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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schlesien - S. 62

1897 - Breslau : Hirt
62 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. man seine zartblaublühenden Felder noch im Kreise Habelschwerdt. Auch um Kreuzburg und Rosenberg sind sie nicht selten. Tabak bauen die Kreise Ohlau, Ratibor und Neumarkt, und Cichorie gedeiht bei Breslau. Eine bedeutende Rolle spielen in Schlesien 4. die Auttergewächse. Aus ihnen beruht der reiche Viehstand Schlesiens. Klee, Mais, Lupine, Wicke, Luzerne, Esparsette und Serradella werden überall, die ersten beiden Arten besonders in der fruchtbaren Ebene angebaut. Manche Kreise sind reich an Wiesen und Weiden, z. B. Landeshut und Lauban. 5. Der Weinbau wird besonders um Grünberg betrieben (s. S. 49). Die Weinberge um Glogau, Leubus und in Oberschlesien liefern nur Tafeltrauben. Auch 0. der Höstbau wird um Grünberg am stärksten betrieben. Das Obst wird hier teils frisch versandt, teils gebacken oder zu Mus gekocht. Auch Obstwein und Fruchtsaft bereitet man daraus. Aus den Pflaumen kocht man auf freiem Felde in schnell errichteten Hütten Mus. Die Gegenden von Freistadt, Sagan, Glogau und Sprottau zeichnen sich ebenfalls durch Obstbau aus, ebenso die um Leubus und Trebnitz. Hier finden sich auch die größten Kirschenpslanznngen der Provinz. In Ober- schlesien gedeiht besonders am Annabexge, bei Ratibor und Neisse viel Obst! bei Neisse wachsen die zahlreichsten Birnbänme. Am ganzen Gebirgsrande hin gedeihen die Obstbäume vortrefflich. Die Tierwelt. Weil Schlesien aus einem Waldlande ein Kulturland geworden ist, hat sich anch seine Tierwelt verändert. 1. Z>ie Wauötiere, die in den Urwäldern hausten, sind verdrängt. Noch im 18. Jahrhundert gab es im Gebirge Wölfe, Bären und Wildkatzen. Der letzte Luchs wurde um 1800 erlegt. Noch jetzt kommen aus Polen herüber vereinzelt Wölfe, die meist sogleich erlegt werden. Die vollständige Ausrottung der Wölfe ist ein Beweis hoher Kultur; denn in einzelnen Gebirgen Frankreichs z. B. hausen sie noch heute. Auch der Dachs und die Fischottern werden immer seltener, aber Füchse, Marder und Iltisse sind bis jetzt noch nicht anszn- rotten gewesen. 2. Die Wagetiere sind in Schlesien zahlreich vertreten.

