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1. Bd. 4 - S. 48

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
48 Kurfürst Mon'z. dachte , als sich seine Talente zu ent- wickeln anfiengen. Die engen Grenzen, in welchen er am Hofe seines Vaters cinge- fchloßen gehalten wurde, waren für seinen thatigen Geist, der mehr sehen, mehr hören, mehr nachahmen wolte, zu unbedeutend, und das Bestreben seine hohen Eigenschaften vollkommen ausbilden zu können, brachte sehr bald den Wunsch in ihm hervor, daß ihm doch sein Vater erlauben möchte, den noch übrigen Theil seiner Jugend an einem größern, glanzendem Hose zu verleben. Um seines Wunsches befriedigt zu werden, versäumte er keine Zeit noch Gelegenheit, sich seinem Vater in allen gefällig zu zeigen, und sich dessen ganzes Zutrauen zu erwerben. Als er ihn nun einmal bei rechter guter Ge- müthöversassung fand, und die Rede auf Unorizens weitere Bestimmung kam, so entdeckte er selbigem sein sehnliches Verlan- gen, ihm nur bald Gelegenheit zu zeigen, wo er seinen Geist mehr ausbilden, seinen Trieb nach Thatigkeit mehr wirksam werden lassen könte, und versprach übrigens in al- len dein väterlichen Willen gemäß zu han- deln. Herzog Heinrich, der dieses langst vorausgesehen hatte, und eö iezt für zu hart hielt.

2. Bd. 4 - S. 81

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
Kurfürst Moriz. 81 Friedrich hingegen kann mit Recht unter jenen seltnen Männern, die zu jeder Zeit Aufsehn und Bewunderung der Zeitgenossen und der Nachwelt erweckt haben, der seltenste genant werden. Die gleichzeitigen Schriftsteller suchen gemeiniglich in ihrem Gemälde Kur- sürst Johann Friedrich den Grosmüthigen auf Kosten seines Vetters, des Kurfürsten Nstoriz ins hellste Licht zu stellen, und ver- gessen, daß ersterer ohne Monzens außer- ordentliche Thaten, Klugheit und Kriegs- glück nicht so auszeichend an Karaktergröße hätte werden können, als ihn der Ruf seines standhaften Gleichmuts der Welt bekannt und merkwürdig machte. Beide Fürsten waren groß und von seltnen Vorzügen, beide handelten auf verschiedene Arc, ieder zeigte stch in seinem Lichte und wurde bewundert. Um aber das angefangene Gemälde völlig auözuzeichnen, muß ich noch die übrigen Tha- ten und wichtigen Unternehmungen deö Kur- fürsten Vhori$ erzehlen, die ihn noch mehr als alle die bisher erzehlten in seiner Größe zeigen. Kaiser Karl der Fünfte war nicht zufrie- den, daß er das eine Oberhaupt der verbunde- F nen

3. Bd. 4 - S. 91

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
9i Kurfürst Morlz. nach Thüringen in die Winterqvartiere. sezteres rneldete er auch dem Kaiser, um von allem Verdachte befreit zu seyn, und hintergieng dadurch die schlauen Minister des Kaisers, welchen Konzens verändertes Betragen schon anfieng bedenklich zu werden. Der staatskluge Granvella, der erste Mi- nister des Kaisers schien ihm aber doch noch zu aufmerksam auf seine Handlungen zu seyn. Um also auch besten Verschlagenheit zu hin- tergehen, brauchte Moriz folgenden Kunst- griff. Granvella, der überall Kundschafter hielt, gewann zwei Minister unsers Fürsten, welche ihm von allen, was in Sachsen vor- gieng, die genaueste Nachricht geben musten. Ulon$ entdeckte sehr bald dieses Verstand- niß. An statt aber die Minister zu bestrafen, so stellte er sich ganz offenherzig gegen sie und schien sie eines größer« Vertrauens als je- mals zu würdigen. Er nahm sie zu allen Berathschlagungen, ließ sie aber nur Lust so viel wissen, als er wolte, daß an dem kaiser- lichen Hose bekannt werden solté. Diese.schrie- den nun, durch verstelte Vertraulichkeit betro- gen, fleißig an die kaiserlichen Minister, und Hintergiengen sie unwissend mit betrüglichen Nachrichten, so, daß iene immer sichrer wurden. Da

