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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 402

1880 - Sondershausen : Eupel
402 neben dem Dorfe Probstheida ist auf einer Hohe, die eine weite Aussicht gewährt, noch jetzt ein einfacher Stein zu sehen, der bezeichnet den Punkt, von welchem Napoleon an diesen: ewig denkwürdigen Tage die Schlacht leitete. Er hatte die Anhöhe am frühen Morgen zuerst erstiegen, und hier blieb er auch während des ganzen Tages. Neben ihm stand eine durch- löcherte, halbzerstörte Windmühle, ein mahnendes Bild des von allen Win- den abhängigen Glückes. — Napoleons Standpunkt gegenüber, auf einer Anhöhe, die noch heute der Monarchenhügel heißt, übersahen die drei ver- bündeten Monarchen, die Kaiser Franz und Alexander und König Friedrich Wilhelm nebst dem Feldmarschall Fürsten Schwarzenberg den ungeheuren Schlachtenkreis. Es war ein Schauspiel, wie es die Welt wohl niemals gesehen hat. Über 2000 Feuerschlünde machten in fast ununterbrochener Thätigkeit die ganze Erde umher erzittern. Auf dem Raume von einer Meile ins Gevierte focht eine halbe Million Menschen. Hier wurden brennende Dörfer angegriffen und umgangen, dort plänkelten Tirailleur- schwürme; da sprengten Reiterregimenter gegen den Feind los; ein Kartätschen- hagel warf sie zurück; das Kreuzfeuer der Artillerie wütete; hinter den angreifenden Linien rückte langsam und wohlbedacht unsere 100 000 Mann starke Reserve nach und harrte des Befehles, um den entscheidenden Schlag auszuführen. Am fürchterlichsten wütete der Kampf um Probstheida. Beide Theile stritten um dies Dorf mit größter Entschlossenheit. Die Kartätschen schmetterten ganze Reihen nieder. Berge von Leichen und Verwundeten thürmten sich an den Eingängen des Dorfes auf. Probstheida selbst brannte. Bald waren die Unseren, bald die Franzosen Meister. 300 Kanonen donnerten auf diesem einen Punkte gegen einander. So war's bereits nachmittags 5 Uhr geworden, als die Monarchen, da der Sieg über die Franzosen an mehreren Punkten bereits errungen war, dem mörderischen Kampf Einhalt thun ließen. Napoleon mußte von jetzt an nur auf seine Rettung bedacht sein. Beim Scheine des Wachtfeuers diktirte er seinen Marschällen die Befehle zum Rückzüge. Noch in der nämlichen Nacht be- gann derselbe. Die gewaltigen Scharen, welche der vermessene Kriegsmann herbeigeführt hatte, waren jetzt tief gedemütigt, froh, wenn sie den sicheren Rückweg in die Heimat gewinnen konnten. Im Ganzen verloren die Fran- zosen in jenen Tagen 38 Om Todte und Verwundete, und 30 000 Ge- fangene, aber auch die Verbündeten hatten ihren Sieg mit 42 Om Todten und Verwundeten erkaufen müssen. Am 19. Oktober nahmen die Verbündeten Leipzig ein. Napoleon hatte schon vormittags 10 Uhr die Stadt verlassen. Ihm nach, dem Rheine zu, eilte in größter Unordnung auch der Rest des französischen Heeres. Um die Verfolgung seines Heeres den Verbündeten für kurze Zeit unmöglich zu machen, hatte Napoleon befohlen, die steinerne Elsterbrücke zu sprengen, und diese flog daher um elf Uhr — zu früh für die Franzosen — plötzlich in die Luft. Viele Tausende seiner eigenen ^oldnten wurden dadurch theils getödtet, theils verstümmelt, theils vom Hauptcorps abge- schnitten, so daß sie sich gefangen geben mußten. Der Polenführer Fürst Poniatowski, der, um auch der Gefangenschaft zu entgehen, mit seinem wilden Hengste in den Fluß setzte, um ihn zu durchreiten, kam darin um. Gegen Abend hielten die drei Monarchen Friedrich Wilhem Iii., Franz und Alexander ihren Einzug in Leipzig. Es war ein großer Augenblick,

