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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 264

1887 - Langensalza : Beyer
264 Achter Abschnitt. Friedrich Ii., der Große, von 1740—1786. Friedrich Ii. Frieden, gab ihm das von Rußland eroberte Ostpreußen zurück, ja befahl sogar, daß Czernitschew, der in Schlesien stand, mit seinem Heere zu Friedrich stoßen sollte. Auch vermittelte Peter Iii. den Frieden zwischen Schweden und Preußen. Friedrich wollte int Sommer 1762 gerade die Österreicher bei Burkersdorf angreifen, wobei die -Russen ihn unterstützen sollten, da kam die niederschmetternde Nachricht, daß Peter Iii. von seiner Gemahlin Katharina entthront und bald darauf von einigen russischen Edelleuten ermordet worden sei. Die neue Kaiserin befahl nun ihrem General, Friedrich zu verlassen. Der König aber bat Czernitschew, den Befehl noch einige Tage geheim zu halten, bis die Schlacht bei Burkersdorf entschieden sei. Der russische Feldherr, ein Verehrer und Bewunderer Friedrichs Ii., erfüllte seine Bitte und zwang die Österreicher, einen Teil ihres Heeres gegen die Russen aufzustellen, wahrend der König am 21. Juli den anderen Teil des feindlichen Heeres bei Burkersdorf schlug. Erst nach der Schlacht zog Czernitschew ab. Die Kaiserin Katharina Ii. brach den Frieden mit Friedrich Ii. nicht; denn sie sah ein, daß es Rußland nicht zum Vorteil gereiche, wenn es Österreich gegen Preußen unterstütze. Friedrich Ii. eroberte nach dem Siege bei Burkersdors auch die wichtige Festung Schweiduitz wieder, während sein Bruder Heinrich in Sachsen glücklich kämpfte. Derselbe hatte im Herbst 1762 mit Seydlitz die Reichsarmee bei Freiberg geschlagen. Darauf zogen preußische Streifscharen durch Süddeutsch-laud bis zur Donau und legten den Ländern, die sich an dem Reichskriege gegen Friedrich beteiligt hatten, schwere Kriegszahlungen auf. Infolgedessen wünschten dieselben schleunigst den Frieden herbei. Am Ende des Jahres 1762 trat auch Frankreich, das zu derselben Zeit, in welcher der siebenjährige Krieg in Deutschland wütete, mit England um den Besitz seiner nordamerikanischen Kolonieen gekämpft hatte, vom Kriege zurück und schloß mit England einen vorläufigen Frieden. Nun blieb Österreich und Sachsen allein im Kampf gegen Friedrich Ii. übrig. Nachdem Maria Theresia im Bunde mit halb Europa es vergeblich versucht hatte, Friedrich Ii. zu besiegen, durste sie nicht hoffen, nun allein mit Sachsen den Held zu bezwingen. Sie schloß daher, nebst Sachsen, mit Friedrich am 18. Februar 1763 den Frieden zu Hubertsburg, in welchem die früheren Friedensschlüsse zu Breslau und Dresden bestätigt wurden. e) Des Königs Friedens- und Siegesfeier. Als Friedrich Ii. aus dem siebenjährigen Kriege zurückkam, begab er sich sogleich nach Charlottenburg, ließ hier unverzüglich seinen Konzertmeister Benda zu sich rufen und trug ihm auf, die Orgel in der Schloßkapelle, welche von dem Feinde verdorben worden war, innerhalb vier Tagen wiederherstellen zu lassen. Der Orgelbauer fand aber die Orgel so verwüstet, daß er sie in einer so kurzen Zeit nicht wieder in Gang bringen konnte. Benda stattete dem König hiervon Bericht ab und erhielt von ihm die Antwort, er möchte die Orgel nur so lassen und zu einer gewissen Stunde das Tedeum in der Schloßkapelle aufführen. Musiker und Sänger begaben sich in die Kapelle und vermuteten den ganzen Hofstaat. Aber der König erscheint allein, fetzt sich nieder, winkt, und die Musik nimmt ihren Ansang. Als die Singstimmen

4. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 289

1887 - Langensalza : Beyer
§ 67. Napoleon Bonaparte. 289 Von Brienne kam er auf die Militärschule nach Paris, wo er seine Vorbereitung auf den Soldatenberuf fortsetzte. In dem Jahre, als Frankreich zur Republik erklärt wurde, hatte er bereits seine militärische Laufbahn begonnen und war Hauptmann in der französischen Armee. Die Revolution war das rechte Fahrwasser für energische, rücksichtslose und begabte Leute; -as erkannte Napoleon, dessen Herz ganz von Ehrgeiz und Herrschbegierde erfüllt war, und schloß sich den schroffsten Revolutionsmännern an. Zum erstenmale zeichnete sich der junge Napoleon vor Toulon aus, wo die Königs-freunde mit Unterstützung der dort gelandeten Engländer den Sohn Ludwigs Xvi. zum Könige ausgerufen hatten. Die Tapferkeit und Umsicht ties jungen Bonaparte trug viel zur Einnahme und Unterwerfung dieser Stadt, welche von der republikanischen Regierung hart gezüchtigt wurde, bei. Napoleon Wurde bald darauf durch die Ernennung zum General ausgezeichnet. Er war erst 24 Jahre alt, als er zu dieser hohen militärischen Würde gelangte. Was konnte nicht noch alles aus diesem Manne werden! Nach dem Falle des grausamen Robespierres verlor auch Napoleon die Gunst der an der Spitze des Staates stehenden Revolutiousmänner und mußte eine Zeitlang ins Gefängnis wandern. Bald aber brauchte man den kühnen Mann wieder, als im Jahre 1795 in Paris ein Aufstand gegen die damalige republikanische Oberbehörde Frankreichs von den Feinden derselben erregt wurde. Drohend stürmte^, die bewaffneten Volkshaufen nach dem früheren Königspalast, wo jetzt der republikanische Rat seine Sitzungen hatte. Da erhielt Napoleon den Befehl, dieselben zurückzutreiben. Er ließ kaltblütig eine Anzahl Kanonen auffahren und schoß mit Sprengkugeln die Aufständischen zusammen. Dadurch schlug er den Aufstand nieder und verdiente sich dadurch den Dank der Männer, die damals in Frankreich die Herrschaft hatten. Im Aahre 1796 erhielt Napoleon den Oberbefehl über die Armee, welche gegen Österreich gerüstet war, und die den Feldzug gegen diese Macht in Italien führen sollte. Nun hatte Napoleon zum erstenmale Gelegenheit, sein Feldherrngenie zu zeigen und zugleich sich die Anhänglichkeit und das Vertrauen eines Heeres zu erwerben, das ihm später zur Erreichung seiner herrschsüchtigen Pläne dienen konnte. Schlag auf Schlag schlug er die Feinde, eroberte die ganze Lombardei und vergrößerte sein Vaterland, die Republik Frankreich, durch neue Gebiete. Er hatte große Beute in diesem Kriege gemacht, und viele Kunstschätze aus Italien, dem Lande der Kunst, nach Paris geschickt. Im Jahre 1798 sehen wir den jungen, jetzt erst achtnndzwanzigjährigen Feldherrn noch ein viel weitergehendes, noch bedeutend schwierigeres und gefahrvolleres Unternehmen beginnen: er zieht mit einer Kriegsflotte nach dem Wunderland der Pharaonen, nach Ägypten. Hier schlug er in der Nähe der Pyramiden ein türkisches Heer und zeigte auch in dem heißen Afrika unter ungewohnten und ungeahnten Schwierigkeiten seine Tapferkeit und Umsicht. Als er aber von der Unzufriedenheit des französischen Volkes über die schlechte republikanische Regierung hörte, verließ er Ägypten und eilte schleunigst nach Paris; denn er wußte, daß nun seine Zeit gekommen war. Mit Gewalt änderte er die Verfassung Frankreichs und ließ die widerstrebenden Abgeordneten des französischen Volkes durch seine Grenadiere mit gefälltem Bajonett auseinander treiben. Darauf wurde die Regierung drei Konsuln, Hoffmann's Geschichtsunterricht. 19

5. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

6. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 51

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
51 heit des Glaubens ii»d Gewissens war ihnen zurückgegeben. Ihre Aufnahme erforderte von dem Kurfürsten viele Opfer; dies so angelegte Kapital brachte aber den reichsten Segen. Schon das; das Land, welches durch den dreißigjährigen Krieg entvölkert worden, einen so großen Zuwachs an Menschenkraft erhielt, war als ein Gewinn zu betrachten. Und nicht alle Hugenotten kamen ganz mittellos; das, was sie an Geld und Geldeswert gerettet hatten und mitbrachten, war nicht gering und unserm damals armen Vaterlande zum Vorteile. Industrie und Gewerbe erhielten durch die Einwanderung einen vorher kaum geahnten Aufschwung, denn in den meisten Künsten und Fertigkeiten waren die Franzosen den Brandenburgern überlegen. In der Seidennianufaktur und mit der Fabrikation feiner Tuche wurde durch sie erst der Anfang gemacht. Sie galten als die Meister der Perückenmacherkunst; auch diese wurde nun nach Berlin gebracht. Goldschmiede, Juweliere, Uhrmacher und Bildhauer siedelten sich in der Residenz an. Tie Franzosen auf dem flachen Lande bauten Tabak; sie zogen treffliche Gemüse und feines Obst auf dem Sandboden, den sie durch Fleiß und Geschick allmählich in gutes Fruchtland umwandelten. Zu den Refugies, welche sich in Berlin ansässig machten, gehörte der Graf Friedrich von Schömberg. Nach rühmlichen Kriegsfahrten unter Bernhard von Weimar und in niederländischen und portugiesischen Diensten war er in das Heer Ludwigs Xiv. getreten und zum Marschall ernannt worden, als treuer Reformierter aber nach der Aufhebung des Edikts von Nantes ausgewandert und nach Brandenburg gegangen. Friedrich Wilhelm machte ihn zum Generalissimus seiner Armee. Ter Graf bewohnte in Berlin das Haus, welches in unfern Tagen das Palais Kaiser Friedrichs gewesen ist. Er hielt sich zur französischen Gemeinde und nahm durch Rang und Bedeutung in ihr die erste Stelle ein. Aus französischen Edelleuten hatte Friedrich Wilhelm eine Elitetruppe gebildet, die Grand Mousquetairs. Tie erste Kompanie derselben hatte ihr Standquartier in Prenzlau, die zweite in Fürstenwalde. Während sich der Kurfürst selbst Oberst der ersten Kompanie nannte, machte er den Grafen von Schömberg zum Oberst der zweiten Kompanie. Nach dem Tode Friedrich Wilhelms ging der Graf mit Abbadie zu Wilhelm von Oranten und mit diesem nach England. In der Schlacht am Boynefluß in Irland, am 10. Juli 1690, starb er den Heldentod. Die Franzosen haben das Gute, was ihnen unser Land erwiesen, durch treue Anhänglichkeit vergolten. Aus Fremdlingen wurden sie zu wackeren brandenburgischen und preußischen Bürgern. Allmählich, im Lause von mehr als hundert Jahren, vollzog sich der Prozeß der Verschmelzung. Die Franzosen verschwanden unter den Deutschen; die meisten ihrer Gemeinden lösten sich auf, und die Orte unsers Staates, wo solche heute noch existieren, sind zu zählen. Berlin hat noch immer die zahlreichste französisch - reformierte Gemeinde, gegen 6000 Seelen mit drei Pfarrkirchen und angesehenen Stiftungen. In allen Gemeinden wird schon längst deutsch gepredigt, nur in Berlin wird noch einmal 4*

7. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 201

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
201 nebenbuhlerte. Es bot vor affen Dingen, was der Bnnb mit Rußlanb allein nicht gewähren sonnte, die Mittel zu einem Kriege gegen Preußen, nnb Preußens Nieberwersung mußte ja, wie Kaunitz erklärte, das vornehmste Ziel der österreichischen Politik Silben. Doch wieviel Mühe er sich auch in Paris gegeben, wieviel Liebenswürdigkeiten er verschwenbet, noch war seiner treuen Minne der heiß begehrte Lohn nicht geworben. Da trat fern im Westeu jenseit des großen Wassers ein Ereignis ein, das für Deutschland für Österreich wie für Preußen, zwar nicht das geringste Interesse hatte, das Kaunitz aber auszunutzen verstaub, um beit Vertilgungskampf gegen Preußen ins Werk zu fetzen und beut armen deutschen Reich einmal grünblich bic 91 der zu schlagen. Die Forts, welche Frankreich in Nordamerika Zur Verbindung feiner Besitzungen in Kanada und Louisiana herstellte, und welche die Engländer, da sie ihnen den Weg zur weiteren Ausbreitung versperrten, nicht dulden wollten, sollten die Lawine bilden, die, ins Rollen gebracht, zerschmetternd auf Friedrichs Haupt niederfallen nmßte. Das englische Volk, durch die französischen Erfolge ent feiner empfindlichsten Stelle gepackt, drängte mit Leidenschaft zum Kriege, und der österreichische Gesandte in London blies in die Flamme. Natürlich war es, daß Frankreich im Kriegsfälle Eng-laitd in Hannover zu treffen suchen würde, und Friedrich hoffte zeitweise sogar, durch einen solchen fronzöfifchen Angriff auf Hannover die Kriegsbegier in Eng-land zu stillen. Doch erwies sich das als aussichtslos. England schloß sogar mit Rußland im August 1755 einen Subfidienvertrag, nach dem 60 000 Russen durch das Reich marschieren und das Welfeuland gegen die Franzosen verteidigen sollten. Gewiß ein furchtbares Geschick! Die Regulierung der englisch-französischen Grenzen in Amerika sollten nach Englands Begehr Russen und Franzosen auf deutschen Gesilben erkämpfen! Und die Russen standen fertig, die preußische Grenze zu überschreiten, die Österreicher warteten nur auf den Ausbruch dieses Krieges, um unter seinem Schutze Preußen zerschmettern zu können. '^ei sluc^ *)etn tuu^te Friedrich zu begegnen. Unter voller Wahrung seines Bündnisses mit Frankreich schloß er mit England am 2. Januar 1756 deu Vertrag von Weftminster, durch welchen die Neutralität Deutschlands in deut englisch-französischen Kriege festgestellt wurde, und in welchem Friedrich die französischen, Georg aber die russischen Truppen von den Grenzen des Reiches fern, zu halten sich verpflichtete. Und . wenn die Russen nicht zum Schwerte griffen^ so ließen auch die Österreicher das ihrige wohl in der Scheide. So lebte Friedrich der Hoffnung, dadurch Österreich vereinzelt, den Frieden auf beut Festlande erhalten und eine „furchtbare Liga -zersprengt zu haben, unter welcher früher oder später unser Staat hätte erliege» müssen". Doch größer seist noch als an der Donau war die Kriegslust au der Newa, und heftiger noch als in der Brust der Königin von Ungarn gärte und lohte der Haß gegen Friedrich in dem leidenschaftlichen Herzen der Zarin. Offen gestand Elisabeth ein, daß sie den Krieg mit Preußen wünsche, daß Preußen ans feinen früheren

8. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 42

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
42 Uchem Austrag zu bringen. Im Erb vergleich zu Cleve (am 19. September 1666) begnügte er sich mit Cleve, Mark und Ravensberg und ließ sich dann für Ravenstein mit einer Geldsumme abfinden. Er gewann dadurch au dem Herzog von Jülich-Berg einen Freund, der seitdem treue Nachbarschaft hielt, und feiu Regiment in Cleve schlug desto festere Wurzeln. So schaffte sich Friedrich Wilhelm zum Pflegen und Schützen seines jungen Staates überall freie Hand. 5. Dir Schlacht bei Fehrbellin. Chr. F. Maurer, Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte. Leipzig 1882. Während Friedrich Wilhelm unter mühsamer Arbeit einen Stein nach dem andern zum Bau des braudeuburgischeu Staates zusammentrug, schickte jenseit des Rheines Ludwig Xix . an der Spitze eines mächtigen, bereits in sich ge-festigten Staates sich au, die Nachbarstaaten unter seinen Willen zu beugen. Nachdem ey ihm nicht gelungen war, die spanischen Niederlande tu seine Gewalt zu bekommen, beschloß er, die holländische Republik zu erobern. Sein Geld ebnete ihm alle Wege; es machte den liederlichen König Karl Ii. von England sowie die schwedischen Minister zu Frankreichs Soldnern: er brachte auch das österreichische Ministerium auf feine, Seite und verstärkte die französische Partei unter den deutschen Fürsten. Kurfürst Friedrich Wilhelm war der einzige, welcher erkannte, welche Gefahr dem deutschen Reiche drohte, wenn die niederländische Republik zu einer französischen Provinz gemacht wurde; zugleich war es ihm klar, daß er für feine rheinischen Besitzungen an jener Republik einen bessern Nachbar habe als an dem übermütigen und ländersüchtigen französischen König. Während nun der Kurfürst zur Unterstützung der Holländer gegen Ludwig Xiv. von Frankreich ititi) zum Schutze seiner eigenen Erblande, des Herzogtums Cleve und der Grafschaften Mark und Ravensberg an den Rhein geeilt war, bedrohten die Schweden mit einem Einfalle die brandenbnrgische Mark. Ter Eintritt Schwedens in diesen Krieg war ausschließlich ein Werk der französischen Diplomatie und französischen Geldes. Die schwedische Regierung hatte seit Jahren und bis zuletzt mit Brandenburg auf gutem Fuße gelebt; es lag keinerlei Streitfall zwischen ihnen vor. Aber man hatte in Stockholm, geldbedürftig, wie man immer war, einen Subsidienvertrag mit Frankreich abgeschlossen, durch den die schwedischen Waffen gegen jeden deutschen Fürsten in Sold genommen wurden, der Frankreich in dein Krieg gegen die Niederlande lästig fallen würde. Gegen Brandenburg war dieser Vertrag gemeint, und Ludwig Xiv. hatte es an der ^eit befunden, nun denselben in Wirkung treten zu lassen. So unwillkommen der schwedischen Regierung die Aufgabe war, so sehr sie sich bemühte, einem Kriege gegen Brandenburg aus dem Wege zu gehen, zu dein sie selbst nicht die geringste Veranlassung hatte, so entschieden bestand Ludwig Xiv. auf

9. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 4

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
4 Hertzberg durch die Unterstützung der dein englischen Interesse dienstbaren Oranier zu erlangen. In Holland nämlich war es, abgesehen Dem der grenzenlosen Aufregung über die josefinischen Pläne, noch zu den heftigsten Streitigkeiten zwischen der monarchischen und der demokratischen Partei gekommen. England wie Frankreich benutzten die Gelegenheit, um das in Auslösung begriffene Land in ihre Gewalt zu bekommen. Thatsächlich hatte aber Frankreich England weit überholt, und England mußte die Hilfe, zu welcher Preußen — kraft seiner alten und gerade jetzt durch die 1767 vollzogene Vermählung der Schwester Friedrich Wilhelms mit dem Erbstatthalter Wilhelm V. befestigten iranischen Beziehungen — berufen schien, daher dankbar annehmen. Längere Zeit hielt sich Friedrich Wilhelm indessen ganz auf der von Friedrich selbst noch vorgezeichneten Vermittelungslinie. Erst als seine Schwester, im Juli auf einer Reise von den Patrioten d. H. der Frankreich anhängenden Partei beleidigt, aus einige Stnnden gefangen gehalten wurde, als die Generalstaaten jede Genugthuung weigerten, und Frankreich die Vermittelung ablehnte, erst da rückten 24 000 Mann Preußen über die holländische Grenze und besetzten nach Überwindung geringer Schwierigkeit, wie solche beispielsweise die kleine Festung Weesp unsern der Znider See bereitete, das Land. Einen Augenblick schien es —- Karl August von Weimar war besonders thätig dasür — als ob Holland dem Fürstenbunde beitreten könne. Es schien, als ob Holland der englischen wie der französischen Vorherrschaft entzogen, und die Mündungen des Rheins für Deutschland znrückgelvonnen werden könnten. Aber Friedrich Wilhelm begnügte sich mit der Befestigung der Rechte des Statthalters, und Hertzberg erlangte das englische Bündnis, dem auch Holl a n d beitrat. Von jedem Gewinn für Preußen, von jedem Vorteil für den preußischen Handel, selbst von dem Ersatz der Kriegskosten hatte man abgesehen, um in der Stärkung des englischen Einflusses auf dem Festlande eine Waffe gegen Österreich und Rußland zu erhalten. Freilich war die gewählte ziemlich stumpf und erfüllte in der Folge nicht die anf sie gesetzten Erwartungen. Wenn Hertzberg ferner gehofft hatte, durch die Kämpfe, die sich im Osten abspielten, entweder Rußland aus die preußische Seite zu ziehen, oder doch Frankreich von Österreich zu trennen, so sah er sich getäuscht. Besonders aber täuschte er sich in seiner Hanptabsicht, für Preußen Thorn und Danzig, wie auch die Palatinate Posen und Kalifch zu erhalten. Er meinte, Österreich solle Galizien an Polen zurückgeben, mtd die Pforte dafür die Moldau und Walachei an Österreich abtreten. Für den Wiedergewinn von Galizien dagegen werde Polen bereitwillig jene Gebiete an Preußen überlassen. Natürlich ließ sich kein Staat durch die klugen Darlegungen des Ministers zu solchen Gebietsveränderungen in Güte bestimmen. Aber wenn nun die russisch - österreichischen Ersolge gegen die Pforte zu dem von Hertzberg betriebenen Bunde der Türkei mit Preußen führten, wenn Hertzberg in den aufs tiefste aufgewühlten österreichischen Niederlanden den Plänen Josephs scharf entgegentrat, wenn er dem von Rußland arg bedrohten Polen

10. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 103

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
103 Ms daraus nichts wurde, setzte Napoleon ein furchtbares Aussaugungssystem ins Werk, um die Lebenskraft des ebenso gehaßten, wie gefürchteten Staates zu zerstören. Um das Land von der Occupatiou zu befreieu, ging der ritterliche Prinz Wilhelm nach Paris und erbot sich bis zur völligen Abzahlung der Kriegskontribution in französischer Hast zu bleiben; es war umsonst. Tein verarmten Lande wurden au Kontributionen und Lieferungen eine Milliarde und 129 Millionen Franken abgepreßt. Als die Franzosen endlich den Betrag ihrer Forderungen angaben, verlangten sie noch 1ö41/2 Millionen. Die preußischen Behörden berechneten den zu zahlenden Rest nur auf 19 Millionen, da nach Napoleons Versprechen die Lieferungen von der Kontribution abzuziehen waren. In dem Jahre 1808 konnte es zuerst scheinen, als werde der Fremdherrscher eine empfindliche Einbuße seiner Machtstellung erfahren. Das russisch-französische Bündnis stand auf schwachen Füßen, und weint der Zar auch dasselbe noth ausnutzte und an die Eroberung Finnlands ging, so blieb ihm doch nicht ver- borgen, daß Napoleon trotz aller Frenndschastsversicherimgen seine orientalischen Pläne im geheimen durchkreuzte. Spanien, dessen König Ferdinand durch List und Gewalt in Bayonne zur Abdankung gezwungen war, wollte von dem ihm aufgedrungenen Joseph Bon aparte nichts wissen, die Nation erhob sich: am 22. Juli 1808 zwangen die Spanier 20 000 Franzosen zur Kapitulation (bet Baylen in Andalusien); kaum einen Monat später bereiteten die in Portugal gelandeten Engländer unter Wellesley (Wellington) dem Heere Jnnots ein ähnliches Schicksal: ein Guerillakrieg entspann sich, in dem die Spanier zwar nicht immer siegreich waren, aber die altbewährten Soldaten Frankreichs sich allmählich aufrieben. Aller Wahrscheinlichkeit nach mußte Napoleon selbst versuchen, die Halbinsel zu bezwingen und den Hanptteil seiner Truppen aus Deutschland mitführen. Daraus bauten alle Patrioten Österreichs und Preußens ihre Hoffnung; die Wiederversöhnung beider Mächte begann. Auch König Friedrich Wilhelm war im Herzen für den Krieg, aber er glaubte, den Kamps nur an der Seite Rußlands wagen zu dürfen. Und wahrlich, ohne diese Hilfe wäre der Krieg ein Akt der Verzweiflung gewesen: der leidenschaftliche Kleist durste wohl eine solche Politik empfehlen, aber der König hatte die Pflicht, den Staat zu erhalten: die Entthronung der Hohenzollern wäre die Vernichtung Deutschlands gewesen. Dennoch war selbst Scharnhorst mit dem Verhalten und den Ansichten des Königs in jenen Tagen nicht einverstanden. Allein alle Hoffnungen und Wünsche der Kriegspartei schnitt ein unglücklicher Zufall plötzlich ab: ein Schreiben, in welchem Stein den Fürsten Wittgenstein aufforderte, die Unzufriedenheit im Königreich Westfalen zu schüren, fiel Napoleons Spionen in die Hände und erschien ant 8. September int „Moniteur". Jetzt drang Napoleon unter furchtbaren Drohungen auf die Entlassung des „Verschwörers" und zwang zu gleicher Zeit den Prinzen Wilhelm zur Unterzeichnung des drückenden Pariser Vertrages.
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