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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 42

1913 - Langensalza : Beltz
Die Völkerwanderung. 1. W i e kam es, daß sich ein Germanen st amm nach dem andern seiner Herrschaft beugen mußte? Die Hunnen waren die gesürchtetsten Krieger der damaligen Zeit. Ein Römer schrieb von ihnen: „Sie stürzen sich auf alles, was ihnen in den Weg tritt. Stets beginnen sie den Angriff, selten erwarten sie ihn; aber immer erheben die Haufen beim Zusammenstoß ein furchtbares Schlachtgeschrei. Bon außerordentlicher Gewandtheit und Schnelligkeit, zerstreuen sie sich plötzlich im Kampfe und jagen zurück, um sich zu einem neuen Anlaus zu sammeln und dann unter den Gegnern unerwartet ein furchtbares Blutbad anzurichten. Eine Verschanzung greifen sie nicht an, ein festes Lager plündern sie nicht. Zum Belagern fehlt ihnen alle Ausdauer. Nichts aber gleicht der Gewandtheit, mit der sie im Mampfe aus der Ferne den Pseil, der zwar nur in einen spitzen Knochen ausläuft, aber mit großer Geschicklichkeit ausgearbeitet ist, abschießen. Im Handgemenge führen sie das Schwert mit rücksichtsloser Verwegenheit. Während der Feind sich gegen ihre Schwerthiebe wehrt, wissen sie ihm mit der linken Hand eine Fangleine überzuwerfen. Ist er gefangen, dann vermag Reiter wie Fußgänger nicht mehr Widerstand zu leisten." (Am-mianus Marcellinus.) Als Attila die deutschen Stämme bis zum Rheine niedergeworfen und die alten Römerstädte am Rhein zerstört hatte, rüstete er sich zum Vormarsch nach Gallien hinein. 2. Ob die Westgoten und Römer die drohende Gefahr erkannten? Ob esihnengelang, dem Länderverwüster Still-st a n d z u gebieten? „Attila drang mit seinen wilden Scharen bis an die Loire vor. Hier traten ihm die verbündeten Germanen und Römer entgegen. Der gewaltige Kampf, der nun ausgefochten wurde, wird die Schlacht auf den katalanischen Feld ern genannt. Wild stürmten die Hunnen gegen die Römer und Westgoten an. Aber auch auf deren Seite wurde heldenmütig gekämpft. In dem Schlachtgewühl fand der Westgotenkönig Theodorich seinen Tod. Unter den Hufen der über ihn hinwegrafenden Rosse seiner Goten hauchte der Tapfere sein Leben aus. _ Racheschnaubend warfen sich jetzt die Westgoten auf die Hunnen. Dem furchtbaren Anprall vermochten diese nicht standzuhalten. Attila selbst geriet in Lebensgefahr. Schleunigst zog er sich mit den Seinen hinter seine Wagenburg zurück. Erst die Nacht machte dem wütenden Kampfe ein Ende. Gegen i 60 000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attila ging wutschnaubend wie ein Löwe durchs Lager seiner Hunnen. Er ließ aus den Sätteln der Rosse einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich, wenn die Gegner die Verschanzung durchbrechen würden, selbst den Tod geben wollte. Aber diese wagten keinen neuen Angriff. Als die Westgoten ihren toten König in ein Grab gebettet hatten, verließen sie das Schlachtfeld. Sobald das Attila merkte, entwich er nach Osten und erreichte glücklich die Donautiefebene." (Nach Jordanis). Der Papst Leo der Große knüpfte mit Attila Verhandlungen an, und seinen Bemühungen war besonders die Rettung Roms zu verdanken. Attila zog mit seinen wilden Scharen in sein Ungarnreich zurück. Kurze Zeit darauf verbreitete sich die Kunde: Attila ist tot! Da atmeten die Römer und Germanen erleichtert auf. Wir sind frei! so drang der Jubelruf durch die Länder der unterjochten Völker. Attilas Söhne vermochten das gewaltige

