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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 60

1889 - Danzig : Gruihn
Herrschern Deutschlands nachgeahmt, und es drangen bei uns franzsische Moden und Sitten ein. Franzsische Raubkriege. In dem westflischen Frieden hatte Deutschland bereits das schne Elsa an Frankreich abtreten mssen. Ludwig erklrte jedoch, da er mit den abgetretenen Lndern mich ein Recht auf diejenigen Gebiete er-halten habe, welche ehemals mit dem Elsa in irgend einem Verbnde gestanden htten. Er zog gegen Deutschland in den Krieg und verheerte besonders die schnen Rheingeqenden. Auch die freie Reichsstadt Straburg wurde gewaltsam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war snr Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: Wenn die Franzosen vor Straburg und die Trken vor Wien stnden, wrde ich zuerst dem bedrngten Straburg zu Hilfe eilen." Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Trken bedroht war, lie er sich diese Gewaltttigkeit Ludwigs gefallen. Fast die ganze Pfalz wurde verwstet und niedergebrannt: denn Ludwig Xiv. wollte nach seiner Aussage die stliche Grenze seines Reiches durch eiue Wste decken. Die franzsischen' Mordbrenner hausten so schrecklich, da es schien, als wre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar ' die geheiligten Grber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut und die silbernen Srge sowie andere Kostbarkeiten geraubt. 49. Die Trken vor Wien. 1683. Prinz Engen. Marsch der Trken ans Wien. Seitdem die Trken durch die Eroberung Konstantinopels (1453) im Sdosten Europas festen Fu gefat, bedrohten sie der zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhrlich. Doch die grte Gefahr erwuchs dem Vaterlaude, als der Grovezier Kara Mustapha mit seinen (200000) Streitern durch Ungarn geradesweges auf Wien zog. Kaiser Leo-pold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber Graf von Starhemberg traf zu Wien groe Verteidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Brgerschaft eifrigst untersttzt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubscharen vor der Stadt und schlug sein Lager vor den Mauern derselben j auf. $n einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Ans der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald strmten ' die Trken unter frchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu be- i mchtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Lwenmut zurck. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert, aber wieder zurckgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hilfe durch den Polenknig. Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anfhrung des tapfern Polenknigs Sobiesky begann mutvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhndig mehrere Trken erschlug und das Zeichen eines trkischen Groen, einen Roschweif, eroberte. Bald ergriffen die Trken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Gelute aller Glocken aus den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenknige als dem Retter Wiens zu und drngte sich um ihn, seine Hand, seine Stiesel und seinen Mantel zu kssen. Prinz <$ttflcn, Der edle Ritter In dem Trkenkriege, welcher noch lange fortdauerte, zeichnete sich besonders Prinz Engen von Savoyen ans. Da er als Knabe einen schwchlichen Krper hatte, so'sollte er nach dem Willen seiner Eltern ein Geistlicher werden. Eugen entschied sich jedoch fr den Kriegerstaud. Als geborener Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. ius Heer treten, wurde aber i wegen feiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er iit sterreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; denn sie sagten: Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wird nicht vielen Trken den Bart ausraufen." Er erwies sich aber bald so tapfer und weife, da er an die Spitze des Heeres gestellt wurde. Als Ludwig von Eugens glnzenden Wafsenthnten borte, wollte er ihn durch lockende Anerbietungen in seine Dienste ziehen. Der Held aber lie dem franzsischen Könige sagen: Ach bin jetzt kaiserlicher Marschall und durch die Pflicht der Dankbarkeit an meinen Herrn gebunden." Sehr glnzend war der Sieg, welchen Eugen der die Trken bei Belgrad (in Serbien) erfocht. In dem Feldlager vor dieser Festung ist auch das Lied entstanden:

