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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 31

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 31 - Meer setzte seine Sandmassen als Dünen vor der Mündung ab und stauete das Flußwasser zu einem Süßwassersee. Die Dünen vereinigten sich zu langen, schmalen Landzungen, den Nehrungen, und ließen dem Haffwasser nur durch das „Tief" einen Ausfluß ins Meer. Die Wälder aus den Nehrungen waren der beste Schutz bei Sturmfluten. Leider hat man durch Abholzung der- selben das Hinterland in Gefahr gebracht. Der Pregel entsteht aus 3 Quell- flüssen, darunter der Abfluß des Spirding- und Mauer-Sees, erhält bei nsterburg seinen Namen und fließt ziemlich reißend westwärts durch önigsberg in das frische Haff, das sich bei Pillau in die Danziger Bucht öffnet. Die Weichsel fließt von Thorn bis zur Brahemündung am Südfuße des Landrückens und durchbricht ihn dann in einem meilenbreiten^ Thale von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Aber diese fruchtbare Weichsel- • niederung ist häufig durch Überschwemmungen gefährdet. Überall sind des- ; halb die Flußuser durch haushohe Dämme oder Deiche befestigt. Doch nicht ' selten werden dieselben von der Hochflut im Frühling durchbrochen. Die Be- wohner sind vielfach die Nachkommen niederländischer Ansiedler; sie sind sehr reich und wie die Holländer peinlich sauber in Häusern und Ställen. Auf den Höhen liegen Kulm, Graudenz und unweit des Stromes Marien- werder. Nach dem Durchbruche teilt sich die Weichsel und schickt rechts die Nogat in das Frische Haff. An derselben liegt Marien bürg, der ehe- malige Sitz der Ordensritter, mit dem wieder hergestellte schönen Schlosse. Nicht weit von der Nogatmündung liegt das verkehrsreiche Elbing (52), das durch den kunstvollen oberländischen Kanal mit vielen Seen des Binnenlandes in Verbindung steht. Die kleinen Kanaldampfer werden bei großen Steigungen auf Eisenbahnwagen geschoben und durch das Gewicht herab- kommender Wagen hinaufgezogen bis zu einer schiffbaren Strecke. Hier läuft das Drahtseil, an dem der absteigende Wagen den aufsteigenden emporzieht über die Welle eines großen Wasserrades. Vor der Weichselmündung liegt Danzig. Bei Dirschau führt eine der längsten Brücken über die Weichsel. ^ 6. Das Klima ist rauh und nebelig. Die Mehrzahl der Menschen be- schäftigt sich mit Ackerbau, Viehzucht, Fischfang, Handel, Seefahrt, der Ge- winnung und Verarbeitung des Bernsteins. Letzterer heißt „Gold des Sam- landes". Besonders bei Stürmen haben die Bernsteinfischer eine reiche Ernte. Der Bernsteinertrag gehört dem Staate. In Litauen ist das berühmte Gestüt Trakehnen, wo auf weiten Wiesenflächen große Herden edler Pferde weiden und sich umhertummeln. In den großen Wäldern lebt viel Wild. 7. Oftpreußen hat die Regierungsbezirke Königsberg und Gnm- binnen, Westpreußen die Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder. Königsberg (187)*) ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. Turm- reich steigt es aus der flachen Gegend am Pregel auf. Der Hafen ist von Fahr- zeugen belebt. Schwer beladene Schiffe gehen nur bis Pillau, weil der Pregel m K. nur 4 m tief ist und Sandbänke hat. Viele berühmte Männer haben in K. gelebt und an der Universität gelehrt. Immer hat Königsberg die Fahne der Bildung und Vaterlandsliebe hochgehalten, besonders 1813. Es herrscht ein sehr reger Verkehr in der Stadt. Die Festung Danzig (138) ist eine uralte Stadt mit glorreicher Ver- gangenheit. Von ihren vielen Flußarmen heißt sie auch das „nordische Venedig". Durch ihre altertümlichen Häuser erinnert sie an Nürnberg. Sie treibt Hauptfach- lieh Holz- und Getreidehandel. In der Nähe liegt das Kloster Oliva. lfriede 1660.) Erzähle Geschichtliches von: Preußen, Königsberg, Memel, Tilsit, Evlau, Friedland, Thorn, Graudenz, Oliva! *) Die eingeklammerte Zahl bedeutet die Tausende der Einw.

