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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 176

1887 - Berlin : Dümmler
176 Scenen aus dem Volksleben in Ägypten. 5. Gebet eines mohammedanischen Knaben. Mein Freund Burton, erzählt Lane, der während seines langen Aufenthaltes in Ägypten einen großen Schatz wertvoller Kenntnisse über das Leben der heutigen Einwohner erlangt hat, ist so gefällig gewesen, mir eine arabische Abhandlung mitzuteilen, welche das Hezb oder Gebet mit den Verwünschungsformeln enthält, das die muslimi- schen Knaben in manchen Schulen Kairos täglich zur Zeit des Asr (nachmittags) hersagen, ehe sie wieder nach Hause gehen, außer Donnerstags, wo sie es zu Mittag sagen, weil sie an diesem Tage wegen des folgenden Freitags, ihres Sabbath und Ruhetages, die Schule früher, in der ersten Stunde des Duhr (mittags) verlassen dürfen. In den Moscheeenschulen wird jedoch dieses Gebet nicht re- citiert. Ich gebe hier eine Übersetzung: „Ich suche Zuflucht bei Gott vor Satan dem Verfluchten. Im Namen Gottes des Allbarmherzigen, des Erbarmers! O Gott! unterstütze den Islam und erhöhe das Wort der Wahrheit, und den Glauben, durch die Bewahrung deines Dieners, des Sultän der beiden Weltteile*) und Kfjäfän**), der beiden Meere***), des Sul- tän, Sohnes des Sultän [Mahmud t] Khätt. O Gott! stehe ihm bei und stehe seinen Heeren bei, und allen Heeren der Muslimen! O Herr aller Geschöpfe! O Gott! vernichte die Ungläubigen und Götzendiener, deine Feinde, die Feinde der Religion! O Gott, mache ihre Kinder zu Waisen, und verdirb ihre Wohnungen, und laß ihre Füße straucheln, und gieb sie, und ihre Familien und ihr Gesinde und ihre Frauen und ihre Kinder und ihre Verwandten durch Hei- rat und ihre Brüder und ihre Freunde und ihren Besitz und ihren Stamm und ihren Reichtum und ihre Länder den Muslimen zur Beute! O Herr aller Geschöpfe!" Es muß jedoch hinzugefügt werden, daß trotz dieses Fluch- gebetes, dem noch ähnliche, z. B. die Kliutbet ennaat, angereiht werden können, das ägyptische Volk nicht übertrieben fanatisch ist; und daß, nach den Mitteilungen verschiedener Jmams an Lane die Fluchformeln in der Moschee oft ausgelassen werden. *) Europa und Asien. **) Kaiser oder Beherrscher. ***) Des Mittelländischen oder Schwarzen Meeres, t) Der regierende Sultan zur Zeit als dieses geschrieben wurde.

2. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 300

1887 - Berlin : Dümmler
300 Abeokuta. fremden Sprache wird zuweilen recht unangenehm. Andere haben die Bibel, aber lesen sie nicht — wie sie ja auch in unserm Vater- lande in manchem Hause unbenutzt liegt. Und wenn sie oder das Gesangbuch auch hier zuweilen noch zur Wahrsagerei und Zauberei benützt werden, so können wir uns nicht wundern, wenn es unter den Egbachristeu solche giebt, denen die Bibel an die Stelle des alten Jfa getreten ist. Die treue Feier des Sonntags ist ebenfalls ein Zug markierten Unterschiedes zwischen Christen und Heiden. Die letzteren leben alle Tage in gleicher Weise dahin. Die Christen haben ihren Ruhetag, den sie selbst in bedrohlichen Kriegszeiten nicht fallen lassen. Sie sind fleißige Kirchengänger. Aber etwas mehr Ehrerbietung vor dem Gotteshause möchte man ihnen wünschen. Vor Beginn und nach dem Schlüsse des Gottesdienstes ist die Unterhaltung mit lebhaften Gestikulationen sehr laut. Die Christen in Abeokuta sind meist arme Leute; nur zu einem kleineren Teil gehören sie den vermögenden und einflußreichen Klassen an. Dennoch erreichen ihre Beiträge für kirchliche Zwecke meist eine sehr anerkennenswerte Höhe. Wir erwähnten fchon die Kollekte von 1400 Mark bei dem Eröffnungsgottesdienst in der Ake-Kirche. Ich greife aus einem Jahresberichte der C. M. S. (1879) die Angabe herans, daß die betreffenden Gemeinden 8400 Mark freiwillig für christliche Zwecke beigetragen hatten. Es ist ein Fonds gegründet, aus dem allmählich das Gehalt der Pastoren bestritten werden soll. Einige von den Schriftvorlesern werden schon vollständig von den Gemeinden unterhalten, sowie die Kosten für die weiteren Missions- arbeiten auf einigen Außenstationen (Ofojupupa und Ofada) ge- tragen. Wenn wir der Feier des heil. Abendmahls beiwohnten, so würde uns das Mißverhältnis zwischen der Zahl der Männer und der Frauen aufsallen. Erstere bilden oft nicht den vierten Teil der Kommuni- kanten. In Abeokuta hat die Erscheinung einen andern Grund als bei uns, und damit kommen wir auf einen der Hauptschäden der dortigen Gemeinde. Manche der jungen Männer, die dem Gottes- dienste mit beiwohnten, entfernen sich vor der Feier des Sakraments. Sie sind ausgeschlossen, weil sie den Versuchungen zur Polygamie uicht widerstanden haben. Die soziale Stellung wird im Volks- bewußtsein noch immer nach der Zahl der Weiber geschätzt, die ein Mann sein nennt. Ein Dienstmädchen zu halten, oder zu Zeiten eine

3. Geschichtstabellen - S. 23

1882 - Berlin : Gaertner
Mittelalter. 23 481 — 511 Chlodwig, König der Franken, Enkel des Merovech. 486 Er besiegte bei Soissons den Römer Syagrius. 496 Die Allemannen unterlagen ihm bei Zülpich (?); Annahme des Christentums. 507 Die Westgoten wurden bei Yougle besiegt. Durch die Eroberungen, die Annahme des katholischen Christentums und die Vereinigung der Teilreiche verschaffte Chlodwig den Franken eine weltgeschichtliche Stellung. Seine Söhne eroberten das uneinige Thüringen, dessen südlicher Teil fortan Franken heifst, Burgund und weitere Teile der Alemannen und Westgoten. Sein jüngster Sohn Chlotar I. vereinigte noch einmal das ganze Reich. 613-628 Chlotar Ii. regierte nach einem 45jährigen, greuelvollen Bürgerkriege — Fredegunde, Brunhilde — im Frieden das ganze Reich, dessen weitere Rettung von dem deutschen Geschlechte der Pippiniden abhing: Pippin der Ältere und sein Freund Arnulf, Bischof von Metz, waren Hausmeier. 687 Pippin der Mittlere oder von Heristal erlangte durch die Schlacht bei Testri die Oberleitung des ganzen Reiches. 714—741 Sein Sohn und Nachfolger Karl Martell kämpfte unermüdlich gegen äufsere und innere Feinde und führte strenges Regiment. 732 Sein Sieg zwischen Tours und Poitiers rettete die christliche Kultur vor den Muhammedanern. Bonifacius wurde der erste deutsche Erzbischof. ^52—768 Karls Sohn Pippin König; er verschaffte mit Zustimmung des Papstes Zacharias seinem Hause die Königswürde und legte auf seinen beiden Zügen nach Italien den Grund zum Kirchenstaate. Das christliche Königtum der Karolinger trat in enge Verbindung mit der Kirche. 16. Juli Flucht Muhammeds; geboren 571, gestorben nach der Unterwerfung 622 Arabiens 632. 634-644 Der 2. Kalif Omar eroberte Syrien, Ägypten und siegte über die Perser bei Nehawend. Die Heerlager zu Kairo, Bosra, Kufa. Osman vollendete die Eroberung. Das neue Reich zwischen Tripolis, Indus, Arabien und Caucasus gelangte unglaublich schnell zur Einheit. Koran. Sunna, Schiiten. 661 Xach Ermordung des schiitischen Kalifen Ali begründete Moawija das Kalifat der Omeijaden(—750) und machte Damascus zur Hauptstadt. 711 Sieg des Tarik, Unterfeldherrn des in Afrika beschäftigten Feldherrn Musa, bei Xerez über den Westgotenkönig Roderich. 750 Muhammed, Schiite, brachte durch seinen Sieg bei Niniveh seinen Sohn Abbas und sein Geschlecht zum Chalifate (—1258). Hauptstadt Der Koran, das Religionsbuch der Moslemen. Bauten der Araber: Kaaba zu Mekka, die Moschee Omars zu Jerusalem, Walids zu Damaskus; in Spanien: die Moschee Abd Errhamans zu Cordova, der Alcazar zu Sevilla, die Alhambra zu Granada. Die Wissenschaft der Araber entartete bald. 1001 Nacht, Hauptheld Harun.

4. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 179

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der alten europäischen Böller. 179 Esther) mit anderthalb Millionen Menschen, 4^0 v. Chr. Dieser Zug mislang gänzlich. Er verschaffte den asiatischen Griechen die Freiheit und veranlaßte den Zerfall des persischen Reiches. — Unter seinem Sohne Artarerres Longimanus tlanghand) kehrte unter Esras Anführung ein zweiter Zug Israeliten von Babylon nach Jerusalem zurück; er übertrug sogar seinem Mundschenken Nehemia die Statthalterschaft über Judäa. — Der letzte persische König war Darius Iii., Kodomannus; ihn bekriegte Alexander der Große von Macedonie», überwand ihn in mehreren Schlachten, und machte 33t v Ehr. dem persischen Reiche ein Ende. Von Nun an erhob sich Persien zu keiner bedeutenden Macht mehr. 3. Meder und Perser sind Völker verwandter Stämme; die Meder waren weichlich, die Perser in der frühern Zeit sich hart. Die Meder gehörten zum Zendvolk, welches nördlich von ihnen um das kaspilche Meer und den Aralsee wohnte. Sie hatten Zoroasters Lehre. Ihre Priester bildeten eine erbliche Kaste. Z oro áster lehrte das Bestehen zweier Reiche, ein Reich d,ü Lichtes (des Ormuzd), ein Reich der Finsternis t des Ahriman - Beide Reiche seien mit einander im Kampfe, an dem der Mensch thätigen Antheil nehme. Das Geschäft der Priester war, durch Opfer und Sühnung den Einfluß der bösen Geister abzuhalten. Den Himmelskörpern erwiesen sie ebenfalls göttliche Verehrung. Bon dem Zendvolke stammen die Parsen der, welche beim Feuer ihre Gebete verrichten. Diese Gebetweise verkehrte sich in die Anbetung des Feuers — Diese Religion ging auf die Perser über. 4. Der König der Perser betrachtete alle Eroberungen als sein Eigenthum. Ein glänzender Hofstaat umgab ihn; sieben Fürsten standen an der Spitze desselben. Dieselben führten die Ehrentitel: Augen, Ohren, Hand des Königs. Statthalter (Sa» trapén) brachten auf, was der königliche Hof und das Heer bedurfte. 2. Geschichte der alten europäischen Völker. 1) pik ìlr'lkchcn. 1. Einwanderung und Ueber blick über die g ri echi» 12.

5. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 185

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der alten europäischen Völker. 185 gehende Verderben aufzuhalten. Von den entsittlichten und ver- weichlichten Egyptern, Asiaten und Griechen ging die Macht und die Herrschaft auf die kräftigern und unverdorbenern Rö- mer über. 11. Die Feldherrn Alexanders kämpften 23 Jahre um die Herrschaft. Der gebildetste und weiseste, Ptolomlus, erhielt Egypten und Palästina. Er zog viele Juden in's Land und räumte ihnen große Vorrechte ein. Es bildete sich in dieser Zeit eine besondere alerandrinische Schule, deren rein- biblische Lehren durch griechische Weltweisheit verändert wurden. Sein Sohn, Ptolomäus Philadclphus (284 v. Ehr.) legte in Alexandrien eine große Büchersammlung an; die größten Ge- lehrten versammelten sich daselbst. Auf den Rath seines Biblio- thekars ließ er durch 72 jüdische Gelehrte die hebräische Bibel in die griechische Sprache übersetzen, welche Uebersetzung man die Septuaginta (die Siebzig) nennt. Unter den spätern Pto- lomäern riß durch Schwelgerei und Vergnügungssucht die größte Sittenlosigkeit ein; sie wurden mit dem Laude eine Beute der Römer. 12. Ein anderer Feldherr Alexanders, Scleucus, gründete das syrische Reich. Unter ihm drang ein Schwarm Gallier oder Deutscher in Kleinasien ein; diese gaben einer Landschaft in Phrygien den Namen Galatien. Ein Nachkomme desselben erhob Antiochien am Orontes, sechs Stunden vom Meer, zur Hauptstadt. Der Handel des innern Asiens zog sich dahin; diese Stadt wurde der Sitz des üppigsten Lebens. Palästina wurde von diesem Reiche abhängig. — Antiochus Iv., gewöhnlich Epiphanes genannt, suchte griechisches Wesen in Palästina zu verbreiten. Schon wurden in Jerusalem Schauspielhäuser er- richtet. Auf seinem Zuge nach Egypten besuchte er Jerusalem, entweihte und plünderte den Tempel, verbot den Dienst Jeho- vas, ließ überall Götzenaltäre errichten, und gebot den Juden, den heidnischen Götzen zu opfern, um sie mit den Syrern zu einem Volke zu verschmelzen. Der Priester Matthatias mit seinen fünf Söhnen stand 167 v. Eh. wider die Syrer auf; sein Sohn Judas Maccabäus schlug die Syrer aus dem Lande. Diese Priesterfamilie errang fürstliche und hohenpriesterliche

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 186

1849 - Karlsruhe : Groos
186 Geschichte der alten europäischen Völker. Wurde. Ein Nachkomme derselben, Johannes Hyrkanus, besiegte die Samariter und brachte die Idumäer (Edomiter) zur Annahme deö Gesetzes. Unter seinen Söhnen, die man Maccabäer nennt, erhoben sich Thronstreitigkeiten', die durch zwei Religionssecten, die der Phariiäer und der Sadducacr genährt wurden. Der Römer Pompejuö schlichtete diese Streitigkeiten. Unter diesen Wirren schwang sich der Edomiter Antipater empor. Der Sohn desselben war Herodes dcrgroße, der sich durch die Gunst der Römer zum unumschränkten König von ganz Judäa erheben liest. Unter ihm wurde Christus geboren. 2) Horn und die Römer. 1. Einwanderung und Ueber blick über die röm. Geschichte. Die Einwanderung der Völker nach Italien scheint von Illyrieu her stattgefunden zu haben und muß der von Griechenland vorangegangen sein. Die Römer selbst leiteten ihren Ursprung von Troja her. Unter den italischen Stämmen kom- men auf dem Festland Osker, Umbrer und Tuökcr vor; der Stamm der Etrusker weicht von den genannten stark ab und scheint von den Rhäticrn herzukommen, welche die Alpen (die Schwei;) bewohnten; die Rhätier aber scheinen mit den Ger- manen verwandt zu sein. Die Sprache der Römer oder die lateinische Sprache besteht als eine selbständige neben der der Griechen, verwandt mit derselben, und ist in Manchem reiner und altcrthümlichcr. Die Geschichte der Römer beginnt vom Jahr 754 v. Ehr.; ihr Glanz steht zwischen den Kriegen mit Carthago und der Eroberung Makedoniens (264—168 v. Chr.), hält aber an bis anderthalb Jahrhundert nach Chr; nach Antoniu und Mark Aurel beginnt des weiten Reichs Verfall. 2. Von der Stadt Rom ging römische Herrschaft,'römisches Wesen und römische Bildung aus. Die Stadt nahm nach und nach sieben Hügel ein, jetzt zwölf, und faßte später eine Million Bewohner. Sie ist sechs Stunden vom Meere entfernt. Eine liebliche Gegend, ein milder, warmer Himmel, beförderten das öffentliche Leben. Aus .47 Thoren führten 31, zum Theil pracht- volle, Kunststraßen nach allen Gegenden der Welt. Die Zwillings- .-rüder Ro mulus und Remus haben um's Jahr 773 v. Chr.

