Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 300

1904 - Habelschwerdt : Franke
300 j)ie neue Verfassung der Vereinigten Staaten" bertrug einem auf vier Jahre gewhlten Prsidenten die ausfhrende Gewalt. Die gesetzgebende Gewalt hat der Kongre, der aus dem Senate (je zwei Senatoren aus jedem Staate) und dem Reprsentantenhause (Haus der Abgeordneten) besteht. 4. Rußland. Katharina Ii., 17621796- Sie hat das Verdienst, Rußland in der von Peter dem Groen begrndeten Gromachtstellung befestigt und gekrftigt zu haben. Von der franzsischen Aufklrung ein-genommen, hat sie die Wohlfahrt des Volkes unausgesetzt gefrdert, ohne jedoch die Staatsautoritt erschttern zu lassen. Sie gab dem Lande eine neue Einteilung und frderte Ackerbau, Handel und Gewerbe; auch die Volksbildung suchte sie zu heben, indem sie Schulen grndete. Ihr Reich vergrerte sie durch Teile von Polen, der Trkei (Asow) und durch die Halbinsel Krim. 5. Schweden. Nach Karls Xii. Tode regierte in Schweden Friedrich I., der Gemahl von Karls Schwester. Hieraus kam der mit der Familie Wasa verwandte Herzog Adolf Friedrich von Holstein-Gottorp zur Regierung, den der bermchtige Reichsrat zur Teilnahme am Siebenjhrigen Kriege drngte. Es folgte ihm in der Regierung Gustav Iii. (17711792), ein ritterlicher und begabter Fürst, der wie Joseph Ii. fr Volksbeglckung schwrmte. Er brachte die zerrtteten Finanzen in Ordnung, verbesserte die Rechtspflege, stiftete wohlttige Anstalten und zeigte sich als Beschtzer der Knste, Wissenschaften und des Gewerb-fleies. Es entstand aber eine Verschwrung des Adels gegen ihn, und er wurde von einem Offizier bei einem Maskenballe ermordet. 6. In Dnemark, wo von 17661808 Christian Vii. regierte, suchte der Minister Strnensee durch gewaltsame Reformen den Staat dem Geiste der Zeit gem umzugestalten, endete aber als Opfer einer Verschwrung auf dem Schafott. 7. Portugal hatte sich 1640 von Spanien unabhngig gemacht, stand aber ganz unter dem Einflsse Englands, welches das Land zu seinem Nutzen ausbeutete. Unter dem Könige Joseph Emanuel (17501770) aus dem Hause Braganza (brag^nga) versuchte der Minister von Pombal den Staat wirtschaftlich zu heben. Durch das Merkantilsystem half er der Industrie auf; der vernachlssigte Getreidebau wurde wieder gepflegt und eine neue Flotte gegrndet. Auf Pombals Anstiften wurden die Jesuiten des Landes verwiesen. 1755 zerstrte ein Erdheben die Hauptstadt Lissabon.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 322

1904 - Habelschwerdt : Franke
322 aufwiesen Plan in der geheimen Absicht ein, den mchtigen Feldherrn, der ihnen schon gefhrlich erschien, so weit als mglich zu entfernen. Napoleon aber ergriff gern diese Gelegenheit, um sich neuen Ruhm zu erwerben und sein Heer an seine Person zu fesseln. Von bedeutenden Gelehrten begleitet, ging er 1798 unter Segel, entkam glcklich der im Mittelmeer kreuzenden englischen Flotte und nahm den Johannitern Malta weg. Hieraus eroberte er Alexandria und siegte in der Schlacht bei Gizeh (dshisk) am Fue der Pyramiden. Inzwischen wurde die franzsische Flotte von Nelson (nelln) bei Abuklr (nordstlich von Alexandria) vernichtet. Als nun der Sultan, unter dessen Oberhoheit gypten stand, Frankreich den Krieg erklrte und ein Heer gegen Napoleon schickte, zog dieser nach Syrien. Er konnte aber die Festung Acre nicht einnehmen und mute sein Heer, das durch die Pest sehr gelitten hatte, wieder nach gypten