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 407

1880 - Sondershausen : Eupel
407 53* Die Schlacht von Königgrätz. 3. Juli 1866. Am 30. Juni reiste König Wilhelm von Berlin ab auf den Kriegs- schauplatz, um das Oberkommando über seine vereinigten Heere zu über- nehmen, mit ihm General von Moltke, der geistvolle Urheber des ganzen Kriegsplans, auch der Ministerpräsident Graf Bismarck als „Landwehr- major" und der Kriegsminister von Roon. Er nahm am 2. Juli sein Hauptquartier zu Gitschin. Die Truppen waren von mühseligen Märschen, sowie von einer Reihe blutiger Gefechte ermattet und sollten deshalb vom 1. bis 3. Juli Rasttage haben. Da lief am Abend des 2. Juli von allen Seiten die Nachricht ein, Benedek stehe mit seiner ganzen Macht kampf- bereit zwischen der Bistritz und der Elbe. Er hatte nach den vielen Niederlagen der einzelnen Corps seinen Kaiser gebeten, Frieden zu schließen; dieser aber hatte ihn aufgefordert, um jeden Preis eine Schlacht zu wagen. Die Stellung, in welcher er sich nun befand, schien vortrefflich gewählt. Auf den schroffen Anhöhen hatte er vor sich die Bistritz mit ihren sumpfigen Ufern, die durch den fortwährenden Regen angeschwollen war. Rechts war seine Aufstellung durch die Festung Josephstadt, links durch die Festung Königgrütz gedeckt. Die zahlreichen Dörfer und Weiler an den Abhängen und am Fuße waren durch Verhaue zu kleinen Festen gemacht und hunderte von Geschützen terrassenförmig hinter Erdauswürfen aufgestellt, auch die Zielpunkte auf den gegenüber liegenden Höhen genau bezeichnet. Fast fünf Armeecorps, über 200 000 Mann, mit 672 Geschützen standen ihm zu Gebote. Beinahe drei Stunden weit dehnte sich die furchtbare Festung ans, von Problus, wo die Sachsen standen, links bis Benatek und Hore- nowes rechts. Auf dem höchsten Punkte, bei Chlum und Lipa, hatte der Feldherr sein Hauptquartier, zu seinen Füßen über die Bistritz lag Sadowa, der Schlüssel zu seiner Stellung. Hier erwartete er die Preußen. Die erste Armee hatte Befehl den Feind in der Front zu fassen, die Elbarmee seinen linken Flügel, die Sachsen, anzugreifen; um Mittag sollte die zweite Armee ihm in die rechte Flanke fallen. Noch war die Sonne des 3. Juli nicht aufgegangen, so war schon das ganze Prenßenheer auf dem Marsche. Die Wege waren durch den anhaltenden Regen bodenlos; dennoch war um die festgesetzte Stunde alles zur Stelle. Um 7 Uhr erschien General von Horn vor Sadowa, empfangen von den ersten Kanonenschüssen; um 8 Uhr überschritt Prinz Friedrich Karl mit seiner Hauptmacht die Bistritz; um 9 Uhr war Herwarth bei Nechanitz mit den Sachsen im Kampf. Um 8 Uhr bestieg König Wilhelm bei Dub, % Stunde von Sadowa, sein Streitroß; er hatte die 6 Meilen von Gitschin in 2 */2 Stunden zurückgelegt. Alsbald begrüßten ihn die Österreicher mit Granaten. Auf der ganzen Linie von Nechanitz bis Benatek tobte der Kampf. General von Fransecky warf sich um 9 Uhr mit seiner Division in den Wald von Maslowcd vor Benatek und be- hauptete sich dort gegen die dreifache Übermacht fast 6 Stunden lang: dadurch wurde der rechte Flügel des Feindes namhaft geschwächt. Um 12 Uhr stand die Schlacht; vorwärts konnten die Preußen nicht, zurück wollten sie nicht. Aller Augen richteten sich nach der Seite, von wo der Kronprinz erscheinen sollte. Schon hatten sich die Österreicher zu

