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1. Handbuch der Geographie - S. 267

1914 - Breslau : Hirt
Paris. 267 121. Die Festung Paris mit dem Kranze der inneren und der äußeren Forts (in schwarzen Vielecken). Maßstab 1:386 000. — Breite in Wirklichkeit 42 km. die bevölkertste Stadt des Europäischen Festlandes mit 2,9 Mill. E.z der erste Gewerbeplatz des Landes und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist es die erste Handels- stadt Frankreichs, die in Le Havre gewissermaßen ihren Seehafen hat, sowie der erste Geldmarkt unseres Festlandes. Die großartige Weltstadt mit ihren Reichtümern zu schützen, dienen zahlreiche, der älteren Umwallung weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenburg-Strelitz, eine Lager- festung, mit der sich an Ausdehnung keine andere messen kann. In der nächsten Umgebung unmittelbar im S.w. an der Ringmauer Boulogne-sur-Seine (57), nach dem der berühmte Bois benannt ist. — Gegenüber am anderen Ufer St. Cloud. Das Schloß wurde am 13. Oktober 1870 von den Franzosen in Brand geschossen. — Dicht dabei Sèvres. Die Werke seiner Porzellanmanufaktur sind durch ihre Malerei ausgezeichnet. — St. Germain-en-Laye, reizend gelegen an der Seine, ehemalige Residenz. Friede zwischen Ludwig Xiv. und dem Großen Kurfürsten 1679. — Versailles (60), 15 km w.s.w. von Paris; Schloß Ludwigs Xiv., später zu einer Ruhmeshalle des fran- zösischen Volkes umgestaltet, mit großem Park, „wo die Bäume nur unter dem Lineal und dem Winkel- maß wachsen durften", und mit Wasserkünsten, „die nur in regelmäßigen Zeichnungen sprudeln". Das gewaltige, äußerlich etwas einförmige Schloß, der künstliche Garten („ee château de verdure“), kurz die ganze in ursprünglich öder, sandiger Gegend hervorgebrachte („lavori sans mérite“) Schöpfung ist so reck)t ein Ausdruck des unumschränkten französischen Königtums. Im N.w. die Fabrikstadt Levallois- Perret (69). — St. Denis, dicht n. von Paris, Grabstätte der Könige (72). Auch im weiteren Umkreise hat der Einfluß der Hauptstadt einer Anzahl von Orten, zum Teil noch vom Ancien Régime her, Bedeutung und Ruf verliehen. Im S.w. Rambouillet, mit der berühmten 1 Darunter nur 35% Eingeborene, 37 000 Deutsche, insgesamt in Frankreich 87 800 (1906). Mit den Vororten hat Paris 4.„ Mill. E.

