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1. Vaterländische Geschichte - S. 19

1909 - Nürnberg : Korn
19 — Der tapfere Arnulf, von dem bereits oben erzählt worden ist, hatte einen Sohn, der auch Arnulf hieß. Der zweite Arnulf (Arnulf Ii.) erbaute auf dem Schyrenberge an der Ilm in Oberbayern eine Burg: die Burg Scheuern. Ihre Besitzer nannten sich von da an Grafen von Scheyern. Als sie am Anfang des 12. Jahrhunderts die Burg den Benediktinern (gelehrten Mönchen) überließen und in die neugebaute Burg Wittelsbach einzogen, nannten sie sich Grafen von Wittelsbach. Die jetzigen Regenten in Bayern stammen von ihnen ab: sie sind aus dem Geschlechte der „Wittelsbacher". Scheyern ist also das Stammschloß unseres Regentenhauses und sein Stammvater ist jener Luitpold, der in der Schlacht an der Donau gegeu die Ungarn fiel. Arnulf I I., der Erbauer des Stammschlosses, wäre wohl berechtigt und auch befähigt gewesen, das Herzogtum Bayern zu regieren: allein der König Otto verlieh es seinem eigenen Bruder. Als Arnulf sich selbst zu seinem Recht verhelfen wollte, fiel der in seiner Hauptstadt Regensburg Belagerte bei einem Ausfall gegen seine Feinde vor dem Osttore der Stadt (954). 5. Mayern unter den Amisherzogen. (948-1070.) „Wann wird der Retter kommen diesem Lande?" Schiller. Otto I., seit 936 deutscher König, war ein gewaltiger Fürst. Er ist dein mächtigsten Karolinger Karl dem Großen vergleichbar. Ja, das ganze Zeitalter scheint eine Wiederholung der karolingischen Regierung zu sein. Wie bei den Karolingern auf einen kraftvollen Kaiser eine Reihe schwacher Herrscher kommt, so auch bei den Ottonen. Keiner seiner Nachfolger erreichte mehr die Macht und das Ansehen Ottos I. Das Herzogtum Bayern gab er, um seine Macht zu vergrößern, nicht den Nachkommen der Lnit-poldinger, sondern seinem Bruder Heinrich I. Erst nach mehr als 230 Jahren kamen die Luitpoldinger wieder zur Regierung m Bayern. Die bayerischen Herzoge der Zwischenzeit waren aus verschiedenen Geschlechtern, meist aber nahe Verwandte der deutschen Könige. Heinrich I. hatte eine Tochter des tapferen Herzogs Arnulf zur Frau; Otto glaubte deshalb die Bayern günstig für seinen Bruder gestimmt, der nunmehr deren Herzog wurde. Allein es gab keine Ruhe im Lande; denn der Anhang der Luitpoldinger war eiu großer. Ein höchst wichtiges Ereignis fällt in Heinrichs Todesjahr. Zahlreich wie noch nie (über 100000 Mann) kamen die Ungarn mordend und sengend nach Deutschland gezogen. Sie fielen tu Bayern ein und drangen bis Augsburg vor, das sie belagerten. Ihr Anführer hatte in frechen:

