— 405 —
in den Großvaterstuhl an der Feuerwand, um die Diele und das flett zu-
gleich überblicken zu können. Über unserem Haupte ragt aus der füerwand
ein beinahe gespenstisches Gebilde heraus, ein Holzgerüst, das mit den
emporgebogenen, in Gestalt von Pferdeköpfen ausgeschnittenen Enden fast
an die hochgehörnten Schiffe der alten Wikinger gemahnt; es ist der remen,
der den Funkenflug vom Dachboden herabdrücken soll, dem Kesselhaken als
Träger dient und zugleich als Trocken- und Wärmeplatz für naßgewordene
Sachen. Geradeaus blicken wir in die hohe Dielenhalle, auf deren Fuß-
boden herniederflatternde Tauben die letzten Körnchen aufpicken. Links und
rechts geht die Wohndiele an die Außenwand durch, beiderseits überspannt
von einem ganz gewaltigen Balken, alles schwarz geräuchert; dort stehen
anch die uralten, braunen Truhen. Im prächtigsten Gegensatz zu dieser
dunklen Halle steht das volle Sonnenlicht, das durch die meist bleigefaßten
Fenster und die offene kleine Seitentür hereinflutet. Und wir sitzen am
offenen Herd beim Kesselhaken, nach dem früher die Grenze der Dorfschaften
bestimmt wurde (von einem Kesselhaken zum andern), bei dem geschworen
wurde, und um den der Bräutigam seine junge Gattin herumführte zum
Zeichen, daß sie teilhabe an seinem Besitz. Das Ganze mutet uns an wie
ein Bild aus deutscher Vorzeit. Die den Menschen hier beschleichende
Stimmung hat ihren Dichter, die herrliche Farbenwirkung ihren Maler
bereits gefunden. Der Eindruck ist unauslöschlich.
Ii. Die wichtigsten deutschen Dorfstedelungen.
(„Deutsche Volkskunde." Vou Elard Hugo Meyer. Mit siebzehn Abbil-
dungen und einer Karte, Straßburg, Verlag von Karl I. Trübner, 1898. 362 Seiten,
6 Mark, geb. 6,50 Mark. S. 2—4, 41—48.)
(1.) Das Haufendorf oder Sippendorf wurde zuerst in Urdeutsch-
land gegründet, das von der Nordsee und der dänischen Grenze sich zwischen
der Schweutiue, der Unterelbe, der Saale und dem Thüringer Wald einer-
seits und der Unterweser, dem Osning, dem Rothaargebirge und dem Taunus
andererseits bis gegen den Main hin erstreckte und etwa im vierten Jahr-
hundert v. Chr. von den Sneven, Chatten und Hermunduren und später
zum größten Teil von den Sachsen besetzt wurde. Die heutigen Länder
Schleswig-Holstein, Osthannover, Braunschweig, Hessen und Thüringen
bildeten Deutschlands ältesten Kern. Beim Vordringen jener Stämme gegen
Süd und West wurde das Haufendorf über den größten Teil Mittel- und
Oberdeutschlands verbreitet. Wir finden es bei den Franken am Main und
in der Pfalz, bei den Schwaben-Alamannen am Neckar und Oberrhein bis
zum Lech, bei den Bayern vom Lech bis zur Isar und bis ins Tiroler
Jnntal hinein. Das Haufendorf ist eine lockere Gruppe planlos gelegter
Hofstätten von mäßiger Anzahl, wie das Wort Dorf, mit dem das lateinische
turba Schar, Haufe urverwandt ist, ursprünglich nur eine bloße Menge
bedeutet. Jedes Haus hat seine eigene Richtung und liegt für sich, ist
zwar den anderen Häusern benachbart, berührt sie aber nicht und schließt
sich-vollends nicht mit diesen zu einer Reihe zusammen. So ist denn auch
das Wegeuetz des Dorfes regellos, krumm und winkelig. Im Mittelalter
umgab ein Etter, Dorfzaun oder Hagen, im Westen auch wohl eine
Mauer das Dorf mit seinen Höfen und Gärten.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 407 —
Dörfern erweitert — aus einer geringen Anzahl von Gehöften, etwa drei
