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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

4. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 79

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 79 — Als Napoleon bei den Friedensverhandlungen die härtesten Forderungen stellte, veranlaßte man die Königin, nach Tilsit zu kommen, weil man sich von ihren Bitten eine günstige Einwirkung auf Napoleon und dadurch mildere Bedingungen für Preußen versprach. Sie kam, aber alles war vergeblich. Napoleon benahm sich wenig ehrenhaft gegen sie. Im Jahre 1808 machte das Königspaar einen Besuch in Petersburg, wo es mit rührendster Herzlichkeit und großer Pracht ausgenommen wurde. Aber alle Huldigungen konnten der Königin keine reinefreud e mehr bereiten. Sie trug den Todeskeim schon in sich. Am Ende des Jahres 1809 kehrte sie krank nach Berlin zurück. Noch konnte sie im folgenden Sommer ihren Vater in Strelitz besuchen. Bald aber erkrankte sie heftig. Man brachte sie nach dem Lustschloß Hoheuzieritz und rief den König von Berlin herbei. Er kam mit den beiden ältesten Söhnen. Das war die letzte Freude für die Sterbende. Wenige Stunden darauf trat ein heftiger Brustkrampf ein und gegen 9 Uhr endete mit einem Seufzer ihr edles Leben. Groß war die Trauer in Preußen und Deutschland um die Frühvollendete, die die Befreiung des Vaterlandes aus der Knechtschaft nicht erleben sollte. Sie ruht in Charlottenburg, wo ihr edler Gemahl ihr im Mausoleum eine Ruhestätte bereitet hat, wie sie ihrer würdig ist. Stiftungen und Denkmäler verherrlichen ihr Gedächtnis, doch am tiefsten blieb dasselbe eingegraben im Herzen des Volkes, „besser als in Stein und Erz." § 33. Die Freiheitskriege. A. Napoleons Zug nach Rußland. Napoleon hatte fast alle Länder Europas unterworfen. Nun wollte er auch seine Herrschaft über Rußland ausdehnen. Gewaltige Heerhaufen, wohl an 500,000 Mann, bewegten sich im Jahre 1812 nach Osten. Preußen mußte den Durckzug gestatten, ja es wurde gezwungen, sich ihm anzuschließen und 20,000 Mann Hülfstruppeu zu stellen. So brach das gewaltige Heer in Rußland ein. Moskau war das Ziel, dort sollte der Friede diktiert werden. Aber überall zogen sich die Russen zurück, verwüsteten die Fluren und verbrannten die Dölfer; überall fanden die Franzosen nur Wüsten. Endlich war Moskau erreicht. Doch die Stadt war von den Bewohnern verlassen, nur wenige zerlumpte Gestalten schlichen in den

5. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 107

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 107 — Schon 1866 hatte er feine Vermittlung angeboten, aber welsche Hinterlist wurde an König Wilhelms deutscher Treue zu Schanden.*) - Preußen war durch diesen Krieg stärker und mächtiger, Deutschland einiger geworden, und Napoleon hatte nichts erreicht. 2. Ta brachte die Luxemburger Frage neue Verlegenheit, ^te Festung Luxemburg war von Preußen auch nach der Auflösung des deutschen Bundes besetzt gehalten, obwohl das Ländchen unabhängig geworden war Auf Veranlassung des Königs von Holland stellte Napoleon nuu 1867 an Preußen die Aufforderung, die Festung zu räumen und zeigte gleichzeitig an, daß er das Ländchen durch Kauf an Frankreich bringen wolle. Das konnte Preußen auf keinen Fall zugeben. Um nicht dieses kleinen Ländchens wegen in einen Krieg mit Frankreich zu geraten, wurde eine Konferenz nach London berufen. In dieser einigte man sich dahin, daß Preußen seine Truppen aus der Festung nehmen, diese über dann geschleift und das Land für neutral erklärt werden solle. So hatte Napoleon wiederum keinen Erfolg gehabt, und dazu erlitt das französische Ansehen auch in Mexiko noch eine große Niederlage. Seine Achtung in Europa und im eigenen Lande begann zu sinken, er mußte bedacht sein, durch einen siegreichen Krieg seine Herrschaft zu befestigen. B. Seit lange schon rüstete er und suchte nach Bundesgenossen gegen Preußen. Aber Oesterreich sowohl als auch Italien wagten nicht, sich offen mit ihm zu verbünden und Rußland blieb Preußens treuer Freund. So war das Jahr 1870 herangekommen. Frankreich glaubte sich nun hinlänglich gerüstet, um es mit Preußen aufzunehmen; glaubte Napoleon doch, daß beim Ausbruch des Krieges die süddeutschen Staaten, Oesterreich, vielleicht auch Dänemark und Hannover sich sofort mit ihm verbünden würden. Es fehlte nur an einem äußeren Dorwande zum Kriege, und dieser fand sich bald. C. In Spanien war 1868 eine Revolution ausgebrochen und die Königin Jsabella vertrieben worden. Nun wollten die Spanier den Prinzen Leopold von Hoheuzollern-Sigmarin gen zu ihrem Könige erwählen. Schon 1869 war dies der französischen Regierung bekannt, aber sie schien dagegen nichts einzuwenden zu haben. Im Juni 1870 erklärte sich der Prinz zur Annahme der Krone bereit, und nun begann das schnöde Spiel in Frankreich. In der Volksversammlung, in den Zeitungen begann man Drohungen gegen Preußen auszustoßen. Der französische Botschafter Graf Benedetli wurde nach Ems *) Im Frühjahr 1866 ließ er Preußen ein Bündnis antragen, versprach 300,vvo Mann Hülfstr^ppen gegen Oesterreich, und 6—8 Millionen Vergrößerung, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wolle. Der König war entrüstet und lehnte ab. Daraus ließ er einen neuen Entwurf vorlegen und verlangte einen großen Teil des Reg.-Bez. Trier, einen Teil von Luxemburg, von Rhemhessen und der Rheinpfalz. Daraus antwortete Bismarck gar nicht. Endlich dichte er gar mit Krieg, wenn ihm nicht wenigstens die Festung Main; abgetreten würde. Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt". Da wich Napoleon zurück. Bald nach dem Kriege versprach er Preußen, er wolle nicht hindern, daß Siiddeutschland mit Nord« deutschland vereinigt werde, wenn ihm Luxemburg und Belgien abgetreten würde. Wiederum wurde er abgewiesen.

6. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 65

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 65 — hauchte auch eine edle deutsche Fürstin, die Königin Luise von Preußen, in tiefem Schmerze um Deutschlands Erniedrigung ihr Leben aus. Als Napoleon nach der Schlacht bei Jena Preußen unter seine Füße getreten, hatte sie mit ihrem königlichen Gemahl und ihren Kindern bis an des Landes äußerste Grenzen, nach Königsberg und Memel, fliehen müssen. Umsonst war sie vor dem Friedensschlüsse von Tilsit mit hoher Würde dem Sieger gegenüber getreten, um eine mildere Behandlung ihres Landes zu erlangen : Napoleon zeigte nur Haß gegen das preußische Königshaus. Mit ganzer Seele nahm sie dann an allen Bestrebungen Anteil, das Vaterland aus seiner Bedrückung wieder zu erheben. Doch sie sollte den Morgenglanz der Freiheit nicht mehr schauen: mitten in der Nacht der äußersten Knechtschaft, als nun auch Österreich zu Boden lag, raffte der Tod die fromme Dulderin dahin. Aber ihr hohes Vorbild, ihre warme vaterländische Gesinnung wirkte fort unter dem preußischen Volke. Und ausgezeichnete Männer arbeiteten mit Kraft und Begeisterung an Preußens und Deutschlands Wiedergeburt, unter allen hervorragend der große preußische Minister Freiherr vom Stein. Das war ein hell leuchtender Edel stein der deutschen Nation, dessen Sinn ganz auf die Erhebung des deutschen Vaterlandes gerichtet war. Zwar wurde der deutsche Mann von Napoleon in die Acht erklärt und mußte bis in das ferne Rußland fliehen, aber auch dort ließ er nicht ab, für Deutschlands Rettung zu wirken. 7. Napoleons Weltherrschaft. — Indes schien Napoleon jetzt ganz unüberwindlich geworden zu sein. Sein Reich hatte einen ungeheuren Umfang gewonnen, und die Fürsten fast aller übrigen Länder Europas beugten sich vor feiner Gewalt. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen. Mit aller feiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnäckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichtum und Stärke beruhte. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockung Andrä, Vaterländische Geschichte. 2. Aufl. 5

7. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 61

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 61 — Xxvi. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlärm widerhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemühte er sich redlich, alle eingerissenen Misstände Zn beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Günstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schöne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Meckleuburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen empor gearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Oesterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Marengo 1800 und zwang Oesterreich zum Frieden von Lüneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermnthe verletzte er vielfach den Frieden. Da schlossen England, Russland und Oesterreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den General Mack bei Ulm gefangen und besiegte Russland und Oesterreich in der Dreikaiserschlacht von Anst erli tz 1805. Oesterreich verlor im Frieden von Pressburg Venedig und Tyrol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So ruhmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem
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