Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 74

1832 - Hannover : Hahn
74 Königreich Preußen. auf dem festen Lande und auf den westlichen Inseln; erstere auf den östlichen Inseln. In einigen Gegenden (Sandwichinseln) ha- den sie fast Europäische Hautfarbe. Sie sind alle, besonders die negerartigen, sehr roh, aber von ausgezeichneter Kunstfertigkeit und leben-von Fischerei und Ackerbau. Viele zeigen eine liebenswürdige Sanftmuth des.cbaracters (Freundschafts- und Pelew- (pelju) In- seln), andere (Neuseeland und Neuholland) thierische Wildheit. Blutige Kriege, Kindermord, Menschenfresserei. Die Engländer sind bemüht das Christenthum auszubreiten, was hin und wieder z. B. auf den Sandwich Inseln sehr gelungen ist, da vorhin hier, so wie noch jetzt auf den übrigen Inseln, der elendeste Fetischdienst herrschte. Bei den Neuholländern findet sich kaum eine Spur von Religion. Auf den Marianen leben Spanier, da einige dieser Inseln schon langst unter Spanischer Herrschaft stehen. Auf einigen Inseln herrschen eigene Könige, die vom Volke sehr verehrt werden; die Einwohner anderer Inseln und des festen Landes leben ganz unabhängig in einzelnen Stämmen und Familien. Auf verschiede- nen Punkten der Küste von Neuholland besonders in So., Neu- südwales (wehls) genannt, auf Van Diemens Land und einigen andern Inseln haben die Engländer Niederlassungen errichtet und schon einige Städte erbauet. Nur die Küsten von Neuholland sind bekannt; weit ins Innere ist noch kein Europäer gekommen. Bemerkungen: Korallenfelsen; Mangel an Säugethieren auf den Inseln; Kleidung vom Baste des Papiermaulbeerbaums; Tättowiren; Menschenopfer; Tabu; Verbrecher Cotonieri; Bildung auf den Sandwich Inseln. Anhang. Die Norddeutschen Staaten. Das Königreich Preußen. Der ganze Staat besteht aus zwei großen ganz getrennten Theilen: a) dem östlichen in S. der Ostsee zwiscben Rußland, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Könige. Sachsen, Großher- zvgthum und Herzogthümern Sachsen, Reuß, Kurhessen, Hanno- ver, Braunschweig und beiden Meklenburg, welcher aber auch die Herzogthümer Anhalt fast ganz und die Hälfte der Fürstenthümer Schwarzburg nebst einigen kleinen Sächsischen und Meklenburg. Ge- bieten in sich schließt; b) dem westlichen, welcher von Hannover, Schaumburg, Lippe, Braunschweig, Kurhesscn, Waldeck. Nassau, Hessen Darmstadt und Homdurg, Sachsen Koburg, Rheinbaiern, Frankreich, Belgien und Holland eingeschlossen wird. Einige kleine