zurckfhren. Den hier ausgebrochenen Aufstand schlug er durch den Sieg bei Abukir nieder. Er beauftragte dann den General Kleber mit der Verwaltung gyptens und begab sich unter vielen Gefahren nach Frankreich zurck. b. Sturz der Direktorialregieruug, 1799. In Frankreich hatten indessen die Direktoren durch Uneinigkeit, Bestechlichkeit der Beamten und die Unfhigkeit, die Parteien zu vershnen, an Achtung verloren, und man erwartete von dem zurckkehrenden Napoleon eine krftigere Regierung. Es fiel ihm daher nicht schwer, das Direktorium aufzulsen. Er lie durch feine Grenadiere den Sitzungssaal der 500 rumen und sich von seinen Anhngern zum ersten Konsul auf 10 Jahre ernennen. Durch diesen Staatsstreich wurde Napoleon Bonaparte der alleinige Beherrscher Frankreichs; deuu die beiden Mitkousulu hatten nur eine beratende Stimme. Das Konsulat bestand von 17991804. 1799-1802 B. Der 2. Koalitionskrieg, 17991802. a. Veranlassung. Whrend noch die Gesandten in Rastatt der die Entschdigungen verhandelten, welche die deutscheu Fürsten fr ihre Verluste auf dem linken Rheinufer erhalten sollten, brach ein neuer Krieg gegen Frankreich los. Da der Kampf zwischen diesem und England unausgesetzt fortdauerte, suchten die Englnder Bundesgenossen ans dem Festlande zu gewinnen. sterreich, das seine verlorenen Gebiete wiederzugewinnen hoffte, schlo sich bald an, desgleichen Neapel und die Trkei. Auch der Zar Paul I., der, durchdrungen von dem Gefhl absoluter Frstengewalt, die Revolution hate, trat der zweiten Koalition bei und warf sich zum Rcher der vertriebenen Malteser aus, von denen er sich zum Gromeister hatte whlen lassen. b. Die Verbndeten im Glck. Der Krieg begann mit einem voreiligen Einfall der Neapolitaner in die Rmische Republik, der die Verjaguug der Bourbouen aus Neapel und die Errichtung der

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 410

1904 - Habelschwerdt : Franke
410 Kaiser zu einer freieren inneren Politik. Er fhrte die Minister-Verantwortlichkeit und die Teilung der gesetzgebenden Gewalt zwischen dem Kaiser, dem Senate und dem gesetzgebenden Krper ein. Bei der Volksabstimmung der die Neuerungen (8. Mai 1870) errang zwar die Regierung einen vollstndigen Sieg; doch hatten die groen Städte und fast 50 000 Soldaten gegen sie gestimmt. Nach dem preuisch-sterreichischen Kriege hatte Napoleon auch eiue Heeresreform begonnen, durch die Fraukreich ein bergewicht der feine Nachbarn erhalten sollte. Das weittragende Chassepotgewehr (schaff'p) und die Mitrailleuseu (mitrafseii), Schnellfeuergeschtze mit dielen Lufen, wurden eingefhrt. 3. Frankreichs Verbindung mit sterreich und Italien. Nach der Niederlage von 1866 berief Kaiser Franz Joseph den Preuen-feindlichen schsischen Minister v. Benst zun? Leiter seiner Politik. Dieser fhrte den Ausgleich mit Ungarn" herbei. sterreich und Ungarn wurden durch Personalunion miteinander vereinigt, doch blieben den beiden Reichshlften Heer und Flotte mit deutscher Dienstsprache, die auswrtige Politik und das Zollgebiet gemeinsam. Gegen den Norddeutschen Bund verhielt sich die sterreichische Politik feindselig, während sie sich Frankreich und Jtalieu uherte. In Frankreich wurde die gegen Preueu gerichtete Erregung immer grer, und Napoleon wagte nicht ihr entgegenzutreten. Der seit Jahren kranke Kaiser hoffte, durch eiuen ueren Erfolg der inneren Schwierigkeiten Herr zu werden, und traf im Frhjahr 1870 mit sterreich geheime Verabredungen der einen Krieg gegen den Nord-deutschen Bund. Auch Jtalieu wurde hinzugezogen und das Jahr 1871 fr deu Angriff in Aussicht genommen, doch kamen diese Verhandlungen nicht zum Abschlsse. 