B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte.
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ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem
Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben.
Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern.
3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog.
Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der
Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen
seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige
Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser-
lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen
erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen
Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer-
brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch
treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen
lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und
so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern
hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden
und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs
Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah
dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer
günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram
wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm
herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege.
Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht
seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen,
wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser
vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der
Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm
die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es
zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach
Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte,
empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit
reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein
Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem
Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs
schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode
von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser
sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der
Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte
die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider
ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich
wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber
mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete
der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches
auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre
rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren
Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er
sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Welf_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte.
Deutschland mit Schmach beladen; er bat, er flehete, er — warf sich
seinem Vasallen zu Füßen. Die Umstehenden erblaßten; der tief er-
schütterte Heinrich beugte sich zum knieenden Kaiser hinab. „Laß immer-
hin die Krone da liegen," sprach seiner Begleiter einer, „einst wird sie
dein Haupt schmücken." Die Kaiserin Beatrix aber erhob sich mit
Würde, richtete den Gemahl auf und sprach: „Stehe auf, Herr, und
gedenke dieser Stunde, wie Gott ihrer gedenken wird." — Heinrich zog
trotzig von dannen. Friedrich wurde bei Leg nano geschlagen und
mußte einen wenig günstigen Frieden schließen. Das benutzten Heinrichs
Feinde. Sie bestürmten den Kaiser mit vielfältigen Klagen, und er
lud Heinrich vor seinen Richterstnhl ans mehrere Reichstage. Heinrich
erschien nicht; da wurde er zur Strafe seiner Herzogtümer und anderer
Lehen verlustig erklärt. Sachsen erhielt Graf Bernhard von Anhalt,
Albrechts des Bären Sohn; Bayern bekam Pfalzgraf Otto von Wittels-
bach, Stammvater des jetzt noch regierenden bayrischen Hauses. Aber
der alte Löwe sah nicht so ruhig der Teilung seiner Länder zu. Er
griff zu den Waffen; doch er war der vereinigten Macht des Kaisers
und der Fürsten nicht gewachsen. Geschlagen eilte er nach Erfurt,
warf sich dort seinem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade. Da
gedachte Friedrich des Tages, als er zu Heinrichs Füßen lag, und des
Wechsels der menschlichen Schicksale; er sah die Narbe ans Heinrichs
Stirn und gedachte der Tiberbrücke. Gerührt und mit Thränen in
den Angen hob er den alten Waffengefährten auf. Er begnadigte ihn
und sicherte ihm sein väterliches Erbe Braunschweig und Lüneburg
unter der Bedingung, daß er drei Jahre lang den deutschen Boden
verlasse. So zog denn Heinrich im Frühjahr 1182 nach der Heimat
seiner Mathilde, zu deren Vater König Heinrich von England, nicht
ahnend, daß sein Stern, nachdem er in Deutschland untergegangen war,
glanzvoll dereinst in diesem Eilande wieder aufgehen würde. Denn
500 Jahre später, im Jahre 1714, bestieg sein Nachkomme, der Kur-
fürst Georg Ludwig, als Georg I. den englischen Thron.
4. Nach seiner Rückkehr aus England nahm er Sachsen wieder
in Besitz. Die Stadt Bardowik, welche ihn der Bevorzugung Hamburgs
wegen zürnte, verschloß ihm die Thore. Heinrich zerstörte die Stadt
und schrieb auf ihre Trümmer die Worte „vestigia leonis“, d. i. die
Spur des Löwen. In stiller Zurückgezogenheit verlebte Heinrich dann
den Abend seines Lebens, bestrebt, die Wunden zu heilen, welche seine
vielen Fehden dem Lande geschlagen hatten. Er starb i. I. 1195 ans
seiner Burg Dankwarderode; im Dom zu Braunschweig liegt er be-
graben. (Sage vom Löwen Heinrichs.)