2. Kriegsgeographie - S. 26

1916 - Breslau : Hirt
B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien. I. Der westliche Kriegsschauplatz. Übersicht. Der westliche Kriegsschauplatz umfaßt einen von der Schweizer Grenze bis zur Nordsee sich ziehenden Landstreifen oon wechselnder Breite, dessen Nordostgrenze etwa einer Linie folgt, die von Basel nach der Südspitze Lothringens am Mt. Donon zieht und von hier der Westgrenze des Reichslandes, der Ostgrenze Luxemburgs und der Ost- und Nordgrenze Belgiens bis ans Meer folgt. Die südwestliche Grenze wird etwa gebildet durch eine Linie von Basel über Paris nach Calais. Der so bezeichnete Streifen hat also seine größte Breite zwischen Paris und Lüttich — etwa 300 km —, während er an der Nordseeküste nur reichlich 100 km mißt und nach 8 zu sich keilförmig zuspitzt. Die Länge des Streifens beläuft sich in der Luftlinie Basel—dünkirchen auf reichlich 500 km. Das ganze Gebiet umfaßt rund 100 000 qkm mit schätzungsweise 10—12 Millionen Einwohnern. Von politischen Gebieten sind an ihm beteiligt das Großherzogtum Luxemburg, das aber nur als Durchmarschgebiet für deutsche Truppen in Betracht kam, das Königreich Belgien und die nördlichen, nordöst- lichen und östlichen Landschaften Frankreichs. Von deutschen Gebieten liegen im Kriegs- schauplatz nur ein schmaler Grenzstreifen Lothringens zwischen Metz und dem Mt. Donon und der Südwesten des Oberelsaß. Von dem gesamten Raum ist seit 1j Jahren die Hälfte, rund 50000 qkm, von deutschen Truppen besetzt, wobei 29 000 qkm auf Belgien, der Rest auf Frankreich entfallen. Dagegen beträgt der von französischen Truppen besetzte Rann: auf deutschem Boden nur 1000 qkm. Die von den beiden Gegnern gehaltenen Gebiete werden voneinander durch die etwa 900 km lauge Frontlinie getrennt, die sich im allgemeinen in nordwestlich-südöstlicher Richtung erstreckt und deren Verlauf innerhalb der einzelnen Landschaften bei deren Betrachtung angegeben werden wird. In einer Zeit, in der die Eisenbahnen im Kriege für den Aufmarsch der Truppen, für ihre Verpflegung und Umgruppierung das weitaus wichtigste Mittel darstellen, ist es von Bedeu- tung, daß die Heeresleitungen beider Parteien namentlich im nördlichen Teil des westlichen Kriegsschauplatzes über ein ungemein dichtes Bahnnetz verfügen konnten. Bedenkt man, daß der gesamte westliche Kriegsschauplatz ein Gebiet alter und reicher Kultur ist, daß die Zahl der Kämpfenden nach vielen Millionen zäh!t, daß ferner die Heere sich nicht nur aus einzelnen Straßen bewegen und an einzelnen Punkten schlagen, sondern in einer ungeheuren zusammenhängenden Front gleichsam flächenhaft über den ganzen Raum sich hinbewegen, so mag man ermessen, wie groß die Summe der Werte materieller und ideeller Natur ist, die im Verlauf von zwei Jahren hier der Vernichtung anheimgefallen sind. Schon oft sind diese alten Grenzländer germanischen und romanisch-keltischen Wesens Zeuge erbitterter Kämpfe gewesen, aber noch nie haben sie die Geißel des Krieges so furchtbar zu spüren gehabt wie im gegenwärtigen Ringen. Der wilde Bewegungskrieg der ersten Kampfwochen, der unsere Truppen bis in die Nähe von Paris brachte, wurde nach der Rücknahme unseres gesamten rechten Flügels und den Kämpfen an der Aisne abgelöst durch den Stellungskrieg in Schützengraben und Artilleriestellung, jene eigenartige Kampfform, die durch die genaueste Anpassung an Bodenart, Lberflächenform, Pflan- zenkleid, Wassernetz und Siedeluug ihr Ziel zu erreichen sucht und durch diese weitgehende Beach- tung der Eigenart des Geländes zu einer geographischen Betrachtung in besonderem Maße anregt.

