Paris.
267
121. Die Festung Paris mit dem Kranze der inneren und der äußeren Forts
(in schwarzen Vielecken). Maßstab 1:386 000. — Breite in Wirklichkeit 42 km.
die bevölkertste Stadt des Europäischen Festlandes mit 2,9 Mill. E.z der erste Gewerbeplatz des Landes
und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist es die erste Handels-
stadt Frankreichs, die in Le Havre gewissermaßen ihren Seehafen hat, sowie der erste Geldmarkt unseres
Festlandes. Die großartige Weltstadt mit ihren Reichtümern zu schützen, dienen zahlreiche, der älteren
Umwallung weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenburg-Strelitz, eine Lager-
festung, mit der sich an Ausdehnung keine andere messen kann.
In der nächsten Umgebung unmittelbar im S.w. an der Ringmauer Boulogne-sur-Seine (57),
nach dem der berühmte Bois benannt ist. — Gegenüber am anderen Ufer St. Cloud. Das Schloß wurde
am 13. Oktober 1870 von den Franzosen in Brand geschossen. — Dicht dabei Sèvres. Die Werke seiner
Porzellanmanufaktur sind durch ihre Malerei ausgezeichnet. — St. Germain-en-Laye, reizend gelegen
an der Seine, ehemalige Residenz. Friede zwischen Ludwig Xiv. und dem Großen Kurfürsten 1679. —
Versailles (60), 15 km w.s.w. von Paris; Schloß Ludwigs Xiv., später zu einer Ruhmeshalle des fran-
zösischen Volkes umgestaltet, mit großem Park, „wo die Bäume nur unter dem Lineal und dem Winkel-
maß wachsen durften", und mit Wasserkünsten, „die nur in regelmäßigen Zeichnungen sprudeln". Das
gewaltige, äußerlich etwas einförmige Schloß, der künstliche Garten („ee château de verdure“), kurz die
ganze in ursprünglich öder, sandiger Gegend hervorgebrachte („lavori sans mérite“) Schöpfung ist so reck)t
ein Ausdruck des unumschränkten französischen Königtums. Im N.w. die Fabrikstadt Levallois-
Perret (69). — St. Denis, dicht n. von Paris, Grabstätte der Könige (72).
Auch im weiteren Umkreise hat der Einfluß der Hauptstadt einer Anzahl von Orten, zum Teil noch
vom Ancien Régime her, Bedeutung und Ruf verliehen. Im S.w. Rambouillet, mit der berühmten
1 Darunter nur 35% Eingeborene, 37 000 Deutsche, insgesamt in Frankreich 87 800 (1906). Mit den Vororten
hat Paris 4.„ Mill. E.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Le_Havre Ludwig Schloß_Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Denis
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Frankreichs Mecklenburg-Strelitz Ringmauer_Boulogne-sur-Seine Ludwig_Xiv Versailles Paris Paris Rambouillet Frankreich Paris
B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien.
I. Der westliche Kriegsschauplatz.
Übersicht.
Der westliche Kriegsschauplatz umfaßt einen von der Schweizer Grenze bis zur Nordsee
sich ziehenden Landstreifen oon wechselnder Breite, dessen Nordostgrenze etwa einer Linie
folgt, die von Basel nach der Südspitze Lothringens am Mt. Donon zieht und von hier
der Westgrenze des Reichslandes, der Ostgrenze Luxemburgs und der Ost- und Nordgrenze
Belgiens bis ans Meer folgt. Die südwestliche Grenze wird etwa gebildet durch eine Linie
von Basel über Paris nach Calais. Der so bezeichnete Streifen hat also seine größte Breite
zwischen Paris und Lüttich — etwa 300 km —, während er an der Nordseeküste nur reichlich
100 km mißt und nach 8 zu sich keilförmig zuspitzt. Die Länge des Streifens beläuft sich in
der Luftlinie Basel—dünkirchen auf reichlich 500 km. Das ganze Gebiet umfaßt rund
100 000 qkm mit schätzungsweise 10—12 Millionen Einwohnern. Von politischen Gebieten
sind an ihm beteiligt das Großherzogtum Luxemburg, das aber nur als Durchmarschgebiet
für deutsche Truppen in Betracht kam, das Königreich Belgien und die nördlichen, nordöst-
lichen und östlichen Landschaften Frankreichs. Von deutschen Gebieten liegen im Kriegs-
schauplatz nur ein schmaler Grenzstreifen Lothringens zwischen Metz und dem Mt. Donon
und der Südwesten des Oberelsaß. Von dem gesamten Raum ist seit 1j Jahren die Hälfte,
rund 50000 qkm, von deutschen Truppen besetzt, wobei 29 000 qkm auf Belgien, der Rest
auf Frankreich entfallen. Dagegen beträgt der von französischen Truppen besetzte Rann:
auf deutschem Boden nur 1000 qkm. Die von den beiden Gegnern gehaltenen Gebiete
werden voneinander durch die etwa 900 km lauge Frontlinie getrennt, die sich im allgemeinen
in nordwestlich-südöstlicher Richtung erstreckt und deren Verlauf innerhalb der einzelnen
Landschaften bei deren Betrachtung angegeben werden wird.
