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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 140

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 140 — aber dennoch vermochte er die Wunden des Krieges nicht völlig zu heilen; dies geschah erst im Lause der langen Friedenszeit, die unserm Vaterlande bis zum Siebenjährigen Kriege beschieden war. Er starb 1656, nachdem er 45 Jahre lang den Kurhut getragen hatte. 6. Die Gründung von Johanngeorgenstadt. Der Westfälische Friede brachte leider den böhmischen Protestanten die langersehnte Glaubensfreiheit nicht; vielmehr suchte sie Kaiser Ferdinand Iii. durch allerhand Bedrückungen zum Übertritte in die katholische Kirche zu bewegen. In ihrer Not wandten sie sich an den Kurfürsten Johann Georg I. und baten ihn, den Kaiser milde und nachgiebig gegen sie zu stimmen. Doch dessen Fürsprache war erfolglos; ja, Ferdinand erklärte, lieber über ein wüstes als ein ketzerisches Land regieren zu wollen. Da verkündete Johann Georg, alle, welche ihres Glaubens wegen nach Sachsen kämen, aufnehmen zu wollen. So wanderten nun viele Protestanten aus den Bergstädten Joachimsthal, Gottesgab, Platten und Abertham nach Sachsen. Im Jahre 1653 mehrten sich die böhmischen Einwanderungen zusehends, da den Evangelischen sogar alles Hab und Gut genommen werden sollte. Viele von diesen ließen sich am Fastenberge nieder, da nichts denn Stöcke und Steine zu finden waren. In Eile wurden einige notdürftige Hütten errichtet. Doch reichten diese kaum für die zahlreichen Auswanderer zu, und oft beherbergte ein kleines Häuschen 12 —14 Ehepaare mitsamt den Kindern. Trotz dieser Übelstände und trotz der strengen Winterkülte harrte die glaubenstreue Gemeinde mutig aus. Sie wandten sich an den Kurfürsten und baten ihn, am Fastenberge eine Stadt anlegen zu dürfen. Der Kurfürst bewilligte dies sofort und schenkte ihnen gegen einen geringen Erbzins Raum und Bauholz zum Aufban eines Häusleins, der neuen Stadt aber verlieh er alle Rechte und Freiheiten der anderen Bergstädte, nämlich Zunft und Innung, Handwerksgewohnheiten, Brauen, Malzen, Schlachten, Backen, Schenken und Mahlen. Nun schritt man rüstig ans Werk. Der Wald wurde gelichtet. Noch im Jahre 1654 erhoben sich zahlreiche Häuser, und im nächsten Jahre wurde der Grund zur Kirche gelegt. So entstand die neue freie Bergstadt „Johann Georgens Stadt" als die jüngste im Erzgebirge. Trotz der vielen Hindernisse, die ihr entgegenstanden, blühte sie fröhlich und rasch empor, denn es strömten immer neue Vertriebene ans Böhmen herzn, und der Bergbau warf im Anfange großen Gewinn ab, so daß die Stadt bald 240 Feuerstätten zählte. Mit der Gründung und hilfreichen Unterstützung von Johanngeorgenstadt hat sich Kurfürst Johann Georg I. noch ein ehrendes Denkmal gesetzt, das dauernder als Erz ist.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 148

