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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 20

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 20 — und sie flehten demütig um Gnade. Einige mußten ins Gefängnis wandern, andere retteten sich durch die Flucht und kamen in der Fremde elend um. 2- Friedrichs Persönlichkeit. Die Zeitgenossen nannten Friedrich einen Herrn von „hoher Art". Das war er in der Tat. Er hatte einen ritterlichen Sinn, und niemand übertraf ihn an Tapferkeit, Mut und ausdauernder Kraft. Eine aufrichtige Frömmigkeit erfüllte seine Seele; sein Wahlspruch lautete: „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." Dabei zeichnete er sich vor vielen Fürsten jener Zeit durch seine Bildung aus; man rühmte seinen hellen Verstand, sein scharses Urteil und seine ungewöhnliche Gewandtheit im Reden. Mild und gütig war er gegen seine Untertanen, und arme, bedrückte Leute fanden bei ihm allzeit Schutz und Hilfe. 3. Schönelse. Friedrichs Gemahlin Elisabeth war eine Fürstentochter aus der Pfalz. Sein „getreues Elslein" nannte sie der Kurfürst gern. Schönheit und Anmut zeichneten sie ans; das Volk gab ihr daher den Beinamen „Schönelse". Aber höher standen ihre Herzensgüte und Weisheit. Sie stimmte ihren Gemahl versöhnlich gegen die unterworfenen Ritter und vertrat ihn, wenn er in Angelegenheiten des Reiches abwesend war, öfters in der Regierung der Mark. Dann leitete die kluge Landesmutter mit Umficht und Entschlossenheit die schwierige Verwaltung. Als es ruhiger im Lande wurde, fand Schönelse ihr Glück in Werken des Friedens und der Barmherzigkeit. Sie hatte die Freude, daß vou ihren elf Kindern Zehn am Leben blieben. Nur zwei Jahre überlebte die edle Frau ihren Gemahl. Gottergeben starb sie am Hofe ihres Sohnes Albrecht und wurde ihrem Wunfche gemäß an der Seite ihres Gemahls bestattet. 9. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640—1688. 1. Der Hohenzollernstaat. In den zweihundert Jahren seit dem Auftreten der Hohenzollern in der Mark war ihr Länderbesitz um das Vierfache gewachsen. Außer dem Kurfürstentums Brandenburg, zu dem noch wichtige Gebiete in Westfalen und am Niederrhein hinzugetreten waren, befaßen sie nun auch das Herzogtum Preußen, die jetzige Provinz Ostpreußen, mit der Hauptstadt Königsberg. Doch stand dieses Land unter der Oberhoheit dev Königs von Polen; es wurde besonders verwaltet und gehörte auch nicht zum Deutschen Reiche. Die Hohenzollern waren also Kurfürsten und Herzöge zugleich und zählten schon zu den mächtigsten deutschen Fürsten. 2. Friedrich Wilhelms Jugend. Der elfte unter den Kurfürsten des Hauses Hohenzollern, der Große Kurfürst Friedrich W i l -

2. Bd. 2 - S. 21

1873 - Köln : Schwann
— 21 — zu schicken. Ja, er streckte seine Hand gegen den Jnselberg aus und sagte: „Könnte ich diesen Berg in Gold verwandeln, wenn ich Elisabeth verließe, ich würde es nicht thun." Im Jahre 1220 fand denn auch die feierliche Vermählung statt, und die Armen wurden bei dem dreitägigen glänzenden Feste so reichlich bedacht, daß Ludwig fast dabei in Schulden gerieth. Ludwig war ein tugendhafter Gatte, ein edler, biederer, gerechter und tapferer Fürst. Seine glückliche und musterhafte Ehe mit Elisabeth hat nur 6 Jahre gedauert. Die Liebe des jungen Ehepaares zu einander war eine so innige und christliche, daß man sie Bruder und Schwester nannte. Während Ludwig auf ritterlichen Zügen seinen Muth und seine Tapferkeit, Treue und Ergebenheit gegen Kaiser und Reich bezeugte, übte die gottergebene Gemahlin daheim die schönen Tugenden der Wohlthätigkeit und Nächstenliebe. Ueberschwemmung und Unfruchtbarkeit hatten Hungersnoth erzeugt. Da wurden täglich 900 Arme auf der Wartburg gespeiset, und in einfacher bürgerlicher Kleidung war die junge Fürstin selbst mit thätig, die Armen zu bewirthen, und sie spendete neben der leiblichen Nahrung auch milde Worte des Trostes. Am Fuße der Wartburg baute sie ein Armenhaus, zu Eisenach ein Hospital. Da ging sie selbst zu den Kranken, hörte ihre Klagen, pflegte und tröstete sie, sprach ihnen Muth ein und reichte selbst Betten, Kleider und Lebensmittel. Eine so schöne Seele sollte durch Leiden geprüft werden. Ihr geliebter Gemahl Ludwig folgte dem Kaiser Friedrich Ii. im Jahre 1127 in den Kreuzzug und übertrug seinem Bruder Heinrich die Regierung. Doch Ludwig starb schon in Italien bei Neapel an einem hitzigen Fieber. Jetzt hätte der Sohn Ludwigs und der hl. Elisabeth Landgras werden müffen; aber Heinrich riß die Regierung an sich und ließ nach wenigen Tagen Elisabeth von der Wartburg vertreiben, weil sie das Land durch Almosengeben ruinirt habe. Mitten im Winter irrte die junge Wittwe mit ihren vier Kindern umher und mußte im Schnee und Frost Brod und Obdach betteln, bis sie zum Bischose von