In einer Zeit, in der die Eisenbahnen im Kriege für den Aufmarsch der Truppen, für ihre
Verpflegung und Umgruppierung das weitaus wichtigste Mittel darstellen, ist es von Bedeu-
tung, daß die Heeresleitungen beider Parteien namentlich im nördlichen Teil des westlichen
Kriegsschauplatzes über ein ungemein dichtes Bahnnetz verfügen konnten.
Bedenkt man, daß der gesamte westliche Kriegsschauplatz ein Gebiet alter und reicher Kultur
ist, daß die Zahl der Kämpfenden nach vielen Millionen zäh!t, daß ferner die Heere sich nicht nur
aus einzelnen Straßen bewegen und an einzelnen Punkten schlagen, sondern in einer ungeheuren
zusammenhängenden Front gleichsam flächenhaft über den ganzen Raum sich hinbewegen, so mag
man ermessen, wie groß die Summe der Werte materieller und ideeller Natur ist, die im Verlauf
von zwei Jahren hier der Vernichtung anheimgefallen sind. Schon oft sind diese alten Grenzländer
germanischen und romanisch-keltischen Wesens Zeuge erbitterter Kämpfe gewesen, aber noch nie
haben sie die Geißel des Krieges so furchtbar zu spüren gehabt wie im gegenwärtigen Ringen.
Der wilde Bewegungskrieg der ersten Kampfwochen, der unsere Truppen bis in die Nähe von
Paris brachte, wurde nach der Rücknahme unseres gesamten rechten Flügels und den Kämpfen
an der Aisne abgelöst durch den Stellungskrieg in Schützengraben und Artilleriestellung, jene
eigenartige Kampfform, die durch die genaueste Anpassung an Bodenart, Lberflächenform, Pflan-
zenkleid, Wassernetz und Siedeluug ihr Ziel zu erreichen sucht und durch diese weitgehende Beach-
tung der Eigenart des Geländes zu einer geographischen Betrachtung in besonderem Maße anregt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Donon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Vorderasien Nordsee Basel Lothringens Luxemburgs Belgiens Basel Paris Paris Luxemburg Belgien Frankreichs Lothringens Belgien Frankreich Paris Schützengraben Lberflächenform
44
B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien,
Iii. Die Ostfront.
Übersicht.
Weittäumig- Das erste und beherrschende Merkmal des Ostens von Europa ist die Raumweite der
feit des Ebene, deren Anwachsen sich bereits nach dem überschreiten der Elbe bemerkbar macht.
%?a5?sau ° Küste der Ostsee rückt nach N vor, das Mittelgebirge weicht nach 3 zurück, so daß die Eut-
sernung zwischen beiden unter 14° 0 etwa 320 km, aus dem 18. Meridian (Troppau—-Brom-
berg) bereits 540 km beträgt, bei 22° (östlich von Tilsit) auf mehr als 750 km steigt und sich
dann an der Winterfront 1915/16 vom Rigaischen Meerbusen bis gegen den Lemberger Land-
rücken auf rund 1000 km, gleich der Entfernung Eöln—königsberg i. Pr., steigert. Von dieser
Stadt bis St. Petersburg sind es 990 Bahnkilometer, von Dünaburg ab noch rund 500, also
etwa 25 Marschtage, während Moskau, der andere schon einmal von einem westeuropäischen
Heer erreichte Zielpunkt, von Warschau 1224, von unserer Ostfront gegen 700 Bahnkilometer
abliegt. So mußte den Truppen/ die von unserer Grenze ab wochenlang marschierten
und innner wieder marschierten, das Gesühl der Unendlichkeit dieser Ebene erwachsen. Daß
in ihr der beste Schutz des Russischen Reiches liegt, ist von diesem selbst mit Zielbewußtsein
in seinen Kriegen gegen Westeuropa nicht ausgenutzt worden. Als 1709 die Heere Karls Xii.
