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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 60

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 60 - deshalb anstaunen mgen, und dessen seid versichert: wenn ihr nicht eiligst eure bisherige Nachlssigkeit durch sorgsame Anstrengung wieder gutmacht, so habt ihr vom Karl nie etwas Gutes zu erwarten?" 33. Die Straburger Eide. 842. Quelle: Nithard, Vier Bcher Geschichten (Lateinisch)^). Iii, 5. bersetzung: I. v. Jasmund, W. Wattenbach und Ernst Mller. Nithards vier Bcher beschichten. 5. Aufl. Leipzig o. I. (Gesch. d. d. V. 2. Ausg. Bd. 20.) S. 5254. Am vierzehnten Februar 842 kamen Ludwig und Karl in der Stadt, die frher Argentaria genannt wurde, jetzt aber Straburg heit, zusammen und schwuren die unten verzeichneten Eide, Ludwig in romanischer, Karl in deutscher Sprache. Und ehe sie schwuren, redete jeder das um ihn versammelte Volk, jener in deutscher, dieser in romanischer Sprache so an; Ludwig aber als der ltere begann zuerst und sprach: Wie oft Lothar mich und diesen meinen Bruder nach dem Tode unseres Vaters verfolgt und bis zur Vernichtung zu verderben gesucht hat, wit ihr. Da aber weder die brderliche Liebe, noch die christliche Gesinnung, noch irgendein Vernunstgrund hat bewirken knnen, da unter gerechten Bedingungen Friede unter uns herrsche, haben wir endlich notgedrungen unsere Sache dem Gerichte des allmchtigen Gottes anheimgestellt, um nach seiner Entscheidung mit dem zu-frieden zu sein, was einem jeden gebhrte. In diesem Kampfe sind wir, wie ihr wit, durch Gottes Barmherzigkeit Sieger geblieben; er aber ist besiegt worden und ist mit den Seinigen, wohin er vermochte, geflohen. Darauf haben wir, von brderlicher Liebe getrieben und aus Erbarmen mit dem christlichen Volke, jene nicht verfolgen, noch vernichten mgen, sondern haben auch jetzt, wie schon vorher, verlangt, da wenigstens von nun an einem jeden sein Recht gewhrt werden mge. Jener aber fgt sich noch immer nicht dem gttlichen Spruch, sondern hrt nicht auf, von neuem mich und diesen meinen Bruder mit Heeresmacht zu verfolgen, und richtet unser Volk durch Brand, Raub und Mord zugrunde. Des-halb sind wir jetzt, von der Not gedrngt, zusammengekommen, und da wir glauben, da ihr an der Bestndigkeit unserer Treue und an der Festigkeit unserer brderlichen Gesinnung Zweifel hegt, haben wir beschlossen, vor eurem Angesicht diesen Eid gegenseitig zu schwren. Nicht von irgendwelcher ungerechten Begierde verleitet tun wir dies, sondern damit wir, wenn Gott uns mit euerm Beistand Ruhe gibt, des Gemeinwohls sicherer sind. Wenn ich aber, was ferne sei, den Eid, den ich meinem Bruder schwren werde, zu brechen mich vermessen sollte, so spreche ich einen jeden von euch vom Gehorsam gegen mich und dem Eide, den ihr mir geschworen habt, los." Und als Karl in gleichem Sinne in romanischer Sprache geredet hatte, gelobte Ludwig als der ltere zuerst, folgendes^t Zukunft i) Nithard, ein Sohn des Hofpoeten Angilbert und Karls des Groen Tochter Bertha, war nicht, wie die meisten mittelalterlichen Geschichtschreiber, ein Geistlicher, sondern ein wackerer Kriegsheld, durch dessen besonnenes Eingreifen die groe Schlacht bei Fontenay zugunsten der beiden jngeren Brder entschieden wurde. In seinem aus-gezeichneten Werk, das im wesentlichen die unruhige Zeit von 840843 zum Gegenstand hat, verficht er literarisch das Recht seines jngsten Vetters, Karls des Kahlen, ohne indes unwahr zu werden.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 61

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 61 - halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen." Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver." In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1) *) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen: Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht." bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren, <. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten." Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.

3. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 3

1879 - Hannover : Meyer
3 Geber alles Guten. Der Urheber des Bösen war der durch Licht und Feuer zerstörende Czernybog, der schwarze Gott. Der Gott der Kraft und Weisheit war Radegast, der zugleich als Kriegsgott galt. Er hatte seinen Tempel zu Rethra im heutigen Mecklenburg, in welchem auch das heilige Kriegsbanner aufbewahrt und Menschenopfer dargebracht wurden. Der Sonnengott Swantewit, der Allwissende und Allgütige, der Spender der Fruchtbarkeit, wurde in seinem Haupttempel zu Arkona auf Rügen, und der dreiköpfige Triglaf, der Herr des Himmels, der Erde und der Unterwelt, in Tempeln zu Stettin und Brandenburg verehrt. Die Priester beherrschten, da nichts ohne Befragung der Götter unternommen wurde, das ganze Leben, ja später noch erschienen sie bei einzelnen Stämmen als die einzige gebietende Obrigkeit. § 2. Die Kämpfe Mischen Deutschen und Wenden. Karl der Große 768-8w. — Oie Kriege gegen die Lachsen 772-800. — Ludwig der Fromme 8m:-840. — Theilungsvertrag zu Verdun 8^3. — Ludwig der Deutsche 845-876. — Karl der Dicke 876-887. — Arnulf von Kärnthen 887-899. — Ludwig das Aind 899-9w- — Aonrad I. 9vhm8. — Die sächsischen Kaiser W-M2». — Seinrich I. 91(8-956. — (Otto I. der Große 936-973. — Dtto Ii. 9*3-983. — Gtto Iii. 983-1.002. — Heinrich Ii. J002-I024. — D i e f r än ki sch -s alisch en Kaiser J(Ü2‘H!(25. — Aonrad Ii. H02-H059. — Seinrich Iii. 1039-M6. — Heinrich Iv. M56-M6. — Heinrich V. U06-U25. 1. Seit der Zeit Karl's des Großen haben wir Kunde von der feindlichen Berührung der Wenden mit den Deutschen. Von den Kriegen, die Karl der Große zur gänzlichen Unterwerfung und Bekehrung der kriegerischen Sachsen unternahm, konnten deren östliche Nachbaren, die Wenden, nicht unberührt bleiben. Während die Sorben und Abotuten Karl den Großen in seinen Kämpfen gegen die Sachsen unterstützten, hielten es die Wilzen mit den Sachsen. Es gelang aber dem mächtigen Frankenkönige, den Trotz der Sachsen in gewaltigen Schlachten zu brechen, und nun zog er im Jahre 789 zur Züchtigung der Witzen herbei, die er unterwarf und tributpflichtig machte. Um diese und auch die unruhigen Abotnten und Sorben leichter im Gehorsam halten zu können, sicherte er die Grenzen, die Marken, durch Burgen, welche die Gründung der Städte Halle, Erfurt, Celle und Magdeburg veranlaßten. Außerdem bestellte er Markgrafen, welche die Reichsgrenze zu schützen und den Tribut/oon den benachbarten unterworfenen Völkern einzutreiben hatten. 2. Karl's schwache Nachfolger vermochten aber nicht, das im Osten schon Erworbene festzuhalten, und ungestraft drangen die Wenden unter dem heiligen Banner von Rhetra raubend und mordend über die Elbe vor. Erst der König Heinrich I. brachte die übermüthig gewordenen Wenden wieder zur Unterwerfung. Nachdem er die von den Wenden zerstörten Grenzfesten wiederhergestellt hatte, ging er über die Elbe, besiegte in mehreren Schlachten die Heveller, fand aber hartnäckigen Widerstand an ihrer Hauptfeste Brannybor, dem heutigen Brandenburg , dessen geschützte Lage jeden Angriff unmöglich machte. Als aber der strenge Winter die Gewässer mit festem Eise belegte, sah sich der Hevellerfürst durch Hunger, Schwert und Kälte zur Ergebung und Tributzahlung gezwungen (928). Mit ebendemselben Glücke kämpfte Heinrich gegen die Sorben, und nach Besiegung der aufständischen Re» 1*

4. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 55

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
55 20. Die Straurger Gide. 842. Nithard: Vier Bcher Geschichten." Lateinisch. Er war der Sohn des ge-lehrten Angilbert und der Tochter Karls des Groen, Bertha. Er bekleidete am Hofe hohe mter und starb vielleicht 843. Am 14. Februar 842 kamen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle in der Stadt Straburg zusammen und leisteten hier die unten verzeichneten Eide, Ludwig in romanischer, Karl aber in deutscher Sprache. Und ehe sie schwuren, redeten sie das versammelte Volk an, der eine in deutscher, der andere in romanischer Sprache. Ludwig aber, als der ltere, begann und sprach also: Wie oft Lothar mich und diesen meinen Bruder nach unseres Vaters Dahinscheiden verfolgte und bis zur Vernichtung zu verderben trachtete, das wit ihr wohl. Da aber weder die Bande des Blutes noch die christliche Liebe noch sonst eine Erwgung dazu hat verhelfen knnen, da zwischen uns ein billiger und gerechter Friede herrsche, haben wir end-lich, der Not gehorchend, unsere Sache dem Urteile des allmchtigen Gottes anheimgestellt, um nach seinem Willen uns zufrieden zu geben mit dem, was uns zufiele. Hierbei haben wir, wie euch bekannt ist, durch das Erbarmen Gottes den Sieg davongetragen. Lothar aber mute ber-wunden mit den Seinen sein Heil in der Flucht suchen. Von brderlicher Liebe getrieben und.aus Erbarmen mit dem christlichen Volke haben wir jene nicht verfolgen und vernichten mgen, sondern, wie schon zuvor, unsern Bruder aufgefordert, da er einem jeden sein Recht gewhre. Doch jener giebt sich auch jetzt noch nicht mit dem Urteile Gottes zufrieden, sondern lt nicht ab, mit gewaffneter Hand mich und diesen meinen Bruder zu be-drohen, und sucht dazu unser Volk mit Brand heim, mit Raub und Mord. Darum sind wir, durch die Not gezwungen, jetzt zusammengetreten und haben, damit ihr nicht an unserer unwandelbaren Treue und brderlichen Eintracht zweifelt, den Beschlu gefat, vor eurem Angesicht diesen Eid zu leisten. Und dies thun wir, nicht von ungerechter Begierde verlockt, sondern damit wir, falls Gott uns mit eurer Hilfe Frieden gewhrt, um so sicherer die Gewhr eines glcklichen Erfolges haben. Wenn aber, was Gott verhten mge, ich mich unterfangen sollte, den Schwur, den ich meinem Bruder leiste, zu brechen, so spreche ich einen jeden von euch vom Gehorsam gegen mich und von dem Treueid, den ihr mir geschworen habt, frei und ledig." Als nun Karl eben dieselben Worte in romanischer Zunge gesprochen hatte, schwur Ludwig, als der ltere, zuerst, solches halten zu wollen: Pro deo amur et Christian poblo et nostro commun salvament, dist di in avant, in quant deus savir et podir me dunat, si salvarai eo eist meon fra-dre Karlo et in aindha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid mi altresi fazet, et ab Ludher nul

5. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 56

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
T---- 56 plaid numquam prindrai qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit."*) Als Ludwig geendet hatte, schwur Karl dasselbe in (althoch-) deutscher Zunge: In Godes Minna ind in thes christianes folches ind unser bedhero gehaltnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rehtu sin an bruodher seal in thiu thaz er mig so sama duo, indi mit Ludheren in nohheiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen." Der Eid aber, welchen beide Völker, ein jedes in seiner Sprache leisteten, lautete in romanischer Zunge folgendermaen: Si Lodhuvigs sagrament, quae son fradre Karlo iurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non los tanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iv er."**) In (althoch-) deutscher Sprache aber lautete er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesuor, geleistit indi Ludhuwig min herro then er imo gesuor forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein the ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit." Nachdem sie diese Eide geleistet, ging Ludwig rheinabwrts der Speien während Karl am Wasgau entlang der Weienburg nach Worms zog. 21. König Konrads I. Td 918 und König Keinrichs I. Wahr. 919. Wit> ukiud: Drei Bcher schsischer Geschichten." Lateinisch. Er war ein Mnch des Klosters Korvey, wo er um 967 sein Geschichtswerk schrieb, in welchem er von den rhmlichen Thaten seiner Fürsten und von der Gre seines Volkes mit Wrme und Begeisterung erzhlt. Der König Konrad war nach Bayern gezogen und kmpfte mit dem Herzog Arnulf. Und als er hierbei verwundet wurde, kehrte er in sein *) Der Eid der Könige lautet: Ans Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an frderhin, so weit Gott mir Wissen und Macht giebt, diesen meinen Bruder halten, wie man seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung, da er mir ein Gleiches thut. Und mit Lothar werde ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen diesem meinem Bruder zum Schaden gereicht." **) In neuhochdeutscher Sprache: Wenn Ludwig diesen Eid, welchen er seinem Bruder Karl geschworen hat, hlt, und Karl, mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so will, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich noch wen ich sonst daran hindern kann, wider Ludwig ihm darin Hilfe leisten.

6. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 40

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
40 16. Der Regierungsantritt Karts des Kroen. 768-814. Einhard: Das lieben Karls des Groen" und Annalen" (Jahrbcher). Lateinisch. Einhard ist etwa um 770 in Ostfranken im Maingan geboren und erhielt seine erste Bildung in der berhmten Schule des Klosters Fulda. Wegen seiner groen Fhigkeiten sandte ihn der Abt des Klosters an den kaiserlichen Hof, wo er an Karl einen gromtigen Beschtzer und Freund fand. Die Sage macht ihn sogar znm Gemahl der Kaisertochter Jmma. Der gelehrte Alkuin gab dem jungen Einhard die weitere Ans-bildung. Dieser besa auch so bedeutende technische und architektonische Kenntnisse, da ihm Karl die oberste Leitung seiner Bauten bertrug. Sein Leben Karls des Groen" gehrt zu dem Besten, was die mittelalterliche Geschichtschreibnng hervorgebracht hat. Einhard schrieb die Lebensbeschreibung in den nchsten Iahren nach dem Tode des Kaisers. der Karls Jugend und Anfnge berichtet Einhard in Karls Lebensbeschreibung folgendes: Nachdem Pipin, der durch das Urteil des rmischen Bischofs vom Majordomus zum Könige erhht worden war, 15 Jahre lang allein der die Franken geherrscht hatte, starb er zu Paris an der Wassersucht mit Hinterlassung der Shne Karl und Karlmann. So kam nach dem Willen Gottes das Reich auf beide Shne. Die Franken traten nmlich nach altem Brauche zu einer allgemeinen Versammlung zusammen und whlten beide zu Knigen, doch unter der Bedingung, da sie das Knigreich zu gleichen Teilen untereinander teilten. Beide Brder gingen auf diese Bedingungen ein, und jeder empfing darauf den Teil des Knigreichs, der ihm nach dem getroffenen bereinkommen zufiel. Wohl blieb zwischen ihnen Ein-tracht bestehen, doch konnte sie nur mit groer Mhe ausrecht erhalten werden. Denn viele gab es auf Karlmanns Seite, die danach trachteten, die Gemeinschaft der Brder zu lsen, ja es dachten sogar manche daran, sie in Krieg miteinander zu verwickeln. Aber es lag hierbei mehr eine Befrchtung vor als eine wirkliche Gefahr, wie der Ausgang selbst beweist. Denn als Karlmann starb (771), flchtete sein Weib Gerberga mit ihren Shnen und einigen seiner vornehmsten Anhnger nach Italien, wandte sich ohne triftigen Grund von dem Bruder ihres Gemahls ab und begab sich mit ihren Kindern unter den Schutz des Longobardenknigs Desiderius (ihres Vaters). Nun wurde Karl nach dem Tode des Bruders unter allgemeiner Zustimmung der Franken zum Könige gewhlt. 17. Die Sachsenkriege Karls des Kroen. 772804. Einhard: Das Leben Karls des Groen." Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer und Erbitterung gefhrt worden wie der gegen die Sachsen, die

7. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 43

1864 - Hannover : Hahn
— 43 — ter früherer Zeiten schon anszeichnete, oder die Elemente des Adels älterer Zeiten, verliefen sich in der Form, wie Karl der Große sie für diesen Stand seines Reiches festsetzte. Der bisherige freie Stand im Volke konnte sich neben diesem neuen Stande nicht halten; er ward zurückgedrängt oder drängte sich zu der Lehnsverbindung mit höheren Beamten, um an dem Ansehen des neuen Adels Theil zu nehmen. Aber die Gliederung im Staate unter den Ständen will nicht den plötzlichen Sprung vom Adel zum abhängigen Bauer; es muß ein verbindendes Mittelglied vorhanden sein. Der alte Stand der Freien war untergegangen mit den alten Staats- verhältnissen; wollte sich ein neuer bilden, mußte es in neuen Verhältnissen geschehen, — Städte und ein Bürgerstand in ihnen entstehen. — In diesen beiden allgemeinen Andeutungen liegt der Kern der Geschichte der zunächst folgenden Jahrhunderte. §. 10. Kurze Erzählung der politischen Ereignisse bis zur Grün- dung des Hcrzogthums Sachsen unter Hermann Billing 961. Die Sachsen mußten vorerst, indem sie mit in die carolingische Gesammt-Verfassung hineingezogen waren, die Schicksale dieser Monarchie theilen. In den letzten Kriegen, welche Karl der Große noch persönlich gegen wendische und slavische Stämme, dann in den traurigen Familienfehden, welche Ludwig der Fromme mit seinen Söhnen führte, begegnen wir sächsischen Contingente». Als in der Theilung der Carolinger zu Verdun 843 Deutschland als ein von der übrigen fränkischen Monarchie unabhängiger Staat hin- gestellt wurde, ward bekanntlich Ludwig der Deutsche dessen Herrscher. Während der Unruhen, durch diese neuen Einrichtungen hervor- gerufen, wüthete in Sachsen der Ausstand der sg. Stellinga, — in den Quellen meist als liberti angegeben. Wahrscheinlich war cs der nntergehendestand der alten Gemeinfreien, welcher vergeblich seine Stellung, wie sie unter der früheren Verfassung bestand, aufrecht zu erhalten suchte. Stach Unterdrückung solcher Bemühungen ward, um eine beständige Oberaufsicht in Sachsen für die carolingischen Verfassungs-Einrichtungen ju haben, 852 die schon erwähnte herzogliche Würde dajelbst geschassen. Der erste Vorsteher derselben,

8. Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 13

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 13 — bürg gewann. Nur wenige Städte blieben dem bayrischen Markgrafen treu, darunter Brietzen, welches dafür von Ludwig Treuenbritzen genannt wurde. Kaiser Karl Iv., hocherfreut über das Erscheinen Waldemars, erklärte sich aus Haß gegen die Bayern ebenfalls für ihn, und nachdem er durch ein Fürstengericht Waldemars Echtheit hatte anerkennen lassen, belehnte er ihn mit der Mark. Als es aber der bayrischen Partei gelang, dem Kaiser Karl Iv. in dem Grafen Günther von Schwarzburg einen Gegenkönig gegenüberzustellen, so hielt es Karl Iv. geboten, mit den Bayern Frieden zu machen und den „falschen" Waldemar preiszugeben Er bewies den Brandenburgern „mit guter und wahrer Kundschaft, daß der, welcher sich Waldemar, Markgraf von Brandenburg nenne, daran lüge". Dieser galt nun als Betrüger und wurde von einigen für einen Müller-Jakob Rehbock, von anderen für einen listigen Mönch gehalten. Der Markgras Ludwig wurde vom Kaiser wieder mit der Mark Brandenburg belehnt. Der angebliche Waldemar verlor immer mehr seinen Anhang und zog sich 1355 nach Dessau zurück, wo er bis an seinen Tod in fürstlichen Ehren lebte. Markgraf Ludwig aber gab aus Verdruß die Regierung an seine Brüder Ludwig den Römer (in Rom geboren) und Ottd den Faulen und zog sich nach Bayern zurück. d. Ludwig der Körner 1351—1365 und Mo der Iaute 1351—1373. Ludwig der Römer war ein ernster, edeldenkender und tapferer Fürst, der sür die Rechte seines Landes ritterlich sod)t. Bis zur Mündigkeit feines Bruders (1360) führte er die Regierung allein. Unter seiner Regierung wurde Brandenburg durch „die goldene Bulle" Karls Iv. (1356) die vierte weltliche 1356 Kurwürde erteilt. Dieser Umstand erregte aber die Eifersucht der bayrischen Wittelsbacher gegen die brandenburgifcheu im hohen Grade. Als dann nach Ludwigs des Älteren Tode (1361) über das Erbe desselben heftiger Hader im wittelsbachfchen Hause entstand, wußte Karl Iv., der schon lange eine Gelegenheit gesucht hatte, durch die Mark seine Hausmacht zu vergrößern, die Markgrafen dahin zu bewegen, daß sie 1363 in einer Erbverbrüderung die Anwartschaft auf das Land an ihn und nicht an Bayern erteilten. Nachdem Ludwig gestorben war, überließ Otto der Faule, ein allen sinnlichen Ausschweifungen ergebener Fürst, dem Kaiser Karl Iv. willig die Regierung der Mark, um unterdeß am kaiserlichen Hose zu schwelgen. Als er endlich Karls habsüchtige Absichten merkte und schon durch einen Krieg sein Land behaupten wollte, brachte Karl, der entschlossen vorging, den feigen Mann durch den Werlrag zu Ilürsteuwakde (1373) zur Ver- 1373 zichtleistung aus die Regierung. Otto trat dem Sohne Karls, dem Könige Wenzel von Böhmen, gegen die bedeutende Geldsumme von 500 000 Goldgulden*) seine Länder ab und verbrachte sein lasterhaftes Leben zu Landshut in Bayern. So endete die Herrschaft des Hauses Bayern in der Mark. Sie hatte dem Lande wenig Freude und Segen gebracht. *) Der Werl eines Goldgulden kann zu etwa 7 Mark angenommen werden.

9. Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 3

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
7. Die Gegenstände ihrer religiösen Verehrung waren die Naturkräfte. Als höchster Gott galt der durch Licht und Feuer erwärmende und erzeugende Belbog: der weiße, gute Gott, der Schöpfer der Welt und Geber alles Guten. In Zeruybog, dem schwarzen, durch Feuer zerstörenden Gott, sehen sie den Urheber des Bösen. Der Gott der Kraft und Weisheit war der Kriegsgott Rade gast. Er hatte seinen Tempel zu Rethra im heutigen Mecklenburg, in welchem auch das heilige Kriegsbanner aufbewahrt und Menschenopfer dargebracht wurden. Der Sonnengott Swantewit, der Allwissende und Allgütige, der Spender der Fruchtbarkeit, wurde in seinem Haupttempel zu Arkona auf Rügen, und der dreiköpfige Triglaf, der Herr des Himmels, der Erde und der Unterwelt, in Tempeln zu Stettin und Brandenburg verehrt. Die Priester beherrschten, da nichts ohne Befragung der Götter unternommen wurde, das gauze Leben, ja später noch erschienen sie bei einzelnen Stämmen als die einzige gebietende Obrigkeit. §. 2. Die Kämpfe zwischen Deutschen und Wenden. Karl der Große 768—814. — Die Kriege gegen die Sachsen 772 - 800. — Ludwig der Fromme 814—840. — Teilungsvertrag zu Verdun 843. — Ludwig der Deutsche 843—876. — Karl der Dicke 876—887. — Arnulf von Kärnten 887 - 899 — Ludwig das Kind 899—911. — Konrad I. 911—918. — Diesächsischen Kaiser 918—1024. — Heinrich I. 918—936. — Otto I. der Große 936—973. - Otto Ii. 973—983. — Otto Iii. 983-1002. — Heinrich Ii. 1002 -1024. — Die sränkisch-salischen Kaiser 1024—1125. - Konrad Ii. 1024-1039. - Heinrich Iii. 1039-1056. — Heinrich Iv. 1056—1106 Heinrich V. 1106-1125. 1. Seit der Zeit Karls des Großen haben wir Kunde von der feindlichen Berührung der Wenden mit den Deutschen. Von den Kriegen, die Karl der Große zur gänzlichen Unterwerfung und Bekehrung der kriegerischen Sachsen unternahm, konnten deren östliche Nachbarn, die Wenden, nicht unberührt bleiben. Während die Sorben und Abotriten Karl den Großen in seinen Kämpfen gegen die Sachsen unterstützten, hielten es die Wilzen mit den Sachsen. Es gelang aber dem mächtigen Frankenkönig, den Trotz der Sachsen in gewaltigen Schlachten zu brechen, und nun zog er im Jahre 789 zur Züchtigung der Wilzen herbei, die er unterwarf und tributpflichtig machte. Um diese und auch die unruhigen Abotriten und Sorben leichter im Gehorsam halten zu können, schuf er eine Militärgrenze, die sächsische Grenze längs der Elbe bis zur Mündung der Saale und die sorbische Grenze längs der Saale. Das Land hinter dieser zusammenhängenden Grenzlinie wurde Mark, Grenze oder Grenzland genannt. Die Mark sicherte Karl d. Gr. durch befestigte Burgen, Wehrburgen. Aus solchen Wehrburgen sind die Städte Halle und Magdeburg hervorgegangen. Zu Befehlshabern der Mark und der Wehrburgen bestellte Karl d. Gr. Markgrafen, welche die Reichsgrenze zu schützen und den Tribut von den benachbarten unterworfenen Völkern einzutreiben hatten. 2. Karls schwache Nachfolger vermochten aber nicht, das im Osten schon Erworbene festzuhalten, und ungestraft zogen die Wenden unter dem heiligen Banner von Rethra raubend und mordend über 1*