3. Bd. 2 - S. 70

1873 - Köln : Schwann
— 70 — Haar nur mit einem Bräutigamskranz von Perlen und Juwelen bedeckt. Als er sich Gent naljete, ging ihm Maria entgegen. Da sie mit ihm zusammentraf, knieten sie beide aus offener Straße nieder und sanken sich dann in die Arme. Maria sagte: „Willkommen sei mir, du edles, deutsches Blut, das ich so lange verlangt und nun mit Freuden bei mir sehe." Die überaus glückliche Ehe zwischen Maximilian und Maria war von kurzer Dauer. Maria stürzte im vierten Jahre ihrer Vermählung aus der Jagd mit dem Pserde und schwamm im Blute; zwei Tage später war sie eine Leiche. So oft man später ihren Namen nannte, füllten sich Maxens Augen mit Thränen. Sie hinterließ dem Gemahle zwei Kinder, Philipp und Margaretha. £ 3. Ein treuer Narr. er Tod seiner Gemahlin erregte Max ein stürmisches / Unwetter; Flandern, Holland und Brabant, die er 5 "mit ihr geerbt hatte, sagten sich von ihm los und hielten es mit den Franzosen. Doch Maximilian unterwarf die Niederlande und zog 1486 nach Frankfurt, wo er noch zu Lebzeiten seines Vaters zum römischen Kaiser gewählt wurde. Da standen die Niederländer, von Frankreich gehetzt, abermals ans. Deshalb kehrte Maximilian bald nach seiner Krönung in Aachen nach den Niederlanden zurück. Doch auch sein persönliches Einschreiten dämpfte diesmal den Aufruhr nicht. Maximilian hatte in seinem Gefolge einen Hofnarren, Kunz von der Rosen. Dieser war sein vertrauter Günstling und hatte sich durch seine Treue und lustigen Einfälle so beliebt gemacht, daß sein Herr ihn immer bei sich haben mußte. Als Maximilian nun in den Niederlanden war, rieth ihm sein kurzweiliger Rath, er sollte sich nicht nach Brügge begeben, es möchte ihm sonst übel ergehen. Allein Max kehrte sich nicht an die Warnung seines sonst so beherzten Freundes. Als nun der König vor Brügge an-

4. Bd. 2 - S. 81

1873 - Köln : Schwann
— 81 — Spanien, Neapel und das von Kolumbus entdeckte Amerika. Von seinem Vater mußte er die österreichischen Länder erben. Aber Philipp starb srüh, und sein eben erlangtes Erbe theilten seine beiden Söhne Karl und Ferdinand. Karl erhielt die Niederlande, Spanien, Neapel und Amerika. Ferdinand, der zweite Sohn, bekam die österreichischen Erbstaaten und vermählte sich mit der Schwester des letzten Königs von Böhmen und Ungarn, wodurch diese beiden Länder für immer an Oesterreich fielen. Maximilian I. starb 1519 den 12. Januar. Er war mit vorzüglichen Gaben sowohl des Körpers als des Geistes begünstigt, und seine Anlagen hatte er sorgfältig ausgebildet. Als Regent, Staatsmann und Feldherr übertraf er die meisten Fürsten seiner Zeit. In der Gesellschaft war er liebenswürdig, herablassend, freundlich und gesprächig; er wußte alle Herzeu zu gewinnen. Er scherzte gern und konnte Scherz vertragen. Bei verdrießlichen Vorfällen ließ er keinen seiner Umgebung seinen Unmuth fühlen. Der Eindruck, den eine schlimnie Botschaft auf ihn machte, war bald bis ans die geringste Spur verschwunden. Durch seine feinen Sitten unterschied er sich merklich von seinen Zeitgenossen. Trunkenheit war ihm unausstehlich. Auf seinen Tod hatte er sich lange vorbereitet und in den vier letzten ^aljrcn seines Lebens stets seinen Sarg mit sich geführt. 27. Der iuribcrlitnis in frühern Zeiten. an hört in unsern Tagen leicht und oft die Klage aussprechen, daß Luxus und Ueppigkeit immer mehr überhand nehmen, daß die gute alte Sitte verschwinde und das Verderbniß von Tag zu Tag ärger werde. Gar viele Menschen, heißt es, geben Klein, Bilder a. b. vaterl. Geschichte. Ii.

