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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 58

1910 - Düsseldorf : Bagel
58 Nach dieser Schlacht von Belle-Alliance (die Engländer nennen sie die von W aterloo, wo ^Vellingtons Hauptquartier war, um damit den Sieg als einen ausschließlich englischen zu bezeichnen) vermochte Napoleon kein neues Heer mehr aufzubringen. Schon Ende Juni standen die Verbündeten zum zweiten Male vor Paris, das (wie 1870) von Südwesten aus angegriffen und nach mäßigen Kämpfen auch eingenommen wurde. Napoleon flüchtete nach Rochefort, um sich hier nach Amerika einzuschiffen, wurde aber von den Engländern gefangen und nach der Insel St. Helena gebracht. Hier starb er am 5. Mai 1821. Das Urteil über ihn war zunächst von Haß, Wut und Erbitterung eingegeben. Zu viel Opfer an Gut und Blut hatte er der Wrelt gekostet. Heute gedenkt man aber auch der Größe des seltenen Mannes, der, wenn er Altbestehendes zerstörte, auch viele Einrichtungen und Gesetze beseitigte, die nicht verdienten, erhalten zu werden. Namentlich aber hat er auch, ohne dies selbst zu wollen, bei seinen Gegnern Tugenden und Kräfte geweckt, welche nötig waren, neue, bessere Zeiten herbeizuführen. Frankreich kam im zweiten Pariser Frieden wieder an Ludwig Xviii. Es verlor an seinen Grenzen Savoyen und Nizza an Sardinien, Saarbrücken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern und Philippville und Marienbourg an die Niederlande. Außerdem mußte es 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen. Nr. 12. Die Gestaltung der größeren Staaten durch den Wiener Kongreß. Die Gestaltung der Staaten nahmen die vier verbündeten Großmächte in Wien in die Hand. Merkwürdigerweise aber wurde dann auch noch die fünfte hinzugezogen, die all die schweren Kämpfe veranlaßt hatte und die nun doch niedergeworfen war. Und wirklich wußte der gewandte Talleyrand, der Vertreter Ludwigs Xviii., so geschickt aufzutreten, daß er fast ebenso entscheidend mitsprach, wie einst die Gesandten Ludwigs Xiv.; endlich entzog das Wiedererscheinen Napoleons ihm den Boden unter den Füßen.

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 276

1910 - Düsseldorf : Bagel
2t0 und dem Grafen Pfeil hatten 1884 unerkannt, als Fahrgäste 2. Klasse, zugleich mit Vertretern Englands die Reise dahin gemacht, sofort mit einigen Dutzend Königen oder Sultanen Blutsbrüderschaft geschlossen und so mit einem Ruck unendlich ausgedehnte Länder erworben. Für ihre Gesellschaft erhielten sie am 27. Februar 1885 einen kaiserlichen Schutzbrief. Daß England auch diese Erwerbungen tadelte, ist selbstverständlich. Unbedenklich hatte es seine Pläne entworfen für die Strecke vom Kap bis Kairo. Um die Anerkennung so ungeheurer Ansprüche auf breiterer Grundlage abzulehnen, lud Bismarck, „im Einvernehmen mit der französischen Republik“, alle in Afrika beteiligten Mächte zu einer Konferenz nach Berlin. Frankreich, bisher ein scharfer Nebenbuhler Englands in Afrika, war damals noch für eine solche Besprechung zu haben. Das wesentlichste Ergebnis der Verhandlungen war die Begründung des großen, freien Kongostaates. Einen ganz bescheidenen Zugang zum Meere konnten England und Portugal ihm nicht verweigern. Im übrigen umfaßt der junge Staat den großen Kern Südafrikas, der damit den Briten entzogen wurde. Es war begreiflich, daß England das Entstehen eines so umfangreichen Staates zwischen dem Kap und Kairo gar nicht gern sah, und bis auf den heutigen Tag hat es alles getan, ihm das Leben sauer zu machen. Die Art der Verwaltung gab freilich manchen Anlaß dazu. Inzwischen setzte Deutschland seine Erwerbungen auch anderswo fort. Im Dezember 1884 nahm es die Nordküste von Neu-Guinea und Neubritannien. Auch hier gab es wieder Reibereien mit England, das nach seiner Versicherung schon zwei Jahre vorher den gleichen Erwerb „geplant“ hatte. Bismarck blieb fest trotz allen Geschreis der australischen Kolonien. 1885 wurden die Marschallsinseln genommen und auch die Karolinen. Die Berechtigung dieser letzten Besitzergreifung wurde allerdings von Spanien bestritten und dann, zum Staunen der Welt, der Papst darüber von Bismarck als Schiedsrichter angerufen. Nach seiner Entscheidung fielen damals freilich die Karolinen an Spanien zurück, wurden aber 1899 mitsamt den Marianen- und Palao-Inseln doch noch käuflich den Deutschen überlassen. Mit England verständigte man sich 1890 über die Grenzen der beiderseitigen Kolonien