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 408

1880 - Sondershausen : Eupel
408 einem gewaltigen Stoß auf die ermatteten Preußen gerüstet. Da sah man links hinter den Hügeln wiederholt Rauchwolken aufsteigen, ein Zeichen, daß der Kronprinz nahe sei, und zugleich bemerkte man, wie die Öster- reicher sich in der Richtung von Horenowes bewegten und nach dieser Seite ihr Feuer richteten. Die zweite Armee war auf grundlosen, engen, steilen Wegen herbeigeeilt, hatte seit 8 Uhr den Kanonendonner ver- nommen, war schon seit 11 Uhr im Kampf und stürmte geradewegs ans Horenowes los, das schon um 1 Uhr in preußischem Besitz war. Nun befahl König Wilhelm Vorgehen der ganzen Linie. Um 2p4 Uhr hatte General Hiller von Gärtringen mit der Garde Chlum genommen und bald darauf den Heldentod gefunden. Um 3 Uhr war der österreichische rechte Flügel geschlagen; die 1. Gardedivision hatte 55 Kanonen erobert und stand im Rücken der feindlichen Hanptstellung. Da ließ Benedek seine 50 000 Mann Reserven los, frische Truppen. Von Höhe zu Höhe, von Schlucht zu Schlucht wogte der Kamps; 400 000 Männer mit mehr als 1000 Geschützen rangen hier um den Sieg, dort um einen rettenden Rückzug, beide mit der ruhmvollsten Tapferkeit. Um 3 Uhr mußten die Sachsen Problus räumen; die feindliche linke Flanke war bedroht. Um V2 4 Uhr befahl der König seiner Reiterei, die Verfolgung zu beginnen. Während Prinz Friedrich Karl an der Spitze einer Kavalleriebrigade über die Brücke von Sadowa sprengt, stellt sich der König an die Spitze einer andern Brigade, überall von dem Jubel seiner Krieger umbraust. Der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl trafen sich um 6 Uhr bei Chlum. Bald daraus kreuzten sich die Elbarmee und die zweite Armee vor der Front der ersten Armee. Die um Mittag 3^2 Meilen lange Gesechtslinie hatte sich auf V2 Meile verengt. Um 7 Uhr endigte die Schlacht. Die Preußen, welche meist schon 19 Stunden in Bewegung, deren viele schon 10 Stunden im heißen Ge- fecht waren, ohne irgend Nahrung zu sich genommen zu haben, stellten die Verfolgung ein. Die Österreicher in wilder Flucht fanden Schutz hinter der Elbe unter den Kanonen von Königgrätz. Als es schon dunkelte, trafen sich der König und der Kronprinz auf einer Wiese bei Problns. Der Heldenvater und der Heldensohn sanken einander in die Arme. Der König schmückte den Kronprinzen mit dem Orden pour le mérite. Den Preußen kostete die Schlacht bei Königgrätz an Todten 99 Offi- ziere und 1830 Mann, an Verwundeten 250 Offiziere und 6 688 Mann, an Vermißten 270 Mann; den Österreichern und Sachsen an Todten 4 861, an Verwundeten 13 920, an Vermißten 25 419, von welchen 19 800 unver- wnndet in preußische Gefangenschaft fielen, 161 Geschütze, 5 Fahnen, hunderte von Munitions-, Bagage-, Proviantwagen, viele tausend Gewehre u. s. w. Bmder. 54. Der Abbruch des Krieges gegen Frankreich. 1870. Frankreich war eifersüchtig auf die glänzenden Erfolge der preussischen Waffen; die steigende Macht Preussens und die wachsende Einigung Deutschlands machten es besorgt um seinen Einfluss und

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 412

1880 - Sondershausen : Eupel
412 durch den Park eine schöne Aussicht gegönnt. „Bellevue" ist der Name des Schlosses. Die Hinterfront, die nach Donchery gewandt ist, wird durch Baumanpflanzungen gedeckt. Den Vordergarten zieren Blumenbeete. Auf die Höhe der Freitreppe gelangt, tritt man in die Räume, die der Familienwohnung des Besitzers angehören, — zunächst in einen kleinen Flur, der durch Glaswände von den Glassalons getrennt ist. Eine ein- fache Einrichtung, ein großer, ovaler Tisch und vielleicht ein Dutzend Rohr- stühle, kennzeichnet auch diesen Raum als Vorgemach. Man tritt von hier- in den Salon des mittleren Thurmes, der zwar ebenfalls einfach, aber doch mehr wohnlich ausgestattet ist. Tische, Lehnstühle, Sopha, Spiegel, Kamin und Büffet befinden sich darin. Zur Seite dieses Gemachs, gleich- falls im mittleren Thurme, ist ein Bibliothekzimmer, ein wenig eleganter, als das oben beschriebene größere Zimmer. Dieses Schlößchen war es, das am 2. September 1870 den Raum zu der Unterredung zwischen König und Kaiser bot. Der König, an seiner Seite der Kronprinz, die Kavallerie-Stabswache im Vortrab und im Ge- folge, — so ritten sie über Donchery der Gegend zu, über die Maasbrücke, bald darauf in den Park von Bellevue umbiegend. Als sich der Zug dem Schlosse näherte, war es gegen 1 Uhr geworden. Da stand der Kaiser an der Außenseite des Hauses vor der Treppe. Er entblößte sein Haupt und verbeugte sich ehrerbietig vor dem Könige. Kaum vom Pferde gestiegen, ging der König auf ihn zu, faßte seine Hand und schüttelte sie. Er war von der Thatsache, daß sein herausfordernder Gegner gedemütigt, abbittend und sein Schicksal abwartend vor ihm stand, zu sehr gerührt, als daß er sogleich ein Wort hätte sprechen können. Er war aber eben so voll Edelmutes und voll aufrichtiger Demut des Herzens. Er hegte den lebhaften Wunsch, dem schon vielfach Gestraften über die Schwere dieses Augenblicks hinweg zu helfen. Der König führte ihn die Stufen der Freitreppe hinauf. Der Kronprinz folgte. Vor der Thür des Mittelsalons angelangt, blieb auch der Kronprinz zurück. Seiner Lage sich bewußt, schwieg der Kaiser. Es stand ihm zu, abzu- warten, wie der König die Unterredung einzuleiten wünschte. Der König: Gott hat den Sieg meinen Waffen gegeben. Und ich danke Gott dafür! Doch um Eurer Majestät willen bedaure ich aufrichtig alles, was geschehen ist. Ich habe es sogleich herzlich bedauert, daß Eure Majestät den Krieg gegen mich erklärt haben. Der Kaiser: Sire, ich kann versichern, daß ich den Krieg nicht ge- sucht habe. Die öffentliche Meinung, die Stimmung des Volkes waren es, die mich gezwungen haben, Krieg zu beginnen. Der König: Soll ich davon überzeugt sein, soll ich glauben, daß Eure Majestät den Krieg geführt haben, um der öffentlichen Meinung zu genügen, so muß ich doch sagen, daß Ihre Minister jene öffentliche Meinung, welche den Krieg erzwang, künstlich hervorgerufen und genährt haben. Der Kaiser schwieg. Der König: Eurer Majestät Armee geht mit Ehren aus dem Kriege hervor. Das Zeugnis, daß sie mit großer Tapferkeit gekämpft habe, darf ihr nicht versagt werden. Der Kaiser: Doch der Ruhm strengerer Disziplin gehört den Truppen Eurer Majestät. Es ist leider wahr, daß diese einem großen Theil meiner Truppen in letzter Zeit sehr gefehlt hat.

5. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 82

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
600 000 Mann, darunter 20 000 Preußen unter dem General 9)orf, brach er im Jahre 1812 dahin auf. Preußen wurde gezwungen, der ungeheuren Armee den Durchzug zu gestatten, und das Land hatte abermals viel zu leiden durch die Einquartierungen und namentlich durch die frechen Räubereien der fremden Eroberer. Ungehindert überschritt Napoleon die russische Grenze. Das Heer der Russen zog sich fechtend zurück. Nach zwei blutigen Schlachten, die unentschieden blieben, zog Napoleon in die russische Hauptstadt Moskau ein. Hier gedachte er mit seiner Armee den Winter zu verbringen. Aber die ganze Stadt war menschenleer. In der Nacht brach an verschiedenen Stellen Feuer aus. Man wollte löschen, aber die Russen hatten alle Löschgeräte weggeschafft. Napoleon mußte die Stadt verlassen. Er bot dem Kaiser Alexander den Frieden an, aber dieser ließ erwidern, jetzt ginge der Krieg erst recht an. Da trat Napoleon den Rückzug an. Weil aber die Franzosen auf ihrem Heereszuge die ganze Gegend ausgeraubt und die Städte und Dörfer niedergebrannt hatten, so entstand in ihrem Heere eine entsetzliche Hungersnot. Dazu trat der Winter ungewöhnlich früh und mit heftiger Strenge ein. So kamen Tausende um vor Hunger und Kälte, und Tausende fielen durch die Lanzen der Kosaken, welche den Zug unaufhörlich umschwärmten. Als die Franzosen an die hoch-geschwollene Beresina kamen, ließ Napoleon zwei Brücken über den Strom schlagen. Die eine brach unter der Last ein, weil alles vorwärts drängte, die andere ließ Napoleon abbrechen, ehe alle hinüber waren, damit die Russen nicht nachfolgen könnten. So kam eine zahllose Menge in den kalten Fluten um. Tausende wurden von den Kugeln der Russen hingestreckt. — General Aork und seine 20000 Preußen hatten sich nur mit heimlichem Ingrimm an Napoleon angeschlossen. Beim Rückzüge trennte er sich von den Franzosen und schloß mit den Russen einen Waffenstillstand. Dem Könige schrieb er: „Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte." — Napoleon verließ die Trümmer seines Heeres und eilte verkleidet in einem Schlitten nach Paris, um ein neues Heer zu sammeln. Gegen Ende des Jahres kamen die Reste der großen Armee in den ostpreußischen Grenzstädten an und zwar in dem jämmerlichsten Aufzuge; die Gesichter waren von Hunger und Kälte entstellt, viele hatten erfrorene Gliedmaßen, und alle waren notdürftig in Lumpen gehüllt. Nur der zwanzigste Teil des stolzen Heeres kehrte zurück; die übrigen hatten ihr Grab in den öden Steppen Rußlands gefunden. Wodurch ging die große Armee zu Grunde?