2. Bilder aus Amerika - S. 38

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 38 — braucht man dieses Büchlein nnr herauszuziehen und zu drohen, man werde ihr schändliches Verhalten sorgsam einzeichnen und später allen Weißen zeigen, damit keiner von ihnen mehr komme, mit solchen Wichten Handel zu treiben. Ost lassen sie dann von ihrem schlimmen Vorhaben ab. Doch wir verlassen die ihren Brüdern in Grönland so unähnlichen Eskimos und kehren nach Süden zurück, um mit dem Beginn des Früh- jahrs an der Westküste von Britisch-Nordamerika zu sein, an der sich um diese Zeit ein änßerst interessantes Jagdleben zu entfalten beginnt. Der Februar ist herangekommen; ein amerikanisches Schiff hat uns mit nach Süden genommen und in einem der kleinen Jndianerdörser an jener Küste abgesetzt. Wir sind im Besitze eines Empfehlungsbriefes an den weißen Kaufmann, der hier einen Laden unterhält, und werden von seinem Vertreter, einem landeskundigen, erfahrenen Manne, freundlich aufgenommen „Sie kommen gerade zu rechter Zeit, wenn sie das Jagdleben hier kennen lernen wollen," erklärt uns der Wirt, ein in Canada geborener Engländer. „Jetzt beginnt die Fangzeit, und in der Mitte des Sommers endet sie. Besonders lebhast ist die Jagd auf Seeotteru und Pelzrobben; sie bildet thatfächlich den Haupterwerbszweig der Eingeborenen. Die Be- wohner der großen Insel Vanconver, ja, fast der ganzen Westküste haben daher alles, was mit dem Fischfang und der Jagd der Pelztiere zusammenhängt, auf das genaueste geregelt und betreiben beide bis in die kleinsten Einzelheiten hinein wie eine Art heiliger Förmlichkeit. Heute erledigen wir unsere Geschäfte mit ihnen fast genau so, wie es anderwärts uuter gleichen Verhältnissen geschieht. Die Indianer jagen und fischen ganz in der althergebrachten, streng von ihnen beobachteten Art; wir Handels- lente dagegen überwachen den Fang mit größeren Fahrzeugen an Ort und Stelle und kaufen die Beute sogleich aus. So arbeitet auch unser Geschäft Spring & Frank in Victoria auf Vancouver. In fast jedem Dorfe an der Westküste finden Sie einen Laden wie der meinige; darin erhalten die Eingeborenen für den Ertrag ihrer Jagd, was Sie hier sehen: Lebensmittel verschiedenster Art, Decken, Werkzeuge, Gebrauchs- gegenstände für ihre einfache Wirtschaft, auch bares Geld." „Wie vermögen die Lente aber während des kalten Winters in diesen armseligen Wohnungen auszudaueru?" fragen wir. „Im ganzen Dorfe ist kein einziges wohnliches Gelaß." Der Gefragte lächelt. „Diese Dörfer sind nur für den Sommer gebaut," belehrt er. „Die Wiuterdörfer liegen fast alle tief landeinwärts an den Enden der Fjorde und Meeresarme. Hier halten die Rothäute weder Festlichkeiten, noch finden hier Beratungen über wichtige Angelegen- heiten statt. In die primitiven Sommerdörfer aus den Inseln und an der Küste ziehen sie nur des Erwerbes wegen. Unsere Schooner, fast sämtlich kleine Dampfer, unterhalten nicht nur uuunterbrochenen Verkehr mit den Jägern, sondern sie unterstützen sie auch ganz bedeutend bei der

3. Geographie - S. 386

1912 - Berlin : Wichert
— 38g — Tic „O st l e u t e", P a m Pasindianer ober P ueltsche, waren in der Mitte des vorigen Jahrhunderts eine große Plage für die argentinischen Ansiedler. Grenz- dörfer und Grenzstädte waren niemals sicher vor ihren Über- fällen. Im Jahre 1880 wurden sie teils nach N, teils nach S über deu Rio Negro hinaus getrieben. Die „Patagonier", £). h. „Großpfoten", erhielten den Namen von den spanischen Entdeckern ihrer großen Fußspnreu wegen, denn sie tragen hohe, große Stiefel, welche heute aus deiu Hautstück an der Kniekehle des Pferdes geschnitten find, ^ie selbst sind auffallend große Menschen von 1,78—1,85 m Höhe. Zu dem gedrungenen Körper, großen Kopfe, breiten, fast viereckigen Gesichte, breiten Kinn und weiten Munde stehen .die kleinen Hände in scharfem Gegensatze. Die Lieb- lingsbeschäftigungen der Pampasindianer und Patagonier sind Pferderennen, Hahnenkämpfe und Ballspiele. Pferdefleisch wird nur bei besonderen Veranstaltungen verzehrt. Die Tiere der Steppe, G nana kos (eiue Lamaart) und Strauße, bil- deu die Hauptnahrung. An Getränken spielt neben dem Branntwein der gegorene Apfelsaft, der aus Kuhhörnern getrunken wird, die Hauptrolle. Ein Stamm wird nach ihm „Apfelmänner" genannt. Die wichtigsten Mittel der südlichen Reiterstämme zum Betriebe der Jagd sind ihnen die W n r f k u g e l n oder B o l a s und die Lassos. Die Bolas sind zwei- oder drei- kugelig. Sie bestehen aus Kugeln (früher Steiu, heute Eisen), welche in Leder eingenäht und an Leinen aus Guanako- oder Straußensehnen befestigt sind. Bei <der Jagd auf Pferde und Rinder werden die Lassos, lange, lederne Wurfschlingen benutzt. ' In den herdenreichen Ebenen Südamerikas treten -die de- rittenen Indianer häufig als Viehhirten und Viehwächter in die Dienste der Ansiedler. Sie führen den Namen G a n ch o s, sitzen von früh bis fpät zu Pferde und führen ständig den Lasso mit sich. Tie Feuerländer. Ganz im Süden Südamerikas, wo das Klima rauh, feucht und stürmisch ist, wohnen die Feuerländer. Ein Ver- gleich mit den ebenso ungünstig wohnenden Eskimos fällt sehr zuungunsten des Feuerländers nus. Der Name „Feuerländer" wurde von Magalhaes geprägt. Auf seiner ersten Durchfahrt durch.die Meeresstraße sah er zahl-

