_ 1284 bekriegt
Heinrich Iv- den
Herzog Przimis-
laus von Groß-
polen,fordert von
Bischof Tho-
mas 11- einen
Beitrag zu den
Aricgskosten,
und wird -1285
vom Erzbischof
von Gnefen in
den Bann ge-
than.
Bischof Thomas
versöhnt sich mit
Herzog Hein-
rich Iv- 1287.
Heinrich iv.
siirbt 1290.
I
18
Diese ließ er sogleich greifen und in Breslau gefangen
setzen. Man nahm sich zwar von mehreren Seiten ihrer
an, aber vergeblich, und sie mußten sich zuletzt ihre Frei-
heit theils durch Abtretung von ihrem Gebiete, theils durch
Verträge erkaufen. 1284 bekriegte Heinrich Iv. den Her-
zog Przimislaus von Großpolen und forderte vom Bi-
schof Thomaö Zz. von Breslau einen Geldbeitrag zu
den Kriegskosten, welchen dieser verweigerte und worauf
Heinrich die Städte und Dörfer des Bisthums besetzte
und die Einkünfte einziehen ließ. Dies hatte zur Folge/
daß 1285 der Erzbischof von Gnefen über Heinrich Iyv
den Bann aussprach. Als deshalb die Geistlichkeit den
Gottesdienst unterbrach, wurde sic von Heinrich vertrie-
den. Der Bischof von Breslau hatte sich nach Ratibor
in den Schutz des Herzogs Wladislaus begeben. Von
diesem verlangte Heinrich, daß er den Bischof vertreiben
solle, und als jener es verweigerte, rückte Heinrich mit
einem ansehnlichen Heere vor die Stadt. Die Bürger
der Belagerung bald müde, beschwerten sich laut, daß sie
für ein fremdes Interesse so viel leiden müßten, und der
Bischof gerieth darüber in solche Verlegenheit, daß er
beschloß, den Zorn Heinrichs Iv. durch die tiefste Demü-
thigung zu entwaffnen und sich ihm freiwillig zu ergeben.
Im bischöflichen Ornate und von seinen Domherren be-
gleitet, ging er ins Lager, und als Heinrich seine Ankunft
gewahrte, eilte er im Augenblick aus deni Zelte dem Bi-
schof entgegen und warf sich mit den Worten vor ihm
nieder: Vater, ich habe gesündiget im Himmel und vor
dir! Thomas hob ihn auf, beide versöhnten sich mit ein-
ander. Heinrich gab dem Bischof und der Geistlichkeit
alles, was er ihnen aßgenommen hatte, wieder zurück
und vermehrte noch überdies die Freiheiten der Breslaui-
schen Kirchen. Der Bann wurde aufgehoben und Hein-
rich war seit dieser Zeit ganz umgeschaffen; er zeigte sich
gegen die Geistlichkeit sehr freigebig, die ihm dafür den
Namen Prolins d. h. der Redliche ertheilte. Ein Beweis
dieser Sinnesänderung des Herzogs ist noch jetzt in der
auf dem Breslauer Dome stehenden Kreuzkirche vorhan-
den, die kurze Zeit nach dieser, ins Jahr 1287 fallenden,
Begebenheit gestiftet wurde. Breslau erhielt durch Hein-
rich Iv. mehrere große Vortheile und Gerechtsame. Kurz
vor -seinem Tode ward er noch in Krakau zum Oberherrn
von Polen anerkannt 1289 und starb 1290.