1870-1871 Aer Aeutsch-franzsische Krieg, 18701871. 1. Die spanische Kandidatur des Prinzen Leopold von Hoheu-zollern und die franzsische Kriegserklrung. Schneller als Napoleon wollte, kam es zum Streite mit Preußen. Die nchste Veranlassung hierzu war die von deu Spaniern beabsichtigte Erhebung des Prinzen Leopold vou Hohenzolleru-Sigmaringen auf den Knigsthron. Obgleich der Prinz mit den Napoleoniden nher verwandt war (vgl. Stammtafel S. 326) als mit der preuischen Knigsfamilie, regte doch schon der Name Hohenzollern die ffentliche Meinung in Frankreich aus. Der Kaiser lie in der Kammer eine scharfe Erklrung Lindner, Der Krieg gegen Frankreich und die Einigung Deutschlands. Berlin 1895. Moltke, Geschichte des Deutsch-franzsischen Krieges von 187071. Volksausgabe. Berlin 1894. Krieg und Sieg 1870 und 1871. Herausgegeben von I. v. Psluak-Harttung. 2 Bde. Berlin 1896.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 370

1904 - Habelschwerdt : Franke
370 Durchfahrt durch den Bosporus und die Strae der Dardanellen gestatten. Im Jahre 1832 erhielt Griechenland inotto, dem Sohne des kunstsinnigen Knigs Ludwig von Bayern, seinen ersten König. Die Ruhe kehrte aber im Lande nicht ein. Nach einem Militraufstande gab König Otto I. den: Staate 1844 durch eine Nationalversammlung eine Verfassung. Die Iulirevotution, 1830, und ihre Jorgen. 1. Frankreich. Auf Ludwig Xviii. war im Jahre 1824 sein Bruder Karl X. (18241830) gefolgt. Er erweckte durch Begnstigung des hohen Adels und der Geistlichkeit den Verdacht, da er auf die Wiederherstellung der Zustnde hinarbeite, die vor der Revolution in Frankreich geherrscht hatten. Die infolgedessen wachsende Unzufriedenheit des Volkes wollte der König durch einen glcklichen Krieg ablenken. Die Veranlassung dazu gab eine Beleidigung des franzsischen Konsuls durch den Herrscher von Algier. Als Karl X. aber nach der Niederwerfung Algiers in den sogenannten fnf Ordonnanzen ein neues Wahlsystem und die Zensur einfhren wollte, erregten die Pariser, geleitet von Thiers (tjr) und dem alten Lafayette, einen Auf-stand. Der König mute fliehen, und Herzog Louis Philipp von Orleans erhielt die Krone. Die Folge dieser in drei Tagen (vom 27.-29. Juli 1830) sich vollziehenden Revolution zeigten sich auch in anderen Lndern Europas. 2. Belgien. In den seit 1815 vereinigten Niederlanden war der Gegen-sah zwischen den katholischen, den Franzosen verwandten Belgiern und den kalvinistischen, germanischen Niederlndern zu groß, als da sie friedlich nebeneinander htten wohnen knnen. Bald nach der Julirevolution brach daher in Brssel ein Aufstand aus. Die Hollnder wurden zurckgeschlagen, und die Gromchte erkannten auf einer Konferenz zu London die Unab-hngigkeit Belgiens an. Prinz Leopold von Sachsen-Koburg wurde König der Belgier. 3. Polen. Hier war die revolutionre Partei, zu der vorzglich der Adel gehrte, mit der selbstndigen Verwaltung unter dem Grofrsten Konstantin unzufrieden und forderte im Reichstage die Unabhngigkeit von Rußland. Die Unruhen brachen zuerst in der Kriegsschule zu Warschau aus und verbreiteten sich schnell der das ganze Land. Die zum Teil mit Sensen bewaffneten Scharen wurden aber an mehreren Orten, zuletzt bei Ostrolenka (am Narew nrdlich von Warschau), entscheidend geschlagen, 1831. Polen verlor die Konstitution von 1815; an die Stelle des Reichstages trat ein vom russischen Kaiser ernannter Reichsrat. 