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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 64

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 64 — die Schüssel stoßen-; nicht ans der Schüssel trinken oder sie mit Fingern auswischen; nicht trinken und sprechen, bevor die Speisen hinabgeschluckt sind; nicht schmatzen und rülpsen; nicht krumm sitzen; nicht ans den Ellenbogen stützen; nicht in den Trunk blasen; nicht zu schnell essen und den andern etwas wegnehmen; nicht mit andern zugleich in die Schüssel langen; die abgenagten Knochen nicht wieder in die Schüssel werfen u. s. w. — Dagegen war von einem Unterrichte, wie ihn jetzt deutsche Knaben erhalten, nicht die Rede. Lesen und Schreiben konnte ein Ritter gewöhnlich nicht. Wenn er doch einmal einen Brief erhielt, was selten vorkommen mochte, so mußte er märten, bis der Burggeistliche denselben vorlas. Auch das Schreiben eines Briefes mußte meist der Burggeistliche besorgen. Öfter als die Knaben lernten die Mäbchen durch den Burgkapellau lesen und schreiben. Durch Vor- und Nachsagen lernten sie auch das Vaterunser, das Ave Maria und einige andere Gebete, auch den christlichen Glauben und die zehn Gebote. Der Geistliche erzählte ihnen wohl auch vom Herrn Jesus, von seiner Geburt im Stalle zu Bethlehem, seinem Kreuzestode und seiner Auferstehung. Mehr aber lernten die Ritterkinder gewöhnlich nicht. Vom 14. bis 21. Lebensjahre diente der Edelknabe als Knappe. Mit dem 14. Jahre wurde er durch Umgürtung eines Schwertes wehrhaft. Von nun an begleitete er den Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschäfte, auf die Jagd, zum Turniere und in den Krieg. Dabei trug er des Herrn Lanze und führte dessen zweites Streitroß am Zügel. Im Kampfe hatte er seinem Herrn die Waffen zu reichen und bei bessen Verwunbung sofort Hilfe zu leisten. Hatte der Knappe das 21. Jahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand ausgenommen werben. Zu dieser wichtigen Handlung mußte er sich durch das heilige Abendmahl, durch Fasten und Beten vorbereiten; auch mußte er sich zuvor baden und eine Nacht in voller Rüstung in einer Kapelle zubringen. Am andern Morgen wurde er dann in feierlichem Zuge zur Kirche geleitet; Knappen trugen Panzer, Schild und Schwert, Edelfrauen Helm, Sporen und Wehrgehenk. In der Kirche erfolgte die Schwertleite oder der Ritterschlag. Zuerst erinnerte ihn der Geistliche an alle Pflichten, die ein Ritter zu erfüllen habe, nämlich: täglich eine Messe zu hören; für den Glauben das Leben zu wagen; die heilige Kirche samt ihren Dienern von allen, die ihr Gewalt anthun, zu befreien; Witwen und Waisen in ihrer Not zu schützen; ungerechte Kriege zu vermeiden; für die Rettung jedes Unschuldigen einen Zweikampf zu bestehen; dem Kaiser in allen weltlichen Dingen ehrfurchtsvoll zu gehorchen und vor Gott und Menschen unsträflich zu wandeln. Nachdem der Knappe mit feierlichem Eide gelobt, alle diese Ritterpflichten treu zu erfüllen, trat ein älterer Ritter vor und schlug ihn dreimal mit flacher Klinge sanft aus Hals und Schulter. Das war der Ritterschlag. Nun schmückte man den jungen Ritter mit Helm und Panzer, Schild und Lanze, Hanbschuhen und Sporen. Große Feste schlossen meist biesen schönsten Tag im Leben des jungen Ritters. f. Das meiste Vergnügen gewährten den Rittern die Ritterspiele oder Turniere. Sie würden meist auf einer weiten Grasebene in der Nähe einer größeren Stadt abgehalten; denn der Hof einer Burg ober der Marktplatz einer Stadt waren zu klein. Der Turnierplatz war mit hoppelten Schranken umgeben. Ringsum erhoben sich die Sitze der Zuschauer. Um die Zuschauersitze stauben Zelte und Buden. Nachdem den Kämpfern die Turniergesetze

2. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 58

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 58 — burger, da außerhalb der Stadtmauer meist noch ein Pfahlzaun lief. Mancher fromme Herr schenkte wohl auch auf dem Sterbebette seinen Leibeigenen die Freiheit. So wirkten viele Ursachen zusammen, das Los der Bauern erträglicher zu gestalten 4. Die geistlichen Ritterorden entstanden während der Kreuzzüge. Sie zeigten eme Verschmelzung der Mönchs- und Ritterpflichten. Während die Mönche nur Gehorsam gegen die Oberen, Ehelosigkeit und Armut gelobten, mußten sie noch die Krankenpflege und den Kampf gegen die Ungläubigen in ihr Gelübde aufnehmen. Das Bedürfnis, die erkrankten Pilger und Kreuzfahrer zu pflegen, rief drei Ritterorden ms Leben: а. Der Iohanniterorden war während des ersten Kreuzzuges entstanden Sem Zweck war die Pflege kranker, hilfloser Pilger. Sein erstes Hospital hatten Kaufleute aus Italien tn der Nähe des heiligen Grabes erbaut. Die Ritter trugen einen schwarzen Mantel mit einem weißen, achteckigen Kreuze auf der linken Seite. Sie hießen Johanniter, weil sie Johannes den Täufer zu ihrem Schutzpatron erwählt hatten. Sie waren Ritter, welche die Pilger geleiteten und gegen Ungläubige kämpften, Geistliche, welche den Gottesdienst hielten und dienende Brüder, welche die Kranken pflegten. An der Spitze stand der Großmeister. Nach dem Verluste des heiligen Landes siedelte der Orden nach der Insel Rhodus und von da nach der Insel Malta über. Daher heißt er auch Malteserorden. Er ist von Napoleon I. aufgelöst worden. Noch jetzt pflegt ein Verein unter seinem Namen im Kriege Verwundete und Kranke. d. Der Orden der Tempelherren oder Templer war ebenfalls nach dem ersten Kreuzzuge entstanden. Angeregt durch das Beispiel der Johanniter, legten 1099 nach der Eroberung Jerusalems, neun französische Ritter in die Hand des Patriarchen von Jerusalem die ritterlichen Mönchsgelübde ab. Ihr Hans bauten sie sich neben der Moschee Omars, an der Stelle, wo ehemals der jüdische Tempel gestanden hatte. Daher hießen sie Templer oder Tempelherren. Sie trugen einen weißen Mantel mit einem achtspitzigen blutroten Kreuze. Ihr Banner zeigte die Inschrift: „Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gieb Ehre!" Sie pflegten besonders französische Pilger, verlegten später ihren Sitz nach Frankreich und wurden durch einen französi chen König aufgelöst. б. Der deutsche Ritterorden oder der Orden der Brüder vom deutschen Hause war während des 3. Kreuzzugs bei der Belagerung Akkons durch Herzog Friedrich von Schwaben entstanden. Er nahm nur Deutsche auf. Die Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Er wurde bald der bedeutendste von allen Orden. Der Heidenapostel Christian von Oliva rief ihn zur Unterstützung gegen die heidnischen Preußen. 1226 ging er dorthin, unterwarf das Land in 50jährigem, blutigem Kampfe, bekehrte die Preußen zum Christentume und brach so der deutschen Kultur und der christlichen Religion die Bahn nach dem Osten. Er baute an der Nogat die prächtige Marienburg, gründete Kulm, Thorn, Graudeuz, Elbing u.a. Städte. Durch starke Damm- oder Deichbauten beugte er den regelmäßigen Überschwemmungen der Weichsel und Nogat vor und verwandelte das dahinterliegende unermeßliche Sumpfgebiet in ein üppiges Fruchtgefilde. Als aber an die Stelle der früheren Einfachheit und Sittenstrenge Luxus und Sinnlosigkeit trat, da verfiel der Orden mehr und mehr, bis zur Zeit Luthers das alte Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum verwandelt wurde. Dir Mark Brandenburg. Während die Hohenstaufen in Italien kämpften, war im Norden zwischen Elbe und Oder die Markgrafschaft Brandenburg entstanden. In ihren Gauen wohnten ursprünglich Semnonen und Langobarden. Als diese zur Zeit der Völkerwanderung ihre bisherigen Wohnsitze verließen, zogen von Osten her slavische Völker in die verlassenen Gegenden. Sie zerfielen in viele Stämme, z. B. Sorben, Pommern, Preußen, Polen, Masuren, Milzen u. s. w. Doch wurden sie von ihren westlichen Nachbarn, den Sachsen, mit dem gemeinsamen Nomen Wenden bezeichnet. Sie waren noch Heiden, verehrten gute und böse Götter, bauten ihnen zu Ehren Tempel und brachten ihnen Opfer, selbst Menschenopfer. Sie waren klein, aber kräftig, ° hatten braungelbe Hautfarbe und braunes Haar. Sie wohnten in schmutzigen Lehmhütten am liebsten in den Niederungen der Flüsse. Dort waren ihre Dörfer und Flecken von festen Burgen geschützt. Sie beschäftigten sich mit Jagd, Fischfang, Viehzucht und Ackerbau. Ihre Sitten waren teilweise sehr grausam. Die Frauen wurden wie Sklavinnen behandelt. Starb der Monn, so wurde die Frau mit seiner Leiche verbrannt.

