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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

4. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 61

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 61 — Xxvi. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlärm widerhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemühte er sich redlich, alle eingerissenen Misstände Zn beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Günstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schöne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Meckleuburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen empor gearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Oesterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Marengo 1800 und zwang Oesterreich zum Frieden von Lüneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermnthe verletzte er vielfach den Frieden. Da schlossen England, Russland und Oesterreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den General Mack bei Ulm gefangen und besiegte Russland und Oesterreich in der Dreikaiserschlacht von Anst erli tz 1805. Oesterreich verlor im Frieden von Pressburg Venedig und Tyrol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So ruhmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem

5. Vaterländische Geschichte - S. 84

1907 - Danzig : Axt
— 84 — kannte, angedeihen. Gleich am Anfange seiner Regierung schaffte er die Besteuerung des Tabaks und Kaffees ab und erwarb sich dadurch viele Freunde. Einrichtungen im Innern. Das Schulwesen suchte der König zu heben, indem er viele Lehrerstellen durch Gehaltszulagen ausbesserte und zur Beaufsichtigung aller Uuterrichtsanstalten ein Ober-Schnlkollegium einrichtete. Da in jener Zeit unter vielen vornehmen Leuten die Sucht herrschte, auf dem Gebiete der Religion alles zu bestreiten, was mit der Vernunft nicht gefaßt werden konnte, so ließ der König den Geistlichen durch eine Verordnung einschärfen, in der Lehre nicht von dem kirchlichen Bekenntnis abzuweichen. Hierüber entstand eine große Aufregung der Gemüter, und man klagte über Glaubenstyrannei. — Friedrich Wilhelm ließ das herrliche Brandenburger Tor zu Berlin erbaueu, auf dessen Dachaufsatz die Gestalt einer Siegesgöttin gestellt ist, die auf einem Wagen steht und ein Viergespann lenkt. Außerdem gab er das unter seinem Vorgänger bearbeitete Gesetzbuch, das Allgemeine Landrecht, heraus. — Seine Gemahlin Friederike Luise war die Mutter Friedrich Wilhelms Iii. Krieg gegen Frankreich. In Frankreich brach (1789) eine Revolu timt aus, von der noch weiterhin ausführlicher die Rede sein wird. Um in jenem unruhigen Lande den Aufruhr zu dämpfen, verband sich Friedrich Wih Helm Ii. mit Österreich. Die Prenßen rückten unter dem Herzog von Braunschweig in die Campagne ein, wurden aber von bett Franzosen zurückgedrängt. Nachdem auch die Österreicher besiegt waren, verbanden sich fast alle Staaten Europas gegen Frankreich. Die Franzosen aber stellten zahlreiche Heere auf. Obgleich die Prenßen (1794) einen Sieg bei Kaiserslautern erfochten, wurden sie doch bald über den Rhein zurückgedrängt. Da Friedrich Wilhelm auch in einen Krieg mit Polen verwickelt war, so schloß er mit der französischen Republik den Frieden zu Basel (1795), durch welchen er seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer (Mörs, Gelbem, Cleve) an Frankreich abtrat. — Österreich führte beit Krieg gegen Frankreich weiter. Der französische General Bonaparte drang aber in Oberitalien ein, rückte nach Steiermark und bedrohte Wien. Da schloß Österreich (1797) mit Frankreich den Frieden zu Campo Forrnio*) und trat das linke Rheinufer von Basel bis Andernach an Frankreich ab. Zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Rußland und Prenßen nahmen eine abermalige Teilung des unruhigen Polenlandes vor. Preußen erhielt außer Danzig und Thorn beit größten Teil von Großpolen, und zwar die Woiwodschaften Gnefen, Posen ttttb Kalisch. Aus diesen brei Gebieten würde die Provinz Sübpreußen gebilbet. Der Kern bieses Laubes ist ungefähr die heutige Provinz Posen. Obgleich die Polen unter ihrem tapfern Felbhernt Kosciuszko sich zur Wehre fetzten, kam es boch 1795 zu einer brüteit Teilung ihres Laubes, bei welcher Preußen einen Laubes-teil links der Weichsel mit der Hauptstabt Warschau erhielt. Ansbach und Bayreuth. Mit dem letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth schloß der König einen Vertrag, nach welchem diese beiben Fürstentümer an Preußen abgetreten würden. Friedrich Wilhelms Ende. Trotzbent Friedrich der Große einen bedeutenden Staatsschatz hinterlassen hatte, war derselbe doch durch Friedrich Wilhelm Ii. erschöpft worden. Weil am Hofe ein sehr verschwenderisches Leben herrschte, so nahm die Genußsucht auch in anderen Kreisen überhand. Als der König starb, trat sein Sohn Friedrich Wilhelm Iii. die Regierung unter sehr schwierigen Verhältnissen an. *) Campo Formio — ein Schloß unweit Padua in Oberitalien.

