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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 31

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 31 - Meer setzte seine Sandmassen als Dünen vor der Mündung ab und stauete das Flußwasser zu einem Süßwassersee. Die Dünen vereinigten sich zu langen, schmalen Landzungen, den Nehrungen, und ließen dem Haffwasser nur durch das „Tief" einen Ausfluß ins Meer. Die Wälder aus den Nehrungen waren der beste Schutz bei Sturmfluten. Leider hat man durch Abholzung der- selben das Hinterland in Gefahr gebracht. Der Pregel entsteht aus 3 Quell- flüssen, darunter der Abfluß des Spirding- und Mauer-Sees, erhält bei nsterburg seinen Namen und fließt ziemlich reißend westwärts durch önigsberg in das frische Haff, das sich bei Pillau in die Danziger Bucht öffnet. Die Weichsel fließt von Thorn bis zur Brahemündung am Südfuße des Landrückens und durchbricht ihn dann in einem meilenbreiten^ Thale von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Aber diese fruchtbare Weichsel- • niederung ist häufig durch Überschwemmungen gefährdet. Überall sind des- ; halb die Flußuser durch haushohe Dämme oder Deiche befestigt. Doch nicht ' selten werden dieselben von der Hochflut im Frühling durchbrochen. Die Be- wohner sind vielfach die Nachkommen niederländischer Ansiedler; sie sind sehr reich und wie die Holländer peinlich sauber in Häusern und Ställen. Auf den Höhen liegen Kulm, Graudenz und unweit des Stromes Marien- werder. Nach dem Durchbruche teilt sich die Weichsel und schickt rechts die Nogat in das Frische Haff. An derselben liegt Marien bürg, der ehe- malige Sitz der Ordensritter, mit dem wieder hergestellte schönen Schlosse. Nicht weit von der Nogatmündung liegt das verkehrsreiche Elbing (52), das durch den kunstvollen oberländischen Kanal mit vielen Seen des Binnenlandes in Verbindung steht. Die kleinen Kanaldampfer werden bei großen Steigungen auf Eisenbahnwagen geschoben und durch das Gewicht herab- kommender Wagen hinaufgezogen bis zu einer schiffbaren Strecke. Hier läuft das Drahtseil, an dem der absteigende Wagen den aufsteigenden emporzieht über die Welle eines großen Wasserrades. Vor der Weichselmündung liegt Danzig. Bei Dirschau führt eine der längsten Brücken über die Weichsel. ^ 6. Das Klima ist rauh und nebelig. Die Mehrzahl der Menschen be- schäftigt sich mit Ackerbau, Viehzucht, Fischfang, Handel, Seefahrt, der Ge- winnung und Verarbeitung des Bernsteins. Letzterer heißt „Gold des Sam- landes". Besonders bei Stürmen haben die Bernsteinfischer eine reiche Ernte. Der Bernsteinertrag gehört dem Staate. In Litauen ist das berühmte Gestüt Trakehnen, wo auf weiten Wiesenflächen große Herden edler Pferde weiden und sich umhertummeln. In den großen Wäldern lebt viel Wild. 7. Oftpreußen hat die Regierungsbezirke Königsberg und Gnm- binnen, Westpreußen die Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder. Königsberg (187)*) ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. Turm- reich steigt es aus der flachen Gegend am Pregel auf. Der Hafen ist von Fahr- zeugen belebt. Schwer beladene Schiffe gehen nur bis Pillau, weil der Pregel m K. nur 4 m tief ist und Sandbänke hat. Viele berühmte Männer haben in K. gelebt und an der Universität gelehrt. Immer hat Königsberg die Fahne der Bildung und Vaterlandsliebe hochgehalten, besonders 1813. Es herrscht ein sehr reger Verkehr in der Stadt. Die Festung Danzig (138) ist eine uralte Stadt mit glorreicher Ver- gangenheit. Von ihren vielen Flußarmen heißt sie auch das „nordische Venedig". Durch ihre altertümlichen Häuser erinnert sie an Nürnberg. Sie treibt Hauptfach- lieh Holz- und Getreidehandel. In der Nähe liegt das Kloster Oliva. lfriede 1660.) Erzähle Geschichtliches von: Preußen, Königsberg, Memel, Tilsit, Evlau, Friedland, Thorn, Graudenz, Oliva! *) Die eingeklammerte Zahl bedeutet die Tausende der Einw.

