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1. Ulrich Flamming - S. 3

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
V o r r e d e nachfolgende Lesebuch ist verfertigt, um Kindern eine zweckmäßige Vorbereitung zu Anhörung der allgemeinen oder soger nannten Universalgeschichte zu seyn. Daß Kinder, und auch sogar angehende Jünglinge einer Vorbereitung zu dieser Geschichte bedürfen, das wird wol kein denkender Iugendlehrer in Zweifel ziehen. Aber eben so gewiß ist es, daß es bis jeht dergleichen Vorbereitungsfchriftchen sehr wenig giebt, und daß diese wenigen vorhandenen den Versuch zu einem neuen nicht unnöthig machen. A O

2. Ulrich Flamming - S. 6

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
6 benheiten, bei welchen die Staaten, als Staaten, spielende Personen waren, läßt aber alles weg, was von einzelnen Men- schen gethan wurde, und entweder nur sehr mittelbaren Einfluß auf die Staatsbege- benheiten hatte, oder vielleicht gar nicht mit denselben auf erweisliche Art zusammen hieng. Eine aus diesem Gesichtspunkte richtig aufgenommene Geschichte ist also in der That ein Theil der aus dem höchsten Ge- sichtspunkte bearbeiteten Geschichte; sie ist der- selben nicht so entg cg engeseht, wie inan vielleicht hie und da glaubt. — Wer nämlich bedenkt, daß jede neue oder berichtigte Ein- sicht, jede neue oder verbesserte Geschick- lichkeit über kurz oder lang dazu beitragt, daß der Staat anders handelt, als er ehe- dem gehandelt hat; von der andern Seite aber auch bedenken will, welchen beträchtlichen Einfluß auf Beförderung oder Verhinderung der Kultur des Geistes, Staarsverfassungen und Staatsbegebenheiten haben: der wird es begreiflich genug finden, daß auch die welt-

3. Ulrich Flamming - S. 9

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
9 geleistet werden sollen, muß nach diesen beiden Absichten des Buches beurtheilt werden. Der Lehrer, der es gebrauchen will, lese es vorher mit Aufmerksamkeit durch, und hebe sich die Hauptbegriffe, die in dem- selben, zum Theil historisch dargestellt, zum Theil auch wirklich erklärt sind, und fodere sich selbst erst genaue Rechenschaft über die- selben, und über den Einfluß der Gegenstände, welche sie bezeichnen, auf das Wohl der menschlichen Gesellschaft, und auf den Gang, welcherr dieselbe in ihren Veränderungen ge- nommen hat, ab. Es sind die Begriffe von N a t u r st a n d, von Staat oder b ü r - gerlicher Gesellschaft, Kultur, all- gemeines Gesetz, Gesetzgeber, Re- gierer (d. h. die ausübende Gewalt) höchste Obrigkeit, Unter-obrigkeit, Verfassung (Constitution). Dann for- sche er selbst nach, wie viel Einfluß alle diese Dinge auf die Ruhe und Glückselig- keit der menschlichen Gesellschaft gehabt ha- den, und noch haben; was wir ferner

4. Ulrich Flamming - S. 54

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
54 den. Jeder Strich bezeichnete ein ganzes Wort, und man brauchte viele Jahre dazu, um diese Schrift kennen zu lernen. Auch lernte sie niemand, als wer Priester werden wollte. Die Kinder wuchsen auf, wie die Pflanzen; man sorgte blos, daß sie keinen Schaden am Körper litten. Die geringen Geschick- lichkeiten im Gartenbau und Bastschlagen lernten die Kinder leicht durch Ausehen und Selbstversuche. Ueberhaupt gieng es also auf dieser Insel so müßig her, daß lch glaube, mancher arbeitscheue Europäer würde sich wünschen, mit Flamming und dessen Gefährten alles Ungemach ausgestanden zu haben, um auf dieser paradiesischen Insel die vortrefflichsten Früchte als Nahrung genießen, und doch dabei die Hände müßig in den Schoß legen zu können. „Das glaube ich selbst auch," — versetzte Georg, ein munterer Knabe, dem diese Geschichte von seinem Hofmeister vorgelesen wurde, und der bisher mit ununterbrochener Aufmerksamkeit zugehört hatte. — „Es geht mir fast eben so. Das müssen recht glückliche und zufriedene Leute gewesen seyn, diese Inselbewohner." „Meine Nachrichten über dieselben sind noch nicht zu Ende" — erwiederte der Hofmeister. — „Ver- spüre dein Urtheil, lieber Georg, bis du erst alles weißt. So eben stoße ich hier auf ein: D e m u n g e - achtet. Ein Wort, welches jederzeit anzeigt, daß

