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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 103

1913 - Langensalza : Beltz
Tie Anfänge des Geldverkehrs in Deutschland. 103 A ns ch lußst o f f e. Ctto der Erste und Heinrich: „Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockeu-klang —(Heinrich von Mühler.) Tie Gründung des Bistums Havelberg. (Karl Seidel.) Der Ottensuud: „Vergessen ist die alte Zeit, vergessen deutsche Macht — (M. Beilhack.) Tie Schlacht auf dem Lechselde 955. (Jsabella Braun.) Markgras Gero. (Ctto Friedr. Gruppe.) Anmerkung: Einige dieser Gedichte können auch für die Erarbeitung des Geschichtsstoffes benutzt werden. veziekung zur Gegenwart. Deutschlands Beziehungen zu Italien in d er Gegen-w a r t. Otto der Große, der König von Deutschland, war 962 Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation geworden. Er erweiterte damit das Kaisertum Karls des Großen. Der jetzige Herrscher im Deutschen Reiche ist unser Kaiser Wilhelm Ii. Er ist zugleich König von Preußen. Der preußische König trägt zugleich die deutsche Kaiserkrone. Seine Nachfolger an der Krone Preußens sind stets auch deutsche Kaiser. Seit dem 18. Januar 1871 ist das so Ordnung im Deutschen Reiche. Die deutschen Fürsten und das deutsche Volk haben es damals so bestimmt. Der deutsche Kaiser braucht heute aber nicht mehr nach Rom zu ziehen und sich dort vom Papste mit der Kaiserkrone krönen lassen; denn der deutsche Kaiser ist nicht mehr römischer Kaiser. Die Kaiserkrone ist im Deutschen Reiche erblich; sie steht dem Träger der Krone Preußens nach der deutschen Staatsordnung, nach der Verfassung, zu. Italien ist jetzt ein selbständiger Staat. Sein Herrscher ist der italienische König in Rom. Er heißt Viktor Emanuel Ii. Erst vor ungefähr fünfzig Jahren ist Italien ein einheitliches Königreich geworden (1861). Deutschland und Italien sind also heute zwei besondere Staaten. Aber sie halten Freundschaft miteinander. Kaiser Wilhelm I. schloß vor dreißig Jahren mit dem damaligen Könige von Italien und dem Kaiser von Österreich ein Bündnis. Das war der Dreibund. Er besteht heute noch und wurde erst um Weihnachten 1912 wieder erneuert. Hinweis auf seine Bedeutung im italienisch-türkischen und im Balkankrieae 1912—1913! 10. Die Anfänge des öelöverhebrs in Deutschland. Von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtjchaft. Unsere Vorfahren, die alten Deutschen, kannten kein Metallgeld. Sie waren Ackerbauer und verschafften sich durch Bearbeitung des Feldes und durch eigene Hausarbeit Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Doch gab es schon in sehr früher Zeit Leute, welche bestimmte Gebrauchsgegenstände verfertigten, die eine ge-