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 40

1901 - Gera : Hofmann
— 40 — Ii Gegenden hat die Grafschaft Mark. Da ist ein „Felsenmeer", wo Riesen mit wüsten Felsblöcken Ball gespielt zu haben scheinen. 7. Die Provinz zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen Münster (63) (Wiedertäufer und westfälischer Friedei), Minden (22), die Wächterin der westfälischen Pforte, die durch Leinwandhandel berühmten Städte Herford und Bielefeld (62), der Bischofssitz Paderborn (2v), Dort- mund (142), Mittelpunkt der Kohlen-und Eisenindustrie, mit der uralten Feni- linde, Hamm (29), Knotenpunkt der Eisenbahnen, das fluren- und gartenreiche Soest (15) und Arnsberg? 18. Die Rheinprovinx. (Flächeninhalt: 27 000 qkm. — Bevölkerung: 5,2 Mill. Eiliw.) 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz; neun Städte haben mehr als 50000 Einwohner. Sie hat fast ]/i3 der Fläche und der Bevölkerung Preußens; 3k davon sind katholisch. Der südliche Teil liegt im Gebiete des rheinischen Schiefergebirges, der nördliche in der niederrheinischen Tiefebene. (Grenzen?) 4. 5. Gebirge find: Westerwald, Sieben gebirge, H uns rück, Ei fel, Venn; Flüsse: Rhein, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe und Vissel. Bezeichne die Lage der Gebirge, Quelle, Lauf und Mündung der Flüsse! 6. Etwa 2/5 find Ackerland, das übrige Wald, Wiese, Weide, Wasser und Wüstung. Obst- und Weinbau, Handel und Gewerbe, besonders in Eisen, Leinen- und Wollwaren, blühen. Der Rhein ist stets von Dampfschiffen und Kähnen belebt; rechts und links auf feinen Ufern pfeifen und fliegen stündlich Eisenbahnzüge stromauf, stromab. Der Rhein, das Paradies Deutschlands, ist die große Heerstraße aller Reisenden, die Gewinn oder Freude suchen. Menschen aller Zungen kommen hier zusammen; auf jedem Dampfschiff hört man ein Sprachgemisch. An vielen Stellen hat man den Rhein durch Dämme eingeengt, um tieferes Fahrwasser zu erhalten. Bei Hochwasser und Eisgang spottet er dieser Fesseln und macht sich wieder zum Herrn des ganzen Thales. Nirgends erscheint alte und neue Zeit so nahe zusammengerückt wie am Rhein. Unten brausen auf geraden Dämmen neben Telegraphendrähten die Bahnzüge durchs Thal. Die weiß- schimmernden Städte mit fleißiger, froher Bevölkerung wachsen aus den alten Thoren und Mauern in immer neuen Straßenzeilen. Die rundlichen Hügel und steilen Hänge des Ufers sind mit Reben bepflanzt, und das fröhliche Volk der Winzer schafft in den Weinbergen. Die Gipfel sind von Burgen gekrönt, die entweder immer mehr verwittern oder erneuert worden sind, so Stolzenfels bei Koblenz. Glockengeläut schallt weihevoll überall durch das Rheinthal. Im Regierungsbezirk Düsseldorf liegt das Wupperthal, das ehemals bergische Land. Die Wupper breitet mit ihren Zuflüssen ein Netz über die Gegend, von dem jede Masche eine Fabrikanlage hat. Das Thal hat ziemlich steile Wände. Im weitesten Thalkessel liegen die Schwesterstädte Elberfeld und Barmen. Auf allen Hängen und in allen Senkungen sind Häusergruppen mit fleißigen Menschen. Hier ist die dichteste Bevölkerung des preußischen Staates. Überall rauscht, rollt, rasselt, schleift, schnurrt, hämmert, ächzt und wimmelt es von Maschinen, Wagen, Karren und Menschen. Bänder, Leinen-, Baumwollen- und Wollenstosfe jeder Art, Schneidewerkzeuge von den kleinsten bis zu den größten entstehen in diesem Thale durch die Hände der Weber und Schmiede. 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen und Trier. Wie liegen sie zu einander? Wo liegen: das starke und schöne Koblenz (40) mit seiner Felsenfestung Ehrenbreitstein, das alte und lebhafte Köln «mit Vororten 371), Mittelpunkt des rheinischen Handels, mit seinem herrlichen