4. In der Schweiz bestand seit langer Zeit ein Gegensatz zwischen den Patriziern der Städte und der Landbevlkerung. Nach der Julirevolution gewann in den einzelnen Kantonen das demokratische Element der Landbevlkerung die Oberhand, und es wurden zeitgeme Reformen vorgenommen. Als man aber in einigen Kantonen auch in kirchlicher Beziehung rck-sichtslos vorging, schlssen sieben katholische Kantone den sogenannten

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 374

1904 - Habelschwerdt : Franke
374 um ihm fr seinen Entschlu zu danken, sammelten sich groe Volks-Massen vor dem Kniglichen Schlosse an. Der König verkndete seine Verheiungen noch einmal vom Balkon herab, und die Menge brach in lauten Jubel aus. Das Militr, das man zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten hatte, erregte aber den Unwillen des Volkes. Als dieses in den Schlohof drngte, erhielten die Soldaten den Befehl, die Menge vom Schlosse fernzuhalten. Da fielen zwei Schsse; das eine Gewehr hatte sich infolge der Unvorsichtigkeit eines Soldaten entladen, das andere durch deu Schlag eines Arbeiters auf den Hahn. Obgleich niemand verletzt worden war, schrien die Whler und Hetzer- Wir sind verraten! Zu deu Waffeu!" In kurzer Zeit waren die Straen durch Barrikaden gesperrt. Die revolutionren Fhrer, der Mehrzahl nach Auslnder, hielten Reden gegen das Knigtum und die bestehende Ordnung. Es kam zu blutigen Kmpfen mit dem Militr, das berall Sieger blieb. Der vllig gebrochene König erlie am folgenden Morgen eine Proklamation An meine lieben Berliner!" und bestimmte unter Umstnden, die noch nicht ganz aufgeklrt siud, da die Truppen zurckzuziehen seien. Die Leichen der gefallenen Revolutionre wurden mm in den Hof des Kniglichen Schlosses getragen, und der schutzlose König mute ihnen seine Verehrung erweisen. Die 183 Gefallenen wurden feierlich im Friedrichshain begraben. Prinz Wilhelm, gegen den sich die Volkswut besonders richtete, begab sich auf Befehl des Knigs nach England. Friedrich Wilhelm berief jetzt ein liberales Ministerium und versprach, mit einer Nationalversammlung die neue Verfassung zu vereinbaren und sich zur Rettung Deutschlands an die Spitze des Gesamtvaterlandes zu stellen". 4. Die Erhebung Scftfesiuig-Iioffteins. Whrend in den meisten deutschen Staaten die Revolution ausbrach, erhoben sich die von den Dnen unterdrckten Schleswig-Holsteiner, um im Vertrauen auf deutsche Hilfe ihre nationale Selbstndigkeit zu retten. Die von Karl dem Groen gegrndete Mark Schleswig hatte Kaiser Konrad Ii. 1026 an Dnemark abgetreten (S. 59). Im 14. Jahrhundert erhielten aber die in Holstein regierenden Grafen Schaumburg Schleswig als erbliches Herzogtum. Als die Schaum-burger ausgestorben waren, whlten 1460 die Stnde von Schleswig und Holstein den König von Dnemark zu ihrem Herrn (S. 125). Doch stellten sie die Bedingung, da die Verwaltung der beiden Lnder nie voneinander getrennt werden drfe. (Up ewig uugedeelt.") Auf dem Wiener Kongre wurden Holstein und Lauenburg Teile des Deutschen Buudes. Whrend im 18. Jahrhundert die Dnen deutsch- Patent Friedrich Wilhelms Iv. wegen beschleunigter Einberufung des Vereinigten Landtages. Atzler, Qu. u. L. Iii. Proklamation Friedrich Wilhelms Iv. an die Berliner. Atzler, a. a. ).