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 86

1913 - Langensalza : Beltz
86 Heinrich I. Überschrift? Zusammenfassung: Die Unterwerfung der Slaven. 8. So gingen die Jahre des Waffenstillstandes mit den Ungarn schnell dahin. — Was werden diese nun beginnen? Ob es Heinrich gelingt, den Erbfeind zu vertreiben? Nach dem Ablauf des Waffenstillstandes kamen wieder ungarische Gesandte zu König Heinrich und forderten trotzig den alten Zins. Aber der König wies sie ab und beschloß den Krieg gegen die Ungarn. Sofort ließ er die sächsischen Großen zu einem Landtage zusammenrufen und sprach zu ihnen: „Bisher habe ich alles, was euren Kindern gehört, hingeben müssen. Jetzt müßte ich die Kirchen plündern; denn alles übrige haben sie. Wollt ihr, daß ich hinwegnehme, was zur Ehre Gottes bestimmt ist, und uns damit von den Feinden Gottes den Frieden erkaufe? Oder wollen wir, wie es Deutschen geziemt, fest vertrauen, daß er uns erlösen werde, der in Wahrheit unser Herr und Erlöser ist? Gedenket des Elendes, das die wilden Feinde über euch gebracht; gedenket daran, wie sie eure Hütten verbrannt, eure Habe geraubt, eure Frauen und Kinder gemordet, eure Kirchen und Altäre zerstört haben. Krieger, der Tag der Vergeltung ist gekommen! Seid Männer, und betet zu dem dort oben, der Hilfe sendet in der Stunde der Not!" Welche Antwort gab das Volk dem Könige? (Es hob die Hände zum Himmel und gelobte dem Könige Hilfe gegen die Landverwüster.) Alsbald brachen die Feinde mit einem bedeutenden und ergrimmten Heere, alles verwüstend, in Deutschland ein. Aber sie machten nicht mehr so reiche Beute wie früher. Die Bauern hatten sich mit ihrem Vieh und ihren sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Burgen gerettet. Hier vermochten die Ungarn nicht einzudringen. In Thüringen teilten sie ihre Scharen. Ein Teil zog nach dem Thüringerwald und wollte von Westen her in Sachsen eindringen; er wurde aber von den vereinigten Sachsen und Thüringern auseinandergesprengt. Das andere Heer suchte die Feste Merseburg zu erobern. Schnell eilte König Heinrich mit seinen Reiterscharen herbei. Bei seinem Herannahen sammelten sich die Ungarn und zogen ihm entgegen, dem Lauf der Unstrut folgend. Bei Riade (oder Riethburg bei Artern) stießen die Gegner aufeinander. Als Heinrich merkte, daß die Feinde sich zum Sturm auf das sächsische Lager sammelten, gab er Befehl zum Angriff. Er führte selbst das Heer in den Kampf. Als nun die wohlbewaffneten deutschen Reiter gegen die Raubhorden losstürmten, da war der Sieg bald entschieden. So schnell sie konnten, wandten sich die Ungarn zur Flucht. Heinrich verfolgte sie und ließ alle, die sich nicht ergaben, erbarmungslos niederhauen; die Gefangenen wurden als Räuber und Mörder gehängt. Das ganze feindliche Lager fiel den Deutschen in die Hände. König Heinrich sank samt seinem ganzen Heere auf die Kniee und dankte Gott für den herrlichen Sieg. Ganz Deutschland jubelte und nannte seinen tapferen König Vater des Vaterlandes. Solange dieser lebte, wagten sich die Ungarn nicht wieder über die Grenze. Besprechung und Vertiefung. Warum wies Heinrich die ungarischen Gesandten zurück? Die Zurückweisung sollte eine Kriegserklärung sein. Heinrich durfte jetzt, nachdem er sich eine tüchtige Kriegsmacht geschaffen und sie erprobt hatte, den Kampf mit den Ungarn wagen.) Was erkennen wir aus dem Verhalten der Großen des Volkes auf dem

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 47

1913 - Langensalza : Beltz
Chlodwig. 47 zum Burgund erkönig und ließ um Freundschaft werben. Die Königsboten lernten am Hofe in Burgund die Königstochter Chlothilde kennen. „Sie fanden, daß sie schön und verständig sei, und meldeten das König Chlodwig. Und sofort schickte er eine Gesandtschaft zum König des Nachbarvolkes und hielt nm ihre Hand an. Jener scheute sich, ihn abzuweisen und übergab den Boten die Jungfrau. Als die sie erhalten, eilten sie zum Könige und stellten sie ihm vor. Da er sie sah, fand er großes Wohlgefallen an ihr und nahm sie zur Ehe. So wurde eine christliche Königstochter Gemahlin eines heidnischen Königs. Chlothilde ließ nicht ab, in ihren Gemahl zu dringen, daß er den wahren Gott erkennen und von den Götzen ablassen möge. Aber ihre Bemühungen waren vergebens. Als ihr ein Sohn geschenkt ward, wollte sie ihn taufen lassen und bat unaufhörlich ihren Gemahl um seine Einwilligung und sprach: ,Deine Götter sind ohnmächtig; sie können dir und andern nichts nützen; denn sie sind Gebilde aus Stein, Holz oder Erz. Mein Gott, der Gott der Christen, hat Himmel, Erde und Meer und alles, was darinnen ist, durch sein Wort aus dem Nichts geschaffen, und er läßt die Sonne leuchten und hat den Himmel mit Sternen geschmückt. Verehre ihn!' Aber der König ließ sich nicht bekehren. Indessen brachte die gläubige Königin ihren Sohn zur Taufe und ließ die Kirche mit Teppichen und Decken schmücken; sie hoffte, ihren Gemahl, der sich durch die christliche Predigt nicht rühren lassen wollte, durch diese feierliche Handlung zum Glauben zu bringen. Das Söhnchen aber starb noch in den weißen Taufkleidern. Da schwoll dem König die Galle; er schalt die Königin heftig und sprach: Märe der Knabe im Namen meiner Götter getauft, dann lebte er gewiß noch; aber er konnte nicht leben well er im Namen Deines Gottes getauft ist? Die Königin trug ihren Schmerz mit Ergebung. Als ihr ein zweiter Sohn geschenkt" ward, ließ sie ihn wiederum taufen. Als auch dieses Kind anfing zu erkranken, sprach der Kömg: ,Es kaun mit ihm nicht anders gehen als mit seinem Bruder weil er mi Namen Christi getauft wurde? Chlothilde betete für ihr krankes Kind und es wurde wieder gesund. Da geschah es, daß Chlodwig in einen Krieg mit den Alemannen geriete Diese hatten das ganze Land am Ober- nnb Mittelrhein und am Main in Besitz. Sie wollten ihr Reich nach Norden hin vergrößern und fielen deshalb in Franken ein. Sie waren schon bis Köln vorgedrungen, als Chlodwig ihnen entgegentrat. Jetzt zwang die Not den Frankenkönig, zu bekennen, was sein '£erz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem entsetzlichen Blutbade, und Chlodwigs Heer war nahe daran, vernichtet zu werden. Als er das bemerkte, hob er seine Augen zum Himmel empor, sein >^erz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Tränen, und er sprach. ,Jesuv Christus! Chlothilde sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, du brächtest Hilfe den Bedrängten und verliehest Sieg denen, die auf dich hoffen. Demütig beuge ich mich vor dir und erflehe deinen mächtigen Beistand. Gewährst du nur jetzt den Sieg über meinen mächtigen Feind und erfahre ich so deine große Macht, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen und sie haben mich mit ihrer Hilfe verlassen. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie da sie denen nicht helfen, die ihnen dienen. Dich rufe ich jetzt an und ich .. an dich glauben, wenn du mich den Händen meiner Widersacher entreißest?" (Gregor von Tours.) Als Chlodwig sein Gebet beendet hatte, ergriff er die Heerfahne und