bis sechs, und die Ländereien, bald Ackerstreifen, bald Blöcke, sind nach Um-
fang, Bodenart und Entfernung vom Hofe viel ungleicher als die Hufeu
der Haufeudörfer. Man nimmt an, daß ein Großgrundbesitzer, der zunächst
in Lothringen seinen Hof nach dem vornehmen Muster einer römischen
Villa oder eines Villare (lothring. ville, villers) eingerichtet hatte, einige
Teile seines weiten Gutes an seine Söhne oder an kleinere Leute ausge-
geben habe. Deswegen treten auch die zahlreichen Weilernamen fast aus-
schließlich in Oberdeutschland, namentlich in demjenigen Teil auf, in dem
die Römer Villen angelegt hatten, und da die fruchtbarsten Striche der
Ebene und der offenen Täler schon von den volkstümlichen Gewannenfluren
eingenommen waren, so waren die Weiler mehr ans die unfruchtbaren
Plateaus des Odenwaldes, der Rauhen Alb und ihrer Ausläufer bis nach
Ulm hinüber, des Steigerwaldes, der Naabgegend und des Bayerischen
Waldes angewiesen. Die Alemannen legten ihre Weiler, Weier und
Weil meistens an den Rand der Gebirge, oft ziemlich dicht aneinander, wie
z. B. bei Freiburg Wolsenweiler, Ohlinsweiler, Pfaffenweiler und Bolfch-
weil, die Schwaben in die Vorarlberger Alpen, die Bayern iu die Vorberge
der Alpen bis zur Euus in Österreich. Das Wesen dieser bald dauernd
abgeschiedenen, bald vom Verkehr ergriffenen Weiler scheint sich nicht so
scharf ausgeprägt zu haben, wie das der Dörfer und der Einzelhöfe, sondern
neigt je nach Ortslage und Entwicklung entweder dem einen oder dem
anderen Typus zu. Doch wird die Volkskunde bei tieferem Eindringen
auch dieser Siedeluugsart wohl noch einzelne eigentümliche Lebensformen
abgewinnen.
(3.) Eine wiederum andere Siedeluugsart. das Reihendorf, ist, teil-
weise unter grundherrlicher oder fürstlicher Anleitung, durch eine mühsamere,
eingreifendere Arbeit bäuerlicher Kolonisten in etwas späterer Zeit geschaffen
worden. Schon Karl der Große, der größte Volkswirt der deutschen Ver-
gangenheit, siedelte zahlreiche Sachsen im Fränkischen und Alemannischen
und wiederum Franken und auch Wenden in Sachsen an, kolonisierte die
holländischen Bruchläudereieu und verlieh wohl schon den Waldkolonisten
die sogen. Königs-, Wald- und Hagenhusen, d. h. geschlossene Doppel-
Hufen von 60 Morgen. Als die offeneren, zugänglicheren und leichter zu
bestellenden Gebiete iu den fruchtbaren Tälern und anf den ungünstigeren
Hochflächen seltener wurden und die Großgrundbesitzer nach Neuland trachteten,
taten auch diese den kleinen Leuten solche Hufen, auch Deich-, Marsch-
und Moorhufen, in der Wildnis aus. Die sächsischen und salischen Kaiser
förderten gleichfalls die Arbeit in den Nord- wie in den Ostmarken, auf
altdeutschem wie auf slawischem oder ungarischem Boden. Später riefen
auch einzelne Fürsten und Gutsherren Neusiedler von Westen in das Öd-
land. So wurde Österreich, Kärnten und Steiermark von Deutschen bebaut,
dann der das böhmische Tschechengebiet umgebende ungeheure, uoch nnan-
getastete Markwald des Böhmerwaldes, des Erzgebirges und der Sudeten
aus grüner Wurzel besiedelt und mit deutschen Reihendörfern befetzt.
Die Friesen kolonisierten Nordfriesland an der fchleswigfchen Westküste und
das Sater-, Stedinger- und Wursterland an der Unterems und
Unterweser, sowie die Moore am Dümmersee. Um den Anfang des zwölften
Jahrhunderts aber nahm die Kolonifation des Ostens einen neuen nach-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Weier Karl_der_Große Karl
Producto.