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 311

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
51. Der große deutsche Vrieg von 1866. 311 Glatz her durch tiefe Hohlwege und Schluchten in Böhmen eingerückt, und der tapfere General von Steinmetz hatte bei Nachod und Skalitz herrliche Siege über die Österreicher erfochten; der General von Bonin war freilich bei Trau- ten au von Gablenz zurückgedrängt, aber schon am folgenden Tage ward Gablenz bei demselben Orte von den Garderegimentern unter dem Prinzen August vou Württemberg vollständig geschlagen. Die beiden Abteilungen der zweiten Armee konnten sich nun vereinigen, und da Prinz Friedrich Karl jetzt auch die sogenannte eiserne Brigade bei Münchengrätz vernichtete und den glänzenden Sieg über die vereinigten Österreicher und Sachsen bei Gitschin errang, so war Benedek außer stände, die Vereinigung des gesamten preußischen Heeres noch länger zu hindern: er mußte sich zurückziehen, um seine Vorbe- reitungen für die Hauptentscheidungsschlacht zu treffen. 5. Sobald die Kunde von diesen glänzenden Waffeuersolgen sich verbreitet hatte, ertönte in ganz Preußen ein unbeschreiblicher Jubel: so wunderbare Siege hatte niemand zu hoffen gewagt. König Wilhelm eilte aber jetzt trotz seiner siebenzig Jahre nach Böhmen, um für die bevorstehende Hauptschlacht selbst den Oberbefehl zu übernehmen. Am 2. Juli traf er in Gitschin ein; in seinem Gefolge befanden sich Graf Bismarck, General von Moltke und der Kriegsminister von Roon. Benedek hatte eine äußerst feste Stellung auf den Hügeln eingenommen, die sich südöstlich von Sadowa, jenseit des Baches Bistritz, bis in die Nähe der Elbfestung Königgrätz hinziehen; auf eine Linie von etiva 2 Bteilen Aus- dehnung hatte er seine gesamte Macht, ungefähr 250 000 Mann, zusammen- gezogen. In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli empfing der König die sichere Nachricht, daß Benedek einen Angriff auf die erste Armee unternehmen wolle. Er hätte seinen durch die Schlachten und die Märsche erschöpften Truppen gern einige Rasttage gegönnt, aber nun galt es, dem Feinde zuvorzukouimen. Prüiz Friedrich Karl, der den Österreichern zunächst stand, sollte frühmorgens den ersten Angriff machen; General Herwarth sollte den Feind an seinem linken Flügel packen, wo die Sachsen standen; der Kronprinz aber, dessen Truppen fast einen ganzen Tagemarsch entfernt lagen, sollte schließlich von Osten her eingreifen und wo möglich die Entscheidung bringen. Der verhängnisvolle Tag brach an: dunkle Wolken bedeckten den Himmel, den ganzen Tag hielt ein starker Regen an, der die Wege fast bodenlos machte. 11m 7 Uhr fiel von Sadowa her der erste Kanonenschuß, und der große Kampf begann. Der König selbst übernahm die Oberleitung der Schlacht. Ruhig und majestätisch saß er hoch zu Rosse; der Anblick dieser Heldengestalt erfüllte die Seinigen mit Begeisterung. Auf der ganzen Linie tobte die Schlacht, am blutigsten vor Sadowa und den: dichten Gehölz, aus dem ein furchtbares Geschützfeuer die anstürmenden Preußen empfing. Diese nahmen eine Höhe nach der andern, aber um Mittag stand die Schlacht: vorwärts konnten die Preußen nicht weiter, rückwärts woll- ten sie nicht. Sehnsuchtsvoll schauten sie alle nach der linken Seite hin, woher der Kronprinz kommen sollte. Da zeigten sich endlich um 1 Uhr weit links hinter den Anhöhen aufschießende Rauchwölkchen! „Der Kronprinz, der Kron- prinz, er ist es!" so lief es von Mund zu Mund, und neuer Mut und neue Kraft durchströmte die ermatteten Preußen.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 80