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 376

1904 - Habelschwerdt : Franke
376 deutschen Nationalversammlung. Schon am 18. Mai traten Die 086 Abgeordneten, unter denen sich die hervorragendsten deutschen or tl?Uc> efanbre"' in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. zusammen. - um _y. schuf die Nationalversammlung eine vorlufige Voll-ziehnngsgewalt fr D'eutschlaud, indem sie den volkstmlichen Erz-' Johann von sterreich zum Reichsverweser whlte. Er bildete ein Reichsministerium, an das der Buttdestag seine Geschfte abtrat. Das neue Reichsparlament stellte in endlosen Redekmpfen die Grundrechte" des deutscheu Volkes aus, entbehrte aber der Gewalt um die Bestimmungen zur Ausfhrung bringen zu knnen. 6. Der sieg des preuischen Knigtums der die Revolution. ^te preuische Nationalversammlung trat am 22. Mai 1848 in Berlin zusammen, stand aber ganz unter dem Drucke des Pbels, der am 14. Juni sogar das Zeughaus strmte. Deshalb berief der König ein entschlossenes Ministerium (Braudenburg-Mauteuffel), das den Sitz der Nationalversammlung nach Brandenburg verlegte. ' Am 0. Dezember 1848 lste der König die Nationalversammlung auf und gab aus eigener Machtvollkommenheit eine freisinnige Verfassung, die durch den neugewhlten Landtag revidiert wurde. Am 31. Januar 1850 wurde das neue Staatsgrundgesetz verkndigt und am 6. Februar vom Könige, von den Ministern und Abgeordneten beschworen. 7. Die Kaiserwakk. Gegen Ende des Jahres 1848 begann >ie deutsche Nationalversammlung die Beratungen der die Reichs-Verfassung. Hierbei kam es zu Heftigen Kmpfen zwischen der monarchisch gesinnten Mehrheit, die ein Erbkaisertum erstrebte, und einer kleinen demokratischen Partei, die aus Deutschland einen republikanischen Bundesstaat machen wollte. Auerdem bestand aber auch ein scharfer Gegensatz zwischen den Gro deutschen, die einen Bundesstaat mit sterreich an der Spitze wnschten, und den Klein deutschen, die sterreich ausschlieen und den Preußen die Fhrung in Deutschland verschaffen wollten. Die kleindeutsche Partei siegte, und Ende Mrz 1849 wurde Friedrich Wilhelm Iv. mit geringer Mehrheit zum deutschen Kaiser gewhlt. Eine Abordnung der Nationalversammlung berbrachte unter Fhrung des Prsidenten Simson die Botschaft von der Wahl nach Berlin. Der König erklrte aber, da er die ihm angebotene Kaiserkrone nur mit Zu-stimmuug der brigen deutschen Fürsten annehmen knne. sterreich Die Grundrechte des deutschen Volkes. Atzler, Qu. u. L. Iii. a a P)riebri^ 2i^eim Iv" Thronrede und Eid auf die Verfassung. Atzler, Ablehnung der deutschen Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm Iv. vom 15. Mai 1849. Atzler, a. a. O. Rede der Landtagsabgeordneten Otto v. Bismarck der Preußen und die deutsche Kaiserkrone. 21. April 1849. Atzler, a. a. O.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 438

1904 - Habelschwerdt : Franke