23
K. (Dnjepr — Weichsel), b) in Schweden: Lrol hätt a K.
(Göthaelf). c) in England: Orforderk. (Themse — Humber),
Bridgewater (britschwater) K. (Manchester — Leverpool), d)
in Schottland: Glasg ower und Kaledonischer K. (O. u. W.
Küste), e) in Frankreich: Südkanal (Mittelländ. Meer —
Garonne), Kanal von Dijon (Rhone — Seine), k) in Spa-
nien: Kaiserk^anal (am Ebro), g) in Preußen : Brom berger
K. (Weichsel — Oder), h) in Deutschland: Eider K. (Nord—•
Ostsee), Mühlroser K. (Oder —Elbe), i) tn Ungarn: Franz
K. (Donau — Theiß K.). k) in Holland der Nordhollän-
dische K. l) viele Kanäle in Norditalien, Holland und Belgien.
Producto.
§. 68. Ol und Südfrüchte gedeihen in Spanien, Portu-
gal, Italien, Dalmatien, Griechenland, Türkei, auf den Inseln
des Mittelmeers, selbst an der S. Küste von Frankreich; Wein
in allen genannten Ländern, aber auch in Frankreich und Süd-
und Mitteldeutschland, Ungarn und S. Rußland, Getreide noch
in Südnorwegen, Südschwcdcn und Mittelrußland. In S. Eu-
ropa baut man fast nur Mais, Weizen, Spelz u. Gerste, in den
nördlichsten Gegenden von Schottland, Norwegen, Schweden und
Rußland, wo noch Getreidebau möglich ist, fast nur Gerste und
Hafer; Rocken am meisten in Mitteleuropa, jedoch in S. Deutsch,
land, Ungarn, Frankreich und England weniger als Weizen. Ohne
Benutzung wächst in Sizilien Zuckerrohr, und in Süditalien
und Spanien kommen auch Dattelpalmen fort. Holz ist nur
in Norwegen, Schweden, Mittclrußland, Polen, S. Deutschland,
Ungarn und in der Türkei in Überfluß; Kartoffeln werden in
Nord- und Mitteleuropa, nirgend mehr als in Deutschland, ge-
bauet. Reis in Italien, S. Ungarn, Türkei. Taback in Un-
garn, Türkei und Deutschland; Flachs in ganz Mitteleuropa,
besonders in Belgien, Deutschland und Irland; Hanf besonders
in Rußland; Baumwolle nur in Südeuropa. Viehzucht ist
über ganz Europa verbreitet; Pferde besonders in England, Un-
garn; aber auch in Deutschland, Dänemark und Spanien; Esel
am meisten in Südeuropa; Rindvieh in England, Holland,
Dänemark, Schweiz, Ungarn; Schafe in England, Spanien und
Deutschland; Schweine am meisten in Polen, Ungarn und Ruß-
land; Nenntbiere in Lappland und Nordrußland; Kamele in
der Türkei und S. Rußland; Pelzthiere in Nordeuropa; Wild
besonders in Rußland und Deutschland; Hunde in England und
Dänemark; Seehunde an den Küsten der Nord- und Ostsee;
Bienenzucht in Deutschland, Polan, Rußland; Seidenraupen
in ganz S. Europa; Spanische Fliegen in Spanien; Zug-
tz e »schrecken in der Türkei, S. Rußland, Siebenbürgen und
Ungarn; Häringe bei Schottland und in der Ostsee; Wallfische
im Eismeer; Hausen in der Wolga und Donau; Perlen und
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Mühlroser_K. Franz
K. Franz
Extrahierte Ortsnamen: Schweden England Schottland Frankreich Dijon Deutschland Nord—•
Ostsee Ungarn Holland Nordhollän- Norditalien Holland Belgien Spanien Italien Dalmatien Griechenland Türkei Frankreich Frankreich Mitteldeutschland Ungarn Schottland Norwegen Schweden Mitteleuropa Ungarn Frankreich England Sizilien Süditalien Spanien Norwegen Schweden Polen Deutschland Ungarn Türkei Überfluß Mitteleuropa Deutschland Italien Ungarn Türkei Deutschland Mitteleuropa Belgien Deutschland Irland Südeuropa Europa England Deutschland Spanien Südeuropa England Holland Dänemark Schweiz Ungarn England Spanien Deutschland Polen Ungarn Lappland Türkei Nordeuropa Deutschland England Ostsee Deutschland Europa Spanische Spanien Türkei Ungarn Schottland Ostsee Donau
24
Europa. Der Mensch. Wolksstämme.