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 51

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 51 — Gieb'die Lage dieser Landesteile zu einander an! Bestimme sie nach der Bodengestaltung! Wo liegen die genannten Städte? Wie liegen sie zu einander? Was weißt du Geschichtliches von einzelnen dieser Städte? Wien, von dem es heißt: ,,'s giebt nur a (eine) Kaiserstadt, 's giebt nur a (ein) Wien!" hat über 1^/2 Million Einwohner. Es liegt auf dem südlichen Donauufer in reizender Gegend. Nach S- sieht man die letzten Häupter der Alpen; nach N.-O. zeigen sich die letzten Ausläufer der Karpaten. Die Donau erweitert sich hier und trägt große Dampfer. Die March kommt von N-, und das Marchthal geht ins Donauthal über. Hier war von altersher ein Knoten- punkt des Völkerverkehrs. Über die herrlichen Paläste ragt der Stephansturm wie ein Riese über Zwerge. Am meisten fesselt die Wiener der schöne Lustwald „Prater". Das bunteste Gemisch von Gesichtern, Trachten und Sprachen trifft man in den Straßen. Man merkt, daß Morgen- und Abendland sich hier die Hand reichen. Die Wiener sind gutmütig, heiter, witzig und genußliebend. Salzburg ist reich an Salz und Bädern (Gastein). Die schöne Stadt Salzburg liegt malerisch zu beiden Seiten der reißenden Salzach in einem engen Thale zwischen zwei Hügeln. Die Riesen der Salzburger Alpen bilden den Hintergrund, während sich im Vordergrunde die bayerische Ebene öffnet. Die Straßen sind eng und dunkel, aber die schönen Denkmäler, darunter das des großen Musikers Momart, der hier geboren wurde, die öffentlichen Plätze und Anlagen geben der Stadt ein stattliches Aussehen. Ein Bischof von Salz- bürg vertneb Taufende von Protestanten, die in Preußen eine neue Heimat fanden- Das Salzkammergut zeichnet sich aus durch herrliche Gletscherberge, tiefblaue Seen, brausende Wasserfälle und unermeßlichen Salzreichtum. Tirol ist berühmt durch seine Naturschönheiten, seine fröhlichen, biedern und musikalischen Bewohner, seine Alpenwirtschaften und seine Holzschnitzereien. Die Tiroler hängen mit zäher Treue am Hergebrachten. Ihr Volksheld ist Andreas Hofer. Sie sind kühne und sichere Gemsjäger und Vogelfänger, fleißige Sennen, geschickte Sänger. Nach Süd- oder Welsch-Tirol im Gebiete der Etsch, besonders nach Meran, ziehen viele Kranke, um in der milden Luft zu gesunden. Das Land Krain in den S.-O--Alpen hat drei Merkwürdigkeiten: die Adelsberger Höhle, den Zirknitzer See und die Quecksilberbergwerke von Jdria. Die Höhle ist eine der größten, verzweigtesten und schönsten der Welt- Ein Fluß stürzt sich hinein und durcheilt sie tosend mit vielen Wasser- fällen. Aus Tropfstein finden sich wundervolle Gebilde in allen Formen und Farben. Bei plötzlicher Erleuchtung gewähren sie einen zauberischen Anblick. Der Zirknitzer See ist ein Rätsel der Natur. Ein Kranz schöner Ortschaften umgiebt ihn; Inseln erheben sich darin; Fische und Seevöael beleben seine Fläche. Plötzlich öffnen sich auf seinem Grunde Löcher und verschlucken in kurzer Zeit Wasser und Fische. Die Menschen säen nun Hirse, mähen Gras und jagen, wo sie unlängst fischten. Nach längerem Regen, wenn die verborgenen Kanäle verstopft sind, welche die unterirdischen Wasser abführten, kehren eben so plötzlich Gewässer und Fische aus seitlichen unterirdischen Höhlen wieder und füllen den See bis an den Rand. — In den Bergwerken von Jdria wird das Queck- silbererz, das sich in unerschöpflicher Menge findet, losgeschlagen, in Brennöfen zu Dampf verwandelt und in Kühlösen als feiner Regen niedergeschlagen. Weil vas Quecksilber giftig ist und die Arbeiter immer diesen giftigen Dampf einatmen, so sehen sie wie wandelnde Leichen aus. Trieft ist das Hamburg des Südens, eine außerordentlich rege Seestadt, in der sich alle Völker, Sprachen und Trachten begegnen. Sie bietet vom Meere und vom Lande her einen malerischen Anblick. Die Altstadt an und auf dem Schloßberge hat enge und unregelmäßige, die Neustadt an der Reede schöne rechtwinkelige Straßen. In der Neustadt tritt der große Kanal ein, auf dem die Schiffe bis an die Magazine gelangen können. Böhmen ist reich an Braunkohlen. Berühmt in Deutschland ist das böhmische Glas, das getrocknete Obst und das Pilsener Bier. Die Bewohner sind zu % Tschechen und zu 2/ö Deutsche. Erstere suchen letztere zu unterdrücken. Am 4*

4. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 53

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 53 — deutschen Stammes, über 1k katholisch und fast 2k reformiert; ihre Sprache ist eine deutsche Mundart. Sie sind ein kühnes, zähes, tüchtiges Volk, das im Kampfe mit den Wogen und mit Tyrannen obgesiegt hat. Ackerbau, Viehzucht, Gartenbau, besonders Tulpenzucht, Heringsfang, Handel und Schisfahrt be- schäftigen das fleißige Volk, Wo liegt die schöne Residenz Haag (206), die aus Pfählen erbaute Handels- und Hauptstadt Amsterdam (511), das reiche, von Schiffsriesen starrende Rotterdam (313), die Tulpenkönigin Haarlem, die Universitäten Utrecht und Leiden und das feste Maastricht? Scheveningen ist ein berühmtes Seebad. In Zaandarn arbeitete der russische Kaiser Peter d. Gr. als Schiffs-- Zimmermann. — Das seegewaltige Holland hat in Ost- und Westindien weite Kolonien. Die Perle in der Krone ist die reiche Sunda-Jnsel Java. — Das Großherzogtum Luxemburg, früher mit den Niederlanden vereinigt, bildet seit 1890 einen selbständigen Staat mit eigenem Regenten. B. Das Königreich Belgien liegt südlich von Holland zwischen Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee. Es hat die dichteste Bevölkerung in Europa, auf 1 qkm 220 Einw. Die Belgier sind katholisch und sprechen meist französisch, obwohl über die Halste deutscher Abkunft ist. Das tüchtige und thätige Volk hat sich 1831 von Holland losgerissen. Das Land ist eine fruchtbare Tiefebene mit Hügelwellen im S.-O. Maas und Schelde bewässern es. Die regste Fabrikthätigkeit herrscht. Neben großem Reichtum giebt es auch viel Armut. Unter den Heeren von armen Berg- und Fabrikarbeitern kommen oft Arbeits- einstellungen oder Streike vor. Sehr reich sind die vielen Klöster; sie unter- halten viele Arme. Die Haupt- und Residenzstadt ist Brüssel (mit Vororten 530). Wo liegen die reichen und großen Fabrik-, Handels- und Schiffahrtstädte Gent (160), Brügge, Antwerpen (270), Brüssel (530) und Lütt ich (165)? Die Meeresflut steigt in Flüssen und Kanälen hoch hinauf, bringt selbst große Schiffe tief ins Land und macht die Binnenstädte gleichsam zu Seestädten Die Küste des Meeres, die Ufer der Flüsse und die Häfen sind durch hohe Dämme eingefaßt, um das tiefliegende Land zu schützen. Von Gent mit 40000 Webern und 80000 streitbaren Männern sagte Karl V. zu Franzi.: „Ich werde Ihr Paris in mein Gent stecken!" Brügge hat durch die Versandung seines Busens sehr gelitten. Brüssel (Tuche, Spitzen lc.) zeigt sich in jeder Weise als Haupt des reichen und regsamen Landes. Vielbesucht ist das Seebad Ost ende. 28. Dänemark «nd Schweden mit Norwegen. (Dänemark ohne Nebenländer: 38000 qkm, 2,3 Mill. Einw. — Schweden und Norwegen: 776000 qkm, 7,2 Mill. Einw., A. Das Königreich Dänemark umfaßt die Halbinsel Jütland, die dänische Inselgruppe Seeland,..Fünen u. a.; außerdem Island (d. h. Eis- land), die Schafinseln (Faer-Öer), Grönland u. a. Inseln, alle weit aus- gedehnt, aber dünn bevölkert. Das eigentliche Dänemark hat fruchtbares Tiefland mit schönen Feldern, Wiesen und Buchenwäldern. Die Flüsse sind klein, aber viele Busen der Nord- und Ostsee schneiden ins Land. Die Dänen sind ein fleißiges, gebildetes und wohlhabendes Volk von deutschem Stamme und meist evangelisch. Die Hauptstadt ist Kopenhagen, d. h. Kaufmanns- Hafen (mit Vororten 425), auf der Insel Seeland. Wo liegen: Sund, großer und kleiner Belt? das gefährliche Skagens- Horn? die Handelsstadt Heisingör? die klippenreichen Schafinseln, deren Bewohner von Schafzucht, dem Fange der Fische und Seevögel (mit weichen Eiderdunen) leben? Auf der vulkanischen Insel Island sind Feuer und Eis in beständigem Kampfe. Hekla und Krafla speien Feuer, die.mlysire in gewissen Zeiträumen mächtige heiße Wassersäulen. 'Gleicher und Schneefelder erfüllen das Innere der Insel; nur der hafenreiche Küstensaum gestattet etwas

5. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 68

1901 - Gera : Hofmann
— 68 — Ii einen in den andern fließt. Der Abfluß des Eriesees stürzt sich unterhalb Buffalo in dem 50 in hohen und 2 km breiten Niägarafalle, dem größten Landschaftswunder Amerikas, in den Ontario, den See der tausend Inseln. Meilenweit hört man den Donner der stürzenden Flut, die sich zu Staub zer- schlägt- Fast eine Stunde unter dem Falle führt eine Drahtbrücke von dem amerikanischen aus das kanadische Ufer. Über das oberste Stockwerk der Brücke brausen die Eisenbahnzüge; darunter bewegen sich Wagen, Reiter und Fuß- ganzer hinüber und herüber. Dicht unter den Fällen führt eine Hängebrücke über den Strom und gewährt einen Blick auf die stürzenden Wassermassen und in den kochenden Abgrund. Unter der überschießenden Wasserschicht kann man in ausgewaschenen Höhlen von beiden Ufern vordringen. Vor dem Falle ist der Strom durch die Ziegeninsel in 2 Arme geteilt, die den amerikanischen und kanadischen (Hufeisen-) Fall bilden. Die Ziegeninsel hat schöne Wälder und Parkanlagen und ist mit dem amerikanischen User durch eine Brücke verbunden. Der Mississippi oder „Vater der Ströme" sammelt das Wasser aus einem 5mal so großen Gebiete als Deutschland; Missouri (spr. Missuhri) und Ohio (spr. Oheio) sind seine wichtigsten Nebenflüsse. Tausende von Schiffen beleben die schmutzigen Fluten. Wälder und Grasmeere begleiten, Städte und Dörfer zieren seine Ufer, greuliche Alligatoren (Krokodile) sonnen sich auf Schlamm- und Sandbänken. Entwurzelte Bäume, losgerissene Uferfetzen und Schlamm- massen wälzt er nach S. Immer weiter schiebt er seine Mündungsarme ins Meer hinaus. Neworleans liegt im Sumpfe, eine bessere Heimat für Krokodile, Frösche und Mückenschwärme als für Menschen. Ein mächtiger Damm schützt es vor Überschwemmungen. Das gelbe Fieber macht es zum „Kirchhose der Vereinigten Staaten". In der Fieberzeit flüchten die Reichen stromauf an die gesunden und schönen Ufer des Stromes. Ein großer. Teil des Mississippi- gebietes ist einförmige Graswüste, Prärie oder Wiese, einst die Heimat großer Büffelherden, wo Indianer schweifen und jagen, Steppenhunde (Nagetiere wie das Murmeltier!) ihre Hügelstädte bauen und ihr kläffendes Lachen ertönen lassen, ein eintretender Steppenbrand aber, der durch das dürre, mannshohe Gras daher rast, alles Leben der Steppe zu Tode hetzt oder brennt. — Im Kulturgebiet dagegen gedeihen alle europäischen Kulturgewächse, außerdem Baum- wolle, Zuckerrohr, Tabak, Mais :c. ^Die Pacificbahu, die größte Bahn der Welt, verbindet mit ihren Schwester- bahnen den Atlantischen mit dem Stillen (oder Pacific-) Ozean und vermittelt so den Verkehr zwischen dem O- und W. Von New-Iork fährt man über Buffalo am Erie-See, Chicago am Michigan-See, Omaha am Miffouri, Sakra- mento nach Francisco in 7 Tagen. Die Bahn führt durch öde Steppen, dann durch die wilden Felsengebirge und über kahle Hochflächen, wo sie mit Schnee- dächern überbaut ist. Sie überschreitet Flüsse und Abgründe, durchschneidet prachtvolle Wälder und durchbricht Berge. Die Bevölkerung ist ein Gemisch von Engländern, Jrländern, Deutschen, Franzosen und anderen Nationen; vorherrschend ist die englische Sprache und der Protestantismus. Kein anderes Land hat so viele Religionssekten, weil der Staat allen Bürgern freie Religionsübung sichert. Die „Union", d. h. Vereinigung, setzt sich zusammen aus 45 Staaten und 5 Gebieten (welche letzteren weniger als 60009 freie Männer über 25 Jahre haben!); das Sternenbanner der Union zeigt darum 45 Sterne. Die einzelnen Staaten sind ziemlich selbständig in ihrer Verwaltung. Die gemeinsamen Angelegenheiten werden von dem Kongreß, d. h. den Ab- geordneten der einzelnen Staaten, beraten. Die ausführende Gewalt hat der Präsident, der im weißen Hause zu Washington wohnt und vom Volke immer auf 4 Jahre gewählt wird. Die Union hat 30 Städte mit mehr als 100000 Einwohnern und ist nach England die mächtigste See- und Handelsmacht. Wo liegen: das schulenreiche

6. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 79

1876 - Straßburg : Heitz
79 die Schiffer-Inseln, die Sandwich- Inseln, die G esell s cha fts - Inseln n. s. w. Eine der schönsten Inseln von Australien ist Tahiti oder Otaheite, die größte der Gesellschasts-Jnseln. Dritter Theil. Die Erde als Weltkörper betrachtet. 1. Die Gestalt der Erde. Die Erde hat eine Kugelgestalt, obgleich sie uns auf den ersten Anblick nur eine wagerechte Fläche oder runde Scheibe zu sein scheint. Wäre sie dieses, so müßte man, auch in der größten Entfernung, einen hohen Thurm, oder ein Schiff auf dem Meere immer ganz sehen. Sodann müßten die Gestirne, namentlich die Sonne, für alle Gegenden der Erde — die Uneben- heiten von Berg und Thal abgerechnet — zu gleicher Zeit auf- und untergehen, was doch bekanntlich nicht der Fall ist. Ferner müßte man, wenn man weit genug reiste, das Ende der Fläche oder der Scheibe erreichen. Für die Kugelgestalt der Erde sprechen also folgende Gründe: a) In einer weiten Ebene oder auf dem Meere erblickt mau von den entfernten, erhabenen Gegenständen zuerst nur den Gipfel; kommt man ihnen näher, so werden auch nach und nach die untern Theile sichtbar. Umgekehrt, wenn ein Schiff vom Ufer abfährt, ver- schwinden zuerst die untern Theile und zuletzt die Spitzen der Masten. b) Wenn man die Erde umschifft, kommt man von der entgegengesetzten Seite an den nämlichen Ort zurück. c) Bei den Mondfinsternissen ist der Schatten der Erde immer rund.

7. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 4

1901 - Leipzig : Hofmann
4 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. anderswo den unbestrittenen Vorzug weit mannigfaltigerer Gliederung, weit größerer Individualisierung in Bodenbeschaffenheit und Volksleben; aber auch das Weite, Auseinandergezogene, Bequeme, Stetige, Gleich- mäßige unserer Heimat, wie es sich in Sitte und Tracht, in Sprache und Art der Leute darstellt, heimelt den stillen Beobachter an. Hier ist, wenn auch bedächtiger, oft schwerfälliger und plumper, doch sicherer Schritt und Tritt, ruhige Bewegung und bewußte, dann und wann bis zu sprödem Trotze gesteigerte Haltung. Wie die einzelnen alten Wirtschaften meist in breiten, sehr kenntlichen Zügen angelegt, wie die einzelnen Bauernhöfe unter den alten Eichen mit einem Zaun oder einer Steinmauer umgeben und die zu ihnen gehörigen Ländereien in manchen Gegenden durch Hecken und Grüben geschieden sind, so bequem abge- schlossen und auf sich selbst ruhend, gemessen und scharf umschrieben ist des Menschen Sinn und Sitte. Aus der zerfahrenen Weite der Außen- welt hat er sich ins Enge und Heimliche seines Gemütes zurückgezogen und bekundet in dieser heiteren Selbstbeschränkung einen tiefen Zug echt germanischen Wesens. Wenn auf der Giebelseite mancher Bauernhäuser die Worte zu lesen sind: „Wat frag ick na de lü'i — Gott helpet mi!" so spiegelt dieser auserlesene Sinnspruch das stolze Selbstbewußtsein unseres Volkes wieder. 6. Was ferner die großen historischen Ereignisse betrifft, so fehlt es auch daran nicht. Wir werden auf der Wanderung durch unser Land viel des Schwertgeklirres und des Waffengerassels vernehmen. Allerorten reden zu uns ans der ältesten wie aus der jüngsten Geschichte unseres Vaterlandes gewaltige Erinnerungen, vom ersten Auftreten unseres Volkes in der Geschichte und seinem Zusammenstoße mit den Römern, von den Zeiten Karls des Großen und Wittekinds bis in die ruhm- reiche Zeit der Freiheitskriege, ja, bis in die Gegenwart hinein. Ein nicht unbedeutender Teil der deutschen Geschichte hat sich ans dem Boden unserer Heimat abgespielt. Joh. Meyer, die Provinz Hannover. Ob höherer Glanz und Schimmer die Fremde gleich erhellt, die Heimat bleibt doch immer der schönste Fleck der Welt. Joh. Nep. Vogl. 3. Die Kalkigen. 1. Wir bestiegen einen Husumfahrer, eine kleine Smak, welche aus Holland gekommen war. Unser Ziel war die Hallige Oland, und wir segelten ziemlich munter zum Hafen hinaus. Das Meer hatte bei klarem Himmel und Sonnenschein eine helle Farbe, so hell wenigstens, wie die Nordsee sie haben kann. Einige Male sahen wir in dieser hellschimmernden Meeresoberfläche den schwarzen Kopf eines Seehundes hervortreten. Die Seehunde ziehen jetzt da herum, wo sonst Kühe weideten, und wir schiffen auf salzigen Wogen über die Fluren weg, auf denen ehemals des Nachts die friesischen Halbdunkelgänger die Pferde von den Weiden wegfingen. Wirft man nämlich einen Blick auf jene genauen Seekarten dieser Länder, wo alle Sandbänke, Vorlande und Strömungen verzeichnet

8. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 5

1901 - Leipzig : Hofmann
A. Heimatliche Landschafts- und Städtebilder. 5 sind, so wird man einen Begriff von dem erhalten, was der Seegrund hier birgt. Da sieht man die versunkenen Wiesen und Fluren, die noch jetzt zum Teil ihre alten Namen behalten haben und noch als Sand- bänke nach den Dörfern genannt werden, die in den Fluten ver- schwunden sind. Da erkennt man noch in den tieferen Einschnitten und Wasserstreifen den Lauf der Flüsse, die sonst das Land durchirrten. An ihren Ufern blühten einst Blumen; jetzt fristet an denselben Ufer- rändern die Auster ihr schmuckloses Dasein. Man bemerkt da große, breite Schlünde und Streifen, die lang sich erstrecken und in vielen Krümmungen sich verzweigen. Sie bezeichnen die Bahnen, auf welchen das zerstörende Element, in die Länder einbrechend, einherschritt. An einigen Bänken, die höher hervortreten, glaubt man, altes Ackerland zu erkennen. Einst war es die Freude des erntenden Schnitters; jetzt ist es der Schrecken des die Wellen pflügenden Schiffers, der ängstlich diese Höhen meidet. Nur über die Knochen, die hier bleichen, und über die Häuser und Steintrümmer, die noch im Sande versteckt sein mögen, hat der Kartenzeichner nicht berichten können. Von ihnen er- zählen die Sagen und zum Teil auch noch die historischen Erinnerungen der Menschen, die bald auf diese, bald auf jene Stelle im Meere deuten und dabei von der traulichen Herdflamme sprechen, welche dort vor kurzem oder langem im Wasser erloschen ist. Von manchem dieser untergegangenen Orte wird noch erzählt, daß man zu Zeiten ihre Glocken unter dem Wasser ertönen höre. Ja, es giebt Orte, deren Ruinen sogar noch über dem Meere erscheinen sollen, wenn lange anhaltende Ostwinde das Wasser in die hohe See hinaus- treiben und weite Strecken Meeresboden bloßlegen. 2. Heute glänzte die Meeresfläche freundlich, die soviel Grauses verschleiert. Die Halligen,'welche wir bald sahen, hießen Langenäs und Oland. Von weitem bemerkt man von ihnen nur die einzelnen auf hohen Wurten liegenden Häuser, deren Aussehen schon der Römer Plinius so treffend geschildert hat, als wäre er selbst hier gewesen. Er sagt, sie lägen bei niedrigem Wasser da wie Schiffe, die auf den Strand gelaufen, bei hohem aber wie solche, die mitten im Wasser schwimmen. Der verschiedenartigen und häufig wechselnden Luftzustände wegen zeigen sie fast alle Tage ein anderes Ansehen. Mehrere Male hat man sogar die Insel Helgoland, die doch 25 Stunden von hier entfernt liegt, wie ein Gespenst aus dem Meere hervorsteigen sehen. Es geschieht dieses ohne Zweifel infolge einer Luftspiegelung. Die Halligen ragten bei unserer Ankunft zur Flutzeit nur wenige Zoll über die Oberfläche des Wassers hervor. Das Ufer der Insel ist rund herum vom Meere angenagt. Diese Benagung geht noch immer fort, und es drängt sich dem Besucher die Überzeugung auf, daß auch diese Insel dem Untergange geweiht ist. Das Land ist ein schöner und fruchtbarer Marschboden; aber er kaun nicht bebaut werden, weil die dem Acker anvertraute Saat keinen Augenblick vor der Flut sicher wäre. 3. Das erste, was uns beim Beschreiten der Insel auffiel, waren

9. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 7

1901 - Leipzig : Hofmann
A. Heimatliche Landschafts- und Städtebilder. 7 mehr. Es schlossen sich noch mehr Ansiedler mit ihren Wurten an; man warf auch die Wurte für die Kirche auf, und so entstand all- mählich eine ansehnliche Dorfwurte und dann ein ganz kleines Wurt- dorf. In der Regel haben die Wurten mehr gekostet und sind mehr- wert als die Häuser und Dörfer, die darauf stehen. Die Häuser der Dorfbewohner stehen dicht beisammen, weil man mit dem mühsam ge- wonnenen Raume sparsam umgehen muß. Bei jedem Hause sind mehrere kleine Räume durch dünnes Pfahlwerk abgeteilt und abgezäunt, ein Raum für sechs Schafe oder Schweine, ein anderer für ein paar Kohl- pflanzen oder einige eßbare Unkräuter. Dazwischen hin führt ein sehr unebener Fußpfad, in dem sich inmitten des Pfahlwerks eben nur zwei Menschen nebeneinander hindurchzwängen können. Auf der Insel findet sich keine einzige Süßwasserquelle. Das macht den Bewohnern unendlich viel, zu schaffen; sie leiden unter doppelter Wassernot, an beständigem Überfluß an Seewasser und an immerwährendem Mangel an Süßwasser. Zuweilen müssen sie durch Sturm und Unwetter zum Festlande segeln, um für Geld und gute Worte einige Tonnen Trinkwasser zu erhalten. Sie sammeln daher jeden Tropfen Regenwasser von oben her sorgfältig in Erdgruben, die sie „Sote" nennen. Dieses Wasser dient den Schafen zur Tränke und ihren Herren zur Bereitung ihres Thees. 5. Doch glücklich die Hallig, wenn ihr Bild immer dem sonnigen Tage gliche, den wir dort verlebten. Aber es bleibt noch eine furcht- bare Nachtseite zu zeichnen übrig: die Überschwemmungen, von denen wir schon wiederholt reden mußten. Wir gelangten auf unserer Wanderung bis zum Wurtkirchhofe. Er ist höher gelegen denn die übrigen Teile der Werft. Vom Lande her sanft ansteigend, fällt er gegen das Meer schroff ab; die Wellen haben das Erdreich an dieser Seite abgenagt, und eine Sturmflut hat ein Stück des Kirchhofs mit Särgen und Totengebein fortgerissen. Welch grausige Predigt der Vergänglichkeit dieses Stücklein Erde, das der Halligbewohner seine Heimat nennt! Ein schauriges Bild entrollt sich vor unserm Auge. Zur Gewohnheit sind die Überschwemmungen geworden, die, alles stäche Land überwogend, bis an die Werften hinauf- steigen und an die Mauern und Fenster der Hütten mit ihrem weißen Schaum anschlagen. Da blicken denn diese Wohnungen aus der weiten, umrollenden Wasserfülle nur noch als Strohdächer hervor, von denen man nicht glaubt, daß sie menschliche Wesen bergen, daß Greise, Männer, Frauen und Kinder unterdessen vielleicht ruhig um ihren Theetisch her-' sitzen und kaum einen flüchtigen Blick auf den umdrängenden Ocean werfen. Manch ein fremdes, aus seiner Bahn verschlagenes Schiff segelte schon in solchen Zeiten bei nächtlicher Weile über eine Hallig weg, und die erstaunten Seeleute glaubten sich von Zauberei umgeben, wenn sie auf einmal neben sich ein freundliches Kerzenlicht durch die hellen Fenster einer Stube schimmern sahen, die, halb von den Wellen bedeckt, keinen andern Grund als diese Wellen zu haben schien. Aber es bricht der Sturm zugleich mit der Flut auf das bange

10. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 73

1901 - Leipzig : Hofmann
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte. 73 ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben. Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern. 3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog. Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser- lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer- brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege. Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen, wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte, empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah
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