Er hatte keine Söhne und es war ungewiß, wer ihm
in der Regierung über das Breslauischc folgen sollte. Die
zwei nächsten Anverwandten des verstorbenen Herzogs
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv- Heinrich Thomas Heinrich_iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iyv Heinrich Heinrich_vertrie- Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Thomas Heinrich Heinrich
36
Balthasars Tod und die wahrscheinliche Rache des
v ' Königs bewogen den Johann sein Fürstenthum an die
Herzoge von Sachsen zu verkaufen, worauf er eine Zeit-
qun^dc?Änqarn ían,8 Rudlos umherschweifte/ bis er im Kriege neue Bc-
und Tnrkc» wird schäftigung fand. Matthias hatte nnterdcß in Ungarn die
Schiesicn^lmg, Rebellen und die Türken gedemüthiget und erschien nun
für Schlesien thätig. Iluf seinen Befehl unternahm Her-
auf seinen Befehl Johann von Sagan 1474 einen Zug gegen Polen,
e'mn im ge-' legte dort über 600- Dörfer in Asche, ohne daß die 42000
gen Polen. Mann starken Polen es wagten, ihr Vaterland gegen
Johann zu vertheidigen. Bei Abbrennung des Städtchens
Kiesel wurde er selbst von einem cinstürzenden Hanse der-
gestalt beschädigt, daß er halb verbrannt und mit einem
zerbrochenen Beine von seinem Frerrnde Busch kaum noch
gerettet werden konnte, den er seit jener Zeit beständig
seinen Vater nannte und unter die Zahl seiner vertraute-
sten Räche aufnahm.
Durch diesen Vorfall wurde weiteres Unglück in Po-
Cañmir will sich (cn verhindert und Casimir wollte der ganzen Sache durch
1111 "binden. Verbindung seiner Macht mit der böhmischen und durch
zweckmäßig getroffene Anstalten ein Ende machen. Mat-
Matthjas, der fam nach Schlesien und belagerte die Rauhschlöffer.
nik” kam, 1 Auf die Nachricht, daß der König von Polen bei Czen-
> stochau ein großes Heer zusammenziehe, um den Einfall
des Herzogs Johann zu räcbcn und einen Krieg zur Un-
von erbän for- tcrstützung seines Sohnes Wladislaus zu beginnen, ging
dort v. den Brcs- er nach Breslau und forderte daselbst eine Beitragssnmmc
^Ducatm'^0 von 42,000 Dukaten. Unter seinen Völkern wurde son-
derlich das 6000 Mann starke schwarze Heer, das von sei-
ner Rüstung und deit von der Sonne verbrannten Gesich-
schwarzes Hc"r lern, diesen Namen erhalten hatte, in die Nicolaivorstadt
in'die'ni'oolai-,verlegt, welches die Stadt und die umliegende Gegend
^?ñmgec?end^ plünderte und verheerte.
verheert. Sobald Matthias von dem Anzuge der Polen ge-,
wiß war, verstärkte er sich durch angcworbene Trnppen.
'cc{,rmcnc1ho ooo* ^ac’ 60,000 Mann starke polnische Heer, welches Casimir
Mann stark,' die selbst anführte, ging im Octobcr bei Krappitz über die
ct,ev' Oder und verwüstete, wie das Heer des Matthias, eine
Menge Städte und Dörfer, und obgleich das polnische
Wladislaus°mit Hoer durch Wladislaus mit noch 20,000 Mann verstärkt
L0.W0 Mann ver-wurde, so richtete es dennoch wenig oder nichts aus, in-
abcr^ni'chls^aus. dem der größte Mangel an Lebensrnitteln unter demselben
eingerissen und weder Kriegskunst noch Zucht bei-demselben
anzutreffen war. Es schickte sich deshalb zum Rückzüge
an. Bei einer Zusammenkunft rmd Unterredung, welche
zwischen Matthias, dem Könige Casimir von Polen und
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Johann Matthias Iluf Johann_von_Sagan Johann Johann Johann Casimir Mat-
Matthjas Johann Matthias Casimir
Mann Matthias Matthias Casimir_von_Polen
40
Ss: Winzig und der Churfürst von Brandenburg vergönnte
Winzig u. stiri't ihm einen Aufenthalt in Frankfnrth. Er endete 1504 zu
"ut. Wohlan sein Leben.