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 269

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 269 nach Worms zurück. Der Landgraf hatte ihm einen besonderen Geleitsbrief gegeben. Anfang Mai zog er in seine geliebte Stadt Eisenach ein. Er predigte Hier, obgleich der Kaiser es ihm untersagt hatte. Dann sandte er seine Reisegefährten nach Gotha voraus, wahrend er selbst mit nur zwei Freunden nach Möhra fuhr, um seinen Onkel zu besuchen. Nach kurzem Aufenthalt brach er in der Richtung nach Gotha auf. Der Weg führte durch einen dunklen Tannenwald. Der Abend brach herein. Da sprengte ein Haufen bewaffneter Reiter gegen den Wagen an. Einige fielen den Pferden in die Zügel, und der Fuhrmann mußte halten. Die andern rissen Luther aus dem Wagen heraus und schleppten ihn fort. Bis zum Dorfe Brotterode mußte er neben den verkappten Reitern herlaufen. Dann wurde er aufs Pferd gesetzt, und nun ging's in vollem Trabe fort, fort durch den schlummernden Wald, in die Kreuz und Quer auf schmalen Seitenwegen, die selten ein Wanderer betritt. Die Nacht brach au. Jetzt ging's noch einmal eine Berghöhe hinauf. Gegen 11 Uhr rasselten die schweren Ketten der Zugbrücke. Die Reiter sprengten hinüber. Luther war auf der Wartburg, sicher und geborgen. Draußen in der Welt hielt man ihn für tot. Nicht einmal die beiden Reisegefährten, die den Überfall miterlebt hatten, wußten, wohin Luther gebracht war. Ja, selbst der Torwächter aus der Wartburg wußte nichts anderes, als daß man einen Übeltäter auf der Straße aufgefangen und nun ins Gefängnis gebracht hatte. Die Taufende seiner Anhänger im Reiche klagten über den jähen Untergang des mutigen Mannes. „O Gott, Luther ist tot. Wer wird uns hinfort das Evangelium so lauter vortragen? 0 ihr alle, frommen Christen, helft mir fleißig beweinen diesen Menschen!" So schrieb der Maler Albrecht Dürer in fein Tagebuch. Es war der fürstliche Freund und Gönner Luthers, Kurfürst Friedrich der Weise, der Luther zum Scheine überfallen und auf die Wartburg hatte bringen Überschrift: Luthers Heimreise und Entführung ans die Wartburg. b) Es war die höchste Zeit. Kaiser Karl V. hatte in Worms bereits in einem Erlaß (dem Wormser Edikt) über Luther die R e i ch § a ch t verhängt: „Niemand soll Luther Haufen, Hofen, ätzen, tränken noch enthalten, noch ^Een oder Werken heimlich oder öffentlich keinerlei Hilfe, Anhang, -öetlmtu) und Fürfchub beweisen, sondern ihn, wo sie feiner mächtig würden, gefangennehmen und wohlbewahrt an kaiserliche Majestät schicken. Seine Verwandten, Anhänger, Enthaltet, Fürschieber, Gönner und Nachfolger soll jedermann niederwerfen und fangen und ihre Güter zu Händen nehmen und zu eignem Nutzen behalten. Seine Bücher soll niemand kaufen, verkaufen, lesen, behalten, abschreiben, drucken oder drucken lassen, sondern von aller Menschen Gedächtnis abtun und vertilgen." Indern kaiserlichen Erlaß war dann noch verfügt worden, daß künftighin alle ei'iciieinenden Bücher vor der Veröffentlichung von den Bischöfen (oder den theologischen Fakultäten) genehmigt werden müssen Überschrift: Luthers Achtung. Vertiefung. r mv^5*1-^>0imfer Tagen bewährt und beweist Luther feine Entschlossenheit V et)acht)am fett, Standhaftigkeit. Das Wichtigste aber ist, daß er mit festem Gottvertrauen seiner innern Überzeugung treu bleibt: Daß er an der Frei-