4. Bd. 2 - S. 515

1903 - Langensalza : Greßler
515 feld, welches so ergiebig war, daß es in einer Woche 50000 Pfund Gold lieferte. Nachdem der Portugiese Magelhaens 1519 den Weltteil ent- deckt hatte, waren es vornehmlich die Holländer, welche später die Entdeckungen erweiterten. Aber erst seit 1770 sind durch den be- rühmten Weltumsegler Cook diese Inseln bekannt geworden, und noch immer entdecken die Seefahrer in dem ungeheueren Stillen Meere bis- her unbekannte Inseln. Im ganzen sind zwei Menschengeschlechter über diese Inseln verbreitet, die sich nach ihrer Farbe, Gestalt und Religion voneinander unterscheiden: die A ustral i ud i e r und die Austratneger; die ersteren gehören zum Malayengeschlecht, sind von brauner Hautfarbe, die sich auf manchen Inseln dem Rot oder dem Gelb, ja selbst dem Weiß annähert, von regelmäßigen Formen und hohem schlanken Wuchs, und obwohl wild und von kriegerischer Ge- sinnung, sind sie doch für Bildung und Gesinnung sehr empfänglich. Sie bewohnen vorzugsweise die nach Amerika zu gelegenen Inseln. Das zweite Geschlecht gehört dagegen zum Negerstamme, ist von schwarzer Hautfarbe, die bald dunkler, bald heller hervortritt, mit ins Wollige übergehenden Haaren, dürrem Körper, hervorstehendem Untergesicht, erhebt sich kaum über das Wild im Walde und findet sich vornehmlich in Neuholland und den nordöstlich davon gelegenen Inseln. Die Australneger oder Papuas sind in wahrhaft tierischem Zustande, gehen in der Regel ganz nackt, putzen sich aber mit allerlei Dingen, verzehren fast alles roh und wohnen unter freiem Himmel oder in Felsschluchten oder Höhlen, oder in elenden Hütten von Baumrinden familienweis beieinander. Sie sind ein Wandervolk, bleiben nirgends länger als einige Tage und leben von der Jagd, auch vom Fischfange und von Wurzeln und Gewürmen. 2. S i d ney.* Sidne y liegt am Port Jackson, hat 420000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Neu-Südwales. In Sidney wohnt der Statthalter von Australien und ein Bischof. Segelt man von der Baßstraße aus allmählich auf die Haupt- stadt zu, so erscheint die Küste meist abschüssig; im Hintergrunde steigt die Landschaft sanft zu Hügeln von mäßiger Höhe an, die aber weder hübsche noch kühne Umriffe zeigen. Mit breitästigen, immergrünen Waldbäumen und dichtem Buschwerk ist, soweit das Auge reicht, die ganze Küste bedeckt. Dieses grüne Laubwerk gewährt im Vergleich zu dem üppig schattierten Grün eines europäischen Forstes nur einen ein- förmigen düstern Anblick. — Kommt man Port Jackson näher, so besteht die Küste aus Felsklippen von rötlicher Färbung, beträchtlicher Höhe und Ausdehnung. Auf einem weißen, sandigen, unfruchtbaren 'Nach Büchel?. 33 *