in diesen Weiten auf der Suche nach Kriegszielen ihre besten Kräfte einbüßten und schließlich
in der Ukraine scheiterten, erwuchs Peter dem Großen ungesucht das Geschenk, das ihm die
Weiträumigkeit spendete. Dem Franzo.senkaiser glaubten die Russen in Überschätzung ihrer
Heeresstärke bereits an der Grenze entgegentreten zu können, und als es Napoleon beinahe
geglückt war, sie hier abzufangen, ging es notgedrungen zurück; erst ganz allmählich dämmerte
ihnen unter der Erleuchtung von feiten preußischer Offiziere die Erkenntnis, daß die Weite
das feindliche Heer verschlingen müßte. Napoleon suchte die Raumweite durch Gewaltmärsche
zu bewältigen, aber an diesen und an der Ausgabe, sür die ganze Verpflegung in der Men-
schenleere selbst sorgen zu müssen, schmolz sein Heer zusammen. 1914 erschien das russische
Heer wiederum an den Grenzen, aber dieses Mal mit größerer Berechtigung, denn es war
wirklich fertig zum Angriff, was ihn: bis dahin zum Kriegsbeginn weder gegen Westeuropa,
noch gegen die Türkei, noch gegen Japan jemals gelungen war. So konnte es hoffen, nach
dem Bilde der Dampfwalze den Gegner zu zerquetschen; aber zun: Vorteil hat es ihm ja auch
diesmal nicht gereicht. Unsere Heeresleitung ist des Raumes Herr geworden durch metho-
disches Vorrücken aus verschiedenen Straßen mit Nachschieben von fahrbaren Wegen und
Eisenbahnen und hat dadurch die Russen anscheinend in ratlose Verlegenheit gebracht, daß
sie weiter nichts zu tun wissen, als sich in Massenanstürmen gegen die Grabenstellungen der
Verbündeten zu erschöpfen. Daß in dieser Stellung unsere Heere den russischen Winter
überstanden haben, ist eine Kriegsleistung ersten Ranges.
Grenz- Politische Grenzen durch diese Ebene zu ziehen ist leichter als ihre nachträgliche Ver-
linien. teidignng, natürliche Grenzen festzulegen kaum möglich; aber dafür darf es auch vou der
bisherigen Grenze zwischen Preußen und Rußland gelten, daß sie wenigstens nicht unnatür-
lieh ist, da sie nichts seiner Natur nach unbedingt Zusammengehöriges zerschneidet. So etwas
wie eine Natnrgrenze ist angedeutet durch die Linie von den Lemberger Höhen—bug—mitt-
leren Njemen, der leicht zu verteidigen ist, und eine zweite Linie kann gezogen werden durch
den Rigaischen Busen, längs des Laufes der Düna, die 1812 bis in den Winter hinein den
militärischen Grenzgraben Rußlands gebildet hat, weiter etwa über Dünaburg—minsk, dann
die unwegsame Fläche der Poljesje mit den Pripetsümpsen, das wolynische Festungsdreieck
Rowno—luzk—dnbno und etwa den Seret oder die Strypa in Ostgalizien. Der nördliche
Teil dieser Scheidelinie hat 1915/16 ebenso wie 1812 militärisch als Schutz für die Russen
ausgehalten, ähnlich so der Süden, die Mitte aber wird von den Grabenstellungen der
Verbündeten durchschnitten.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Dünaburg Karls Peter_dem_Großen Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Vorderasien Europa Tilsit Eöln—königsberg Petersburg Moskau Warschau Westeuropa Karls Ukraine Westeuropa Japan Rigaischen_Busen Ostgalizien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
44
Vi. Namen und Zahlen im geographischen Unterricht.
nächstgelegene größere Stadt, von deren Größe sich der Schüler möglichst
durch Beobachtung überzeuge, die Einheit. Die Einwohnerzahl dieser Stadt
wird fest eingeprägt und andere bedeutende Städte damit hinsichtlich ihrer
Größe verglichen, wozu die einfachsten Verhältniszahlen zu nehmen sind.