10. Die Neuere Geschichte - S. 93

1850 - Hannover : Hahn
§. 69. Geographische Ansicht. Frankreich. Burgund. 1) Das Reich Karl des Großen schied sich unter seinen Nachfolgern durch die Verträge von Verdun (August 843) und Mersen (870) nach der vorherrschend germanischen oder roma- nischen Bevölkerung bleibend in zwei Haupttheile: in Ostfranken (Francia orientalis) oder Germanien, wie Deutschland um diese Zeit gewöhnlich genannt wurde, und in Westfranken (Francia occidentalis), bald schlechthin Francia oder Frankreich (La France) genannt '). Das lotharische Zwischenreich ohne be- stimmt ausgeprägte Nationalität konnte schon deshalb keinen dauernden Bestand gewinnen. Nur der südliche Theil desselben bewahrte in den neu entstandenen burgundischen Reichen für längere Zeit seine Selbstständigkeit. 2) Weftfranken 2) oder Frankreich umfaßte seit Karl des Dicken Tod (888) bleibend das Land zwischen den Flüssen Rhone, Saone, Maaß, Schelde und dem Ocean, mit den Herzogtümern: Francien (Jsle de France, zwischen Seine und Loire, mit den Städten Paris und Orleans); Burgund (Bourgogne); Guyenne «Aquitania); Gascogne (Vasconia); Normandie (Hauptstadt Rouen) mit Britagne; die Grafschaf- ten: Toulouse, Septimanien, Vermandois (mit der Cham- pagne), Flandern u. a. 3) Bei der nach dem Tode Ludwig des Stammlers (879) eintretenden Verwirrung wählten die Großen im Rhonethale den Grafen Boso von Vienne, der mit einer Tochter Ludwig's Ii., des letzten männlichen Sprossen der lotharischen Karolinger, vermählt war, zu ihrem selbstständigen Könige und gründeten das Königreich Burgund oder Provence. Doch anerkannte Boso die Oberlehnsherrlichkeit Karl des Dicken, als dieser auch auf den französischen Thron erhoben worden war. Unter seinem Sohne Ludwig machte sich in dem nördlichen oder in Hochburgund Graf Rudolph, der in weiblicher Linie ebenfalls von den Karolingern abstammte, nach dem Tode Karl des Dicken (888) unabhängig. So entstanden zwei burgundische Reiche: Niederburgund (Burgundia cisjurana) mit der Haupt- stadt Arles, und Hochburgund (Burgnndia transjurana) mit der Hauptstadt Genf. 4) Rudolph's I. Sohn und Nachfolger, Rudolph Ii., vereinigte beide Reiche (933) unter dem Namen: Königreich
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