Unter Wladislaus nahmen die Befehdungen und Pri-
^ vatkriege wieder überhand, wozu der Umstand viel bcitra-
s gen mochte, daß Wladislaus das von Matthias organi-
läß^vns^chwar- jiote schwarze Heer abdanktc, welches das Plündern und
i-Hrer, wodurch Rauben gewohnt war. Diese Soldaten, die an keine an-
^Rmiben^wieder^ dere Beschäftigung gewöhnt waren, setzten dasselbe nach
veranlaßt wird, ihxer Entlassung als Freibeuter fort, bemächtigten sich ei-
niger befestigten Schlösser, plünderten unter Anführung
der Edelleute und selbst unter dem Schutz der Fürsten das
Land und die reisenden Kauflcute, vor allen aber die geist-
lichen Güter. Der brcslauischc Rath ließ alle solche Räu-
der, die er in seine Gewalt bekam, hängen und köpfen.
Bei mehreren derselben aber mußte große Vorsicht ange-
wendet werden, weil sie volt mehreren Fürsten begünsti-
get wurden. Ein solcher Räuber war unter andern
snistwitz der'be« Christoph von Neisewitz auf Alzenau, von seinen
rüchtigste unter schwarzen Haaren gewöhnlich der schwarze Christoph
dm Räubern ^cnnnn^ Vorzüglich packte er Reisende, Fuhrleute und
Fleischer an, die mit Gclde ausgingen, brach des Nachts
in Häusern ein und beging mehrere Mordthaten, doch soll
er die Gelehrten verschont haben, zu denen er jeden rech-
nete, der nur eine Feder schneiden, und eine Zeile schreiben
Martin Stübnm konnte. 1512 ward er gefangen genommen. Ein braver
u gefangen, Bürger aus Goldberg, Namens Martin Stübner,
der dort mehrmals Rathmann und Bürgermeister war,
sing ihn, auf Befehl des Herzogs Friedrich von Licgnitz, -
unter Mithülfe einer Menge bewaffneter Bürger aus
Goldberg, auf dem Schlosse zu Alzenau. Doch wäre er
bald wieder auf freien Fuß gelangt, indem thcils seine
Helfershelfer und Hehler den Richtern drohten, thcils weil
sie für seine Loslassung Geld boten, vorzüglich aber, weil
sich der Herzog von Münsterbcrg seiner annahm. Doch
""Ungerichtet"^ ruhten die Breslauer nicht eher, als bis dem Böscwichte
sein Reckt wiederfuhr und er zu Licgnit; gehangen wurde.
Wladislaus Wladislaus starb 1516.
, König Ludwig König Ludwig, von 1516 bis 1526.
"zum Könige" Ludwig, Wladislaus einziger Sohn, ward im 4ten
krönt, ' Jahre schon zum König von Ungarn und Böhmen gekrönt,
kommt im m I. Mit dem 10ten Jahre kam er zur Regierung, weshalb ihm
zur Regierung Vater den Kaiser Maximilian und den König Siegis- - '
u., Kaiser Maxi- mund von Polen zu Vormündern bestellte und seine Er-
Sig?"mun/wur- ziehung außer andern, vorzüglich dem Markgrafen
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Wladislaus Matthias_organi-
läß^vns^chwar- Christoph_von_Neisewitz Christoph
dm_Räubern Fleischer Martin_Stübnm Martin_Stübner Rathmann Friedrich_von_Licgnitz Friedrich Wladislaus_Wladislaus Ludwig_König_Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian
Entstehung des
Namens Schle-
sien.
861—897 regiert
Zicmovit.
897—913
Leseo iv.
