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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 18

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 18 — Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen der Festländer ab. — Erklärungen!) Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge. Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch- schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer). Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken (z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland, Hügellaudschafteu u. f. w. Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge. Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er- Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge. Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge, die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und Schluchten aller Art voneinander getrennt sind. Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher). Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an- geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud, unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.) Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten- gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder- steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.

2. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

3. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

4. Erdkunde - S. 13

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 13 — Nur erwähnen wollen wir endlich noch der elektrischen und optischen Erscheinungen in der Luft. Zu jeuen zählen: die Ge- Wittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das St. Elms- feuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind: der Regen- bogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Nebensonnen und Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmerlicht, die Luftspiegelungen u. s. w. Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise nicht genau mit Ziffern ausdrücken. D^ die Luft nach oben all- mählich dünner und dünner wird, so muß mau eben annehmen, daß sie sich gauz unmerklich im Welträume verliere. Verteilimg von Festland und Wasser ans der Erdoberfläche. „Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel, das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche, die östliche 2^ mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung in eine Land- (Bild 4) und in eine Wasserhalbkugel (Bild 5) ge- Bild 4. Landhalbkugel. Bild S. Wasserhalbkugel. führt. (Ungefähr in der Mitte der letztern finden wir Neu-Seeland, in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)

5. Erdkunde - S. 15

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 15 — / Arten und Benennungen der Glieder von Erdteilen und von Meeren. — Äie knstengliedernng der Länder. Man unterscheidet an jedem Erdteil die geschlossene, zusammen- hängende Hauptmasse und die Glieder. Jene nennt man den Rumpf des Erdteils. Die Glieder sind entweder ganz vom Erdteil getrennt, also rings vom Ocean umgeben, oder sie sind nur im größten Teile ihres Umsanges vom Meere umflossen, während sie auf einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängen. Im erstem Falle heißen sie Inseln, im letztern Halbinsel». Sehr schmale, lang- gestreckte Halbinseln nennt man Landzungen. Ein kleiner, aber steiler Landesvorsprung heißt Vorgebirge oder Kap. Schmale, zwi- schen zwei Meerflächen eingezwängte Landstriche, welche zwei größere Ländermassen verbinden, heißen Landeugeu. Die Ränder der Fest- länder, welche vom Meere begrenzt werden, nennt man Ufer, Küsten oder Gestade (Steilküsten, Klippenküsten und Flachküsten). ^ Die Inseln werden — je nach ihrer Lage in Beziehung auf die Kontinente — in koutiueutale oder oeeauische unterschieden. Die ersteren sind entweder als losgetrennte Teile des benachbarten Kontinentes zu betrachten, oder sie sind (in der Nähe der Fest- länder) durch Anschwemmungen entstanden. Vom Kontinente ab- gelöste Inseln sind z. B. die britischen. Zu den „Anschwemmungs- inseln" hat man z. B. Usedom und Wollin zu rechnen. Die „oceanischen" Inseln liegen fern von Kontinenten. Sie sind ent- weder vulkanischen Ursprungs oder von Korallentierchen (aus Kalk- ablagerungen) aufgebaut. Die Zahl der Jnfeln beläuft sich auf mehrere Tausende. An Größe sind sie weit mehr voneinander verschieden als die Erdteile. Als Teile des Meeres erscheinen z. B.: Binnenmeere, die fast ringsum vom Lande umschlossen sind, Buchten oder.baien, das sind kleinere Einschnitte des Meeres ins Festland, Meerbusen oder Golfe, größere Meereseinschnitte, Fjorde, d. h. schmale und lange Meereseinschnitte mit steilen Ufern.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 134