Edelsteine giebt es wenig und von geringer Schönheit, aber
vorzüglichen Marmor in Italien, Deutschland und Norwegen;
der feinste Porzellanthon in Frankreich und Deutschland; Salz
besonders in Deutschland und Galizien; Steinkohlen besonders
in England, Belgien und Frankreich; Gold in Ungarn, Silber
in Deutschland, Quecksilber in Deutschland und Spanien; Zinn
in England und Deutschland; Kupfer und Eisen in Norwegen,
Schweden und Deutschland; Blei in Deutschland, Torf in Hol-
land, Norddeutschland, Dänemark, Irland.
Der Mens ch.
V o l k s st a m m e u n d Sprachen. Zahl.
§. 69. Alle Europäer, mit Ausnahme der Lappländer, Sa-
mojeden, Kalmükken, Baschkiren und Kirgisen, gehören zum Kau-
kasischen Menschenftamme. Man unterscheidet sechs Haupt-
volksstämme. 1) Der Germanische Stamm. Dazu gehören
die Deutschen, Schweden, Dänen, 'Normänner, Isländer, Hol-
länder und Schweizer. 2) Der Keltische Stamm, in England,
Schottland, Irland, Frankreich und Belgien, mit Germanen stark
vermischt. Z) Der Slavische Stamm, in Rußland, Polen, Ga-
lizien, auch sehr zahlreich in Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien,
Slavonien, Dalmatien, Türkei und den östlichen Theilen von
Deutschland. 4) Der Finnische Stamm, zu welchem die Finnen
und auch die eigentlichen Ungarn oder Madjaren gezählt werden.
5) Der Tatarische Stamm, zu dem die Türken und die Tata-
ren in Rußland gehören. 6) Der Griechische Stamm begreift
die Griechen. Noch wohnen in Europa zerstreuet Juden und Zi-
geuner; in der Türkei wohnen noch Wlachen und Arnauten
oder Albanesen. Zahlreich sind die Armenier in der Türkei,
in S. Rußland, auch in Ungarn, Galizien und Polen. — Jeder
Volksstamm redet eine besondere Hauptsprache, die sich aber in der
Länge der Zeit in viele zum Theil sehr verschiedene Sprachzweige
und Mundarten getheilt hat. So ist z. B. die Deutsche, Englische
und Schwedische Sprache sehr verschieden, obgleich man es allen
ansieht, daß sie aus einem Sprachenstamme entstanden sind. Die
Sprache der Franzosen, Spanier und Italiener ist größtentheils
Lateinischen Ursprungs; zum Theil auch die Englische.
§. 70. Die Zahl aller Europäer ist etwa 220 Millionen; da-
von wohnen in
Rußland - - - - 55 Mill. Preuß. Staat - - 12? Mill.
Deutschland - - - 35 — Ungarn - - - - ii —-
Österreichisch. Staat 33 — Türkei - - - - 10 —
Frankreich - - - 3* — Irland - - - - 7-1 —
Brittischer Staat - 23 — Neapel - - - - 7 —
Spanien - - - r H — Galizien - - - - 4s —
Italien - - - - 21 — Lomb. Ven. Staat 4? —
England - - - - 12? — Sardinisch. Staat - 4-2' —
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Norwegen Frankreich Deutschland Deutschland Galizien England Belgien Frankreich Ungarn Deutschland Deutschland Spanien England Deutschland Norwegen Schweden Deutschland Deutschland Norddeutschland Dänemark Irland Schweden England Schottland Irland Frankreich Belgien Polen Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Ungarn Europa Türkei Ungarn Galizien Polen Deutschland Ungarn Frankreich Irland Neapel Spanien Galizien Italien England
Deutschland.