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 148 — mehrere Änderungen. Der Oberhofprediger Spener führte die kirchlichen Katechismusunterredungen ein und brachte es auch dahin, daß die Konfirmation, die früher nichtöffentlich auf der Stube stattfand, als öffentliche und feierliche Handlung in der Kirche vollzogen wurde. Ebenso kamen die Bußtage auf. Schon seit den ältesten Leiten ordnete man besondere Bußtage an, sobald irgend ein großes Übel: Pest, Krieg, Mißwachs und dergleichen, über die Menschheit hereingebrochen war. Im Dreißigjährigen Kriege hingegen traf 1633 Johann Georg I. die Einrichtung, daß alljährlich regelmäßig ein Bußtag stattfinden sollte. Johann Georg Ii. erhöhte ihre Zahl sogar auf sieben, während sie August der Starke auf drei erniedrigte. Seit dem Jahre 1831 werden nur noch zwei Landesbußtage gefeiert. Auch das Reformationsfest wurde im 17. Jahrhundert (1697) ein alljährlich wiederkehrender Feiertag. Mit diesem ernsten kirchlichen Leben stimmte allerdings das weltliche oft gar nicht überein. Es herrschte namentlich ein übertriebener Aufwand und eine verderbliche Verschwendung. Der französische Leichtsinn fand auch beim sächsischen Hofe und Boise Eingang und rasche Verbreitung. Daher sah sich selbst Johann Georg Ii. genötigt, dagegen strenge Verbote zu erlassen. Er schrieb vor, welche Stände seidene, welche hingegen nur halbseidene und welche bloß gewöhnliche Stoffe tragen durften. Diese beengenden Vorschriften stießen allerdings auf den hartnäckigsten Widerstand bei den „hoffärtigen Frauenzimmern", die nicht von ihrem „Staate" lassen wollten. Aber da wußte der Rat zu Leipzig , sich zu helfen. Er ließ durch seine Ratsdiener den putzsüchtigen Übertreteriunen den verbotenen Staat vor den Kirchtüreu vom Leibe reißen. Außerdem gab es noch Geld- und sogar Gefängnisstrafen. Um dem schädlichen Laster der Trunksucht Einhalt zu tun, ward unter anderem das fortwährende Zutrinken untersagt. Im 17. Jahrhundert bürgerten sich auch zwei neue Getränke ein, nämlich der Branntwein und der Kaffee. Die Kunst, den Weingeist aus berauschenden Getränken abzuscheiden, war den Alten unbekannt; sie ward im Morgenlande erfunden und von den Arabern den Europäern mitgeteilt. Daher drang auch der arabische Name für Weingeist „Alkohol" in die europäischen Sprachen und in das Deutsche ein. Man verordnete den Branntwein zuerst als Arznei gegen die Pest, Cholera und andere ansteckende Krankheiten, aber bald in solchem Übermaße, daß er sich rasch im Volke einbürgerte. Namentlich in Frankreich, England und Italien blühte die Herstellung von Branntwein, weshalb auch die fremden Sorten ihre ausländischen Namen bei uns einbürgerten, so Kognak, Arrak, Rum, Likör, Grog und Franzbranntwein, d. H. französischer Branntwein usw. Mit den fremden Kriegern kam nicht bloß das nachteilige Branntweintrinken, sondern auch das Tabakrauchen auf. Trotz vieler strenger Verbote

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 39

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 39 — durchbohrt. Endlich drang ein mächtiger Wasserstrahl aus dem Gestein. Die Arbeiter mußten ihre Arbeit unterbrechen und sich schleunig nach oben begeben. Beinahe 300 Ellen tief war der Brunnen. Unbeschreiblich war Plauers Freude. Er dachte an das Wort: „Wer ausharrt, wird gekrönt." „Ende gut, alles gut." Er selbst wollte dem Kurfürsten diese frohe Kunde überbringen und ließ sich bei diesem anmelden. Aber August wollte ihn gar nicht vorlassen und gewährte ihm schließlich nur, drei Worte zu sagen. Hans Plauer reichte dem Kurfürsten einen Krug und sprach; „Hans bringt Wasser!" Erfreut rief der erstaunte Kurfürst: „Hans kriegt Geld!" Der Brunnen war die Mühe auch wert, denn er versorgte das Schloß reichlich mit Wasser. 5. Mutter Anna. Die Gemahlin des Kurfürsten August hieß Anna. Sie war eine Tochter des Königs von Dänemark. Wo sie nur konnte, unterstützte sie ihren Gemahl in seiner Fürsorge für sein Land. Ging er auf Reisen, so begleitete sie ihn. Das bereitete ihr manches Ungemach: denn das Reisen war damals sehr unbequem. Es gab meistens ganz schlechte Wege. Kutschen kannte man fast gar nicht. Erst Vater August ließ mehrere bauen. Wie Vater August, so bekümmerte sich auch Mutter Anna sorgfältig um alles und besuchte an seiner Seite den Landwirt und Gärtner, den Bienenzüchter und Handwerker. Auf dem Ostrawerke stellte sie selbst die Mägde an und hielt anf^gute Ordnung. Schon früh erschien sie und sah auf dem Hofe, im Stalle und im Keller nach dem Rechten. Sie prüfte die Molkerei und schämte sich nicht, zuweilen ihre Tafelbutter selbst zu waschen; ja, sie stand oft auch am Wafchfaffe und am Plättbrett. Mutter Anna war nicht bloß fleißig, tätig und rüstig, wenn es sich um ihr eigenes Wohl und Wehe handelte, nein, sie war auch eine Freundin und Wohltäterin der Armen. Sie kannte und züchtete viele Blumen und schöne Gartengewächse; vor allem kannte sie die Arzneikräuter und verstand, daraus Heilpflaster und andere Heilmittel zu bereiten. Sie schrieb selbst ein Arzneibüchlein und gründete in Dresden die Hofapotheke, da es zu ihrer Zeit noch sehr an Apotheken mangelte. Den Amen gab sie die Arzneien umsonst und half ihnen auch sonst gern. Mit Recht rühmten diese von ihr, daß sie mit der Mutter Anna einen Beutel, eine Küche und eine Apotheke gehabt hätten. Am Ende ihres Lebens suchte wiederum die Pest Sachsen heim. Das war eine furchtbare Krankheit. Die Kranken bekamen lauter bösartige Geschwüre und starben in der Reget in zwei bis drei Tagen. Da die Pest sehr ansteckt, starben oft ganze Familien, Häuser, ja zuweilen ganze Straßen aus. Mit Betrübnis sah Mutter Anna diese Leiden ihrer Untertanen. Sie stellte darum ein Rezept gegen die Pest auf und ließ

8. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 75

1889 - Leipzig : Veit
Wahlspruch Johann Georgs Ii. (+ 1680). 75 Weise zu schmälern, ein Unfug, welchen Wir ferner nachzusehen nicht bedacht sind, so befehlen Wir ernstlich, daß alles und jedes, so durch Postillione oder Botenfuhren nach Leipzig überkommt, oder von da abgeht, richtig ins Posthaus geliefert, auch, foferu Waren darunter sind, dieselben im Geleits- und Accis-Amte angegeben, und überall die Gebühr und Schuldigkeit davon entrichtet werde, sofern aber dieses Unser Verbot übertreten würde, sollen sowohl die Post-, Fuhr-, Kauf- und andre Leute, so zu dergleichen Unterschleif geholfen haben, als auch die Postillione mit Confiscation (d. i. Wegnahme) der Waren und sonst nach Befinden un-nachlässig bestraft werden. 5) Und wie Wir Unserm Postmeister zu Leipzig und lieben Getreuen, Christoph Mühlbach, die Aufsicht dieses Uns zustehenden hohen Regals und Postwesens, welcher Orte und Ende Wir dessen befugt sind, gnädigst aufgetragen haben, also wollen Wir auch, daß jeden Orts Gerichte in Unsern Ländern ihm und den Seinigen keine Hindernisse oder Aufenthalt zuziehen oder verursachen, sondern vielmehr noch anmelden und auf Bedarf alle mögliche und nötige höfliche Handbietung gebührend leisten; hätte aber wider genannten Unsern Postmeister oder seine Bediente in den das Poftwesen betreffenden Sachen jemand etwas zu suchen oder zu klagen, solches soll Unsern verordneten Geheimm-Räten unter-thäuigst vorgebracht, und sodann nach Befinden darauf gebührender Bescheid erteilt werden. Wonach also hinsüro männiglich gehorsam zu achten ist. Urkundlich haben Wir dieses Mandat eigenhändig unterschrieben und es mit Unserm Kursecret (d. i. Kursiegel) besiegeln lassen; so geschehen und gegeben in Unsrer Residenz und Hauptfestung Dresden, am 30. April im Jahre 1661. Johann Georg, Kurfürst." 46. Wahlspruch Johann Georgs Ii. (f 1680). Ztach einem Aktenstücke des Haupt-Staatsarchivs zu Dresden war der Wahlspruch des Kurfürsten Johann Georgs It., den er mit eigner Hand aufzeichnete: „Fürchte Gott und halte sein Gebot. Ehre und bleibe treu deinem Kaiser. Thu Recht, scheu niemand, und fürcht dich nicht auch vor dem Teufel." 47. Johann Georg Iii. vor Wien (1683). 'Xxrch die Schlacht am Kalenberge wurde Wien i. I. 1683 entsetzt. Die meisten Schilderungen dieses Kampfes schenken der entscheiden-

9. Kurze Geschichte des Königreiches Sachsen - S. 115

1809 - Leipzig : Hinrichs
Шоп 163$—i8°6» if5 Пфеп $ftel annafjm, 20,000 ©olbaten als ^unbes» con fingen t $u (lellen гесгргаф, und den £otbuffec ^reis, gegen eine veri)altnifjmafjige anberweitige 216tretung, erfjieit. 3»д!е|'ф gab biefer Stiebe den $atf>olifen in ©acfefen völlig gleiche Ьйсдегифе und !йф((фе Экфге mit den 9>Ше(Тшеп* V 48. » Ш tt f) ' a tt Sftateriaiien jur £)atjteliung der wichtig* ften Gegebenheiten feit b e nt ф 0 f e n e c Stieben bis jum festen 2(prii 1809* £>игф eine ju Sresben am 20 5>ee. 1806 erfoffenc fbroclamation rcutbe die (Strebung bet bisherigen фисгйс(Шфеп £anbe ju einem Königreiche und die Annahme bet königlichen 2burbe — (nun König $иеьс1ф 2iugujt bec <£t(le) — dem fachft* [феп ©taate befannt детафг. Sie 33evfa|Jung bes ©taa* tes blieb bis auf die Sftobijicationen, гое(фе bec ^>ofenec Stiebe f>erbeigefüf)tt fyatte, unvetanbert. iöer König fieberte den 2anb(ianben ihre Shechtc; nuc bet bisherige <£hutfref$ erhielt den Sflamen bes Ssittenbet9iгфen Kreife6/ und den ©rübern, ©фгое|1егп, Neffen und Seichten bei Königs rour* be bet $itel: !оп{дпфе Roheit beigelegt. £Das Stefcript, welches die Ьйсдегифе und всфнфе <§5(eichh^it bec Kathoü« fen mit den futheratiern anfünbigte, enthielt zugleich die königliche Зи[{фесипд: bajj die Untertanen 2iugsbuc» 8 M

10. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 168

1854 - Leipzig : Hirschfeld
168 Moritz. früh verstorbenen Söhnlein geordnet hatte. tan dieser seiner Ruhestätte im Dome zu Freiberg ließ ihm später sein Bruder August ein herr- liches Denkmal errichten.)*) Ueber die Persönlichkeit des Kurfürsten Moritz möge noch fol- gende Schilderung hier einen Platz finden. Moritz war mittler Größe, doch schlanken Wuchses, seine Haltung war stolz und kühn, sein Ge- sicht schmal und röthlich, dabei jedoch etwas gebräunt, die Stirne hoch, seine blauen Augen scharf und klar, von eben so tiefer Klugheit als kühner Kraft zeugend; den Ausdruck des Mundes bedeckte fast ein röthlichblonder Bart, der bis aus die Brust herabfloß; der Sitte seiner Zeit gemäß trug er kurz verschnittenes Haupthaar. In Kleidung und Waffen verband er prunklose Zier mit dem Zweckdienlichen. In ritter- lichen Hebungen war Moritz behend und kraftvoll. Er ließ sich leicht zum Zorne reizen, vergab aber auch bald wieder und hatte die Tugend, daß er sich Anreden und init Worten strafen ließ. Ungeachtet der steten Abwesenheit auf auswärtigen Kämpfen und der kurzen Dauer seiner Regierung hatte Moritz gleichwohl nicht unterlassen, die inneren Angelegenheiten seines Landes sürsorgend im Auge zu behalten und es verdankte ihm dasselbe viele zeitgemäße Einrich-- tungen. Abgesehen von der hie und da veränderten Einrichtung der Gerichte, die er bewirkte, ordnete er das Forst- und Jagdwesen, indem er durch die Forstordnung von 1543 die Bewahrung der Wälder vor Verwüstung, Feststellung gewisser Grundsätze in Betreff der Entschädi- gung für Wildschäden, und Trennung des Jagdwesens von der eigent- lichen Forstwirtschaft in den unteren und mittleren Stellen beabsich- tigte. Auch Handel und Gewerbe, das Post- und Straßenwesen, Wein- und Bergbau und Münzwesen blieben von ihm nicht unbeach- tet. Dabei sehen wir, wie Moritz zuweilen gar sehr gegen mancherlei eingeschlichene Mißbräuche der Verwaltungsbehörden eiferte. Auch theilte er, um der besseren Verwaltung willen, das Land in Kreise (den meißner, leipziger, gcbirgischen, thüringer und Kur-Kreis). Besonders verdient machte er sich auch um das Kriegswesen, indem er Verord- nungen über Sold, Antheil an der Beute re. erließ, auf stattliche Mann- schaft hielt und dem Geschützwesen besondere Aufmerksamkeit widmete. Es war dem unvergeßlichen Kurfürsten, der durch das Schwert wie durch den Geist für seine Zeit wirkte, nicht vergönnt, die Früchte sei- ner Mühen zu genießen. Doch bleibt ihm das Verdienst, die Grund- lage einer glücklichen Zukunft gelegt zu haben, unbestritten. Das Schicksal, von verschiedenen Parteien verschieden beurtheilt zu werden, hat Kurfürst Moritz bei Lebzeiten erfahren und hat es erfahren bis auf den heutigen Tag. Seine wechselnde Politik ist der Grund davon. Allein die aufrichtigste Bewunderung und Achtung konnte weder die Mitwelt dem großen Manne von seltenem Scharfblick *) Am 9. Juli 1853 hat eine Anzahl von Freunden sächsisch-vaterländischer Geschichte, den berühmten Geschichtschreiber des erlauchten Fürsten, Herrn Obcrappel- lationsgerichtspräsidcnten Geh. Rath Dr. v. Langen», an der Spitze, dem Andenken des Kurfürsten Moritz bei Sievershausen ein einfaches, aber würdiges Denkmal er- richtet und eingeweihet.
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