3. Kriegsgeographie - S. 44

1916 - Breslau : Hirt
44 B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien, Iii. Die Ostfront. Übersicht. Weittäumig- Das erste und beherrschende Merkmal des Ostens von Europa ist die Raumweite der feit des Ebene, deren Anwachsen sich bereits nach dem überschreiten der Elbe bemerkbar macht. %?a5?sau ° Küste der Ostsee rückt nach N vor, das Mittelgebirge weicht nach 3 zurück, so daß die Eut- sernung zwischen beiden unter 14° 0 etwa 320 km, aus dem 18. Meridian (Troppau—-Brom- berg) bereits 540 km beträgt, bei 22° (östlich von Tilsit) auf mehr als 750 km steigt und sich dann an der Winterfront 1915/16 vom Rigaischen Meerbusen bis gegen den Lemberger Land- rücken auf rund 1000 km, gleich der Entfernung Eöln—königsberg i. Pr., steigert. Von dieser Stadt bis St. Petersburg sind es 990 Bahnkilometer, von Dünaburg ab noch rund 500, also etwa 25 Marschtage, während Moskau, der andere schon einmal von einem westeuropäischen Heer erreichte Zielpunkt, von Warschau 1224, von unserer Ostfront gegen 700 Bahnkilometer abliegt. So mußte den Truppen/ die von unserer Grenze ab wochenlang marschierten und innner wieder marschierten, das Gesühl der Unendlichkeit dieser Ebene erwachsen. Daß in ihr der beste Schutz des Russischen Reiches liegt, ist von diesem selbst mit Zielbewußtsein in seinen Kriegen gegen Westeuropa nicht ausgenutzt worden. Als 1709 die Heere Karls Xii. in diesen Weiten auf der Suche nach Kriegszielen ihre besten Kräfte einbüßten und schließlich in der Ukraine scheiterten, erwuchs Peter dem Großen ungesucht das Geschenk, das ihm die Weiträumigkeit spendete. Dem Franzo.senkaiser glaubten die Russen in Überschätzung ihrer Heeresstärke bereits an der Grenze entgegentreten zu können, und als es Napoleon beinahe geglückt war, sie hier abzufangen, ging es notgedrungen zurück; erst ganz allmählich dämmerte ihnen unter der Erleuchtung von feiten preußischer Offiziere die Erkenntnis, daß die Weite das feindliche Heer verschlingen müßte. Napoleon suchte die Raumweite durch Gewaltmärsche zu bewältigen, aber an diesen und an der Ausgabe, sür die ganze Verpflegung in der Men- schenleere selbst sorgen zu müssen, schmolz sein Heer zusammen. 1914 erschien das russische Heer wiederum an den Grenzen, aber dieses Mal mit größerer Berechtigung, denn es war wirklich fertig zum Angriff, was ihn: bis dahin zum Kriegsbeginn weder gegen Westeuropa, noch gegen die Türkei, noch gegen Japan jemals gelungen war. So konnte es hoffen, nach dem Bilde der Dampfwalze den Gegner zu zerquetschen; aber zun: Vorteil hat es ihm ja auch diesmal nicht gereicht. Unsere Heeresleitung ist des Raumes Herr geworden durch metho- disches Vorrücken aus verschiedenen Straßen mit Nachschieben von fahrbaren Wegen und Eisenbahnen und hat dadurch die Russen anscheinend in ratlose Verlegenheit gebracht, daß sie weiter nichts zu tun wissen, als sich in Massenanstürmen gegen die Grabenstellungen der Verbündeten zu erschöpfen. Daß in dieser Stellung unsere Heere den russischen Winter überstanden haben, ist eine Kriegsleistung ersten Ranges. Grenz- Politische Grenzen durch diese Ebene zu ziehen ist leichter als ihre nachträgliche Ver- linien. teidignng, natürliche Grenzen festzulegen kaum möglich; aber dafür darf es auch vou der bisherigen Grenze zwischen Preußen und Rußland gelten, daß sie wenigstens nicht unnatür- lieh ist, da sie nichts seiner Natur nach unbedingt Zusammengehöriges zerschneidet. So etwas wie eine Natnrgrenze ist angedeutet durch die Linie von den Lemberger Höhen—bug—mitt- leren Njemen, der leicht zu verteidigen ist, und eine zweite Linie kann gezogen werden durch den Rigaischen Busen, längs des Laufes der Düna, die 1812 bis in den Winter hinein den militärischen Grenzgraben Rußlands gebildet hat, weiter etwa über Dünaburg—minsk, dann die unwegsame Fläche der Poljesje mit den Pripetsümpsen, das wolynische Festungsdreieck Rowno—luzk—dnbno und etwa den Seret oder die Strypa in Ostgalizien. Der nördliche Teil dieser Scheidelinie hat 1915/16 ebenso wie 1812 militärisch als Schutz für die Russen ausgehalten, ähnlich so der Süden, die Mitte aber wird von den Grabenstellungen der Verbündeten durchschnitten.