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 15

1910 - Düsseldorf : Bagel
15 liehen Lebens einigermaßen genügen konnten. An der Entwicklung deutschen Wesens und auch an der schließlich sich vollziehenden Einigung sollten sie später gerade in dieser Stärke und Gestalt einen recht wertvollen Anteil haben. Bayern bekam im Westen und im Norden wertvollen Zuwachs an den lebhafteren schwäbischen und fränkischen Einwohnern. Württemberg gewann vor allem zahlreiche Reichsstädte, die in dem neuen Verband die alte Regsamkeit wiederfanden. Baden aber entwickelte erst jetzt sich zu einem größeren Staat, der als Vermittler des Verkehrs und der Anschauungen von Nord und Süd, Ost und West eine wirkliche Bedeutung erlangen sollte. Die dritte Koalition: 1805. Die Seele der dritten Koalition war England (Pitt), dem Hannover entrissen war. Seine Bundesgenossen wurden Oesterreich und Rußland. Der zum Kaiser Frankreichs gekrönte Napoleon stand also wieder drei starken Mächten gegenüber. Mochten die, welche Napoleons Feldherrngröße bislang noch bezweifelt hatten, den glänzenden Erfolg von Marengo einem Glückszufall zuschreiben, der neue Feldzug des Jahres 1805, der von Anfang bis zu Ende rasch und großartig verlief, mußte Napoleons Eigenschaften allgemein in das vorteilhafteste Licht stellen. Und dies Bild mußte um so glänzender ausfallen, als seine Gegner im Felde so verblendet wie gedankenlos handelten. Die französische Flotte des Mittelmeeres sollte jenseits Gibraltar mit der ändern französischen Flotte sich vereinigen und anscheinend die westindischen Besitzungen Englands bedrohen, um dessen Flotte nach Westen zu locken, in Wirklichkeit aber sollten beide französische Flotten unbemerkt nordwärts fahren und eine Landung in England unterstützen. So war der Plan Napoleons auf dem Meere. Ihm zu begegnen und Napoleon auf dem Lande zu beschäftigen, hatten die Engländer die Oester-reicher und Russen zu der neuen Koalition vermocht. Die Oesterreicher waren dazu bald gewonnen, denn sie sahen in den letzten Verteilungen sich übervorteilt. Brixen und Trient waren ihnen ein ungenügender Ersatz für den Breisgau und die Ortenau. Alexander von Rußland aber ließ sich durch moralische

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 5

1910 - Düsseldorf : Bagel
bei Aldenhoven, dann über Dumouriez bei Neerwinden und versuchte darnach, statt mit vereinigter Macht auf Paris loszumarschieren, die streitigen Grenzfesten in seinen Besitz zu bringen. Der Uebertritt Dumouriez1 veranlaßte nicht eine Schwächung der französischen Streitkräfte, wohl aber eine Steigerung der Leidenschaften; umgekehrt aber wurden die Erfolge der Verbündeten in demselben Maße geringer, als jeder nur für seine nächsten Absichten kämpfte. Die Engländer kämpften erfolglos um die Eroberung Dünkirchens, die Holländer erreichten nichts von ihrer alten „Barriere“, die Preußen aber, welche Mainz wiedergewonnen und bis zu den Weißenburger Linien vorgedrungen, wichen darnach in eine zweite, weiter zurückliegende Verteidigungsstellung zurück. Und als dann die Oesterreicher, die zuvor eine Reihe von Festungen eingenommen hatten, beim Versuche, Charleroi zu entsetzen, dessen Fall vernahmen, wichen sie nach der Niederlage bei Fleurus mutlos bis über den Rhein zurück. Jourdan verfolgte sie sofort bis dahin. Pichegru aber gewann um dieselbe Zeit mit Leichtigkeit von dem Oranier das ganze Holland. Preußen, das (1795) im Begriff war, zur dritten Teilung Polens zu schreiten, zog sich durch den Baseler Frieden aus diesem ihm so lästig gewordenen Krieg ganz zurück. Es begnügte sich mit der Zusicherung der Franzosen, für seine linksrheinischen Besitzungen weiter östlich entschädigt werden zu sollen. Das alte deutsche Reich wurde damit von Preußen schon jetzt völlig aufgegeben. Nr. 3. Erste Koalition: Fortsetzung 1796 97. Die Kämpfe dieser Jahre sollten auch für Oesterreich die erste größere Entscheidung bringen. Man erwartete sie auf deutschem Boden, wo zwei bewährte französische Feldherren mit ungewöhnlich großen Heeren am Mittel- und Niederrhein standen, um in der Richtung auf Wien den Krieg siegreich zu Ende zu führen. Viel kleiner war die französische Armee, die zwischen Nizza und Savona an der Riviera sich sammelte (anfangs 30 000 Mann, später 60 000 Mann). Sie stand unter dem Befehle eines bis dahin unbekannten, ganz jugendlichen Generals, Napoleon Bonaparte. Er war mit seinen 27 Jahren das

5. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 16

1910 - Düsseldorf : Bagel
16 Gründe bestimmen. Er war entrüstet über die Willkürhandlungen Bonapartes. Den letzten Ausschlag gab ihm die Verhaftung und Erschießung Enghiens. Die Unternehmungen der französischen Flotte und damit auch die Landungspläne auf englischem Boden scheiterten nun freilich endgültig, als Nelson die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar 21. Oktober 1805 bis zur Vernichtung schlug. Um so glänzender aber waren die Erfolge Napoleons auf dem Lande. Hier hatte Mack das österreichische Kommando in Süddeutschland; sein Heer zählte 57 000 Mann. Erzherzog Karl dagegen, der ein erheblich größeres Heer (150 000 Mann) befehligte, war nach Italien bestimmt. Man vermutete, daß der gefürchtete Napoleon wieder hier auf seinem gewohnten Schlachtfelde auftreten würde. Diesmal aber war hier nur Massena mit etwa 50 000 Mann, während Napoleon fast die ganze französische Armee, etwa 200 000 Mann, in Straßburg befehligte. Er plante, mit ihr unmittelbar nach Wien zu marschieren. Und nun beginnt der Feldzug des größten Strategen seiner Zeit mit einer überwältigenden, sieggewohnten Armee gegen einen Führer, dessen Unternehmungen aus lauter Widersprüchen bestanden. 90 000 Russen unter Kutusow sollten diesem helfen. Statt nun auf deren Erscheinen zu w'arten, rückt er zum frischen Angrilf in Bayern ein und macht dann doch, während die bayrischen Truppen nordwärts nach Bamberg auswichen, bei Ulm halt, um vielleicht hier das getrennte Herauskommen der Franzosen aus den Schwarzwaldpässen zu benutzen und die feindlichen Abteilungen einzeln zu schlagen. Den Glauben an die Möglichkeit eines solchen Angriffs läßt Napoleon durch Scheinbewegungen Murats unterstützen. In Wirklichkeit aber kommen seine Truppen von Westen, Nordwesten und Norden her, jeden Tag sich enger aneinander anschließend (ähnlich wie die Preußen 1866 beim Einmarsch in Böhmen), um in dem Augenblick, in welchem sie Mack nahe sind, als ein einheitliches Heer ihm entgegenzutreten. Den gemeinsamen Schlag aller plant er etwa bei Heidesheim oder Nördlingen. Daß Mack das Unvernünftigste tun und in der Stellung bei Ulm tatenlos sein Schicksal erwarten würde, hielt Napoleon lange für unmöglich. Achtmal veränderte Mack ihm gegenüber seine Entschließungen; bei keiner einzigen wurde ernstlich die Ausführung versucht und endlich am

6. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 28

1910 - Düsseldorf : Bagel
28 bunden, der Süden aber im Etschtal zu Italien geschlagen. Damit glaubte Napoleon auch hier dauernde Zustände geschaffen zu haben. Nr. 9. Preußens Erhebung nach 1807. — Der russische Feldzug 1812. Es liegt im Wesen der französischen Revolution begründet, daß sie in der Ausdehnung der Bewegung die Grenzen nicht anerkennt, welche Nationalität oder Herkommen geschaffen haben. Auch über den Rhein und in die Alpen hinein ging sie unbedenklich weiter. Verkörpert aber war die Idee der Weltherrschaft vollkommen in der Person Napoleons, der die Entwicklung so wunderbar leitete. Rücksichtslos in der Wahl der Mittel, w'ußte er das Zweckmäßige ebenso schnell und leicht zu erkennen, wie er es mit eiserner Willenskraft dann wirklich erreichte. So hatte er nach und nach fast den ganzen Kontinent seinem Willen gefügig gemacht. Nur England war, nachdem die französische Flotte bei Trafalgar vernichtet, mit den gewöhnlichen Mitteln nicht zu bezwingen. Um nun doch auch seinen Widerstand zu brechen, kam Napoleon auf den großen Gedanken der Kontinentalsperre. Die Einfuhr aller englischen Waren sollte auf dem ganzen Festlande verboten werden. Was doch auf dem Wege des Schmuggels an englischen Waren eingeführt wurde, ward rücksichtslos verbrannt. Nur solche Waren, welche die Festlandsindustrie unbedingt nicht entbehren konnte, durften gegen Lizenzen eingebracht werden. An sich wrar es gewiß eine schöne Aufgabe, den Kontinent einmal auf sich selber anzuweisen. Sich unabhängig von fernen Ländern zu machen und heimische Güter und Erzeugnisse soviel wie irgend möglich auszunutzen, war gewiß erstrebenswert. Und Not macht erfinderisch. So fand man die Mittel, aus Rüben Zucker herzustellen, und das sollte der heimischen Industrie ebenso wertvoll werden, wie dem deutschen Ackerbau. Aber die nächste wirtschaftliche Folge war doch eine vollständige Lähmung des Handels, und noch bedenklicher waren andere Wirkungen. So die politischen. Durch die Kontinentalsperre wurde Frank-

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 49

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 49 — 10. Die Völkerschlacht bei Leipzig. König Friedrich Wilhelm hatte alsbald ein Bündnis mit Rußland abgeschlossen, und andere Staaten, besonders England und Österreich, traten ihm bei. Die Verbündeten wurden zwar von Napoleon, der nach dem nördlichen Deutschland vorgedrungen war, mehrfach zurückgedrängt, aber sie errangen doch immer mehr Erfolge gegen ihn; besonders schlug der Marschall Blücher ein starkes Franzosenheer an der K a tz b a ch in Schlesien?) Endlich kam es zu einer großen Schlacht bei L e i p z i g |ojq am 16. und 18. Oktober. Man nennt sie die „Völkerschlacht", 101 weil fast alle Völker Europas an ihr teilgenommen haben. Am ersten Tage, 16. Oktober, blieb der Sieg noch unentschieden; nach der Waffenruhe des folgenden Tages, der ein Sonntag war, fiel dann die Entscheidung am 18. zugunsten der Verbündeten. Napoleon floh mit den Resten seines Heeres über den Rhein und hat Deutschland nie wieder betreten. Die Verbündeten rückten hinter ihm her in Frankreich hinein?) Nach mancherlei Kämpfen erreichte man gegen Ende März des Jahres 1814 Paris, und am 31. dieses Monats zogen die Sieger in die bezwungene Hauptstadt von Frankreich ein. Napoleon mußte dem Kaiserthrone entsagen und in die Verbannung nach der Insel Elba gehen. 11. Das Ende der Befreiungskriege. Der Korse hielt nicht lange Ruhe; schon im nächsten Jahre suchte er den verlorenen Thron wiederzuerlangen. Er landete plötzlich in Frankreich, gewann die Truppen, die gegen ihn ausgesandt waren, für sich und kehrte als Herrscher nach Paris zurück. Aber die Verbündeten zogen -« q-i r gegen den Friedensstörer von neuem das Schwert. In dem heutigen Belgien kam es zum Kampfe. Zwar besiegte Napoleon die Preußen unter Blücher am 16. Juni bei Ligny, aber zwei Tage später wurde der Kaiser von den vereinigten Engländern und Preußen bei W a t e r l o o (Belle-Alliance) völlig geschlagen?) Mit seiner Herrschaft war es jetzt für immer aus; „das Stück ist zu Ende!" rief er verzweifelt. Abermals zogen die Verbündeten in Paris ein. Napoleon mußte wieder auf die Krone von Frankreich verzichten und wurde x) Gedichte: Rü ckert, „Auf die Schlacht an der Katzbach." Mosen, „Der Trompeter an der Katzbach." — Vgl. Lohmeyers Wandbild „Blücher in der Schlacht an der Katzbach" (Berlin, Troitzsch). 2) Gedicht: Kopisch, „Blücher am Rhein." — Vgl. Camphausens Wandbild „Blüchers Rheinübergang bei Caub 1814“ (Breslau, Lichtenberg). 3) Gedichte: Sturm, „Belle-Alliance." Hesekiel, „Ein Wort vom alten Blücher."

8. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

9. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

10. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte
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