4. Bd. 4 - S. 107

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
Kurfürst August. 107 Vermögen häufte, und Millionen zusammen brachte. Freilich werden wenige Fürsten in der guten Haußhaltungökunst, die sich bis aus Kleinigkeiten erstreckt, dem Kurfürsten August, dem Lehrer aller guten Wirthe, gleich kommen, daß aber bei einer guten Wirchschaft viel gesamlet, und auch ohne den Stein der Weisen — e6 müste denn sel- biger entweder in genauer Berechnung der Ausgabe und Einnahme, oder in den weisen Verfügungen, welche die Vermehrung der Einkünfte und Verminderung der unnökhigen Ausgaben zur Absicht haben, bestehen — be- trächtliche Summen ersparet und zurückge- legt werden können, beweißt die wohlthätige Regierung unserö iezigen gnädigsten Landes- vaters. Wärend sich Kurfürst August mit dem Anbau seines Landes und der Verbesserung des Nahrungsstandes seiner Unterthanen be- schäftigte, ereignete sich ein Zufall, der ihn nöthigte die Waffen zu ergreifen. Die erste Gelegenheit dazu gab ein fränkischer Edel- mann, N)ilhelm von Grumbach. Die- ser hatte, als ein Gehülfe des obenerwähnten Markgrafen Albrechtö von Brandenburg,

5. Bd. 4 - S. 4

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
4 dieser itnte, von Kurfürst Ernsten bis auf Kurfürst Friedrich den Grosmüthigen, war die sächsische Kurwürde bei der ernestinifchen, als der altern Linie; als aber Johann Frie- drich dergrosmüthige 1547 vom Kaiser Karl dem Fünften bei Mühlberg gefangen genom- men wurde, verlohr selbiger die Kurwürde nebst dem grösten Theile seiner Lande. Bei- des kam noch in dem erwähnten Jahre 1547 an die jüngere, nämlich an die albertinische Linie, aus welcher Herzog Moriz. zu erst die Kurwürde begleitete; und von dieser Zeit an ist selbige ununterbrochen bei dieser Linie geblieben, welche von ihrem Stifter an bis auf das jeßigeoberhaupt des sächsischen Hau- ses, dem Lande, welches so viele beneiden, dem glücklichen Sachsen, Regenten gab, die wegen ihrer erhabenen Vorzüge und Fürsten- tugenden von den jedesmaligen Zeitgenoßen bewundert wurden, und bei der Nachwelt in dein ehrwürdigsten Andenken geblieben sind, und bleiben werden. Damit uns nun die Geschichte der säch- sischen Regenten, albertinischer Linie, von ihrem Stifter an, im Zusammenhänge be- kannt werde, so will ich in diesein Abschnitte die

6. Bd. 4 - S. 18

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
is Herzog Albrecht eines 2tufstandes und der Verrätherei aus- setzen wolte. Uebrigens inuste es, ob eö gleich die Nothwendigkeit erforderte, einem ehrbegierigen Helden, als der tapfre Albrecbc war, immer sehr krankend und schmerzhaft sepn, daß er diesmal feinen Plan nicht auö- führen konnte, und den Feinden das Feld raumen muste. Die fehlgefchlagene Hofnung eines glücklichen Ausgangs feines Unterneh- mens grief ihn am Ende so an, daß er dar- über in eine heftige Krankheit verßel, und izoo zu Emden im acht und fünfzigsten Jahre feines Alters starb. Wegen seiner persön- lichen Tapferkeit und Unerschrockenheit wurde er der Tapfere, oder der Beherzte genannt. Die Regierung der väterlichen Erblande, welche im Jahre 1482 durch den Tod des Herzogs Wilhelms mit dem thüringischen Landeöantheil ansehnlich vermehrt wurden, führte er von 1464 bis 1485 gemeinschaftlich mit seinem Bruder, dem Kurfürsten Ernst. Im gedachten Jahre 1485 unternahmen aber die beiden Brüder zu Leipzig eine Theilung der fammtlichen Lande. Kurfürst Ernst theilte selbige in zwei Theile, in den meißni- schen und thüringischen Theil, und Herzog . > * Albrechc

7. Bd. 4 - S. 24

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
Herzog George 24 Luthers Lehrsätze immer weiter aus breiteten, so widersetzte er sich ernstlich , daß selbige im seinein ^ande nicht eingesührt würde. Es korrte vielleicht bei der Verweigerung der Annahme der lutherischen Lehre auch ein ge-> wißeö Miövergnügen zum Grunde liegen, welches er darüber empfand, daß die Univer- sität Wittenberg bei dieser Gelegenheit in den blühensten Zustand gesetzt wurde, wodurch Leipzig beträchtlichen Abbruch litt. Bei der Kirchenverbesserung, wie sie Herzog George wünschte, solte nur aus die Abschaffung der Misbrauche der Kirche gese- hen "werden, die Glaubenslehren aber solten unangetastet bleiben; wie denn überhaupt Herzog George ein eifriger Vertheidiger der pabstlichen Lehre von guten Werken war, welches er durch viele Beispiele in seinem Leben, wo er aus Religionseifer ernstlich nach der Ausübung guter Werke trachtete, be- wiest. Um aber doch Luthers Gesinnungen,' von welchen er bisher durch D. Sraupitzen viel rühmliches gehört hatte, genauer kennen zu lernen, so ließ er selbigen nach Dresden kommen, besprach sich mit ihm, und ließ ihn dann in der dasigen Schloßkapelle predi-

