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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 1

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel. 9281640. Geschichte des brandenburgisch-preuischen Staates bis zum Regierungsantritt des Groen Kursrsten. Erster Zeitraum. 9381133. Die ltesten Bewohner und die Grndung der Nordmark. Die ltesten Bewohner. Die ltesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preuifche Staat aufgebaut hat. find die Lnderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Flugebiete der Havel und Spree, auerdem der nrdliche Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Nach den Mitteilungen des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns waren die ltesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nmlich die Sem-nonen, die einen Teil des groen Suevenstammes bildeten, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe innehatte. Den Semnonen gegenber und zwar an der unteren Elbe hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstmme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. ein-gewandert, haben nur kurze Zeit auf mrkifchem Boden geweilt. Die Semnonen fhrte der Strom der Vlkerwanderung (I. T. S. 197) nach Westen, wo sie unter anderen Stmmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder grndeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Oberitalien neue, schnell ausblhende Reiche. Are Menden. 1. Wohnsitze. In die freigewordenen Gebiete rckten von Osten her die slavischen Wenden (Venedi) ein, welche die wenigen zurck-gebliebenen Deutschen unterwarfen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 1

2. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 9 n. Chr. Barns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminins im Teuto-burger Walde vernichtet. 375 476 800 919 Einbruch der Hunnen in Europa. Germanische Vlker-Wanderung. Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien. Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien. Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verdnn 843, von Mersen 870). Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933). 955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn auf dem Sechfelde (unweit Augsburg). 962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 1099 Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem. Zeittafel A. B.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 5

1868 - München : Lindauer
der Agilolfinger in 33ajoarten. 5 Mönch ans dem oströmischeu Kaiserthum, wanderte 452 in das Ufer-Norikum ein und gründete bei Fabiana, einer Stadt zwischen dem heutigen Tultt und Kahlenberge tu Unterösterreich, ein Kloster, von wo aus er längs der Donau auswärts nach Lorch, Paffau, Künzing und auch in das Alpenland nach Salz- burg und Küchel wanderte, theils um das Christenthilm weiter zu verbreiten, theils um das Vorgefundene ztt erhalten und zu befestigen. Gleichzeitig mit Severin wirkte in Lorch eilt Bischof Constantiuö, der mit seiner Gemeinde unter Führung Severins nach Fabiana zog und nach dem Tode des Severin für die be- drängten römischen Unterthaneit dieser Gegcttd die einzige Stütze wurde. § 5. Kaum waren die Römer aus Vindelizien littb Norikum gewichen, so drangen (454 — 488) mehrere deutsche Völkerhaufen, als Markomaitnen, Quadcn (ein Zweig des sucvischen Stammes) und Gothen (hauptsächlich Rugier, Heruler, Schyren, Turcilinger oder Turilinger) ans ihren bisherigeit Sitzen jenseits der mittleren Donau (Böhmen, Mähren, dem westlichen und nördlichen Ungarn) in das heutige Oesterreich vor und nahmen entweder deshalb, weil ihre Mehrzahl aus dem Lande der Marko- mannen kam, dessen Bewohner noch immer von den Bojern her Bämih hießen, oder weil ihre neue Heimath in älterer Zeit bo fische Gefilde waren, bcu gemeinschaftlichen Namen Bojoa- rier, Bajoaricr, Bajuarier, auch Bajuwarier an als die Baren oder Waren, d. i. Mannen, Schirmer, Wehrer und Inhaber des ehedem von Bojern bewohnten Landes H. Zu den wichtigsten Punkten, welche der junge B ajo aren st a a t in sich faßte, zählte Reginisburg (Regenöburg), Pass au und Lorch. Hierinlorch, aus welchem 452 derbischos Constantius mit feiner ganzen Gemeinde ausgezogen und nach Fabiana übergesiedelt war, traf nach dem Tode des Bischofes Constan- tius (f 487) der Bischof Mamertinuö, früher Tribun zu Fabiana, ein und führte dem Christenthum in und um Lorch viele neue Bekenner zu. Nach dem Tode des M am er t in ns (4 um 520) blieb das Lorch er Bist hum verwaist, bis der hl. Rupert, seit 536 Bischof von Worms, auf Betrieb des austrasischen Königs Thevdebert I (534 — 548) um das Jahr