2. Schlesien - S. 61

1897 - Breslau : Hirt
Die Pflanzenwelt. 61 meist mit Laubwald bestanden, in dem hauptsächlich die Eiche und Buche vertreten sind. In den unfruchtbaren Teilen der uiederschlesischeu Ebene und aus dem Landrücken finden sich fast nur Fichten und Kiefern, im Kreise Wohlau dagegen ausgedehnte Birken-Wälder („Besenbinderland"). Die größte zusammenhängende Waldfläche ist die niederschlesische Heide. Sie ist überwiegend mit Kiefern bestanden. Das Thal der Bartsch ist reich an Erlenbrüchen, ebenso das Greulicher Bruch. 2. Ael'dfrüchte. In der ganzen Provinz werden Feldfrüchte erzeugt. Am gleichmäßigsten ist Mittelschlesien bebaut. Fast die Hälfte der vorhandenen Bodenfläche steht nuter dem Pfluge. Am wenigsten ertragreich ist der Kreis Lubliuitz. Weizen wird besonders in der Mitte der Tiefebene angebaut, fast gar nicht in den Heidegebieten. Besondern Ruf hat der „weiße Weizen", der um Frankenstein und Münsterberg gedeiht. Roggm wächst noch in bedeutender Höhe. Man findet ihn selbst am Kamme des Riesengebirges noch angebaut, und auch in der Heide ist er sehr verbreitet. Man nennt ihn kurzweg „das Korn", und er ist Schlesiens wichtigste Getreideart. Auch Gerste gedeiht noch hoch oben im Gebirge, wird aber hauptsächlich iu der Ebene augebaut. Sie wird besonders in den zahlreichen Brauereien Schlesiens verarbeitet. Am höchsten geht der Anbau des Hafers auf größereu Flächen. Buchweizen wird nur in den sandigen Strichen der Heide in Nieder- und Oberschlesien gebaut. Hülsenfrüchte, besonders Erbsen und Bohnen, bringen die Kreise Breslau, Ohlau, Brieg, Nimptsch, Münsterberg und Neisse hervor. Der Kartoffelbau ist in Schlesien durch Friedrich deu Großen eingeführt worden. Das Landvolk betrieb ihn nur gezwungen. (Geschichte von den „Frieselbisfen".) Erst die Teuerung der Jahre 1770 und 1771 zeigte recht den Wert der Kartoffel und verbreitete ihren Anbau. Jetzt werden große Mengen erzeugt und dienen nicht bloß als Nahruugs- und Futtermittel, sondern werden auch in Brennereien verarbeitet. So hoch hinauf im Gebirge Menschen wohnen, so hoch gedeiht auch die Kartoffel. Die fruchtbarsten Teile des Landes betreiben am wenigsten Kartoffelban. Gemüsebau im Großen ist eine Eigentümlichkeit der Gegenden um Liegnitz, Breslau, Neiffe und Görlitz. Die Bauern nennt man hier „Kräuter". Rüben zur Fütterung und Zuckerbereituug werden in den frucht- barsten Landstrichen gebaut, besonders iu deu Kreisen Leobschütz, Nimptsch, Breslau, Schweidnitz und Striegau. Dort fiuden sich darum auch zahlreiche Zuckerfabriken. 3. Kandetsgewächse werden nur uoch spärlich iu Schlesien angebaut. Flachs wird nur uoch der dritte Teil soviel gewonnen als früher; denn die Baumwolle verdrängt immer mehr die Leinewand. Am häusigsten siudet