5. Bd. 2 - S. 533

1903 - Langensalza : Greßler
533 In Ost-Australien ist die Vielweiberei gesetzlich erlaubt; in der Wirklichkeit aber hat gewöhnlich doch nur die einfache Ehe statt. Man bewirbt sich um die Fran durch Geschenke. Bei den Vandiemens- ländern herrscht die Sitte, sich um Mädchen zu bewerben, wenn sie noch Kinder sind. Bei der umherziehenden Lebensweise der Australier haben sie in Künsten und Geschicklichkeiten begreiflicherweise keine großen Fortschritte machen können. Sie lieben Tanz und Gesang, tanzen abends besonders viel beim Schein der Feuer und singen kurze Lieder dazu. Sie zeichnen auch mit Kohle an Felsenwänden Menschen, Tiere und Schiffe ab. Aber alle diese Künste sind noch in der Kindheit im eigentlichen Sinne des Wortes, gleich dem, was wir bei uns von sechsjährigen Kindern zu sehen gewohnt sind. Ihre Heilkunde beschränkt sich auf Wundarzenei. Innere Krankheit wird durch Zauberei vertrieben. Auffallend ist es, daß bei der großen Gleichförmigkeit, die sonst in allen natürlichen Verhältnissen durch ganz Australien herrscht, so sehr viel verschiedene Sprachen gesprochen werden. Wenn sich nun aber auch ihre Sprachen der einzelnen Stämme, gegeneinander gehalten, wenig zu gleichen scheinen, so haben sie doch, den europäischen gegen- über, manche gemeinsame Merkmale in ihrem grammatischen Bau. Merkwürdigerweise zählen sämtliche australische Völker nicht weiter als bis vier; alles übrige heißt bei ihnen viel. Die Bekanntschaft mit den Europäern hat, wie schon eingangs er- innert worden, auf die armen Australier nicht vorteilhast gewirkt. Selbst die Bewohner der innersten Gegenden des Flachlandes haben gegen die wenigen Reisenden, die in neuerer Zeit so weit vorgedrungen sind, eme Feindseligkeit bewiesen, die gegen ihr früheres freundliches Benehmen sehr absticht. Aus den angebauteren Teilen der englischen Kolonieen sind sie fast ganz verschwunden. In Cumberland sieht man jetzt nur noch wenige, die von den Europäern aber nichts ange- nommen haben, als das Trinken, Fluchen und andere Laster. Sie treiben sich nockt, schmutzig und halb verhungert umher und flößen mehr Ekel und Abscheu als Mitleid ein. In den entlegenen Nieder- lassungen helfen manche, solange es ihre unbesiegliche Wanderlust zu- läßt, den englischen Ansiedlern bei der Ernte, im Weiden der Herden und im Aufspüren entlaufenen Viehes gegen eine geringe Vergütung. Wo es zwischen Europäern und Eingeborenen zu Zwistigkeiten und Händeln gekommen ist, haben meistenteils immer die ersteren die Schuld davon getragen. Den beklagenswertesten Einfluß hat die Ko- lonie von Vandiemensland auf die Urbewohner dieser Insel gehabt. Als sogleich anfangs ein Stamm in der friedlichsten Absicht die Ko- lonie besuchte, hatte ein Offizier die unbesonnene Grausamkeit, auf die Wilden schießen zu lassen. Die fortdauernden Beleidigungen, deren sich später Fischer und Seehundsfänger. Hirten und entflohene Ver- brecher im Innern der Insel gegen die Eingeborenen schuldig machten.

6. Bd. 2 - S. 20

1903 - Langensalza : Greßler
20 genötigt, aus dem Schlitteil zu springen, den man dann im nächsten Dorfe zerschmettert wiederfinden kann, wenn es den Hunden nicht gar gelungen ist, sich gänzlich in Freiheit zu setzen und in die Wälder zu flüchten. Es ist, als wollten sie sich an dem tyrannischen Menschen rächen für den Zwang, mit welchem er sie zu Diensten nötigt, die eigentlich ihrer Natur widerstreben. Aber bald trägt doch der Mensch den Sieg davon; der Hund ergibt sich in sein Schicksal und wird der treueste Diener bis in seinen Tod. 8. fliegen. Das kleine merkwürdige Volk der Aleuten (sprich Aleuten) bewohnt die Halbinsel A l i a s k a, die Insel Unalaschka und die nnter dem Namen der Aleutischen Inseln bekannten, erst seit 1728 entdeckten kleineren und größeren Eilande eines Archipels längs der Nordküste Asiens, zwischen Kamtschatka und Amerika. Es ist ein Völk- chen von kaum 2000 Köpfen, weithin zerstreut über jene Inseln, die einen Flächenraum von etwa 400 deutschen Quadratmeilen einnehmen. Diese Inseln sind unverkennbare Überreste eines untergegangenen Fest- landes. Die Ureinwohner dieser Inseln gehörten mutmaßlich der Rasse der rothäutigen nordamerikanischen Indianer an, wie die Eskimos, sind aber nun kaum mehr unvermischt zu finden; denn die aleutischen In- seln waren lange Zeit eine russische Strafkolonie, und die von der Re- gierung hingeschickten Verbannten, die daselbst Pelztiere jagen sollten, haben sich mit den eingeborenen Weibern verheiratet, und so ist ein Mischvolk entstanden, welches die reine Rasse der Ureinwohner mehr und mehr verdrängte. Durch die Kolonisation der Russen und die da- mit herbeigeführte Einschleppung der Blattern und des Branntweins sind aber die Ureinwohner jetzt fast gänzlich ausgerottet. Die eigentlichen Aleuten lebten in Winterjurten, d. h. Erdhöhlen von 20 bis 25 Meter Länge, trieben Fischfang und Jagd, Haupt- sächlich auf Robben, Walrosse und andere Meerestiere, waren gut- mütig und genügsam und verschafften sich alle ihre Lebensbedürfnisse selbst. Ihre Boote aus Seehundsfellen konnten nur einen einzelnen Menschen tragen und glichen ganz denen der Eskimos. Von ihren religiösen Vorstellungen ist nichts Genaues bekannt. Ihre Nasen, Ohren und Lippen waren durchlöchert und mit durchgesteckten Knochen aufgeputzt: letztere haben sie mit Glasperlen umwunden. Wenn auch die Tracht der Ureinwohner nicht gerade schön war, so war sie doch zweckmäßig. Sie bestand aus einem weiten, langen Hemde, welches aus Vogelbülgen zusammengenäht war. Dieses Hemde wurde von beiden Geschlechtern getragen. Über demselben trug man einen noch weiteren und längeren Rock, welcher aus den gegerbten Eingeweiden größerer Meerestiere zusammengenäht war. Die Schuhe waren von