2. Bemerkungen über den geschichtlichen Unterricht - S. 32

1882 - Wiesbaden : Kunze
— 32 — Unterricht verschmolzen, wenigstens verbunden werden kann. Die richtigste Verteilung des Stoffes über die 2 Jahre der Unter- und Ober-Tertia scheint uns folgende zu sein: 1. Jahr: Physische Geographie von Deutschland (als Einleitung): — Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis 1648. 2. Jahr: Brandenburgisch-preufsische Geschichte bis 1648 (als Einleitung): — Deutsche Geschichte von 1648 bis 1815; politische Geographie des deutschen Reiches mit Hervorhebung der wichtigsten Momente aus der deutschen Geschichte von 1815—1871. Das erste Jahr giebt die deutsche Geschichte zusammenhängend, ununterbrochen bis zum westfälischen Frieden, wo der Territorialismus gegenüber der Reichseinheit triumphierte, zugleich aber Brandenburg-Preufsen bereits als gröfster und zukunftsvollster der Territorialstaaten hervortrat: das zweite Jahr giebt, jeder verständigen architektonischen Forderung an den Aufbau einer deutschen Geschichte entsprechend, zuerst die Vorgeschichte dieses gröfsten Territorialstaates — eine Vorgeschichte, welche nur auf Grund der allgemein deutschen überhaupt fruchtbar behandelt werden kann: alsdann giebt es die weitere Entwickelung des deutschen Staates, der, soweit er fertig war, bis 1866 Preußen hiefs, bis zu dem Punkte, wo (1870/71) der Dualismus Preufsen-Deutschland verschwunden ist. Wir wiederholen, dafs wir, wenn wir etwa in Würtemberg, Bayern oder Sachsen den geschichtlichen Unterricht auf dieser Stufe zu erteilen hätten, genau dieselbe Einteilung machen würden; auch würden wir die brandenburgisch-preufsische Vorgeschichte in derselben Kürze oder Ausführlichkeit darstellen, wie auf preufsischen Schulen. Der Unterricht in deutscher Geschichte auf der Stufe der Tertia ist jetzt ein recht schöner und erfreulicher geworden. Es ist verhältnifsmäfsig reichliche Zeit ihm zu-

3. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 111

1910 - München : Kellerer
111 — wurde das alte Reich gegründet? Wo das neue Reich? Wann in Rom? Wann in Versailles? Welches Ereignis führte Karl den Großen nach Rom? Welches Ereignis führte Wilhelm I. nach Versailles? Wußten wohl beide zuvor schon, daß ihnen im fremden Lande die Kaiserkrone aufs Haupt gesetzt würde? Wie ist die Kaiserwürde im neuen Reiche, da die Krone immer auf den ältesten Sohn des Kaisers übergeht? Wie war es hingegen im alten Reiche? Wie kann man also das neue Reich nennen, da die Kaiserwürde erblich ist? (erbliches Kaiserreich). Wie nannte man das alte Reich, da jeder Kaiser immer erst gewählt werden mußte? (Wahlreich). Iv. Stufe. Aus welchem Grunde wurde das heilige römische Reich deutscher Nation aufgelöst? Nach welchen großen Siegen erkannten die deutschen Fürsten, aber auch das deutsche Volk ihre Zusammengehörigkeit? Wonach verlangten die Deutschen? Was war den Deutschen im Kriege gegen Frankreich möglich, weil sie so einig waren? (besiegt). Wie mußten die Deutschen infolge ihrer Einigkeit gewesen fein, die großen französischen Heere besiegen zu können? (mächtig, stark re.). Wie macht also Einigkeit? Sprichwort: „Einigkeit macht stark" oder „Einigkeit, ein festes Band, Hält zusammen Leut' und Land". Allgemein: Wie geht es wohl in einem Hauswesen her, wenn die Leute nicht einig sind? Was kann nach gewisser Zeit mit dem Anwesen geschehen? Wie sollen die Hausleute unter sich sein? Wie wäre dann das Hauswesen auch anders bestellt? V. Stufe. a) Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Erzählung: Die sieben Stäbe. Welches Beispiel zeigte der Vater seinen Söhnen, um darzutun, daß Einigkeit stark macht? Welche Lehre gab er den Söhnen? b) Im Dienste des Lesens: Nr. 284. Wiedererrichtung des deutschen Kaisertums. Nr. 285. Ein Volk, ein Herz, ein Vaterland. Nr. 286. Das National- denkmal aus dem Niederwald. Nr. 238. Luitpold, Prinzregent von Bayern. Nr. 287. Kaiser Wilhelm Ii. c) Im Dienste des geographischen Unterrichtes: Unser Reichsland. 40. geschichtlicher Überblick. I. stufe. ßchul.juch!C rset)Ihm a) Das Land. ß; .Mwe.y Unter welcher Herrschaft stand Deutschland zur Zeit der Germanen? hbibilothek vereinigte die deutschen Länder zu dem großen Frankenreiche? (Karl der Große). Wie hieß man dieses Reich, dessen Kaiser fast immer mit der eisernen Krone

4. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 231

1912 - Langensalza : Beltz
Ter deutsche Zollverein. 231 3. Inwiefern war die Gründung des deutschen Zollvereins eine Großtat König Friedrich Wilhelms Iii.? (Für den Lehrer: „Der Gedanke des Zollvereins war nicht eines Mannes (Eigentum; er entstand gleichzeitig in vielen Köpfen unter dem Drucke der Not des Vaterlandes. Daß der Gedanke Fleisch und Blut gewann, war das Verdienst von Eichhorn, Motz und Maaßen und nicht zuletzt das Verdienst des Königs . . Friedrich Wilhelm Iii. war der rechte Mann sür dies unscheinbare und doch so folgenschwere Werk deutscher Geduld. Gleichmütig und immer bei der Sache, pflichtgetreu und beharrlich, von einer Rechtschaffenheit, die jedes Mißtrauen entwaffnete, slets bereit, dem bekehrten Gegner mit aufrichtigem Wohlwollen entgegenzukommen, so hat er nach und nach die Trümmer Deutschlands befre t aus den Banden eigener Torheit und aus-ländifcher Ränke, den Weg bereitend für größere Zeiten." H. v. Treüschke.) 4. Der Deutsche Bund und der deutsche Zollverein. („Der Deutsche Bund — ein Deutschland des Scheins, das in Frankfurt, der deutsche Zollverein — ein Deutschland der ehrlichen Arbeit, das in Berlin seinen Mittelpunkt fand. Der preußische Staat erfüllte, indem er Deutschlands Handel leitete, einen Teil der Pflichteil, welche dem deutschen Bunde oblagen, wie er zugleich durch sein Heer die Grenzen des Vaterlandes sicherte." H. v. Treitschke.) 5. Weise nach, daß Preußen durch den redlichen Fleiß seiner Staatsmänner und der Hohenzollern langsam emporgewachsen ist zur führenden Macht des Vaterlandes! (Stein, Scharnhorst, Gneisenau. — Der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I., Friedrich der Große, Friedrich Wilhelm Iii.) 6. Die deutsche Hansa und der deutsche Zollverein. 7. Das Zollwesen zur Zeit Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms Iii. 8. Der 1. Januar 1814 und der 1. Januar 1834. 9. dl u s s ä tz e u n d Bilder. Friedrich Wilhelm Iii., der Erwecker und Förderer des deutschen Einheitsgedankens. Wie Preußen der führende Staat in Deutschland wurde. Bor einem alten Zollhause in der Neujahrsnacht 1834. Ein westfälischer Fuhrmann erzählt seine Erlebnisse aus der Neujahrsnacht 1834. Vor dem Zollhause (Bild, vgl. das Gedicht „Ein Friedhossgang" von Vogl: „Am Schlagbaum lehnt just der Zöllner davor"). An den alten Landstraßen. Die Gründung deszollvereins. (Schülerarbeit.) Der große Befreiungskrieg hatte dem deutschen Volke viele Opfer gekostet. Dafür wollte es aber auch etwas haben. Es sehnte sich nach einem einigen Deutschen Reiche. Dieses sollte nicht wie das alte ein uneiniges, sondern ein echtes, einiges Reich sein. Die Gründung desselben ging aber nicht so schnell von statten. Es bildete sich ein loser Staat, der kein Oberhaupt hatte. Von den deutschen Fürsteil waren die Hohenzollern die ersten, die die Sehnsucht des Volkes erkannten. Schon 1818 beseitigte König Friedrich Wilhelm Iii. alle Binnenzölle. Vorher wurde der Kaufmann an jedem Stadttore

5. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 89

1912 - Langensalza : Beltz
Die Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches. °y Deutschland war im Rheinbund zu einem Staatenbunde vereinigt, indem jeder Landesfürst nach eigenem Willen sein Land regierte, und Napoleon I. war der Oberherr. Die Habsburgische Oberherrschaft war also mit der napoleonischen vertauscht. Zum Rheinbund gehörte nur Süd-und Westdeutschland. Napoleon wollte Oberherr in ganz Deutschland werden. Dies war der Zweck des Krieges 1806—1807. „Geradezu als ein Glück für Deutschland wird man es bezeichnen müssen, daß diese stehen gebliebenen Trümmer und Ruinen des alten Zustandes in den Kriegen mit der französischen Republik und dem Bona^ Partismus völlig vom deutschen Boden weggefegt worden sind. Für ein Neues wurde dadurch die Bahn frei." (W. Maurenbrecher.) Aus der Begeisterung der Befreiungskriege erwachte dann aufs neue die Sehnsucht nach Kaiser und Reich. Napoleon I. war niedergeworfen. Damit war auch der Rheinbund zertrümmert und Deutschland war gänzlich aufgelöst. Es gab nun überhaupt kein verknüpfendes Band mehr zwischen den Einzelstaaten. Das deutsche Volk verlangte schon damals die Aufrichtung eines neuen Reichs. Doch es war gut, daß noch kein Reich zustande kam, sagen wir heute. Wäre es besser gewesen als das alte Reich? Die Fürsten hingen noch zu sehr an ihrer Selbständigkeit und Selbstherrschaft. Erst mußten die deutschen Staaten eine Schule durchmachen und Eintracht lernen. Diese Schule war der Deutsche Bund. Das war ein Verein lauter selbständiger Staaten. Ihm fehlte das Haupt, die oberste Staatsgewalt. „Der Bundestag gestattete nur schwer eine für alle verbindliche Handlung; denn die Fälle, welche Einstimmigkeit heischen, waren ja zahlreich und unbestimmt. Einstimmigkeit war aber nötig, wenn man Grundgesetze geben oder ändern, einheitliche Bundeseinrichtungen schaffen, über Rechte einzelner beschließen wollte. Das Recht der Einzelftaaten, mit anderen Bündnisse zu schließen, gefährdet die Einheit und Sicherheit aller." (Freiherr vom Stein, Denkschrift vom 24. Juni 1815.) Dieser Staatenverein war den Fremden ein Spott und oen Deutschen ein Ärger. Österreich hatte wohl den Vorsitz auf dem Bundestage, aber keine rechtliche Vorrangstellung. „Demnach konnten jederzeit politische Ereignisse die Grundlagen des Deutschen Bundes aufs tiefste erschüttern und gerade innere Wirren heraufbeschwören, die er zu bannen bestimmt war. Der Deutsche Bund war ein »regelwidriges und ungeschicktes* Staatengebilde, ein Verlegenheitserzeugnis. Er trug die Keime des Zerfalls in sich." Was die Fürsten nicht vermocht hatten, das gelang dem wirtschaftenden Volke, geleitet von Preußens Regierung. Aufhebung der Binnenzölle 1818; Preußen wurde ein einheitliches Zoll- und Wirtschaftsgebiet. Die wirtschaftliche Einigung Preußens bewirkte 1834 die wirtschaftliche Einigung Deutschlands. 1866 erfolgte die Entscheidung zwischen Preußen und Österreich. Dies schied aus Deutschland aus. 1871 wurde die Sehnsucht der Deutschen endlich erfüllt. Überschrift? Zusammenfassung: Der Niedergang des alten uttb die

6. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 90

1912 - Langensalza : Beltz
90 Die Gründung des neuen Deutschen Reiches. Das jetzige Deutsche Reich ist eine völlige Neuschöpfung. Es wurde mit freier Zustimmung, ja auf die Bitten der deutschen Fürsten und des deutschen Volkes aufgerichtet. Als äußeres Zeichen der errungenen Einheit setzte sich der erhabene Heldenkönig Wilhelm die Kaiserkrone des Deutschen Reiches auf. Das feierliche Versprechen des Kaisers vom 18. Januar 1871 „Wir übernehmen die Kaiserliche Würde in dem Bewußtsein der Pflicht, in deutscher Treue die Rechte des Reiches und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen" — dieses Versprechen gab dem deutschen Volke die feste Zuverficht, daß das neue deutsche Kaisertum ein wirkliches deutsches war. Darüber werdet ihr euch erst recht klar werden, wenn ihr hört, was die Aufrichtung des Deutschen Reiches unserm Vaterlande gebracht hat. x) Überschrift? Zusammenfassung: Das Deutsche Reich von 1871 ist keine Wiederaufrichtung, keine Erneuerung des deutschen Kaisertums, sondern eine völlige Neuschöpfung. Gesamtergebnis des Vergleichs: Das alte und das neue Kaiserreich: Ihr gemeinsamer Ursprung. Ihr verschiedenes Wesen: Kaisertum und Königtum waren im deutschen Reich des Mittelalters miteinander verbunden. Die deutschen Kaiser wandten sich von ihren „inneren" Aufgaben mehr und mehr ab. Als sie den Schaden sahen, war es zu spät: das Reich ging seiner Auflösung entgegen. Die Uneinigkeit der deutschen Stämme und Fürsten ist das Hauptmerkmal und die Hauptursache des absterbenden Reiches. Das neue Deutsche Reich ist mit freier Zustimmung aller deutschen Fürsten und Einzelstaaten aufgerichtet, und die Kaiser des neuen Deutschen Reiches sind ausschließlich deutsche Kaiser. Y. Methodische Fragen und Aufgaben 1. Weitere konkretere Ausführung einzelner Punkte des letzten Vergleichs. 2. Einprägen der Reihe 1648, 1806, 1815, 1834, 1848, 1849, 1864, 1866 und 1871. 3. Einigungsversuche im alten Reiche. 4. Vergleiche die Einigungsbestrebungen im alten Reiche und diejenigen seit 1815! 5. Inwiefern war der völlige Untergang des alten Reiches ein Segen für Deutschland? 6. Welchen Anteil hatten Napoleon I. und Napoleon Iii. an der deutschen Einigung? 7. Warum nennen wir den 31. Januar den Geburtstag des Deutschen Reiches? x) Durch diesen letzten Gedanken ist die Verbindung mit der folgenden Einheit hergestellt. Der Vergleich zwischen dem alten und neuen Reiche erfordert Zeit, wenn die Kinder nicht leere Worte sprechen, sondern ihre Behauptungen begründen sollen, und hierauf kommt es an. Es ist das zugleich eine wertvolle Wiederholung, ein Gang durch die ganze deutsche Geschichte von einem bestimmten Prinzip aus.

7. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 95

1912 - Langensalza : Beltz
Die Verfassung des Deutschen Reiches. 95 Wodurch ist das neue Reich zu einer solchen achtunggebietenden Macht st ellung gelangt? Ii. Darbietung. 1, Unsere siegreichen Truppen standen noch im Feindeslande. Kaiser Wilhelm und seine Ratgeber waren nach Berlin zurückgekehrt. Hier wurde im März 1871 der erste Reichstag des neuen Reiches eröffnet. Kaiser Wilhelm I. hielt folgende Ansprache (Thronrede) an die Versammlung der Abgeordneten: „Geehrte Herren! 1. Wenn ich nach dem glorreichen, aber schweren Kampfe, den Deutfch-laud für seine Unabhängikeit siegreich geführt hat, zum ersten Male den deutscheu Reichstag um mich versammelt sehe, so drängt es mich vor allem, meinen demütigen Dank gegen Gott Ausdruck zu geben für die weltgeschichtlichen Erfolge, mit denen seine Gnade die treue Eintracht der deutschen Bundesgenossen, den Heldenmut und die Manneszucht unsrer Heere und die opferfreudige Hingebung des deutschen Volkes gesegnet hat. Wir haben erreicht, was seit der Zeit unsrer Väter für Deutschland erstrebt wurde: die Einheit und deren organische Gestaltung, die Sicherung unsrer Grenzen, die Unabhängigkeit unsrer nationalen Rechtsentwicre-lung. Das Bewußtsein seiner 'Einheit war in dem deutschen Volke, wenn auch verhüllt, doch stets lebendig: es hat seine Hüffe gesprengt in der Begeisterung. mit der die gesamte Nation sich zur Verteidigung des bedrohten Vaterlandes erhob und in unvertilgbarer Schrift auf den Schlachtfeldern Frankreichs ihren Willen verzeichnete, ein einiges Volk zu sein und zu bleiben... 2. Das neue Deutschland, wie es aus der Feuerprobe des gegenwärtigen Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverlässiger Bürge des europäischen Friedens sein, weil es stark und selbstbewußt genug ist, um sich die Ordnung seiner eigenen Angelegenheiten als sein ausschließliches, aber auch ausreichendes und zufriedenstellendes Erbteil zu bewahren. . . . Der ehrenvolle Beruf des ersten deutschen Reichstages wird es zunächst sein, die Wunden nach Möglichkeit zu heilen, die der Krieg geschlagen hat, und den Dank des Vaterlandes denen zu betätigen, die den Sieg mit ihrem Blut und Leben bezahlt haben. Gleichzeitig werden Sie, geehrte Herren, die Arbeiten beginnen, durch die die Organe des Deutschen Reiches zur Erfüllung der Aufgabe zusammenwirken, die die Verfassung ihnen stellt; zum Schutze des in Deutschland gültigen Rechtes und zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes... 3. Geehrte Herren, möge die Wiederherstellung d es Deutschen Reiches für die deutsche Nation auch nach innen das Wahrzeichen neuer Größe sein; möge dem deutschen Reichskriege. den wir so ruhmreich geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfrieden folgen, und möge die Aufgabe des deut-schenvolkesfortandarinbefchlossensein, sichindemwett-

8. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 38

1912 - Langensalza : Beltz
38 Die Gründung des neuen Deutschen Reiches. Der Deutsche Buno und der Norddeutsche Bund. (Oder: Staatenbund und Bundesstaat.) Ein Vergleich. Der Bundestag des Deutschen Bundes und der Bundestag des Norddeutschen Bundes. Was man verspricht, das muß man halten: was man nicht halten kann und will, soll man nicht versprechen. (Österreichs Verhalten zu Preußen.) 4. Der deutsch-französische Krieg. Ziel: Alldeutschlands Einigung. I. Vorbereitung. Der Krieg von 1866 hatte die Entscheidung zwischen den beiden Großmächten Preußen und Österreich und Deutschlands halbe Einigung herbeigeführt: der Deutsche Bund war aufgelöst und Österreich ausgeschieden: Deutschland zerfiel in zwei völlig getrennte Teile; der weitaus größte Teil war der Norddeutsche Bund, die süddeutschen Staaten waren nur durch Schutz- und Trutzbündnisse mit dem völlig geeinten Norddeutschland verbunden. Der Bau der deutschen Einheit war noch nicht vollendet. Wie die Reichsvollendung zustande kam, wissen wir bereits von unseren Sedanfeiern her. (Die Schüler erzählen, was ihnen davon bekannt ist.) Alldeutschlaud erhob sich nun zum Kampfe gegen den alten Erbfeind im Westen, und durch diesen Kampf wurde die Einigung Deutschlands vollendet. *) Ihr wollt nun Genaueres darüber erfahren. Welche Fragen müssen wir beantworten? 1. Wie kam es, daß Deutschland gegen den Erbfeind im Westen kämpfen mußte? 2. Wie kain es, daß die Deutschen den herrlichen Sieg Don Sedan gewannen? 3. Inwiefern wurde dadurch die Reichsvollendung herbeigeführt? Ii. Darbietung. Der Uerlauf des Krieges. I. Vorwand und Ursache. Warum kämpfte Deutschland gegen den Erbfeind im Westen? a) Wir haben bereits gehört, daß Frankreich sich schon gern in den deutschen Krieg eingemischt hätte. Nur dem Weitblick und der Klugheit der preußischen Staatsmänner, namentlich Bismarcks, war es zu danken, daß es damals nicht so weit kam. Man war darauf gefaßt, daß ein Krieg mit Frankreich unausbleiblich war. Deshalb war Bismarck bestrebt, durch einen milden Frieden die Aussöhnung mit Österreich wieder herbeizuführen. *) Den Stoff tragen die Schüler unter Leitung des Lehrers selbst zusammen.

9. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 44

1912 - Langensalza : Beltz
44 Die Gründung des neuen Deutschen Reiches. blick war Frankreich noch nicht fertig gerüstet, und diese Gelegenheit wollte Bismarck nicht vorübergehen lassen, ohne den Franzosen ihren anmaßenden Hochmut und ihre Ländergier heimzuzahlen. Darum fing er den abgeschossenen Pfeil geschickt und energisch auf und schleuderte ihn in der berühmten Umgestaltung der Emfer Depesche auf seinen Schützen zurück." Bismarck sagte sich: Mit einer Demütigung wollen wir uns den Frieden nicht erkaufen; dann wäre es mit nuferer Achtung in der Welt dahin. Wir weifen die französischen Anmaßungen aufs Entschiedenste zu-rucf, mögen die Franzosen sich dadurch auch zum Kriege fortreißen lassen. Sie allein haben ihn herbeigeführt; wir haben nur die Ehre nuferes Staates gewahrt. — Zusammenfassung. e) Wie wirkte i)ie gekürzte Emser Depesche auf die Franzosen? Sie fühlten sich schwer gekränkt. Es blieb ihnen zweierlei übrig. Entweder mußten sie die kraftvolle Bismarcksche Zurückweisung auf sich nehmen oder losschlagen. — Wie durfte Frankreich den Krieg erklären, da es doch noch nicht fertig gerüstet hatte? Der Kaiser hätte wohl gern uoch einige Zeit gewartet. Aber das französische Volk war für keinen Aufschub. Tobende Menschenmassen durchzogen die Straßen von Paris und riefen: „Krieg mit den Preußen! Krieg auf der Stelle! Nach Berlin! Nach Berlin!" Da konnte Napoleon Iii. nicht widerstehen. Er hatte den Krieg jetzt noch nicht gewollt. Aber nun fürchtete er, das Volk würde ihn stürzen, wenn er noch lange mit der Kriegserklärung zauderte. So wurde er von den hochmütigen, eitlen, leidenschaftlichen Franzosen gezwungen, Preußen den Krieg zu erklären. Kein Franzose zweifelte .am Stege; man hoffte, bald in Berlin zu sein und den Frieden in Königsberg schließen zu können. — Zusammenfassung. Hatte Bismarck die Gefahr des Krieges nicht abwenden können? Ja; es wäre nicht zum Kriege gekommen, wenn Bismarck die Depesche ungekürzt veröffentlicht oder überhaupt nicht veröffentlicht hätte. Dann aber hätten die Franzosen über die den Preußen zugefügte Demut laut aufgejubelt, und das Ansehen des preußischen Staates hätte dadurch sehr gelitten. Doch der weitausblickende Staatsmann wußte, daß es, wenn auch etwas später, doch zum Kriege gekommen wäre. Die Franzosen hätten einen neuen Vorwand gesucht und gefunden. Dann befand sich Preußen in gleicher Lage. — Zusammenfassung. Faßt nun eure Urteile überdas Verhalten des Königs und Bismarcks und der Franzosen und ihres Kaisers zusammen! Rückblick: Welches war der Vorwand zum Kriege? (Die spanische Thronfolgefrage und die Emfer Depesche.) Worin sind dieurfacheu des deutsch-französischen Krieges zu suchen? (1. Frankreich war eifersüchtig und neidisch auf Preußens wachsende Macht. 2. Es fürchtete die aufsteigende Macht Preußens dermaßen, das; es sich in feiner Vorherrschaftsstellung in Europa bedroht sah.

