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1. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 18

1840 - Schweidnitz : Heege
_ 1284 bekriegt Heinrich Iv- den Herzog Przimis- laus von Groß- polen,fordert von Bischof Tho- mas 11- einen Beitrag zu den Aricgskosten, und wird -1285 vom Erzbischof von Gnefen in den Bann ge- than. Bischof Thomas versöhnt sich mit Herzog Hein- rich Iv- 1287. Heinrich iv. siirbt 1290. I 18 Diese ließ er sogleich greifen und in Breslau gefangen setzen. Man nahm sich zwar von mehreren Seiten ihrer an, aber vergeblich, und sie mußten sich zuletzt ihre Frei- heit theils durch Abtretung von ihrem Gebiete, theils durch Verträge erkaufen. 1284 bekriegte Heinrich Iv. den Her- zog Przimislaus von Großpolen und forderte vom Bi- schof Thomaö Zz. von Breslau einen Geldbeitrag zu den Kriegskosten, welchen dieser verweigerte und worauf Heinrich die Städte und Dörfer des Bisthums besetzte und die Einkünfte einziehen ließ. Dies hatte zur Folge/ daß 1285 der Erzbischof von Gnefen über Heinrich Iyv den Bann aussprach. Als deshalb die Geistlichkeit den Gottesdienst unterbrach, wurde sic von Heinrich vertrie- den. Der Bischof von Breslau hatte sich nach Ratibor in den Schutz des Herzogs Wladislaus begeben. Von diesem verlangte Heinrich, daß er den Bischof vertreiben solle, und als jener es verweigerte, rückte Heinrich mit einem ansehnlichen Heere vor die Stadt. Die Bürger der Belagerung bald müde, beschwerten sich laut, daß sie für ein fremdes Interesse so viel leiden müßten, und der Bischof gerieth darüber in solche Verlegenheit, daß er beschloß, den Zorn Heinrichs Iv. durch die tiefste Demü- thigung zu entwaffnen und sich ihm freiwillig zu ergeben. Im bischöflichen Ornate und von seinen Domherren be- gleitet, ging er ins Lager, und als Heinrich seine Ankunft gewahrte, eilte er im Augenblick aus deni Zelte dem Bi- schof entgegen und warf sich mit den Worten vor ihm nieder: Vater, ich habe gesündiget im Himmel und vor dir! Thomas hob ihn auf, beide versöhnten sich mit ein- ander. Heinrich gab dem Bischof und der Geistlichkeit alles, was er ihnen aßgenommen hatte, wieder zurück und vermehrte noch überdies die Freiheiten der Breslaui- schen Kirchen. Der Bann wurde aufgehoben und Hein- rich war seit dieser Zeit ganz umgeschaffen; er zeigte sich gegen die Geistlichkeit sehr freigebig, die ihm dafür den Namen Prolins d. h. der Redliche ertheilte. Ein Beweis dieser Sinnesänderung des Herzogs ist noch jetzt in der auf dem Breslauer Dome stehenden Kreuzkirche vorhan- den, die kurze Zeit nach dieser, ins Jahr 1287 fallenden, Begebenheit gestiftet wurde. Breslau erhielt durch Hein- rich Iv. mehrere große Vortheile und Gerechtsame. Kurz vor -seinem Tode ward er noch in Krakau zum Oberherrn von Polen anerkannt 1289 und starb 1290. Er hatte keine Söhne und es war ungewiß, wer ihm in der Regierung über das Breslauischc folgen sollte. Die zwei nächsten Anverwandten des verstorbenen Herzogs

2. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 36

1840 - Schweidnitz : Heege
36 Balthasars Tod und die wahrscheinliche Rache des v ' Königs bewogen den Johann sein Fürstenthum an die Herzoge von Sachsen zu verkaufen, worauf er eine Zeit- qun^dc?Änqarn ían,8 Rudlos umherschweifte/ bis er im Kriege neue Bc- und Tnrkc» wird schäftigung fand. Matthias hatte nnterdcß in Ungarn die Schiesicn^lmg, Rebellen und die Türken gedemüthiget und erschien nun für Schlesien thätig. Iluf seinen Befehl unternahm Her- auf seinen Befehl Johann von Sagan 1474 einen Zug gegen Polen, e'mn im ge-' legte dort über 600- Dörfer in Asche, ohne daß die 42000 gen Polen. Mann starken Polen es wagten, ihr Vaterland gegen Johann zu vertheidigen. Bei Abbrennung des Städtchens Kiesel wurde er selbst von einem cinstürzenden Hanse der- gestalt beschädigt, daß er halb verbrannt und mit einem zerbrochenen Beine von seinem Frerrnde Busch kaum noch gerettet werden konnte, den er seit jener Zeit beständig seinen Vater nannte und unter die Zahl seiner vertraute- sten Räche aufnahm. Durch diesen Vorfall wurde weiteres Unglück in Po- Cañmir will sich (cn verhindert und Casimir wollte der ganzen Sache durch 1111 "binden. Verbindung seiner Macht mit der böhmischen und durch zweckmäßig getroffene Anstalten ein Ende machen. Mat- Matthjas, der fam nach Schlesien und belagerte die Rauhschlöffer. nik” kam, 1 Auf die Nachricht, daß der König von Polen bei Czen- > stochau ein großes Heer zusammenziehe, um den Einfall des Herzogs Johann zu räcbcn und einen Krieg zur Un- von erbän for- tcrstützung seines Sohnes Wladislaus zu beginnen, ging dort v. den Brcs- er nach Breslau und forderte daselbst eine Beitragssnmmc ^Ducatm'^0 von 42,000 Dukaten. Unter seinen Völkern wurde son- derlich das 6000 Mann starke schwarze Heer, das von sei- ner Rüstung und deit von der Sonne verbrannten Gesich- schwarzes Hc"r lern, diesen Namen erhalten hatte, in die Nicolaivorstadt in'die'ni'oolai-,verlegt, welches die Stadt und die umliegende Gegend ^?ñmgec?end^ plünderte und verheerte. verheert. Sobald Matthias von dem Anzuge der Polen ge-, wiß war, verstärkte er sich durch angcworbene Trnppen. 'cc{,rmcnc1ho ooo* ^ac’ 60,000 Mann starke polnische Heer, welches Casimir Mann stark,' die selbst anführte, ging im Octobcr bei Krappitz über die ct,ev' Oder und verwüstete, wie das Heer des Matthias, eine Menge Städte und Dörfer, und obgleich das polnische Wladislaus°mit Hoer durch Wladislaus mit noch 20,000 Mann verstärkt L0.W0 Mann ver-wurde, so richtete es dennoch wenig oder nichts aus, in- abcr^ni'chls^aus. dem der größte Mangel an Lebensrnitteln unter demselben eingerissen und weder Kriegskunst noch Zucht bei-demselben anzutreffen war. Es schickte sich deshalb zum Rückzüge an. Bei einer Zusammenkunft rmd Unterredung, welche zwischen Matthias, dem Könige Casimir von Polen und

3. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 40

1840 - Schweidnitz : Heege
40 Ss: Winzig und der Churfürst von Brandenburg vergönnte Winzig u. stiri't ihm einen Aufenthalt in Frankfnrth. Er endete 1504 zu "ut. Wohlan sein Leben. Unter Wladislaus nahmen die Befehdungen und Pri- ^ vatkriege wieder überhand, wozu der Umstand viel bcitra- s gen mochte, daß Wladislaus das von Matthias organi- läß^vns^chwar- jiote schwarze Heer abdanktc, welches das Plündern und i-Hrer, wodurch Rauben gewohnt war. Diese Soldaten, die an keine an- ^Rmiben^wieder^ dere Beschäftigung gewöhnt waren, setzten dasselbe nach veranlaßt wird, ihxer Entlassung als Freibeuter fort, bemächtigten sich ei- niger befestigten Schlösser, plünderten unter Anführung der Edelleute und selbst unter dem Schutz der Fürsten das Land und die reisenden Kauflcute, vor allen aber die geist- lichen Güter. Der brcslauischc Rath ließ alle solche Räu- der, die er in seine Gewalt bekam, hängen und köpfen. Bei mehreren derselben aber mußte große Vorsicht ange- wendet werden, weil sie volt mehreren Fürsten begünsti- get wurden. Ein solcher Räuber war unter andern snistwitz der'be« Christoph von Neisewitz auf Alzenau, von seinen rüchtigste unter schwarzen Haaren gewöhnlich der schwarze Christoph dm Räubern ^cnnnn^ Vorzüglich packte er Reisende, Fuhrleute und Fleischer an, die mit Gclde ausgingen, brach des Nachts in Häusern ein und beging mehrere Mordthaten, doch soll er die Gelehrten verschont haben, zu denen er jeden rech- nete, der nur eine Feder schneiden, und eine Zeile schreiben Martin Stübnm konnte. 1512 ward er gefangen genommen. Ein braver u gefangen, Bürger aus Goldberg, Namens Martin Stübner, der dort mehrmals Rathmann und Bürgermeister war, sing ihn, auf Befehl des Herzogs Friedrich von Licgnitz, - unter Mithülfe einer Menge bewaffneter Bürger aus Goldberg, auf dem Schlosse zu Alzenau. Doch wäre er bald wieder auf freien Fuß gelangt, indem thcils seine Helfershelfer und Hehler den Richtern drohten, thcils weil sie für seine Loslassung Geld boten, vorzüglich aber, weil sich der Herzog von Münsterbcrg seiner annahm. Doch ""Ungerichtet"^ ruhten die Breslauer nicht eher, als bis dem Böscwichte sein Reckt wiederfuhr und er zu Licgnit; gehangen wurde. Wladislaus Wladislaus starb 1516. , König Ludwig König Ludwig, von 1516 bis 1526. "zum Könige" Ludwig, Wladislaus einziger Sohn, ward im 4ten krönt, ' Jahre schon zum König von Ungarn und Böhmen gekrönt, kommt im m I. Mit dem 10ten Jahre kam er zur Regierung, weshalb ihm zur Regierung Vater den Kaiser Maximilian und den König Siegis- - ' u., Kaiser Maxi- mund von Polen zu Vormündern bestellte und seine Er- Sig?"mun/wur- ziehung außer andern, vorzüglich dem Markgrafen

4. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 4

1840 - Schweidnitz : Heege
Entstehung des Namens Schle- sien. 861—897 regiert Zicmovit. 897—913 Leseo iv. 913—992 Ml- cistaus i 4 Helm, ñus. Ob ihn gleich die Geschichte vor seiner Erhe- bung zum Könige bis zu einem schlichten, mit irdischen Gütern reichlich gesegneten Bauer erniedriget, so hat man doch hinreichende Gründe anzunehmen, daß er ein Land- cdelmann gewesen sei, der aber -licht aus einem berühm-, ten Hause abstammte. Er soll ein kluger Hauswirth ge- wesen sein Mld seine Vorräthe so lange zusammengehalten und verborgen h'aben, bis die rechte Zeit gekommen sei, sich damit Freunde zu machen. Als nämlich im Lande großer Mangel cintrât, soll er eine große Menge Lebens- mittel, besonders Mehl geliefert haben, so daß man über seine Freigebigkeit und über seinen Reichthum in Erstau- nen gesetzt ward und deßhalb beschloß, ihn zum Könige zu Wahlen. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Gnesen und seine Verdienste wurden durch ruhige und heitere Tage gekrönt. _ Erst unter der polnischen Regierung entstand der Name Schlesien, indem die polnischen Geschichtsschreiber die Einwohner dieses Landes Zleci, und die ersten pia- ftischcn Herzöge das Land selbst Alecier nannten. Ihm folgte 861 sein kriegerischer Sohn Z i e m o v i t, der ein tapferer Held und tüchtiger Staatsmann war, wodurch er seinen Staat vergrößerte, und dessen Regie- rung bis zum Jahre 897 angenommen wird. Dessen Sohn und Nachfolger war Leseo If., von welchem die Geschichte nichts weiter zu erwähnen weiß, als daß er, um seine Unterthanen glücklich zu machen, 913 gestorben sei.. Eben so wenig weiß die Geschichte von dessen Sohne und Nachfolger Ziemomislaus zu erwäh- nen. Dessen Sohn aber M i c i s l a u s I. den Vater berühmt machte. Er war blind geboren wor- den und gelangte erst dann -zum Gesicht, als man ihm nach polnischer Gewohnheit im 7ten Jahre feierlich die Haare abschneiden wollte. Dem Vater, der auf alle Art und Weise die Bedeutung des Wunders zu erforschen sich bemühte, ward unter der künftigen Regierung eine uner- wartete Erleuchtung verheißen, welche durch die nachma- lige Einführung des Christenthums in Erfüllung gegangen sein soll. Diese Einführung des Christenthumö bleibt die merkwürdigste Begebenheit in der Negierung des Micis-

5. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 48

1840 - Schweidnitz : Heege
war nicht bösartig, aber der traurige Umstand, daß er auf einen Thron statt auf einen akademischen Lehr- stuhl gelaugte, hat durch ihn der Menschheit unendlichen Jammer bereitet. Er ergab sich mit leidenschaftlichem Hange den Wissenschaften, vorzüglich der Sternkunde, Natnrlehre und Mechanik und vernachläßigte dabei die Regierungsgeschäfte, die er einzig seinen Ministern über- ließ. — Verderblicher aber noch als die Sorglosigkeit in Hinsicht seiner Regierung ward der von ihm gefaßte Grundsatz, daß das Wohl des Erzhanscs auf der Vertil- gung des Protestantismus beruhe, wodurch Rudolph sei- nen eigenen Untergang und ein namenloses Elend vieler weänun!er"ihm Generationen herbeirief. Es wurden den Protestanten die hart bedrückt, von ihnen in Besitz genommenen Kirchen wieder geschlossen, die Religionsfreiheit des Adels eingeschränkt, die prote- dav^eberae-" stantischen Fürsten unterdrückt, den Katholiken das Ueber- wicht^^verschafft gewicht verschafft und der Jesuitenorden überall begünstigt, ""begünstiget! " Dies nöthigte die Gegenpartei, Maaßregeln zu ergreifen, um den Religionsbeschwerden, denen Niemand abhals, Ädetmä"? selbst abzuhelfen. In Deutschland bildeten sich die Reli- Bündnisse, die gionsbündnisse, die protestantische Union und die katholi- di^e kñt'hot"sigue.' sche Ligue; in Ungarn entstand ein Aufstand, der dem u. ein Aufstand Kaiser den Thron kostete, und in Böhmen'ein Aufruhr, ñ"natdm"ñojüh- der einen 30jährigen Krieg veranlagte. Auch in Schle- rigen Krieg, sien breitete sich der Verfolgungsgeist aus, wodurch nicht nur die völlige Vernichtung der bisherigen ständischen Ge- rechtsame, sondern auch der Ruin des ganzen Landes her- beigeführt wurde. Rudolph erlästt Rudolphs Regierung begann mit verschiedenen heilsa- dni©e¡Sí'ime wen Gesetzen, die' zum Theil noch jetzt gelten. 1577 wurde eine allgemeine Landespolizeiordnung und im fol- genden Jahre die Herabsetzung der Zinsen ans 6 vom Hundert publicirt, wofür man bis jetzt bis 10 Rthlr. ge- fordert hatte. cs wird dcr Ju- Einige Jahre nachher erfolgte die Abschaffung des d^cr' abgesthafft^ Julianifchen und die Einführung des vom Pabst Grc- "rianischc einge-' 9er Hii verbesserten Katenchcrs, indem dcr erstcrc, wet- sührt, , cher nicht genau nach dem Laufe dcr Sonne berechnet, unbrauchbar geworden, war. Das Neujahr traf in dem- selben um 10 Tage zu spät, und wenn man den Isten Januar schreiben sollte, schrieb man erst den22sten De- zember. Dies veranlaßte in der Bestiinmnng des Oster- festes und der Berechnung des ganzen Jahres, selbst in der Feldwirthschaft mancherlei Verwirrungen. Dies hat-. bcr 1582 angefcr-ten Gelehrten schon längst eingesehen, aber der da- malige Pabst Gregor Xiii. ließ erst 1582 einen neuen,

6. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 60

1840 - Schweidnitz : Heege
60 fucrft^Säes fc)clt er ^Urc^ e”lc schimpfliche Absetzung auf's höchste belei- um abermalige digt hatte, um abermalige Uebernahme des Kommandos Kommandos gee und zwar gegen den König von Schweden ersuchen. Nach sen Gustav langem Weigern nahm Waldstein diesen Auftrag endlich ° unter der Bedingung an: wenn ihm unumschränkte Ober- herrschaft über alle deutsche Armeen des österreichischen Hauses, so wie die unbegrenzte Vollmacht zu strafen und zu belohnen zngestanden würde u. s. w. und daß ihm der Kaiser nicht befehlen dürfe. Ferdinand bewilligte alles und Waldstein vertrieb die Sachsen und Böhmen, brach in wird'^Schlacht Sachsen ein und lieferte am 5. November 1632 bei Lü- bet Lützen gelie- tzen eine Schlacht, worin er den Sieg erhielt und Gn- ^siegt,^Gustav" stav Adolph das Leben verlor. Nach langem Suchen Adoubhaber ward sein Leichnam in der Nähe eines großen Steines cnt- deckt, der seit diesem Tage den Namen des Schweden- steins führt. Von Blut und Wunden entstellt, von den Hufen der Pferde zertreten, seines Schmuckes und seiner Kleider beraubt, ward er unter einem Hügel von Todten hervorgezogen und nach Weißcnfcls gebracht, wo die Schweden ihn mit der tiefgebeugten Königin beweinten. Einige Monate vor der Schlacht bei Lützen waren 'die Jnschusim^em- Schweden und Sachsen in Schlesien eingefallen. Man Schweden und empfing sie, ob sie gleich drückende Kontributionen erho- ^^'retter.^ den, dennoch als. Erretter, weil nach ihrem Einmarsch der evangelische Gottesdienst überall wieder hergestellt wurde. Leptcrc erobern Die Sachsen eroberten Glogau und marschierten dann gc- °9a“ gen Steinau, wo sich die Kaiserlichen verschanzt hatten, Uefern dann, lieferten dort, vereinigt mit den Schweden, ein heftiges den vcr"ei,tt^den Treffen und trugen einen vollständigen Sieg über die Kaj- ^S^tchmu'ein^" firlichcn davon, die jetzt ihren Rückzug nach Breslau nah- glückliches Trcf- men, wo, bei der großen Erbitterung der Bürgerschaft fcu‘ gegen Oesterreich, sehr ernste Auftritte vorfielen. Wnidstoin rückt Waldstein selbst rückte nun 40,000 Mann stark in Mann^stark'in Schlesien ein, denen die Verbündeten nicht mehr als 24,000 Schlesien cm, entgegen stellen konnten. Indessen hätten diese dennoch sich Waldsteins und seiner Armee recht gut erwähren kön- nen, wenn nur mehr Einigkeit unter ihnen gewesen wäre und Pie Sachsen es mit den Schweden treuer gemeint hät- ten. Waldstcin vermied eine Schlacht und schlug den Ver- .frfifäst den Per- bündeten endlich einen Waffenstillstand vor, indem er ihnen 'Waffenstillstand sagte: er sei gekommen mit Schweden und den Reichsfürsten vor- > einen ewigen Frieden zu schließen und jedem Genugthuung zu verschaffen, und im Fall dies der Kaiser nickff bestäti- gen sollte, würde er mit den Alliirten sich vereinigen und denselben zum Teufel jagen. Aus anderen Aeußerufigen, die er laut werden ließ, ging hervor, daß es in seinem

7. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 94

1840 - Schweidnitz : Heege
94 i78i führt T?rie» ^ die preußischen Staaten ansarbeiten. Die neue drich'èinc neue Prozeßordnung ward 1781 eingeführt und die Sachwal- Prozcßordnung ^r (Advokaten) erhielten eine veränderte Verfassung und einen andern Namen. Durch eine Stiftungsurkunde vom 24. März 1779 und 1779 schenkte schenkte der König der Provinz Schlesien ein, zu Kreuz- Sandarmen"haus bürg im Fürstenthum Brieg erbautes Armenhaus, in wel- zu Äreuzburg. gegen 400 Arme unterhalten werden» Friedrich besuchte Schlesien unausgesetzt jeden Som- r?uvvcnnmste- uwr, um daselbst seine Truppen zu mustern. Bei einer runq a 21. Aug. solchen Gelegenheit am 24. August 1785 wurden die krank- hasten Zufälle vermehrt, denen Friedrichs zunehmendes Alter ausgesetzt war. Eine große Menge fremder, beson- ders englischer, französischer, sächsischer und polnischer Offiziere machte diese Musterung glänzend; dies veranlaßt den Königs ohne alle Schonung bei dem unangenehmsten Wetter, einem anhaltenden kalten Regen, die Musterung länger als sonst zu halten. Er kehrte krank nach Pots- A?gl!ft^à l7' dam zurück und starb am 17. August 1786. Friedrich dem Ii., auch der Grohe und Einzige genannt, folgte in der Regierung seines Bruders Sohn fils Friedrich Wilhelm Ii. von 1786 bis 1797. Er war ein Fürst von gutem natürlichen Verstände wollender Eft unk wohlwollenden Herzens, welcher sich bemühte das, ™ en " ' was in der Staatseinrichtung noch mangelhaft schien, zu hob dastabacks- verbessern und hob sogleich das Tabackö- und Kaffcemono- u.äaffeemonopvt ^ ^ t bpn Alleinhandel mit Taback und Kaffee auf, den Friedrich Ii. nur sich allein zugeeignet hatte, der beide Produkte zu hohen Preisen verkaufen ließ, um seinen Un- terthanen den Gebrauch dieser entbehrlichen Genüsse zu verleiden und sie, wo möglich, ganz davon zu entwöhnen, wodurch jedoch mancherlei Unzufriedenheiten veranlaßt wurden. — Eine der ersten Handlungen des neuen Kö- so wie die Regie nigs war, daß er die Regie aufhob und die französischen Beamten entfernte. Der Taback- und Kaffeehandel ward wieder frcigcgeben, und mehrfaches Gute für Wissenschaft, Kunst und Landesverbesserung gethan. Das von Frie- drich Ii. ausgebildete Verwaltungswesen ward zwar bei- behalten, aber cs wehcte in demsilben ein milderer Geist. Ungeachtet mancher Schwächen, welche Friedrich Wil- helm Ii. zeigte, die an ihm nur zu hart gerügt worden sind, und welche die Liebe und Achtung seiner Untertha-' nen minderte, ergab sich dennoch, daß der Wohlstand der Unterthanen zunahm, seitdem die Geldkräfte des Staates nicht mehr müßig in der Schatzkammer lagen und daß die

8. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 97

1840 - Schweidnitz : Heege
97 schaft für den glücklichen Zustand der ganzen preußischen Nation. Auch sparte das preußische Eabinet Worte des Friedens und der Mäßigung nicht, welche, bei den red- lichen Absichten und den guten Wünschen, die das Herz des Königs für seines Staates und ganz Deutschlands Wohl und Erhaltung hegte, dennoch ohne den gehofften Erfolg blieben und die Regierung dieses Königs ward da- her an merkwürdigen Begebenheiten noch weit reicher, als die, Friedrichs des Großen. Die ersten Jahre seiner Regierung gingen sehr ruhig hin. Friedrich Wilhelm Mi. erließ im Jahre 1799 eine Verordnung über Erleichterung der Unterthauen auf dem Lande, in welcher die Regierung erklärte: daß ffe nicht gestatten könne, daß das Schicksal der dienenden Elaste von den billigern oder unbilligem Gesinnungen der Grund- herrschaften abhänge, es müsse dasselbe vielmehr auf eine gleichförmige, den beiderseitigen Verhältnissen und dem all- gemeinen Besten angemessene Art und. Weise bestimmt wer- den. Es wurde daher die Dauer des Hofedienstes auf 3 Jahre und zugleich ein bestimmtes Hofelohn festgesetzt. In Ansehung des Züchtigungsrcchtes wurde den Herrschaf- ten billige Menschlichkeit anempfohlcn. Da der König den Provinzen minder beschwerlich werden und Kosten sparen wollte, kam er seltener zu den Revüeu, wobei ihn meistens seine Gemahlin begleitete. Bei einer solchen Reise im Jahre 1800 besuchten beide mehrere Gegenden des schlesischen Gebirges und kamen auch nach Fürstenstein, dessen Besstzer für Vergnügungen alter und neuer Sitte gesorgt hatte. Bisher war alles recht glücklich gegangen, aber mit dem Jahre^ Js04 begann für Schlesien eine zwar kurze aber zermalmende Periode des Unglücks. Im Junius stellte sich nach einem lang anhaltenden Regen eine sehr große Ueberschwemmung ein, durch welche die am Queis, am Bober und an der Oder liegenden Felder und Früchte zu Grunde gerichtet, Bleichen zerstört, Häuser weggerissen und sogar viele Menschen des Lebens beraubt wurden. Ganz Schlesien fühlte diesen Schaden doppelt, weil kurz darauf eine übergroße Theurung der Lebensmittel eiutrat. Man kaufte jetzt einen Sack Korn, für den man sonst höchstens 5 Rthlr. bezahlt hatte, um 12 bis 16 Rthlr. und viele Menschen, namentlich die armen Gebirgsbewoh- ner, welche von Spinnen und Weben sich ernähren, ge- riethen in den äußersten Mangel und in die größte Noch. «Der König, der im Juli 1804 in. Begleitung seiner Gemahlin nach Schlesien kam, bewilligte als Gnadenge- erlicß im Jahre 1799 eine Verord- nung zu Gunsten der stlnterthanen auf dem Lande, und besuchte im I. 1800 in Be- gleitung seiner Gemahlin meh- rere Gegenden Schlesiens. 1801 wurde Schlesien von ei- ner großen Ae. berschwemmung. und kurz darauf v. einer sehr groß- ßen Theurung heimgesuchk.

9. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 103

1840 - Schweidnitz : Heege
103 lich geschlagen. Napoleon entfloh mit denjenigen seiner Soldaten, denen es die Kräfte noch erlaubten, in aller Eile dem Rheine zu, doch ward die ganze Straße dahin mit vielen Todten bezeichnet. Man rechnet, daß in dieser Schlacht gegen 40,000 Franzosen geblieben und 30,000 gefangen genommen worden sind, welche mit den Kranken und Blessirten in den Lazarethen wobl 52,000 Mann aus- machen konnten. Die Verbündeten gingen den Franzosen Avegen^ie anfänglich bis an den Rhein nach. Als Napoleon aber Franzosen bis an noch immer seinen Stolz zeigte und über Deutschland Herr- öcn mi,ein; sehen wollte, gingen sie nach Frankreich selbst, eroberten überschreitend Paris, marschierten am 3l. März 1814 in dieser Stadt .Par«.erobern,' ein und schlossen mit den Franzosen einen Frieden. Na- '"r£j Tsn" poleon mußte Frankreich verlassen und man wies ihm die einzichen. kleine Insel Elba, die im mittelländischen Meere, zwi- gjjjt schen Corsika und Italien liegt, zu seinem Eigenthume zu seine,» Aufenr. und Aufenthaltsorte an. Während die verbündeten Monarchen in Paris sich aufhielten ward ein Kongreß in Wien festgesetzt, der un- Am 3 Rov. 141; ter dem 3. November 1815 eröffnet wurde und zur Ab- "tzd ver Ao». sicht hatte, dem durch mehr als 30 Jahre hindurch so sehr 9 offner^ er' erschütterten Europa Ruhe und Frieden wieder zu geben. Die Beschlüsse des Kongresses wurden aber sehr beschleu- nigt durch die am 1. März 1815 stattgefundene Entwei- w-lch^d,,rchdie chung und unverhoffte Wiederkehr Napoleons in Frankreich, ' üai'tgefundene^ welcher nach der Flucht des Königs Ludwig Xviii. von pftffwa Frankreich schon am 20. März in Paris einzog und den schnell abgebro. vereinigten Mächten mit einem, auf das eiligste angewor- c en ‘ benen Heere nach Belgien entgegen zog. Hier siegte er über das Bundesheer unter Blücher bei Ligny am 16ten Napoleon si?gt^ Juni, ward aber, indem er sich eines Sieges über Wel- Tdeig^Viber0 liitfiton bei Ssbaterloo den 18. Juni 1815 für schon ba* ^unvesheer, gewiß hielt, von den Engländern und den gerade im ent- wird aber bei scheidenden Augenblicke sich nahenden Preußen bei Bell- 1*21»lusia to* Alliance so kräftig zurückgeworfen und mit seinem ge- tal geschlagen, schlagenen Heere zu einer eiligen Flucht geuöthigt, daß er am 20. Juni zu Paris angekommen, schon am 22. d. M. zum zweitenmale der Herrschaft entsagen mußte. Napo- leon übergab sich den Engländern, die ihn auf eine kleine Engländer selsigte Insel St. Helena, im atlantischen Meere gele- d'e Insel St. He. gen, führten, wo er streng bewacht wurde und zu Lona- S'ailfb. Wood am 5. Mai 1821 starb. Europa gelangte durch die gemachten Anstrengungen zu einem dauerhaften Frieden. Preußen trat in die Reihe der ersten Staaten und erhielt Posen, und die Rheinpro- vinzen zu seinem Eigenthum. Man feierte am 18. Ja- Den 18. Januar

10. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 41

1840 - Schweidnitz : Heege
41 - Georg von Brandenburg anfgetragen hatte. Diese Erzieher besorgten zugleich die Staatsangelegenheiten, in- Markgraf «cor- dem die bestellten Vormünder sich wenig um Ungarn, Böh- bürg' al^ Erw- inen und Schlesien küinmerten, kamen aber ihren eigent- her bestellt, lichen Pflichten schlecht nach. — Markgraf Georg erlangte sehr bald eine unbeschränkte Herrschaft über das Gemuth des jungen Königs und ward besonders von den Schlesi- ern, um deren Gunst er sich bewarb, der Eigenschaften seines Geistes und Herzens wegen, sehr erhoben. Er kaufte im Jahre 1523 mit Bewilligung des Königs, das Für- stcnthum Jägcrndorf. . Durch Handel- und Gewerbefleiß hatten sich zwar mehrere. Städte wieder in günstigen Wohlstand versetzt, aber die noch immer fortdauernden Fehden der Raubritter, und eine immermehr überhand nehmende Münzverwirrung drohten denselben von Neuem den Untergang. Statt des schlechten fürstlichen Geldes, welches cnrsirte, schlugen die Städte, zufolge ihres Münzrechtes besseres Geld und nir- gends kam es hierüber zu unruhigen Auftritten als in Schweidnitz. Am 7. Januar 1522 brach hier ein Auf- ^ua?bricht m’ stand aus. Der Bürgermeister Kcrftpor freund nebst Schweidnitz wc- 40 Personen seines Anhanges mußten entweichen und ihre Häuser wurden geplünderte Der Oberlandeshauptmann Aufstand aus, Friedrich Ii. verbot im Namen, des Königs allen Verkehr und Handel mit der ungehorsamen Stadt: aber diese blieb bei der Berufung auf ihr Münzrecht und verwarf die kö- niglichen Befehle in Betreff der Annahme der schlechteren fürstlichen Münzen zum vollgültigen Werthe. Markgraf Georg forderte mehrere Pchweidnitzer vor sein Gerichts die er,'ohne ihre Gründe anzuhören verhaften und als Aufrührer zum Tode vernrtheilte. Hierauf schickte er ein Heer nach Schweidnitz, welches diese Stadt belagern sollte. Die Schwcidnitzcr wehrten sich tapfer und schon nach ei- nigen Tagen ward auf königlichen Befehl die Belagerung wieder aufgehoben und der Stadt anbcfohlen die Vertrie- benen wieder aufzunehmen, ihnen Schadenersatz zu leisten und ihrem Rathe wieder gehorsam zu sein. Die Nachgie- bigkeit des Königs hatte indeß die^Sache schlimmer gemacht. Den Vertriebenen wurden zwar ihre Aemter und Würden, aber nicht ihre Güter zurückgegeben und auf dem Fürsten- tage in Breslau im Januar 1523 widersetzte sich Schweid- nitz, nicht allein einer allgemeinen Steuer, fondern auch wie immer, der Annahme der königlichen Münzen. Im Innern der Stadt dauerte die Erbitterurrg fort und ein hinkender Schuster, Kroll, warft sich zum Volksführer auf. -.Die Rathsmitglieder wurden beschimpft, in ihren
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