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1868 - München : Lindauer
6 Die Süd-Donauländer v. d. Herrsch, d. Agilolf. iu Bajoariern. 540 in diese Gegend kam, um für die Erhaltung des hier noch bestehenden Christenthums zu wirken. Rupert, dem Lorch unter bcu angetroffenen Verhältnissen für einen Bischofssitz nicht mehr geeignet erschien, suchte mib erhielt von dem austrasischen 'Könige die Erlaubniß, den Sitz des Bisthnms Lorch zu verlegen und den hiefür geeignetsten Ort ansznsnchen. Auf seiner zu diesem Zwecke unternommenen Wanderung gelangte er die Donau abwärts bis an die Grenze des unteren Pannoniens, ging voie da wieder zurück über Lorch in diewildniß des Wall er se es (ein kleiner See am rechten Ufer der Salzach, unweit Salzburg), wo er dem hl. Petrus zu Ehren ein Kirchlein, Seekirchen, er- baute. Doch schlug er nicht hier, sondern auf den nahen Ruinen der einst (475) von den Herulern und Rugiern zerstörten Römer- stadt Juvavia bcu Sitz des Lorch er Bisthnms auf und gab so dem jetzigen Erzbisthume Salzburg den Ursprung. Nachdem er ans Franken zwölf fromme Männer als Gehilfen beigezogen, baute er am Fuße des Berges H, ans dem heutigen Tags ein umfangreiches Schloß steht, zu Ehren des hl. Petrus eine Kirche und ein Kloster für Männer, auf dem Berge selbst aber ein Frauenkloster, dem er seine Nichte Ehrentrude als erste Vor- steherin gab. Ob der hl. Rupert dem Bisthume Salzburg bis zu seinem Lebensende vorgestanden habe, ist ungewiß, die mehreren Gründe sprechen dafür, daß er sein Leben (um 550) zu Worms beschlossen habe. Zweiter Zeitraum. Bcijoarien unter den Agilolsingern *) (554_788). § 6. So lange die Longobarden, welche sich (in den Jahren 525 itub 548) von ihren Wohnsitzen an dem linken Ufer der *) Die Herzöge Bajoariens Garibald I 554—595. Tassilo I 595—610. Garibald Ii 610—640. Theodo I 640—652? Hugobert 652? — 680. Theodo 11 680—717. aus dem agilolfingischen Hause sind: Theodoald 702—712(713?), Thco- dcbert 702—724, Grimoald 702—725. Hu gib er t 725—737. Odilo 737—748. Tassilo Ii 748-788.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 7

1868 - München : Lindauer
7 Bajoarien unter bcu Agilolsingern. mittleren Donau uach Panuonieu ausgebreitet hatten, die östlichen Nachbarn der Bajoarier blieben, drohte diesen von Ofteit her keine Gefahr; als aber die Longobarden nach dem Sturze der ostgoth- ischen Herrschaft in Italien (554) ans die Einladung des byzan- tinischen Feldherrn Narses (568) nach Italien anfbrachen und das von ihnen geräumte Pannonien ihren bisherigen Bundes- genossen, den Avaren^), verließen, drängten diese in Vereinig- ung mit Slaven- oder Wendenvölkern (Karantanen) iln- anfhörlich ans die Bajoarier, bis diese das Land östlich von der Enns räumten und, in westlicher und südwestlicher Richtung vorgehend, in jene Gefilde einrückten, welche nachmals und noch heute im eigentlichsten Sinne Bayern heißen und nördlich von der Donau, östlich von der Enns, südlich vom Noeins (Noßbach oberhalb Trient), westlich vom Lech begrenzt sind. Was sich ans dieser Strecke an Bojern noch vorfand, verschmolz mit den eingewanderten Bajoariern allmählig zu einem Volke, die zurückgebliebenen römischen Unterthanen dagegen wurden tribut- pflichtig gemacht und Römlinge (Romanisci, Romanenses), Wallen, Walchen oder Wälsche genannt, welch' letztere Namen noch in Waller stein, Wallersee, Traunwalchen, Straß- walch en, Seewalchen fortleben. In dem neuen Vaterlande hatten die Bajoarier nach drei Seiten hin Nachbarn germanischer Abkunft, denn im Süden saßen die Longobarden, im Westen die Alemannen oder Schwaben, im Norden die Thüringer. Im Osten saßen die hunnischen Avaren, und im Südosten (in Kärnthen und Steyermark) die unter dem bestimmten Namen Karantanen geschaarten Slaven. In Folge der Abhängigkeit, in welcher sich die westlichen und nördlichen Nachbarn der Bajoarier von den Franken7) befanden (die Alemannen seit dem Siege Chlodwigs bei Zülpich im Kölnischen 496, die Thüringer seit dem Siege Theoderichs oder Theuderichs 530), geriethen die Bajoarier ans zwei Seiten mit dem mäch- tigen Frankenreich in Berührung, und bald in Abhängigkeit, welche jedoch anfänglich nur darin bestand, daß die Bajoarier sich verpflichten mußten, ans ihrer Seite das Frankenreich zu schützen, mit ihren Nachbarn, den Avaren, Karantanen und Longobarden,