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 58

1911 - Langensalza : Beltz
58 Kurfürst Friedrich I. von Hohenzollern. Gewinn: Herrschaftslosigkeit bringt Unglück und Trübsal über ein Land. „Wenn Diebe und Wegelagerer ein Land regieren, kann die Wohlfahrt nicht gedeihen." Ein tüchtiger, kraftvoller Regent ist seines Volkes Glück. V. Methodische Fragen und Aufgaben. 1. Wir vergleichen die alte und die neue Zeit! Unter Jobst von Mähren ging in Brandenburg alles „drunter und drüber". Wer die stärkste Faust hatte, besaß das größte Recht. Das Leben war unsicher. Am schlimmsten ging es dem armen Volke. Sein einziges Recht war, Steuern zu zahlen. Heute hört man viel und oft reden von der „guten, alten Zeit". Wie denken wir darüber? Die alte Zeit mit ihrer Unsicherheit und Rechtlosigkeit war gewiß keine gute Zeit; wer von einer solchen spricht, der bedenkt nicht, wie schlecht es sich leben würde in der alten Zeit. 2. Inwiefern leben wir in einer besseren Zeit? *) a) In unserm Deutschen Reiche herrschen Sicherheit und Ordnung, dafür bürgen die Gesetze. An der Spitze des Reiches steht der K a i s e r, der Monarch. Seine Hauptsorge ist die Wohlfahrt seines Volkes. Er ist das Oberhaupt des Bundesrates oder der Gesamtheit der Vertreter der v erbünd eten Regierungen. (Das Deutsche Reich besteht aus 26 Bundesstaaten, 22 Monarchien, 1 Reichsland und 3 freien Reichsstädten.) Der Bundesrat übt die oberste Reichsgewalt aus. Er tritt in Berlin zu Bundesratssitzungen zusammen, die vom Reichskanzler als von dem Vertreter des Kaisers und obersten verantwortlichen Beamten des Reiches geleitet werden. An der Regierung des Reiches ist auch das Volk beteiligt. Es sendet seine Vertreter, 397 an der Zahl, in den Reichstag. Jeder Deutsche, der über fünfundzwanzig Jahre alt ist und mindestens seit einem Jahre deutscher Staatsbürger ist, kann in den Reichstag gewählt werden. Alle fünf Jahre werden neue Abgeordnete in den Reichstag gewählt; die alten können wiedergewählt werden. Bald finden wieder Reichstagswahlen statt. Kaiser, Bundesrat und Reichstag geben dem Reiche Gesetze. Wie kommt ein Reichsgesetz zustande? Es wird von den Vertretern der Reichsfürsten, also vom Bundesrat ausgearbeitet. Die so geschaffene Gesetzesvorlage geht dann an den Reichstag und wird von diesem in drei Lesungen beraten. Der Reichstag kann an dem Gesetzentwurf Änderungen vornehmen. Jedes Gesetz wird im „Reichsanzeiger" veröffentlicht. Außer der Mitberatung bei der Gesetzgebung stehen dem Reichstage noch andere Rechte zu. Will der Staat neue Steuern einführen, so müssen sie vom Reichstage bewilligt werden. Dieser stellt alljährlich auch die Einnahmen und Ausgaben des Reiches fest. Zusammenfassung: Daswichtigste aus der Verfassung des Deuts chen Reiches. b) Die besonderen Angelegenheiten der einzelnen deutschen Länder werden von den einzelnen Bundesregierungen geregelt. An der Spitze jeder *) Wem die folgenden beiden Anschlußstoffe für diese Stufe (6. Schulj.) zu schwierig scheinen, kann sie selbstverständlich für eine spätere Zeit zurückstellen. Im Verlauf der Behandlung späterer Stoffe werden stets die betr. Stellen angegeben, wo die gleichen st aatskundlichen Belehrungen angeschlossen werden können. (Vgl. zu Obigem z. B. die französische Revolution und 1848!) Man wird sich dann hier mit einem kurzen Hinweise begnügen.
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