5. Nach dem Tode Heinrichs des Löwen zerfiel Sachsen durch
Teilung unter seine Kinder. Sein Großsohn Otto das Kind erhielt
i. I. 1235 seine Erbländer als Reichslehen vom Kaiser Friedrich Ii.
und nannte sich „Herzog von Braunschweig-Lünebnrg". Die Söhne
Ottos teilten das Herzogtum i. I. 1269 so, daß Br aun schweig,
das Land zwischen Deister und Leine, Grubenhagen und dem Harz
sowie das Göttingensche an Herzog Albrecht, Lünebnrg mit Celle
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Erfurt Lüneburg Deutschland England Sachsen Hamburgs Sachsen Ottos Lünebnrg
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Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte.
Unrecht. Als ihm einst die Nachricht gebracht wurde, einige Ritter
seines Landes wollten einen Kaufmannszng überfallen, da setzte er sich
auf einen der Wagen. Als dann im Dunkeln die Räuber hervor-
brachen, rief er mit gewaltiger Stimme die einzelnen an, und Scham
und Furcht trieb die Erkannten zur Flucht. Das Althergebrachte
achtete und ehrte er, soweit es gut war; gegen seine Untergebenen war
er leutselig und herablassend, gegen seine Prediger freigebig; sein Ohr
stand den Klagen eines jeden offen. Er sprach gut und vermochte
durch die Kraft seiner Rede manchen zu überzeugen. Denn was er
redete, war stets seine eigene innere Überzeugung, und die Macht seiner
Persönlichkeit mußte man empfinden, wenn er das Wort ergriff. Den
Krieg fürchtete er nicht; aber er wollte ihn nicht selbst herbeiführen,
sondern nur angegriffen das Schwert ziehen. Wie Luther hat ihn der
Tod vor dem Schmalkaldischen Kriege hingerafft.
Aus „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhageu u. Klasing).
33. Die Kitdeshermer Stiftsfehde.
1. Das Bistum Hildesheim war seit der unglücklichen Verwaltung
Johannes Iii. (1398—1424) mit Schulden also beladen, daß der
Bischof oft nicht eine Burg frei hatte, wo er seinen Wohnsitz nehmen
mochte; an eine kräftige Wahrung der fürstlichen Rechte konnte gar
nicht gedacht werden. Im Laufe eines Jahrhunderts war diese Besitz-
losigkeit fast Rechtsgrundsatz geworden, und wie das Reich durch die
Erblichkeit der Reichsümter um sich selbst gekommen war, so mußte
hier durch die Erblichkeit der Pfandschaften das Fürstentum, soweit es
auf Landesteilen beruhte, beinahe zu bestehen aufhören. Als nun
Johann Iv., welcher eine geordnete bürgerliche Wirtschaft dem ziel-
und ratlosen Prassen vorzog, im Jahre 1504 zum Bischöfe erhoben
war und die Pfandschaften einzulösen begann, standen die Ritter-
mäßigen im erbittertsten Grimme gegen ihn auf. Denn es war süßer,
auf den landesherrlichen Burgen zu hausen, über eine schöne Landschaft
fast unumschränkt zu gebieten und durch Steigerung der bäuerlichen
Dienste das auf die Burg vorgestreckte Geld sich reichlich verzinsen zu
lassen, oder auch von sicherer Feste aus durch Fehde und Raub sich
ein ritterliches Ergötzen und Einkommen zu verschaffen, als auf mäßigem
väterlichen Erbteile zum Pfluge und prunkloser, doch rechtlicher Lebens-
weise zu greifen. Die Gewaltthätigkeiten begannen im Jahre 1518;
die Rittermäßigen verbündeten sich mit den Herzögen von Braunschweig;
der Bischof erfocht am 28. Juni 1519 auf der Soltauer Heide
einen entscheidenden Sieg, konnte ihn aber nicht gehörig benutzen.
Seine Feinde bewirkten die Verhängung der Reichsacht über ihn, deren
Vollziehung gerade ihnen übertragen wurde.