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 440

1868 - München : Lindauer
Zum cr/icn Zeitraum gehörig von Ziffer 1—5 incl. 1. Bei den Alten führte die Gegend südlich von der mittleren und unteren Donau die Namen Binde lizien, Raetien, Norikum und Pannonien. Vindelizien hieß das Land vom Bodensee, von der Wertach und dem untern Lech bis zum Inn; vom Inn bis zum Kahlenberge bei Wien und von der Donau bis zum Kraiugebirge erstreckte sich Norikum, welches seit Hadrian in ein Ufer-Norikum (heutiges Ober- und Uuteröstcr- rcich) pnd in ein Binnen - Norikum (heutiges Steyermark und Kärnthen) abgetheilt wurde. Pannonien wurde die Strecke vom Kahleubcrge bis an den Einfluß der Save in die Donau genannt; was südlich von Vindelizien zwischen den Duellen des Rheins und Norikum bis an die Grenze Italiens reichte, hieß Rätien. Nach den Zeiten Hadrians hieß Vindelizien das zweite Rätien. 2. Daß die Bojer aus Gallien gekommen seien, ist ebenso wenig nach- weisbar, wie dies, daß die Bojer eine keltische Völkerherrschaft gewesen, die in Gallien ihren Ursih hatte. Darf aus dem historisch beglaubigten Zusammen- leben der bojischen Ueberreste in den oberen Donau- und Alpengegenden mit den um die Mitte des sechsten Jahrhunderts nach Christus ebendahin eingewanderten Bajoariern germanischer Zunge geschlossen werden, daß sich in der Sprache und Schrift der heutigen Bayern die der alten Bojer einigermaßen erhalten habe, dann läßt die auffallende Aehnlichkeit der süddeutschen Sprache mit der griechischen verniuthen, daß die Bojer vor ihrem Zusammentreffen mit den Kelten an der Donau (um 590 v. Ehr.) in einer Gegend Asiens, ver- muthlich in Armenien, seßhaft gewesen und ihrer Abstammung nach den Griechen weit näher gestanden seien, als den Kelten. Uebereinstimmend damit sagen schon die Non. hist, monaster. Tegernsee illustrantia ap. Bern. Pez Thes. Anect. noviss. Tom. Iii. pag. 493: — Noricorum, ut dixi, in ultimo Oriente circa Armeniern vel Indiam usque hodie manet origo, quod plene omnibus notum a probatissimis etiam nuper accepimus, qui peregrinati illuc Bawarizantes audierant. Daß Armenien die Hei- math der Bojer sei, behaupten auch Vitus Arnpeckh in seinem Obren. Bajoar., Bernhardus Xoricus ap. Hier. Pez scr. rer. austr. T. I. p. 689, Andreas, Presbyter Batisbon. in Joan. Boecleri Volum, rer. Germ., Vincenz von Pallhausen in seiner Schrift: Garibald, erster König Bajoaricns (München 1810) in den Belegen S. 175 n. 86, wo auf die Worte in einem Briefe des Themistokles Bezug genommen wird: In navali pugna contra Xerxem Boji praeclare et fortiter dimicarunt, end- lich Felix Joseph Lipowsky in den Urgeschichten von München (München 1815) Ii in der Vorrede S. 5 und 6. 3. Böhmen oder Beheim ist das Bojohemum des Vellejus, das Boihe- mum des Tacitus, das Bovi'ca/uov des Strabo, die Heimath der Baco/üifxai