3. Schlesien - S. 67

1897 - Breslau : Hirt
Die Bevölkerung. 67 übrige mit Hochwald bedeckt. Windbruch, Brände, Köhlerei, Teerschwelerei und Holz- schlag lichteten allmählich den Wald. Zunächst blieben weite Strecken dieser Wald- brachen unbebaut. Bedeutenden Raum nahm in den Auen der Thäler und auch aus erhöhten Strichen das Weideland ein. Auf ihm grasten große Stutenherden. Auf den Heidefluren trieb man Bienenzucht. Viel weiter als heute breiteten sich die Teich- und Moorlandschaften aus. Inmitten derselben lagen ans Bodenerhebungen die slavischen Burgen sehr sicher. Die Ansiedelungen waren sast durchweg Einzelhöse, selten Dörfer, durch die eine kurze Straße führte, die in der Mitte des Ortes verbreitert war. Eine geregelte Hufeneinteilung gab es noch nicht. Nur einige Pfade leiteten dnrch die dichten Wälder, die durch Verhaue oft gesperrt und im allgemeinen sehr unsicher waren. An ihnen bildeten die heutigen Orte Ottmachan, Wartha, Glatz, Schweidnitz, Nimptsch, Striegau, Schweinhaus (bei Bolkenhain), Lähn, Glogan, Breslau, Brieg, Oppeln, Kosel, Ratibor, Tost und Militsch feste Kastelle. Sie bestanden meistens aus einem Doppelringwalle, den ein Turm krönte. Das Vordringen des Deutschtums in Schlesien hängt zusammen mit dem Über- tritte Polens zur christlichen Kirche im 10. Jahrhundert. Deutsche Kolonisten kamen nun auch in das zu Polen gehörige Schlesien und eroberten das Land durch die friedlichen Werke der Kultur. Besonders Boleslans der Lange (um 1160) eröffnete das Land deutscher Kultur. Er teilte Unternehmern ans Deutschland Landstrecken aus längere Zeit steuerfrei zu, und diese zogen dann andre Kolonisten herbei. Sehr behilflich bei diesem Werke warm dem Herzoge auch die Klöster, besonders die Cister- zienser der Klöster Leubus, Heinrichan und Grüssau. Bei der Besiedelung durch die Deutschen wurde viel Wald ausgerodet, und auf den Rodestellen entstanden neue Dörfer. Die Erinnerung an diesen ihren Ur- spruug enthallen noch zahlreiche Orte Schlesiens in ihrem Namen, der mit „Wald" und „Rode" zusammengesetzt ist. Man wählte zu dieseu Ansiedelungen am liebsten Flußthäler. Die Berglehnen zu beiden Seiten des Thales wurden bis zur Wasser- scheide hinauf bebaut, und jedem Ansiedler wurde ein Streifen Landes zugeteilt, der von seinem Hofe aus an beiden Lehnen aufstieg. Diese streifenförmige Einteilung der Feldflur ist noch jetzt an vielen Orten zu erkennen. Der Unternehmer wurde „Erbschulze" und erhielt die Gerechtsame der Zinsfreiheit und der Anlage von Mühle, Schenke und Schmiede. Er hatte auch die niedrige Gerichtsbarkeit. Oft wurden mehrere kleine Slavendörfer zu eiuem großen deutschen Dorfe vereinigt. Die Deutschen gründeten auch die ersten Städte. Zu den ältesten gehören Goldberg (1211), Neumarkt, Löwenberg und Neisse. Breslau erscheint als Stadt erst zur Zeit des Mongoleneinsalles. Die Anlage dieser Städte war ziemlich gleichartig. Der deutschen Kolonisation stand meistens die polnische Geistlichkeit feindlich gegenüber, und die rechte Oderseite blieb ganz polnisch bis in die Zeit Friedrichs des Grotzen. Er hat besonders dorthin deutsche Ansiedler gebracht. Im Zeitraum von nur zwei Jahren ließ er nach dem Siebenjährigen Kriege in verschiedenen Teilen Schlesiens 200 neue Dörfchen anlegen. Diese Anstellungen waren nicht alle lebens- fähig. Manche lagen zu abgeschlossen von allem Verkehr mitten im Walde oder in zu bedeutender Höhe (z. B. an der hohen Mense). Viele Ansiedler besaßen zu wenig Land, um sich zu erhalten, und wurden so zum Holzdiebstahl und zur Wilddieberei gedrängt. Manche von den kleinen deutschen Kolonien mitten im polnischen Sprach- gebiete sind dem Polentum verfallen. Der Herkunft nach sind die Deutschen Schlesiens teils Niedersachsen, teils Franken. Aber es ist aus diesen verschiedenartigen Volksstämmen ein einheitlicher Stamm mit 5*

