu greifen. Die Gewaltthätigkeiten begannen im Jahre 1518;
die Rittermäßigen verbündeten sich mit den Herzögen von Braunschweig;
der Bischof erfocht am 28. Juni 1519 auf der Soltauer Heide
einen entscheidenden Sieg, konnte ihn aber nicht gehörig benutzen.
Seine Feinde bewirkten die Verhängung der Reichsacht über ihn, deren
Vollziehung gerade ihnen übertragen wurde.
2. Wie die Rittermüßigen gegen ihre Fürsten, so standen die
Bürger für ihn, und die Treue, welche damals Hildesheim, Peine und
Bockenem mit ihrem Blute bewährt haben, wird in jeder Zeit rühmens-
wert erscheinen. Retten konnten sie den Bischof nicht. In den Jahren
1521 und 1522 wurde das ganze Stift bis auf Hildesheim, Peine
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