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 441

1868 - München : Lindauer
1 Beilagen zum zweiten Zeitraum. 441 des Ptolomäus. Der letztere Name wurde späterhin abgekürzt in Lasas oder Laia. Der Uebergang des in dem Namen Boiollemum vorkommcnden oi (oj) in ai und dann in e oder ao (Bämi-Beheim) kommt auch in dem Flußnamen Moiu, Mohin oder Mogiu, d. i. Main, lat. Noenus, vor. 4. Man findet: Bojoarii, Bojovarii, Bajoarii, Baioarii, Bajovarii, Baiovarii, Bauuarii, Bavvoarii, Bavari, woraus Bayer geworden i|t, und außer diesen findet sich noch: Bagoarii, 'althochd. Baigira, Bai gira; mittelhochd. Beier, Beiger; neuhochd. Silier und Bayer. Die Endung uarii oder varii kommt auch in Chattuarii aus Chatti, beit Chatten, in Angrivarii aus Angri, den Engern, in Bipuarii, den Uferfranken und bei andern Stämmenuameu vor. Die in der neuesten Zeit ausgesprochene Ber- muthung, daß die Bajoarier kein Mischvolk, sondern Abkömmlinge der Bai- carier seien, die ehedem in Basars an der oberen Elbe gegen Dacien zu gewohnt hätten, entbehrt bis jetzt der zureichenden Begründung.^ 5. Der Berg, auf welchem gegenwärtig das Schloß „Hohen-Salzburg" steht, hieß vormals der „Schloßberg", später der „Nonnenberg"; die Fort- setzung des „Nonnenbergs" gegen das Kloster St. Peter hin führt den Namen „Mönchsberg". Zum zweiten Zeitraum gehörig non Ziffer 6-20 incl. 6. Die Avaren waren ein wildes Reitervolk hunnischen Ursprungs, das von der Wolga und dem Ural her gekommen war. 7. Unter dem Namen „Franken" erschienen ursprünglich zu beideu Seiten des Niederrheins mehrere deutsche Volksstämme, unter denen sich die Salier an der Assel in den Niederlanden und die Repuarier an den Ufern des Niederrheins besonders hervorthaten. Nachdem der weströmische Kaiser Houorius die Legionen vom Rheine zur Beschützung Italiens ab- gerufen hatte, breiteten sich die Franken im nördlichen Gallien weiter aus, griffen sodann unter ihrem zwanzigjährigen Könige Chlodwig aus dem Hause der Merovinger die letzten Ueberresto der römischen Herrschaft in Gallien an und besiegten den römischen Feldherrn Syagrius bei Sois so ns (486). 8. Daß Garibald ein Frauke gewesen, kann aus der Stelle des Banlus viaoonus l. I. e. 21, wo gesagt wird, daß Chlotar die Waldrade uni ex suis, qui dice batur Garibald, zur Ehe gegeben, nicht gefolgert wer- den, denn die Worte uni ex suis sagen weiter nichts, als daß Garibald ein dem Chlotar alliirter Heerführer gewesen sei. Die angesehensten Forscher nennen Garibald einen Agilolsinger, und leiten dieses Geschlecht so ab, wie die auf Seite 442 angebrachte genealogische Tafel zeigt. 9. Die Longobardischen Könige zur Zeit Garibalds I und seines Nach- folgers Tassilo I: * * * Wacho, der neuntes?) König der Longobarden. Waldrade; 1. Gemahl: der Frankenkönig Theodoald; 2. Gemahl.: Garibald, Herzog von Bajoarien. Audoin, der zehnte König der Longobarden. Alboin, der eilfte König der Longobarden, ch 574. 1. Geniahlin: Klotsinde, d. fr. Königs Chlotar I Tochter. 2. Gemahlin: Rosa- munde, des Gcpiden- königs Kunimund Tochter. Kleph (Klcpho, Cleve), der z w ö lfte König der Longo- barden (574—575); Geniahlin: Messona. Autharis, der dreizehnte König der Longobarden (585— 591); Gemahlin: Thcodelinde, des baj. Herzogs Garibald I Tochter. Diese vermählte sich nach Autharis Tode mit Agilulf, Herzog von Turin, der den longobardischen Thron von 591—616 inue hatte.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 1

