: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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König Albrecht wenigstens seine Freiheit wiedererlangte. Über die drei nordischen Reiche aber herrschte Margareta, welche durch die sogenannte Kalmarische Union (1397) die dauernde Vereinigung dieser Länder festsetzen ließ.
Durch die politische Einigung des Nordens wurde die Hansa in ihrer Machtstellung bedroht, und schon mit Margaretas Nachfolger, Erichdempommern, hatten die deutschen Städte heftige Kämpfe zu führen. Als der König die Grafen von Holstein angriff und ihnen das Herzogtum Schleswig (oder Südjütland, das seit 1386 im erblichen Besitze ihres Hauses war, entreißen wollte, kam Graf Heinrich Iii. persönlich nach Hamburg und bat um Hilfe (1417). Sie wurde ihm gewährt, da die Stadt von einer weiteren Ausdehnung der dänischen Macht auch für sich Gefahr fürchtete; doch ließ der Rat dabei urkundlich feststellen, daß die Hilfeleistung eine freiwillige sei, wodurch die Stadt von ihren Freiheiten nichts aufgegeben habe. Nachdem der Krieg unter mannigfachen Wechselfällen und Unterbrechungen sich jahrelang hingezogen hatte, nahmen auch die anderen Hansastädte, die durch Handelsbedrückungen von dänischer Seite gereizt waren, daran teil. Auf einem Bundestagezuro stock (1426) wurde von Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Hamburg und Lüneburg an Dänemark der Krieg erklärt und mit Heinrich Iv. von Schleswig und Holstein ein Bündnis abgeschlossen. Aber der Feldzug des Jahres 1427 hatte keinen günstigen Verlauf. Bei der Belagerung von Flensburg fiel Herzog Heinrich, und die hanseatischen Hilfstruppen kehrten unverrichteter Sache zurück. Der Hamburgische Ratsherr Johann Kletzke wurde zu Hause des Verrats beschuldigt und hingerichtet. Auch zur See war die Hansa unglücklich: die Bundesflotte unter Befehl des Lübecker Bürgermeisters Tidemann Steen traf im Sunde auf die Feinde; dabei gerieten die Hamburgischen großen Schiffe aus den Grund, während die Lübecker, die anfangs glücklicher gekämpft hatten, sich voreilig zurückzogen. Der Hamburgische Bürgermeister Hinrich Hoyer war in Gefangenschaft geraten.
Diese Unglücksfälle riefen in den Städten heftige Anklagen gegen die Regierungen hervor, und man raffte sich jetzt zu größeren Anstrengungen auf. Eine gewaltige Flotte von mehr als 200 größeren und kleineren Schiffen mit
K oll hoff. Ärundr. d. Gesch. Hamburgs. 3
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Margareta Margaretas Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Johann_Kletzke Johann Hinrich_Hoyer
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Häuptlinge, Klaus Störtebeker, Wichmann, Godeke Michael und Wigbo ld, besetzten Helgoland und beherrschten von hier aus die Elbmündung. Gegen sie wurde 1402 eine Hamburgische Flotte unter dem Bürgermeister Nikolaus Schocke ausgesandt; das größte Schiff, „Die bunte Kuh aus Flandern", führte der durch seine Tapferkeit ausgezeichnete Schiffshauptmann Simon von Utrecht (später Ratsherr). In zwei Treffen wurden die Seeräuber überwältigt; die vier Anführer mit vielen ihrer Genossen wurden gefangen nach Hamburg geführt und dort auf dem Grasbrook enthauptet.— Aber auch durch diesen Erfolg war das Seeräuberwesen noch nicht vernichtet; wiederholt mußten die Hansastädte eine Flotte in die Nordsee schicken, und besonders die friesische Küste blieb nach wie vor der Zufluchtsort der Piraten. Erst als 1433 die Hamburger unter Führung Simons von Utrecht energisch in Friesland eingriffen, die Burgen des raublustigen Adels brachen und dem friedliebenden Geschlecht der Cirksena die Herrschaft verschafften, verloren dort die Seeräuber ihren Schutz und damit ihre Bedeutung. Das Jahr 1434 wird daher als das Ende der Seeräuberkriege angesehen.