2. Wie die Rittermüßigen gegen ihre Fürsten, so standen die
Bürger für ihn, und die Treue, welche damals Hildesheim, Peine und
Bockenem mit ihrem Blute bewährt haben, wird in jeder Zeit rühmens-
wert erscheinen. Retten konnten sie den Bischof nicht. In den Jahren
1521 und 1522 wurde das ganze Stift bis auf Hildesheim, Peine
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B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte.
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überfielen die Streifscharen der Feinde und jagten ihnen die Beute ab.
So machte die lange Kriegszeit aus friedlichen Bürgern und Bauern
gefährliche Räuberbanden.
Im Jahre 1642 einigten sich die wölfischen Fürsten und schlossen
zu Goslar einen besonderen Frieden mit dem Kaiser. Damit war für
ihre Länder das ärgste Kriegselend beendet, obwohl vor Abschluß des
westfälischen Friedens völlige Ruhe nicht eintreten konnte. Die end-
gültigen Friedensverhandlungen mit dem Kaiser führten die Fürsten
Niedersachsens zu Osnabrück. Der Friede war ungünstig. Die Herzog-
tümer Bremen und Verden und damit die Mündungen der Elbe und
Weser fielen den Schweden zu, die diese wichtigen Strommündungen
fast ein Jahrhundert zum Schaden unseres Vaterlandes besaßen. Die
welfischen Erblande wurden dadurch vom Meere abgeschnitten und in
ihrer freien Bewegung gehemmt. Das einzige, was Braunschweig-
Lüneburg erlangte, war die Zusage, daß das Bistum Osnabrück ab-
wechselnd von einem Fürsten des Welfenhauses und einem katholischen,
gewählten Bischöfe regiert werden sollte. — Dennoch war das Volk
des Friedens froh. Und als in Osnabrück von der mit Scharlach-
tüchern belegten Rathaustreppe herab der Frieden verkündigt wurde
und die Spielleute vom benachbarten Turme der Marienkirche das Lob-
und Danklied anstimmten, da fiel das versammelte Volk ein und sang
bewegten Herzens: „Nun lob, mein' Seel', den Herren, was in mir
ist, den Namen sein!" Nach Koch, Havemann und Tecklenburg.
35. Tapferkeit der Kannoveraner im 7jährigen Kriege.
1. Auch der siebenjährige Krieg (1756—1763) brachte über unsere
Heimatprovinz schwere Heimsuchungen, nachdem die Verbündeten Friedrichs
des Großen bei Hastenbeck, unweit der Stadt Hameln, von den Fran-
zosen geschlagen worden waren.
Ludwig Xv. von Frankreich hatte Friedrich dem Großen angeboten,
er wolle in Verbindung mit ihm Hannover, das Kurfürstentum
Georgs Ii. von England, besetzen. Der große Preußenkönig hatte aber
bereits ein geheimes Bündnis mit dem englisch-hannoverschen Fürsten-
hause geschlossen und wies das Anerbieten des Königs von Frankreich
zurück. Zum Schutze des hannoverschen Kurstaates wurde im Frühling
1757 ein aus Hannoveranern, Hessen, Gothaern, Braunschweigern,
Bückeburgern und einigen preußischen Regimentern bestehendes Heer von
40000 Mann gebildet, welches auf Wunsch Friedrich Ii. dem Herzoge
von Cumberland, dem zweiten Sohne Georgs Ii., unterstellt wurde.
Gegen dieses Heer, welches bei Hameln, Herford, Nienburg und Biele-
feld zerstreut war, zog der General d'etrees mit 74000 Franzosen
vom Rheine her heran und benutzte die alte Straße, welche durch das
Thal der Humme zu den Ebenen von Lemgo und Detmold führt.