Eine zweite Einheit bildet die Hauptstadt Deutschlands, Berlin. Wenn der
^ , .> t . Schüler zunächst merkt: Berlin ist 30 mal so groß als Bromberg, so wird
er sich durch diesen Vergleich eine richtigere Vorstellung von Berlins Größe
machen, als wenn er sich von vornherein merkt: Berlin hat 1750000 Ein-
- wohner. Nun aber wird diese Zahl gemerkt. London ist dann dreimal so
groß als Berlin, Amsterdam und Brüssel ungefähr je 10 mal so groß als
Ft
diesen Verhältnissen auch die Einwohnerzahl einer bestimmten Stadt aus-
Bromberg, Stockholm fünfmal so groß. Gelegentlich kann der Lehrer aus
diesen Verhält:
' rechnen lassen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Berlin Berlin Bromberg Berlins Berlin Berlin Amsterdam Bromberg Stockholm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
27
Spitze zehn Oberste. Der Bote legte den 29 Meilen langen
Weg nach Sparta in zwei Tagen zurück, wo man auch Hilfe versprach, aber nach religiösem Brauch dieselbe erst nach Neumond senden könnte. In Athen beriet man, welche Verteidigungsart die beste sei. Wollte man sich in der Stadt zur Gegenwehr setzen, so konnte diese bald ausgehungert werden, wollte man den Engpatz Brilessos besetzen, so konnte man bei der Menge der Feinde leicht umgangen werden; daher schlug Miltiades vor, dem Feinde entgegen zu ziehen und ihn in offener Feldschlacht zu bekämpfen. Bei der Abstimmung fielen vier Stimmen für, ebenso viel gegen den Vorschlag aus, so
daß nun die Stimme des Vorsitzenden entscheiden mußte. Diesen nahm Miltiades auf die Seite und sprach zu ihm: „Bei dir liegt es, Athen in Knechtschaft zu bringen oder frei zu erhalten und dir ein Denkmal für alle Zeiten zu stiften. Wenn wir nicht schlagen, werden die Gemüter der Athener zwiespältig, schlagen wir sogleich, so sind die Athener mutig, und die Götter
werden uns beistehn. Von dir hängt alles ab. Trittst du
meiner Meinung bei, so wird unsere Vaterstadt frei und die erste in Griechenland, stimmst du mit den andern, so überlieferst du uns dem Hippias. “ Kallimachos entschied für Miltiades, und der Abmarsch ward angeordnet.
Nach sechs bis sieben Stunden hatte man die Höhen des Pentelikon überstiegen und sah das endlose Lager der Perser und ihre zahlreichen Schiffe am Strande. Ein Halbkreis von Bergen umschließt die zwei Stunden lange und 4000 Schritt breite wagerechte Ebene am Meere. Um sich gegen die Reiterei zu schützen, nahmen die Athener in dem heiligen Haine des Herakles aus einer Anhöhe vor Marathon Stellung; der Vorteil der Bewaffnung stand aufseiten der Athener. Obschon die Perser ein eroberndes Volk waren, trugen sie doch nur Schilde aus Flechtwerk, hatten weder Helm noch Panzer und führten
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
239
Paris ist in viel höherem Grade als die Hauptstädte der andern Staaten der Mittel-
und Brennpunkt des gesamten geistigen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens des
Landes. (Paris, c’est la France, Paris ist Frankreich). Es ist nicht nur die politische
Hauptstadt Frankreichs, sondern auch seine erste Fabrik- und Handelsstadt. Seine
Industrie ist von außerordentlicher Vielseitigkeit und umfaßt alle nur denkbaren Zweige der
Gewerbetätigkeit, erstreckt sich aber vorwiegend auf die Herstellung aller Arten von feineren
Bekleidungs- und Luxusgegenständen, Seidenwaren, Teppichen, Möbeln, Uhren und Schmuck-
sachen. Als Handelsstadt ist Paris einer der ersten Börsenplätze der Welt und einer der
größten Flußhäfen Europas mit einem Umsätze von mehr als 10 Mill. t jährlich. Die
Stadt ist auch der Mittelpunkt des französischen Eisenbahnnetzes. Von den 8 großen
Bahnhöfen gehen etwa 20 Linien aus, die Paris mit allen Teilen des Staates verbinden.
