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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 3

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 3 fruchtbaren Landstrich geteilt. Der westliche Teil ist bte Halle- Leipziger Tieflandsbucht, der östliche die Dübener Heide. Die beiden Landstriche bilden die 8. Landschaft. Die 8 Landschaften fetzen sich demnach zusammen aus deu 2 Gebirgslandschaften Harz und Thüringer Wald, aus den 3 Hügellandschaften, von denen 2 südlich vom Harz und 1 nördlich vom Harz liegen, ans den 3 Tieflandschaften, von denen die 1. westlich, die 2. östlich der Elbe und die 3. zwischen Elbe und Saale liegt. 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. (Fläming.) A. Kodeuformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Bewässerung dieser Landschaft! I. Die Höhen. Der Fläming. 1. Beobachtungen auf der Eisenbahnfahrt von Magdeburg uach Wittenberg. Wir fahren mit der Eifenbahn von Magdeburg über Güterglück, Zerbst und Coswig nach Wittenberg. Im Sw. von uns fließt der stolze Elbstrom; im No. nähern wir uns einem Höhenzuge, an dem die Eisen- bahn bei Coswig und Wittenberg dicht vorüberfährt. Wir entfernen uns wieder von dem Höhenzuge, der sich nach O. zieht, während der Zug über die Schwarze Elster nach So. dahinbraust. In welcher Richtung fährt die Eisenbahn? In welcher Richtung erstreckt sich der Höhenzug? 2. Wie mag er heißen? Er führt seinen Namen Fläming nach den Niederländern oder Flam- ländern, die Albrecht der Bär hier im 12. Jahrhunderte ansiedelte. Die fleißigen Leute aus Holland, die die sumpfigen Niederungen des Fiener und der Wische entwässert haben, sollten auch diese Sandgegend fruchtbar machen. 3. Wie lang, breit und hoch mag der Fläming fein? Die Sandhügel des Flämings beginnen nordöstlich von Magdeburg und erstrecken sich in einer Länge von 112 km (15 Meilen). Die durchschnittliche Breite beträgt 22—37 km (3—5 Meilen). Wieviel Kilometer legst du in einer Stunde zurück? In wieviel Stunden würdest du den Fläming der Länge nach durchschreiten? Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, um ihn in der Breite zu durchwandern? Wieviel Tage stirb wohl zu einer solchen Wanderung durch deu Fläming nötig? Aus unserer Wanderung

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 9

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 9 und Lehm, die hier gegraben werden, Töpfe, Schüsseln, Kannen, Flaschen und anderes braunes Geschirr hergestellt werden. Wir sehen zu, wie die Töpfer an ihren Drehscheiben sitzen und mit Händen und Füßen arbeiten, um den Tonmassen die gewünschten Formen zu geben. Wir staunen über die großen Brennöfen mit den riesigen Schornsteinen. Das viele Kiefernholz, das zum Erhitzen der Brennöfen nötig ist, liefern die weitausgedehnten Forsten. — Wir befinden uns am Südrande eines früher sumpfigen Landstriches, der den Namen Fiener, d. h. Bruch, führt. a) Lage und Ausdehnung. Die längste Ausdehnung besitzt der Fiener in der Richtung von O. (Havelseen) nach W. (Elbe). Würden wir ihn in dieser Richtung durchwandern, so müßten wir sechs Stunden gehen (30 km). Zu einer Wanderung von S. nach N. würden nrir ungesähr eine Stunde gebrauchen (3—5 km). Sowohl an dem Süd- rande (Ziesar) als auch an der Nordseite (Genthin) finden wir eine stattliche Reihe von Dörfern, die durch gepflegte Landstraßen miteinander verbunden sind. Zwei Chausseen, die von S. nach N. laufen, durchkreuzen diese große Niederung. Die östliche von beiden führt den Namen „Fiener Damm", von Friedrich dem Großen angelegt. Sie war früher die einzige Straße, die von Brandenburg über Ziesar nach Magdeburgs führte. Um von Ziesar nach der Nordseite des Fiener zu gelangen. /