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
145. Soldatengeschichten. 80 3- Die erste Fahne. Vor Nachod, am 27. Juni 1866, wurde die erste Fahne erbeutet. Bei dem Flankenangriff auf die österreichischen Küras- siere sah der Dragoner-Lieutenant von Raven plötzlich die feindliche Stan- darte vor sich. Sofort warf er sich mit einigen seiner Reiter ans deren Träger, der sich mit äußerster Entschlossenheit verteidigte. Aber der preußische Offizier läßt nicht ab; den Säbel in der Faust, ringt er mit dem tapferen Gegner, bis es ihm endlich gelingt, diesen vom Pferde zu stoßen und ihm das teure Kleinod zu entreißen. Dem Dragoner-Lieutenant v. Raven war es darum auch vergönnt, die Siegesbeute von Nachod in Berlin abzuliefern. Ans den Händen der Königin empfing der Tapfere einen Lorbeerkranz. 4. Ein Braver unterm nsern Gegnern. Ein schwerverwundeter österreichischer Fähnrich bleibt bei Königgrätz (3. Juli 1866) am Rande einer Pfütze liegen. Nach dem Gefecht bemühen sich die preußischen Kranken- träger, ihn auf einen Wagen zu heben, um ihn ins Lazarett zu fahren. Er aber bittet und fleht, man möge ihn liegen lassen; durch das Wasser könne er seine Wunde kühlen. Sie gehen weiter. Ans der Rückkehr wenden sie sich noch einmal zu dem Fähnrich; — er ist bereits verschieden. Sie heben die Leiche auf und finden unter ihr — die Fahne, die der brave Soldat mit seinem Leibe gedeckt hat. 5. Ein kühner Ritt. Bei Gitschin (29. Juni 1866) war die zweite Schwadron der Blücherschen Husaren stundenlang voll dem feindlichen Kartätschenfeuer belästigt worden. Da reißt endlich dem Sergeanten Fischer die Geduld. Mit vier unverzagten Reitern macht er einen verwegenen An- griff auf den Feind, der solche Kühnheit nicht zu fassen vermag und hinter den fünfen noch viele andere Husaren vermutet. Mittlerweile treiben die Reiter ganze Scharen von Österreichern in die Flucht; ihrer 350 bitten um Pardon und werden von dem Sergeanten gefangen genommen. Hohes Lob wurde den Tapfern zil teil; die noch lebende Tochter des Fürsten Blücher, von dem das Regiment seinen Namen trägt, beschenkte sie reichlich. • 6. Aus der Schlacht von Langensalza am 27. Juni 1866. Das hannoversche Heer hatte mit überlegenen Streitkräften die Preußen zurückgedrängt: von beiden Seiten war mit heldenmütiger Tapferkeit gekämpft worden, aber leider! war dies eine Schlacht zwischen deutschen Brüdern, die so oft früher miteinander verbündet gekämpft hatten. Unter den zuriick- weichenden Preußen war ein nur noch 600 Mann starkes Bataillon schlesi- scher Grenadiere Nr. 11. Ihr Führer Oberstlieutenant des Barres läßt Halt machen und ein Viereck bilden. Da erhebt sich plötzlich eine leichte Staubwolke, und man sieht einen hannoverschen Offizier heransprengen. Er schwingt den Säbel, an dessen Spitze ein weißes Tuch befestigt ist. Offiziere und Soldaten richten ihr An- gesicht auf den Führer; dieser lächelt. — Der Hannoveraner hält vor der Front. „Herr Kamerad", ruft er, „vermeidm Sie unnützes Blutvergießen. Ihre Leute haben sich tapfer geschlagen. Ergeben Sie sich. Im Namen meines Generals bitte ich um Ihren Degen." Jetzt furcht sich manche Stirn der Grenadiere. Was wird der Führer antworten? — Dieser hat still zugehört; mit ruhigem Tone antwortet er: „Meinen Degen? Bitte, Herr Kamerad, den

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 289

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
36. Aus dem siebenjährigen Kriege. 289 Ein erhebender Augenblick, bei dunkler Nacht, unter Tausenden von Leichen! Das ganze preußische Volk nahm bald an der schönen Siegesfrende teil und stimmte begeistert gleichen Lobgesang an. Zugleich sang man: „Es lebe durch des Höchsten Gnade der König, der uns schützen kann, so schlägt er mit der Wachtparade noch einmal achtziglausend Mann." Hahn. 4. Hochkirch. Es war am 13. Oktober 1758 in der Nacht, als alle Kolonnen der österreichischen Armee ihr Lager verließen, um die Preußen zu überfallen. Es befanden sich bei dem Vortrabe freiwillige Grenadiere, die hinter den Kürassieren aufsaßen, vor dem preußischen Lager aber von den Pferden sprangen, sich in Haufen formierten und so vorwärts drangen. Die Zelte blie- den im österreichischen Lager stehen, und die gewöhnlichen Wachtfeuer wurden sorgfältig unterhalten. Eine Menge Arbeiter mußten die ganze Nacht Bäume zu einem Verhau fällen, wobei sie sangen und einander zuriefen. Durch dieses Getöse wollten sie die preußischen Vorposten hindern, den Marsch der Truppen wahrzunehmen. Die wachsamen preußischen Husaren aber entdeckten doch die Bewegung des Feindes und gaben dem Könige sogleich Nachricht davon. An- fangs bezweifelte er die Bewegung selbst; da aber wiederholte Berichte solche bestätigten, so vermutete er eine andere Ursache derselben, nur keinen förmlichen Angriff. Seydlitz und Zielen befanden sich eben beim Könige und erschöpften ihre Beredsamkeit, seine Zweifel in diesen bedenklichen Augenblicken zu bekämpfen; sie brachten es auch dahin, daß Befehle an einige Brigaden geschickt wurden, aufzustehen, wobei mehrere Regimenter Kavallerie ihre Pferde satteln mußten. Dieser Befehl wurde aber gegen Morgen wieder aufgehoben, und der jetzt unbe- sorgte Soldat überließ sich dem Schlafe ohne alles Bedenken. Der Tag war noch nicht angebrochen, und es schlug int Dorfe Hochkirch 5 Uhr, als der Feind vor dem Lager erschien. Es kamen ganze Haufen auserwählter Soldaten zu den preußischen Vorposten und meldeten sich als Überläufer. Ihre Anzahl wuchs so schnell und stark, daß sie bald Vorposten und Feldwachen überwältigen konnten. Die österreichische Armee rückte kolonnenweise von allen Seiten in das preußische Lager ein. Viele Regimenter der königlichen Armee wurden erst durch ihre eigenen Kanonenkugeln vom Schlafe aufgeschreckt; denn die anrückenden Feinde, die großenteils ihr Geschütz zurückgelassen hatten, fanden aus den schnell eroberten Feldwachen und Batterieen Kanonen und Munition, und mit diesen feuerten sie ins Lager der Preußen. Nie fand sich ein Heer braver Soldaten in einer so schrecklichen Lage, wie die unter dem Schutze Friedrichs sorglos schlafenden Preußen, die nun auf einmal im Innersten ihres Lagers von einem mächtigen Feinde angegriffen und durch Feuer und Stahl zum Todesschlafe geweckt wurden. Es war Nacht, und die Verwirrung über allen Ausdruck. Welch ein Anblick für die Krieger! Die Österreicher, gleichsam aus der Erde hervorgestiegen, mitten unter den Fahnen der Preußen, im Heiligtume ihres Lagers! Viele Hunderte wurden in ihren Zelten erwürgt, noch ehe sie die Augen öffnen konnten; andere liefen halb nackt zu ihren Waffen. Die wenigsten konnten sich ihrer eigenen bemächtigen; ein jeder ergriff das Gewehr, das ihm zuerst in die Hand fiel, und floh damit in Vaterländisches Lesebuch. 19