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 62

1889 - Danzig : Gruihn
62 51. Rarl Xii. König von Schweden. 16971718. Karls Charakter. Erst sechzehn Jahre alt, bernahm Karl Xii. nach des Paters Tode die Regierung. Er hatte vortreffliche Anlagen und zeigte schon in frher Jugend ein groes Talent in der Erlernung der alten und nencit Sprachen. Da er sehr ehrgeizig war, so spornten ihn seine Erzieher zu groer Thtigkeit an. Mathematik war sein Lieblinczsstndium. In allen ritterlichen bungen war er wohl erfahren. Er suchte wenig Umgang und mied jugendliche Zerstreuungen und Vergngungen. Seine schnsten Tugenden, Wohlwollen und Redlichkeit, verdunkelte ein unbndiger Starr- und Eigensinn, welcher ihn oft in die schwierigsten Lagen brachte. Sonst war er ein hchst liebenswrdiger Cha-: rakter, voll Gottesfurcht, Gerechtigkeit und unerschtterlichen Mutes. Karls Sieac. Bei seinem Regierungsantritt war Schweden ein mchtiges Reich, und auch die Kstenlnder an der Ostsee, welche jetzt zu Rußland gehren, waren damals schwedisch. Die Nachbarn aber hielten Karl fr einen schwachen Knaben. So traten denn die Könige von Dnemark und Polen und der Zar Peter von Rußland zusammen und erklrten Schweden den Krieg. Da/ntsiel den schwedischen Rten das Herz, und sie wollten zitternd und bebend hergeben, was die Feinde verlangten. Aber der junge König rief miitic]: Daraus wird nichts." Er rckte den Dnen ins Land, besiegte sie, und schon int ersten Kriegs- ? jhre (1700) muten sie einen Frieden annehmen, wie Kart Xii. ihn vorschrieb. Dann setzte er nach Rußland hinber und jagte noch in demselben Jahre mit seinen 8000 Schweden 32000 Russen aus ihren. Verschanzungen bei Narwa. Einige Jahre darauf vertrieb er den Polenknig August den Starkeu von Land und Leuten. (August war so stark, da er mit bloen Hnden ein starkes! Hnfeisen zerbrechen konnte.) Schlacht bei Pnllawa 1701). Um die russische Macht gnzlich zu zerstren. zog er in das innere Rußland, wurde aber vom Zar Peter bei Pultawa so geschlagen, da er nur mit 150 Mann in das nahe Trkenland entkommen konnte. Hier wurde er voll Ehrfurcht empfangen. Karl bei Den Trkei. Der Sultan batte schon viel von ihm gehrt und seinen Mut bewundert. Peter bot 3 Millionen Rubel, wenn man ihm den gefrchteten Karl ausliefere: aber der Türke wies solchen Antrag mit Abschen zurck. Karl blieb mehrere Jahre bei den Trken, lie sich von ihnen ernhren und that, als wenn er da zu Hause wre. Die Trken wurden endlich seiner berdrssig; denn er kostete ihnen erstaunlich viel. So baten sie ihn dringend zu gehen. Da er aber dennoch blieb, so umringten viele Janitscharen (trkische Soldaten) sein hlzernes Hans und schssen so lange mit Flinten und Kanonen hinein, bis das Dach abbrannte, und die Sparren zusammenstrzten. Da rannte Knigs Karl, den Degen in der Rechten, die Pistole in der Linken, tollkhn unter die feindliche Menge. Aber drauen verwickelte er sich mit seinen langen Sporen im Grase, siel und wurde lebendig gesangen. Bald darauf befreit, ritt und fuhr Karl 14 Tage und 14 Rchte hinter einander nach seinem Vaterlande zurck, das i inzwischen von allen Grenzuachbarn feindlich angegriffen war. Karls (fndc. Sogleich begann er wieder mit frischem Mute den Kampf: ; aber schon bei Belagerung der norwegisch-dnischen Festung Friedrichshall erlag 1 er einer feindlichen Kugel. So endete der König sein unruhiges Leben. Der 1 Krieg dauerte noch drei Jahre fort. Da schlssen die Schweden Frieden, und ' die Feinde erhielten, was sie erstrebt hatten. Nach Cassian und Kappe. 1 C. Kilver nur der lirandcnlnngisch preuische ' und deutschen Geschichte etc. I --j 52. Die alten wenden in der Mark Brandenburg. inwanderuna der Wenden. Vor der Vlkerwanderung wohnten in Brandenburg deutsche Völker. Diese wurd-n "her spter verdrngt, und an ihre j I

3. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 85

1889 - Danzig : Gruihn
85 xrckaeluuken während die Prinzen vor dem Bette der geliebten Toten knieten Doch bald erhob er sich und hatte noch die Kraft, seiner ^mse die Anaen znmdrcken, - seines Lebens Sterne, die ihm auf semer dunklen S so treu aelenchtet? Der tiefste Schnierz eines ganzen Volte be-atcitcte ihren Leichenzug nach Charlottenburg. Hier in stiller Einsamkeit steht ein einfacher Teuipel ans Marmor (das V^ansolenm) von Baumen be-schattet. Dort ruht die Selige. Alljhrlich betete der gebeugt.^ Knm -n ibrem Sterbetage vor ihrem Sarge, und immer noch ist der 19. Im: s die preuische Knigsfamilie ein Bet- und Gedenktag an me geliebte M)U - geschiedene. 71. Napoleons Feldzng nach Rußland. 1812. iivfiirfic des rieaes. Der Kaiser Alexander von Rußland war lange mit -rbimd7?--w." aber der grcmentofe @i,.ge i des lchteren rrif? auck dieses Bndnis wieder. Um England mglichst groen Schaden zu Htkerb Ss einem ungeheuren Heere von einer halben Million auserlesener Krieger au^ allen Vlkern in das groe russische Reich ein. Es gelang ihm auch, im jch o.10p j-;ef i dasselbe vorzudringen, die Russen t exuer groen Schlacht b Wmwmww rll" im nchste Jahre gegen Petersbmg zuziehen. Allem Wra1s '--^Die" K'ekwollten ihr Vaterland wegen einer unglcklichen Schlacht nicht sogleich verloren ^den sondern lieber ihre eigene zweite Hauptstadt den Flammen opferndannt uitt k tfeixxl)i mer texu M Setm; lannten. %'",Sf >ar nitrh her Wendevuxxkt von Napoleons ganzem vtlncte. .,. er Sfttfliw. In der groen Brandsttte von Moskan konnte er nxch bleiben Vorrte fr das Heer ans der umliegenden Gegend zusammen zu brinaen war nicht mglich; denn die Russen hatten alles verheert, ^aher mute er im L^wber eiligst den Rckzug antreten. Er hoffte, noch vor dem Em-brck des Winters die Gegenden von Polen und Preußen zu erreichen, wo sexn fwr 1 hiteihalt finden konnte. Allein im Rate der Vorsehung war es anders vescklmen Frhn als gewhnlich brach der Winter .herein der m den den Stevvenrulands furchtbar ist. Bald war alles Mit txesem Smee bedeckt, und & dx die unabsehbaren Flchen. Die Met und Drser die an wn Wege wen. hatten ich.c Scharin schon ansen, Hrnwege Mrftsrt weil sie in ihrem beramte nur an Sieg und Vordringen dachten. |illn fanden sie nirgends ein Obdach, um sich gegen die grimmige Saite jit iefanaeil lo schmolz das franzsische Heer mxt jedem Tage mehr zusamnxe^ ^llle Orduuua verschwand, und ^as llngliick stieg zu emer so schanderhaste Hhe,'dabv^Wos fehkn, um es zu schildern. Am Ende kameu von