913—992 Ml-
cistaus i
4
Helm, ñus. Ob ihn gleich die Geschichte vor seiner Erhe-
bung zum Könige bis zu einem schlichten, mit irdischen
Gütern reichlich gesegneten Bauer erniedriget, so hat man
doch hinreichende Gründe anzunehmen, daß er ein Land-
cdelmann gewesen sei, der aber -licht aus einem berühm-,
ten Hause abstammte. Er soll ein kluger Hauswirth ge-
wesen sein Mld seine Vorräthe so lange zusammengehalten
und verborgen h'aben, bis die rechte Zeit gekommen sei,
sich damit Freunde zu machen. Als nämlich im Lande
großer Mangel cintrât, soll er eine große Menge Lebens-
mittel, besonders Mehl geliefert haben, so daß man über
seine Freigebigkeit und über seinen Reichthum in Erstau-
nen gesetzt ward und deßhalb beschloß, ihn zum Könige
zu Wahlen. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Gnesen und
seine Verdienste wurden durch ruhige und heitere Tage
gekrönt. _
Erst unter der polnischen Regierung entstand der
Name Schlesien, indem die polnischen Geschichtsschreiber
die Einwohner dieses Landes Zleci, und die ersten pia-
ftischcn Herzöge das Land selbst Alecier nannten.
Ihm folgte 861 sein kriegerischer Sohn
Z i e m o v i t,
der ein tapferer Held und tüchtiger Staatsmann war,
wodurch er seinen Staat vergrößerte, und dessen Regie-
rung bis zum Jahre 897 angenommen wird. Dessen
Sohn und Nachfolger war
Leseo If.,
von welchem die Geschichte nichts weiter zu erwähnen weiß,
als daß er, um seine Unterthanen glücklich zu machen,
913 gestorben sei.. Eben so wenig weiß die Geschichte von
dessen Sohne und Nachfolger Ziemomislaus zu erwäh-
nen. Dessen Sohn aber
M i c i s l a u s I.
den Vater berühmt machte. Er war blind geboren wor-
den und gelangte erst dann -zum Gesicht, als man ihm
nach polnischer Gewohnheit im 7ten Jahre feierlich die
Haare abschneiden wollte. Dem Vater, der auf alle Art
und Weise die Bedeutung des Wunders zu erforschen sich
bemühte, ward unter der künftigen Regierung eine uner-
wartete Erleuchtung verheißen, welche durch die nachma-
lige Einführung des Christenthums in Erfüllung gegangen
sein soll. Diese Einführung des Christenthumö bleibt die
merkwürdigste Begebenheit in der Negierung des Micis-
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Extrahierte Personennamen: Rudolph Rudolph Gregor_Xiii Gregor
60
fucrft^Säes fc)clt er ^Urc^ e”lc schimpfliche Absetzung auf's höchste belei-
um abermalige digt hatte, um abermalige Uebernahme des Kommandos
Kommandos gee und zwar gegen den König von Schweden ersuchen. Nach
sen Gustav langem Weigern nahm Waldstein diesen Auftrag endlich
° unter der Bedingung an: wenn ihm unumschränkte Ober-
herrschaft über alle deutsche Armeen des österreichischen
Hauses, so wie die unbegrenzte Vollmacht zu strafen und
zu belohnen zngestanden würde u. s. w. und daß ihm der
Kaiser nicht befehlen dürfe. Ferdinand bewilligte alles
und Waldstein vertrieb die Sachsen und Böhmen, brach in
wird'^Schlacht Sachsen ein und lieferte am 5. November 1632 bei Lü-
bet Lützen gelie- tzen eine Schlacht, worin er den Sieg erhielt und Gn-
^siegt,^Gustav" stav Adolph das Leben verlor. Nach langem Suchen
Adoubhaber ward sein Leichnam in der Nähe eines großen Steines cnt-
deckt, der seit diesem Tage den Namen des Schweden-
steins führt. Von Blut und Wunden entstellt, von den
Hufen der Pferde zertreten, seines Schmuckes und seiner
Kleider beraubt, ward er unter einem Hügel von Todten
hervorgezogen und nach Weißcnfcls gebracht, wo die
Schweden ihn mit der tiefgebeugten Königin beweinten.
Einige Monate vor der Schlacht bei Lützen waren 'die
Jnschusim^em- Schweden und Sachsen in Schlesien eingefallen. Man
Schweden und empfing sie, ob sie gleich drückende Kontributionen erho-
^^'retter.^ den, dennoch als. Erretter, weil nach ihrem Einmarsch der
evangelische Gottesdienst überall wieder hergestellt wurde.