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 43

1901 - Gera : Hofmann
Ii _ 43 — bare Felder. Es zerfällt in 3 getrennte Landesteile an der Ocker (Braun- schweig), an der Weser (Holzminden mit einer berühmten Baugewerk- schule), und am Harz (Blankenburg und die berühmte Hermannshöhle bei den Hüttenwerken von Rübeland). Von Blankenburg geht eine Bergbahn über den Harz, am Brocken hin, nach Walkenried, eine andere von Wernige- rode über den Brocken durch das Jlefelder Thal nach Nordhausen. Wo liegt die gewerbthätige Haupt- und Meßstadt Braunschweig (126) mit Lessings Standbild, wo Wolfenbüttel (16) mit einer bedeutenden Bibliothek, wo Holzminden mit seiner berühmten Baugewerkschule und Blankenburg mit „blanker Burg" auf waldiger Bergeshöhe? Geschichtliches von Heinrich dem Löwen, Ferdinand von Braunfchw ei g und L es sin gl b) Das Herzogtum Anhalt (2300 qkm, 295000 Einw.) liegt zu beiden Seiten der Elbe um Saale- und Muldemündung, ein kleiner Teil im Unterharz, und ist ein sehr fruchtbares und reiches Land. Wo liegen: Dessau (51) mit einem Denkmal des alten Dessauers und des Dichters Wilh. Müller, Bernburg (33) mit altem Felsenschloß, Köthen (22), Knotenpunkt der Eisenbahn,'das alte Zerbst (17), Ballenstädt am Harz mit altem Fürstenschlosse? o) Die Fürstentümer Lippe (1200 qkm, 135 000 Eimv.) und Schanm- burg-Lippe (300 qkm, 42000 Einw.) liegen zu beiden Seiten der Weser oberhalb Minden. Auf der Grotenburg über Detmold (12) thront das Hermannsdenkmal. Es ist im ganzen 57 m hoch, das Schwert 7, der Schild 10 in lang. In einem Beine führt eine Treppe hinauf bis ins Haupt. Darin können 9 Mann um einen Tisch sitzen. Auf dem Schilde steht: „Treu- fest!" aus dem Schwerte: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht!" Bückeburg (5) liegt auf dem rechten Weseruser un- weit Minden. Nördlich davon ist das Steinhuder Meer. d) Das Fürstentum Waldeck und Pyrmont (1100 qkm, 58000 Einw.) liegt südlich davon. Das kleine Land ist trotz des bergigen Bodens die Kornkammer für die Umgegend. Wo liegt die Residenz Arolsen (3) und Bad Pyrmont? 6) Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin (13100 qkm, 597000 Einw.) und M.-Strelitz (3000 qkm, 101000 Einw.) liegen aus und um den seenreichen Mecklenburger Landrücken an der Ostsee; Strelitz ist viel kleiner und liegt östlich von Schwerin. Die dünne Bevölkerung nimmt durch Auswanderung ab. Mecklenburg und Oldenburg züchten kräftige Pferde. Wo liegen die Residenzen Schwerin (36) und Neu-Strelitz (10), wo der Hasen Wismar (18) und die Universität Rostock (55)? Geschichtliches von Blücher, geboren in Rostock, Königin Luise, gestorben in Hohenzieritz, und Theodor Körner, begraben bei Wöbbelin! 5) Das Großherzogtum Oldenburg (6400 km, 374000 Einw.) liegt zwischen Weser und Ems, von Hannover und der Seeküste umschlossen und von der Hunte durchflössen. Ein abgetrenntes Stück liegt in der Rhein- provinz (Birkenfeld) und eins in Holstein (Eutin). Wo liegt die Hauptstadt Oldenburg (27)? g) Die 3 freien Reichs- und Hansastädte: Hamburg (414 qkm, 768000 Einw.), Bremen (255 qkm, 196000 Einw.) und Lübeck (298 qkm, 83 000 Einw.). Wo liegen sie? Das altertümliche Lübeck (82) beschränkt sich auf den Ostseehandel; Bremen (161) befördert viele Auswanderer; Hamburg (mit Vor- orten 705) hat einen Welthandel. Der Hamburger ist stolz, trocken und ver- schwenderisch wie ein Engländer, der Bremer ruhig, verschlossen, sparsam und

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 8

1901 - Gera : Hofmann
Ii. Lehrgang in der Geographie oder Erdkunde. 1. Das Himmelsgewölbe. 1. Die Fixsterne. Der Himmel umgiebt die Erde wie eine ungeheure hohle Kugel. Scheinbar dreht sich diese Kugel mit all ihren Sternen täglich einmal um die Erde. In Wahrheit ist's die Erde, die sich dreht, aber das Himmelsgewölbe steht fest in ruhiger Herrlichkeit. Es ist eine ähnliche Augentäuschung, wie wenn man sich rasch auf einem Beine um sich selber dreht und sieht nun die Dinge in der Stube um sich herum fahren. Auch Bäume und Telegraphenstangen scheinen schnell vorüberzueilen, wenn man in einem dahinbrausenden Eisenbahnwagen sitzt. Am Himmel stehen unzählbar viele Fixsterne, d. h. feste, gleichsam angeheftete Sterne, die ihr eigenes Licht haben und ihre Stel- lung zu einander nicht verändern. Die Stern- kundigen haben einzelne Gruppen dieser Sterne mit Figuren umzogen und Sternbilder genannt. Zu ihnen gehören die 12 Sternbilder des Tier- kreises, der kleine Bär und der Wagen oder große Bär (Fig. 1). In der Schwanzspitze des kleinen Bären steht der unbewegliche Polarstern, um den in jeder Nacht mit den andern Sternen auch der „Wagen" fährt, dessen 7 Sterne die 4 Räder und die gebogene Deichsel bilden. Zieht man Fig. 1. Sternbild des großen durch die Hinterräder des Himmelswagens eine und kleinen Baren, p Polar. gerafce un^ verlängert sie auf ihr Sechsfaches, so trifft sie den Polarstern über dem Nordpunkte. Die Milchstraße besteht aus lauter Fixsternen; dieselben sind aber so un- geheuer weit entfernt, daß ihr Licht nur zu einem weißlichen Nebel zusammen- fließt, der sich in klaren Nächten wie ein breites Band über den Himmel legt. Je tiefer die Sternseher mit ihren Fernrohren in den endlosen Himmels- räum eindringen, desto mehr Fixsterne und Wunder der göttlichen Allmacht entdecken sie. Endlos und unergründlich wie Gott und die Ewigkeit ist der Himmelsraum mit seinen leuchtenden Welten. 2. Die Sonne ist unter allen Fixsternen für uns am wichtigsten, weil sie der Erde Licht, Wärme und Gedeihen spendet. Sie ist so groß, daß eine Million Erdkugeln noch keine Sonnenkugel geben. Wäre sie hohl und die Erde stände in ihrem Mittelpunkte, so könnte der Mond, selbst wenn er fast noch einmal so weit von der Erde entfernt wäre, als es jetzt der Fall ist, ruhig darin um die Erde spazieren, ohne anzustoßen. Sie ist so fern von uns, daß eine dort losgefchosfene Kanonenkugel 25 Jahre bis zu uns fliegen müßte. Ihre Lichtstrahlen brauchen 8ljs Minute, ehe sie zu uns ge- langen. Die Sonne besteht aus ähnlichen Stoffen wie die Erde, befindet sich aber in einem glühenden Zustande. Die ausströmenden Gasmassen brennen hell als Sonnenfackeln, dazwischen liegen dunkle Sonnenflecken. 3. Die Planeten oder Wandelsterne kreifen um die Sonne und empfangen von ihr Licht und Wärme. Die Zeit, in welcher ein Planet um die Sonne läuft, bildet sein Jahr. Der Sonne am nächsten steht Merkur. Er zieht den kleinsten Kreis um die Sonne und ist in 88 Tagen wieder auf der alten Stelle, also mit seinem Jahre zu Ende. Auf ihm sind Licht

4. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 13

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 13 - rechtwinklig durchschnitten von 360 Halbkreisen, die vom Nord- nach dem Südpole laufen. Sie heißen Meridiane oder Mittagslinien, weil alle Punkte eines solchen Halbkreises zu derselben Zeit Mittag oder den höchsten täglichen Sonnenstand haben. Den Null-Meridian, der mit dem 360. zu- fammenfällt, denkt man sich über die Insel Ferro, westlich von Afrika, gezogen. Er teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel (Fig. 5). Doch rechnet man heute meistenteils nach dem Nullmeridian, der durch die Sternwarte von Greenwich (spr. Grinnidsch) in England geht. Die Meridiane sind alle gleichlang; die Breitenkreise werden nach den Polen zu immer kürzer. Alle Breitenkreise sind Iii km (15 Meilen) von einander entfernt, die Meridiane nur unter dem Äquator, dann nähern sie sich immer mehr und fallen in den Polen zusammen. Die Breitenkreise laufen von W. nach D-, die Meridiane von N. nach S. Alle Orte unter demselben Meridian haben zu derselben Zeit Mittag, diejenigen unter gleichem Breitenkreise häufig ähnliches Klima. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator ist seine geo- graphische Breite, vom Null-Meridian seine geographische Länge. 5. Die Zonen der Erde. Die Gegenden unter gleichen Breitengraden mit ähnlichem Klima bilden Gürtel oder Zonen rings um die Erde. Das Klima wird durch tiefe und geschützte Lage, warme Luft- und Meeres- strömungen und fleißigen Anbau des Bodens gemildert. Man unterscheidet 5 Zonen. Die heiße liegt zu beiden Seiten des Äquators zwischen den Wendekreisen des Krebses im N. und des Steinbocks im S. Die beiden kalten, nördliche und südliche, liegen um die Pole bis zu den Polarkreisen, die beiden gemäßigten, nördliche und südliche, zwischen der heißen und der kalten Zone (Fig. 5). Die heiße Zone hat ziemlich gleichlange Tage und Nächte; in den gemäßigten wechselt die Tag- und Nachtlänge zwischen 1—23 Stunden, in den kalten zwischen 24 Stunden und einem halben Jahre. Die heiße Zone hat nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit, letztere mit häufigen Regengüssen und Stürmen, die gemäßigten haben Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die kalten nur einen kurzen, heißen Sommer und einen langen, kalten Winter. — Der Pflanzenwuchs ist in der heißen Zone üppig und farbenprächtig (Palmen), in den gemäßigten mannigfaltig (Kulturpflanzen und Laubwälder), in den kalten eintönig und verkümmert (Moose und Flechten). — Die Tier- weit hat in der heißen Zone große und prächtige, aber auch reißende und giftige Geschöpfe (Elefant, Löwe, Tiger, Schlangen), in der gemäßigten unsere Haustiere und die lieblichen Singvögel, in der kalten nur Pelztiere und Meer- bewohner. — Die Menschen der heißen Zone (z. B. die Neger) sind dunkel, leidenschaftlich, genußsüchtig und träge, in der gemäßigten (z. B. die Europäer) hellfarbig, mäßig und thätlg, die der kalten (z. B. die Eskimos) klein und ver- kümmert. In der kalten Zone ist der Mensch ein verkommener Sohn der Bettlerhütte, in der heißen ein verwöhnter Sohn des Reichtums, in der ge- mäßigten ein Sohn des goldenen Mittelstandes. In der kalten und heißen Zone überwältigt die Natur den Menschen und fesselt seinen Geist, in der ge- mäßigten unterwirft der Mensch die Natur durch Vernunft und Arbeit und macht sich zum Herrn der Erde. 3. Das Meer. (Nach dem Globus).*) 1. Lage und Größe. Das Meer schlägt seinen feuchten Mantel um den Erdball. Aus seinem Schöße haben sich die Landmassen als 5 Erd- teile und viele Inseln erhoben. Die größte Wassermasse bedeckt die südliche Halbkugel; die Landmasse drängt sich auf der nördlichen zusammen. Das Wasser nimmt fast 3u, das Land wenig mehr als 'fa der Erdoberfläche ein. *) Vergl. Fig. 5 und Karte I (Erdkarte) am Schlüsse des Buches!

5. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 21

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 21 Südeuropa erzeugt Mais und Reis, Apfelsinen und Feigen, Wein und Olivenöl. Die Fruchtbäume und Sträucher werden meist zwischen Getreide- feldern gezogen. Mitteleuropa ist reich an Getreide, Obst, Wein und Wäldern. Der Land- und Obstbau ist ein sehr sorgfältiger. Nordeuropa hat Nadel- wälder und Birken, Gerste und Hafer, Beeren, Moose und Flechten. Zu unsern Haustieren kommt in Südeuropa noch das Maultier; in Nordeuropa ersetzt oft das Renntier alle anderen Haustiere. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen Menschenrasse an. Sie ist am dichtesten im W., am geringsten im N. und O. Drei große Völkersamilien, die in den Thälern der Alpen zusammen- stoßen, haben sich in den Erdteil geteilt. In der Mitte und im N. wohnen germanische, im O. slavische und im S. und S.-W. romanische Völker. Erstere gehören überwiegend der evangelischen, die zweiten der griechischen, die letztgenannten der römisch-katholischen Kirche an. Diese zählt etwa 180 Millionen Bekenner, die beiden ersten zusammen zu gleichen Teilen 185 Millionen. Zerstreut leben 6v2 Millionen Juden und auf der Balkan- Halbinsel ebensoviel Mohammedaner. Die Beschäftigung der Bewohner erstreckt sich auf alle Zweige der menschlichen Thätigkeit, besonders blühen Landbau und Obstzucht, Gewerbe und Handel, Schiffahrt und alle geistigen Arbeiten. 7. Die Staaten Europas sind im N.: Schweden mit Norwegen, Dänemark, im O. Rußland, im S.-O. Österreich, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Montenegro und die Türkei, im S.griechen- land, Italien, Spanien und Portugal, im W. Frankreich, Belgien, Niederlande und England, in der Mitte die Schweiz und das Deutsche Reichs Die Schweiz und Frankreich sind Republiken, Deutschland, Ruß- land, Österreich und die Türkei sind Kaiserreiche, Bulgarien und Monte- negro Fürstentümer, die übrigen Staaten sind Königreiche. Gieb an, wie die Staaten zu einander liegen! Wo liegen die Hauptstädte- Stockholm, Kopenhagen, Petersburg, Wien, Bukarest, Sofia, Bel- grad, Cetinje, Konstantinopel, Athen, Rom, Madrid, Lissabon, Paris, Brüssel, Haag, London, Bern, Berlin? In welcher Richtung reist man von der einen in die andere? — 6. Deutschland.*) (Flächeninhalt: 540 000 qkm. — Bevölkerung: 54 Will. Einw.) 1. Wie Europa das Herz der Erde, so kann Deutschland das Herz Europas genannt werden. Es vermittelt die Gegensätze von N. und S., O. und W. und zeichnet sich durch seine Lage, seine wechselvolle Boden- gestaltung und die Bildung seiner Bewohner aus. Es ist der Schauplatz der größten europäischen Kämpfe gewesen. 2. Das Deutsche Reich umfaßt 540000 qkm Fläche und zählt 54 Millionen Einwohner. Etwa 19 Millionen davon sind Katholiken, über 34 Millionen Protestanten und über lh Million Juden. Vom Bodensee bis an die Königsau, die dänische Grenze, sind es 900 km, von Metz bis Memel 1300 km. In Europa wird es nur von Rußland und Österreich an Ausdehnung und von Rußland an Volkszahl übertroffen. 3. Die natürlichen Grenzen sind im S. die Alpen, im N. die Nord- und Ostsee, im S.-W. die Vogesen. Im O. und N.-W. fehlen natürliche Grenzen. Inwiefern? — Die staatlichen Grenzen sind im N. Dänemark, im O. Rußland und Österreich, im S. Österreich und die Schweiz, im W. Frankreich, Belgien und die Niederlande. *) Vergl. Fig. 12 und Karte Ii am Schlüsse des Buches.

6. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 27

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 27 - 2. Preußen umfaßt beinahe 350000 qkm mit rund 33 Mill. Einwohnern, von denen fast 2/s evangelisch und über '/s katholisch sind. Die dichteste Be- völkerung ist in der Rheinprovinz, die dünnste im nördlichen Hannover und in Hinterpommern. 3. Preußen grenzt im N. an Dänemark und die Nord- und Ostsee, im O. an Rußland, im S. an Österreich,Sachsen, Thüringen,Bayern, das Großherzogtum Hessen und das Reichsland, im W. an Luxemburg. Belgien und Holland. 4« Der größte Teil Preußens liegt im deutschen Tieflande; nur die südlichen Provinzen stoßen an die Gebirgsschwelle zwischen Ober- und Nieder- deutschland und sind von deren Gebirgsvorländern durchzogen. In Schlesien liegt zwischen der oberen Oder und der Elbe der Gebirgszug der Sudeten, welcher den Nordostrand von Böhmen bildet und mit seinen Vorbergen allmählich in die deutsche Tiefebene übergeht. Der höchste Teil ist das wildschöne Riesengebirge mit der 1600 in hohen Schneekoppe. Die Kuppen des Riesengebirges sind meist kahl, seine Hänge mit Nadel- wald bestanden. Die Bewohner haben große Rinder- und Ziegenherden, die um Johann: mit schönem Geläut zu Berge getrieben werden. Es wird viel Butter und Käse bereitet. Die Hirten des Gebirges wohnen in zerstreuten Holzhütten, die auf steinerner Grundlage mit überhängenden Schindeldächern erbaut werden und Bauden heißen. Traurig ist der lange Winter auf jenen Höhen. Monate- lang sind manchmal die armen Menschen durch den hohen Schnee von aller Welt abgeschnitten. Den Ausgang aus dem Hause suchen sie dann durch Dach« luken und Schornsteine; die Wege stecken sie mit Stangen ab, und die Toten verwahren sie im Schnee bis zum Frühling. An das Riesengebirge knüpfen sich die Sagen von dem mächtigen Berggeiste Rübezahl. — Von den Karpaten im S.-O. sind die Sudeten durch eine tiefe Einjochnng, mährische Pforte ge- nannt, geschieden, in der die Oder nordwestlich strömt. Seit alten Zeiten war dieser Paß eine wichtige Handels- und Heeresstraße zwischen der Ostsee und Donau. Jetzt begegnen sich in dieser Einsenkung wichtige Eisenbahnlinien. In der Provinz Sachsen findet sich der Thüringerwald und der Harz. Der erstere ist ein schmales Kettengebirge, dessen Gipfel sich in der Richtung von S.-O. nach N.-W. bis zur Wartburg bei Eisenach lagern. Über den Kamm, d. h. die Linie, in welcher die höchsten Erhebungen liegen, laust als alter Handelsweg der Nennstieg von Eisen ach bis Hof. Die höchsten Berge, Schneekopf, Beerberg und Jnselsberg, sind bei 1000 in hoch. Besonders lieblich sind die Thäler des Thüringerwaldes mit ihren hüpfen- den silberhellen Flüßchen, den herrlichen Laub- und Nadelwäldern, den schönen Teichen und fürstlichen Schlössern. Man hat darum den Thüringerwald den „Park Deutschlands" genannt. Die Thüringer sind ein biederer, gastlicher, genügsamer und fröhlicher Menschenschlag. Mit Kartoffeln im Keller, Sing- vögeln in der Stube, Bier im Kruge und einem Liede in der Kehle sind sie zufrieden und glücklich. Die wichtigsten Erzeugnisse des Thüringerwaldes sind Messer, Gewehre (in Suhl), Meerschaumpseisen (in Ruhla), Holz- und Spiel« waren (in Sonneberg und Waltershausen). Der Harz ist ein Massengebirge mit aufgesetzten Gipfeln. Gleichlaufend mit dem Thüringerwalde zieht er sich als Nordgrenze Thüringens in einer Eiform, immer schmäler und höher werdend, nach N.-W. Im Brocken steigt er zu 1140 m auf. Zwischen Harz und Thüringerwald liegt das Thüringer Berg- und Hügelland. Besonders steil und schön ist der Nordabfall des Harzes nach der nord- deutschen Tiefebene. Durch tief eingeschnittene Thäler entläßt er seine Flüsse; unvergleichlich schön ist die Felsenpforte der Bode zwischen Roßtrappe und Hexentanzplatz. Der Rücken des Gebirges ist mit Wäldern und Ackerfluren bedeckt.

7. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 36

1901 - Gera : Hofmann
— 36 — Ii Der Hauptfluß der Provinz ist die Elbe, ihr größter Nebenfluß die Saale. (Beschreibe den Laus dieser Flüsse!) Der Hauptfluß des Thüringer Beckens ist die Unstrut. Beschreibe ihren Lauf, der einem liegenden m ähnelt, von Dingelstädt bis Sömmerda, bis Artern, bis zur Mündung! Wo entspringen, nne lausen und wo münden ihre Nebenflüsse Gera, Helbe, Wipper und Helme? Zeichne den Unstrutlauf und gieb die Lage von Mühlhausen, Langensalza. Weißensee, Sömmerda, Artern, Freiburg, Naumburg, Sonders- hausen, Nordhausen und Erfurt an! 6. Die Provinz Sachsen nimmt durch Bildung, Fleiß und Wohlhaben- heit ihrer Bewohner eine hohe Stelle ein. Besonders fruchtbar sind die Thaler der Unstrut und Helme (goldene Aue), die Magdeburger und Halber- städter Börde. Weniger ergiebig, aber doch sorgfältig angebant ist das Eichs- seid und das sandige rechte Elbufer. Rübenzucker-Fabriken und Salzwerke giebt es viele in der Provinz. 7. Sie zerfällt in die Regierungsbezirke Magdeburg (nördlich), Merse- bürg (östlich) und Erfurt (südlich). Wo liegen: das feste und verkehrsreiche Magdeburg (230), Staßfurt mit mächtigen Salzlagern, Schönebeck, die wichtigste Saline Preußens, Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben (wo die Provinz nur I Meile breit ist), Merseburg, Halle (157), Eisleben, Wittenberg, Torgau, Lützen, Gr.-Görschen, Roßbach, Auerstädt, und was weißt du Ge- schichtliches von diesen Orten? Wo liegen: die alte Hauptstadt Thüringens und die Meisterin des Gartenbaues Erfurt (86) mit schönem Dome und großer Glocke, das rege Nordhausen (30) mit seinen vielen Branntweinbrennereien, das saubere «und regsame Mühlhausen (33), Langensalza, Heiligen- stadt, Schleusingen und Ziegenrück? Wie ein duftiger Schleier wehen viele Sagen um den Kyffhäuser. In der Tiefe des Berges soll Barbarossa jahrhundertelang geträumt haben, während die Raben der Zwietracht um die verfallene Burg krächzten. Dort errichteter? die deutschen Knegervereine Kaiser Wilhelm I., dem Einiger Deutschlands, ein großartiges Denkmal. Der schön bewaldete Berg, aus dem man Mühlsteine bricht, setzt den stolzen Fuß aus den fetten Boden der goldenen Aue, die ehe- mals ein See gewesen ist. Weithin überschaut man die fruchtbare Ebene, die von dem Südabhange des Harzes gesäumt und von der Helme durchflössen ist. Noch heute verdient sie das Lob, welches ihr einst ein Graf von Stolberg spendete, da er aus Palästina heimkehrte: „Gott behüte das gelobte Land, ich lobe mir dafür die güldene Aue!" Eine Schwesterburg des Kpsshäuser ist die Rotenburg auf einem vorspringenden Gipfel desselben Bergzuges. Die Be- Herrscherin der goldenen Aue im W. ist Nordhausen. 14. Die Provinz Schleswig-Holstein. (Flächeninhalt: 19000 qkm. _ Bevölkerung: 1,3 Mill, Einw.) 1—3. Die Provinz Schleswig-Holstein nimmt den südlichen Teil der jütischen Halbinsel ein und hat etwa den 19. Teil der Fläche und den 25. der Bevölkerung Preußens. (Grenzen?) 4. Der Boden zeigt drei verschiedenartige Streifen. An der Ostküste zieht sich der holsteinische Landrücken hinaus. Seine östlichen Abhänge sind mit schönen Buchenwäldern bekleidet. Dazwischen sind fischreiche Seen eingebettet und blaue Buchten tief ins Land eingeschnitten. In der Mitte zieht sich die sandige Heide hinauf. An der Westküste liegen zwischen 6—10 m hohen Dämmen die fetten Marschen mit ihren lachenden Fluren und Wiesen. „Mit silbernem Pfluge könnten wir ackern, wenn wir die kostspieligen Deiche nicht zu unterhalten brauchten!" behaupten die Marschbauern.

8. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 40

1901 - Gera : Hofmann
— 40 — Ii Gegenden hat die Grafschaft Mark. Da ist ein „Felsenmeer", wo Riesen mit wüsten Felsblöcken Ball gespielt zu haben scheinen. 7. Die Provinz zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen Münster (63) (Wiedertäufer und westfälischer Friedei), Minden (22), die Wächterin der westfälischen Pforte, die durch Leinwandhandel berühmten Städte Herford und Bielefeld (62), der Bischofssitz Paderborn (2v), Dort- mund (142), Mittelpunkt der Kohlen-und Eisenindustrie, mit der uralten Feni- linde, Hamm (29), Knotenpunkt der Eisenbahnen, das fluren- und gartenreiche Soest (15) und Arnsberg? 18. Die Rheinprovinx. (Flächeninhalt: 27 000 qkm. — Bevölkerung: 5,2 Mill. Eiliw.) 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz; neun Städte haben mehr als 50000 Einwohner. Sie hat fast ]/i3 der Fläche und der Bevölkerung Preußens; 3k davon sind katholisch. Der südliche Teil liegt im Gebiete des rheinischen Schiefergebirges, der nördliche in der niederrheinischen Tiefebene. (Grenzen?) 4. 5. Gebirge find: Westerwald, Sieben gebirge, H uns rück, Ei fel, Venn; Flüsse: Rhein, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe und Vissel. Bezeichne die Lage der Gebirge, Quelle, Lauf und Mündung der Flüsse! 6. Etwa 2/5 find Ackerland, das übrige Wald, Wiese, Weide, Wasser und Wüstung. Obst- und Weinbau, Handel und Gewerbe, besonders in Eisen, Leinen- und Wollwaren, blühen. Der Rhein ist stets von Dampfschiffen und Kähnen belebt; rechts und links auf feinen Ufern pfeifen und fliegen stündlich Eisenbahnzüge stromauf, stromab. Der Rhein, das Paradies Deutschlands, ist die große Heerstraße aller Reisenden, die Gewinn oder Freude suchen. Menschen aller Zungen kommen hier zusammen; auf jedem Dampfschiff hört man ein Sprachgemisch. An vielen Stellen hat man den Rhein durch Dämme eingeengt, um tieferes Fahrwasser zu erhalten. Bei Hochwasser und Eisgang spottet er dieser Fesseln und macht sich wieder zum Herrn des ganzen Thales. Nirgends erscheint alte und neue Zeit so nahe zusammengerückt wie am Rhein. Unten brausen auf geraden Dämmen neben Telegraphendrähten die Bahnzüge durchs Thal. Die weiß- schimmernden Städte mit fleißiger, froher Bevölkerung wachsen aus den alten Thoren und Mauern in immer neuen Straßenzeilen. Die rundlichen Hügel und steilen Hänge des Ufers sind mit Reben bepflanzt, und das fröhliche Volk der Winzer schafft in den Weinbergen. Die Gipfel sind von Burgen gekrönt, die entweder immer mehr verwittern oder erneuert worden sind, so Stolzenfels bei Koblenz. Glockengeläut schallt weihevoll überall durch das Rheinthal. Im Regierungsbezirk Düsseldorf liegt das Wupperthal, das ehemals bergische Land. Die Wupper breitet mit ihren Zuflüssen ein Netz über die Gegend, von dem jede Masche eine Fabrikanlage hat. Das Thal hat ziemlich steile Wände. Im weitesten Thalkessel liegen die Schwesterstädte Elberfeld und Barmen. Auf allen Hängen und in allen Senkungen sind Häusergruppen mit fleißigen Menschen. Hier ist die dichteste Bevölkerung des preußischen Staates. Überall rauscht, rollt, rasselt, schleift, schnurrt, hämmert, ächzt und wimmelt es von Maschinen, Wagen, Karren und Menschen. Bänder, Leinen-, Baumwollen- und Wollenstosfe jeder Art, Schneidewerkzeuge von den kleinsten bis zu den größten entstehen in diesem Thale durch die Hände der Weber und Schmiede. 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen und Trier. Wie liegen sie zu einander? Wo liegen: das starke und schöne Koblenz (40) mit seiner Felsenfestung Ehrenbreitstein, das alte und lebhafte Köln «mit Vororten 371), Mittelpunkt des rheinischen Handels, mit seinem herrlichen

9. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 44

1901 - Gera : Hofmann
— 44 — Ii Zäh wie ein Holländer, der Lübecker fleißig, einfach und frohsinnig wie ein echter Deutscher. Hamburg ist die zweite Stadt Deutschlands und der größte Hafenplatz des Festlandes. Nur London und Liverpool in England übertreffen es. Sein Verkehr ist größer als der ganzer Königreiche. In seinen großen Hafen kommen mit der Flut und gehen mit der Ebbe die größten Schiffe aller Nationen. Das bunteste Leben drängt sich in Stadt und Hasen. Fast in eine Stadt mit ihr verschmolzen ist das holsteinische Altona All zu nahl). Auch das gegenüberliegende Harburg hat Anteil an der Blüte Hamburgs. ß. süddeutsche Staatengruppe- 22* Das Königreich Kayern. (Flächeninhalt: 76000 qkm. — Bevölkerung: 6,1 Mill. Einw.) 1—3. Bayern ist der größte süddeutsche Staat. Es liegt zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und den Alpen, im Gebiete des Main und der obern Donau, und ist nach Fläche und Volkszahl etwa V-> so groß wie Preußen, zu s/4 katholisch und 1k evangelisch. Westlich vom Rhein liegt die bayerische Pfalz, die durch Baden und Hessen von der Hauptmasse ab- getrennt ist. (An welche Staaten grenzt es?) 4. Den Südsuß bilden die bayerischen Alpen. Daran lehnt sich nörd- lich die bayerische Hochebene. Von der Donau bis ans Fichtelgebirge zieht sich nach N.-O. der fränkische Jura, vom Fichtelgebirge nach S.-O. der Böhmerwald. Von der Gebirgsschwelle liegen ganz oder teilweise in Bayern: das Fichtelgebirge, der Frankenwald, die Rhön und der Spessart. In die Rheinpfalz reichen die Vogesen mit ihrem Nordende. Das Mainthal ist eben und geht in die oberrheinische Tiefebene über. Tie bayerischen Alpen zeigen kühne Berge, schöne Wälder, tiefäugige Seen und fette Matten. Die bayerische Hochebene ist ehemaliger Meeres- grund; die Alpenflüsse haben sie mit Geröll überschüttet. Viele Moore und un- fruchtbare Strecken finden sich auf ihr. Der Böhmerwald ist rauh und schross, voll dunkler Nadelwälder. Der fränkische Jura ist eine Hochplatte aus Kalk- Massen mit aufgesetzten Gipfeln, schön eingeschnittenen Thälern und vielen Tropf- steinhöhlen; eigenartig schön ist der nördliche Teil, die fränkische Schweiz. Das Fichtelgebirge hat von den Nadelwäldern seinen Namen. Vom Erz- gebirge ist es durch eine Einsenkung geschieden, durch die von Plauen im Elster- thale eine alte Handelsstraße in das Egerthal führt. Der Frankenwald ist ein eintöniges Hochland mit einzelnen Gipfeln. Von Leipzig nach Nürnberg über Hof führt eine alte Handelsstraße. Die Rhön ist eine Massenerhebung mit hohen Gipfeln. Der Rücken hat Moore, schöne Wälder, dürftige Weiden und Acker- felder und arme Dörfer. Nach S.-W. schließt sich der rauhe Spessart in einer Mainkrümmung an. Seine Gebirgsmasse hat den Main zu einem großen Um- wecje, dem Mainviereck, genötigt. Oben sind dunkle Tannenwälder, an den Seiten steile Abfälle, in den Thälern Wiesen und Fluren. 5. Bewässert wird das Land von der Donau und ihren Nebenflüssen: Jller, Lech, Isar, Inn, — Altmühl, Raab, Regen und von dem Main und seinen Zuflüssen. Herrliche Alpenseen sind der Starnberger-, Tegern- und Königssee. Wo entspringen, wie lausen und wo münden diese Flüsse? Wo liegen die Seen? Was verbindet der Ludwigskanal? ti. Viel Salz findet sich in den Alpen, schöner Schiefer im Jura, Wein, Obst und Gemüse im Mainthale und in der Rheinpsalz. Viel Hopfen wird gebaut und viel gutes, weltberühmtes Bier gebraut und getrunken. Es ist erstaunlich, was die einzige Stadt München in einem Jahre braut

10. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 41

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 41 — Dome und dem berühmten Kölnischen Wasser, die schöne Universitätsstadt Bonn (45) mit dem Blick auf das prächtige Siebengebirge und den Denkmalern des hier geborenen Musikers Beethoven und des vaterländischen Dichters E. M. Arndt, das gewerbthätige und kunstsinnige Düsseldorf (213), die regsame Doppelstadt Elberfeld-Barmen (157 und 141), Solingen (42) Mit Stahl- Warenfabrikation, Essen (119) mit den berühmten Kruppschen Kanonengießereien, Krefeld (107) mit Sammetfabrikation, die ehrwürdige Kaiserstadt Aachen (135), das uralte Trier (40) und das kohlenreiche Saarbrücken? Zum Königreiche Preußen gehören noch die Hohenzollernschen Lande (1100 qkm, 60000 Einw.) an der Donau und dem schwäbischen Jura mit den Städten Hechingen und Sigmaringen und der Stammburg des preußischen Herrscherhauses. — _ 19. Das Königreich Sachsen. (Flächeninhalt: 15000 qkm. — Bevölkerung: 4 Mill., auf 1 qkm 252 Einw.) 1—3. Es bildet ein Dreieck im mittleren Elbgebiet auf der nördlichen Abdachung des Lausitzer und Erzgebirges. Die drei Eckstädte sind Leipzig, Plauen und Zittau. Das Land ist kleiner als die Provinz Sachsen, dicht bevölkert, meist evangelisch, das Königshaus katholisch. (Grenzen?) 4. Der S. ist gebirgig, der N. eben. Den südlichen Saum bildet der Kamm des Erzgebirges, das sich an das Elbsandsteingebirge lehnt und als steiler Gebirgswall ohne Abwechselung nach S.-W. läuft. Nach N. schickt das Erzgebirge in steil eingefaßten Thälern die Quell- flüsse der Mulde und geht allmählich in das sächsische Bergland über. Es ist holz- und metallreich und dicht bevölkert Die Erzgebirgler bebauen mit größter Sorgfalt jede Handbreit des mageren Bodens, arbeiten in den Bergwerken, schnitzen, schmieden, spinnen und weben in Fabriken, klöppeln Spitzen oder gehen hausierend in die Sbelt. Immer zieht sie aber die Sehnsucht wieder in die liebe Heimat zurück, wo die Kartoffel oft das einzige Brot, eine Hütte die Wohnung von 20—25 Menschen ist. Es ist ein genügsames, treuherziges Volk mit singender Sprache. Schon die kleinen Kinder müssen arbeiten und ver- dienen. „Viele Kinder, viele Vaterunserl" hört man darum sagen, oder: „Was hat's mit den Leuten für Not, sie haben ja viele Kinder!" Immer mehr hebt sich der Wohlstand in den säubern Gebirgsdörfern. — Eine liebliche Gebirgs- landschaft mit den wunderlichsten Felsgebilden ist die sächsische Schweiz im Elbthale von Pirna bis Tetschen in Böhmen. 5. Elbe, Mulde, weiße Elster, Spree und Görlitzer Neiße be- wässern das Land. Wo entspringen, wie lausen und wo münden sie? Als Wächterin der Elbe liegt einige Meilen über Dresden auf einem hohen Sandsteinfelsen die früher uneinnehmbare Festung Königftein. Der Fels hat J/2 Stunde im Um- fang, fällt auf 3 Seiten senkrecht ab und ist nur auf der vierten Seite durch einen steilen, befestigten Weg zugänglich. Ein tiefer Brunnen versorgt die Besatzung mit Wasser. Im Kriege werden die Schätze Dresdens hierher geflüchtet. 6. Sachsen ist reich an Holz und Kohlen, Kupser und Silber. Außer- ordentlich ist feine Fabrikthätigkeit, besonders Spinnerei und Weberei, überall Fabriken, Qualm der Schlote und Geklapper der Maschinen! Gute Mühl- steine und Quader zu Bauten liefert das vielbesuchte Elbsandsteinge- birge. Das Land hat einen sorgfältigen Landbau, einen vollkommenen Berg- bau, regen Handel, große Wohlhabenheit und gute Schulen. 7. Kreishauptmannschaften: Dresden, Leipzig, Zwickau und Bautzen. Wo liegen: das prächtige „Elbflorenz" Dresden (395) mit seinen Palästen und Kunstschätzen, Meißen mit Porzellanfabrikation und der herrlichen Albrechts-
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