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 280

1913 - Langensalza : Beltz
280 Die Reformation. Überschrift? Zusammenfassung: Der wilde Aufruhr. 5. Da rafften sich die Fürsten zur Mederwerfung der Empörung auf. Das Heer des Schwäbischen Bundes (der Städte, Ritter und Fürsten) schlug unter der Führung des Landsknechthauptmanns Georg Truchseß von Waldburg die schwäbisch-fränkischen Bauernhaufen mehrmals siegreich (bei Sindelsingen und Königshofen a. d. 'Tauber). Ihm hatte sich auch der berühmte Landsknechtsführer Georg von Frundsberg angeschlossen. In ganz Thüringen tobte noch der Aufruhr. „Eine Schar Bauern drang, nachdem sie die Klöster Ballenstedt, Kelbra, Jlsenburg und andere schonungslos geplündert, auf Frankenhausen ein. Der Schlachtberg diente ihnen als Lagerstätte. Kaum hatten sie sich auf demselben einigermaßen geordnet und eine Wagenburg errichtet, so sahen sie von fern ein Banner flottem, auf dem ein Regenbogen obgebildet war. Es waren auch thüringische Bauern, angeführt von Münzer. Da beide Parteien gleiche Zwecke verfolgten, so vereinigten sie sich auf Münzers Vorschlag und bildeten nun einen Haufen von 8000 Mann. Nachdem sie ihr Lager gehörig befestigt hatten, schrieb Münzer in seinem Übermute drohende Briese an die Grafen Ernst und Albrecht von Mansfeld, von denen er unbedingte Unterwerfung verlangte. Statt aber dieser unverschämten Forderung nachzukommen, erschienen Kurfürst Johann und Herzog Johann von Sachsen nebst anderen Fürsten und einem wohlgeübten Heere von 1800 Reitern und 6000 Mann zu Fuß vor Frankenhausen. Da entsank den Bauern der Mut; denn, ungeübt in den Waffen, sahen sie einem Kampfe entgegen, dem sie nicht gewachsen waren. Und da die Fürsten Boten sandten, die ihnen Verzeihung gelobten, wenn sie die Waffen niederlegen und die Rädelsführer ausliefern wollten, so hätten das viele gar gern getan; denn es war eine große Furcht über die schuldbewußte Menge gekommen. Aber Thomas Münzer trat unerschrocken in ihre Mitte und sprach mit eifriger Rede zu dem Volke. Um den Furchtsamen Mut einzuflößen, sagte er: ,Lasset euch nicht schrecken und bebet nicht. Jede Kugel, die aus der Kanone fliegt, will ich auffangen mit meinem Kleide. Sehet ihr wohl, wie günstig uns Gott ist? Blickt auf zu unserer Fahne, betrachtet das Feldzeichen daraus, den Regenbogen! Klar zeigt Gott dadurch au, daß er in dem Tressen mit uns fechten werde/ Der Zufall wollte es, daß, während Münzer so sprach, am Himmel ein Regenbogen erschien. Da rief Thomas Münzer in schwärmerischer Begeisterung: ,Sehet ihr dort den Regenbogen am Himmel? O, das bedeutet, daß Gott uns, die wir den Regenbogen im Banner führen, helfen will und den Fürsten Gericht und Strafe dräuet. Damm feid unerschrocken! Es will Gott nicht, daß ihr Frieden macht mit den gottlosen Fürsten/ Das wirkte. Viele riefen: ,Frisch dran! und drein geschlagen und gestochen und nicht geschont!6 Statt den Fürsten eine friedliche Antwort zu sagen, nahm Münzer die gesandten Boten gefangen und ließ sogar einen töten. Diese Untat beschleunigte ihr Verderben. Es folgte ein allgemeiner Angriff. Die Bauern wichen aber nicht von der Stelle, wehrten sich jedoch auch nicht gegen die feindlichen Reiter; denn sie erwarteten, daß die himmlischen Heerscharen erscheinen und für sie kämpfen würden. Mit heller Stimme fangen sie das Lied: ,Nun bitten wir den heiligen Geist? Bald war die Schlacht entschieden. Mutlos zogen sich die Bauern in ihre Wagenburg zurück. Als aber die feindlichen Reiter dort eindrangen, da ergriff sinnloser Schrecken die Menge, und