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 282

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
282 36. Aus dem siebenjährigen Kriege. Stellung erwartete. Friedrich rückte nun weiter auf der Straße gegen Kollin vor, um den Punkt ausfindig zu machen, wo der Feind anzugreifen wäre. Um 10 Uhr erreichte man ein auf der Straße gelegenes Wirtshaus, bessert obere Fenster einen vollkommenen Überblick über die Stellung der Österreicher verstatteten. Hier entwarf Friedrich den Plan zur Schlacht. Der linke Flügel der Feinde war durch tiefe Abhänge geschützt, auch das Mitteltreffen schien dem Angriff bedeutende Schwierigkeiten entgegenzustellen; der rechte Flügel aberschien durch kein Hindernis des Bodens verteidigt. Auf diese Stelle beschloß Friedrich alle Kräfte zu konzentrieren; der Feind sollte hier umgangen und dann mit voller Macht von der Seite angefallen werden. Bis Mittag ließ Friedrich feine Truppen, die durch die Hitze des Tages und den Marsch schon angegriffen waren, rasten; dann gab er das Zeichen zum Aufbruch. Aber der österreichische Feldherr bemerkte die Absicht Friedrichs und bemühte sich, feinen schwachen rechten Flügel zu verstärken. Der Vortrab der Preußen begann den Kampf. Die Zietenschen Husaren und die Grenadiere, die den Vortrab ausmachten, fielen dem Feind in die Seite und gewannen ihm, trotz der heftigsten Gegenwehr, bedeutende Vorteile ab. Aber plötzlich änderte Friedrich selbst den Plan. Er befahl, daß die Infanterie des linken Flügels gerade von vorn den feindlichen Reihen entgegenrücken solle. Prinz Moritz von Dessau, der das Haupttreffen kommandierte, suchte ihn auf die Gefahr, der man sich aussetze, aufmerksam zu machen. Der König blieb bei feinem Befehl; aber der Prinz wiederholte seine Einwendungen und sagte end- lich: ohne seine Pflicht zu verletzen und ohne die schwerste Verantwortung auf sich zu laden, könne er diesem Befehl nicht genügen. Dieser Widerspruch reizte den Zorn des Königs; mit entblößtem Degen ritt er auf den Prinzen zu und fragte ihn mit drohender Stimme, ob er gehorchen wolle oder nicht? Der Prinz fügte sich, und seine Regimenter rückten gegen den Feind. Und es schien, als hätte der König dem Heldenmut seiner Krieger nicht zuviel zugemutet. Sie drangen, trotz des schmetternden Geschützfeuers, gegen die Reihen der Österreicher empor, sie vereinigten sich mit den Regimentern des Vortrabes und warfen mit diesen vereint eine furchtbare feindliche Batterie. Der rechte Flügel des Feindes wankte, der Sieg schien sich auf die Seite der Preußen zu neigen; schon ließ Daun auf einem mit Bleistift geschriebenen Zet- tel den Befehl zum Rückzüge durch seine Armee laufen. Doch einer von seinen Oberoffizieren bemerkte zur rechten Zeit, daß die Schlacht sich wiederum gün- stiger gestalte, und hielt den Zettel an. Denn jetzt hatte sich das Mitteltressen der Preußen, durch einen allzu heftigen General geführt, verleiten lassen, gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs teil an der Schlacht zu nehmen. Es rückte gegen ein Dorf vor, das von Kroaten besetzt war, trieb diese hinaus und versuchte nun gegen die Österreicher emporzustürmen. Aber auf dem abhängigen Boden, der mit glattem, ausgedörrtem Grase bedeckt war, ver- sagte jeder Tritt, und von dem Berge herab sprühte ihnen ein fürchterlicher Kartätschenregen entgegen. Reihenweise wurden hier die tapferen Preußen hingestreckt. Durch dies uuzeitige Unternehmen war den Regimentern des linken Flügels und dem Vortrab der Preußen die nächste nötige Unterstützung geraubt.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 322