(S. Karte der Planigloben, Europas und Deutschlands.)
Allgemeine Betrachtung.
I. N a m e. „Deutschland" heißt „Volksland". Der Name
ist abzuleiten aus thinda oder diota oder Met, b. h. Volk, also
dietland — Volksland.
Ii. ß o ß e. a) zum Pal. Deutschland liegt so zwischenäqna-
tor und Nordpol, daß es über den 45°, den mittleren Brei-
tengrad, etwas hinansaesckwben ist. Sein s ü d l i ch st e r Ort ist
der Weiler Einödsbach am Fuße der Mädelergabel, unter
470 16' nördlicher Breite. Der nördlichste Ort liegt in der
Nordostspitze Ostpreußens und ist das Dorf Nimmersatt,
unter dem 55° 54' nördlicher Breite. Die Nordsnd-Ausdehnung
beträgt mithin beinahe 9 Breitengrade oder 950 Kilometer.
In der Westost-Ausdehnung erstreckt sich Deutschland über
17 Meridiangrade oder 1180 Kilometer (b. 5° 52' bis 22 0 53'
östl. v. Gr.)
b) in Europa. Wie Europa im Mittelpunkt der Land-
halbkugel,^ so liegt Deutschland im Zentrum Europas.
Es ist gleichsam eingekeilt zwischen Romanen und Slawen und
bildet das Kernland Mitteleuropas. Als solches ist es in man--
cher Hinsicht vor anderen bevorzugt, in seiner politischen
Stellnng aber den größten Schwierigkeiten ausgesetzt. Unter
seinen acht Nachbarn befinden sich drei Großmächte. Krieg und
Brieden hänaen stets in der Hauptsache von der Stimmung der
Nachbarschaft ab, wenn Deutschland nicht durch ein wohlge-
schultes Heer und eine achtunggebietende Flotte in Verbindung
mit einer zwar vorsichtigen, aber doch jederzeit energischen Ver-
tretung im Auslande sich Respekt zu schaffen und zu erhalten
vermag, denn „es kann der Frömmste nicht im Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europas Deutschlands Deutschland Weiler_Einödsbach Nordostspitze_Ostpreußens Deutschland Europa Europa Deutschland Europas Mitteleuropas Deutschland
— 12 —
Mit dieser Kernlage ist auch verbunden, daß von jeher
fast alle großen aeschicbtlichen Ereignisse, welche Enrova be-
wegten, auf deutschem Boden ansgefochten wurden. Aus der
centralen Lage ist es gleichfalls erklärlich, warum oft einzelne
Teile des Landes in französischen, englischen, dänischen, schwe-
dischen und russischen Känden waren, ferner erklärt sich aus
dieser Lage daß sich an seinen Grenzen eine größere Anzahl von
Zwischen- oder Übergangsländern bildete (Schleswig Ost-
preußen, Böhmen, Mähren, Tirol, Schweiz, Lothringen,
Luxemburg, Belgien, Holland).
Die Grenzen Deutschlands sind in? Süden durch Gebirgs-
land, im Norden durch Meere geschlossen, im Osten und Westen
aber zum größten Teile offen. Kier mnß also durch gewaltige
Festungsanlagen ein künstlicher Schntzwall errichtet werden. Es'
sind dies im Osten vor allem die Festungen Posen, Thorn,
Danzia, Königsberg und Glogan. Jedoch-ist Deutschland auch
stets hestrebt gewesen, dnrch freundschaftliche Verbindungen
nach Osten hin den russischen Bären in friedlicher Rnbe zu
halten.
Eine weit größere Wachsamkeit erfordert die Westgrenze,
wie die fiir Deutschland meist trüben Erfahrungen der Bergan-
genheit lehren. Infolgedessen ist hier eine geschlossene Kette
von Festungen anaelegt (Straßburg, Metz, Diedenhofen,
Mainz, Koblenz, Köln, Wesel), die aber doch noch nicht die
Stärke der französischen Gegenkette erreicht.