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 29

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen im Kampfe mit den Römern. 29 fällen und Brücken über die angeschwollenen Gebirgsbäche schlagen. So ging es nur langsam vorwärts. Die Römer führten wie im Frieden viele Wagen und Lasttiere mit sich, und Kinder, Weiber und Diener folgten ihnen, so daß schon dadurch wenig Ordnung in dem Zuge war. Der schlüpfrige Boden, die hervorstehenden Baumwurzeln und die gefällten Stämme gestatteten nur unsichere Tritte. Jetzt hielt Arminius die Zeit der Abrechnung für gekommen. Nachdem er mit den anderen Häuptlingen das Römerheer ein Stück Weges begleitet hatte, blieb er zurück unter dem Vorwande, noch mehr Bundestruppen zu werben und sie dem Statthalter so bald als möglich zuzuführen. Aber nun zog er die an bestimmten Orten schon bereitstehenden Germanen an sich. Diese waren an die schlechte, naßkalte Witterung gewöhnt und konnten die Strapazen des Marsches aus dem unwegsamen Gebirge leichter ertragen als die Römer. So holte Armin mit seinen Deutschen die Römer bald wieder ein und zog zur Rechten und zur Linken in weitem Bogen ihnen voraus. Die Römer kamen nur mit Mühe vorwärts; die Soldaten waren von den Strapazen und der Kälte bereits ermattet, als die Germanen mit furchtbarem Kriegsgeheul über die Ahnungslosen herfielen. Sie hatten die Römer von allen Seiten umzingelt und beschossen sie mit ihren Pfeilen und Speeren. Da gerieten die feindlichen Haufen in völlige Unordnung. Gegen wen sollten sie sich wehren? Sie sahen die Angreiser nicht, und immer wieder sanken hier und dort Legionssoldaten, von Speeren und Pfeilen tödlich getroffen, zu Boden. „Vorwärts! Vorwärts!" schrie ein General. „Da vorn ist eine Lichtung. Wir wollen sie zu erreichen suchen und uns sammeln!" Da fuhren die Peitschenhiebe auf die Zugtiere hernieder. Kinder und Weiber schrieen vor Entsetzen. Alles drängte der Lichtung zu. Ein furchtbares Gedränge entstand. Wie mancher wurde mitten in dem Gewühl totgequetscht! Endlich hatten mehrere Hunderte der Vorderen den freien Platz erreicht. Da stürmten die wütenden Germanen zu Haufen hinter den Büschen und Baumstämmen hervor. Ihrer Überzahl waren die Römer nicht gewachsen, und viele wurden niedergemacht. Die Germanen zogen sich zurück, um zu neuem Schlage auszuruhen. Der Abend brach herein. „Die nachziehenden Römer schlugen auf dem freien Platze ein Lager auf, verbrannten die Mehrzahl ihrer Wagen und andere Geräte, die sie entbehren konnten, oder ließen es zurück und zogen dann am anderen Tage in besserer Ordnung weiter. Bald gerieten sie wieder in dichte Waldungen. Von neuem stürmten die Germanen heran. Die Römer wehrten sich zwar gegen die Andringenden, gerieten aber dabei in nicht geringe Not. Denn wenn sie an engeren Stellen sich zusammentaten, um in geschlossenen Gliedern, Reiterei und Fußvolk, gegen den Feind vorzurücken, wurden sie daran durch ihre eigene Menge, sowie durch die Bäume gehindert. Als sie am dritten Tage sich wieder auf den Weg machten, strömten aufs neue Regengüsse hernieder. Die Römer konnten nicht mehr vorwärtskommen. Ja, nicht einmal von ihren Waffen konnten sie Gebrauch machen; denn Pfeile, Wurfspieße und Schilde waren durchnäßt und nicht gut zu gebrauchen. Die Germanen, die meist leicht bewaffnet waren und deshalb angreifen oder sich zurückziehen konnten, wie sie wollten, hatten von solchen Unfällen weniger zu leiden. Sie umringten die schwächeren Römer, die schon in den vorangegangenen Kämpfen viele Leute verloren hatten, um so leichter und griffen sie im Sturme an. Einem solchen Gegner gegenüber waren die Römer völlig