7. Bd. 2 - S. 350

1903 - Langensalza : Greßler
350 Ist das Meer ganz mit Eis bedeckt, so können sie das Gewehr gar nicht mehr benutzen, sie müssen zu den Atemlöchern gehen, welche die Seehunde den ganzen Winter über offen halten, um sie, sobald sie austauchen, zu harpunieren. Um diese Jahreszeit regt sich auch wieder die Reiselust der Eski- mos; Schlitten fliegen von einer Ansiedelung zur andern; Freunde und Verwandte besuchen sich, und ein lebhafter Tauschhandel beginnt mit den Walfischsängerstationen. Zu gleicher Zeit begann auck ich zu reisen, und da ich bald in dieser, bald in jener Ansiedelung lebte, hatte ich Gelegenheit, die Lebensweise und den Charakter der Leute recht gründlich kennen zu lernen. In jeder Ansiedelung hatte ich einen ,Gastfreund', in dessen Hause ich zu wohnen Pflegte, wenn ich dort war, und meist ist ein Weißer ein gern gesehener Gast, da er frischen Vorrat an Tabak und Brot zu bringen Pflegt. Wenn im Mai die Strahlen der Sonne größere Kraft erlangen, pflegen die Seehunde vielfach auf dem Eise zu liegen, um sich in der Sonne zu wärmen. Dann sucht der Eskimo wieder sein Gewehr her- vor. Vorsichtig nähert er sich seinem Opfer, das oft scheu um sich sieht. Er legt sich aus das Eis nieder und ahmt die Bewegungen des Seehundes nach, der sich auch wirklich täuschen läßt. Ist er ihm endlich nahe genug gekommen, so streckt ein wohlgezielter Schuß den Seehund nieder. Da ein Mann bei dieser Jagdweise viele Tiere an einem Tage fangen kann, so haben sie dann eine gute Zeit. Kein Hunger und keine Sorge drückt sie, und bald naht auch der Sommer, die goldene Zeit, in der es einen Reichtum an Vögeln, Eiern, Lachsen, Renntieren, Seehunden und Walrossen gibt, der Sommer mit seinen farbenprächtigen Blumen, den rauschenden Flüssen, der das Meer von den Fesseln des Eises befreit und den auch der Eskimo liebt, dessen Schönheit auch er in Liedern preist. So schließt sich der Kreis des Jahres für dieses bedürfnislose, in den beschränktesten Verhältnissen zufriedene Volk, desfen Gastlichkeit und unverwüstliche Heiterkeit ich während meines Lebens unter ihnen schätzen und lieben lernte." Ende Dezember 1899 ist ein bisher unbekannter Eskimostamm auf Southamton-Jsland, einer einsamen Insel im nördlichen Teil der H u d s o n s b a i, entdeckt. Er ist Jahrhunderte lang nicht mit andern Menschen in Verbindung gekommen. Diese Eskimos befinden sich noch in der Steinzeit; sie kennen keine Metalle. 4. Die Indianer.* Man mag annehmen, daß die Menschen von einem oder daß sie von verschiedenen Paaren abstammen, gewiß sind die Indianer von * Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Von Fr. Raumer. Leipzig, Brockhaus

8. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 193

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
193 Hochlande in N.o. der Baffinsbay mit dem Smith- sunde; Norddevon und Baffinsland, die Nord- G eorgs-Jnseln, darunter die Insel Melville. Der nördlichste Theil des amerikanischen Fest- landes wird nach seinen Bewohnern Eskimosland genannt; an der Hudsonsbay liegen Labrador und Neuwales, weiter landeinwärts folgen die Länder der freyen Indianer, deren Bewohner, von an- drem Stamm als die Eskimos, mit diesen in bestän- digem Kriege leben; ganz im Westen des nördlich- sten Amerikas erstrecken sich die russischen Besitzungen, vom 54. und 56. Grade bis zum 71. Grad der nördl. Breite. Im Ganzen ist das Klima dieser Nordländer rauh, doch auf der Westseite viel weni- ger als auf der Ostseite und in den südlicheren Stri- chen schon dem Getreidebau günstig. Außer diesem bilden die vielen, bis zum 66. Grade der Breite vorkommenden Wälder, mit den häufig in ihnen le- benden Wildpretarten und Pelzthieren, so wie die Fische und Wasservögel der großen Landgewässer ei- nen Nahrungsquell und Reichthum der Bewohner. Alle die eben erwähnten Theile des nördlichen Fest- landes von Amerika, vom 49. bis 70. Grade der n. B. nehmen einen Flächenraum von mehr denn 100,000 Qu.m.? überdieß noch Labrador 20,000 Qu.m. ein. Brittischeö Nordamerika. H. 153. Das brittäsche Nordamerika umfaßt 1) die Insel Neu so und land mit der Stadt Neu- Johns, nur wichtig durch den reichen Fischfang an ihren Küsten, woran alle europäische Nationen Theil Lehr- u. Lesebuch. Iii. Abthl. 13 \ - ' ...

9. Bd. 2 - S. 685

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
355. Paraguay. 685 Gefahren und Tod kaltblütig nahen sieht. Schon die ernsten, kalten Gesichter geben den äußeren Ausdruck für den Charakter der Para- guayos. Die Neigung zieht den Paragnayo sehr zum militärischen Le- den, und als Soldat erträgt er mit Resignation die Mühseligkeiten und Anstrengungen des Krieges. Wird er in seinen hartnäckig festgehaltenen Vorsätzen gehemmt, so stirbt er eher, als daß er davon zurückweicht. Ueber die jetzigen Zustände der wenigen uncivilisirten Indianer ist gar nichts Bestimmtes bekannt. Als die ersten Spanier in diese Gegenden kamen, waren die Indianer nicht Hirten, da sie noch keine Hansthiere besaßen, sondern sie lebten in kleinen, bestimmten Localitäten in großer Noth von Jagd, Fischfang und Ackerbau. Eßbare Früchte von spon- tanen Gewächsen hatten sie ebenfalls wenig. So fest hingen dieselben an ihren Sitten, Gewohnheiten und ihrer Kleidung, daß drei Jahr- hunderte nicht zureichten, wesentliche Aenderungen darin hervorzubringen, selbst wenn die Indianer in der Hauptstadt des Landes geboren waren und 50 Jahre mit den Spaniern gelebt hatten. Der verbreitetste und zahlreichste Theil derselben waren einst und sind wohl noch die Gua- ranis, die sich zur Zeit der Ankunft der Europäer in diesen Gegenden von der Küste des Meeres bis zum Paraguay in ostwestlicher Richtung erstreckten und andererseits fast vom 29. und 30. Grade südl. Breite durch den größten Theil Brasiliens bis Gniyana reichten, jedoch nicht als compacte Masse den Paraguay überschritten. Trotz dieser enormen Ausdehnung waren die Gnaranis die unkriegerischsten Indianer, die sich sofort von den Europäern unterjochen ließen, während es diesen nicht gelang, die übrigen nach und nach so sehr reducirten Indianer- stämme zu unterwerfen. Wegen der großen Verbreitung dieses Volkes hat sich auch dessen Sprache, wie erwähnt, als herrschende der Bevöl- kerung nicht allein in Paraguay, sondern auch in dem größten Theile des erwähnten großen Landstrichs erhalten. Neuere Fortschritte. Durch die neue Ordnung der Verhält- nisse Paraguay's seit Fraucia's im Jahre 1840 erfolgten Tode zeigt sich jetzt bereits ein sehr wesentlicher Fortschritt fast in allen Dingen. Straßen werden nach geraden Linien in jeder Richtung und in einer Breite von 200 Vara's durch das ganze Land gebaut, womit indessen schon Francia den Anfang gemacht hatte; man beginnt Brücken über Bäche und kleine Flüsse, so wie Fähren über größere Flüsse zu legen. Auch die Erbauung neuer Städte und fester Ortschaften wurde nicht vernachlässigt. So gründete man eine Stadt San Salvador in Ober- Paraguay nebst mehreren Forts auf dem linken User des letzten Flusses nahe einer Linie älterer Forts, und schützte dadurch, wie° durch das ältere Fort S. Carlos, die nördlichsten Grenzen des Landes und den Anbau der fetten und fruchtbaren Ländereien vor den Einfällen der wilden Horden von Matto grosso her in die nördlichen Factoreien. Der bolivische Congreß eröffnete nicht allein alle schiffbaren, mit dem La-Plata- oder Amazonenstrom in Verbindung stehenden Flüsse dem Welthandel, sondern decretirte auch, daß der erste Dampfer, welcher in