4. Die Geographie in der Volksschule - S. 44

1897 - Gera : Hofmann
44 Vi. Namen und Zahlen im geographischen Unterricht. nächstgelegene größere Stadt, von deren Größe sich der Schüler möglichst durch Beobachtung überzeuge, die Einheit. Die Einwohnerzahl dieser Stadt wird fest eingeprägt und andere bedeutende Städte damit hinsichtlich ihrer Größe verglichen, wozu die einfachsten Verhältniszahlen zu nehmen sind. Eine zweite Einheit bildet die Hauptstadt Deutschlands, Berlin. Wenn der ^ , .> t . Schüler zunächst merkt: Berlin ist 30 mal so groß als Bromberg, so wird er sich durch diesen Vergleich eine richtigere Vorstellung von Berlins Größe machen, als wenn er sich von vornherein merkt: Berlin hat 1750000 Ein- - wohner. Nun aber wird diese Zahl gemerkt. London ist dann dreimal so groß als Berlin, Amsterdam und Brüssel ungefähr je 10 mal so groß als Ft diesen Verhältnissen auch die Einwohnerzahl einer bestimmten Stadt aus- Bromberg, Stockholm fünfmal so groß. Gelegentlich kann der Lehrer aus diesen Verhält: ' rechnen lassen.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 27

1890 - Gotha : Perthes
27 Spitze zehn Oberste. Der Bote legte den 29 Meilen langen Weg nach Sparta in zwei Tagen zurück, wo man auch Hilfe versprach, aber nach religiösem Brauch dieselbe erst nach Neumond senden könnte. In Athen beriet man, welche Verteidigungsart die beste sei. Wollte man sich in der Stadt zur Gegenwehr setzen, so konnte diese bald ausgehungert werden, wollte man den Engpatz Brilessos besetzen, so konnte man bei der Menge der Feinde leicht umgangen werden; daher schlug Miltiades vor, dem Feinde entgegen zu ziehen und ihn in offener Feldschlacht zu bekämpfen. Bei der Abstimmung fielen vier Stimmen für, ebenso viel gegen den Vorschlag aus, so daß nun die Stimme des Vorsitzenden entscheiden mußte. Diesen nahm Miltiades auf die Seite und sprach zu ihm: „Bei dir liegt es, Athen in Knechtschaft zu bringen oder frei zu erhalten und dir ein Denkmal für alle Zeiten zu stiften. Wenn wir nicht schlagen, werden die Gemüter der Athener zwiespältig, schlagen wir sogleich, so sind die Athener mutig, und die Götter werden uns beistehn. Von dir hängt alles ab. Trittst du meiner Meinung bei, so wird unsere Vaterstadt frei und die erste in Griechenland, stimmst du mit den andern, so überlieferst du uns dem Hippias. “ Kallimachos entschied für Miltiades, und der Abmarsch ward angeordnet. Nach sechs bis sieben Stunden hatte man die Höhen des Pentelikon überstiegen und sah das endlose Lager der Perser und ihre zahlreichen Schiffe am Strande. Ein Halbkreis von Bergen umschließt die zwei Stunden lange und 4000 Schritt breite wagerechte Ebene am Meere. Um sich gegen die Reiterei zu schützen, nahmen die Athener in dem heiligen Haine des Herakles aus einer Anhöhe vor Marathon Stellung; der Vorteil der Bewaffnung stand aufseiten der Athener. Obschon die Perser ein eroberndes Volk waren, trugen sie doch nur Schilde aus Flechtwerk, hatten weder Helm noch Panzer und führten