Abbildung 58. Boulevard des Italiens.
Aber auch auf wissenschaftlichem und künstlerischem Gebiet hat Paris ein Über-
gewicht über alle andern Städte des Landes, wie es sonst nirgends auf der Erde wieder
vorkommt. Alle bedeutenden Bücher, Zeitschriften und Zeitungen erscheinen in der Haupt-
stadt, und wer als Gelehrter, Schriftsteller oder Künstler auf Beachtung Anspruch erhebt,
muß hier seinen Wohnsitz nehmen. Endlich ist noch zu erwähnen, daß Paris auch die
erste Festung Frankreichs, die größte Festung der Welt ist. Schon vor dem Deutsch-
Französischen Kriege hatte der Festungsgürtel einen Umfang von 55 km. Seitdem ist eine
große Zahl von neuen, weit vorgeschobenen Festungswerken (Forts) angelegt worden, die
einen Kreis von 122 km Umfang bilden und eine Fläche von 900 qkm einschließen, so
daß es wohl selbst dem größten Heere unmöglich sein wird, die Stadt regelrecht
zu belagern.
Der Franzose nennt Paris mit Stolz die Hauptstadt der Welt, und bis in die neuste
Zeit hinein hatte er ein Recht dazu. Paris ist eine Prachtstadt, die ihresgleichen sucht, überreich
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Paris Frankreich Frankreichs Paris Europas Paris Italiens Paris Paris Frankreichs Paris Paris
— 82 —
einen kolossalen Raum umspannend. Das nordwestlich rückwärts gelegene
Soissons mit dem 23 Kilometer nordöstlich vorgeschobenen Laon, beide
mit detachierten Forts umgeben, bilden den nördlichsten Flügel dieses
zweiten Verteidigungsabschnittes.
Südöstlich von Reims folgt dann Vitry le Francis. An der
Marne, Einmündung des Rheinkanals, sowie der Bahnlinie Toul-Paris
gelegen, nur eine kleinere Festung, aber der Lage nach sehr wichtig,
sperrt es die genannte Bahnlinie ab. Nach Südosten reiht sich nun das
Festungssystem von Langres an, an den Quellen der Marne und
zum Teil auf dem Plateau von Langres gelegen. Als direkt in einer
der Vormarschrichtungen von Deutschland nach Paris gelegenes befestigtes
Lager ist Langres von großer strategischer Wichtigkeit. Obgleich bereits
früher durch eiue erhebliche Anzahl von Außenwerken geschützt (acht),
waren diese doch nicht genügend, bezw. lagen zu nahe an der Festung,
und schritt man daher zur Ausführung von weiteren vier Forts und
mehreren Batterien, so daß das Festnngssystem von Langres jetzt zu deu
stärksten Frankreichs gezählt werden muß. Von den detachierten Forts
sind besonders diejenigen von Dampierre, Plesnoye, Montlandon, Cog-
nelot und St. Menge zu nennen.
Besantzon schließt im Süden deu zweiten Verteidigungsabschnitt als
starker Waffenplatz ab, verschiedene hier sich kreuzende Bahnlinien
sperrend und beherrschend. Durch eiue bedeutende Anzahl von Forts,
welche die Flnßthäler des Doubs und Ognon beherrschet?, verstärkt,
bildet es am Ausgange der aus dem südlichen Elsaß über Belfort nach
Frankreich führenden natürlichen Straße, der Trouee de Beifort, ein
Reduit hiuter dem rechten Flügel der ersten Verteidigungslinie. Weiter
zurück, im Westen, liegt als fernerer Stützpunkt des rechten Flügels die
Festung Dijon, ein mit Forts umgebener starker, die hier sich kreuzenden
Bahnlinien beherrschender Platz, der dem vordringenden Feinde den Ein-
tritt von Süden in die nach Paris führenden Thäler der Ionne und
Seine verwehreu soll.