3. Unruhen der Zünfte in Hamburg.
Die ersten Rezesse.
Seitdem Hamburg politische Selbständigkeit erlangt hatte, trug die Verfassung der Stadt ein durchaus aristokratisches Gepräge. Durch keine gesetzlichen Bestimmungen war die Macht des Rates beschränkt oder überhaupt das staatsrechtliche Verhältnis zwischen Rat und Bürgerschaft geregelt. Doch pflegte der Rat bei wichtigen Angelegenheiten sich der Zustimmung der Bürger zu versichern. Dabei waren die Kirchgeschworenen*) und die Werkmeister der Ämter die Vertreter der Gemeinde. Jährlich zwei- oder dreimal berief der Rat die gesamte Bürgerschaft zur „Bursprache"; es wurden dann die Verordnungen und Satzungen, welche die Bürger zu beobachten hatten, feierlich vom Altan aus (von der „Laube") vorgelesen.
*) Die Kirchgeschworenen (Zuraten) sind die in den einzelnen Kirchspielen von der Gemeinde gewählten Bürger, welche für die Instandhaltung der städtischen kirchlichen Gebäude und für das Kirchenvermögen Sorge zu tragen hatten.
3*
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und starrsinnigen Königs Christian Ii. wurde die Vereinigung der drei nordischen Reiche wieder aufgelöst; Schweden erhob sich 1521 gegen die dänische Gewaltherrschaft und bildete einen eigenen Staat unter Gustav Wasa (König seit 1523). Auch in Dänemark selbst brach ein Aufstand des Adels aus; Christian Ii. wurde abgesetzt und mußte 1523 sein Reich verlassen; er begab sich nach den Niederlanden, wo er von seinem Schwager Kaiser Karl V. Hilfe zu erlangen hoffte. An seiner Stelle wurde sein Oheim Friedrich (I.) König. — Zum Sturze Christians Ii. hatten die Hansastädte, vor allem Lübeck, wesentlich mitgewirkt; dafür wurden ihre Schiffe von kühnen Parteigängern, die für die Sache des vertriebenen Königs auftraten, überall angegriffen. Namentlich machte Klaus Kniphof, der übereine kleine Flotte von fünf Schiffen mit 1200 Mann verfügte, die Meere unsicher und schädigte den Handel aufs empfindlichste. Gegen ihn rüsteten (1525) die Hamburger mehrere Kriegsschiffe aus, welche die Seeräuber nach längerem vergeblichen Umherkreuzen an der friesischen Küste trafen. Nach erbittertem Kampfe wurden die Seeräuber überwältigt, ihr Anführer Kniphof gefangen nach Hamburg geführt und dort mit vielen seiner Genossen hingerichtet. Seine Jugend und sein ritterliches Wesen erwarben ihm selbst die Teilnahme seiner Gegner, und gleich Störtebeker wurde er der Held mancher Lieder und Sagen, die sein Andenken noch lange im Volke lebendig erhielten.