6. Europa - S. 239

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
239 Paris ist in viel höherem Grade als die Hauptstädte der andern Staaten der Mittel- und Brennpunkt des gesamten geistigen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens des Landes. (Paris, c’est la France, Paris ist Frankreich). Es ist nicht nur die politische Hauptstadt Frankreichs, sondern auch seine erste Fabrik- und Handelsstadt. Seine Industrie ist von außerordentlicher Vielseitigkeit und umfaßt alle nur denkbaren Zweige der Gewerbetätigkeit, erstreckt sich aber vorwiegend auf die Herstellung aller Arten von feineren Bekleidungs- und Luxusgegenständen, Seidenwaren, Teppichen, Möbeln, Uhren und Schmuck- sachen. Als Handelsstadt ist Paris einer der ersten Börsenplätze der Welt und einer der größten Flußhäfen Europas mit einem Umsätze von mehr als 10 Mill. t jährlich. Die Stadt ist auch der Mittelpunkt des französischen Eisenbahnnetzes. Von den 8 großen Bahnhöfen gehen etwa 20 Linien aus, die Paris mit allen Teilen des Staates verbinden. Abbildung 58. Boulevard des Italiens. Aber auch auf wissenschaftlichem und künstlerischem Gebiet hat Paris ein Über- gewicht über alle andern Städte des Landes, wie es sonst nirgends auf der Erde wieder vorkommt. Alle bedeutenden Bücher, Zeitschriften und Zeitungen erscheinen in der Haupt- stadt, und wer als Gelehrter, Schriftsteller oder Künstler auf Beachtung Anspruch erhebt, muß hier seinen Wohnsitz nehmen. Endlich ist noch zu erwähnen, daß Paris auch die erste Festung Frankreichs, die größte Festung der Welt ist. Schon vor dem Deutsch- Französischen Kriege hatte der Festungsgürtel einen Umfang von 55 km. Seitdem ist eine große Zahl von neuen, weit vorgeschobenen Festungswerken (Forts) angelegt worden, die einen Kreis von 122 km Umfang bilden und eine Fläche von 900 qkm einschließen, so daß es wohl selbst dem größten Heere unmöglich sein wird, die Stadt regelrecht zu belagern. Der Franzose nennt Paris mit Stolz die Hauptstadt der Welt, und bis in die neuste Zeit hinein hatte er ein Recht dazu. Paris ist eine Prachtstadt, die ihresgleichen sucht, überreich

7. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 82

1904 - Leipzig : Berger
— 82 — einen kolossalen Raum umspannend. Das nordwestlich rückwärts gelegene Soissons mit dem 23 Kilometer nordöstlich vorgeschobenen Laon, beide mit detachierten Forts umgeben, bilden den nördlichsten Flügel dieses zweiten Verteidigungsabschnittes. Südöstlich von Reims folgt dann Vitry le Francis. An der Marne, Einmündung des Rheinkanals, sowie der Bahnlinie Toul-Paris gelegen, nur eine kleinere Festung, aber der Lage nach sehr wichtig, sperrt es die genannte Bahnlinie ab. Nach Südosten reiht sich nun das Festungssystem von Langres an, an den Quellen der Marne und zum Teil auf dem Plateau von Langres gelegen. Als direkt in einer der Vormarschrichtungen von Deutschland nach Paris gelegenes befestigtes Lager ist Langres von großer strategischer Wichtigkeit. Obgleich bereits früher durch eiue erhebliche Anzahl von Außenwerken geschützt (acht), waren diese doch nicht genügend, bezw. lagen zu nahe an der Festung, und schritt man daher zur Ausführung von weiteren vier Forts und mehreren Batterien, so daß das Festnngssystem von Langres jetzt zu deu stärksten Frankreichs gezählt werden muß. Von den detachierten Forts sind besonders diejenigen von Dampierre, Plesnoye, Montlandon, Cog- nelot und St. Menge zu nennen. Besantzon schließt im Süden deu zweiten Verteidigungsabschnitt als starker Waffenplatz ab, verschiedene hier sich kreuzende Bahnlinien sperrend und beherrschend. Durch eiue bedeutende Anzahl von Forts, welche die Flnßthäler des Doubs und Ognon beherrschet?, verstärkt, bildet es am Ausgange der aus dem südlichen Elsaß über Belfort nach Frankreich führenden natürlichen Straße, der Trouee de Beifort, ein Reduit hiuter dem rechten Flügel der ersten Verteidigungslinie. Weiter zurück, im Westen, liegt als fernerer Stützpunkt des rechten Flügels die Festung Dijon, ein mit Forts umgebener starker, die hier sich kreuzenden Bahnlinien beherrschender Platz, der dem vordringenden Feinde den Ein- tritt von Süden in die nach Paris führenden Thäler der Ionne und Seine verwehreu soll. Die beiden vorbeschriebenen Befestigungslinien sind durch ein in den letzten Jahren erheblich verbessertes Eisenbahnnetz verstärkt. Folgende neun Linien dienen dem strategischen Aufmarsch nach Osten: 1. Lill°-M°ntmedy-^°^ ......... l. Korps. Amiens^ £aon^tyrcmont........2' ®or^- 3 Roum / Eompiegne-Verdnn.......3. Korps.

8. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 81

1904 - Leipzig : Berger
— 81 — Kette von Befestigungswerken. Man sieht ihn ans französischer Seite daher als die zweite Durchbruchsstelle eines von Osten heranmarschieren- den Feindes an. Dieser Teil ist fast ausschließlich durch das, ein natür- liches Hindernis bildende Moselthal geschützt. Nordöstlich vorgeschoben, nahe der deutschen Grenze, liegt in der Nähe von Luueville das Fort Mauouvilliers zur Sperrung der Bahn von Straßburg-Saarburg. Im Rücken dieses Grenzabschnittes sichert das Fort von Vourlemont den Eisenbahnknotenpunkt von Nenschateau an der oberen Maas. Der vierte Grenzabschnitt reicht von Epinal über Belfort bis zur Schweizer Grenze. Die selbst nicht befestigte Stadt Epinal wurde durch eine große Anzahl weit im Kreise vorgeschobener Forts zu einem befestigten Lager ersten Ranges gemacht; von ihm aus folgt die fortifikatorische Verteidigungslinie den Höhen des linken Moselufers bis zum Kamme der Vogefen, der an seinem südlichsten Punkte erreicht wird; es finden sich hier die Forts Arches, Remiremont, Rnpt, Lambert und Servance. Sodann steigt die Linie zu dem in der Ebene liegenden Bel- fort herab, welches, selbst befestigt, von einer vielfachen Reihe starker Forts umgeben ist und durch die ihm südlich benachbarten Werke von Hericourt und Lomont den Anschluß an die Schweiz behufs Sperrung der Jurapässe findet. Die in vorstehendem beschriebene erste Befeftignngslinie zeichnet sich also durch eine bedeutende Anzahl großer und kleiner, fast ununter- brochen zusammenhängender Befestigungsanlagen aus. Sie wird im Norden und in der Mitte durch die natürlichen Terrainhinderniffe von Maas und Mosel, im Süden noch durch den der Befestigungslinie vor- gelagerten Vogefeukamm verstärkt, für welch letzteren eine besonders sorg- fältige und eigenartige, durch eine Art von Guerillakrieg zu bewirkende Verteidigung seitens besonders gebildeter Gebirgstruppeu gesorgt ist. Die hervorragendsten Sperrforts sind noch durch starke Panzertürme ver- stärkt, so daß in fortifikatorisch-technischer Hinsicht die Anlagen wohl kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Hinter dieser ersten Befestigungslinie ist jedoch noch eine zweite, ans großen Lagerfeftuugen gebildete Verteidigungslinie hergestellt, welche vornehmlich die in der ersten Linie (im ersten und dritten Ab- schnitt derselben) vorhandenen offenen Einmarschgebiete zu decken bestimmt sein soll. Hinter der Lücke nördlich von Verduu soll die Lagerfestung Reims, hinter derjenigen von Tonl-Epinal die Lagerfestung Langres diese Deckung übernehmen. Reims, Knotenpunkt von fünf Bahnen, am Aisne-Marne-Kanal gelegen, ist der wichtigste Waffenplatz hier im Norden und wird durch fünf selbständige, weit vorgeschobene Forts gedeckt, so Geerling, Neuestes Geographiebuch 2c. ß

