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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

4. Das Vaterland - S. 332

1854 - Altona : Lehmkuhl
1 332 Zur See waren die Unsern noch glücklicher als zu Lande. Hvitfeldt's Heldentod in der Kjöger Bucht 17] 0, Admiral Gabel's glänzender Sieg bei Fehmarn 1715 und Tordenffjold's Schlacht im Hafen von Dynekile und die Einnahme der fast unüberwind- lichen Klippenfeste Karlstein fallen in diesen Krieg. (S. „Die Seehelden")' 2m November 1714 kam Karlxii. aus der Türkei in Stralsund an, nachdem er den Weg durch Ungarn rmd Deutsch- land als sein eigener Kourier zu Pferde unter dem Names Karl Frisch zurückgelegt hatte. Seine Znrückkunft veranlaßte, daß ein festeres Bündniß zwischen Dänemark, Polen und Rußland geschlossen ward, dem jetzt auch Preußen, Hannover und Eng- land beitraten. Bei dieser Gelegenheit erkaufte der Kurfürst Georg von Hannover, der nachmals König von England ward, für acht Tonnen Goldes die Fürstenthümer Bremen und Ver- den, die Dänemark von Schweden erobert hatte. Als Karlxii. sich in Stralsund, welches von den vereinigten Mächten hart be- lagert wurde, nicht länger halten konnte, begab er sich im De- cember 1715 nach Schweden, um von dort aus in Dänemark und Norwegen einzufallen. Gleichzeitig unterhandelte er durch den schlauen Grafen Görz mit Peter dem Großen über den Frieden, der Dänemark zerstückeln und ihm seine deutschen Provinzen wiederge- den sollte. Doch diese Unterhandlung scheiterte, als Karl Xii. bei einem neuen Einfall in Norwegen vor Friederichshall, I I. De- cember 1718, fiel. Die neue Regierung in Schweden wünschte den Frieden, der durch englische und französische Vermittelung am 3. Juli 1720 zu Friedrichsburg zu Stande kam, und durch den der elfjährige Krieg zu einem für das Vaterland ehrenvollen und glücklichen Ende gebracht wurde. Denn außer den von Hannover erhaltenen 8 Tonnen Goldes, be- zahlte Schweden noch 900,000 Rthlr. an Kriegskosten und ent- sagte der Zollfreiheit im Sunde, in deren Besitz es seit 1645 ge- wesen war. Der größte Vortheil des Krieges war indessen die Erwer- bung des herzoglichen Antheils von Schleswig. Schweden ver- pflichtete sich, nicht mehr den früheren holstein-gottorser Herzog zu unterstützen, England und Frankreich gewährleisteten Däne- mark den beständigen Besitz des herzoglich gottorfer Antheils vom Herzogthum Schleswig. In Folge dieser Friedensbedingungen l

5. Das Vaterland - S. 348

1854 - Altona : Lehmkuhl
S8. Carlumer Lps. Als noch in der grauen Vorzeit unser Vaterland mit Wal- dungen bedeckt war, befanden sich auch viele derselben in der hiesi- gen Gegend. Sind dieselben auch jetzt nicht mehr, Spuren findet man doch noch jetzt davon. Das Auge findet sie zwar nicht in der stachen Gegend beim ersten Blick, allein verborgen im Schooß der Erde entdeckt sie der Arbeiter. Die Moorstrecken besonders sind reich an solchen Ucberbleibseln der Vergangenheit, die beim ersten Anblick schon an die verschwundenen Eichen und Fichtenwal- dungen erinnern. Vom Waldbrandc einst halb verzehrt, liegen die dahin gefallenen Stamme in östlicher Richtung bald stacher, bald tiefer verborgen. Als Bauholz sind diese Stamme zwar nur von unbedeutendem Nutzen, allein als Feuerungsmittel sind sie vor- trefflich. Feucht, wie er zu Tage gefördert wird, wird der Fichten- ftamm oder dessen Wurzel, wenn nicht mehr vorhanden, in dünne Stäbchen gespalten und dient darauf getrocknet, weil reichlicher Terpentin und Harz darin enthalten sind, den Einwohnern statt der bei weiten schlechter» Schwefelhölzer. In Bündchen gebunden, sind diese Stäbchen, seit wann ist unbekannt, ein Handelsartikel geworden, wodurch die Armen sich manchen Schilling zu ihrer Erquickung erwerben. So hat auch auf der öden Fläche in Liebe der himmlische Vater für das Wohl seiner ärmern Kinder gesorgt. (Pastor Lützen.) („Vil I har Limer!" tönts täglich in den Straßen Flens- burgs und der nordschleswigschen Städte. Die Haide ist's auch, die von den Armen abgeschnitten und zu Besen gebunden, eine noch reichlichere Erwerbsqnellc giebt, als Carlumer Lys.) Sn. Das Spitzenklöppeln, 1561 von einer Frau Barbara Uttmann zu Annaberg im sächsi- schen Erzgebirge erfunden. Schon im Jahre 1639 war es hier im Lande bekannt, denn das Mädchen, welches in diesem Jahre das bekannte goldene Horn bei Gallehuus fand, war eine Klöpplerin. Der noch im Munde des Volkes lebenden Sage nach, hat ein fremder Kaufmann zuerst in Tondern die Fabrikation der Spitzen angefangen. Dieser, Steinbock oder Steenbock, ließ nämlich 12 Männer aus seiner Heimath Dortmund kommen, welche Frauen