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 11

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Elbe. Die Havel. Ii Sumpsgebiet. Wind und Wasser brachten allerlei Samen hierher. Es bildete sich im Laufe der Jahrhunderte eine Decke von Moos und Gras; Weiden, Erlen, Eichen wuchsen wild durcheinander. Noch heute werden in den Torfstechereien vermoderte Baumstämme gesunden. Wenn sich im Winter eine Eisdecke gebildet hatte, gingen die wendischen Bewohner der anliegenden Dörfer in das Bruch und füllten dort ihr Brennholz. Wasser- Hühner und Schwärme von wilden Gänsen und Enten belebten die Sümpfe. Störche und Reiher fanden hier reichliche Nahrung. s) Wie hat die Entwässerung des Fieuer stattgefunden? Friedrich der Große sorgte für die Entwässerung dieses Sumpfgebietes. Einen Fluß versah man links und rechts mit hohen Wällen und leitete sein Wasser in die Havel. Für das andere Flüßchen wurde ein neues tiefes Bett gegraben, und sein Wasser leitete man in den Plaueuschen Kanal. Durch den Fiener zog man von W. nach O. einen tiefen Hanpt- graben und viele Nebengräben, in die man das Wasser der übrigen Bäche und fumpsigen Stellen leitete. Jetzt siedelten sich fleißige Lente auf den höhergelegenen Punkten des Fiener an; es entstanden die Orte Fienrode und Königsrode. Auf dieselbe Weise und fast zur gleichen Zeit entwässerte man die etwas nördlich gelegenen Sumpfgebiete, deu Trübenbruch (zwischen Wust und Hohengören, 112 qkm) und den Stremmebruch (zwischen den Armen des Flüßchens Stremme). B. Die Gewässer. a) Die Ellie. Die Elbe hat schon einen weiten Laus hinter sich, wenn sie unser Gebiet berührt. Sie ist bereits eiu Fluß, eiu Strom. (Hauptrichtung?) Zahlreiche Kähne, Dampfer, und Flöße schwimmen aus ihrem Rücken (Fahr- straße). Stromauf und -ab werdeu auf dieser grotzen Verkehrsstraße die verschiedensten Waren befördert (f. die Abbildung auf der nächsten Seite. Die Elbe führt bedeutende Sandmengen mit sich, die sie an ruhigen Stellen als Sandbänke (Heger) und Sandinseln ablagert (Baggerei). Um für die Dampfschiffe die nötige Fahrtiefe zu erhalten, hat man Buhuen angelegt. Die Ufer sind durchweg niedrig (flach) und werden häufig bei Hochwasser überflutet, so daß man die anliegenden Orte und Acker durch starke Dämme (Deiche) schützen mußte. Die au- grenzenden Felder zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus (Elbaue). Aus unserem Gebiete empfängt die Elbe keinen schiffbaren Fluß. Die größten Wasserläufe sind die Schwarze Elster und die Jhle, fast un- bedeutend sind die Nnte und die Ehle. b) Die Havel. Da, wo die Elbe das Gebiet verläßt, strömt ihr die wasserreiche Havel zu. Diese ist auch schon ein größerer Fluß, wenn sie das Land Jerichow berührt. Ihr Unterlauf scheidet unsere Ebene von Brandenburg.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 12

1911 - Magdeburg : Creutz
12 1. Das Land östlich oder rechts von der ©Ibe. Die Havelufer sind so flach, daß sich das Flußbett seeartig ausbreitet und» Niederungen bildet. Die Havelseen sind für die Gegend eiu reizender Schmuck. Zahlreiche Segelboote fahren stolz von einem Ufer zum andern. Der Fischreichtum ist für die Anwohner eine lohnende Erwerbsquelle. c) Der Planer Kanal. Vou der Stelle, wo die Havel ihre westliche Hauptrichtung verläßt hat man eine künstliche Wasserstraße, einen Kanal, zur Elbe gegraben. Er schafft der Schiffahrt eine bequeme und nähere Verbindung der Havel mit der Elbe (Berlin mit Magdeburg). Nach den anliegenden Städten Königsbrück?, Stromelbe, Magdeburg. Plaue und Genthin erhielt er seinen Namen Plau er oder Genthin er Kanal. Er wurde uuter dem Könige Friedrich dem Großen 1743—45 zum Segen des ganzen Landes angelegt. Einerseits sollte er eine wichtige Handelsstraße sein, andererseits ans den südlich und nördlich gelegenen Niederungen die Abwässer aufnehmen. Unter König Wilhelm I. wurde auch der Unterlauf der Jhle zu einem Kanäle, dem Jhle- oder Schlenfenkanale ausgebaut (1863—71), so daß jetzt der Weg Berlin-Magdeburg uoch mehr abgekürzt ist. d) Die Schwane Elster. Die Schwarze Elster schlängelt sich als ein recht munteres Flüßchen durch die weite Ebene am Südrande des Flämings. (Hauptrichtung?)

