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1. Ulrich Flamming - S. 22

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
22 aber, zu schwach an Kräften, um sich ein paar Minu- ten auf der Obersiache des Wassers zu erhalten, sanken zu Grunde und fanden ihren Tod im Meere. Einige wenige von den Geretteten fühlten so- gleich, Haß sie am Lande waren, und hatten Kräfte genug, aufzustehen und sich durch Hin- und Hergehen von ihrer Rettung zu überzeugen. Die mehresten lagen wie todt auf der Erde und konnten durch den Zustand des Erstarrens und der Ohnmacht erst wieder zu Kräften und Bewnßtseyn kommen. Die wenigen umherirrenden Lebetiden riefen zwar ihre Unglücksge- nossen bei Namen, und schrien ihnen zu, daß sie ge- rettet waren. Es konnte aber von thnen nicht ein- mal einer die Stimme des andern vernehmen, da sie zu weit aus einander waren, und Sturmwind und Donner noch fortdanerten, sondern die ganze Gewiß- heit, daß einige von ihren Gefährten noch gerettet wären, bestand darin, daß die Herumirrenden zuweilen mit dem Fuße an. einen auf der Erde liegenden menschlichen Körper stießen. Endlich bezwangen Müdigkeit und Schlaf auch die Augen der Herumwandelndeu. Sie sanken neben den Körpern ihrer gefundenen Freunde hin und durch- schliefen die Nacht und das Ende des Sturms in einem an Erstarrung grenzenden Zustande. —- Spät am Morgen erwachten sie erst. Der Sturm war vorüber, das Meer wieder ruhig, und die Sonne

2. Ulrich Flamming - S. 81

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
81 Theilung desselben zu verfügen, was recht ist- Die Richter dachten nach und berathschlagten sich mit einander. Sie wandten sich endlich gegen die beiden Parteien und sagten: Ihr habt uns berichtet, daß jeder von euch gleichviel Bast zu diesem Stück Aeuge hergegeben, und daß jeder von euch eben so lange an demselben gearbeitet habe, als der andere. Seyd ihr denn auch an Geschick- lichkeit einander gleich, und hat auch jeder von euch so geschwind arbeiten können, als der andere? „Ja," war die Antwort von beiden, „wir haben beide mit gleichergeschwindigkeit gearbeitet. „Nun," erwiderten die Richter, „so ist auch kein Grund da, warum der Größere mehr bekommen sollte als der Kleinere; eure Rechte sind gleich, und nur die gleiche Theilung ist diesmal die ge- rechte." — Die Richter rollten hierauf das Zeug auf dem Fußboden auseinander, schlugen es doppelt zu- sammen, und schnitten mit einem scharfen steinernen Messer das Zeug in der Mitte entzwei. Jeder der Streitenden erhielt eine Hälfte, und als sie weggingen, foderten die Richter, daß sie einan- der die Hände geben und sagen sollten, es sey ihnen geschehen, wie recht ist, und könne fort- hin kein Streit mehr unter ihnen über diese Sache seyn. r

3. Ulrich Flamming - S. 31

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
31 von bet Ebene, und also auch unsere Maaßregeln besser ergreifen. Die Leichname unserer Brüder wol- len wir deswegen noch liegen lassen und beobachten, damit wir, wenn etwa Landesbewohner kommen und sie antreffen, sehen können, wie sie sich gegen dieselbe» benehmen. Wir könnten daraus vielleicht wahrneh- men, was sie mit uns thun würden, wenn wir in ihre Hände kämen. Man schlich sich in aller Stille vom Hügel herab, suchte Baumfrüchte, etwas Wnrzelwerk, das durch seine Farbe und Gestalt einlnd, auch einige kleine, von der See ausgeworfene Fische zusammen, und fetzte alsdann die Leichname, deren neune waren, in einen halben Zirkel neben einander, so daß sie von hinten zu Leuten ähnlich sahen, die im vertrauten Ge- spräche mit einander begriffen sind. Diesen Einfall, auf welchen einer von der Gesellschaft gerathen war, erkannten die übrigen für eine erlaubte, und sehr wohl ausgedachte Kriegeslist. Man setzte daher die Todten mit dem Gesichte auf die See, und mit dem Rücken auf die Landseite zu, und legte Steine hinter ihren Rücken; damit sie denen, die sie zuerst ansichtig wur- den, entweder als mit einander sprechende, oder we, nigstens als Schlafende Vorkommen möchten. Und nun wünschte man nichts weiter, als daß die Einwoh- ner zuerst diese antreffen möchten, um sehen zu können, wie man auf der Insel gegen Fremde ge- sinnt wäre.