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 69

1889 - Danzig : Gruihn
69 verbessern und legte einen Kanal an, der die Oder und Spree verbinden sollte, und der bis auf den heutigen Tag Friedrich-Wilhelms-Kanal heit. Auch wurden Posten eingerichtet, die gingen von Berlin bis Magdeburg und bis zum Rhein nach Wesel und Kleve, andere nach Danzig und Knigsberg. Der Kurfürst sorgte dafr, da die Jugend zur Schule angehalten wurde, und befrderte Kunst und Wissenschaft. Der schwedisch-polnische Krieg. Zur Zeit des groen Kurfrsten brach zwischen Pole und Schweden ein Krieg aus. Da Friedrich Wilhelm auf die Seite der Schweden trat, so drohte der Polenknig ihm mit ewigem Kerker, wo weder Sonne noch Mond schiene. In der dreitgigen Schlacht bei Marschall wurden die Polen jedoch durch die Schweden und Branden-burger besiegt. Spter kam es zum Frieden im Kloster zu Oliva (1660), in welchem der Kurfürst das Herzogtum Preußen (an der Ostsee) als unab-hngiges Land erhielt: denn bis dahin hatte Brandenburg dasselbe nur als polnisches Lehen besessen. Die Schlacht bei Fehrbellin. 1075, 18. Juni. Aufgereizt durch den Kuig Ludwig Xiv. vou Frankreich, fielen die Schweden (1674) pltzlich in Brandenburg eiu und verwsteten alles, wohin sie kamen. Vergeblich rotteten sich die Bauern zusammen und leisteten Widerstand. Ans ihren Fahnen trugen sie die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen im fem gndigsten Kurfrsten mit Gut und Blut." Der Kurfürst war nicht anwesend; er stand jenseit des Rheins gegen die Franzosen, welche Deutschland bedrohten. Schnell kam er herbei. Er erreichte die Schwedeu bei Fehrbellin. "Seine Generale rieten von einer Schlacht ab, da sein Fuvolk noch zurck war. Der Kurfürst sagte aber: Weil wir dem Feinde so nahe sind, so mu er Haare oder Federn lassen." Unter dem Feldgeschrei: Mit Gott!" griff er die Schweden an. Als er bemerkte, da einige Schwadronen seiner Reiter ihren Fhrer verloren hatten, stellte er sich au ihre Spitze ititd rief: Getrost, Soldaten. Ich, euer Fürst und Hauptmauu, will siegen oder zugleich mit euch ritterlich sterben." Er hielt mitten im Kugelregen; nach heiem Kampfe sah man die Schweden in voller Flucht. Bald war die Mark von ihnen gnzlich gesubert. Weitere Kriegsereignisse. frieden zu St. Germain. Der Kurfürst setzte den Krieg gegen die Schweden in Pommern glcklich fort und eroberte Stettill und Stralsliud. Nachdeiu er die Feinde ans Pommern vertrieben, fielen dieselben von Livlaud her in Ostpreuen ein. Als nun der Kurfürst von diesem neuen Vordringen der Schweden hrte, brach er trotz seiner Krnklichkeit und des ungewhnlich strengen Winters mit seiner Gemahlin und denlkllrprinzen nach Ostpreuen auf, lie sein Heer ansbespannten Schlitten der das gefrorene Haff bringen und drngte die Schweden zu eiliger Flucht. In knrzer Zeit hatte er sie vor sich her zmu cindc hinausgejagt (1679). Er forderte nun den Kaiser auf, am Rheine den Krieg gegen Frankreich fortzusetzen. In Wien sah nian jedoch das Emporkolnmeu des brandcnbnrgischen Staates mit groer Besorgnis und Eisersucht an und lie sich auf Friedensverhandlungen mit Frankreich ein, bei welchen Lndwig Xiv. als eine Hanptbedingung forderte, da die Schwede ihren bisherigen Anteil von Pommern zurckerhielten. Vergeblich stellte der Kurfürst vor, welche Opfer er gebracht und wie wichtig fr das deutsche Reich die Vertreibung der Schweden sei. Von allen Bundesgenossen verlassen, mute er sich fgen und im Frieden von St. German*) (1679) anf die Erwerbung von Schwedisch-Vor-Pommern verzichten. Die Gemahlin des groen Kurfrsten war Luise Henriette, eine *) Nrdlich von Versailles.

5. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 96

1889 - Danzig : Gruihn
96 brg (itt Bayern) gedrngt. Darauf wurde ein Waffenstillstand und spter der Friede geschlossen. Der Friede. Als nach der Schlacht bei Kniggrtz die Preußen siegreich auf Wien losrckten, baten die sterreicher um Frieden, welcher am 23. August zu Prag abgeschlossen wurde. Preußen erhielt das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Stadt Frankfurt am Main und die Herzogtmer Schleswig und Holstein. Die Staaten nrdlich vom Main bildeten nun den norddeutschen Bund unter der Leitung des Knigs von Preußen. 80. Der deutsch-franmsche Krieg. 18701871. Ursache des Krieges. Die Franzosen waren auf den Kriegsruhm Preuens eiferschtig. Da Kaiser Napoleon Iii. seinem Volke zustimmte, so brach er die Gelegenheit vom Zaune, um mit Preußen Krieg zu führen. Die Spanier hatten dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die Knigskrone angeboten. Napvleon verlangte, da der Prinz dieselbe ablehne. Als letzterer aus freiem Entschlsse auf die ihm dargebotene Krone ver-zichtete" beanspruchte der franzsische Kaiser auerdem, da König Wilhelm versprechen sollte, Prinz Leopold werde auch in Zukunft die Krone nicht an-nehmen. Da solche Forderung zurckgewiesen wurde, so erklrte Napoleon an Preußen den Krieg. Er hoffte, die Rheingrenze zu gewinnen, Preußen zu schwchen und die Einigung Deutschlands zu verhindern. Begeisterung des Volkes. Das ganze deutsche Volk staud jetzt auf wie ein Mann und hielt treu zu König Wilhelm. Uberall hrte man singen: Es braust ein Ruf wie Douuerhall, wie Schwertgeklirr und Wogeuprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutscheu Rhein! Wer will des Stromes Hter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein; sest steht und treu die Wacht am Rhein!" Daher konnte der König Wilhelm auch sagen: Die Liebe zu dem gemeinsamen Vaterlande, die einmtige Erhebung der deutschen Stmme und ihrer Fürsten hat alle Unterschiede und Gegenstze in sich geschlossen und vershnt, und einig, wie kaum jemals zuvor, darf Deutschland in seiner Einmtigkeit, wie in seinem Recht die Brgschaft finden, da der Krieg ihm den dauernden Frieden bringen, und da ans der blutigen Saat eine von Gott gesegnete Ernte deutscher Freiheit und Einigkeit sprieen werde." Teutschland rckt ins Feld. Die deutsche Streitmacht war in wenigen Wochen ausgerstet und wurde unter bewhrte Fhrer gestellt. Die erste Armee stand unter dem General v. Steinmetz, die zweite unter Prinz Friedrich Karl, die dritte, bei welcher sich auch die sddeutschen Truppen befanden, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (dem sptern Kaiser Friedrich Iii.). Der greise König Wilhelm, begleitet von Moltke und Bismarck, bernahm die Oberleitung. Napoleon staud bereits mit zwei franzsischen Armeecu, die von deu Marschllen Mac Maho n und Bazaine (basn) kommandiert wurden, au der deutschen Greuze. Doch die deutschen Heere rckten unaufhaltsam gegen Frankreich zum Angriff vor. Die ersten Siege. Schon crni Anfange des Krieges erlitten die Franzosen groe Niederlagen. Der Kronprinz von Preußen erfocht bei Weien brg im Elsa (mn 4. August) den ersten Sieg. Seine Truppen er strmten die Stadt, sowie den dahinter liegenden Geisberg und schlugeu die Franzosen in die Flucht. Bereits zwei Tage darauf (am 6. August) Micqtc er den Marschall Mac Mahon bei dem Dorfe Worth im Elsa, wo man besonders in den Weinbergen blutig kmpfte. Alt demselben Tage wurden durch einen Teil der Steinmetz scheu Armee die 3ptchcrer Hhen unweit Saarbrcken erklettert. Trotzdem diese Hhen sich fast i

6. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 98

1889 - Danzig : Gruihn
98 vierten Armee gegen Mac Mahon, welcher dem in Metz eingeschlossenen Bazaine Hilfe bringen wollte. Auch die Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm folgte Mac Mahon. Die Truppen des letztern wurden bei dem Dorfe Beaumout durch die vierte Armee der die Maas nach Sedan zurckgedrngt. Nachdem sich die Armeeen beider Kronprinzen vereinigt hatten, bernahm König Wilhelm den Oberbefehl. Es kam bei Sedan zur Schlacht, in der es sehr hei herging. Mae Mahon wurde durch einen Granatschu verwundet, worauf General Wimpffen die Fhrung des franzsische Heeres bernahm. Kaiser Napoleon wohnte dein Kampfe selbst bei, und als er sah, luic sich der Sieg auf die deutsche Seite neigte, suchte er den Tod auf dem Schlachtfelde; aber keine Kugel traf ihn. Da nun alles verloren war, schrieb er an den König Wilhelm: Weil es mir versagt war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen zu Ew. Majestt Fen." ^ Mit ihm ergab sich das ganze franzsische Heer bei Sedau. Napoleon aber stellte sich (mit 2. September) selbst als Gefangener und berreichte seinen Degen an König Wilhelm, wor--auf ihm das Schlo Wilhelmshhe bei Kassel zum Aufenthalt augewiesen wurde. In einem Briefe des Knigs an feine Gemahlin Augusta heit es bei dieser Gelegenheit zum Schlsse: Welch eilte Weuduug durch Gottes Fgung!" Die franzsische Nepnblik Als das franzsische Volk von der Ge-fangenuahme Napoleons hrte, erklrte man den Kaiser fr abgesetzt und errichtete eine neue Regierung, deren erstes Wort lautete: Krieg bis aufs Messer." Smtliche waffenfhige Mannschaften wurden aufgeboten, ins Feld zu ziehen. Doch auch Deutschland sandte zur Verstrkung seiner Streitmacht immer neue Scharen, besonders preuische Landwehr. Jetzt wurde der Kampf eilt Festuugskrieg, wobei es sich namentlich darum handelte, Straburg, Metz und Paris einzunehmen. Liebeswerke Unter beut Schutz der weien Flagge mit beut roten Kreuz bitrftcit bic Gefallenen und Sticrwuitbctcit herbeigeholt werden. Die Franzosen schssen jedoch auch mitunter auf Feldlazarette und Verwundete. Gleich nach dem Ausbruch des Krieges war man int ganzen Vaterlande bemht, die geschlagenen Wunden wieder zu lindern und zu heilen. Viele Jungfrauen, Jnglinge und Männer, die nicht die Waffen trugen, eilten auf die Schlachtfelder, um als Kraukenpfleger behilflich zu sein, oder bten daheim in den Lazaretten Werke der Barmherzigkeit. Fraueu und Kinder, bereit Ernhrer unter den Waffen standen, wurden in der Heimat unter-sttzt. Nach beut Kriegsschaupltze gingen ganze Eisenbahnzge mit Gaben der Liebe aller Art. Ende des Krieges und Erneuerung des deutschen Kaiserreiches. Die Festungen Straburg tutb Metz fielen. der bic republikanischen Heere siegte Mantcuffet bei Amiens, Prinz Friedrich Karl bei Orleans und Sc Maus, Werder bei Betfort, Gbeu bei St. Qu entin. Paris ergab sich nach einer viermonatlichen Belagerung. Im Frieden zu Frankfurt a. M. (am 10. Mai 1871) trat Frankreich Elsa und Deutsch-Lothringen an Deutschland ab und hatte 4000 Mill. Mark Kriegskosten zu zahlen. 1871 erweiterte sich der norbbeutsche Bunb zum beut scheu Bit be, und der König Wilhelm von Preußen hatte bereits am 18 Januar 187 l die erbliche deutsche Kaiserkrone fr sich und das Haus Hohenzollern angenommen. _ So war denn das deutsche Kaiserreich, der Traum und die Hoffnung vieler Patrioten, wieder erneuert. Das deutsche Reich besteht aus 2;> Staaten und dem Reichslande Elsa-Lothringen; die Hauptstadt ist Berlin. Die Bundesgesetzgebung wird durch deu Bundesrat, in welchem Preußen den Vorsitz fhrt, und durch den Reichstag ausgebt. Den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht hat der König von Preußen als deutscher Kaiser. I

7. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

8. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 86

1889 - Danzig : Gruihn
86 der halben Million Menschen, die der unersttliche Eroberer der die Grenzen 'u tf hatte, faum 30 000 Gesunde und Waffenfhige wieder 72. Jer erste Freiheitskrieg. 18131814. Preuens Erhebung. 1813. Aufruf des Knigs von Preußen. Friedrich Wilhelm Iii. schlo mit ^ayer Alexander von Rußland cht Bndnis, nm Deutschland von der Fremdherrschaft zu befreien. Er erklrte an Frankreich den Krieq und er-lie (am 17 Marz 1813) den Aufruf an mein Volk". In demselben hie es: l^roe Opfer werden von allen Stnden gefordert werden- denn unser Beginnen ist groß und nicht gering die Zahl und Mittel unserer feinde. Aber welche Opfer auch von einzelnen gefordert werden mgen sie wiegen die Heiligen Gter nicht auf, fr die wir sie hingeben, 'fr ie wir streiten und siegen mssen, wenn wir nicht aufhren wollen. P reu Yen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, ^ wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unfern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giet es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang." rj. * "^<*3 Volk steht auf." Der Aufruf des Knigs brachte eine mchtige Wirkung hervor. Das Volk stand auf, der Sturm brach los." Immer wieder klang der Ruf durch das Land: Das Vaterland ist in Gefahr." Der Dichter Korner fang begeistert: Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen* Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht; Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen;' frisch auf, mein Volk! Die Wammenzeichen rauchen: Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!" In dem unvergelichen Frhlinge und Sommer des Jahres 1813 war unter den Preußen nur eine Stimme, ein Gefhl, ein Zorn und eine ^leoc: das Saterland zu retten, Deutschland zu befreien und den franzsischen Ubermut einzuschrnken. Krieg! rief der Edelmann und Landbesitzer der verarmt war; Krieg! der Bauer, der sein letztes Pferd unter Vorspann und Fuhren tot trieb; Krieg! der Brger, den die Einquartierungen und Abgaben erschpften; Krieg! der Tagelhner, der keine Arbeit finden konnte Iunglmge, die kaum wehrhaft warcu, und Männer mit grauen Haaren eilten zu den Fahnen Ja sogar Jungfrauen, unter mancherlei Verstellungen und Verladungen drngten sich zu den Waffen. S. . Opferwilligkeit der Frauen. Nenn Prinzessinnen, an der Spitze die hochherzige Prinzessin Wilhelm von Preußen, grndeten einen Frauen-er ein zum Wohle des Vaterlandes und erlieen einen Aufruf an ote Frauen tm preuischen Staate. Sogleich gab auch das weibliche Geflecht alles her worauf es doch sonst hohen Wert legt, jede Art von Ssi"? t t"?1!1' I^des Ersparte. Ein glnzendes Beispiel gab in Schlesien he fnfzehnjhrige Jungfrau Ferdinande von Schmettan welche nn Besitz eines schnen, reichen Haares war, das sie sich abschneiden !tct3 und fr 15 Mark verkaufte, um das gelste Geld den Freiwilligen zu-^meu zu lasseu. Ihr edler Zweck wurde vollkommen erreicht. Denn die S ; chr '"cht verschwiegen; viele wnschten die Erinnerung daran ilvtul mach Ulid es fand dankbare Anerkennung, als jemand das verkaufte Haar wieder kaufte und daraus allerlei Zieraten, Ringe ans fuly" anfertigen lie. Goldene Trauringe wurden Landes zu mehreren Tausenden hingegeben. Es btc Veranstaltung getroffen, da man dafr eiserne Ringe' mit der In-

9. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

10. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 82

1891 - Danzig : Gruihn
82 Preußens Könige und ihre Zeit. der Nähe von Wien), und Kaiser Franz erlangte nur den Frieden mit großem Länderverlust. — Später verstieß Napoleon seine Gemahlin Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des österreichischen Kaisers. Andreas Hofer. Für sein angestammtes Fürstenhaus Österreich hatte sich auch Tirol erhoben, das Kaiser Franz von Österreich hatte, der Gewalt Napoleons nachgebend, abtreten müssen. Zu den Anführern der Tiroler gehörte auch Andreas Hofer, der von seinem Wirtshause „am Sand" im Passeyerthale der Sandwirt genannt wurde. Da die Tiroler von jeher gute Scharfschützen waren und alle Stege in ihren Alpen und Thälern kannten, so waren sie den Franzosen und Bayern gefährliche Feinde. Durch den Frie- den, welchen Kaiser Franz mit Napoleon zu Schönbrunn schloß, ward bestimmt, daß die Tiroler sich den Franzosen wieder unterwerfen sollten. Auch Hofer legte das Kommando nieder und entließ seine Leute. Doch durch thörichte Schwärmer getäuscht und zu neuem Kampfe ermuntert, rief er noch einmal das Volk zu den Waffen. Als das Land sich aber unterwarf, ward Hofer von Napoleon in die Acht erklärt. Er rettete sich jedoch ins Gebirge, wo er sich den Winter hindurch in einer verlassenen Sennhütte aufhielt. Ein falscher Freund verriet dem Feinde seinen Aufenthalt, und so geriet er in Gefangenschaft. Man führte ihn barfuß über Eis und Schnee und brachte ihn in Ketten nach Mantua in Oberitalien. Hier ließ ihn Napoleon zum Tode verurteilen. Als er ans dem Richtplatz niederknieen sollte, sprach er: „Ich stehe vor dem, der mich erschaffen hat, und stehend will ich meinen Geist ausgeben." Dann rief er selbst: „Gebt Feuer!" und von den Kugeln durchbohrt, brach ersterbend zusammen. 63. Napoleons Iel-?ug nach Rußland. 1812. Ursache des Krieges. Der Kaiser Alexander von Rußland war lange mit Napoleon verbündet gewesen; aber der grenzenlose Ehrgeiz des letztem zerriß auch dieses Bündnis wieder. Um England möglichst großen Schaden zu thun, hatte Napoleon die sogenannte Kontinentalsperre angeordnet, d. h. er hatte verboten, daß aus dem Festlande englische Waren eingeführt würden. Eine strenge Durchführung dieses Verbots begehrte er auch von feinem Bundesgenossen Alexander für das russische Reich. Darüber kam es zum Kriege zwischen den beiden Kaisern, deren Verhältnis ohnehin nicht mehr das beste war. Feldzug gegen Rußland. Friedrich Wilhelm Iii. wurde von Napoleon gezwungen, 200000 Mann Hilfstruppen gegen Rußland zu stellen, den Durchmarsch des Heeres durch Preußen zu gestatten und die Verpflegung desselben zu übernehmen. So fiel Napoleon im Sommer 1812 mit einem Heere von einer halben Million auserlesener Krieger in das große russische Reich ein. Es gelang ihm auch, im schnellen Zuge tief in dasselbe vorzudringen, die Russen in einer großen Schlacht bei Borodino Andreas §ofcc
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