Leptcrc erobern Die Sachsen eroberten Glogau und marschierten dann gc-
°9a“ gen Steinau, wo sich die Kaiserlichen verschanzt hatten,
Uefern dann, lieferten dort, vereinigt mit den Schweden, ein heftiges
den vcr"ei,tt^den Treffen und trugen einen vollständigen Sieg über die Kaj-
^S^tchmu'ein^" firlichcn davon, die jetzt ihren Rückzug nach Breslau nah-
glückliches Trcf- men, wo, bei der großen Erbitterung der Bürgerschaft
fcu‘ gegen Oesterreich, sehr ernste Auftritte vorfielen.
Wnidstoin rückt Waldstein selbst rückte nun 40,000 Mann stark in
Mann^stark'in Schlesien ein, denen die Verbündeten nicht mehr als 24,000
Schlesien cm, entgegen stellen konnten. Indessen hätten diese dennoch
sich Waldsteins und seiner Armee recht gut erwähren kön-
nen, wenn nur mehr Einigkeit unter ihnen gewesen wäre
und Pie Sachsen es mit den Schweden treuer gemeint hät-
ten. Waldstcin vermied eine Schlacht und schlug den Ver-
.frfifäst den Per- bündeten endlich einen Waffenstillstand vor, indem er ihnen
'Waffenstillstand sagte: er sei gekommen mit Schweden und den Reichsfürsten
vor- > einen ewigen Frieden zu schließen und jedem Genugthuung
zu verschaffen, und im Fall dies der Kaiser nickff bestäti-
gen sollte, würde er mit den Alliirten sich vereinigen und
denselben zum Teufel jagen. Aus anderen Aeußerufigen,
die er laut werden ließ, ging hervor, daß es in seinem
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Waldstein Ferdinand Waldstein Adolph Leptcrc Waldstein
94
i78i führt T?rie» ^ die preußischen Staaten ansarbeiten. Die neue
drich'èinc neue Prozeßordnung ward 1781 eingeführt und die Sachwal-
Prozcßordnung ^r (Advokaten) erhielten eine veränderte Verfassung und
einen andern Namen.
Durch eine Stiftungsurkunde vom 24. März 1779
und 1779 schenkte schenkte der König der Provinz Schlesien ein, zu Kreuz-
Sandarmen"haus bürg im Fürstenthum Brieg erbautes Armenhaus, in wel-
zu Äreuzburg. gegen 400 Arme unterhalten werden»
Friedrich besuchte Schlesien unausgesetzt jeden Som-
r?uvvcnnmste- uwr, um daselbst seine Truppen zu mustern. Bei einer
runq a 21. Aug. solchen Gelegenheit am 24. August 1785 wurden die krank-
hasten Zufälle vermehrt, denen Friedrichs zunehmendes
Alter ausgesetzt war. Eine große Menge fremder, beson-
ders englischer, französischer, sächsischer und polnischer
Offiziere machte diese Musterung glänzend; dies veranlaßt
den Königs ohne alle Schonung bei dem unangenehmsten
Wetter, einem anhaltenden kalten Regen, die Musterung
länger als sonst zu halten. Er kehrte krank nach Pots-
A?gl!ft^à l7' dam zurück und starb am 17. August 1786.
Friedrich dem Ii., auch der Grohe und Einzige
genannt, folgte in der Regierung seines Bruders Sohn
fils Friedrich Wilhelm Ii. von 1786 bis 1797.