Im Jahre 1531 machte Christian Ii. noch einen Versuch, seinen Thron wiederzugewinnen. Er landete in Norwegen und fand hier großen Anhang, doch vermochte er sich gegen die überlegene Macht der beiden gegnerischen Könige Gustav Wasa und Friedrich I., die außerdem von einer lübeckischen Flotte unterstützt wurden, nicht zu behaupten. Er selbst geriet 1532 in Gefangenschaft und wurde bis zu seinem Tode (1559) in enger Haft gehalten. An diesen Ereignissen hatte Lübeck in hervorragender Weise Anteil genommen und dabei das Ziel verfolgt, den früheren Einfluß in den nordischen Reichen wiederzuerlangen. Aber die nordischen Könige bestätigten der Stadt ihre Handelsprivilegien nur so lange, als sie ihrer Hilfe bedurften; nach der Gefangennahme Christians Ii. waren sie nicht mehr geneigt, die Interessen der Hansa zu
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Jahre 1499 zu Ziesar im Brandenburgischen geboren (sein ursprünglicher deutscher Name war Hoeck). Ein Schüler Bugen-hagens, studierte er in Wittenberg, wo er mit Luther und Melanchton persönlich bekannt wurde. Dann leitete er im Brandenburgischen eine Schule, mußte aber dies Land wegen seiner Hinneigung zur Reformation verlassen. Mehrere Jahre war er hieraus in Pommern tätig, wo er unter anderm für die Stadt Stralsund eine neue Kirchenordnung verfaßte. Wahrscheinlich auf Empfehlung Bugenhagens wurde er 1529 nach Hamburg als Prediger an St. Petri berufen, und im Jahre 1532 wurde ihm das Amt eines Superintendenten, die höchste geistliche Stelle, übertragen. Aus den Wunsch Heinrichs Viii. reifte er 1534 nach England, um dort dem Könige bei der Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse Rat zu geben. Im Januar 1535 kehrte er auf dringendes Ansuchen des Rates nach Hamburg zurück, da man ihn dort nicht länger entbehren konnte. Er erhielt 1539 den Auftrag, eine notwendig gewordene Ergänzung der Bugenhagenfchen Kirchenordnung vorzunehmen ; so entstand die nach ihm benannte Kirchenordnung. In hervorragender Weise war er an den kirchlich-politischen Bewegungen jener Zeit beteiligt. Als nach der Schlacht bei Mühlberg durch das „Interim" die Gemüter der Protestanten in Unruhe versetzt wurden, bemühte sich Apinus aufs eifrigste, eine Vereinigung der norddeutschen Städte herbeizuführen; auch schrieb er über das Interim ein sehr gründliches Gutachten, daß Melanchton für die beste in dieser Angelegenheit verfaßte Schrift erklärte. Äpinus starb am 13. Mai 1553.
4. verfall der Hansa.
Aufblühen des Hainburgischen Handels.
Verschiedene Ursachen führten im Lause des 16. Jahrhunderts den Verfall des früher so mächtigen Hansabundes herbei. Infolge der großen von Portugal und Spanien ausgehenden Entdeckungen schlug der europäische Welthandel neue Bahnen ein: die Küstenländer des Atlantischen Ozeans vermittelten die Verbindung mit den fernen Erdteilen; hierher verlegte sich das Schwergewicht des europäischen Handelsverkehrs, während das Mittelmeer und die Ostsee ihre
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hervor (geb. 1726, gest. 1800), ein Mann, der sowohl durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, namentlich auf dem Gebiete der Handelspolitik, als auch durch sein gemeinnütziges Wirken sich ein bleibendes Andenken in seiner Vaterstadt gestiftet hat.
111. Die neueste Zeit von der französischen Revolution bis zur Gegenwart.
1. Hamburg während der Revolution und der Kriege der französischen Republik. 1789-1804.
Während des 18. Jahrhunderts hatte der Handel Hamburgs eine immer größere Bedeutung gewonnen. Eine neue Periode seiner Entwicklung begann, als die nordamerikanischen Kolonien sich von England lossagten und in einem mehrjährigen Freiheitskampfe (1775—1783) sich die Unabhängigkeit errangen. Damals knüpfte Hamburg zuerst unmittelbare Handelsverbindungen mit Amerika an, und indem es von nun an in immer steigendem Maße an dem überseeischen Verkehr teilnahm, begann sein Handel sich allmählich zum Welthandel zu erheben.