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
134 Die ostafrikanischen Inseln. §. 40. 7. Die Inselgruppe Tristan da Cunha im südatlantischen Océan, beinahe auf einer geraden Linie zwischen Cap Horn und dem Cap der guten Hoffnung, benannt nach dem portugiesischen Entdecker (im I. 1506), ein, freilich schwer zugänglicher, Punkt zum Wassereinnehmen und Einkäufen von Lebensmitteln (gegen Kleider und eiserne Geräthschaften), dessen Besuch die Fahrt nach Indien oder Australien weniger verlängert, als das Anlaufen beim Vorgebirge der guten Hoffnung. Nur die Hauptinsel, ein etwa 8300' hoher vulkanischer Kegel, ist von einigen vom Cap ausgewanderten englischen Familien augesiedelt und steht unter dem Schutz des Capgouvernements. Sie bildet vermöge ihrer Lage einen wich- tigen Punkt für hydrographische und meteorologische Untersuchungen. *) B. Im indisch en Océan oder die ostafrikanischen Inseln: 1. Madagascar, von der parallel laufenden Ostküste Afrikas durch den breiten Canal von Mozambique getrennt, eine der größten Inseln der Erde (10,500 □ M.). Die Bildung ihrer Oberfläche ist sehr verschieden von der der vulkanischen westafrikanischen Inseln und ähnlich der des gegenüberliegenden Continents (im Innern weite Hochebenen, aus denen sich ein Gebirge erhebt; terrassenförmiger Abfall des Plateaus nach der Westküste, deren nördlicher Theil viele treffliche Häfen hat), wogegen in Folge einer außerordentlich reichen Bewässerung die Pflanzen- und Thierwelt wesentlich von der des benachbarten Continents abweicht, natürlich zu ihrem Vortheile. Ein Kriegerstamm (die Howas) beherrscht jetzt die (4vr Mill. E.? der) Insel. — Die Insel St. M arie am Ostrande besitzen die Franzosen^ 2. Die (18) Comoren, im nördlichen Eingänge des Canals von Mozambique, sind meistens von arabischen Sultanen beherrscht; Mayotta haben die Franzosen besetzt. 3. Zu den (3) Mascarenischen Inseln (nach dem Ent- decker, dem Portugiesen Mascarenhas, benannt) gehört: das eng- lische Mauritius (170,000 E.), früher (als französische Besitzung) Ile äs Branes, mit der Hauptstadt Port Louis (28,000 E.), und die französische Insel La Réunion (bis 1848 Bourbon). 4. Die beiden benachbarten englischen Inselgruppen der (17) Am iranien (Admiralitätsinseln) und der (29) Seychellen oder Mahe-Jnseln. 5. Sokotra, 2) am Eingang des arabischen Busens, unter der Herrschaft eines Sultans an der Südküste von Arabien (in Geschen). 0 Näheres in Petermann's Mittheilungen, 1855, S. 79 ff. l) Daselbst, 1861, S. 149 ff.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Die Tiefländer Asiens. §. 15. d. Zwei contineutale Ströme der westlichen Richtung: Gi- hon oder Amu (Orus) und Syr (Jarartes), welche aus gleichem Q-uellgebiete dem Aralsee zufließen. 4. Das Tiefland, welches mehr als ein Drittheil des Erd- theils (284,000 □ M.) ausfüllt und den untern Lauf der großen Wassersysteme enthält, zerfällt, wie das Hochland, in zwei an Aus- dehnung noch ungleichartigere, an absoluter Höhe natürlich weit gleichartigere Theile: a. Das innere, der continentalen Seite des Planeten zuge- wandte Tiefland (240,000 lum.) umfaßt Sibirien und Turan, beide von sehr ungleichem Umfang, denn Sibirien erstreckt sich in der ganzen Breite des Erdtheiles, wovon es Vs ausmacht. Das Tiefland von Turan (mit dem Aralsee) bildet den Ucbergang von Asien nach Europa. d. Das äußere, der oceanischen Seite zugekehrte oder pela- gische Tiefland (54,000 lum.) zerfällt wieder in mehrere einzelne Tiefländer, die alle von anderen Meeren bespült, anderen Erd- theilen zugekdhrt sind und in ihrer natürlichen Beschaffenheit eine außerordentliche Verschiedenheit aufzuweisen haben, auch unter ein- ander in fast gar keiner Verbindung stehen und daher sehr mannich- faltig zwischen den andern Bodenformen gruppirt sind. aa. Das chinesische, am stillen Ocean, Amerika zugewendet, reichlich bewässert und trefflich angebaut. bb. Das indo-chinesische, der südlichen Inselwelt zugekehrt, ebenfalls wasserreich, aber sumpfig und daher bei der Lage in der heißen Zone ungesund, größtentheis noch unbekannt. ee.' Das indische (Hindostan) zwischen zwei Meeren oder viel- mehr Meerbusen, wird von drei Stromsystemen reichlich bewässert und von drei Plateaulandschaften begrenzt. Durch seine Lage aus der Grenze der heißen Zone hat es deren Vortheile ohne ihre Nachthetle, ist daher trefflich angebaut (außer im äußersten W., wo zuerst der Steppencha- rakter erscheint) und dicht bevölkert. 66. Das syrisch-arabische, nicht vom Ocean, sondern nur vom persischen Meerbusen bespült, daher nur mittelbar eine oceanische oder pelagische Niederung. Während es in seiner nordöstlichen Hälfte bewäs- sert ist, bildet das klebrige größtentheils eine Sandwüste und daher den Uebergang zu Afrika.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 340