Er war ein Fürst von gutem natürlichen Verstände
wollender Eft unk wohlwollenden Herzens, welcher sich bemühte das,
™ en " ' was in der Staatseinrichtung noch mangelhaft schien, zu
hob dastabacks- verbessern und hob sogleich das Tabackö- und Kaffcemono-
u.äaffeemonopvt ^ ^ t bpn Alleinhandel mit Taback und Kaffee auf, den
Friedrich Ii. nur sich allein zugeeignet hatte, der beide
Produkte zu hohen Preisen verkaufen ließ, um seinen Un-
terthanen den Gebrauch dieser entbehrlichen Genüsse zu
verleiden und sie, wo möglich, ganz davon zu entwöhnen,
wodurch jedoch mancherlei Unzufriedenheiten veranlaßt
wurden. — Eine der ersten Handlungen des neuen Kö-
so wie die Regie nigs war, daß er die Regie aufhob und die französischen
Beamten entfernte. Der Taback- und Kaffeehandel ward
wieder frcigcgeben, und mehrfaches Gute für Wissenschaft,
Kunst und Landesverbesserung gethan. Das von Frie-
drich Ii. ausgebildete Verwaltungswesen ward zwar bei-
behalten, aber cs wehcte in demsilben ein milderer Geist.
Ungeachtet mancher Schwächen, welche Friedrich Wil-
helm Ii. zeigte, die an ihm nur zu hart gerügt worden
sind, und welche die Liebe und Achtung seiner Untertha-'
nen minderte, ergab sich dennoch, daß der Wohlstand der
Unterthanen zunahm, seitdem die Geldkräfte des Staates
nicht mehr müßig in der Schatzkammer lagen und daß die
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrichs Friedrichs August Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wil- Friedrich
97
schaft für den glücklichen Zustand der ganzen preußischen
Nation. Auch sparte das preußische Eabinet Worte des
Friedens und der Mäßigung nicht, welche, bei den red-
lichen Absichten und den guten Wünschen, die das Herz
des Königs für seines Staates und ganz Deutschlands
Wohl und Erhaltung hegte, dennoch ohne den gehofften
Erfolg blieben und die Regierung dieses Königs ward da-
her an merkwürdigen Begebenheiten noch weit reicher, als
die, Friedrichs des Großen.
Die ersten Jahre seiner Regierung gingen sehr ruhig
hin. Friedrich Wilhelm Mi. erließ im Jahre 1799 eine
Verordnung über Erleichterung der Unterthauen auf dem
Lande, in welcher die Regierung erklärte: daß ffe nicht
gestatten könne, daß das Schicksal der dienenden Elaste
von den billigern oder unbilligem Gesinnungen der Grund-
herrschaften abhänge, es müsse dasselbe vielmehr auf eine
gleichförmige, den beiderseitigen Verhältnissen und dem all-
gemeinen Besten angemessene Art und. Weise bestimmt wer-
den. Es wurde daher die Dauer des Hofedienstes auf
3 Jahre und zugleich ein bestimmtes Hofelohn festgesetzt.
In Ansehung des Züchtigungsrcchtes wurde den Herrschaf-
ten billige Menschlichkeit anempfohlcn.
Da der König den Provinzen minder beschwerlich
werden und Kosten sparen wollte, kam er seltener zu den
Revüeu, wobei ihn meistens seine Gemahlin begleitete.
Bei einer solchen Reise im Jahre 1800 besuchten beide
mehrere Gegenden des schlesischen Gebirges und kamen
auch nach Fürstenstein, dessen Besstzer für Vergnügungen
alter und neuer Sitte gesorgt hatte.
Bisher war alles recht glücklich gegangen, aber mit
dem Jahre^ Js04 begann für Schlesien eine zwar kurze
aber zermalmende Periode des Unglücks. Im Junius
stellte sich nach einem lang anhaltenden Regen eine sehr
große Ueberschwemmung ein, durch welche die am Queis,
am Bober und an der Oder liegenden Felder und Früchte
zu Grunde gerichtet, Bleichen zerstört, Häuser weggerissen
und sogar viele Menschen des Lebens beraubt wurden.
Ganz Schlesien fühlte diesen Schaden doppelt, weil kurz
darauf eine übergroße Theurung der Lebensmittel eiutrat.
Man kaufte jetzt einen Sack Korn, für den man sonst
höchstens 5 Rthlr. bezahlt hatte, um 12 bis 16 Rthlr.
und viele Menschen, namentlich die armen Gebirgsbewoh-
ner, welche von Spinnen und Weben sich ernähren, ge-
riethen in den äußersten Mangel und in die größte Noch.