Diese vielversprechende Entwicklung erfuhr jedoch eine plötzliche Unterbrechung durch die furchtbaren Bewegungen der französischen Revolution, in die bald alleländer Europas hineingezogen wurden. Wie in vielen Teilen Deutschlands, so wurden auch in Hamburg die ersten Ereignisse der Revolution, vor allem die Erstürmung der Bastille, mit Beifall begrüßt, bis die Schreckensherrschaft der Jakobiner einen Umschwung der Stimmung bewirkte. Nach Hamburg hatten sich schon früh viele Emigranten gewandt, sowohl aus Frankreich selbst, als auch aus den von den Kriegen der Republik heimgesuchten Ländern, namentlich aus Belgien und Holland. Die zahlreichen Fremden übten ans das gesellschaftliche und öffentliche Leben einen bedeutenden Einfluß aus. Da in den damaligen kriegerischen Zeiten Hamburg für den sichersten Handelsplatz in Europa galt, so wurden Waren in großer Masse hierher geschafft; nach der Besetzung Hollands durch die Franzosen (1795) zog sich fast der ganze Handel dieses Landes nach Hamburg. So nahm gegen Ende des Jahrhunderts der Handel der Stadt einen gewaltigen Aufschwung, bis im Jahre 1799
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Hamburg erklärt sich Bereit, mit feinem ganzen Gebiete, jedoch mit Ausschluß eines Bezirkes, welcher der Stadt als Freihafen dauernd verbleibt, dem Reichszollgebiet beizutreten. Der Freihafenbezirk umfaßt die Norder-Elbe bei Hamburg mit den dortigen Hafen- und Kaianlagen, die der Stadt gegenüberliegenden Elbinfeln einschließlich Steinmarder und die Halbinsel, die durch den vom Binnenhafen nach dem Oberhafen führenden Fleetzug von der Stadt geschieden ist (die Kehrrvieder-Wandrahm-Jnsel). Die gesamte Zoll- und Steuerverwaltung im Hamburgischen Staatsgebiete wird von Hamburgischen Behörden und Beamten ausgeübt; außerdem wird der Stadt Erleichterung und Vereinfachung bei der Zollabfertigung zugesichert, wodurch den Erfordernissen des Handels Rechnung getragen werden soll. Zu den Kosten der Bauten und Anlagen, die durch den Zollanschluß veranlaßt werden, leistet das Deutsche Reich einen Beitrag bis zu 40 Millionen Mark.
Nachdem am 21. Januar 1882 auch der Reichstag diese Vereinbarung angenommen hatte, ließ der Senat einen Generalplan feststellen, nach welchem die für den Zollanschluß erforderlichen Arbeiten ausgeführt wurden. Dadurch hat sowohl der Hafen als auch ein bedeutender Teil der Stadt eine gänzliche Umgestaltung erfahren. Auf der im Freihafengebiet verbleibenden Kehrwieder-Wandrahm-Jnfel wurden sämtliche Gebäude niedergelegt, damit dort die für den Handel erforderlichen Anlagen (Kais, Lagerhäuser) geschaffen werden konnten. Im Zollgebiet wurde eine Wasserstraße hergestellt, durch welche die Oberelbe mit der Unterelbe und beide mit der eigentlichen Stadt verbunden sind. Dieser Zollkanal erstreckt sich von Entenwärder bis zur Zollgrenze bei St. Pauli; er verfolgt an der Nordseite der Kehrwieder-Wandrahm-Jnsel den früheren Fleetzug, der zu diesem Zwecke bedeutend vertieft werden mußte. Von der Kehrwiederbrücke bis zu den Landungsbrücken in St. Pauli ist für den Zollkanal ein etwa 60 Meter breiter Teil des Niederhafens durch Gitterwerk abgetrennt. Da infolge der neuen Einrichtungen viele der bisherigen Lösch- und Ladeplätze verloren gingen, so mußten ganz neue Hafenanlagen geschaffen werden. Der Baakenhafen wurde zur Aufnahme großer Dampfschiffe bestimmt und demgemäß ausgebaut und am südlichen Elbuser auf der Veddel entstanden zwei neue Häfen für Segelschiffe und oberelbische Fahrzeuge. Dabei wurde zugleich vorgesehen, daß bei wachsendem Bedürfnis noch große Häfen anf derveddel und aufkehrwieder angelegt werden könnten. Endlich wurde oberhalb der Eisenbahnbrücke noch eine feste Brücke gebaut, durch welche die neuen Hafenanlagen am jenseitigen Elbufer mit der Stadt in Verbindung gebracht sind.