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 48

1826 - Kempten : Dannheimer
48 o ten Baiern rasch , und plünderten bei ihrem Rückzüge zwei und fünfzig Tage lang mit allem Gräuel das ero- berte Land; — vom Lech bis an den Inn war Baiern mit Schutt und Leichen bedeckt. Odilo, mit wenigen feiner Treuen, erreichte zwar den Inn, wurde aber zu, letzt doch von den Feinden ergriffen - und nach Franken abgeführt. Hildrude reiste zu ihrem gefangenen Ge- mahl nach Frankreich. Odilo wurde wieder frei und mach Jahr und Tag seinem Volke zurückgegeben. — Wah- rend die Franken die Bojoarter überwanden, drang zwar Herzog Hunald mit seinen Wasken, treu dem gege- benen Worte, feindlich ober die Loire ins Land des Fran- ken'königs, bis Charles ein, eroberte diese Stadt, ver- brannte sie, schleifte ihre Mauern, und legte alles schreck- lich in Asche, doch leider fruchtlos für Odilo! — Frg. 5?) Wie lang regierte Odilo? Anlw. Von 7.37 bis 748 — Einem alten Todten- Verzeichniß des Emmeran - Klosters zufolge war der 18. Jäner 748 Odilos Slcrbkag. Frg. 3») Wie war der damalige Zustand des Chriftenthnms in Bojoarien, — welche Verdienste hatte Bonifaeius, der Apostel German niens, um Baiern, — wann stiftete Odilo die vier Bisthümer: Regensburg, Passau, Salzburg und Fr ei sing, — und mit welchen Kirchen und Klöstern schmückte dieser fromme Re- gent Baiern? Antw. Die heidnischen Bojoaren sahen im weiten Lande umher gottgeweibte Mauern von Kirchen anfstei- gen, hörten alltäglich Worte der Erlösung, Botschaft des Heils, und allnächtlich Gesarrq und Gebet der Mönche in den Kloster Chören, ihre Herzen wurden bewegt und sie gingen freiwillig zur Taufe; der Bekehrungen warm aber zu viele und zu schnelle, viele Priester und Lehrer des Wortes waren oftmals fast so unwissend und roh, als die 1821. I. und Ii. Buch, bei Jos. Eggensperger. Mit zwei Landkarten.
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