«Der König, der im Juli 1804 in. Begleitung seiner
Gemahlin nach Schlesien kam, bewilligte als Gnadenge-
erlicß im Jahre
1799 eine Verord-
nung zu Gunsten
der stlnterthanen
auf dem Lande,
und besuchte im
I. 1800 in Be-
gleitung seiner
Gemahlin meh-
rere Gegenden
Schlesiens.
1801 wurde
Schlesien von ei-
ner großen Ae.
berschwemmung.
und kurz darauf
v. einer sehr groß-
ßen Theurung
heimgesuchk.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
103
lich geschlagen. Napoleon entfloh mit denjenigen seiner
Soldaten, denen es die Kräfte noch erlaubten, in aller
Eile dem Rheine zu, doch ward die ganze Straße dahin
mit vielen Todten bezeichnet. Man rechnet, daß in dieser
Schlacht gegen 40,000 Franzosen geblieben und 30,000
gefangen genommen worden sind, welche mit den Kranken
und Blessirten in den Lazarethen wobl 52,000 Mann aus-
machen konnten. Die Verbündeten gingen den Franzosen Avegen^ie
anfänglich bis an den Rhein nach. Als Napoleon aber Franzosen bis an
noch immer seinen Stolz zeigte und über Deutschland Herr- öcn mi,ein;
sehen wollte, gingen sie nach Frankreich selbst, eroberten überschreitend
Paris, marschierten am 3l. März 1814 in dieser Stadt .Par«.erobern,'
ein und schlossen mit den Franzosen einen Frieden. Na- '"r£j Tsn"
poleon mußte Frankreich verlassen und man wies ihm die einzichen.
kleine Insel Elba, die im mittelländischen Meere, zwi- gjjjt
schen Corsika und Italien liegt, zu seinem Eigenthume zu seine,» Aufenr.
und Aufenthaltsorte an.
Während die verbündeten Monarchen in Paris sich
aufhielten ward ein Kongreß in Wien festgesetzt, der un- Am 3 Rov. 141;
ter dem 3. November 1815 eröffnet wurde und zur Ab- "tzd ver Ao».
sicht hatte, dem durch mehr als 30 Jahre hindurch so sehr 9 offner^ er'
erschütterten Europa Ruhe und Frieden wieder zu geben.
Die Beschlüsse des Kongresses wurden aber sehr beschleu-
nigt durch die am 1. März 1815 stattgefundene Entwei- w-lch^d,,rchdie
chung und unverhoffte Wiederkehr Napoleons in Frankreich, ' üai'tgefundene^
welcher nach der Flucht des Königs Ludwig Xviii. von pftffwa
Frankreich schon am 20. März in Paris einzog und den schnell abgebro.
vereinigten Mächten mit einem, auf das eiligste angewor- c en ‘
benen Heere nach Belgien entgegen zog. Hier siegte er
über das Bundesheer unter Blücher bei Ligny am 16ten Napoleon si?gt^
Juni, ward aber, indem er sich eines Sieges über Wel- Tdeig^Viber0
liitfiton bei Ssbaterloo den 18. Juni 1815 für schon ba* ^unvesheer,
gewiß hielt, von den Engländern und den gerade im ent- wird aber bei
scheidenden Augenblicke sich nahenden Preußen bei Bell- 1*21»lusia to*
Alliance so kräftig zurückgeworfen und mit seinem ge- tal geschlagen,
schlagenen Heere zu einer eiligen Flucht geuöthigt, daß er
am 20. Juni zu Paris angekommen, schon am 22. d. M.
zum zweitenmale der Herrschaft entsagen mußte. Napo-
leon übergab sich den Engländern, die ihn auf eine kleine Engländer
selsigte Insel St. Helena, im atlantischen Meere gele- d'e Insel St. He.
gen, führten, wo er streng bewacht wurde und zu Lona- S'ailfb.