5. Ulrich Flamming - S. 90

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
90 steht, das wird unsere Absicht, diese Insel zu cnl- tiviren, d. h. aus ihren Bewohnern geschickte, verständige und gnthandelnde Menschen zu machen, über die Halste erleichtern. 3* Nebft der Kindererziehung laßt euch, so lange ihr noch lebt, nichrs mehr angelegen stylt, als den Unterricht im Schreiben und Lesen, bei Erwachsenen sowohl, als bei Kindern. Das wenige Papier, das uns, fürwahr recht wunderbarer Weise, erhalten worden ist, schätzt hö- her als Gold, und versplittert kein Stückchen. Es muß dazu dienen, daß die Leute wenigstens Buch- staben und Zahlen kennen, und lesen lernen, auch daß sie einen Begriff davon erhalten, daß man das, was man denkt, andern, auch ohne den Mund zu gebrauchen, mittheilen kann. — Sorgt daneben, daß etwas erfunden werde, was man zum Lesen und Schreiben brauchen kann. Vielleicht läßt sich aus einer Frucht, oder ans den Blattern, oder ans dem Baste eines Baums ein Taig knaten, der dünn ge- drückt werden, und in welchen man mit einem Stein, chen oder spitzigem Stückchen Zahlen und Buchstaben eingraben kann. Möge euch Gott wenigstens so lange Leben ver, leihen, bis diese Hauptkunst unter allen,— ich meine

6. Ulrich Flamming - S. 69

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
G 69 Jung und Alt, dem verabredeten Orte zu; und Flamming trat, mit Ernst und Würde in seinen Mienen, vor der ansehnlichen Volksmenge auf. Er wiederholte hier, was er schon seinen Lands- leuten und einigen der Inselbewohner von der Wohl- thatigkeit einer bürgerlichen Vereinigung gesagt hatte. Er stellte der versammelten Menge dabei das Beispiel eines Hauswesens vor. „In . einem Hauswesen, sagte er, ist jemand, der allen, die zu der Familie gehören, zu befehlen hat. Haben sie Streitigkeiten unter sich, so müssen sie es dem Hausvater melden. Dieser untersucht, wer Recht oder Unrecht hat, und verweist den letztem zur Ruhe. Ist etwas wichtiges in dem Haushalte vorzunehmen, und weiß man nicht, ob man es auf diese oder auf eine andere Art vornehmen soll; so geht man zu dem Hausvater, und was dieser will, das geschieht. So erhält man nun Friede und Einigkeit in der Familie. Brüder und Schwestern leben ruhig zusammen und schlagen ein- ander nicht, und die Hausmutter lebt ruhig und fröhlich mit ihrem Manne und ihren Kindern." „Auf eine ähnliche Art leben nun in mei- nem Vaterlande auch die Erwachsenen zu- sammen. Es giebt Leute unter ihnen, welche mau Richter, Obrigkeiten, Amtleute, Her- zöge/ Kaiser, Könige, nennt, welche von

7. Ulrich Flamming - S. 70

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
) 7° ihnen so angesehen werden, wie die Hausvater von den Kindern und von den Hausmüttern. Man schlagt und droht in meinem Vaterlande einander nicht, wenn irgend einem Unrecht geschehen ist, son- dern man zeigt die Sache bei der Obrigkeit au. Diese untersucht, wer Recht oder Unrecht hat, und halt, wenn dieses herausgebracht ist, den, der Unrecht hat, an, dem andern Ersatz^für den Schaden zu geben, den er ihm zugefügt hat. So geht alles in Ruhe und Friede aus einander, und äußerst selten hört man, daß jemand einen andern um das Leben gebracht hat." Hierauf erzählte Flamming auch der Ver- sammlung, daß in Europa kein Volk wäre, wel- ches sogleich die Flucht ergriffe, wenn ein Feind angerückt käme; sondern man sey daselbst auch auf diesen Fall in voraus gefaßt; man sey in Waf- fen geübt, und habe Anführer, welche jedem streit- baren Manne angäben, was er bei der Vertheidi- gnng zu thun habe. Nachdem er nun seine Rede geendigt hatte, fragte er die ganze Versammlung, ob sie nicht auch Lust hatten, eine so ordentliche und wohl- thätige Lebensart unter sich einzuführen. Er zeigte ihnen, daß dieses ganz leicht gehen könnte, tzvenn ste einige überlegende und verständige Männer