4. Schlesien - S. 81

1897 - Breslau : Hirt
Die Fruchtebene. 81 Dieses Schloß und die dazu gehörigen Güter schenkte Friedrich Wilhelm Iii. der Familie Wilhelm von Humboldts. Patschkau erhielt vom Neisser Bischof im 15. Jahrhundert eine bedeutende Waldstrecke mit der Bestimmung, daß der Wald „ohne Veräußerung und Ver- schenkung auf ewige Zeiten bei der Stadt bleiben solle". So kam der Ort zu seinen großen Kämmereiwaldungen, die heute einen sehr bedeutenden Wert haben. Aus ihnen wurde jeder Haushaltung bis in die neuere Zeit alljährlich eine bestimmte Menge Freiholz geliefert. — In Patschkau blüht besonders das Schuhmachergewerbe. Im nordwestlichen Teile der Fruchtebene ist Liegnitz die bedeutendste Stadt. Zu ihrer Anlage verlockten die günstigen Verkehrs-Verhältnisse dieses Gebietes an der Katzbach. Bis hierher streichen die Vorberge nach Norden, und die Flußräuder sind südlich von Liegnitz meist sehr steil, zum Übergange darum schon unbequem. Nordwestlich von Liegnitz dehnt sich ein weites Sumpf- und Seeengebiet zu beiden Seiten der Katzbach aus, worauf auch die Bedeutung des Namens — „Sumpfstadt" — hinweist. Bei Liegnitz aber sind die Flußufer fest und niedrig. Darum bildet diese Stelle so recht das Thor von Niederschlesien nach Mittelschlesien, und schon seit den ältesten Zeiten ist blutig um diese Stelle gekämpft worden. Hier liegt das eigentliche schlesische Schlachtfeld. (Schlachten am 9. April 1241, am 15. August 1760 und 26. August 1813.) Auf der fast allseitig geschützten Landzunge zwischen Katzbach und Schwarzwasser legten noch vor dem 12. Jahrhunderte die Piasteu ein festes Schloß an, das durch Brände mehrfach zerstört, aber immer wieder anf- gebaut wurde. Es ist noch heute vorhanden und dient jetzt als Sitz der Königlichen Regierung. Unter dem Schutze dieses festen Schlosses ist die Stadt erstanden. Bis in die Zeit der Piasten reicht auch die Gründung des ältesten Liegnitzer Gymnasiums hinauf. Es heißt „Ritterakademie", weil iu ihm eine Anzahl Söhne schlesischer Adligen Pension und Unterricht erhalten. Uralt sind auch die Kirchen der Stadt, unter denen die Peter-Paul- Kirche znm schönsten Gotteshause in ganz Schlesien ausgebaut und mit einem Glockenspiel versehen worden ist, das bei jedem Stnndenschlage einen Choral spielt. Ans dem Platze neben der Kirche ist Friedrich dem Großen, „dein Sieger von Liegnitz", ein Denkmal errichtet worden. Hiegnitz verdankt sein Emporblühen zunächst der Fruchtbarkeit seiner Umgebung. Auf deu Feldern um die Stadt wird Gemüsebau im großen getrieben. Weite Flächen sind mit Gurken, Zwiebeln und den verschiedensten Kohlarten bebaut. Das trägt den „Kräutern" viel Gewinn ein; denn es werden alljährlich Hunderte von Wagenladungen Gurken und Zwiebeln durch die Eisenbahn fortgeschafft. Dieses Gemüsebaues und seiner wohlgepflegten Anlagen wegen gilt Liegnitz als „die schlesische Gartenstadt". Ferner ist Liegnitz emporgeblüht, weil es infolge seiner günstigen Lage zu einem Eisenbahnknotenpunkte geworden ist. Endlich hat es als Sitz der Regierung, als Garnisonstadt des berühmten tapferen Königs- Sommer, Schlesien. ß

5. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 8

1911 - Breslau : Priebatsch
8 des Hochwassers beseitigt. Wo je^t der Strom ein- mal über das User tritt, hat er demnach schlimmere Gewalr als früher. Wir sehen den herrlichen Wald am rechten Ufer —- solcher Wald schmückte einst das ganze Odertal, jetzt wird er immer weiter Zurückgedrängt, weil die Kultur der Land- und Uferwirtschaft ihn nicht duldet. Nur hier und bei Brieg finden sich noch die echten Oderwälder. Das sind Zeichen, daß auch Flüsse ihre Geschichte und ihre Veränderung haben. Die Geschichte des Oderstromes ist besonders reich an interessanten Einzel- heiten, wie wir dann in Kürze betrachten wollen. Werfen wir zuvor einen Blick ans die Natur des Flusses. Alsgebirgsfluß enteilt die Quelloder dem Mährischen Gesenke, auf dem sie in 634 m Seehöhe bei Kotzian entspringt. Anfangs rascher, zun: Teil sogar wilder Bach, verlangsamt sich ihr Gefälle beim Eintritt in Schlesien. Bei Oderberg ist für ihren Ausbau eine Breite von 34 m vorgesehen, bei der Katzbachmündung, also bei Leubus von rund 90 m. Umgekehrt ist es mit dein Gefälle, das heißt mit dem dnrch Neigung des Flußbettes bedingten Wasserabfluß. Bei der Oppamündung ist es 1:1800, das heißt auf 1800 m Lauf kommt 1 m Senkung, bis Leubus verringert sich das Gefälle auf 1 : 3040. Die Oder ist 860 km lang, wovon auf Preußen 723 km kommen und ans Schlesien 485 km. Von dein 118 611 großen Stromgebiete gehören 78,9 Prozent zum Deutschen Reiche, 6 Proz. zu Österreich und 15,1 Proz. zu Rußland. Eigenartig ist der Laus der Oder insofern, als sie treppenartige Absätze in ihrer Richtung aufweist. Das ist ganz besonders bei Leubus scharf ausgeprägt, wo

6. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 12

1911 - Breslau : Priebatsch
12 betracht. Der für Leubus benachbarte Hafen Malisch gibt besonders Steinkohle« (die aus der „Steinkohlen- straße" ai:s dein Waldenburger Bezirke herangebracht werden), Getreide (besonders Gerste) und Mühlen- fabrikate ans- und er empfängt namentlich Zuckerrüben und Weizen. Steinau, der nächste Hasen flußab, empfängt besonders Zuckerrüben und versendet Zucker und Getreide. Bei Leubus werden wir also vornehmlich solche Lasten beobachten können (das wirkliche Sehen der Güter ist natürlich meist unmöglich, da sie durch Kahndächer geschützt und verborgen sind). Von dem Umfang des Verkehr gewinnt mau einen Begriff, wenn man sich die 30 475 Schiffe vorzustellen versucht, die im Jahre 19(>9 im Breslaner Hafen ein- kehrten ! Ii. Sic Kalirzeugc. Die Odersahrzeuge, mit denen die Leubuser Mönche Salz ans Guben holten, haben etwa 100 Ztr. Ladung fassen können. Denn nach der Urkunde von 1211 ist es ihnen bei schlechtem Wasser gestattet, anstatt auf den Schiffen 4<> Wagen zollfrei nach Leubus zu holen. Niinmt man für eine Wagenladung 10 Ztr. an, so ergeben sich Hx) Ztr. als eine Schiffsladung. Aus dem Jahre 1560 werden Ladungen von io t ( 200 Ztr.), 19 t und 35 t erwähnt. Im i<s. Jahr- hundert ging die Größe der Schiffe zurück, weil die Oderwehre nicht iu Ordnung waren. Noch 1816 waren die Oderkähne nicht viel größer als 1/14. Es ver- kehrten damals auf der Oder insgesamt 1243 Fahr- zeuge, 1640 schou über 2000, jetzt sind es nahezu 4000! Die Tragfähigkeit des Oderkahnes ist von 3<> t im Jahre 1816'auf 600 t in der Gegenwart gestiegen! Die größten Kähne haben 55 m Länge und 8 m Breite. Besonderen Bau zeigen die Petroleumtaukkähne, die Von Stettin bis Breslau und neuerdings auch bis Cosel

7. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 28

1911 - Breslau : Priebatsch
28 der seinen Namen Friedrich d. ®r. verdankt, da er es war, der den Weinball ins Leben rief, den großartigen Blick auf die Oderlandschaft anf. Hier sitzeu die Wanderer und Touristen mit Vorliebe, um den Genuß, vom Berg auf die stille Klosterpoesie und das manch- mal ziemlich lante Treibeil anf dem Oderstrome zu schauen, zu verkosten. Eiu malerisches Bild hat man anch an der Fähre zu schauen, namentlich vom gegen- überliegenden Ufer. Stadtrecht hatte der Ort 1249 erhalten. Eiue Sehenswürdigkeit, an der man nicht leicht vorübergeht, ist die große, weithin sichtbare Kirche auf dem höchsten Punkte des Ortes. Rings umgeben vom Friedhofe, mit dem großeil, charakteristisch ge- formten Turme (ohne Spitze) ist diese Kirche ein Bild alter sch lest scher Dorfromantlk. Hier verweilt man gern einige Miimten, und man stattet auch der Kirche selbst einen Besuch ab. Sie überrascht dnrch Lichtfülle und Geräumigkeit. Hochaltar und Kanzel sind Kunst- schätze. Das Hachaltarblatt stellt den heil. Valentin, dein die Kirche geweiht ist, in dem Augeilblicke dar, wie er den Sohn eines vornehmen, römischen Heidell (Cratoil) heilt. In der Höhe thront die Dreifaltigkeit. Der Maler des Bildes ist Christian Bentuin. An den Säulen steheil die Statuen von Petrns und Paulus. Bemerkenswert sind endlich die Deckenmalereien, die eineil hellt noch nicht aufgeklärten Zusammenhang haben. Pfarrer Wels hat in feinem Buche über Leubus den Versuch gemacht, sie zu deuteu.