Seit Deutschland in die Neibe der Kolonialmächte getreten
ist dnrch die Erwerbung seiner Besitzungen in Afrika und Au-
stralien, ist es gleichzeitig in Rivalität mit dein weltgebietenden
England gekommen. Das hatte zur Folge, daß es neben seiner
wachsenden Kandelsflotte, durch die es die günstige Lage der
Nordsee zum offenen Ozean durch Anknüpfung überseeischer
.^andelsbeziebunaen auszunutzen begann, sogleich auch an den
Bau einer schlachtentiichtigen Krieasflotte gehen mußte. Nur
durch die stetige und zeitgemäße Weiterentwicklung der Flotte
kann dem deutschen Lande der an Nord- und Ostsee notwendig
aewordene und fiir den überseeischen Sandel und Verkehr
jederzeit erforderliche Schutz garantiert werden.
Iii. Diebodengestalt. Deutschland lehnt sich an den
kräftigsten Wall des großen europäischen Faltengebirgszuges,
-an das Hochgebirge der Alpen an. Nach Norden hin geht es in
das niedrigere deutschemittelgebirge und schließlich in dietief-
ebene über. Damit senkt es sich also von Süden nach Norden,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Enrova Metz
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Lothringen Luxemburg Belgien Holland Deutschlands Posen Thorn Danzia Königsberg Deutschland Deutschland Mainz Koblenz Wesel Deutschland Afrika England Nordsee Ostsee Deutschland
d) Der R it ni n u c. Der Rumäne ging aus der Ver-
mischung von Römern und Slawen hervor. Er bewohnt außer-
dem Königreich Rumänien einen großen Teil Siebenbürgens.
Beide Gebiete zusammen umfassen etwa das ehemalige römische
Dacien.
Das rumänische Volk ist arbeitssam, besonders fleißig im
Ackerbau, ist gutmütig und neigt wie alle Romanen zum Froh-
sinn. Seine Bedürfnisse sind nicht groß. Es ist zähe im
Ertragen von Entbehrungen. Großes Interesse bringt es der
Weiterbildung und den kulturellen Fortschritten entgegen.
e) D i e Rätoromanen. Sie bewohnen als Chur-
welsche, Ladiner und Frianler einzelne Gebiete in der
Schweiz, in Oberitalien und in Südtirol, haben aber keine
politische Selbständigkeit erlangt.
Iii. Tie Germanische Gruppe.
a) Der Deutsche. Das germanische Blut ist vermischt
mit dem der Kelten, 'Me vor uns das Land inne hatten, der
Slawen (im O) unä der Römer (intw). Am reinsten hat sich
der germanische Typus vielleicht in Nordwestdeutschland er-
halten. Trotz dieser Blutmischung ist unser Baterland doch zu
etwa 92 Prozent von Deutschen bewohnt. Die Bevölkerung
stellt also eine sehr einheitliche Masse im Reiche dar.
Die 8 Prozent Fremden werden vertreten 1. durch Polen
lwestpreußen, Schlesien, Ostpreußen und Rnhrkohlengebiet),
2. durch Litauer und M a s u r e n (Ostpreußen), 3. K a s -
suben (Westprenßen und Pommern), 4. W e n d e n (Spree-
wald), 5. Dänen (Schleswig-Holstein), 6. Franzosen
(Lothringen), 7. I n d e n.
Nach Sprache und Sitteu gliedert man das deutsche Volk
gewöhnlich in Ober-, Mittel- und Niederdeutsche.
Von den alten Volksstämmen haben sich die Namen und kul-
turellen Eigenarten der Schwaben, Bayern, Fran-
k e n, Thüringer, Sachsen und Friesen erhalten.
Der kleine, kurzsichtige Stammesgeist hat das deutsche Volk
von jeher in _ viele Kriege und politische Wirren gestürzt.
1879/71 kam eine hoffnungsvolle nationale Einigkeit zustande.