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 24

1911 - Magdeburg : Creutz
24 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. so mußten die Leute das Heu aus dem Wasser herausfischen und es nach höhergelegenen Stellen tragen. Die am höchsten gelegenen sandigen Hügel, Horste genannt, waren mit Eichen und Buchen bedeckt; die tiessteil Stellen bildeten Torflager. c) Für die umliegenden Ortschaften hatte der Dröinling auch iu dieser Gestalt gewissen Nutzen. In den Zeiten des Krieges verbargen die Dorfbewohner ihr Vieh in den Schlupfwinkeln der Waldungen. Wer die Fußwege nicht kannte, fand sich aus dein Wirrwarr nicht wieder heraus. Im Sommer, wenn der Dröinling teilweise ausgetrocknet war, oder auch im Winter, wenn das Eis die Sumpfflächen bedeckte, gingen die Dorf- bewohner der anliegenden Ortschaften mit Beil und Säge in den Dröinling und holten sich ihr Brennholz. Der Bauer fand dort geeignetes Nutz- holz, um die Stiele zu Schippen, Spaten und Hacken schneiden zu können; aus den Weiden flocht er Körbe und Kiepen. Jeder konnte von den bescheidenen Gaben nach Herzenslust nehmen. Später wurde die Fläche des Drömlings unter die Bewohner der Dörfer verteilt. Nach der Heu- ernte weideten auf den Wiesen die Kuhherden; die Pserde blieben selbst während der Nacht auf der Weide. Da die Versumpfung des Bruchs im Laufe der Jahrhunderte immermehr zunahm, so wurde der Aufenthalt für das Vieh gefährlich. Es brachen Viehseuchen aus, die den Wohlstand der Drömlingsbauern sehr schädigten. 4. Auf welche Weise wurde der Drömling in ein fruchtbares Land umgewandelt? Friedrich der Große, der dafür gesorgt hatte, daß der Fiener ent- wässert wurde, ordnete an, daß auch der Drömling urbar gemacht werde. Das meiste Wasser stand in der Mitte des Drömlings, da er hier mii niedrigsten lag. Aus welche Weise sollten nun die großen Wassermassen abgeleitet werden? Für den Lauf der Ohre mußte ein vollständig neues Bett gegraben werden. Das alte Flußbett war versandet und verschlammt; die Ufer waren zerrissen; im Ohrebett lagerten dicke Stämme von Bäumen und hemmten de» Laus des Wassers. Als die Entwässerungsarbeit im besten Gange war, schloß der große König im Jahre 1786 seine Augen für immer. Mit großer Freude hatte er zuvor die Worte des Berichts gelesen: „Das Wasser rauscht heraus, und die Drömlingsgrundstücke fangen jetzt schon an trocken zu werden." Das Werk des Königs wurde mit großein Eifer fortgesetzt. Es wurden 38 Abzugskanäle, 17 Entwässeruugs- graben, 16 Dämme und ebensoviel Schleusen angelegt, desgleichen 32 eiserne und hölzerne Brücken, um bequeme Übergänge zu schassen. Trotz dieses großartigen Netzes von Entwässerungsanlagen waren die tiefliegenden Flächen wenig zu gebrauchen. Die Menschen sanken bei der Arbeit tief ein in die schlammigen Erdmassen; selbst leere Wagen blieben im Snmpse stecken. Da kam der Rittergutsbesitzer zu Kunrau (der Ort liegt am nördlichen Rande des Drömlings an der Eisenbahnstrecke Obisselde—salz- Wedel) auf den Gedanken, in seinem Drömlingseigentum diese sumpfigen

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 27

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 27 losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen, auch nicht der Hilfe, die ihnen von seiten der Kgl. Negierung und wohl- tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Eldüberschwemmung der alt- märkischen Wische im Jahre 1909". Von Maltesen, Werben-Elbe.) 2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer Zeit für den Ackerbau gewonnen worden? Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie Der Unterlauf der Uchte und Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver- standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln. Jedes Gehöft war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt. 3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er bearbeitet werden? Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragreich, wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts. Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern, muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müffen oft mehr als zwei Paar Pferde vor einen Pflug gespannt werden. Der zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen Zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er fchwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter, kommt zur rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die großen Erdmassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der Landmann sehr gern, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen hineinstreuen zu können.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 29

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 29 nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen- flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre vorüber? Bei — verläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich nach —. 2. Ter Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger- münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter- lauf und die Mündung des Tangerslüßchens hat man zu einem Winter- Hafen erweitert. 3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der ^>tadt Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland ver- -einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die Uchte und links die Milde aufgenommen hat. Von feiner Mündung bis Seehausen kann der Aland von kleinen Kälmen befahren werden. In der Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus. 4. Tie Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und ist 49 1/2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seen. Jin S.w. und N. sind seine User hoch und mit altem Eichen- Wälde umrahmt. Am hohen Süduser liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu. 0. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Vou besonderer Bedeutung ist der Mergel, der au den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel benutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Naseneisenstein. Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerslüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe n/M. fjat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist Salz erbohrt. I). Übersicht «der die Beschäftigung der Sewohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizeu,