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 755

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Frankreich. 755 1871 umgestürzt wurde; der an Monumenten reiche Friedhof Lachaise; die Katakomben oder alte, erst in neuerer Zeit wieder entdeckte Höhlen und Steinbrüche, die sich unter dem Observatorium und einem großen südlichen Stadttheile hinziehen und die man bei Aufhebung der innern Stadtkirchhöfe benutzt hat, um die ungeheure Masse von Ge- beinen dort wohlgeordnet unterzubringen. — Von dem Garten der Tuilerien, den Fluß abwärts, führt über den Concordienplatz ein grader Weg zu den Alleen der champs elysees, und weiter durch den arc de triomphe nach dem häufig genannten bois de Bonlogne unweit dem Schlosse N enilly. — In den Jahren 1840 bis 45 hat man die ungehenre Hauptstadt auch zu einer Festung gemacht, und zwar mit einem Aufwände von 58 Mill. Thlr.; die Werke bestehen ans einer Ringmauer mit Basteien und ans 16 etwas ferner liegenden Forts, deren bedeutendstes der Mont Valerien auf der Westseite. Die Jahre 1814 und 1815 hatten nämlich bewiesen, daß die Deutschen, die seit 978 unter Kaiser Otto Ii. nicht mehr ans dem Montmartre gelagert hatten, anch jetzt noch mit den Waffen ins Herz Frankreichs eindringen können, wenn man sie zu sehr reizt und höhnt. Da aber auch diese Befestigung dem Genie deutscher Feldherrn und der Ausdauer deutscher Truppen nach 60 tägiger Belagerung 1870/71 erlag, so wird beabsichtigt, einen Fortsgürtel von dem dreifachen Umfang des bisherigen, also von 165 Kilometer um die Riesenstadt zu legen, der bis 1875 vollendet sein soll und dessen Herstellungskosten, einschl. anderer Befestigungen, auf 180 Mill. Thlr. veranschlagt sind *) — Nördl. vom Montmartre führt die Straße nach der Abtei St. D enis; sie steht auf der Stelle, die sich der heil. Märtyrer Dionys selbst zur Grabstätte ausgesucht haben soll; denn als er auf dem Montmartre enthauptet war, nahm er seinen Kopf untern Arm und trug ihn hieher; die französischen Könige wählten die Abtei auch zu ihrer Gruft. Ihre Schlösser außer« halb der Stadt in der schönen, hügelichten Umgebung von Paris waren: St. Clond, im Oktober 1870 von den Franzosen zusammengeschossen, 2^2 Km. und Versailles 10 Km. von Paris entfernt, woneben noch die Schlösser von Trian on, und ans der- selben Straße 25 Km. weiter Rambouillet. Von den ehemals glänzenden Schlöf- fern Marly bei St. Germain unterhalb der Oisemüuduug, und Malmais ort noch weiter unterhalb, sind nur noch die Parks vorhanden. An der Seine aufwärts liegt Fontaineblean, und 10 Stunden nördlich von St. Denis das Schloß zu Com- piegne; das befestigte Vincennes an der Ostseite von Paris, und die Kriegsschule im Schloß St. Cyr, 1 St. hinter Versailles. Andere oft genannte königl. Schlösser waren: La Fleche am Lohr, Dep. Sarthe, wo nnn gleichfalls eine Kriegsschule, das große Chambord unweit Blois, südlich der Loire, und En, nahe dem Meere, wo Picardie und Normandie aneinander grenzen. Das berühmteste, weil stolzeste und glänzendste aller ist Versailles, von Ludwig Xiv. angelegt und im vorigen Jahr- hundert wie von anderen Herrschern Europas auch von deutschen Kleinfürsten zusammt der Sittenlosigkeit des Versailler Hofes zum großen Schaden Deutschlands vielfach nach- *) Paris wird dann auch in Bezug auf seinen Umfang die Bezeichnung „modernes Babel" rechtfertigen; denn das alte Babel hatte nach Strabo nnr einen Umfang von 360 Stadien — 65 Kilometern. Im ganzen will Frankreich auf nene Befestignngs- bauten 533 Mill. Thlr. verwenden; Lille z. B. soll durch 10 Forts gedeckt, Verdun in eme große Festung umgeschaffen, auf der Linie Rouen — Orleans sollen, 3 Tagemärsche von einander entfernt, große Lager errichtet werden, um bei einer neuen Belagerung von Paris den Entsatzversnchen durch Provinzialheere genügende Stützpunkte zu schaffen ?c.