1868 - München : Lindauer
Erster Zeitraum. Die 5üe>-Donaulander seit der Aiederlastnng von Bojern bis zur Herrschaft der Agilolsinger in Bajoarien (590 vor Chr.— 554 nach Chr.). § 1. Die älteste Geschichte des Volkes, dem man unter den geachteten Namen „B ojoari er, Bajoarier, Bajuarier, Bajuwarier, Bayern" begegnet, steht zu den Ereignissen in Beziehung, die sich Jahrhunderte vor nnb nach Christi Geburt in den Süd-Donauländern ch zngetragen haben. Die Hauptmasse dieser Länder, die Strecke zwischen dem Lech und der Raab, war zu zwei verschiedenen Zeitpunkten von Bojern'h besetzt worden, der westliche Thcil *) ungefähr um das Jahr 590 vor Christus, wo viele der Bojer, die gleichzeitig mit den aus Gallien ausgewanderten Kelten an der Donau cingetrosfen waren, un- verzüglich in dieses Gebiet einrückten, der östliche Thcil **) zwischen 189 und 183, kurz nach dem blutigen Zusammenstöße, bei welchem die Nachkommen der mit den Kelten nach Italien vorgedrungenen Bojcr voll bent römischen Feldherrn Scipio Nasica (191) besiegt und zur Rückwanderung in nordöstlicher Richtung gezwungen worden waren. *) Das alte Vindelizien und Nätien, die sich rechts der Donau von den Quellen des Rheins, dem Bodensee, der Wertach und dein untern Lech östlich hinab bis gmn mittleren und unteren Inn und bis zu den kärthuischeu und steyrischen Gebirgen erstreckten. **) Das alte Norikum und eintheil Pannoniens (jetztoesterreich, Steyermark, Kärnthen iuib ein Th eil Salzburgs, Krains und Ungarns), d. i. alles Land zwischen dem Inn und der Raab einerseits, der Donau unv dem Kraingebirge andererseits. Sattler, bayer. Geschichte 1