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
340 Vertikale Gliederung Großbritanniens. §. 66. gemeinen eine bedeutende Küstenentwickelung, eine Menge von sichern Buchten und guten Häfen, eine reiche Jnselbil- dung, ins Besondere aber eine mehrmalige isthmische Ver- engung durch von beiden Seiten tief einschneidende Meerbusen und zwar eine zweimalige in England und eine zweimalige, weit stärkere, in Schottland. Die Einschnitte des Meeres sind am bedeutendsten an der dem Ocean zugekehrten Westseite, wo die Gebirge keine so gleichmäßige Aus- spülung gestatteten, wie an der flachen Ostküste. Durch solche eindrin- gende Meerbusen und vorspringende Halbinseln ist die Westseite Eng- lands in drei Gebiete gesondert. Dieselbe Gliederung wiederholt sich auf der Ostküste durch erweiterte Flußmündungen und zwei, jedoch kleinere und weniger schroff vorspringende Halbinseln (Kent, Ostangeln), welche in starken Bogen abgerundet sind. Im nördlichen Schottland, wo die Gebirge von Meer zu Meer reichen, finden sich auch an der Oftseite gleich tiefe Einschnitte des Meeres. Durch ein zweimaliges Eindringen desselben von beiden Seiten (durch welche Busen?) hat Schott- land ebenfalls eine natürliche Gliederung in drei peninsulare Abschnitte erhalten, die hier, wie in Griechenland die ähnliche zweimalige isthmische Verengung, die Grundlage der politischen Eintheilung in Süd-, Mittel- und Nordschottland geworden ist. Auch Irland hat an der dem Ocean zugekehrten Westseite die Fjordenbildung, nicht aber an der einem Binnen- meere (der irischen See) zugewendeten Ostseite. Inseln finden sich hier, wie an den Küsten Griechenlands, in Menge und zum Theil in Gruppen, jedoch — mit Ausnahme der Insel Wight an der Südküste — nur auf der Nord- und Westseite Schottlands und zwischen England und Irland (Benen- nung der wichtigsten nach der Karte!); dagegen hat die Ostseite Großbritanniens und die Ostseite Irlands keine Insel von Be- deutung. Die normannischen Inseln, die Ueberreste der ehemaligen englischen Besitzungen in Frankreich, sind durch England von dem Continente, dem sie natürlich angehören, in politischer Beziehung abgelöst worden. Vertikale Gliederung. Während die horizontale Gliederung vielfach an Griechenland erinnert, ist der vertikale Bau in beiden Ländern ein ganz verschie- dener. Hier ist es nicht ein Gebirgsknoten in dem Innern des Landes, von welchem Parallelketten ausgehen, um hochgelegene Thalkessel und kleine Tafelländer einzuschließen, wie in Griechen- land, sondern die Gebirge liegen vorzugsweise im W. und nehmen in der Richtung gegen N.-O. an Breite zu, weshalb in England die Ebene, in Schottland das Gebirge die überwiegende Boden- form ist.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 14

1874 - Mainz : Kunze
14 Ueber geographischen Unterricht. Von Stellung und Gestalt des Erdballs z. B. wird man nicht reden können, ohne der älteren Ansichten darüber und deren allmählicher Läuterung zu gedenken. Und was die Abtheilung der Menschheit in Rassen, die Ver- breitung der Völker über die Erde, die Verschiedenheit ihrer Kulturzustände und die Ursachen dieser Verschiedenheiten betrifft, so ziehen wir sie nnbe- deutlich in den Bereich der Geographie, da sie offenbar in Wechselwirkung mit der klimatischen Beschaffenheit, den physischen Formen und dem Anbau der Länder stehen. Das Menschengeschlecht ähnelt den übrigen Natnror- ganismen. Wie diese nach Himmelsstrichen, nach Grund und Boden, in verschiedener Gestaltung sich zeigen, so ist auch der Mensch nicht überall der gleiche. Er erscheint Physisch und geistig ein anderer in Guinea als am Libanon, anders am Ganges als am Amur; „der hochgebirgische Schweizer, der paralische Niederländer, der oeeanische Britte, der eontinentale Stabe' der vulkanische Italiener, der archipelagische Grieche, der Beduin in der Wüste, der Nomade in den Steppen — sie sind alle eins mit ihrer Loealität und mehr oder weniger das persönlich gewordene Wesen ihres Bodens." Und wenn auch der Mensch, gemäß seinem Begriffe als zusammengefaßte Natur oder als Organismus, in welchem alle anderen Organismen gleich- sam wie iu einem Brennpunkte vereinigt zu ihrer Erfüllung kommen, und gemäß seiner Bestimmung, die Natur zu verklären und den Erdboden mit in den Prozeß seiner Entwicklung hineinzuziehen, die den nnvollkommeren vegetabilischen und animalischen Organismen gezogenen Schranken durch- bricht, terrestrische Ubiquität behauptet und den freien Geist gegen die nn- freie Natur geltend macht, demnach fähig ist, in fremden Erdgürteln sich zu akklimatisiren und die Kultur seiner Heimat zugleich mit zu verpflanzen: so ändert sich doch bald unter dem fremden Himmel seine Lebensweise, und die Kultur seiner Nachkommen wird fremde Formen und Farben annehmen. Sogar kirchliche und bürgerliche Einrichtungen vermögen kaum, den klima- tischen Einflüssen zu entgehen. Welcher geographische Lehrer wird nun seine Vorträge nicht mit Hin- Weisungen aus solche geschichtliche Erfahrungen anziehender und fruchtbringen- der machen wollen? Wer könnte den Gegensatz, worin die jetzige Verödung und Uubedeutsamkeit mancher Länder mit ihrer ehemaligen Blüte und Wich- tigkeit steht, unberührt und für die Bildung feiner Zöglinge unbenutzt laffeu? Ganz natürlich heben sich deshalb die herrlichen Bilder alter Zeit, wie unter andern die syrische Küste und das Nilland, Hellas und Italien sie darbieten, nicht bloß im geschichtlichen, sondern auch im geographischen Unterrichte hervor. Und umgekehrt werden wir, wenn die Karte vom heu- tigert aufblühenden Amerika vor uns liegt, an die Zeiten seiner Entdeckung erinnert, und uuwillkürkich zu Vergleichungeu der Gegenwart mit der Ver-