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 109

1911 - Magdeburg : Creutz
Schätze in der Tiefe. 109 und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß- graben, gestochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe, einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischern. Die Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale. Z. Sic Mulde. Die Mulde besteht aus 2 Quellflüssen, die nach den anliegenden Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene, die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie auch von kleinen Dampfern befahren. 3. Die Fuhne. Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt. Sie läuft von O. nach W. und mündet bei Bernburg iu die Saale. Von ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand find fein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu, an der Cöthen liegt. C. Schätze in der Tiefe. Das Land links von der Mulde ist sehr reich au unterirdischen Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe im N. dehnen sich große Brauukohlenlager aus. Bald holt man die Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume. Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung hat man die Kohle nutzbar gemacht' denn man bereitet daraus Ol (Solaröl) und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen (Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde, die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteiusabrikatiou hervorgerufen hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen) bricht man treffliche Pflaster- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen- bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 120

1911 - Magdeburg : Creutz
120 Das Norddeutsche Flachland. slüsse" zum Meere (Passarge, Stolpe, Wipper, Persante, Ucker, Peene, Warnow, Trave); von der Südabdachung fließen sie zu den Strom- gebieten der Weichsel, Oder und Elbe. Einige benutzen die Seitentäler und fließen vou O. nach W. zu deu drei Hauptströmen (Drewenz, Brahe, Schwarzwasser zur Weichsel — Plöne, Jhna zur Oder — Elde, Alster zur Elbe). Durch die Oder, die Weichsel und die Trave wird der Baltische Höhenzug in vier nach den Ländern benannte Abschnitte zerlegt: die Preußische, die Pommers che, die Mecklenburgische und die Schleswig-Holsteinsche Seenplatte. In dieser erreicht er seine Nordgrenze. Hier tritt die Höhe steilwandig und buchtenreich ans Meer, wodurch den Bewohnern sicherer Baugrund und gute natürliche Häsen gegeben sind. Wegen des leichten Sandbodens hat der Rücken in Pommern und Westpreußen mehr weite Heiden, Kiefernwälder und magere Weiden für Gänse und Schafe als fruchtbare Gebiete. Diese sind vor allem in Vorpommern und der Uckermark. „Pyritzer Feld trägt Gold." Die Schleswig-Holsteinsche, Mecklenburgische und Ostpreußische Platte dagegen deckt fruchtbares Erdreich (Geschiebemergel), so daß Weizen und Gerste von vorzüglicher Güte gedeihen; „Holstee» is'n Goldsteen." „Mecklenburg ist ein Mehlstick, je mehr man daran klopft, desto mehr kommt heraus." In landschaftlicher Beziehung enthält der Baltische Höhenzug die schönsten Gegenden Norddeutschlands. Die aus dem Rücken in der Eiszeit angehäuften Hügel (Moränenbaufen), die stellenweise gebirgsähnlich gruppiert sind, z. B. am Turmberg (334 in) bei Danzig und in der Wolfsschlucht bei Brüsterort, die von waldigen Höhe» um- rahmten Seen und die stürzenden Bäche kennzeichnen jene Landschaften, die man mit Stolz „Schweiz" nennt. So gibt es hier eine Holsreinsche (Plön), eine Mecklenburgische (Parchim), eine Pommersche (Polzin), eine Ostprenßische (Masuren) Schweiz. b) Der Südliche Höhenzug. Der Südliche Höhenzug begleitet in nordwestlicher Richtung den Rand der Gebirge. Er beginnt mit den Tarnowitzer Höhen (300—400 m) oder der Öberschlesischen Platte, die sich an das Karpathengebirge anlehnt, weshalb der ganze Höhenzug auch der K a r p a t h i s ch e genannt wird. Da, wo er der Oder nahe kommt, nördlich von Breslau, erhebt er sich gebirgsähnlich in den Trebnitzer Hügeln oder dem Katzen- g e b i r g e bis zu 300 in Höhe. Dann überschreitet er die Oder und dehnt sich in den sandigen Hügeln der Lausitz und des Flämings bis zur Elbe (Magdeburg) aus. Linkselbisch gehören ihm noch die Altmark und die Lüneburger Heide an. Der Südliche Höhenzug ist in allen seinen Teilen, die oft recht lose zusammenhängen, sehr sandig und wasserarm. Kein Wunder, daß hier der Ackerbau weuig Ertrag liefert. „De Derp Up de Hei, da hebben ilendet Veih." „Obernigk liegt zwischen Sorg' und Kummernick, wer sich dort will nähren, muß suchen Pilze und Beeren.
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