438 Frstentmer whlten den Obersten Alexander Cusa zum Fürsten. Als dieser 1866 gestrzt wurden war, wurde Karl von Hohen-zollern-Sigmaringen zum Fürsten gewhlt. Nachdem dieser die vollstndige Unabhngigkeit von der Trkei im rnssisch-trkischen Kriege erruugen hatte, legte er sich 1881 den Knigstitel bei. Unter seiner Regierung nahm Rumnien eiueu hohen Aufschwung. Seine Gemahlin ist unter dem Namen Carmen Sylva als Dichterin bekannt. e. Kukgarien. In Bulgarien, wo Rußland seinen Einflu dauernd geltend zu machen hoffte, war(1879) der Prinz Alexander von Batten-berg zum Fürsten gewhlt worden. Er lie sich vom Volke in eine Rußland entgegenstrebende Politik drngen und ging auf das Verlangen der Grobulgaren ein, durch einen Staatsstreich Ostrumelien und Bulgarien zu verewigen (September 1885). Die Folge davon war der vollstndige Bruch mit Rußland und die Kriegserklrung Serbiens. Whrend die Serben, die gut gerstet wareu, anfangs einige Vor-teile erreichten, neigte sich das Kriegsglck auf die Seite der Bulgaren, als Fürst Alexander selbst den Oberbefehl bernahm. Den Serben wnrden durch die Wiedererobernng des Dragomanpasses und die Nieder-lge bei Slivnitza (nordstlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia) alle Vorteile entrissen, und König Milan rief die Vermittelung der Pforte an. Die Gromchte stellten den Frieden wieder her. Fürst Alexander wurde im September 1886 in seinem Konak (Palast) von Verschwrern berfallen und zur Abdankung gezwungen. Nachdem Rußland den vergeblichen Versuch gemacht hatte, die Stimmung des Volkes fr seine Interessen zu gelohnten, whlte die Sobranje (Landtag) im Juli 1887 gegen den Willen der Mchte den Prinzen Ferdinand von Koburg zum Fürsten. 7. Die amerikanische Union. Die Union vergrerte ihr Gebiet im Jahre 1848 durch einen Krieg mit Mexiko um Texas, Neu-Mexiko und das goldreiche Kalifornien. Durch fortdauernde Einwanderungen und den Unternehmungsgeist ihrer Bewohner nahmen viele Unionsstaaten einen hohen wirtschaftlichen Auf-fchwung. Zwischen dem Norden und Sden der Union bildete sich aber im Laufe der Zeit ein mehrfacher Gegensah heraus. Im Norden war bei der gnstigen Entwicklung der Industrie ein Handel- und gewerbetreibendes Brgertum entstanden, dessen tchtigste Elemente jedoch nur ein geringes Interesse fr die Politik zeigten. Den Sden dagegen, wo die groen Baumwollenplantagen blhten, beherrschte eine an Zahl geringe Pflanzeraristokratie, die hufiger als der Norden ihre Männer auf dem Prsidentenstuhle sah und die Offizierstellen besetzte. Whrend in den Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft worden war, hatten sie die Sdstaaten beibehalten, um den Baumwollenbau

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 472

1904 - Habelschwerdt : Franke
472 100 000 Seelen ein Abgeordneter gewhlt werden, doch ist die ent-sprechende Vermehrung noch nicht erfolgt. Die politisch gleich gesinnten Abgeordneten vereinigen sich zu Fraktionen. Als Wilde" bezeichnet man diejenigen Abgeordneten, die zu keiner Fraktion gehren. Die strksten Fraktionen des Deutschen Reichstages sind die Konservativen, das Zentrum, die Nationalliberalen, die Freisinnige Volkspartei und die Sozialdemokraten. 