6. Vaterländische Geschichte - S. 103

1907 - Danzig : Axt
— 103 — Schule und Kirche. Ende des Königs. Um die Volksbildung zu heben, wurde im ganzen Staate die allgemeine Schulpflicht eingeführt, und zur Ausbildung geeigneter Lehrer errichtete man Seminare. Zum Bau von Kirchen und Schulen erhielten die bedürftigen Gemeinden größere Summen. Am Ende seines Lebens konnte der König auf eine gesegnete Wirksamkeit zurückblicken. Als er 1840 starb, betrauerte das Volk ihn aufrichtig. Sein Testament enthält den Wahlspruch: „Meine Zeit in Unruhe, Meine Hoffnung in Gott." Das preußische Volk gab ihm den Beinamen: „Der Gerechte." Sein Denkmal. Im Lustgarten zu Berlin ist ihm von seinem Sohne, Kaiser Wilhelm I., ein Reiterstandbild errichtet, welches von dem Bildhauer Wol ff entworfen ist. Aber anch an anderen Orten Preußens sind diesem Könige Denkmäler gesetzt. 76. Entdeckungen und Erfindungen in der neuen Zeit. Die Dampfkraft. Wenn in einem zugedeckte» Gesäße das bartu befindliche Wasser focht, so steigen Dämpfe auf, heben den Deckel empor und schieben ihn weiter. Da die Wasserdämpfe sich ausdehnen und bei großer Hitze eine ungeheure Spannkraft haben, fo dachte mancher kluge Kopf darüber nach, wie diese Kraft zu benutzen sei. Der Professor Papin zu Marburg stellte (1690) Versuche mit einem unten geschlossenen Metallcylinder an', in welchen er etwas Wasser goß und darüber einen beweglichen Kolben stellte. Wurde das Wasser zum Siedeu gebracht, so entwickelten sich Dämpfe, deren Spannkraft den Kolben nach oben bewegte. Bei der Abkühlung des Cylinders verdichtete sich der Dampf wieder zu Wasser; unter dem gehobenen Kolben entstand ein fast luftleerer Raum, und durch den äußern Luftbruck bewegte sich der Kolben abwärts. Nach der abermaligen Erhitzung des Cylinbers stieg der Kolben wieder empor. Aus diese Weise wurde Papin der Erfinder der ersten Dampfmaschine und schlug vor, ähnliche Vorrichtungen in großem Maßstabe auszuführen und zum Treiben von Maschinen zu verwenden. Er selbst baute eilt Dampfboot, mit welchem er auf der Fulda fuhr. — James Watt [djems uott] in Schottland vervollkommnete (um 1770) die Dampfmaschine berartig, daß sie im wesentlichen die Gestalt erhielt, die sie noch heute hat. — Dem Amerikaner Fultou [föllt’nj gelang es (1807), mit Benutzung einer Wattfchen Maschine, ein Dampffchiff zu erbauen, mit dem man auf größeren und kleineren Gewässern fahren konnte. Fortan war es möglich, regelmäßige schnelle Fahrten zu unternehmen; denn die Dampfschiffe find nicht, wie die Segelschiffe vom Winde abhängig. — Dem Engländer Stephenfon gelang es (1812), die erste Lokomotive herzustellen, und später baute man in England Eisenbahnen. In Deutschland kam die erste Eisenbahn (1837) zwischen Leipzig und Dresden durch Lokomotiven in Betrieb. Zwar gab es schon früher (1835) eine Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth; dieselbe wurde aber ursprünglich nur mit Pferden betrieben. In Preußen eröffnete man (1838) die erste Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam. — Heute benutzt man die Dampfmaschine auch in Fabriken, Mühlen, bei der Landwirtschaft, in Druckereien usw. Anwendung der Elektrizität. Die beiden Gelehrten Ganß und Weber in Göttingen entdeckten (1833), daß bcr elektrische Funke, der blitzschnell einen Metalldraht burcheilt, zum Zeichengebeu verweubet tu erben kann. Der Amerikaner Morse erfand bald darauf, mit Hilfe eines Elektro-
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