8. Teil 1 - S. 11

1907 - Breslau : Priebatsch
wärmere Tage. Der April hat dagegen meist unbeständiges (wechselndes) Wetter. Auch der Mai bringt häufig noch kalte Tage. Dagegen ist im Herbst meist schönes Wetter. Die heißesten Monate sind Juli und August; der kälteste Monat ist gewöhnlich der Januar. 7. Erzeugnisse. Aus dem Pflanzenreiche. Von den früher den ganzen Bezirk bedeckenden Wäldern geben nur noch einige spärliche Über- reste Zeugnis, so der Miechowitzer und der Beuthener Forst?" Im übrigen finden sich Wälder nur noch an den Grenzen des Jndustriebezirks. In ihrem Schatten gedeihen Erd-, Heidel- und Brombeeren. Auch eßbare Pilze findet man noch häufig. Die am häufigsten vorkommenden Waldbäume sind Kiefer und Fichte. Birken gedeihen noch, Eichen dagegen kommen nicht mehr fort. Das Holz der Bäume findet als Brenn- und Bau- holz Verwendung. Als kleinen Ersatz für die eingegangenen Wälder haben Gemeinden und Hüttenverwaltungen parkartige Anlagen zur Erholung und Erfrischung geschaffen. Am schönsten sind die Anlagen des Beuthener Stadtparkes. Ferner finden sich solche Anlagen noch in Königshütte, Lipine, Borsigwerk, Zabrze ufw. An den Rändern des Oberschlesischen Jndustriebezirks gedeihen Obstbäume, namentlich Kirschen und Birnen. Auch wird hier Gemüse gezogen. Von Getreide wird vornehmlich Roggen, Gerste und Hafer angebaut. Auch Kartoffeln gedeihen gut. Aus dem Tierreiche. Die Viehzucht ist unbedeutend; nur die Ziegenzucht findet allmähliche Verbreitung, namentlich in den Kreisen Taruowitz und Zabrze. Kühe werden fast nur auf den Dominien gehalten. Tauben, Hühner und Schweine werden für den eigenen Bedarf von der Mehrzahl der Arbeiter ge- halten. Von Wild. kommen Hasen und Rebhühner vor. Rehe stnden sich nur in den angrenzenden Forsten. Fasanen werden in besonderen Gehegen gehalten.