Der Deutsche ist ehrlich, rechtschaffen, pflichttreu, gewissen-
Haft, dabei schwerfälliger (der „deutsche Michel") als der
galante Franzose. Die gute Schulbildung gibt seinem Geiste bei
einer guten natürlichen Anlage einen vielseitigen Schliff, der
ihn ganz anders als die Vertreter anderer Nationen zu den
mannigfachsten Betätigungen befähigt. Der deutsche Kauf-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 190 —
Ii. Bedeutung. Das Land ist reich an sehr ergiebigen
Eisenlagern. Um 1867 einen Krieg zwischen Deutschland und
Frankreich zu vermeiden, wurde Luxemburg für neutral erklärt,
von den Deutschen nicht weiter mehr mit Besatzung versehen,
und es wurden die Festungswerke der Stadt Luxemburg ge-
schleift. In wirtschaftlicher Hinsicht ist es bis heute noch eng
mit Deutschland verknüpft. Es gehört dem deutschen Zoll-
vereine an und hat seine Eisenbahnen der Direktion Elsaß-
Lothringens unterstellt.
Städte: Luxemburg.
Großbritannien und Irland.
I. L a g e. Es liegt vor der Nordwestküste Europas und hat
also eine R a n d l a g e zu seinem Erdteil. Die schmale Meeres-
straße von Dover ermöglicht die bequeme Verbindung mit
Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland, Früher mußte
ihm diese Randlage nachteilig bleiben. Das änderte sich
nach der Entdeckung Amerikas. Jetzt kam in Betracht, daß Eng-
land in der Mitte der Landhalbkugel liegt, in dieser Hin-
sicht also eine Zentrallage hat. Und nun mußte es auf
dem vou Natur vorgezeichueteu Wege nach und nach zu der
Weltherrschaft gelangen, die es hente unstreitig besitzt.
Aber nicht nur seine Zentrallage hat es auf diese Höhe ge-
führt, sondern auch die übrigen äußerst glinstigen Faktoren
seiner Küsten-, Boden- und Menschenverhältnisse, wie aus fol-
gendem ersichtlich ist.
Ii. Küstenverhätni s s e. England hat durchweg
die besten Küsten- und Hafenverhältnisse. Überall schneidet das
Meer fjordartig tief in die Jnselkörper und bildet paarweife
gegenüberliegende Busen, „Firth" (firß), genannt (im 0
Themse-, W a s h -, H u in b e r -, Firth o f Förth,
M o r a y - Busen, im W Busen von Bristol, Liverpool,
Salway, Clyde und L o r n). Ahnlich ist mich Irland zer-
schnitten.
Iii. Inseln. Außer den Hauptinseln England,
Schottland und Irland hat das Meer^noch eine ganze
Anzahl kleinerer Sprengstücke geschaffen. Sie liegen bald
einzeln (Wight, A n g l e f e y, Man), bald in Gruppen und
Ketten (S h e t l a n d Orkney - Inseln, H e b r i d e n und
S c i l l y - Inseln). Als Rest des ehemaligen englischen Be-
sitztums auf französischem Boden gehören noch die Nor-
m a n n i s ch e n Inseln zu England.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Clyde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Luxemburg Luxemburg Deutschland Lothringens Luxemburg Irland Europas Dover Frankreich Belgien Holland Deutschland Amerikas England Bristol Liverpool Salway Irland England Schottland Irland England
— 39g —
d. h. Buchtleute, fuhren sie nach L, machten die Küsten Deutsch-
lands, Frankreichs, Englands, Spaniens, Nordafrikas,
Italiens, ja sogar Griechenlands und Kleinasiens jähr-
hundertelang unsicher und entdeckten, nach W steuernd, Island,
Grönland und Amerika.
Befnhren die N o r m a n neu, die Stammväter der
heutigen Norweger, die Küsten des Atlantischen Ozeans, so
machten sich die Waräger, die Stammväter der Schweden,
zu Herren der Ostsee, drangen tief in das Innere Osteuropas
vor und kamen 865 auf zweihundert Booten sogar ins
Schwarze Meer bis nach Konstantinopel. Auf diesen Zügen
sind sie auch die Gründer des russischen Reiches geworden.
Die ruhmvolle Vergangenheit hat in der Brust des Nor-
wegers und Schweden bis auf den heutigen Tag ein stolzes
Selbstbewußtsein und eine große Liebe zum Vaterlande er-
starken lassen.