6. Das Vaterland - S. 123

1854 - Altona : Lehmkuhl
123 Marschwolle oft nur 1 bis 2 bf. Bei solchen Preisen findet der Landmann es nicht rathsam, die Schafzucht zu erweitern und die Racen zu veredeln. 24. Die Schweinezucht. Die Schweinezucht ist von großer Wichtigkeit, nicht allein für den eigenen sehr bedeutenden Verbrauch, da auf dem Lande jeder Hauseigenthümer wenigstens ein Schwein jährlich für die eigene Haushaltung mästet, sondern auch als Ausfuhrprodukt. Die Schweine werden theils nach Hamburg oder Lübeck in natura zum Verkaufe ausgeführt, oder auch der gesalzene Speck, die geräucherten Schin- ken und eingemachten Köpfe nach dem Auslande, und zwar nach Holland, Frankreich, ja selbst nach Indien versandt. Gewöhn- lich geben die Schlächtermeister für ein Schwein zu 200 Pfund 16 bis 24 Rbt. und rechnen, dafür aus dem Hamburger Markt 40 bis 50 $ Crt. wieder zu erhalten. Schweine zum Gewicht von 40 L.ä sind keine Seltenheit mehr. Dennoch war in alten Zeiten, als die Schweine in den Wäl- dern mit Eicheln gemästet wurden, die Schweinezucht viel bedeuten- der, als heut zu Tage. Nach der Angabe des Grafen Heinrich Ranzau sollen im Jahre 1590 allein im Herzogthum Holstein in den fürstlichen Waldungen 63,000 Stück Schweine mit Eicheln ge- mästet worden sein. Als aber die Waldungen sich verminderten, nahm auch die Schweinezucht ab. Gegenwärtig find die Eicheln sehr selten, und kommen bei der Schweinezucht nicht in Betracht. 25. Die Fischerei Fischerei ist von den ältesten Zeiten her eine Goldgrube des Vaterlandes und einst der Haupterwerbzweig der Bewohner gewesen; allein nach der Vervollkommnung des Ackerbaues hat mancher Küsten- bewohner die mehr sichern und bequemen Beschäftigungen des Land- mannes den mit der Seefahrt und Fischerei verbundenen Gefahren und Mühseligkeiten vorgezogen. In den katholischen Zeiten war die Teichfischerei, vermöge der Klofterregeln, in einem ausgezeichneten Zustande; allein nach der Aufhebung der Klöster fing man allmälig an, die Fischteiche abzu- leiten und auszutrocknen. In frühern Zeiten waren nicht allein die Ost- und Nordsee, auch die Landsee'n und Flüsse weit fischreicher, als jetzt; Dorsch- und Häringsfang waren weit ergiebiger; Lachse jetzt selten, gehörten vormals in Hamburg zu den gemeinen Marktfischen. Die gesammte Anzahl der in unsern Gewässern entweder be- ständig oder zu gewissen Zeiten sich aufhaltenden bekannten Arten von Fischen beträgt reichlich hundert, von welchen die größere Hälfte im salzen, der übrige Theil im frischen Wasser lebt,