2. Wahl der Reichstagsabgeordneten. Die Reichstags-abgeordneten werden durch allgemeine, direkte, geheime Wahlen gewhlt, d. h. alle Wahlberechtigten besitzen ohne Ansehen der Person das gleiche Stimmrecht; sie whlen unmittelbar den Abgeordneten, und zwar persnlich durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterschrift. Zum Zwecke der Wahl ist das Land in Wahlkreise eingeteilt, die wieder in Wahlbezirke zerlegt sind. Whler fr den Deutschen Reichstag ist jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr zurckgelegt hat (aktives Wahlrecht); ausgenommen find diejenigen, welchen die brgerlichen Ehrenrechte entzogen sind, welche Armenuntersttzung beziehen, im Konkurs oder unter Vormund-schaft stehen, und die aktiven Mitglieder des Soldatenstandes. der die Whler werden Listen gefhrt, die sptestens vier Wochen vor der Wahl jedermann zur Einsicht zugnglich sein mssen. Nach der Bekanntmachung vom 28. April 1903, betreffend die Abnderung des Wahlreglements vom 28. Mai 1870" beginnt die Wahlhandlung an dem vom ' Bundesprsidium festzusetzenden Tage um 10 Uhr vormittags und wird um 7 Uhr nachmittags geschloffen. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel. Der Whler, der feine Stimme. abgeben will, erhlt von einer dnrch den Wahlvorstand aufzustellenden Person einen mit amtlichem Stempel versehenen Umschlag, der sonst kein Kennzeichen haben darf, und begibt sich in einen nur vom Wahl-lokal zugnglichen Nebenraum oder au einen Nebentifch, wo er feinen Stimmzettel unbeobachtet in den Umschlag stecken kann. Hierauf ber-gibt er unter Namensnennung den Umschlag mit dem Stimmzettel dem Wahlvorsteher oder deffen Vertreter, der ihn sofort nnerffnet in die Wahlurne legt. Unt 7 Uhr nachmittags erklrt der Wahlvorsteher die Abstimmung fr geschloffen, und es beginnt die ffentliche Ermittlung des Wahl-ergebniffes, das bald verkndet wird. Derjenige Wahlkandidat, der die absolute Stimmenmehrheit, also mehr als die Hlfte aller im ganzen Wahlkreise abgegebenen Stimmen, erhlt, gilt als gewhlt. Hat keiner der Kandidaten die absolute Stimmenmehrheit erreicht, so mu zwischen den beiden Wahlkandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten haben, eine Stichwahl stattfinden; bei Stimmen-gleichheit entscheidet das Los.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 489

1904 - Habelschwerdt : Franke
489 des Knigreiches fest imb unverbrchlich zu halten und in ber-einstimmnng mit ihr und den Gesehen zu regiereu. Wenn der König minderjhrig ist, so bernimmt derjenige volljhrige Agnat, welcher der Krone am nchsten steht, die Regentschaft. 4. pte Gesetzgebung in Greuen. Preußen ist eine konstitutionelle Monarchie. Die gesehgebende Gewalt wird gemeinschaftlich durch deu König und zwei Kammern ausgebt. Die bereinstimmung des Knigs und beider Kammern ist zu jedem Gesetz erforderlich. Dem Könige sowie jeder Kammer steht das Recht zu, Gesetze vorzuschlagen. a. Das Herrenhaus. Die Mitglieder der ersten Kammer oder des Herrenhauses, wie die Bezeichnung seit 1853 lautet, beruft der König. Das Herrenhaus umfat 1. die grojhrigen Kniglichen Prinzen; 2. Mitglieder mit erblicher Berechtigung: die Hupter des frstliche Hauses Hohenzollern, der vormals reichsstttndischen Huser, Fürsten, Grafen und Herren; 3. aus Lebenszeit berufene Mitglieder: Inhaber wichtiger mter und aus besonderem Vertrauen berufene Zivil- und Militrpersonen; 4. infolge von Prsentation berufene Mitglieder: 9 Vertreter der Universitten und 48 Vertreter der greren Städte. Das Herrenhans besteht aus 318 Mitgliedern. b. Das Abgeordnetenhaus. 