10. Lesebuch der Erdkunde - S. 771

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Die vereinigten Staaten. 771 land). — Es ist meist unbewohntes Bergland, das Ende der großen Kordilleren, durch- zogen vom gewaltigen Inkonstrom. An den zerrissenen Steilküsten mit Fjorden und Klippen erheben sich über dichtbewaldeten Höhenzügen Schneeberge und Vulkane, wie der Schönwetterberg, 4700 m und der Elias berg, der nach den neuesten Mes- sungen (5950 m) der höchste Berg Nordamerikas ist. Ebenso sind die Inseln meist vul- kanisch; unter den Alenten, im W. der Halbinsel, haben 32, d. h. etwa die Hälfte, Vulkane; Erdbeben sind daher häufig. Küsten und Inseln haben ein ozeanisches, viel milderes Klima, als der Nordosten von Asien und Amerika, mit milden Wintern, kühlen Sommern und viel Regen. Die Aleuten sind jedoch eine Klimascheide, das Berings- meer hinter ihnen ist plötzlich kälter; daher sie außer im Sommer ein beständiges Nebel- meer einhüllt. Die große Feuchtigkeit aber ruft, im Schutze der nordischen Gebirge, einen mächtigen Pflanzenwuchs riesiger Urwaldung hervor. Dennoch ist kein Weizen- und Rog- genbau mehr möglich, dagegen kräftiger Graswuchs und Kartoffelbau. Die Hauptsache ist bis jetzt hier der Pelzgewinn, auch findet sich fossiles Elfenbein und Bernstein; aber neben Gold und Silber warten reiche Steinkohlenlager der Ausbeutung. Die besten Pelz- jäger sind die Eingebornen der Insel Kadjak, starke, rührige, zu Fischfang und Jagd sehr geschickte Eskimo, mit Booten wie die Grönländer. Die meisten der Ureinwohner sind kriegerische Indianer, ans mehr als 30000 geschätzt. Die europäische Bevölkerung beträgt nur einige Hunderte, größtenteils in Sitka (Nen-Archangelsk) auf der Jusel Baranow. — Die halbasiatischen Aleuten, etwa 10000, sind ein kleines, häßliches und ungestaltetes Völkchen, aber ruhig und gelehrig, und durch russische Missionare christianisiert. Iii. Me gereinigten Staaten Nordamerikas. § 608. Vor noch kaum 250 Jahren war all dies weite Land, das jetzt von Meer zu Meer die nordamerikanische Union umfaßt, Eine unermeßliche Wildnis von weiten Wäldern, Wiesenmeeren, Gebirgen und Wüsten, wie etwa vor 2000 Jahren unser Deutschland. Die Hauptbewohner dieser Wildnisse waren die Bären des Waldes, und auf den unabsehbaren Grasebenen die tausend Köpfe starken Herden der amerikanischen Wisente, samt dem übrigen Wild. An den Rändern der Wal- dung hausten wilde Völkerstämme, die keine ehrenhafte Lebensweise kannten als Krieg und Jagd; ein wenig Feld bauten die Weiber, mit Mais und Tabak, denn Alles rauchte. Die Zahl dieser Urbewohuer, damals etwa 700000, beträgt nur noch 270000. Der größere Teil der Indianer ist nun christianisiert und hätte unter dem nötigen Schutz eine gesicherte Zukunft, die andern siechen halbzivilisiert, aber geistig gebrochen dahin, oder bleiben vom bittersten Rachegefühl durchdrungen jeder Kultur feindselig. Die schmächtigen weißen Männer, die in ihrer Welt landeten und ihnen zuerst Boden abkauften, wurden bald ihre Verdränger, und sind es bis auf diesen Tag. Es waren ausgewanderte