Die beiden vorbeschriebenen Befestigungslinien sind durch ein in den
letzten Jahren erheblich verbessertes Eisenbahnnetz verstärkt. Folgende
neun Linien dienen dem strategischen Aufmarsch nach Osten:
1. Lill°-M°ntmedy-^°^ ......... l. Korps.
Amiens^ £aon^tyrcmont........2' ®or^-
3 Roum / Eompiegne-Verdnn.......3. Korps.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Francis
Extrahierte Ortsnamen: Laon Reims Rheinkanals Deutschland Paris Frankreichs Belfort Frankreich Paris
— 81 —
Kette von Befestigungswerken. Man sieht ihn ans französischer Seite
daher als die zweite Durchbruchsstelle eines von Osten heranmarschieren-
den Feindes an. Dieser Teil ist fast ausschließlich durch das, ein natür-
liches Hindernis bildende Moselthal geschützt. Nordöstlich vorgeschoben,
nahe der deutschen Grenze, liegt in der Nähe von Luueville das Fort
Mauouvilliers zur Sperrung der Bahn von Straßburg-Saarburg. Im
Rücken dieses Grenzabschnittes sichert das Fort von Vourlemont den
Eisenbahnknotenpunkt von Nenschateau an der oberen Maas.
Der vierte Grenzabschnitt reicht von Epinal über Belfort
bis zur Schweizer Grenze. Die selbst nicht befestigte Stadt Epinal
wurde durch eine große Anzahl weit im Kreise vorgeschobener Forts zu
einem befestigten Lager ersten Ranges gemacht; von ihm aus folgt die
fortifikatorische Verteidigungslinie den Höhen des linken Moselufers bis
zum Kamme der Vogefen, der an seinem südlichsten Punkte erreicht wird;
es finden sich hier die Forts Arches, Remiremont, Rnpt, Lambert und
Servance. Sodann steigt die Linie zu dem in der Ebene liegenden Bel-
fort herab, welches, selbst befestigt, von einer vielfachen Reihe starker
Forts umgeben ist und durch die ihm südlich benachbarten Werke von
Hericourt und Lomont den Anschluß an die Schweiz behufs Sperrung
der Jurapässe findet.
Die in vorstehendem beschriebene erste Befeftignngslinie zeichnet
sich also durch eine bedeutende Anzahl großer und kleiner, fast ununter-
brochen zusammenhängender Befestigungsanlagen aus. Sie wird im
Norden und in der Mitte durch die natürlichen Terrainhinderniffe von
Maas und Mosel, im Süden noch durch den der Befestigungslinie vor-
gelagerten Vogefeukamm verstärkt, für welch letzteren eine besonders sorg-
fältige und eigenartige, durch eine Art von Guerillakrieg zu bewirkende
Verteidigung seitens besonders gebildeter Gebirgstruppeu gesorgt ist. Die
hervorragendsten Sperrforts sind noch durch starke Panzertürme ver-
stärkt, so daß in fortifikatorisch-technischer Hinsicht die Anlagen wohl
kaum etwas zu wünschen übrig lassen.
Hinter dieser ersten Befestigungslinie ist jedoch noch eine zweite,
ans großen Lagerfeftuugen gebildete Verteidigungslinie hergestellt,
welche vornehmlich die in der ersten Linie (im ersten und dritten Ab-
schnitt derselben) vorhandenen offenen Einmarschgebiete zu decken bestimmt
sein soll. Hinter der Lücke nördlich von Verduu soll die Lagerfestung
Reims, hinter derjenigen von Tonl-Epinal die Lagerfestung Langres
diese Deckung übernehmen. Reims, Knotenpunkt von fünf Bahnen, am
Aisne-Marne-Kanal gelegen, ist der wichtigste Waffenplatz hier im Norden
und wird durch fünf selbständige, weit vorgeschobene Forts gedeckt, so
Geerling, Neuestes Geographiebuch 2c. ß
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Europa —
Frankreich.