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 30

1913 - Langensalza : Beltz
30 Die alten Deutschen im Kampfe mit den Römern. machtlos. Fast ohne Widerstand wurden Männer und Rosse getötet. Furchtbar rächten sich die Deutschen an ihren Bedrückern. Varus und die angesehensten Führer, die schon verwundet waren, fürchteten, daß sie lebendig in die Hand des Feindes geraten und von dem erbitterten Gegner grausam getötet werden könnten. Aus Verzweiflung legten sie Hand an sich selbst. Sobald dies den anderen bekannt wurde, setzte sich keiner, wenn er auch noch Kräfte hatte, weiter zur Wehr. Die einen ahmten dem Beispiele ihrer Führer nach; die anderen warfen die Waffen weg und ließen sich ohne Gegenwehr niedermachen. An Flucht war, wenn man auch wollte, nicht zu denken. Alle wären umgekommen oder in Gefangenschaft geraten, wenn nicht die Feinde nach Beute zu begierig gewesen wären. So gewannen die kräftigsten unter den Römern einen Vorsprung, um zu entkommen1).“ Sie eilten [in die Grenzburgen am Rheine zurück. Als der Kaiser Augustus die Nachricht von der furchtbaren Niederlage erhielt, war er so niedergeschlagen, daß er mehrere Monate hindurch Haar und Bart wachsen ließ. Es war das Zeiten der tiefsten Trauer. Wie ein Verzweifelter lief er durch seinen Palast und rief immer wieder: „Varus, gib mir die Legionen wieder!" Ganz Rom zitterte vor dem germanischen Schrecken. Man fürchtete, die wütenden Germanen würden ins römische Reich einbrechen. Aber diese dachten nicht an Eroberung. Nachdem sie die römischen Lager im Lande zerstört hatten, kehrten sie an ihren Herd zurück. Vertiefung. Wie denkt ihr über das Verhalten Armins? (Wohl hat er das Vertrauen des römischen Statthalters mißbraucht; aber ohne seinen listigen Plan hätte er das Vaterland nicht befreien können. Doch das war ihm die Hauptsache. Die Triebfeder seiner Handlungsweise waren die Freiheits- und Vaterlandsliebe.) Warum griffen die Deutschen die Römer in dem unwegsamen Gebirge an? (Hier gelang es ihnen leicht, Verwirrung in dem Römerheere anzurichten; eine Schlacht in der Ebene wollten sie nicht wagen, denn hier waren sie der Kriegskunst der Römer nicht gewachsen. Diese kämpften in geordneter Schlacht-reihe, jene einzeln und in Haufen.) Wodurch wurde die Niederlage der Römer herbeigeführt? (Sie waren infolge des anstrengenden Marsches und durch den Kampf gegen Sturm und Regen erschöpft. Die Deutschen waren an die feuchtkalte Witterung gewöhnt; sie kannten die Schluchten des pfadlosen Gebirges. Sie waren den Römern im Einzelkampf überlegen. — Armins listige Kriegskunst. Varus' Vertrauensseligkeit.) Warum rückten die Germanen nun nicht ins Römerreich ein? (Sie wollten keine Eroberungen machen. Sie hatten ihr Vaterland und ihre Freiheit wiedergewonnen, und damit waren sie zufrieden.) Was erkennen wir aus der Trauer des Kaisers Auaustus? Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Deutschen das Römerjoch abschüttelten. 3. Wie sich die Römer für die erlittene Schmach rächten. Von neuem sollte der blutige Kampf entbrennen. Wodurch wurde er veranlaßt? x) Cassius, Dio, Römische Geschichte.

8. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 34

1913 - Langensalza : Beltz
34 Der römische Grenzwall. sollte so befestigt werden, daß es wie ein nnübersteigbarer Wall jedes Eindringen der Feinde bort Norden her unmöglich machte. Es wurde zuerst eine Grenzwehr gegen die unruhigen Kalten gebaut. Von Ems an der Lahn bis zum Taunus und über biefen hin würde eine Reihe stark befestigter Garnisonen errichtet. Diese Grenzbefestigungen würden unter späteren Kaisern erweitert und verstärkt. Da würde die alte Wehr zunächst vom Main aus bis zum Hohenstaufen verlängert. In der Mitte des zweiten Jahrhuuberts würde die Donaugrenzwehr angeschlossen. Sie begann an der Münbung der Altmühl und lief bis zum Hohenstaufen. So hatten die Römer ein ganzes großes Viereck germanischen Laubes von Dentschlanb abgetrennt. Wie sah nun diese Grenzwehr aus? „So lang der Bergrücken (Taunus) war, lies eine hohe breite Mauer entlang, stunbenweit, wie ohne Aufhören. Vor der Mauer war ein tiefer Graben; in bett Graben waren hohe Pfähle eingeschlagen, einer bicht neben dem andern. Das waren der Grenzzauu und der Grenzgraben, und ba-hinter war die manneshohe Grenzmauer aus Steinen und Erbe. Und hinter der Grenzmauer ragte ein Turm empor, oben aus Balken gezimmert und mit roten Ziegeln geb eckt. Unten sah man keinen Eingang, aber hoch oben war ein Balkon rings um bert Turm mit einer Türe, und wer auf den Turm wollte, der mußte erst eine Leiter an den Balkon lehnen und hinaufsteigen. Auf der Grenzmauer, die so breit war wie eine Straße, ging ein Mann auf und ab, den eisernen Helm auf dem Kopf, bett Spieß in der Hand. Manchmal blieb er stehen, schaute herüber und horchte. Dann marschierte er weiter. Immer auf und ab." Füufhuubert Meter von ihm entfernt hielt trieb er ein anberer Wächter Ausschau, und das ging so weiter die ganze Grenzwehr entlang. Jeber Wächter sanb im Regenwetter Schutz in seinem Wachthäuschen. Merkte er Gefahr von der germanischen Seite, so vergewisserte er sich, inbem er den Beobachtungsturm erstieg. Wenn sich seine Vermutungen bestätigten, dann machte er am Wachthäuschen ein Helles Feuer. Die Wächter in der Nachbarschaft wußten, was das bebeutete. Es war das jebesmal das Signal, daß Germanen im Anmarsch waren. Jeber Wächter gab das Signal weiter, urtb balb würde es in den Schanzen und Lagern lebenbig. Die bort wohnenben Soldaten rückten aus der Heerstraße, die hinter dem Grenz wall entlang lief, heran und ließen keinen Germanen über die Grenze kommen. Manche von biefen kamen nicht in kriegerischer Absicht; viele trieb die bloße Neugierbe; benn die römischen Hänbler erzählten in den germanischen Bauerrtbörfern viel von dem Leben und Treiben der Römer jenseits des Grenzwalles, von den schönen Städten mit den feinen Häusern itrtb den schönen breiten Straßen, den Weinbergen und den Obst- und Gemüsegärten. Da bekam mancher Deutsche Lust, das schöne Laub zu sehen. Er würde von den Grenzwächtern aber nur burchgelafjfen, wenn er Grenzzoll zahlte und die Waffen ablieferte. Und dann sanb er hinter der großen Mauer viel mehr und viel Schöneres, als er es sich hatte träumen lassen. Das mußten Vater und Mutter, Schwestern, Brüder und die Bekannten auch erfahren. Die erstaunten denn nicht wenig über das, was der Heimgekehrte ihnen zu erzählen hatte. Einmal in dem schönen Lande gewesen, hielt es so manchen nicht mehr daheim. Das einfache Leben im Bauerndorfe, der Hafermehlbrei und der Met auf dem väterlichen Tische behagten dem Sohne nicht mehr. Er sagte allen Ade und wanderte aus der Heimat, um sich hinter dem Grenzwall in der Nähe einer Rötn erst ab t, eines Römerlagers anzufiebeln. Viele, viele folgten seinem Beispiele. Die Römer sahen das gern und ließen jeben hinüber, der die Steuer

9. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 81

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich I. 81 ihren Soldaten beizustehen. Er war also als deutscher König nicht einmal Herr aller Truppen des Reichs. So war also das Deutsche Reich damals kein richtiger Staat; es bestand vielmehr aus mehreren Einzelstaaten, von denen jeder seinen eigenen Herrn, seine eigene Regierung, seine eigenen Gesetze hatte. Aber Achtung und Ehrerbietung erwiesen die Herzöge dem Könige; sie hatten ihn jct als König anerkannt. Überschrift? Zusammenfassung: Das Teutsche Reich unter Heinrich I. 5. Wie König Heinrich I. mit dem alten Erbfeind im Osten kämpfen mußte. Als er den Thron bestiegen hatte, brachen die Ungarn abermals in Deutschland ein. Wie furchtbar das Land unter den Plünderungen dieser Mordgesellen zu leiden hatte, erzählt uns folgende Geschichte: Überfall des Klosters Reichenau durch die Ungarn. „1. Auf der Insel Reichenau war es still und öde, nachdem des Klosters Insassen aus Furcht vor den Ungarn abgezogen waren. Der Klosterbruder Heribald war ohne Ahnung der Gefahr zurückgeblieben. Er allein war Herr und Hüter des Eilandes. Drüben am nahen Seeufer hielt ein Trupp Reiter; die Zügei um den Arm geschlungen, den Pfeil auf der Bogensehne, waren sie spähend herangesprengt, der ungarischen Heerschar Vortrab. Wie kein Hinterhalt aus dem mit Weiden besetzten Ufer vorbrach, hielten sie die Rosse eine Weile an zum Ver-schnansen; der Pfeil war in den Köcher gelegt, der krumme Säbel mit den Zähnen gefaßt, die Sporen eingepreßt, — so ging's in den See. Hurtig arbeiteten sich die Rosse durch die blauen Wogen, jetzt war der vorderste am Lande und sprang vom Gaul und schüttelte sich dreimal wie ein Pudel, der vom kühlen Bade zurückkommt; mit schneidigem Hurrarus zogen sie in das stille Kloster ein. Wie in Stein gehauen saß Heribald und schaute unverzagt den seltsamen Gestalten entgegen. Sie erschiene/: ihm so häßlich und abschreckend, daß er in seinem Entsetzen den Ruf: „Erbarme dich unser, o Herr!" nicht zu unterdrücken vermochte. 2. In den Sattel gebückt saßen die fremden Gäste, aus Tierfellen das Gewand, hager, dürr und klein die Gestalt, viereckig der Schädel, das Haar steif struppig herabhängend; gelb glänzte das unfertige Gesicht, als wäre es mit Talg gesalbt; verdächtig schauten sie aus den kleinen, tiefliegenden Augen in die Welt hinaus. An Augsburgs Wällen war ihr Angriff zu Schauben geworben; jetzt durchzogen sie horbenweis das Laub. Ein wilbes Klingen, wie Zimbelschlag und Geigenton, zog in schrillen und scharfen Tönen mit ihnen; benn der Ungarn £hr war zwar groß, aber nicht feinfühlig, zur Musika würden nur die üerwenbet, die des Reiterdienstes untüchtig waren. Hoch über den Heerhaufen wallte die Fahne mit der grünen Katze im roten Felde; bei ihr ritten etliche der Anführer, Ellaks und Hornebogs hervorragende Gestalten. Wie ein Waldbach bei gehobener Schleuse wälzte sich jetzt der Ungarnzug in den Klosterhof. Da ward's dem guten Heribald nimmer ganz geheuer. Die Ungarn sattelten ab. Wie die Meute der Hundeam Abenb nach der Jagb des Augenblicks harrt, wo der ausgeweinte Hirsch ihnen als Beute vorgeworfen wirb, so stauben sie vor dem Kloster. Jetzt gab Ellak das Zeichen, daß die Plünderung beginnen möge. In wildem Ungestüm stürmten sie durcheinander, die Gänge entlang, die Stufen hinaus, in die Kirche hinein. Verworren Geschrei erscholl von vermeintlichem Ratgeber Ii. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 2. Aufl. q

10. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 94

1913 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. B. Ter Kampf gegen die Ungarn und Slaven. 1. Der Ungarnkrieg. Ziel: Wie König Otto gegen den alten Erbfeind im Osten kämpfen mußte. Warum brechen die Ungarn jetzt wieder ins Reich ein? (Sie wollen gewiß die in der Schlacht bei Merfeburg erlittene Schmach rächen. Die Zeit scheint ihnen günstig; im Deutschen Reiche tobt der Bürgerkrieg. Damm glauben sie, der König würde keine Zeit haben, das Grenzland' zu schützen, und sie könnten nun ungestört plündern und Beute machen.) Wird es Otto gelingen, den alten Erbfeind zu besiegen? 1. Die wilden Scharen der Ungarn brachen in Bayern ein und verwüsteten weithin das Land. Als das König Otto erfuhr, zog er mit seinen Sachsen sogleich gegen den Feind. Dieser war schon bis Augsburg vorgedrungen und belagerte die Stadt. Aber die tapfere Bürgerschaft hielt wacker stand und verteidigte unter der Führung ihres greisen Bischofs die Tore und Mauern der Stadt. Da endlich nahte der König. Große Freude war unter den bedrängten Augsburgern. In der Nähe der Stadt fchlug Otto sein Lager auf. Bald stießen zu ihm auch die Heere der Franken, Bayern, Lothringer und Schwaben. Überschrift? Zusammenfassung: Dereinfall d e r Ungarn und der Auszug des deutschen Reichsheeres. 2. Wie verlies der Kamps? a) Als der König seine Kriegsmacht geordnet hatte, gab er sogleich Befehl zum Angriff. Aber die Ungarn wollten ihn überlisten. Sie durchschwammen den Le ch und umgingen das Reichsheer, um es von vorne und im Rücken anzugreifen^ Zuerst stießen sie auf den Nachtrab und verbreiteten durch einen dichten Pfeilregen Angst und Schrecken. Dann unternahmen sie unter furchtbarem Geheul einen Reiterangriff. Viele Deutsche wurden gefangen oder getötet; alles Gepäck wurde genommen; der ganze Nachtrab wurde in die Flucht geschlagen. Ob der König die Gefahr rechtzeitig erkannte? Als Otto die List der Feinde und die Gefahr in feinem Rücken sah, entsandte er den Herzog Konrad mit den Franken. Sie fochten einen Kampf ohnegleichen. Wo sie einhieben, zerstoben die Ungarn; endlich stürzten sie in wilder Flucht davon. Die Gefangenen wurden befreit, das Gepäck wiedergenommen, und mit wehenden Fahnen kehrte Konrad zum Könige zurück. Zur Besprechung: Die List der Ungarn. Die große Gefahr, in der das Reichsheer schwebte. Ottos Geistesgegenwart. Die rechtzeitige Hilfe. Die Tapferkeit der Franken. Die Wirkung des Erfolges. Überschrift? Zusammenfassung: Der listige Überfall der Ungarn. b) Wie gestaltete sich der Kampf nun weiter? Der Hauptkampf vorne hatte noch nicht begonnen. Der König sah, daß er ihn mit feinem Haufen zu bestehen haben werde. Darum wandte er sich an seine Waffengefährten und feuerte sie mit folgenden Worten an: „Ihr seht, daß wir jetzt Kraft und Mut beweisen müssen, denn nicht fern von uns stehen die Feinde. An Menge übertreffen sie uns, nicht aber an Tapferkeit und Rüstung ; denn sie entbehren zum größten Teil jeglicher Waffe und, was für uns der größte
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