10. Zeichnende Erdkunde - S. 271

1879 - Berlin : Wiegandt, Hempel & Parey
§ 200. 271 Unfer Fixfternfystem fckeint demnach die Form einer unermess- lichen Linfe zu haben, deren Rand die Milchitrafse bildet; das Sonnen- fystem befindet lieh nicht ganz in der Mitte derfelben. Für zahlreiche Fixfterne find Eigenbewegungen und dunkle Be- ñleiter nachgewiefen. Auch die Sonne fteht nicht itili, fondern bewegt ch (mit ihrer ganzen Begleitung) auf das Sternbild des Hercules zu [wahrfcheinlich über 1 Ml. in 1 Secunde]. Aufser den Fixfternen lieht man am Himmel noch [etwa 5000] Nebelflecke, theils regelmäfsige (kreisförmige, elliptifche, ring- förmige), theils unregelmäfsige. Einige löfen sich, durch ftarke Fern- röhre gefehen, in Sternhaufen auf und mögen ähnliche Fixfternfystem e bilden, wie das unfrige; die meisten nicht. Diefe find entweder all- zuferne Sternhaufen, oder (Spectral-Analyfe) gasartige, noch un- geformte Massen. Aus unferer Kenntnis der Gefchwindigkeit des Lichtes folgt, dass wir die meisten Himmelskörper nicht in ihrem gegenwärtigen Zu- ftande erblicken, fondern in demjenigen, welchen sie vor Taufenden von Jahren gehabt haben-, das Licht mancher mag noch gar nicht zu uns gedrungen fein. — Unendlichkeit des Raumes und der Zeit. Sie der fdjaffenbe ©eift einft au§ dem fd)lug, 2)nrcb die fd)Webenbe 2öeit fíieq' idb beê Sbinbes ^luq, 33i§ am ©tranbe ^tyrer 2bogen id) íanbe, Sinter werf', wo fein Spanci) meí)r roeijt, Und der Sdîarïftein der Schöpfung fteí)t. ©terne fai) id) bereits jugenbíid) aiiferftefjn, £aufenbjäi)rigen ©aitg§ burd)â firmament ju gefyn, ©ai) sie fpieten 9?ad) den locfenben Rieten; ^rrenb fucate mein 23ticï umfyer, ©al) die Salirne fd)on — fternenieer. Sinjufeuern den ^lug weiter jam 9íetd) beê 9m)t!§, ©teur' id) mutiger fort, net) m e den ging be§ l'iati. 9îeblid^t trüber, §immeí an mir öorüber, 233eítft)fteme, gingen im 23ad), ©trubein dem ©onnenwanbrer nadj. ©iel), den einfamen $fab wanbelt ein Pilger mir Srafd) entgegen — „£att att! Söatler, wa<§ fitcfyft bn fiier?" ,,„3um ©eftabe ©einer Sbett meine ^fabe! ©egie fyiit, wo fein £jand) met)r weijt, Und der Sjîarfftein der ©Höpfling fteí)t!"" ,,©teí) ! bit fegeíft umfonft — »or bir Unenbíid)íeit !" „„©tei)! bu fegeíft umfonft — ^tlger, and) hinter mir! — ©eníe nieber, Síblergeban!', bein ©efieber! Äiifyne ©eglerin, ^antafie, Sbirf ein mnti)Iofe§ Síníer í)ie."" (Sdjihei.
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