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frühere Bedeutung für den Handel verloren. Zu gleicher Zeit wurde die Hansa aus der herrschenden Stellung, die sie bisher im Norden Europas eingenommen hatte, dadurch verdrängt, daß die nordischen Staaten eine selbständige Handelspolitik verfolgten. In England beschränkte schon Heinrich Viii. (1509—1547) die Vorrechte der Hansa; auf die fortdauernden Klagen der englischen Kaufleute schloß Elisabeth 1598 den Stahl Hof, und England begann von nun an den Handel der Nordsee zu beherrschen. Die Gesellschaft der„Adven-turers" ließ sich 1567 in Hamburg, zeitweilig auch in Emden und Stade nieder und führte von dort aus englische Waren in Deutschland ein. Auch in den skandinavischen Staaten verlor die Hansa ihren Einfluß. Sowohl Gustav Wasa, der Begründer des schwedischen Reiches, als auch die dänischen Könige waren darauf bedacht, unmittelbare Handelsverbindungen mit den westeuropäischen Ländern anzuknüpfen und den Zwischenhandel der Hansa zu beschränken. Dem bedrohlichen Vorgehen dieser Mächte gegenüber war die Hansa ganz auf die eigene Kraft angewiesen; Kaiser und Reich gewährten ihr keinen Schutz und Rückhalt.
Zu diesen ungünstigen äußeren Verhältnissen kam noch die innere Uneinigkeit der Bundesmitglieder. Schon im Mittelalter waren die holländischen Städte in eine feindliche Stellung zu den Ostseestädten, vor allem Lübeck, getreten, da ihnen der freie, unmittelbare Verkehr mit den Ländern der Ostsee gewehrt wurde. Als jetzt durch die Entdeckungen die Handelsverhältnisse eine völlige Umgestaltung erfahren hatten, gingen die Interessen der Nordsee- und Ostseestädte noch weiter auseinander: in demselben Maße, wie die niederländischen Städte ausblühten, sank die Handelsmacht Lübecks und der wendischen Städte. Der ganze Bund, dessen Entstehung und Machtstellung aus den Verhältnissen einer vergangenen Zeit beruhten, ging allmählich seiner Auflösung entgegen. Die Bundesversammlungen beschränkten sich gewöhnlich auf die wendischen Städte, zu denen sich auch Hamburg hielt; ein einmütiger Beschluß kam bei den vielfachen sich entgegenstehenden Interessen selten zustande. Die meisten Städte gerieten allmählich unter die Herrschaft der Landesfürsten, deren Macht im Zeitalter der Reformation sehr gewachsen war.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas England England Nordsee Hamburg Emden Deutschland Nordsee- Lübecks Hamburg
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Befestigungen an der Elbe unterhalb der Stadt und fünf Meilen oberhalb derselben anzulegen oder Kriegsschiffe auf dem Strome zu halten; auch dürfte niemals auf der Strecke von der Stadt bis zur See ein Zoll erhoben werden. In dieser Zeit — kurz vor seiner Auflösung — erhielt der alte Bund der Hansa noch einmal eine größere politische Bedeutung; von den Beschlüssen der Hansatage hing der weitere Verlauf des Krieges ab. Doch trotz aller Gunsterweisung des Kaisers verharrten die Städte in ihrer neutralen Stellung; das alte wohlbegründete Mißtrauen gegen Spanien, die nahen Beziehungen zu den protestantischen Mächten des Nordens und schließlich das feindliche Vorgehen des kaiserlichen Feldherrn W a l len st ein gegen die Bundesstadt Stralsund veranlaßten sie, die habsburgischen Vorschläge abzulehnen. Gesichert durch starke Befestigungswerke, konnten sie mitten in den Stürmen des Krieges ihre Neutralität aufrecht erhalten und Tausenden von Flüchtlingen Schutz gewähren. Doch machten sich auch in Hamburg die furchtbaren Wirkungen des Krieges fühlbar: ansteckende Krankheiten brachen aus, die einen großen Teil der Einwohner (in der Neustadt allein 4200) fortrafften.