Daher nahm der Herzog von Cumberland bei Hastenbeck, welches
den Übergang dieser Straße über die Weser am Fuße des Klüt bei
Hameln beherrscht, eine vorzüglich gewählte feste Stellung ein. Am
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Extrahierte Personennamen: Koch Havemann Friedrichs Ludwig_Xv._von_Frankreich Ludwig_Xv. Friedrich_dem_Großen Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Cumberland Cumberland
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Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte.
gewisse schmale Kanäle, welche sich durch die Wiesen hinziehen und sich
darin vielfach verzweigen. Die Friesen nennen sie „Schlote". Sie
sind Erzeugnisse der Ebbe und Flut.
Wir fanden unsere „Olander" mit der Heuernte beschäftigt und
traten an dem schönen warmen Tage auf einer üppigen Wiese unter
sie. Mädchen und Frauen, Kinder und halberwachsene Knaben waren
eifrig bemüht, das Heu, welches das Hauptprodukt ihrer Insel ist, ein-
zubringen. Dieses Geschäft bringt hier natürlich ganz eigene Scenen
hervor, weil die Leute keine Pferde und Wagen auf der Hallig haben.
Da es hier keine Äcker zu pflügen giebt und die Wege auf der Insel
nicht weit sind, so würden ihnen Pferde den größten Teil des Jahres
über unnützes Futter kosten. Das Heu sammeln sie ans den Wiesen
in Haufen, packen es in große Leinwandtücher und schleppen es auf
dem Kopfe nach dem Dorfe.
Die Leute waren mitten im Schweiße der Arbeit ganz sauber ge-
kleidet und hatten eine gesunde Gesichtsfarbe. Sie verhielten sich bei
ihrer Arbeit still, wir hörten kein Gelächter, keinen Gesang, kein Trillern
und Pfeifen, geschweige denn Schelten. Von der Wiese führte ein
Pfad, der auf einem Stege über einen Schlot ging, ins hohe Wurtdorf.
Geschäftig trippelten alle mit ihren dicken massigen Heubündeln auf
dem Kopfe über diesen Steg hin. Die, welche ihr Bündel abgegeben
hatten, kamen mit den leeren Tüchern zurück und holten sich neue
Bündel, welche ihnen die auf der Wiese zurückgebliebenen in die Tücher
einpackten, damit nichts verloren gehe. Sie hoben sich gegenseitig die
schweren Ballen aus den Kopf; sie wichen sich einander aus, und dies
alles thaten sie, ohne einen Laut zu verlieren. Es ging hier also
gerade wie in einem Ameisenhaufen zu, wo man auch sich quält und
nichts spricht.
Die Leute waren übrigens ziemlich rührig bei ihrem Verfahren
und rannten hin und wieder; das Meer trieb sie immer wieder zu
Angst und Eile. Denn obwohl es ein ruhiger Tag war, so gab es
heute doch eine Springflut, und bei der Schwüle konnte man sich
eines Gewitters versehen. Es drohe, sagten sie, im Westen, und komme
das Wetter herauf, so gehöre nicht viel dazu, daß das Meer über seine
Ufer steige und sie um die Ernte eines ganzen Jahres bringe.
4. Die Sonne brannte heiß, und rings herum war kein Schatten
außer unter einer halbverfallenen Windmühle, die mitten auf der Insel
stand. Hier hatten sich die schnaufenden und nach Kühlung lechzenden
Schafe zusammengedrängt.
Wir gingen mit den Frauen ins Dorf. Der künstliche Hügel,
auf dem es lag, mochte etwa 15 bis 20 Fuß über die gewöhnliche
Höhe der Flut erhaben sein. Diese Hügel oder Wurten sind das müh-
same Werk der Zeit. Zuerst mochte einer eine kleine Wurte für seine
Hütte aufgeführt haben; dann siedelten sich einige Nachbarn bei ihm
an und klebten ihren Hügel an den seinen. In einer der großen Fluten,
die alle Jahrhunderte einmal kommen, gingen diese Häuser zu Grunde,
und als sie sich wieder anbauten, erhöhten sie auch ihre Hügel noch
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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