Engländer, die 1607 in Virginien, 1620 in Neuengland sich niederließen, dann, nachdem sie erstarkt waren, sich 1776—1783 vom Mutterlande freikämpften und einen Staatenbund bildeten, der stch fort und fort vergrößerte, alle möglichen europäischen Nachwanderer in sich auf- nahm und weiter nach W. und S. drängte, bis er ein Reich von der Größe Europas umfaßte. Louisiana mit dem Mississippi wurde Frankreich abgekauft (1803 um 15 Millionen Dollars); Florida den Spaniern (1819 für 3 Mill.); Texas wurde erst in der Stille besetzt, dann 1845 annektiert. Mexiko mußte 1848 Kalifornien, Neumexiko und Utah abtreten (für 15 Mill.). Endlich verkaufte Rußland sein Stück im N.-W. (Alaska S. 770), während den Indianern Land um Land durch Verträge, mit welchen man sie beschwindelte, und durch freilich sehr kostspielige Kriege abgenommen wurde. Jetzt beträgt das Gebiet der Union, die immer mehr ein Bundesstaat ge-
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 1
6 3
7 4
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 2
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 9
23 0
24 1
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 4
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 5
38 5
39 0
40 0
41 12
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 16
1 4
2 0
3 16
4 17
5 0
6 5
7 0
8 0
9 1
10 1
11 24
12 3
13 0
14 0
15 2
16 26
17 30
18 1
19 5
20 0
21 101
22 1
23 17
24 5
25 0
26 0
27 9
28 58
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 3
37 0
38 0
39 10
40 7
41 0
42 35
43 3
44 1
45 11
46 1
47 20
48 14
49 2
50 31
51 0
52 11
53 0
54 87
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 7
62 11
63 0
64 23
65 0
66 0
67 0
68 8
69 3
70 27
71 24
72 2
73 0
74 0
75 59
76 8
77 29
78 2
79 35
80 0
81 2
82 60
83 0
84 87
85 0
86 0
87 20
88 0
89 0
90 0
91 47
92 152
93 2
94 39
95 128
96 0
97 3
98 25
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 39
1 5
2 1
3 4
4 0
5 0
6 76
7 3
8 3
9 0
10 0
11 25
12 18
13 12
14 3
15 0
16 0
17 0
18 0
19 9
20 9
21 0
22 0
23 0
24 18
25 39
26 0
27 0
28 16
29 19
30 0
31 9
32 81
33 8
34 90
35 0
36 0
37 0
38 1
39 17
40 2
41 1
42 12
43 20
44 0
45 4
46 3
47 41
48 0
49 1
50 14
51 10
52 45
53 2
54 13
55 0
56 0
57 0
58 2
59 23
60 0
61 1
62 3
63 1
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 1
74 3
75 1
76 90
77 0
78 59
79 0
80 2
81 75
82 10
83 66
84 10
85 0
86 97
87 0
88 0
89 22
90 2
91 1
92 0
93 1
94 0
95 38
96 1
97 0
98 2
99 0
100 4
101 58
102 14
103 13
104 34
105 0
106 0
107 24
108 0
109 170
110 17
111 1
112 2
113 18
114 14
115 1
116 0
117 0
118 0
119 18
120 2
121 6
122 24
123 28
124 11
125 13
126 34
127 48
128 0
129 76
130 0
131 30
132 0
133 58
134 1
135 1
136 59
137 10
138 1
139 1
140 0
141 0
142 23
143 8
144 0
145 6
146 0
147 0
148 1
149 0
150 0
151 0
152 49
153 1
154 9
155 2
156 2
157 0
158 0
159 87
160 18
161 0
162 0
163 0
164 5
165 8
166 17
167 1
168 12
169 0
170 0
171 0
172 1
173 13
174 2
175 120
176 3
177 37
178 139
179 3
180 14
181 0
182 27
183 39
184 237
185 23
186 16
187 4
188 53
189 0
190 0
191 0
192 0
193 94
194 1
195 43
196 12
197 0
198 0
199 7