755
1871 umgestürzt wurde; der an Monumenten reiche Friedhof Lachaise; die Katakomben
oder alte, erst in neuerer Zeit wieder entdeckte Höhlen und Steinbrüche, die sich unter
dem Observatorium und einem großen südlichen Stadttheile hinziehen und die man bei
Aufhebung der innern Stadtkirchhöfe benutzt hat, um die ungeheure Masse von Ge-
beinen dort wohlgeordnet unterzubringen. — Von dem Garten der Tuilerien, den Fluß
abwärts, führt über den Concordienplatz ein grader Weg zu den Alleen der champs
elysees, und weiter durch den arc de triomphe nach dem häufig genannten bois de
Bonlogne unweit dem Schlosse N enilly. — In den Jahren 1840 bis 45 hat man
die ungehenre Hauptstadt auch zu einer Festung gemacht, und zwar mit einem Aufwände
von 58 Mill. Thlr.; die Werke bestehen ans einer Ringmauer mit Basteien und ans
16 etwas ferner liegenden Forts, deren bedeutendstes der Mont Valerien auf der
Westseite. Die Jahre 1814 und 1815 hatten nämlich bewiesen, daß die Deutschen, die
seit 978 unter Kaiser Otto Ii. nicht mehr ans dem Montmartre gelagert hatten, anch
jetzt noch mit den Waffen ins Herz Frankreichs eindringen können, wenn man sie zu
sehr reizt und höhnt. Da aber auch diese Befestigung dem Genie deutscher Feldherrn
und der Ausdauer deutscher Truppen nach 60 tägiger Belagerung 1870/71 erlag, so wird
beabsichtigt, einen Fortsgürtel von dem dreifachen Umfang des bisherigen, also von
165 Kilometer um die Riesenstadt zu legen, der bis 1875 vollendet sein soll und dessen
Herstellungskosten, einschl. anderer Befestigungen, auf 180 Mill. Thlr. veranschlagt sind *) —
Nördl. vom Montmartre führt die Straße nach der Abtei St. D enis; sie steht auf der Stelle,
die sich der heil. Märtyrer Dionys selbst zur Grabstätte ausgesucht haben soll; denn als er auf
dem Montmartre enthauptet war, nahm er seinen Kopf untern Arm und trug ihn hieher;
die französischen Könige wählten die Abtei auch zu ihrer Gruft. Ihre Schlösser außer«
halb der Stadt in der schönen, hügelichten Umgebung von Paris waren: St. Clond,
im Oktober 1870 von den Franzosen zusammengeschossen, 2^2 Km. und Versailles
10 Km. von Paris entfernt, woneben noch die Schlösser von Trian on, und ans der-
selben Straße 25 Km. weiter Rambouillet. Von den ehemals glänzenden Schlöf-
fern Marly bei St. Germain unterhalb der Oisemüuduug, und Malmais ort noch
weiter unterhalb, sind nur noch die Parks vorhanden. An der Seine aufwärts liegt
Fontaineblean, und 10 Stunden nördlich von St. Denis das Schloß zu Com-
piegne; das befestigte Vincennes an der Ostseite von Paris, und die Kriegsschule
im Schloß St. Cyr, 1 St. hinter Versailles. Andere oft genannte königl. Schlösser
waren: La Fleche am Lohr, Dep. Sarthe, wo nnn gleichfalls eine Kriegsschule, das
große Chambord unweit Blois, südlich der Loire, und En, nahe dem Meere, wo
Picardie und Normandie aneinander grenzen. Das berühmteste, weil stolzeste und
glänzendste aller ist Versailles, von Ludwig Xiv. angelegt und im vorigen Jahr-
hundert wie von anderen Herrschern Europas auch von deutschen Kleinfürsten zusammt
der Sittenlosigkeit des Versailler Hofes zum großen Schaden Deutschlands vielfach nach-
*) Paris wird dann auch in Bezug auf seinen Umfang die Bezeichnung „modernes
Babel" rechtfertigen; denn das alte Babel hatte nach Strabo nnr einen Umfang von
360 Stadien — 65 Kilometern. Im ganzen will Frankreich auf nene Befestignngs-
bauten 533 Mill. Thlr. verwenden; Lille z. B. soll durch 10 Forts gedeckt, Verdun in
eme große Festung umgeschaffen, auf der Linie Rouen — Orleans sollen, 3 Tagemärsche
von einander entfernt, große Lager errichtet werden, um bei einer neuen Belagerung
von Paris den Entsatzversnchen durch Provinzialheere genügende Stützpunkte zu schaffen ?c.
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Extrahierte Personennamen: Otto Märtyrer_Dionys Marly Denis_das_Schloß Ludwig_Xiv Ludwig Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Concordienplatz Bonlogne Frankreichs Paris Versailles Paris Paris Versailles Chambord Versailles Europas Deutschlands Paris Frankreich Lille Verdun Rouen Paris
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