8. Bd. 4 - S. 30

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
» 3o Herzog George. -roß nun Ecken dermassen, daß er, weil er hier gegen seine Gegner nichts ausrichkete, nach geendigter Disputation, nach Rom reiste, und vom Pabste eine Bannbulle wi- der Luthern auswirkte. Uebrigens wurde bei dieser langen, feierlichen Disputation in -er Hauptsache nichts ausgemacht, und die beiden Partheien wurden dadurch nur noch mehr gegen einander aufgebracht, Herzog George, dessen Erwartung auch nicht be- friedigt wurde, und der in Luthers Lehre vie- les fand, worinnen er ihin nicht beistimmen wolte, erklärte sich nunmehro ganz wider Luthern und feine Lehre, und fo lange er lebte, konte die evangelische Lehre in feinem Lande nicht aufkommen. Einige Jahre nachher half Herzog Ge- orge die unruhigen Bauern, welche beson- ders in Thüringen einen Aufstand erregten, wieder zum Gehorsam bringen. Die Bau- ern hatten sich vorgenommen, ihren Her- schaften die schuldigen Dienste nicht mehr zu leisten. Sie wolten alles gemein haben, ihre Prediger selbst erwalen, und die Leibeigen- schaft, wo sie eingeführt war, nebst den Frondiensten abfchaffen. Der eigentliche Anfang

9. Bd. 4 - S. 34

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
34 Herzog George der Bärtige. der Bärtige genennt wird. Kurz vor sei- nem Tode suchte er noch seinen Bruder Hein- rich zu bewegen, daß er sich wieder zur rö- misch katholischen Religion bekennen möchte, und ließ ihm den Antrag thun, daß er ihn unter dieser Bedingung, noch bei Lebzeiten die Regierung seiner Lande übergeben wolte, worauf aber der Herzog Heinrich zur Ant- wort gab; er habe seinen Bruder herzlich lieb, wolle auch seine brüderliche Liebe und Treue gegen ihn in der That erzeigen, was aber die Lehre und den Glauben beträfe, so trüge er doch Bedenken seinen Vorschlag anzuneh- men. Hierauf soll Herzog George, dein die Antwort seines Bruders verdroß, den Entschluß gefaßt haben, selbigen von der Nachfolge in der Regierung seiner Lande auszuschliessen, und dem König Ferdinand, mit welchem er sehr vertraut lebte, durch ein Testament seine Erblande zu vermachen. Ehe er aber diesen Gedanken zur Ausfüh- rung bringen konte, überraschte ihn der Tod am 16 Apr. 1539 zu Dresden im acht und sechzigsten Jahre seines Alters, und sein weitlauftigeö Gebiet siel dein rechtmäßigen Erben, dem Herzog Heinrich zu. Herzog

10. Bd. 4 - S. 44

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
44 Kurfürst Moriz. berg bekannt ist, wo Johann Friedrich der Groemüthige gefangen genommen wurde, die Kur Sachsen, nebst dem grösten Theile seiner kande verlohr und beides dem Herzog und seinen Nachkommen übertragen wurde. Diese Begebenheit war allerdings wichtig, und hat schon manchem Politiker Gelegenheit gegeben Betrachtungen darüber anzustellen. Die gleichzeitigen Schriftsteller waren oft zu partheiisch, als daß sie den Her- gang der Sache mit ihren gleichwichtigen Nebenumstanden, mit ruhiger Ueberlegung ohne partheiische Anmerkungen hatten erzehlen können, und wenn in der Folge die neuern ihre Erzehlung auf solche Nachrichten gründe- ten, so konte eö nicht fehlen, daß der Ka- rakter ihrer Helden zuweilen tm salschenkichte erschien. Die Hauptgegenstande der eben gedachten merkwürdigen Begebenheit sind schon im vorigen Theile bei der Geschichte Kurfürst Johann Friedrich des Grosmüthi- gen erzehlt worden, und wenn ich mir schmeicheln darf, daß ich dort ein treues Ge- mälde von dessen Karakter entworfen habe, so hoffe ich auch, daß ich jenem unbeschadet, hier den Karakter des großen Moriz, der in allen Betracht, ein Regent von den erha- bensten
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