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 2

1868 - München : Lindauer
2 Die Süd-Donauländer vor der Herrschaft Die rasche Vermehrung der Bojer in dem Gebiete südlich der Donau und ihre steigende Macht rief in den Da eiern (Geten oder Gothen), welche östlich von der Naab wohnten, die Besorgniß wach, sie möchten eines Tages durch die Bojer, ihre Nachbarn im Westen, verdrängt werden. Daher rüsteten sie in aller Stille und versuchten im Jahre 45 vor Christus initcr ihrem Könige Boirebistas einen Stoß auf die Ostbojer. Diese hielten in Verbindung mit den ihnen verwandten £au = riskern unter Führung des Bojers Kritasiros eine Zeit lang Stand, wurden aber endlich auf empfindliche Weise geschlagen, und ihre Ländereien von der Raab bis zum Kahlenberge (rnon8 eetius) bei Wien in eine Wüste (vesorta Bojorum) ver- wandelt. Die wenigen Ostbojer, die dem Schwerte der Dacier nicht unterlegen waren, flüchteten zu den Westbojern in die oberen Donau- und Alp eng eg enden (Nätien und Vindeli- zien), geriethen aber hier, als Kaiser August ns im Jahre 16 vor Christus ganz Noricum durch seinen Feldherrn Publius Silus, und ein Jahr darauf Nätien und Vindelizien durch seine Stiefsöhne Drusus und Tiber ins erobern und zu Pro- vinzen seines Weltreiches machen ließ, unter die Botmäßigkeit der Römer. Fast gleichzeitig (12 oder 10 v. Chr.) erfuhren auch jene Bojer, die ungefähr seit dem Jahre 590 v. Chr. das Qnellgebiet der Elbe und Moldau (Bojohenmm, Heimat der Bojer, Böhmen) besetzt hielten, das Geschick ihrer Stammeö- genossen, indem sie von dem deutschen Volke der Markomannen besiegt und unterworfen wurden. Daß einige dieser Bojer zu den der Römerherrschaft dienst- baren Ueberresten der Bojer in den oberen Donau- und Alpcn- gcgenden gezogen seien, dafür mangeln historische Belege. § 2. Die Römer hatten auf den oben erwähnten Kriegs- zügen, die sie (16 und 15 v. Chr.) in die Süd-Donauländer unternommen, neben und unter den Bojern auch Rätier, Vindelizier und Noriker angetroffen, Völkerschwärme, die weder deutschen noch keltischen, sondern tuscischen Stammes, vcrmuthlich um 580 vor Chr. von den gallischen Kelten aus ihren Wohnsitzen in Italien nach Norden verdrängt worden

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1868 - München : Lindauer
4 Die Süd-Donaulander vor der Herrschaft allmählige Vorschicbung der Besatzungen gewonnenen Länder zwischen dem Oberrhein und der obern Donau zu behaupten, ward vom Kaiser Hadrian ein Grenzwall angelegt, welcher von Ps bring bei Kelheim (Eeiensmn) über Gunzen Hansen bis an den Neckar, Main und Rhein sich erstreckte und später allgemein die „Teufelsmauer" genannt wurde. Allein diese und andere Schntzanstalten hinderten weder den markomannisehen Krieg (167—180), noch die Einfälle der Alemannen (seit 213), 'und eben so wenig das Vordringen der Hunnen (375) und das der Westgothen unter Alarich (409). Am schrecklichsten aber wurden die römischen Provinzen durch die Züge der Hunnen unter Attila (451 und 452) verheert, den nur das Ansehen des Papstes Leo I, des Großen, von dem Zuge gegen Rom selbst abhielt. Als unmittelbar darauf deutsche Völkerschaften von Norden itnb Osten unwiderstehlich gegen Vindelizicn und Nori- knm, das nördliche Bollwerk des weströmischen Reiches, anstürm- ten, waren die Römer gezwungen, sich ans dieser Gegend ganz zurnckzuziehen, um ihre volle Wehrkraft für die Erhaltung ihres engeren Vaterlandes aufznbieten (454). § 4. Der größte und nachhaltigste Gewinn, den die Herr- schaft der Römer in bcn Süd-Donauländern für die Bewohner dieser Gegend mit sich gebracht hatte, war die frühzeitige Ein- führung des Ehristenthnms. Schon im Jahre 281 erlitt der heilige Maximilian, wie allgemein angenommen wird, zu Cilly im heutigen Steiermark bcn Martertod, und im Jahre 303 ließ der hl. Florian mit 40 seiner einstigen Kriegsgesährten zu Lorch, und die hl. Afra mit ihren Bcgleiterinen zu Augsburg das Leben für den christlichen Glauben. Bischöfe Norikums wohnten nach dem Zeugnisse des gleichzeitigen hl. Athanasius schon der Kirchcnver- sammlung zu Sardica in Mösien (347) bei; der hl. Valentin wirkte 448 zu Passatl, zog sich aber wegen des geringen Er- folges seiner aufopfernden Thätigkeit nach Tyrol zurück, wo er auch starb und zuerst in Mas es, dann in Trident beigesetzt winde, woher später Herzog Tassilo Ii seine Reliquien nach Passan bringen ließ; der hl. Severin, ein geborner Afrikaner,
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