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 184

1849 - Karlsruhe : Groos
184 Geschichte der alten europäischen Völker. lagern auf fremdem Boden erwachte in Vielen die Lust, sich der Aufsicht der Staatsaufseher (Ephoren) zu entziehen und fieier zu leben. Den einfachen Sitten entwöhnt hatten sie fremde Ge- nüsse kennen gelernt, die sie sich nicht mehr versagen wollten. Bald wußten sie die Gesetze zu umgehen und so wurden nach und nach die lykurgischen Einrichtungen untergraben. Die Staaten 2. Rangs erhoben sich; unter diesen Theben, dessen großer Kriegsheld Epaminondas die Macht Spartas brach. Mit dem Tode des letzter» sank Griechenlands Größe dahin. 9. Philipp, König von Macedonie,,, mischte sich in die innern Angelegenheiten Griechenlands und unterdrückte durch List und Gewalt die griechische Freiheit. Sein Sohn Alexander führte 333 v. Chr. aus, waö sein Vater vorbereitet hatte; er löste das große persische Reich auf, eroberte Asien bis zum Indus und stiftete die griechisch-macedonische Weltmonarchie. Auf seinem Zuge durch Syrier, nach Egypten besuchte er Jeru- salem, betrat an der Hand des Hohenpriesters Iaddua den Tempel, brachte im Vorhofe desselben dem Jehova ein Opfer nach jüdischer Vorschrift. Er gründete Alexandrien; dasselbe wurde nun der Mittelpunkt des Welthandels und der Sit; der morgenländischen und abendländischen Geistesbildung. Perser und Griechen suchte er zu einem Volke zu verschmelzen. 10. Durch die Züge Alexanders des Großen wurde grie- chische Sprache und griechische Bildung nach Asien und Nord- afrika hin verbreitet. Selbst die Juden machten sich mit der griechischen Sprache und mit griechischer Weltweisheit bekannt. Ein allgemeiner geistiger Verkehr verbreitete sich von Alexan- drien aus. Die Völker lernten sich einander verstehen und ihre gegenseitigen Bedürfnisse kennen und werthschätzen. Die Auflösung deö großen persischen Reiches war für die einbegriffcnen Völker im Ganzen wohlthätig. Das Wohl der einzelnen Länder wurde durch Erklömme, die ans der Zerthei- lung des großen macedonijch-persischen Reiches hervorgingen, besser befördert, als durch Statthalter (Satrapen). Der neue geistige Verkehr und die griechische Bildung ver- mochten jedoch nicht, das auö dem Zerfall der Sitten hervor-

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 325

1890 - Gotha : Perthes
325 Leiche nach Babylon schaffen, wo sie unter feierlichem Gepränge sollte verbrannt werden. Er selbst legte eine Trauerlocke auf den Sarg des Freundes, dessen Wagen die Feldherren mit ihren Waffen, Kostbarkeiten und frommen Geräten schmückten. Hierauf geleitete Perdikkas mit Hephästions Ritterschaft, die fortan seinen Namen und sein Bild als Feldzeichen führen sollte, den Sarg nach Babylon, wo man einen Scheiterhaufen errichtete, und wo im nächsten Frühjahre die Kampfspiele der Totenfeier sollten gehalten werden. Dinokrates leitete den Prachtbau des Scheiterhaufens, und 3000 griechische Künstler gingen nach Babylon, um die Leichenspiele zu feiern. Zur Zeit der Leichenverbrennung kamen viele Gesandtschaften nach Babylon, welche eine heilige Bestimmung hatten, denn sie sollten erklären, daß Griechenland den König als einen Gott verehre, weshalb man ihm goldene Kränze übergab, welche die griechischen Staaten dem neuen Gotte weihten. Bald darauf kehrten andere Priester aus Ammonium zurück und brachten die Antwort des dortigen Orakels, daß man dem Hephästion als einem Heroen opfern solle. Hierauf befahl Alexander die Totenfeier. Es war ein Teil der Mauern Babylons abgetragen, um für den Prachtbau des Scheiterhaufens Raum zu gewinnen, der sich in fünf Absätzen, 200 Fuß hoch emportürmte, leuchtend von Gold und Purpur, geschmückt mit Gemälden, Statuen und mit Sirenenbildern auf der Höhe des Gebäudes, von welcher herab die Trauerchöre für den Toten erklangen. Unter Totenopfern, Trauerzügen und Klaggesängen der Anwesenden ward der Scheiterhaufen angezündet, und vor den Augen Alexanders sank das wunderbare Werk in den Flammen lodernd zusammen, nichts als Zerstörung, Öde und Trauer um den Verlorenen zurücklassend. Den Schluß machten Opfer für den Heroen Hephästion, wobei Alexander die ersten Spenden lieferte; es wurde die ungeheuere Zahl von 10 000 Opferstieren geschlachtet,

