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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 81

1889 - Danzig : Gruihn
das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre hrte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine rnhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. v ' 1 Nach Kappe u. a. 68. Die Revolutionskriege. Napoleon Vonaparte. Die Verbndeten in Frankreich. Nicht blo Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschttert, sondern auch fr den grten ^etl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trbsal und mannigfaltiger Umwlzungen, Das sing so an Als in Paris die unglckliche Kmgsfamtlte tut Gefngnis schmachtete, suchten sich andere Fürsten ihrer cmpuehntcn. sterreicher und Preußen drangen ins franzsische Land, um die Schreckensmnner zur Bestttnnng au bringen und den König zu befreien. Anfangs ging es den Verbndeten gut. Als sie aber namentlich die Preußen - in die Champagne kamen, und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahinstarben, anch die Fran-lofen in ihrem Freiheitstanmel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie los-strzten, da muten sie umkehren. König Friedrich Sttbelm Ii. von Preußen schlo (1795) mit der neuen Republik emen Frteben zu -Lasel. Franzsische Erobernnaeu. Die Franzosen entrissen aber den. sterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen -Jiten. berall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: Völker, thr setd letzt sm! ihr burft nun das Glck genieen, es auch so zu machen, wie wir! Und die es glaubten, standen auf und machten, es den Franzosen nach, -oiclc alte (juu'tchtititgen, gute Sitten, sowie alte Trene und Zucht giugeu dabei zu Grunde Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier ilanntcm on Bonaparte. Damals s'.ng ein merkwrdiger Mann, Nap oleon Bonaparte, ait, sich vor allen hervorzuthuu. Er war der Sohu emes Edel-mannes auf der Insel Korsika. Schon als Knabe bereitete er stch darauf vor, Offizier zu werden, und wurde es auch tn feinen Jitncihngsjiahren Da er sich bald durch Mut mtd Umstcht vor den anderen Offizieren. auszeichnete und die verwitwete Richte eines Machthabers in Frankreich die edle Joseph ine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten franzsischen Armee, der italienischen, erhoben. . , Siene der Die sterreicher. Dennoch fhrte er dieselbe von etnent Stege der die sterreicher zum andern. Wohin er kam, muten die Brger und Bauern ihm mit) seinen Soldaten groe Summen Geldes zahlen; denn setn Grundsatz war: Der Krieg mu den Krieg ernhren!" Wahrend andere Generale unablssig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und lerne Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf thron siegreichen Fhrer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum erstenmal zum Frieden gezwungen, was ihm spter noch dreimal widerfahren ist Stets mute der Besiegte au den stolzen, habschtigen Sieger schone und volkreiche Lnder abtreten. Alle Franzosen sahen ans Bonaparte. Er war ihr Liebling denn keiner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er. Napoleon in flaljtitctt. Auch nach gypten schiffte er, um dies Land zu erobern (1799) Die Englnder zerstrten aber seine Flotte tu Alexandrien. Die Franzosen starben in groer Menge in dem heien gyptenland; sie siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabet tunner geringer. Viele wurden krank, und Napoleon soll alle Kranken in den Lazaretten haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern pltzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. f. Napoleon als Konsul und Kaiser. Dies Vornehmen war also mcht gelungen: ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Pari^, machte der dortigen Regierung ein Ende, lie sich selbst zmn ersten Konsul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschrnkter Gebietet tut ^aude. x. te Franzosen, welche ihren König gemordet und so viel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und lieen sich gar manches von thin gefallen. Jl er das sah, ward er khner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf und hie von nun an Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der franzosischen Republik. Nach Kappe. 6*

