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1. Königreich Sachsen - S. 71

1889 - Dresden : Huhle
Aus der Geschichte des Gebirges. 71 nach Herrnskretschen, bei dessen ersten Häusern der hochmalerische, viel von Malern besuchte Edmundsgrund (Thal der Kammtz) einmündet. Aus der Geschichte des Gebirges. War auch das Elbsaudsteingebirge in alter Zeit ein Teil des großen Miri-auidi so hat es doch im Hinblick aus sehte ganz anders gearteten Bodenverhältnisse auch seine eigenartige Geschichte. Trotzdem der einzige und wtchttgste Strom Sachsens das Gebirge durchbricht und ein völferverfuupfeudes Band von hoher Wichtigkeit von jeher war, ist die Geschichte dieses Gebirges von wett geringerem Einfluß aus die Entwicklung des Landes gewesen, als die des Erzgebtrges und tritt an Bedeutung unendlich weit hinter der letzteren zurück. Hter gab es feine Bodenschätze, deren Fund zu plötzlichem Reichtum führen konnte und daher gab es auch hier seinen Einwandrerstrom von solcher Bedeutung rote rat Erzgebirge, fein Minenfieber und feine überhasteten Gründungen wie dort, aber auch fetite derartigen Krisen wie im Erzgebirge, seine stürmische, vorwärtsdrängende Entwicklung, sondern nur langsames, durch die Natur des geklüsteteu Gebtrges von selbst erschwertes und in engen schranken gehaltenes Entsalten der tncttschltchen Rultur-thätigkeit. Die Geschichte des Erzgebirges ist eine Kulturgeschichte von ungemeiner Bedeutung, die des Elbsandsteingebirges aber ist — mit Ausnahme der der ertötn-rinne — eine schlichte Waldgeschichte, aus der nur einzelne, rauhe Perioden der Überlieferung geblieben sind. , , „ m In alter Zeit gehörte der größte Teil der jetzigen lachsticheu Schwetz zum Gau Nisaui. Die Mehrzahl der älteren Ortschaften ist nachweisbar auch von den Sorben angelegt worden und mag der schon in alter Zeit bestehende Elbverkehr zur Gründung von Schandau, Wehlen, Rathen, Pirna Veranlassung gegeben Haben. Nicht unmöglich ist es jedoch, daß einzelne Gründungen auch vor die sorbische Periode zurückreichen; denn wie alle schluchtenreichen, schwer zugänglichen Gebirge Europas, mag auch dieses Gebirge Trümmer der verdrängten Urbevölkerung seiner Umgebung in sich ausgenommen haben. ... . , Die Sorben blieben vorzugsweise im Flußthale; denn iowte das eigentliche Gebirge in Böhmen beginnt, rücken alle sorbischen Namen an der Elbe zusammen und gehen in enger Linie mit dem Flusse abwärts: rechts von der Elbe Schmilka, Postelwitz, Ostrau, Schandau, Prosseu, Rathen, Wehlen, Posta, Copitz, — linfs: Krippen, Pötscha, Pirna. Sowie das wildzerflüstete Gebirge aufhört, an der Polenz (oberen) einerseits, an der Gottleuba andrerseits, erscheint eine auffällige Häufung der forbischen Namen, die Dörfer halten die Elblinie nicht mehr allein, sondern das sorbische Ortsnamengebiet rückt breit auseinander. Betrachten wir eine Karte, die nur diese Ortschaften des Gebirges anführte, so ergiebt es sich in der sichtbarsten Weise, daß die Hauptbesiedelung des eigentlichen Gebirges, fern der Elbrinne, nicht den Sorben, sondern den im 11., 12. und 13. Jahrhundert den Boden sich erringenden Deutschen zuzuschreiben ist. Diese allein gründeten die vielen Dörfer mit den deutschen Namen, teilten das Gelände in die langgestreckten (deutschen) Husen und fultivierteu besonders die Ebenheiten nach Rodung der Wälder. Diese Rodung wurde so schonungslos betrieben, daß Kaiser Karl Iv. dagegen warnen mußte.1) Diese Gründungen rechts und linfs von der Elbe müssen ziemlich gleichzeitig erfolgt sein, da eine merfwürdige Übereinstimmung in den Namen herrscht. Man schreibt die Besiedelung dem Grasen Wiprecht von Groitzsch zu, der dtese Gegend von 1080 — 1124 besaß, und von dem erzählt wird, daß er für setue Besitzungen Anbauer aus Fransen herbeigezogen habe. Das 12. und 13. Jahrhundert sieht überhaupt ein frästiges Emporblühen des Deutschtums in Böhmen. Die Grenze von Bohmen ging damals nördlich bis zur Müglitz, wo die böhmische 1) Majestas Carolina v. 1350: „Die Wälder umanßig, Brüx u. s. w. sollen eine Zierde des Landes, eine Brustwehr wider Feinde, fünstig geschont werden."