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
322 53. Das Gottesgericht in Frankreich unter Trommelschlag, ohne daß von unserer Seite ein Schuß fiel, einen Abschnitt nach dem andern und warf auch auf diesem Flügel den Feind in die Festung zurück. Bis 10 Uhr abends behaupteten alle preußischen Abteilungen das Schlacht- feld, dann zogen sie, ohne vom Gegner belästigt zu werden, in ihre Biwachten. Diesem erfolgreichen Angriff war es zu verdanken, daß Bazaine erst am 15. August nach Westen abziehen und auch jetzt noch sein erschüttertes Heer nur langsam vorwärts bringen konnte. So gelang es dem Prinzen Friedrich Karl, am Morgen des 16. August bei Mars la Tour und Viouville jetwa 2 Mei- len westlich von Metz) mit den Spitzen seines Heeres von Südosten her die Flanke des Feindes zu erreichen und ihn durch kühnen Angriff zum Stehen zu bringen. Zwar war es zunächst nur das dritte Armeeeorps (Brandenburger) unter General von Alvensleben, das an den Feind herankommen konnte, aber obwohl es drei französiche Armeeeorps und die Kaisergarden zu bekämpfen hatte (45 000 gegen 180 000), hielt es dennoch mit bewunderungswürdiger Tapferkeit, wenn auch unter schweren Verlusten, acht Stunden lang die feindliche Armee fest. Endlich um 41/2 Uhr nachmittags kam zur Unterstützung das 10. Armeeeorps (Hanno- veraner) heran; es hatte ohne Befehl, nur dem Kanonendonner folgend, seinen Marsch hierher gerichtet. Prinz Friedrich Karl übernahm jetzt selbst das Kommando, und nach blutigem Ringen, worin Infanterie, Kavallerie und Artil- lerie wetteiferten das Höchste zu leisten, gelang es der unwiderstehlichen preußi- schen Tapferkeit, die Hauptmasse der feindlichen Armee in der Richtung auf Metz zurückzudrängen. Unsere Truppen erbeuteten 2 Adler und 7 Geschütze und machten 2000 Gefangene, aber die Verluste an Toten und Verwundeten waren ans beiden Seiten ungeheuer groß, man schätzte sie ans je 16 000 Mann. Unsere Opfer waren also nicht minder schmerzlich, wie die des Feindes, aber Prinz Friedrich Karl hatte seinen Zweck erreicht und dem französischen Heer den geraden Weg nach Verdun und Chalons verlegt. Aber noch galt es den Entscheidungskampf zu bestehen. König Wilhelm erschien am 17. August selbst auf dem Schlachtfelde und benutzte diesen Tag, da der Feind nicht anzugreifen wagte, dazu, soviele Truppen wie nur irgend möglich heranzuziehen, um die Franzosen nochmals anzugreifen und völlig in Metz hineinzudrängen. Aber auch diese verwandten den Ruhetag, um steh in einer ansgesucht günstigen Stellung auf steilen Höhen möglichst stark zu ver- schanzen. — Als nun der Morgen des 18. August anbrach, kam es westlich von Metz bei Gravelotte zur blutigsten und grimmigsten Schlacht. König Wilhelm selbst führte den Oberbefehl. Von deutscher Seite kamen zunächst die Garde, die Sachsen und Hessen-Darmstädter und die Schleswig-Holsteiner ins Feuer, später die Westfalen und die Rheinländer, zuletzt auch die Pommern; auf feindlicher Seite stand die ganze Hauptarmee in fast unüberwindlichen, festungsähnlichen Stellungen. Unsere Heere stürmten mit der Front nach Deutsch- land, die Franzosen waren gegen Westen gerichtet. Lang und schwer wogte der Kampf an den verschiedenen Punkten. Am linken Flügel (am weitesten nörd- lich) kämpften die Sachsen und die Garde, namentlich um den steilen Hang des hoch oben liegenden Dorfes St. Privat, in dessen steinernen Häusern sieh der Feind unangreifbar wähnte; weiter südlich, um Verueville, die Schleswig- Holsteiner; ans dem rechten Flügel, bei Gravelotte, die Rheinländer und die
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