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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

4. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 61

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 61 — Xxvi. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlärm widerhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemühte er sich redlich, alle eingerissenen Misstände Zn beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Günstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schöne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Meckleuburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen empor gearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Oesterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Marengo 1800 und zwang Oesterreich zum Frieden von Lüneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermnthe verletzte er vielfach den Frieden. Da schlossen England, Russland und Oesterreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den General Mack bei Ulm gefangen und besiegte Russland und Oesterreich in der Dreikaiserschlacht von Anst erli tz 1805. Oesterreich verlor im Frieden von Pressburg Venedig und Tyrol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So ruhmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem

5. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 56

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
56 3. Er hat den Protestantismus, der dem deutschen Wesen recht eigentlich entspricht, gegen Vernichtung geschtzt. 4. Durch seine hervorragenden Regenten-tugenden und die Erfolge seiner Regierung war er ein Vorbild der andern deutschen Fürsten. Manche eiferten ihm nach, und so kam auch deren Unter-tanen Friedrichs Regierung zu gute. 5. Ursachen der franzsischen Revolution. Bald nach Friedrichs des Groen Tode brach in Frankreich 1789 die groe Revolution aus, die in den nchsten 25 Jahren erst in Frank-reich, dann in ganz Europa gewaltige Umwlzungen der innern und uern Staatsverhltnisse zur Folge hatte. Welches waren ihre Ur- \ I. Die ungeheure Staatsschuld. Sie betrug Ende der 1780er Jahre bereits 41/3 Milliarden Franks und wuchs, da der Staat die Zinsen nicht bezahlen konnte, jhrlich um 200 Millionen Franks. Sie war veranlat 1. durch kostspielige Krieae: Ludwig Xiv. fhrte die drei Raubkriege und den spanischen Erbfolgekrieg, Ludwig Xv. den sterreichischen Erbfolgekrieg, den siebenjhrigen Krieg gegen Preußen und gleichzeitig den siebenjhrigen Seekrieg gegen England, Ludwig Xvi. nahm teil am nordamerikanischen Unabhngigkeitskriege gegen England. 2. Durch die Verschwendung im Hofhalte. Um die Majestt des Knigs recht hervorzuheben, waren er und seine^amilienglieder mit einer Unzahl von Beamten und Dienern umgeben, die hoch besoldet wurden. So beschftigte der Tafeldienst des Knigs allein 300 hhere Beamte, von denen z. B. der Haushofmeister 84000 Franks Gehalt erhielt. Jede erste Kammerfrau erhielt 50000, die Gouvernante der kniglichen Kinder 35 000 Franks. In Summa wurden 15000 Beamte und Diener am Hof mit 4050smiomt_j^ranb besoldet. Alle diese wuten auerdem durch Unterschleife und Betrgereien sich noch Nebeneinnahmen zu verschaffen. So war es noch unter dem einfachen Ludwig Xvi. Unter seinem Vorgnger war die furchtbare Verschwendung der Geliebten und Gnstlinge des Knigs dazugekommen. \n. Die ungerechte Verteilung der Pflichten und Rechte im Staate. Von den Einwohnern Frankreichs bildeten 1/2 /0 als Geistliche den ersten, 1/9 /0 Adlige den zweiten und 99 /0 Brger und Bauern den dritten Stand. Der erste und zweite Stand besaen zusammen 2/s alles Grundbesitzes, der dritte nur 1/3. Jene zwei waren frei von Steuern, vom Kriegs-dienst und von Einquartierungslasten; alle diese Pflichten und Lasten trug allein der dritte Stand. Die hohen Geistlichen hatten Einknfte von 10000,0 bis 1 Million Franks; sie lebten rrtetft in Paris in Verschwen-

6. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 64

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
64 und befriedigte die Ruhmgier der Franzosen; bald war er der Liebling der Nation. Von Mantua aus drang Bonaparte durch Krnten und Steier-mark auf Wien vor und zwang sterreich zu dem Frieden von Campo Formio 1797, worin es Belgien an Frankreich abtrat. Ebenso stimmte es der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich zu. Auch der Kon-gre zu Rastatt, wo Frankreich mit Deutschland Frieden schlo, willigte in diese Abtretung. Die geschdigten deutschen Fürsten sollten durch Ein-ziehung geistlicher Gebiete entschdigt werden. Um England, das nicht Frieden geschlossen hatte, zu schaden, unternahm Bonaparte 1798 den Feldzug nach gypten. Auf der berfahrt eroberte er Malta, landete bei Alexandria, schlug die Mameluken bei den Pyramiden" und eroberte fast das ganze Land. Da aber vernichtete der englische Admiral Nelson die franzsische Flotte bei Abukir und schnitt dadurch Bonaparte von Frankreich ab. Dieser unternahm einen Zug nach Syrien, erstrmte Jaffa, konnte aber Acre nicht erobern, ging nach gypten zurck und schlug hier ein Trkenheer bei Abukir 1799. Dann verlie er sein Heer und kehrte, den englischen Wacht-schiffen glcklich entgehend, nach Frankreich zurck, wo er als Retter aus hchster Not erschien. 3. Krieg gegen die zweite Koalition 17991801. Whrend Bona-parte in gypten war, schlo England mit Rußland und sterreich die zweite Koalition gegen Frankreich. Der Krieg war anfangs unglcklich fr die Franzosen. Erzherzog Karl drngte Jourdau der den Rhein. Der russische General Suwvroff besiegte in Italien mehrere franzsische Heere, mute aber auf sterreichs Betreiben nach der Schweiz ziehen. Hier wurde sein Unterfeldherr bei Zrich geschlagen, ehe er ihm helfen konnte. Rußland trat von dem Bunde zurck. Aber doch stand es mit Frankreich hchst bedenklich; denn das Direktorium war unfhig und die Mittel waren erschpft. Da kehrte unvermutet Bonaparte zurck. Er setzte das Direktorium ab und lie den Rat der 500 durch seine Grenadiere auseinandertreiben. Er machte sich zum Ersten Konsul mit kniglicher Gewalt, zunchst auf 10 Jahre. Seine Rechte waren folgende: 1. Er hatte unbedingte Ver-fgung der das Heer. 2. Er ernannte alle Staats- und Militrbeamten. 3. Er besetzte alle Richterstellen. 4. Er schlug die Gesetze vor durch den von ihm ernannten Staatsrat. Somit hatte Frankreich wieder einen Allein-Herrscher; die Republik war beseitigt. Das Kriegsglck wandte sich auf Frankreichs Seite. Bonaparte ging im Mai 1800 der den Groen St. Bernhard und besiegte die sterreicher bei Marengo (Juni 1800). Dieser Sieg wurde der Grundstein zum Kaisertum; denn er befestigte Napoleons Gewalt in Frankreich und brachte

7. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 32

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
32 dies zu unterlassen. Unter denen, die sich weigerten, war auch Paul Gerhardt. Er entsagte freiwillig seinem Amte. Der Kurfürst fhrte da-durch den Grundsatz in Brandenburg ein, da der Staat jedes christ-liche Bekenntnis duldet und schtzt (Toleranzprinzip). 3. Aus Treue gegen den evangelischen Glauben lehnte er 1667 die polnische Knigskrone ab, die ihm unter der Bedingung angetragen wurde, da er zur katholischen Kirche bertrte. 4. König Heinrich Iv. von Frankreich hatte 1598 durch das Edikt von Nantes den Reformierten seines Landes Religionsfreiheit gewhrt. Dieses Edikt hob Ludwig Xiv. 1685 auf und wollte die Reformierten zum katholischen Glauben zwingen. Viele aber verlieen Frankreich und zogen in evangelische Lnder. So nahm auch Friedrich Wilhelm, trotzdem ihm Ludwig mit Rache drohte, der 20000 der Vertriebenen in sein Land auf und erhielt sie so der evangeli-schen Kirche. 5. Als der katholische König von England Jakob Ii. die evangelische Kirche in seinem Lande zu unterdrcken versuchte, baten die protestantischen Englnder den Prinzen Wilhelm von Dramen um Hilfe. Der Groe Kurfürst untersttzte ihn mit Geld und Truppen, so da Wilhelm nach England bersetzen, Jakob vertreiben und den englischen Thron erwerben konnte. Damit war der Protestantismus in England gesichert. 9. Wie frderte er die Kultur seines Landes und Volkes? a) Die Bodenkultur frderte er, indem er aus Holland und Fries-land Kolonisten in sein verdetes Land rief; sie bebauten es und wurden die Lehrer und Vorbilder der mrkischen Bauern, b) Die Viehzucht verbesserte er, indem er Ansiedler aus der Schweiz warb, die in der Rind-Viehzucht geschickt und erfahren waren, c) Die Gewerbttigkeit (Industrie) frderte er durch Aufnahme der Hugenotten aus Frankreich; diese waren Meister in den feineren Gewerbszweigen, z. B. in der Herstellung von Samt- und Seidenwaren, Gold- und Silberwaren, Kunsttischler-waren und anderen. So wurden diese Gewerbe nach der Mark verpflanzt, d) Den Handel und Verkehr erleichterte er durch Anlegung des Friedrich-Wilhelms-Kanals bei Mllrose, der Oder und Spree miteinander ver-bindet. Auch einen Seehandel wollte er anfangen. Dazu grndete er eine kleine Seemacht und erwarb die Kolonie Gro-Friedrichsburg in Oberguinea. Den Personen- und Gedankenverkehr frderte er durch Einfhrung der Post, die in zusammenhngender Linie alle Teile seines Staates, von Kleve bis Memel, verband, e) Zur Hebung der geistigen Bildung grndete er die reformierte Universitt Duisburg und zog nieder-lndische Knstler in sein Land.

8. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 134

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
134 189495 Siegreicher Krieg Japans gegen China. 1895 Kaiser Wilhelmskanal erffnet. 1898 Siegreicher Krieg der Vereinigten Staaten gegen Spanien. 18991902 Krieg der Englnder gegen die Buren in Sdafrika. Burenstaaten unterworfen. 1900 1. Januar Einfhrung des Brgerlichen Gesetzbuches. 19001901 Aufstand in China und Kmpfe europischer Heere zu seiner Unterdrckung.

9. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 51

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
51 das spanische Edelschaf (Merino) einfhrte. 3. Den Seidenbau suchte er in seinem Lande heimisch zu machen, damit er fr seine Seidenfabriken die Rohseide nicht von auen zu kaufen brauchte. Er befahl daher die An-Pflanzung von Maulbeerbumen und die Zucht von Seidenraupen. Die Bume gediehen ganz gut, aber die Seidenraupen nicht, da unser Klima zu kalt und zu na ist. Iii. Wie frderte er die Industrie oder Gewerbttigkeit? 1. Er untersttzte die Woll- und Tuchfabrikanten und verbot die Ausfuhr von Wolle, wie auch ihre Einfuhr von auen. 2. Er errichtete neue Fabriken in Kattun, Baumwolle, Samt und Seide; in Berlin baute er eine Porzellanfabrik, die mit der schsischen an Schnheit der Erzeugnisse wetteiferte. Iv. Wie frderte er den Handel? 1. Er baute Kanle, nmlich den Plauer, Finow- und Brombergerkanal. 2. Er grndete Banken, um gegen mige Zinsen Geld an die Kaufleute auszuleihen. 3. Er schlo einen Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten. Den Verkauf des Kaffees und Tabaks unternahm der Staat durch seine Beamten; kein Kaufmann durfte damit handeln. Es war also ein Monopol des Staates. Die Aufsicht darber, sowie der die Zlle und Steuern, fhrten die Regiebeamten, deren Obere meist Franzosen waren. Sie hatten das Recht, in den Husern der Brger nachzusuchen, ob Kaffee oder Tabak darin war, der nicht aus den Staatsvorrten stammte. Darauf stand Strafe. Das Volk nannte die Beamten spottweise Kaffee-riechet" und hate sie. V. Friedrichs Sorge fr die geistige Bildung seines Volkes. 1. Fr die Wissenschaften. Friedrich selbst war ein Freund der Wissen-schast und regte durch sein Vorbild andere an. Er stellte die Akademie der Wissenschaften wieder her, die sein Vater hatte eingehen lassen. Die Gelehrten muten jhrlich zwei wissenschaftliche Abhandlungen anfertigen. 2. Fr die Knste. Friedrich selbst bte die Tonkunst, nmlich das Fltenspiel. Er rief Musiker an seinen Hof, die er fr ihre Leistungen reich belohnte. Er hrte am liebsten italienische Musik. Die Baukunst frderte er, indem er das Opernhaus, das Jnvalidenhans, das Schlo Sanssouci, das Universittsgebude, die katholische Hedwigskirche und andere Bauten auffhren lie. Der Bildnerkunst stellte er die Aufgabe, Stand-bilder seiner Kriegshelden zu schaffen. Die Schauspielkunst untersttzte er durch ein Theater, das er im Schlosse einrichten lie; doch wurden nur franzsische Stcke gegeben. 3. Fr das Schulwesen. Er erlie 1763 das General-Landschul-Reglement. Infolgedessen wurden viele 4*

10. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 70

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
70 unter Hohenlohe war auf Magdeburg geflohen und suchte sich hier zu sammeln. Der Kommandant dieser Festung verweigerte ihr jede Unter-sttzung, und so zog man weiter auf Stettin zu. Aber schon bei Prenz-lau holte der Feind sie ein, und Hohenlohe, durch bertriebene Mitteilungen der Feinde getuscht, ergab sich mit 10000 Mann, ohne den Durchbruch auch nur zu versuchen. Ehrenvoller handelte Blcher. Er hatte einen Rest Flchtiger gesammelt und fhrte sie der den Harz der Elbe zu; er berschritt diese, während York bei Altenzaun die verfolgenden Franzosen glcklich zurckhielt. Blcher zog in Mecklenburg noch die Truppen des Herzogs von Weimar an sich und warf sich nach Lbeck hinein. Hier kmpften die Preußen sehr tapfer*), wurden aber von der bermacht hinaus-gedrngt. Umzingelt mute Blcher sich bei Ratkau ehrenvoll ergeben, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte". Napoleon zog am 27. Oktober in Berlin ein und lie nach sranzsi-schem Raubsystem Kunstschtze und historische Denkmler nach Paris schleppen. Von Berlin aus ordnete er die Festlandssperre gegen England an, indem er allen Verkehr mit England und allen Handel mit englischen Waren verbot, um den englischen Handel zu vernichten und die Macht Englands zu brechen. Der Kurfürst von Sachsen trennte sich von Preußen, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel. Friedrich Wilhelm hatte darauf gerechnet, da die starken Festungen Preuens den Fortschritt der Feinde aushalten sollten. Aber welche Schmach mute er erleben! Spandau bergab sich ohne Schwertstreich am 25. Oktober, Stettin am 29. Oktober, das unbezwingliche Kstrin am 1. November. Am 8. November fiel auch Magdeburg mit 24000 Mann und 600 Geschtzen. (Mitgefangen wurden 19 Generale, die zusammen 1300 Jahre zhlten.) Bald folgten die schleichen Festungen Glogau, Breslau, Brieg und Schweidnitz. Aber einzelne Festungskommandanten retteten den Ruf der altpreuischen Tapferkeit. Netsie und Koset verteidigten sich bis zum Juni 1807. Silberberg, das schlesische Gibraltar, blieb unangetastet. Glatz verteidigte Graf Gtz und rettete es seinem Könige; ebenso Grau-denz, das der 73jhrige Courbiere befehligte. Als der Feind ihm hhn-voll sagen lie, es gbe keinen König von Preußen mehr, erwiderte er stolz: So gibt es doch noch einen König von Graudenz." (Er meinte damit seinen König, dem er die Festung erhalten wollte.) Den hchsten Ruhm aber erwarb sich Kolberg. Hier leitete Gneisenau die Verteidi- *) Diesem Kampf hat Moltke als Knabe vom Fenster seiner Wohnung aus zugeschaut.
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