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 15

1874 - Mainz : Kunze
Ueber geographischen Unterricht. 15 gangenheit veranlaßt. Ja man fühlt sich zu der Frage hingedrängt, was aus diesem Welttheile, bei seinem Mangel an gewissen die bürgerliche und geistige Entfaltung der alten Welt befördernden Produkten, geworden wäre ohne die Verbindung mit Europäern. Selbst die bloße Betrachtung der Gestalt und Größe eines Welttheils, oder eines seiner Glieder, und die Vergleichuug der Gestalten mehrerer Welttheile und ihrer Glieder unter einander, führen gradwegs auf Ver- muthungen, die ihre Bestätigung in der Geschichte suchen müssen. Denn wie z. B. die Nähe des Meeres der geistigen Entwickelung günstiger ist, als das entfernte Innere der Kontinente, so deutet auch eine vielgestaltete busenreiche Küste auf eiue höhere Kultur, als ein Küstenland, das zackenlos und einförmig und ohne Nachbarschaft von Inseln sich hinstreckt. Hellas mit feinem Archipel, Großbritannien, die ganze Süd- und Westhälfte von Europa, so entgegengesetzt der geringen Küstenentwickelung Afrikas, liefern die Belege dazu; sowie in der Osthälfte der nordamerikanischen Union den Staaten nördlich von Carolina stets das Uebergewicht an Bildung und Macht bleiben wird. Daß auch unser Lehrbuch auf dergleichen Beziehungen der Ge- schichte zur Geographie Rücksicht genommen, wird man, wenn nicht aus besonders dazu bestimmten Kapiteln, doch aus häufig eingestreuten Be- merkungen leicht ersehen. Jedoch war Maß darin zu halten; es konnte nur so viel davon mitgetheilt werden, als der vorwaltende Zweck des Schulunter- richts erlaubte. Die Jugeud soll freilich, und sei sie auch mit dem Fuuda- meut des Wissens allein beschäftigt, jederzeit zum Denken angeregt werden; aber wahr bleibt es ebenfalls: es gibt viele Resultate Wissenschaft- li cher Studieu, die fichnnr zum Schlußsteine der Bildung eig- nen und über die Schuljahre hinaus liegen. §. 20. Deutschland wird nach dem Gange des vorliegenden Lehr- buchs zweimal zum Gegenstand des Unterrichts gemacht, doch auf verfchie- deue Weise. Wenn der erste Kurs es hauptsächlich nach Gebirgen, Strom- gebieten und Ortschaften kennen lehrt, und nur Lokalgeschichtliches einsticht, so betrachtet es der spätere des dritten Abschnitts im Ganzen, fügt einen Umriß der Gefammtgefchichte nebst statistischen Bemerkungen hinzu und geht die einzelnen Glieder des Bundesstaates durch. Vielfache Hin- Weisungen auf den früheren Kurs werden allerdings unerläßlich, aber gerade dadurch soll der Schüler sich zum Arbeiten veranlaßt sehen, und seine Be- kanntschaft mit dem Vaterlande sich nur um so fester begründen. Was eignete sich mehr dazu, den Ausspruch Schillers: Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen u. s. w.
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