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 78

1889 - Danzig : Gruihn
78 m,frpn^t!^iuflfatt\ H,>bodlbic. Englnder den Nordamerikanern Stenern auflegten, da entstand (!77o1783) et Krieg, in welchem Washington die Nord-arnenfancr gegen die Englnder anfhrte. Washington war der Sohn eines Kl ,lfeh ' r5efa15 etne grndliche Schulbildung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich groe Kenntuisse erworben. Es gelang ihm daher auch v es" Hptni>an$ 8u behalten, so da die Englnder gentigt waren, der Herrschaft m Nordamerika zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhngiger Freistaat wurde whlte man bald darauf Washington zum Prsidenten cv me groe Sttze hatten die Amerikaner auch an Benjamin Franklin, derselbe war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buch-drucketkuust. Spater legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung ^raus, die groen Beifall fand. Um feine Landsleute fr die Freiheit des oaterlaiibej zu begeistern, verfate und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich groes Vertrauen erwarb. Nach grndlichem Ctubtum erfanb er den Blitzableiler und wurde dadurch sehr berhmt Bei dem u l "on Streitigkeiten zwischen England uiib Norbamerika reiste er selbst nach Lonbon Als er m einem schlichten Rocke, mit einem gewhnlichen Stock m der Hattb ms Parlament trat, lchelte tttait der bett amerikanischen Svie-bntger. /^er Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hrte Slv"et cfjer @ewaiibthett er bte Rechte seines Vaterlandes verteidigte Seilte $lfnf?9erj*lc f ,U ^r-5v natr' woselbst er mit Frankreich ein Bnbnis abschlo ^n der franzosischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewill-kom-unet: Dem- Himmel entri er den Blitz, den Tyrannen das Scepkr." Er hi^sifvl ?U , r-lir ba Gedeihen des jungen Freistaates thtig und starb L 5 etne von ihm selbst verfate Grabschrift lautet: Hier togt der leib Benjantm Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wurmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt h raus-to-Cj?es iemer Inschrift und Vergoldung beraubt ist. ^ Doch wird S)/ l t,1ucx verloren sein, sondern einst wieder crscheiuen in einerneuern schottern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." 66. Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Allgemeines. Friedrich bcr Groe starb kinderlos, und ihm folgte tn der Regierung fem Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel fr bic Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schulkollegium. In Berlin lie er das prchtige Branbenburqer Thor bauen und beschftigte auch bei anbcru Bauten viele Menschen Seinen nterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter bcm Namen das allgemeine Sanbrccht" bekannt ist. Erwerbungen. Als int Jahre 1793 durch Rulaub und Preußen bic zweite Teilung Polens stattfand, erhielt Preußen auer Dattzig und Thorn das sogenannte Gropolen. Diese neue Provinz, bereit Kern ungefhr bic Provinz Posen ist, erhielt bcn Namctt Sdprenen. Da bic Polen sich spter emprten, wrben sie besiegt, und 1795 nahm man bic brittc Teilung Polens vor, wobei Preußen das Land links bcr Weichsel (Nen-Ostpreuen) mit bcr Hanptstabt Warschau und ein kleines Gebiet stlich von Oberschlesien (Neu-Schlesien) erhielt. Durch einen Vertrag mit den letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen auch den Besitz dieser beiden Frstentmer. . Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach (1789) die franzsische Revolution ans, von welcher wir itt der folgenden Darstellung hren werden. 67. Die franzsische Revolution. 1789. ^ndtvig Xvi. von Frankreich, ein liebenswrdiger und rechtschaffener Mann, meinte es herzlich gut; aber dem argen Verderben des Volkes konnte er nicht steuern. _ Vergebens schrnkte er sich ein, lebte sparsam und traf manche gute Einrichtung. Die Schulden des Staates, welche unter seinen

3. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

4. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 76

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 Das Emporwachsen der brandenburgisch-preuischen Macht 16481740. ein, in wenigen Wochen war der grte Teil der zu Lande fast wehr-losen Staaten in seiner Gewalt; bis auf zwei Meilen rckte der König gegen Amsterdam vor: die Niederlande schienen dem Untergange geweiht (Holland in Not"). Da erhob sich das hollndische Volk, strzte die unfhige Regierung und ernanute Wilhelm Iii. von Oranien, den spteren König von England, zum Statthalter und Oberbefehlshaber. Dieser lie die Dmme durchstechen und setzte das Land unter Wasser, um die Franzosen an weiterem Vordringen zu hindern. Nun griff auch der Kurfürst in den Krieg ein und fhrte feine Truppen an den Rhein. Er hatte mit dem Kaiser ein Bndnis geschlossen, der ihm Hlfe versprochen hatte. Ein kaiserliches Heer unter Monte-citccolt stie auch zu ihm; aber die jmmerliche Kriegsfhrung dieses Feldherrn, der den Befehl hatte, jeden ernsten Zusammensto zu ver-meiden, machten alle Erfolge unmglich. Da auch die hollndischen Hilfsgelder ausblieben, so schlo Friedrich Wilhelm, von allen Seiten im Stiche gelassen, 1673 den Sonderfrieden von Vossem (stlich von Brssel), womit er vom Kriege zurcktrat. Der bermut Ludwigs Xiv., der Lothringen besetzt hatte und nun auch die elsssischen Reichsstdte, Straburg ausgenommen, zur Huldigung zwang, gab dem Kriege jedoch bald eine andere Wenduug. Es kam ein Bndnis zwischen dem Kaiser, dem Deutschen Reiche, Spanien und Holland zustande, dem auch Friedrich Wilhelm trotz des geschlossenen Sonderfriedens beitrat. Um diesen seinen ttigsten und gefhrlichsten Gegner unschdlich zu machen, veranlate Ludwig Xiv. die Schweden zu einem Einfall in die Mark Brandenburg. Unter dem General Gustav Wraugel drangen diese von Vor-Pommern her in das von Truppeu entblte Land ein, wo sie wie die zucht- und heimatlosen Banden des dreiigjhrigen Krieges hausten, und rckten trotz des heldenmtigen Widerstandes der Bauern bis zur Havel vor. Unterdessen stand der groe Kurfürst noch immer in Franken, bemht, von seinen Bundesgenossen Hilfe zu erholten. Als er sah, da vou dieser Seite auf Beistand nicht zu rechnen war, brach er endlich Ende Mai 1675 auf, um sich allein zu helfen. In Eil-Mrschen marschierte er der Magdeburg der Havel zu; uur seine Reiterei, etwa 6000 Mann, und eine kleine Abteilung von 1200 auf Wagen befrderten Fusoldaten folgten ihm zuletzt. Die Stadt Rathenow an der Havel wurde von seinem General Derfflinger berrumpelt und damit die Aufstellung der Schweden durchbrochen.

5. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 83

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Zweiter Abschnitt. Die Zeit Friedrich Wilhelms, des Groen Kurfrsten 83 16401688. Oder und der Warthe; diese erwarben sich um die Viehzucht und Entsumpfung wster Niederungen die grten Verdienste. Auch das Gewerbe erfuhr durch ihn einen bedeutenden Auf-schwang, besonders infolge der Aufnahme der franzsischen Refugies, die mannigfache Kenntnisse und Fertigkeiten (Frberei, Seidenweberei, Gerberei) mitbrachten, unter den Mrkern feine Bildung verbreiteten und damit auf das wirtschaftliche und geistige Leben des Landes und besonders der Hauptstadt, wo sie eine eigene Kolonie bildeten, einen vorteilhaften Einflu ausbten. Ferner begnstigte er den Bau von Fabriken und legte selbst Glashtten und Eisenwerke an. Um die einheimische Industrie vor dem Wettbewerbe des Auslandes zu schtzen, verbot er die Einsuhr vieler fremder Waren, bereit Herstellung auch im eigenen Lanbe mglich war, ober belegte sie mit einem an der Grenze erhobenen Zoll (Schutzzoll genannt); ebenso untersagte er die Ausfuhr mancher inlnbischer Rohprobukte, bte fr bte eigene Jubustrie von Bebeuhtng waren. Nicht minber frberte der Groe Kurfürst den Handel. Er erleichterte den Verkehr bnrch Einrichtung einer Post, die von Memel nach Kleve ging, ttttb durch Anlegung von Land- ttttb Wasserstraen. So entstanb der Friedrich Wilhelms- oder Mllroser Kanal, der bte Ober mit der Spree verbanb ttttb einen groen Teil des schwebisch-polnischen Hanbels nach Braubenbnrg ablenkte, wobnrch Berlin balb Mittelpunkt des norbbentschen Binnenhanbels wrbe. Ferner erstrebte er eine Beteiligung auch am berseeischen Handel und grndete, untersttzt von dem hollndischen Reeder Raule, zu dessen Schutze eine kleine Kriegsflotte, mit der er es wagettbnrfte, Spanien, das ihm noch Hilfsgelder schuldete, anzugreifen und ihm ein Kriegsschiff fortzunehmen. Zur Frderung des berseeischen Verkehrs wurde eine Afrikanische Handelsgesellschaft, die ihren Sitz in Emden in Ostfriesland hatte, gegrndet und Kolonien angelegt, so das Fort Gro-Friedrichs-burjg in Ober-Guinea, an der Goldkste in Afrika. Die Eifersucht der Hollnder verhinderte jedoch ein Aufkommen dieses kolonialen Unternehmens, und schon der zweite Nachfolger des Groen Kurfrsten, Friedrich Wilhelm I., verkaufte die afrikanischen Besitzungen an jenes Volk. Auch die Pflege der Wissenschaft lie der Groe Kurfürst sich angelegen sein. Die Universitten Knigsberg und Frankfurt a. O. hob er merklich, neu schuf er die Universitt Duisburg; ja er dachte schon an die Grndung einer vierten Universitt in Halle. 6*

6. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 85

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Vom Tode des Groen Kurfrsten bis zum 85 Regierungsantritt Friedrichs des Groen. 2. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. 16881697. Nicht lange nach dem Tode des Groen Kurfrsten trat Ludwig Xiv. mit neuen Eroberungsplnen hervor. Er hatte es diesmal auf die Pfalz abgesehen, auf die er im Namen seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, der Herzogin von Orleans, nach dem Aussterben des kurfrstlichen Zweiges der pflzischen Wittelsbacher Ansprche erhob. Gegen die franzsische bermacht schlssen der Kaiser, das Deutsche Reich, England, Holland und Spanien ein Bndnis, die Groe Allianz". Die Seele dieses Bundes war Wilhelm Iii. von Oranien, der, vom englischen Volke herbeigerufen, Jakob Ii. aus dem Hause der Stuart vertrieben und sich selbst die angebotene Knigskrone von England aufgefetzt hatte (1688). Im Herbst 1688 lie Ludwig Xiv. seine Truppen in die Pfalz einrcken. Der erste Fürst, der ihm entgegentrat, war Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, der schon im Winter 1688/89 ein stattliches Heer an den Rhein zu führen vermochte. Als die Franzosen sich durch die groe Ausdehnung des Kriegsschauplatzes es wurde auer am Rhein auch in den spanischen Niederlanden, in Italien, Spanien und zur See gekmpft gehindert sahen, ihre Stellungen am rechten Rheinufer zu behaupten, gab Ludwig auf den Rat seines Kriegsministers Louvois den Befehl, die Pfalz in eine Wste zu verwandeln, um den Gegnern es unmglich zu machen, von hier aus einen Angriff auf Frankreich zu unternehmen. In wahrhaft barbarischer Weise fhrten die Franzosen unter Melae diesen Befehl ihres Kriegsherrn aus: das prachtvolle Heidelberger Schlo wurde gesprengt, Mannheim und Worms wurden eingeschert, die Kaiser-grber in Speier geschndet, eine Menge blhender Drfer und Städte niedergebrannt, die unglcklichen Einwohner ermordet, mi-handelt oder nach Frankreich geschleppt. Es gelang Ludwig nicht, in diesem Kriege entscheidende Erfolge zu erringen. Der schlechte Stand der franzsischen Finanzen und die Auf-nhme neuer Plne, da das Aussterben des spanischen Knigshauses bevor-stand, bewogen ihn endlich zum Frieden, der 1697 in Rvswick^ einem Dorse beim Haag, abgeschlossen wurde. Ludwig gab die meistmerober-ungen heraus, behielt aber Straburg und die elsssischen Reichsstdte. 3. Die Erhebung Preuens zum Knigreiche. Der Lebens-wnsch des Kurfrsten Friedrichs Iii. war die Erlangung der Knigskrone. Zu diesem Wunsche bestimmte ihn auer seiner Eitel-

7. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 89

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Vom Tode des Groen Kurfrsten bis zum 89 Regierungsantritt Friedrichs des Groen. der Verbndeten, welche verlangten, da Ludwig selbst seinen Enkel mit den Waffen aus Spanien vertreiben sollte. Ludwig verwarf diese Zumutung und bahnte damit dem Glcke den Weg. Es traten Umstnde ein, welche eine vllige Vernderung der Sachlage herbeifhrten. In sterreich starb 1711 Joseph I. Es folgte ihm sein Bruder Karl, der als Karl Vi. von 17111740 Kaiser war. Dieser htte also jetzt zu der Kaiserkrone auch die spa-nische Erbschaft erhalten, was aber, wie erwhnt, keineswegs den Jnter-essen der Seemchte entsprochen haben wrde. Auerdem war in England ein Ministerwechsel eingetreten, der die Abberufung des groen Marlborongh herbeifhrte. Die Friedenspartei siegte. So kam es 1713 zwischen England und Frankreich zum Frieden von Utrecht, dem bald auch Holland, Preußen und Savoyen beitraten. Der Kaiser Karl Vi. setzte zwar noch eine Zeitlang den Krieg fort, aber ohne Erfolg. Er schlo deshalb 1714 mit den Franzosen den Frieden zu Rastatt, dem sich das deutsche Reich zu Baden im Aargau anschlo. Ludwigs Xiv. Enkel bekam als Philipp V. Spanien und Amerika; die Nebenlnder Spaniens, nmlich die spanischen Niederlande (Belgien), das Herzogtum Mailand, das Knigreich Neapel und die Insel Sardinien fielen an sterreich. England erhielt Gibraltar und ausgedehnte Kolonialgebiete in Nordamerika, Preußen das Oberquartier Geldern lsw. von Kleve) und die Anerkennung der Knigswrde. 5. Friedrichs I. innere Regierung. Im spanischen Erbfolge-kriege hatten die preuischen Heere dem jungen Knigreiche zwar glnzende kriegerische Lorbeeren errungen, doch war der Gewinn, den Preußen von seiner Teilnahme gehabt hatte, nur gering gewesen. Auch im Innern war die Regierung des ersten Knigs keine glckliche. So lange freilich Friedrich sich von feinem frheren Erzieher und spteren Minister Eberhard von Danckelmann leiten lie, herrschten geordnete Zustnde. Als dieser aber gestrzt und der charakterlose Oberkammerherr Graf Kolbe von Wartenberg an seine Stelle gesetzt war, wurde die Tradition des Groen Kurfrsten aufgegeben. Eine malose Gnstlingswirtschaft trat ein, untchtige Männer traten an die Spitze der Verwaltung, so da die innere Ordnung des Staates zerrttet wurde. Durch seine Nachahmung des Lebens in Versailles, durch seine Liebe zu Prunk und Pracht wlzte der König dem Volke eine schwere Steuerlast auf; die Finanzen des Landes gingen dem Verfalle entgegen, der Staat selbst geriet in Schulden.

8. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 88

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
88 Das Emporwachsen der brandenburgisch-preuischen Macht 16481740. In diesem Kriege kmpfte der alternde Ludwig Xiv. fr die kriegerischen Errungenschaften seines ganzen Lebens. Whrend er selbst nur noch wenige seiner tchtigen Generle besa, wurden die Truppen seiner Gegner von den grten Heerfhrern jener Zeit gefhrt, von dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem englischen Herzog von Marlborough, einem Meister in der Diplomatie wie in der Kriegskunst. Der lange andauernde Krieg, der fast ganz Europa zu den Waffen gerufen hatte, wurde in Oberitalien, den spanischen Nieder-landen, Sddeutschland und Spanien gefhrt. Anfangs waren die Franzosen siegreich, bald aber neigte das Kriegsglck sich auf die Seite der Verbndeten. 1704 errangen Prinz Eugen und Marl-borongh, die ihre Truppen vereinigt hatten, einen entscheidenden Sieg der das franzsisch-bayrische Heer bei Hckistdt oder Blind-heim (oberhalb Donauwrths), der die Franzosen der den Rhein zurcktrieb und Bayern den sterreichern berlieferte. Im Jahre darauf starb Leopold I. Ihm folgte sein Sohn Joseph 1. 17051711, der den Krieg mit Energie fortsetzte. Eugen ging nach Italien, um das zu sterreich bergetretene Savoyen zu schtzen, und schlug unter entscheidender Teilnahme preuischer Truppen unter Leopold von Dessau die Franzosen in der Schlacht bei Turin 1706, worauf Oberitalien und das Knigreich Neapel von Frankreich abfielen. Unterdessen hatte Marlborough durch den Sieg bei Ramillies. .(nrdlich von Namur) 1706, an dem wiederum die Preußen ruhmvollen Anteil hatten, die spanischen Niederlande erobert. In Spanien kmpften die Franzosen unter Philipp von Anjou mit grerem Glcke. Die Englnder eroberten zwar Gibraltar 1704 und auch der Erzherzog Karl hatte Erfolge aufzuweisen, doch gingen diese wieder verloren, als Philipp mit Hilfe der treuen Kastilier eine groe Schlacht gewann. Die letzten entscheidenden Schlge erfolgten in den Niederlanden, wo Eugen und Marlborough sich wieder zu gemeinsamer Kriegs-shrnng vereinigt hatten. Beide Feldherrn siegten bei Ondenaarde an der Schelde 1708 und 1709 bei Malplaquet an der Sambre. Schon vor der letzten Schlacht hatte Ludwig Xiv., da seine Mittel erschpft waren und in Frankreich wegen einer Miernte Hungersnot herrschte, den Frieden angeboten. Er zeigte sich bereit, Karl in Spanien als König anzuerkennen und sogar das Elsa heraus-zugeben. Die Unterhandlungen scheiterten jedoch an dem bermute

9. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 61

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 61 — Xxvi. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlärm widerhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemühte er sich redlich, alle eingerissenen Misstände Zn beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Günstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schöne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Meckleuburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen empor gearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Oesterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Marengo 1800 und zwang Oesterreich zum Frieden von Lüneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermnthe verletzte er vielfach den Frieden. Da schlossen England, Russland und Oesterreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den General Mack bei Ulm gefangen und besiegte Russland und Oesterreich in der Dreikaiserschlacht von Anst erli tz 1805. Oesterreich verlor im Frieden von Pressburg Venedig und Tyrol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So ruhmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem
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