2. Königreich Sachsen - S. 13

1889 - Dresden : Huhle
Aus der Geschichte des Elstergebirgslandes. 13 die Franken — so ist wohl die Annahme der Altertumsforscher richtig, wenn sie behaupten, daß der Bau auf Eisen im Vogtlande ein ebenso alter ist, wie der in Böhmen; nur mochte man die ausgebrachten Erze mehr sür die eigenen Bedürfnisse verwenden und keinen großen Handel damit treiben Als im 12. und 13. Jahrhunderte die deutsche Einwanderung größer wurde, kam regeres Leben auch in den Bergbau. Eisen-, Kupfer- und Zinnbergwerke kamen in flotten Gang und Auerbach erhielt daher im 16. Jahrhundert sogar ein eignes Bergamt. Dasselbe Jahrhundert sah jedoch auch wieder den Verfall des Bergbaues. Sehr alt ist aber das Land als Straßen- und Durchgangsland für den Handel. Nürnberger, Regensburger, Augsburgers Kaufleute, die Handelsherren Böhmens verkehrten auf diesen Straßen mit dem Norden. Drei Hauptstraßenzüge verbanden hier das südliche mittlere Deutschland mit dem nördlichen mittleren: 1. Plauen-Zwotathal-Egerthal; 2. Plauen-Brambach-Eger; 3. Plauen-Hof. Diesen drei alten Heeres- und Verkehrsstraßen entsprechen in der Gegenwart die drei gleichnamigen Eisenbahnlinien. Die Richtwege des neuen Handels sind also dieselben geblieben, wie die des alten Tauschverkehrs, nur hat der schwerfällige, hochbepackte Lastwagen dem leicht und schnell dahinrollenden Eisenbahnwagen, die biderbe, behäbig-ruhige Gestalt des Fuhrmannes der dcs uniformierten, geschäftseiligen Eisenbahnbeamten weichen müssen. Plauen war und ist aber noch heute Knoten- und Mittelpunkt des Handels, daher auch Sitz einer Handelskammer. So günstig die Lage des Vogtlandes für den Handel in° Friedenszeiten wurde, so verhängnisvoll wurde sie zur Zeit kriegerischer Wirren. Alle großen Kriegsfluten seit dem 11. Jahrhundert bis zur Neuzeit wälzten sich verheerend über diese Gelände. Im thüringischen Kriege (1293— 1315) hausten die Scharen Kaiser Adolfs im Lande; 1430 und 1432 sind als Schreckensjahre aus dem Hussitenkriege bekannt. Der schmalkaldische Krieg brachte 1547 die Zerstörung " von Adorf, Schöneck und Markneukirchen durch Kaiser Karls V. Kriegsleute. Im dreißigjährigen Kriege waren es die Jahre 1632—1633 und 1640—1646, die namenlose Leiden dem Lande auferlegten. Am schlimmsten trieben es die Holkschen Jäger. „Kaum ist ein vogtländisches Städtchen von seinen Banden nngeplündert und nnzerstört geblieben. Um den Mißhandlungen zu entrinnen, flüchteten sich Bürger und Bauern in die Wälder; die Stadt Lengenfeld lag im Jahre 1640 vierzehn Wochen öde. Reichenbach wurde von den Holkeschen ganz in Äsche verwandelt. Am schlimmsten erging es dem Städtchen Olsmtz, wo der zur Übergabe auffordernde Trompeter „aus Unvorsicht" erschossen worden war. Holkes Soldaten erstiegen die Mauern der Stadt und plünderten und mordeten entsetzlich. Ein Diakon wurde vor dem Altare erstochen, sein Sohn neben ihm niedergehauen, dem Superintendenten wurde der Schädel zerschmettert. Nachts ging Feuer aus, das die Stadt völlig zerstörte. Viele Eiuwohuer erstickten in den Schlupswinkeln, gegen 600 Menschen kamen ums Leben. — Von 1640 an begannen die Schweden im Vogtlands zu Hausen. Sie äscherten das kaum wieder aufgebaute Ölsnitz aufs neue ein und begingen ihre berüchtigten Grausamkeiten. Ein Bauer mußte seiue abgeschnittenen Ohreu essen, weil er nicht Geld schaffen konnte; dem 83 jährigen Pfarrer zu Ruppertsgrün wurden die Zehen weggebrannt, damit er das verborgene Geld seiner Kirchenkasse verrate. Im Jahre 1646 plünderten wieder die Kaiserlichen in Lengenfeld. Furchtbarere Zeit ward noch nie erlebt. Ehrliche Männer mußten betteln gehen, die Felder lagen zwei Jahre unbebaut^." 1) Em Haupthandelsplatz der ältesten Zeit war Forchheim in Bayern. Das Egerthal besaß die verkehrsreichste Straße nach Prag. Die zahl-?lchen Burgen daselbst geben genügendes Zeugnis für einen lebhaften Verkehr im Mittelalter. 3) Berthold Sigismund, Skizzen aus dem Vogtlande.
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