4. Ulrich Flamming - S. 17

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
17 wieder Nacht. Matt sähe dem Morgen diesmal mit Schrecke« entgegen. Bisher hatte der Morgenschim- mer ihnen doch nur Zuge des Kummers, der Hoff- nungslosigkeit, des Jammers auf den Gesichtern der Gesellschaft gezeigt; von nun an fürchtete man Wuth, Verzweiflung, Raserei auf den Gesichtern zu lesen, und glaubte sich vor seinem Freunde wie vor einem hungernden Raubthiere fürchten zu müssen. Schreck- lich kämpften die Leidenschaften in den Gemürhern der meisten diese Nacht hindurch. Schlaf bezwang zwar ihre Augen, Ruhe aber konnte nicht in ihre Glieder kommen. Der eine winselte im Schlafe, ein anderer fuhr plötzlich in die Höhe und glaubte ans Land zu springen, ein dritter schlug im Schlafe wie wahnsinnig um sich herum. Wenige wachten und besorgten abwechselnd das Rudern. Der Tag erschien indessen. Blaß, stumm, er- mattet sähe jeder den andern an, fürchtete, hoffte, brach in Thranen der Verzweiflung aus, lachte, wenn irgend jemand noch Muth einsprechen wollte, und sprach von Selbstentleibung, von Hungertod oder Mord. Diese Vorstellungen faßten so tief Wurzel, daß sich noch an diesem Tage mehrere heimlich zu dem Entschlüsse verbanden, sie wollten die ganze Gesell- schaft zum Loose zwingen. Wen das niedrigste träfe, der sollte der Gesellschaft geopfert werden und mit seinem Fleische das Leben der übrigen noch eine Zeltlang retten. Schon standen die Verbündeten da, B

5. Ulrich Flamming - S. 29

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
29 <3&het tinfer den Arm, und schlich sich in dem Ge- büsche, mit welchem der Hügel besetzt war, leise herab, um näher an den Ort zu kommen, wo sich der Mensch, auf welchen alle Blicke gerichtet waren, befand. 'Es glückte ihm, unbemerkt ganz nahe an ihn zu kommen, und er sähe nun, daß es,eine Frau war, dfe ihr Kind in dem Bache badete, und sich selbst auch an dem obern, bis auf die Hüften entblößten Theile ihres Körpers wusch. Der Unterlheil des Leibes war, zu F l a m m i n g s Erstaunen, mit einem Kleide » bedeckt, das einem leinenen, blaß aschgrau gefärbten europäischen Weiberrocke gar nicht unähnlich war. Die Farbe ihrer Haut schien blaßgelb. Sie nahm, nachdem sie das Kind gebadet hatte, es auf den Arm, drückte cs an ihre Brust und Wangen, und lief, so schnell sie konnte, wieder in ihre Hütte hinein. Flamming kehrte nun zu seiner Gesellschaft zurück, und erzählte das wenige, was er hatte be- obachten können. Ihm, für seine Person, — setzte er hinzu, — sey beinahe alle Furcht benommen, daß sie von den Einwohnern feindlich behandelt werden würden; das sanfte Aeußere dieses Weibes, die Sorgfalt, die man auf den Anbau der Erde gewandt erblickte, die nicht weit von einander stehenden, und mit keinen Thüren versehene Häuschen, — dieß alles ließe ihn vermurhen, daß hier ein friedliches, von Feld- und Baumfrüchten lebendes und incht ganz arbeitloses Volk wohnen müsse. Indessen empfahl i

6. Ulrich Flamming - S. 62

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
Me Waffen und Zierrathe abnehmen, ihre Körper aber 'vergraben möchte, und gieng mit eilendem Schritte, zur Verwunderung der Anwesenden, von dannen. Nach einigen Stunden fanden ihn die übrigen Europäer, welche nach vorgenommeuer Beerdi- gung der erschlagenen Feinde sich mit einander ver- abredet hatten, ihn aufzusnchen, noch in tiefes Nachdenken versunken. Er unterbrach aber selbst den Gang seiner Gedanken- und redete seine Lands- leute also an: „Meine lieben Freundewir sind von den Bewohnern dieser Insel ausgenommen worden wie Brüder und Söhne. Sie haben uns Land gegeben; sie haben uns Holz zu unfern Hütten gegeben; sie lieben uns fast mehr, als sich selbst unter einander." „Liese Leute sind unglücklich, und sie kennen nicht einmal die Quelle ihres Unglücks. Diese ist, wie ich dafür halte, die Unthatigkeit, nebst dem Mangel an heilsamen Gesetzen und Obrigkeiten. Sie bestehlen einander, weil sie zu träge sind, sich selbst Waffen und Werkzeuge zu verfertigen. Sie erschlagen einander, weil sie ein- ander bestehlen, und keine Obrigkeit haben, welche hem Diebstahle Einhalt thate. Sie erleiden Ueber-
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