2. Vaterländische Geschichte - S. 8

1909 - Nürnberg : Korn
8 — aber kamen sie unter die Oberhoheit der Franken. Als erster Herzog wird (tinribolb I. genannt. Seine Tochter Theodolmde wünschte der Lango bardenkönig Autharis zur Gemahlin. Um dieselbe, von deren Anmut und Klugheit er gehört hatte, noch vor der Vermählung zu sehen, zog er in Verkleidung mit einer langobardischen Gesandtschaft nach Regensburg an den Hof des Herzogs. Hier sah er seine Braut; aber niemand ahnte daß er selbst der König sei. Auf der Rückreise in sein Land, hart an der bayerischen Grenze, warf er seine Streitaxt mit solcher Kraft gegen einen Baum, daß die Waffe tief eindrang und stecken blieb. Dabei rief er aus: „solche Streiche führt Autharis!" Nun erkannten ihn die bajuwarischen Begleiter, die ihm der Herzog mitgegeben hatte. — Theodolinde wurde Komgtn. Sie wirkte viel Gutes und bekehrte den Gemahl und das Volk zum römisch-katholischen Glauben. Dafür soll sie Papst Gregor mit der „eisernen Krone" beschenkt haben. Diese Krone besteht ans Gold und Edehteinen; sie wurde aber „eisern" genannt, weil sich innen ein eiserner Reif befindet, der aus einem Nagel vom Kreuz Christi gefertigt sein soll. .Veit dir^ eisernen Krone wurden nachmals alle Langobardenkönige, Karl dct Große und viele deutsche Kaiser gekrönt. Sie ist heute noch vorhanden und befindet sich zu Monza*) im Besitz des Königs von Italien, der jetzt das Gebiet des einstigen Langobardenreiches beherrscht. Von anderen Kindern des Herzogs Garibald ist uns wenig bekannt. Man vermutet, daß ihm sein Sohn (Tassilo I.) in der Regierung de* Landes nachfolgte und daß dieser das Herzogtum wieder einem Sohne, foortbnlb Ii., vererbte. Schon zu dieser Zeit begannen Einfälle von feindlichen Nachbarvölkern, die int Osten wohnten. Derartige Angriffe, deren sich Bayern kaum erwehren konnte, dauerten mehr als drei Jahrhunderte und wir werden noch viel davon hören. Damals waren es die Slaven und Atmrat, gegen welche die Herzoge ihr Land zu verteidigen hatten. Es geschah mit wechselndem Glück; bald waren die Bajnwarier Zieger bald Besiegte. Nach dem letzten Sieg Garibaldis Ii. über die Aöaren kamen dieselben lange nicht wieder. Sie hatten nämlich im eigenen Lande Ruhe zu stiften. Die Agilolfinger ertrugen ihre Abhängigkeit von den Frankenkönigen stets unwillig. Wir treffen daher immer wieder anf Versuche, sich von der Oberherrschaft frei zu machen. Unter den letzten Königen der Franken aus dem Hanse der Merovinger waren die Herzoge wieder unabhängig. Es regierte damals in Bayern Theodo. Dieser teilte das Reich unter seine drei Söhne. Es war die erste Teilung in Bayern. Dieser Vorgang wiederholte sich aber nur allzu oft. Der Vater teilte mit dem Sohne, die Söhne wieder mit den Söhnen und so ging es weiter. Diese Zer- ¥) Stadt bei Mailavb in bei Sonibarb.’i.

3. Vaterländische Geschichte - S. 9

1909 - Nürnberg : Korn
9 — Mckelungen des Landes stifteten viel Unheil in Bayern. Schon die vorerwähnte erste Teilung hatte Unglück zur Folge. Als nämlich der Vater und zwei Brüder gestorben waren, wollte der noch lebende Bruder das Erbe an sich reißen und seinen Neffen Hugibert von der Regierung ausschließen. Der deswegen ausgebrochene Streit hatte das Einschreiten des Frankenkönigs zur Folge. Hugibert erhielt Bayern; aber des Landes Unabhängigkeit war abermals dahin. Hugiberts Nachfolger Ldilo versuchte sich wieder frei zu machen; aber der Frankenkönig Pipin besiegte ihn mit Lech und nahm ihn gefangen. Der letzte Agilolsinger-Herzog war Tassilo Iii. Als siebenjähriger Knabe wurde er und zwar unter der Obhut seiner Mutter zum Herzog eingesetzt. Mit 14 Jahren schwor er seinem £)heim, dem Frankenkönig Pipin, den Eid der Treue. Sein Herzogtum war ein Lehen (geliehenes Land) und er dem König untertan. Deshalb mußte er die Kriege der Franken mitmachen und wurde dabei sowie im Frieden beständig überwacht. Bald fühlte der fürstliche Jüngling, wie wenig ehrenvoll seine Lage war. Er strebte nach Selbständigkeit. Nach dem Tode Pipins mußte er dem neuen Frankenkönig Karl dem Großen den Lehenseid leisten, ein Vorgang, der sich später noch einmal wiederholte. Tassilo hatte die Tochter des Königs der Langobarden, seines südlichen Nachbarn, zur Frau. Es darf uns deshalb nicht wundern, wenn er zu seinem Schwiegervater hielt und mit ihm ein Bündnis schloß. Aber Karl der Große besiegte den Langobardenkönig und nahm ihm Land und Krone. Seitdem verschwanden die Langobarden aus der Geschichte. Tie Bezeichnung „Lombardei" für die Tiefebene Norditaliens erinnert uns noch an ihren einstigen Wohnsitz. Tassilo war bei diesem Kampfe unbeteiligt. Vielleicht wäre es die letzte Möglichkeit gewesen, mit dem Schwert in der Faust sich Unabhängigkeit zu erkämpfen. Die Gelegenheit wurde nicht ergriffen und das Verhängnis kam nun schnell über den Herzog. Karl hielt einen Reichstag zu Ingelheim. Arglos erschien auch Tassilo mit anderen Großen, wurde aber sofort festgenommen und entwaffnet. Sodann wurde er von der Versammlung abgesetzt und, weil er vor 25 Jahren in einem Feldzuge der Franken mit seinen Kriegern das Heer verlassen hatte, zum Tvde verurteilt. Man beschuldigte ihn auch, er habe mit den Avaren ein Bündnis geschlossen; nachgewiesen konnte es ihm nicht werden. Aber selbst sein Schwager, der König Karl der Große, schloß ja Verträge mit heidnischen Völkern. Das ausgesprochene Todesurteil wurde nicht vollzogen. Karl verwies Tassilo 788 in ein Kloster (zuletzt Lorsch bei Worms). Noch einmal, 6 Jahre nach diesen Ereignissen, erscheint Tassilo, ein gebrochener Mann, auf der Reichsversammlung zu Frankfurt a. M., um noch einmal feierlich in scheinbarer Freiwilligkeit auf sein Land zu verzichten, seine vermeintliche Schuld zu bekennen und um Verzeihung zu flehen. Fast scheint es, als habe Karl