Wood am 5. Mai 1821 starb.
Europa gelangte durch die gemachten Anstrengungen
zu einem dauerhaften Frieden. Preußen trat in die Reihe
der ersten Staaten und erhielt Posen, und die Rheinpro-
vinzen zu seinem Eigenthum. Man feierte am 18. Ja- Den 18. Januar
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Corsika März Napoleons Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Rhein Deutschland Frankreich Paris Frankreich Elba Italien Paris Wien Europa Napoleons Frankreich Frankreich Paris Belgien Paris Europa Posen Rheinpro-
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- Georg von Brandenburg anfgetragen hatte. Diese
Erzieher besorgten zugleich die Staatsangelegenheiten, in- Markgraf «cor-
dem die bestellten Vormünder sich wenig um Ungarn, Böh- bürg' al^ Erw-
inen und Schlesien küinmerten, kamen aber ihren eigent- her bestellt,
lichen Pflichten schlecht nach. — Markgraf Georg erlangte
sehr bald eine unbeschränkte Herrschaft über das Gemuth
des jungen Königs und ward besonders von den Schlesi-
ern, um deren Gunst er sich bewarb, der Eigenschaften
seines Geistes und Herzens wegen, sehr erhoben. Er kaufte
im Jahre 1523 mit Bewilligung des Königs, das Für-
stcnthum Jägcrndorf. .
Durch Handel- und Gewerbefleiß hatten sich zwar
mehrere. Städte wieder in günstigen Wohlstand versetzt,
aber die noch immer fortdauernden Fehden der Raubritter,
und eine immermehr überhand nehmende Münzverwirrung
drohten denselben von Neuem den Untergang. Statt des
schlechten fürstlichen Geldes, welches cnrsirte, schlugen die
Städte, zufolge ihres Münzrechtes besseres Geld und nir-
gends kam es hierüber zu unruhigen Auftritten als in
Schweidnitz. Am 7. Januar 1522 brach hier ein Auf- ^ua?bricht m’
stand aus. Der Bürgermeister Kcrftpor freund nebst Schweidnitz wc-
40 Personen seines Anhanges mußten entweichen und ihre
Häuser wurden geplünderte Der Oberlandeshauptmann Aufstand aus,
Friedrich Ii. verbot im Namen, des Königs allen Verkehr
und Handel mit der ungehorsamen Stadt: aber diese blieb
bei der Berufung auf ihr Münzrecht und verwarf die kö-
niglichen Befehle in Betreff der Annahme der schlechteren
fürstlichen Münzen zum vollgültigen Werthe. Markgraf
Georg forderte mehrere Pchweidnitzer vor sein Gerichts
die er,'ohne ihre Gründe anzuhören verhaften und als
Aufrührer zum Tode vernrtheilte. Hierauf schickte er ein
Heer nach Schweidnitz, welches diese Stadt belagern sollte.
Die Schwcidnitzcr wehrten sich tapfer und schon nach ei-
nigen Tagen ward auf königlichen Befehl die Belagerung
wieder aufgehoben und der Stadt anbcfohlen die Vertrie-
benen wieder aufzunehmen, ihnen Schadenersatz zu leisten
und ihrem Rathe wieder gehorsam zu sein. Die Nachgie-
bigkeit des Königs hatte indeß die^Sache schlimmer gemacht.
Den Vertriebenen wurden zwar ihre Aemter und Würden,
aber nicht ihre Güter zurückgegeben und auf dem Fürsten-
tage in Breslau im Januar 1523 widersetzte sich Schweid-
nitz, nicht allein einer allgemeinen Steuer, fondern auch
wie immer, der Annahme der königlichen Münzen. Im
Innern der Stadt dauerte die Erbitterurrg fort und ein
hinkender Schuster, Kroll, warft sich zum Volksführer
auf. -.Die Rathsmitglieder wurden beschimpft, in ihren
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Extrahierte Personennamen: Georg_von_Brandenburg Georg Friedrich_Ii Friedrich Georg Schweid-
nitz Kroll