9. Geschichte Schlesiens - S. 13

1836 - Breslau : Max
13 daß sie fremden Schutz bedurften. Sie wendeten sich daher an Böhmens König, Johann, einen Sohn des deutschen Kaisers Heinrichs Vh., aus dem Hause Lützelburg, der auch diese Gelegenheit zu Vergrößerung der Macht Böhmens klug zu benutzen verstand. Schon 1282 hatte ein oberschlesischer Herzog, Kasimir Ii., das Gebiet von Kosel und Beuthen von Böhmen als" Lehn angenommen. -Heinrich Vi. von Breslau that dasselbe 1327, und trat sein Herzogthum Breslau an Johann als Eigenthum ab, so daß er zwar, so lange er lebte, im Genuß aller Einkünfte blieb, daß aber nach seinem Tode sein Land als unbeschranktes Eigenthum an Böhmen fallen sollte. Dasselbe thaten die meisten andern schlesischen Fürsten mit ihren Gebieten, und erkannten sich für sich selbst und ihre Nachkommen als böhmische Vasallen, so daß im Jahre 1329 Schlesien ein böhmisches Lehn war; nur die Besitzungen des Bischofs und die Fürstentümer Schweidnitz, Jauer undmünsterberg behaupteten ihre Unab- hängigkeit. Mit Polens König, Kasimir Hi-, verglich sich Johann wegen Schlesien 1333 in den Vertragen zu Trenczin und Wissehrad in Ungarn, und so war Schlesien seitdem gänzlich von Polen getrennt. In demselben Jahre 1335 den 24. November starb Heinrich Vi. von Breslau nach einer für sein Land wohl- thätigen Regierung. Er hat die Neustadt mit der Altstadt zu Breslau vereiniget 1327. — Kurz vor Heinrichs Tode hatte Johanns Sohn, der nachmalige Kaiser Karl Iv., noch Münsterbergs Herzog, Bolko Ii., durch List bewogen, sein Land an Böhmen abzutreten und es als böhmisches Lehn anzuerkennen. § 24. Dieser Zeitraum, in welchem Schlesien unter eigenen freien Herzogen stand, war für das Land sehrein- stußreich, weil in demselben durch Einwanderung und Her- beiziehung vieler Deutschen der Grund zur Einführung des deutschen Rechts, deutscher Verfassung, Sprache und Sitte gelegt wurde und somit auch in seinem ganzen inner»

10. Geschichte Schlesiens - S. 2

1836 - Breslau : Max
9 ten, welche damals Slenza hieß, und deren Umgegend ums Jahr 908 unter dem Namen Slenza ne vorkommt. Um das Jahr 1000 werden als Ortschaften angeführt: Nimptsch, welches Deutsche erbaut haben sollen, Beuthen an der Oder, Krossen, Glogau und Breslau. § 3. Unter den Nachfolgern Piasts wird erst in der zweitenhalfte des 10tcn Jahrhunderts einer bemerkenswerth, M iesko I. Dieser wurde durch Gero I., Markgrafen der Ostmark, 959 überwunden und zu einem Tribute an den deutschen Kaiser gezwungen. Er war mit Dombrowka, einer Tochter des böhmischen Herzogs Boleslaus I., verheira- Ihet. Durch diese ließ er sich zur Annahme des Christenthums bewegen, und wurde 966 getauft. Im folgenden Jahre 967 ließ er auch die Götzenbilder in seinem Gebiete ins Wasser werfen, und bewog einen Theil seiner Unterthanen sich taufen zu lassen. Dies geschah am Lätare-Sonntage, und soll Veranlassung zu dem Todaustreiben und den an diesem Sonntage üblichen Umgangen gegeben haben. Er gründete 968 das Bisthum zu Posen, und zu Schmograu bei Woh- lau wurde wahrscheinlich eine Kirche errichtet. Daß aber schon früher unter den Polen hier und da das Christenthum angenommen worden war, ist sehr wahrscheinlich. Unter Miesko muß Breslau schon ein namhafter Ort gewesen c%t über seine Entstehung und die Entstehung seines Namens wissen wir nichts mit Bestimmtheit. § 4. Auf Miesko folgte 992 sein Sohn Boles- laus I., Chrobri. Er brachte das heutige Oberschlesien, welches noch zu Böhmen gehörte, ganz Unter seine Herr« i schüft, und schloß sich, um seine Macht zu verstärken, Anfangs lln den deutschen Kaiser an. Kaiser Otto Iii. reiste selbst nach G nesen, wo der polnische Herzog residirte, im Jahr 1000, gab dem Boleslaus den Königstitel, errichtete für Polen ein eignes Ezbisthum zu Gnesen, und unterwarf dem- selben die Bisthümerzu Kolberg, Krakau und Breslau. Doch scheint der erste breslauische Bischof, Johannes, noch nicht
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