4. Aus der Heimat - S. 39

1910 - Nürnberg : Korn
— 39 — Bonifatius in Bayern <7ss>. Der Erzbischof Bonifatius von Mainz reiste zum dritten Male nach Rom, um dort mit dem Papste zu reden. Wie er nun nach der langen Reise sich dem Papste vorstellte, nahm Gregor ihn gütig auf. Die Römer und alle Fremden in der Stadt ehrten ihn hoch und viele kamen zu ihm, Franken und Bayern, Engländer und Sachsen, um ihn reden zu hören. Nachdem er den größten Teil des Jahres in Rom gewesen war und dort die Gebeine der Heiligen besucht und gebetet hatte, nahm er Abschied vom Papst und zog heim und reich beschenkt mit Gaben und heiligen Gebeinen. Er reiste durch Italien und kam nach Pavia; dort rastete er bei Luitprand, dem Könige der Langobarden; denn seine Glieder waren schon müd vom Alter. Da kamen zu ihm Boten von Oatilo, dem Herzog der Bayern; der lud ihn ein, ihn zu besuchen. Bonisatius reiste nun weiter nach Bayern und blieb da viele Tage und predigte. Da sah er Äbte, die sich auch Bischöfe nannten ohne Recht, und solche, die sich selber zu Priestern gemacht hatten, ohne geweiht zu sein. Und sie verführten das Volk mit falschen Predigten. Diese setzte er ab. Dann teilte er mit Erlaubnis des Herzogs Oatilo das Bayernland in vier Sprengel. Nur Vivilo in Passau war ein richtig geweihter Bischof; den ließ er in seinem Amt. Einen namens Johannes weihte er zum Bischof von Salzburg, Erembert, den Bruder des Korbinian, machte er zum Bischof in Freising und den Gawibald zum Bischof in Regensburg. Und als er überall Ordnung geschaffen und alles in richtigen Gang gebracht hatte, reiste er wieder weiter. Vom Kloster Tegernsee (769). Zu der Zeit, als Tassilo Herzog in Bayern war, lebten zwei adelige Brüder, Adalbert und Ottkar, die hatten viel Grundeigentum im Südgau am Tegernsee. Dort gingen sie oft durch den Wald ans Wasser und fingen Fische. Wie sie nun wieder einmal am Tegernsee fischten, da fiel ihnen ein, am See einen passenden Platz für eine Kirche auszusuchen. Sie ließen durch ihre Bauern und Knechte den Wald ausreuten und den Platz säubern und bauten die Kirche
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