8. Ulrich Flamming - S. 105

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
Das Letztere geschah. Und von nun an lebten die beisammen wohnenden Menschen ruhiger. Nun hatten sie auch mehr Zeit und mehr Luft, auf Bauen und Psianzen, auf Bequemlichkeit und Verschöne- rung zu denken, und von da an muß man die Erfindung der Handwerkszeuge, der Hacke, des Grabscheits (Spaten), des Pflugs, rechnen. Nun gab es also auch Staaten in der Welt. Denn dn weißt schon, lieber Georg, daß man, wenn man von einem Staate, von einem Volke oder von einer Nation spricht, allemal eine große Anzahl von Menschen darunter versteht, welche ei- nerlei Gesetze und Regierer haben. Diesen Staaten ging es nicht viel besser, als vor- her den einzelnen Menschen. Es wurden der Menschen mehrere; die Staaten wurden also größer. Die Ländereien derselben waren nicht genau grenzt; Ein Staat glaubte, daß ihm ein Stück Feld gehöre, von welchem der zweite Staat ebenfalls glaubte, daß es ihm gehöre. Da kam es nun zum Kriege zwischen beiden Nationen. Der Sieger verjagte wahrscheinlich den Besiegten aus allen seinen Besitzungen. Hiedurch wurden die Menschen auf dem Erdboden zerstreut, und dieser also nach und nach so mit Menschen besetzt, und von ihnen bewohnt und angebaut, wie er cs gegen- wärtig ist. Das wichtigste aber, was in jenen alten Zeiten geschah, war dieses, daß sich mehrere von den Georg-Eckermn3titut für internationale Schulbuchforschung Brauncchwsig -Sc^'ibuchbibfiothek -

9. Ulrich Flamming - S. 108

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
io8 sehr viel zu merken, denn sie säugt mit Begebenhei- ten an, die schon vor fünf oder sechstausend Jahren vorgefallen sind. Wenn dich daher dieses nicht ab- schreckt — Georg. Ich betrübe mich darüber, daß mein guter Hr.-Lehrreich glaubt, ich fürchtete mich, wenn ich etwas lernen, und aufmerksam seyn soll. Lehrt. Du hast in der That bisher noch nichts gelernt, mein lieber Georg, wo alles so an- einander gehängt, und wo die Erzählung so lange gedauert hatte, als es bei der allgemeinen Geschichte der Fall ist. Du bist indessen bis- her aufmerksam in den Unterweisungen gewesen, und ich schließe hieraus, daß du dich auch entschließen würdest, künftig noch mehr Aufmerksamkeit anzu- wenden. Ich will dir also die allgemeine Geschichte erzählen. Ich will aber noch mehr thnn. Ich will dir nicht nur das Behalten derselben erleichtern, sondern ich will dich überhaupt auch in den Stand setzen, daß du selbst urtheüen kannst, ob du die allgemeine Geschichte wissen möchtest. Ich will dir nämlich, nicht gleich diese selbst er- zählen, sondern nur einiges aus derselben mittheilen. Von der Aufmerksamkeit, welche du hiebei beweisest, und von dem Gebrauche, wel- chen dein Verstand von diesen Erzählungen /

10. Ulrich Flamming - S. 75

1799 - Braunschweig : Schulbuchhandlung
75 Um dieses Haus vor den übrigen Hütten recht auszuzeichnen, beschloß Flamming, es auf eu- ropäische Art zu bauen, so viel es der Mangel an mehreren Werkzeugen und gelernten Handwer- kern nur immer verstatten wollte. Aber noch während dieser Arbeit rieth Flam- ming den Volksvorstehern, ihre Mitbürger von der Nothwendigkeir einer ordentlichen Kriegszucht zu überzeugen, da sie den Anfällen so grausamer Feinde ausgesetzt wären, und daun ihr ganzes An- sehen zu verwenden, daß die Waffen Übung en mit recht viel Eifer betrieben würden. Auch hier gieng der Anfang nach Herzenswunsch. Gleich am folgenden Tage meldete sich eine Menge von Män, nern und Jünglingen, welche in der Waffenführung geübt seyn wollten. Da die Volksvorsteher in Flamming sehr ernstlich drangen, daß er mit sei- nen europäischen Freunden die Leitung dieser Uebungen übernehme möchte, indem er hievon bessere Kennt- niß haben könnte, als irgend einer von den Ein- gebornen: so willigte er darein, und machte fol- gende Anordnung. Er wählte aus denen, die sich zu den Waffen- übungen gemeldet harten, hundert aus. Die übrigen bat er, sich nur ein paar Wochen zu ge- dulden. Dann nahm er neune von seinen euro- päischen Freunden, und theilte sich mit ihnen m
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