Durch den Frieden von Lübeck 1629, in welchem Christian Iv. seine Erbländer zurückerhielt, wurde das ersehnte Ende des Krieges noch nicht herbeigeführt. Das Reftitutions-edikt, durch welches der Kaiser den evangelischen Ständen die Herausgabe aller seit dem Paffauer Vertrage (1552) in ihren Besitz gelangten Kirchengüter anbefahl, regte die Gemüter in ganz Norddeutschland heftig auf, und so sahen die Protestanten in dem Schwedenkönige Gustav Adolf, der sich zum Kriege gegen den Kaiser rüstete, den einzigen Helfer und Retter in der Not. Das Erscheinen des heldenmütigen Königs (1630) gab dem Kriege eine neue Wendung; nach der Schlacht bei Breitenfeld (1631) wurde wieder das mittlere und südliche Deutschland der Schauplatz des wilden Kampfes, während die norddeutschen Küstenländer weniger davon berührt wurden.
Trotzdem kamen für Hamburg keine friedlicheren Zeiten: die alten Streitigkeiten mit Dänemark erneuerten sich. Ohne sich um das Privilegium, das die Stadt 1628 vom Kaiser erhalten hatte, zu kümmern, ließ Christian Iv. im Jahre 1630 bei Glückstadt von allen vorbeifahrenden Hamburgischen Schiffen
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Hamburg Norddeutschland Breitenfeld Deutschland Hamburg
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einen sehr hohen Zoll erheben. Die Hamburger widersetzten sich dieser Anordnung, durch die ihr Handel im höchsten Grade gefährdet wurde, schließlich mit Gewalt. Aber vor der überlegenen dänischen Flotte mußten ihre Kriegsschiffe nach lebhaften Kämpfen auf der unteren Elbe (4.-7. September 1630) sich zurückziehen, und Christian Iv. fuhr mit seinen Willkürmaßregeln fort. Lange Zeit blieben alle Vermittelungsversuche, die von anderen handeltreibenden Staaten gemacht wurden, erfolglos. Erst im Jahre 1643 wurde der Streit durch einen Vergleich, in dem beide Teile nachgaben, beendigt. Hamburg tat schriftlich Abbitte und verpflichtete sich zur Zahlung von 280,000 Talern; der König gewährte der Stadt Frieden und freien Handelsverkehr in seinen Ländern; zwei Jahre später hob er den Glückstädter Zoll auf und zog seine Kriegsschiffe von der Elbe zurück. Die eigentliche Rechtsfrage, das Elbprivilegium Hamburgs und die Ausübung der Hoheitsrechte auf dem Strome, war dabei gar nicht berührt worden. — Die Nachgiebigkeit des Königs in einer so hartnäckig verfochtenen Streitsache erklärt sich aus der feindlichen Stellung, die er damals dem mächtig emporstrebenden Schweden gegenüber einnahm. Noch einmal griff Christian Iv. in den Dreißigjährigen Krieg ein; im Bunde mit Österreich suchte er jetzt sein Ziel zu erreichen. Aber von dem schwedischen General Torstenson in seinem eigenen Lande angegriffen und hart bedrängt, sah er sich 1645 zu einem nachteiligen Frieden genötigt, in welchem er unter anderem die bereits für seinen Sohn gewonnenen Stiftslande von Bremen und Verden an Schweden überlassen mußte.
Endlich im Jahre 1648 wurde dem unheilvollen Kriege, der bereits ein ganzes Menschenalter hindurch Deutschland verwüstete, durch den Westfälischen Frieden ein Ende gemacht. Für Hamburg war es von großer Wichtigkeit, daß die Stiftslande von Bremen und Verden im Besitze Schwedens blieben; damit war die Gefahr, daß die untere Elbe von der dänischen Macht beherrscht würde, wesentlich vermindert. Hamburg konnte jetzt mit größerer Zuversicht darauf hoffen, seine Handelsstellung und Unabhängigkeit den feindseligen Absichten des mächtigen Nachbarstaates gegenüber zu behaupten.
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