Norweger und Schweden stimmen noch darin überein, daß
beide religiöse, gewissenhafte, ehrliche, uneigennützige, gastsreie
Naturen sind. Jedoch ist der Norweger weit ernster, zurück-
haltender als der Schwede, dem man eine größere Beweglich-
keit des Geistes und Körpers, eine gewisse Grazie in seinen
Bewegungen nachsagt und darum auch wohl den „F ran-
z o s e n des Nordens" nennt.
Diese Bezeichnung wird auck> schon durch gewisse Gegen-
sähe im Körperbau beider gerechtfertigt. Der Norweger ist
von starkem Knochenbau, vollem Gesicht, mittlerer Gestalt, der
Schwede dagegen von schlanker, hoher Person und hegt eine
große Liebe zu Gesang, Farben, Blumen und prächtigen
Trachten.
e) Der Däne. Der Däne ist ans der Verschmelzung
von Sachsen, Friesen und Goten hervorgegangen. Er steht
in nächster verwandtschaftlicher Beziehung zu Deutschen,
Norwegern und Schweden. Aber die deutsche Verwandtschaft
Null er nicht hören. Sie ist ihm verhaßt, weil .die deutschen
Herrscher zeitweise ibre starke Faust auf den Dänen ruhen
ließen. Aber auch Dänemark hat vom 9. bis 11. Jahrhundert
einmal eine gefürchtete Kriegsmacht vorgestellt. Norwegen,
Schweden und England waren mit ihm vereint. 1042
machte sich England, 1523 Schweden und 1814 Norwegen frei.
Das dänische Volk ist ein großer, kraftiger Stamm. Je-
doch haben wir zwischen dem langen, bedächtigen, blondhaari-
gen, blanängigen Jütländer, der zu den längsten Men-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Englands Spaniens Nordafrikas Italiens Griechenlands Kleinasiens Island Amerika Schweden Ostsee Osteuropas Konstantinopel Schweden Schweden Sachsen Schweden Norwegen Schweden England England
— 400 —
Mit seinen Erfolgen stieg aber auch sein Stolz, der nach
und nach mehr zu einem Nationaldünkel auswuchs und
sich in einen leidenschaftlichen Haß gegen seine Lehrmeister, die
Deutschen, verwandelte.
Die Polen. Einst besaßen sie das mächtigste Reich in
Osteuropa. Es reichte von der Ostsee bis zum Schwärzen
Meer. Zum Wahlreich geworden, verfiel es schnell, bis es
von Russen, Preußen und Österreichern stückweise verschlungen
wurde.
Der Pole ist von schöner, kraftvoller Gestalt, mit treff-
lichen Anlagen für Mufif, Tanz und schöne Formen bei einem
leichtfassenden, beweglichen Geiste. Die Schattenseiten seines
Wesens sind Jähzorn, Zügellosigkeit, Neigung zu Leichtsinn,
Liederlichkeit, Unordnung und Uufauberkeit. „Die polnische
Wirtschaft" als Bezeichnung für Unordnung, Schmutz usw. ist
ein geflügeltes Wort geworden.
Unter der Herrschaft der Deutschen hat der Pole gleich
dem Tschechen viel gelernt, ist strebsam und selbstbewußt
geworden und nährt sortgesetzt die Idee von einem zukünftigen
machtvollen Polenreiche.
Die Wenden. Sie hatten ehemals den ganzen Osten
des Norddeutschen Tieflandes inne, wurden immer weiter
zurückgedrängt oder aufgerieben und konnten sich damals nur
in unzugänglichen Gebieten des Spreewaldes, der Oberlausitz
und Sachsens sichern. Im Spreewald haben sie auch ihre alten
Trachten und Sitten bis heute beibehalten.
V. Tie Keltische Gruppe.
Die Kelten hatten ganz Westeuropa im Besitz. Sie
mußten den nachrückenden Germanen und übrigen indogerma-
nischen Stämmen das Feld räumen. Schutz boten ihnen die
Gebirgsländereien der Bretagne, in Wales, Schottland und
Irland. Die Gesamtzahl der Kelten mag sich dielleicht noch
auf Sy2 Millionen Menfchen belaufen..
Druck von A. Seydel & Cie, G. m. b. H., Berlin Sw 61.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]