1. Zusammensetzung. Die zweite Kammer oder das Haus der Abgeordneten besteht aus 433 Mitglieder, die vom Volke gewhlt werden. Zum Abgeordneten ist jeder Preuße whlbar, der 30 Jahre alt, im Vollbesitz der brgerlichen Ehrenrechte ist und mindestens ein Jahr dem preuischen Staats-verbnde augehrt. Wie im Reichstage gibt es auch im Abgeordnetenhause verschiedene Fraktionen; die strksten sind die Konservativen, das Zentrum, die Nationalliberalen, die Freikonservativen. 2. Die Wahl der Abgeordneten. Jeder selbstndige Preuße, der das 24. Lebeusjahr vollendet hat, sich im Vollbesitz der brgerlichen Ehrenrechte befindet und nicht aus ffentlichen' Mitteln Armenuntersttzung erhlt, ist in der Gemeinde, in der er seit 6 Monaten seinen Wohnsitz hat, stimmberechtigter Urwhler. Aus je 250 Seeleu der Bevlkerung ist ein Wahlmauit zu whlen. Die Wahlbezirke sind gesetzlich festgestellt. Die Urwhler werden nach Magabe der direkten Steuern in 3 Abteilungen eingeteilt, und zwar in der Weise, da auf jede Abteilung ein Drittel der Gesamtsumme der Steuerbetrge aller Urwhler kommt (Dreinffeiifestem). Hierbei wird fr jede Person, die keine Staatssteuer zahlt, ein Betrag von 3 Mark in Ansatz gebracht. In der 1. Abteilung whlen also die Meistbesteuerten, in der 3. Ab-teiluug die, welche am niedrigsten besteuert sind. Jede Abteilung
   bis 10 von 71 weiter»  »»
71 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 71 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 17
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 3
11 0
12 35
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 41
26 12
27 0
28 4
29 1
30 0
31 8
32 0
33 0
34 26
35 2
36 0
37 0
38 0
39 3
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 4
46 0
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 11
2 1
3 12
4 107
5 1
6 7
7 62
8 71
9 464
10 14
11 5
12 3
13 85
14 0
15 42
16 56
17 79
18 2
19 30
20 59
21 1
22 11
23 63
24 0
25 74
26 3
27 1
28 2
29 89
30 7
31 0
32 8
33 0
34 70
35 55
36 49
37 132
38 196
39 14
40 7
41 189
42 5
43 148
44 35
45 66
46 83
47 2
48 2
49 4
50 0
51 83
52 17
53 0
54 21
55 1
56 67
57 3
58 19
59 102
60 177
61 38
62 0
63 6
64 22
65 60
66 56
67 37
68 96
69 59
70 6
71 134
72 214
73 26
74 62
75 24
76 11
77 2
78 41
79 4
80 6
81 1
82 16
83 81
84 0
85 77
86 64
87 10
88 3
89 18
90 33
91 21
92 153
93 3
94 6
95 9
96 68
97 19
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 0
5 6
6 0
7 19
8 0
9 7
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 2
32 0
33 3
34 0
35 12
36 0
37 0
38 0
39 6
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 2
50 0
51 0
52 3
53 0
54 15
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 1
61 5
62 11
63 0
64 1
65 0
66 0
67 21
68 0
69 0
70 0
71 6
72 0
73 30
74 0
75 0
76 3
77 1
78 0
79 4
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 6
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 23
99 1
100 0
101 0
102 0
103 7
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 0
129 1
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 4
137 0
138 0
139 0
140 2
141 2
142 0
143 1
144 2
145 4
146 0
147 0
148 6
149 0
150 5
151 1
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 7
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 2
174 2
175 0
176 13
177 3
178 0
179 0
180 0
181 0
182 7
183 0
184 0
185 0
186 1
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0