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

10. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 159

1828 - Düsseldorf : Schaub
159 — Geschenk für Confrrmanden. Erweckungen zur Andacht in den heiligen Tagen der Einsegnung und der ersten Abend mahls fei er gebildeter junger Christen. Von I. P. Hundeirer. 1 Thlr. 12 Ggr. oder 1 Thlr. 15 Sgr. oder 2 Fl. 42 Kr. Dieses Buch bricht in unserer nicht kärglich ausgestatteten ascetlschen Literatur für Confirmanden, eine neue Bahn auf eine in der Thal sehr empfeylungswürdige Weise. Der Verfas- ser deffelben, welcher sich beinahe fünfzig Jahre mit der Erzie- hung von Jünglingen aus gebildeten Standen beschäftigte, und in den letzten zwanzig Jahren seines pädagogischen Wirkens, als Vorsteher der Erziehungsanstalt zu Vechelde bei Braunschweig, seine Zöglinge auf die kirchliche Einsegnung und erste Abend- mahlsfcier vorzubereircn halte, bemerkte, daß manche seiner Con, sirmanden nach vollendetem Religionsunterrichte nicht recht wuß- ten, womit sie sich in den eintretenden heiligen Lagen in reli- giöser Hinsicht beschäftigen und in der Stille der Einsamkeit un- rerhalten sollten. Diese Bemerkung führte ihn auf den Gedan- ken, eine Schrift auszuaibciten, welche, ohne ein eigentliches Erbauungs- oder Andachrsbuch zu seyn, dennoch dem Zöglinge der Religion, in den heiligen Lagen seiner Consirmarion und der ersten Abendsmahlsfeier eine wirkliche religiöse Unterhaltung gewahren, und sein Gemüth in beständiger Verbindung mit der höchsten Feier fernes Lebens erhalten könnte. — So entstand diese Schrift, deren Zweck cs ist, junge Christen zu erwecken, zur Andacht und zum Gebet zu ermuntern, zum eigenen Nach, denken über die hohe Wichtigkeit des Eintritts in den Bund Christi anzuregen. Nach einigen allgemeinen Betrachtungen über die Feierlichkeit der Consirmation enthält sie 1) Erweckungen nach vollendetem Religionsunterrichte. 2) Erweckungen a.n Con- sirmationstage. 3) Erweckungen vor und nach der ersten Abend- mahlsfeier. 4) Einige Gebete. 5) Für die Tage der Trennung vom väterlichen Hause. 6) Einige Lieder. — Mögen recht viele Eltern und Erzieher dieses auch durch Druck und Papier ausgezeichnete Weihgeschenk ihren Kindern und Zöglingen irl die Hände geben! C. L. T. Lieth's Elementarbüchlein zur leichten und gründlichen Erlernung d^s Lesens. Ite Lieferung. 6te Auflage, ä 1 gr. (Nb. 12 Stück 9 Ggr. oder 40 Kr.) Dasselbe 2te Lieferung 3te Auflage, ä 1 gr. (Nb. 12 Stück 9 Ggr. oder 40 Kr.)
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