7. Das Vaterland - S. 582

1854 - Altona : Lehmkuhl
582 eurem General!" auf die Brücke; die Soldaten ihm nach. Mein von einem mörderischen Feuer empfangen, machen sie auf's neue Halt und — weichen. Schon sinken Vonapartes wenige Begleiter von feindlichen Kugeln getroffen; der Feind dringt vor, und Bona- parte stürzt über die Brücke in den Sumpf. Jetzt war er von den Seinigen abgeschnitten und verloren. Da sehen ihn seine Grenadiere, und mit dem lauten Ruf: „rettet den General!" stürzen sie auf die Brücke zurück; und diesem wüthenden Angriff widersteht der Feind nicht länger — und Bonaparte ist gerettet. Der Friede von Camp» Formio (October 1797) machte dem Kriege ein Ende. Frankreich, das so bedrohte und schon allgemein verloren gegebene, hatte gesiegt, gesiegt durch eines Mannes überle- genes Talent; es empfing von Oesterreich das reiche Belgien. Die übrigen Feinde, mit Ausnahme Englands, wurden zum Frieden ge- nöthigt, zum Theil für Frankreich gewonnen. So glanzend war der Ausgang des Krieges. Unbeschreiblich war der Enthusiasmus, als Bonaparte in Paris seinen Einzug hielt; und das Direktorium über- häufte ihn, den Retter Frankreichs, mit Ehrenbezeugungen. Dessenungeachtet haßte es ihn, weil es seinen Ehrgeiz fürchtete, und war froh, als ein von Bonaparte selbst entworfener Plan ihm Gelegenheit gab, denselben aus seiner Nähe zu entfernen. Die Eng- länder nämlich, die beharrlich jede friedliche Ausgleichung mit Frank- reich ablehnten, und ihm seine ausländischen Besitzungen wegnahmen, hatten in Ostindien eine Hauptguelle ihres Reichthums. Da kam Bonaparte auf den Gedanken, sie in Ostindien anzugreifen, und zwar, um dorthin zu gelangen, zuvor Aegypten wegzunehmen. Ein tiefer Schleier umhüllte das Geheimniß, und erst als die Flotte an Afrikas Küste landete, wurde dem Heer seine Bestimmung mitge- theilt. Im Angesichte der ungeheuren Pyramiden kam es zur ersten entscheidenden Schlacht. „Franzosen!" rief Bonaparte feinen Sol- daten zu, „vergeßt nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Siegreich durchzog er fast ganz Aegypten. Da traf ihn die Schreckensnachricht, Daß .Nelson, der englische Admiral, seine ganze Flotte in der furchtbaren Schlacht von Abukir vernichtet habe, und daß ein türkisches Heer, von eng- lischen Offizieren befehligt, schon im Anzuge sei. Er beschloß, letzterm durch Syrien und Palästina entgegen zu ziehen, schlug es auch, mußte aber, vom Hunger, der Pest und vom Klima verfolgt, unter unsäglichen Leiden des Heeres wieder zurückkehren. In Kairo trafen ihn die beunruhigendsten Nachrichten über das Schicksal Frankreichs; alle seine Heere waren geschlagen, alle Eroberungen wieder verloren gegangen. — Bonaparte besinnt sich keinen Augenblick; er läßt das Heer zurück, besteigt ein Schiff und entgeht, nur wie durch ein Wunder, den ihn verfolgenden Engländern, zieht in Paris, wie im Triumph, ein, marschirt mit seinen Grenadieren in den Saal der

8. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 61

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 61 — Xxvi. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlärm widerhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemühte er sich redlich, alle eingerissenen Misstände Zn beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Günstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schöne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Meckleuburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen empor gearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Oesterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Marengo 1800 und zwang Oesterreich zum Frieden von Lüneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermnthe verletzte er vielfach den Frieden. Da schlossen England, Russland und Oesterreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den General Mack bei Ulm gefangen und besiegte Russland und Oesterreich in der Dreikaiserschlacht von Anst erli tz 1805. Oesterreich verlor im Frieden von Pressburg Venedig und Tyrol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So ruhmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem
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