5. Bd. 2 - S. 148

1873 - Köln : Schwann
— 148 — 7000 Pferde, 6000 beladene Kameele, 15000 Ochsen, unermeßliche Vorräthe an Munition und Lebensmitteln, alle Gezelte, darunter das des Sultan's, dessen Privatkasse mit 40000 Gulden, sein mit 8 Pferden bespannter Reisewagen, die Kriegskasse mit mehr als 3 Millionen Gulden, das Reichssiegel fielen den Siegern in die Hände. Im Spätherbste kam Eugen nach Wien, mit lebhaftem Jubel von der Bevölkerung empfangen. Aber seine Feinde im Hofkriegsrath waren voll Neid über des Marschalls wachsenden Ruhm und lagen dem Kaiser in den Ohren, daß er dem Prinzen als einen Verächter der Befehle des Kriegsministeriums den Prozeß machen solle. Da gerieth die Bürgerschaft Wiens in Aufregung, schickte Abgeordnete an Eugen und benahm sich so, daß die Absicht durchblickte, im Nothfalle Gewalt zu gebrauchen, wenn der Hof dem Retter des Reiches ein Haar krümmen würde. Dies wirkte; Leopold empfing den Feldherrn gnädig und übertrug ihm auch für das folgende Jahr den Oberbefehl im ungarischen Kriege. In Folge der Siege Eugens kam 1699 der Frrede mit den Türken zu Stande. Oesterreich erhielt dadurch den ruhigen Besitz Siebenbürgens, fast ganz Ungarn und Slavonien oder die Militärgrenze. 2. Der spanische Erbfolgekrieg. a. Krieg in Italien. /n Spanien starb 1700 der kinderlose König Karl Ii. Karl's älteste Schwester war vermählt (0 mit Ludwig Xiv. von Frankreich, hatte aber bei ^ ihrer Vermählung feierlich auf den Thron von Spanien Verzicht geleistet. Somit stand das Erbrecht ihrer jüngern Schwester zu, die mit dem deutschen Kaiser Leopold vermählt war. Nun aber hatte sich der schwache König Karl Ii. von dem französischen Gesandten bewegen lassen, in seinem Testamente die Entsagung seiner ältesten Tochter für ungültig zu erklären und ihren Enkel, den französischen

6. Bd. 2 - S. 122

1873 - Köln : Schwann
— 122 — gethan, so lange seine Kräfte hingereicht. Jetzt setze er aus gleichem Beweggründe an die Stelle eines alten, von Krankheiten aufgeriebenen Mannes einen jungen, munteren und tapferen Fürsten, mit der Ermahnung an seine Unterthanen, diesem treu und gehorsam zu bleiben, und mit der Bitte an sie, ihm selbst zu vergeben, wenn er während seiner langen Regierung etwas versehen oder nicht mit dem Eifer gethan habe, mit welchem er es hätte thun sollen. Hierauf wandte er sich an seinen Sohn Philipp und ertheilte thut mit der stillen Sanstmuth eines scheidenden Vaters die lehrreichsten Ermahnungen. Philipp fiel gerührt auf die Kniee, küßte seine Hand und bat um sanen Segen. Karl segnete ihn unter einem Strome von Thränen und stieg ganz entkräftet und von seinen nächsten Verwandten unterstützt vom Throne, um ihn nie wieder zu besteigen. Im Januar des folgenden Jahres 1556 trat er seinem Sohne Philipp auch die Regierung von Spanien mit allen davon abhängenden neu entdeckten Ländern ab, und im September überließ er die Kaiserwürde seinem Bruder Ferdinand. Nachdem er sich so seiner Hoheit entäußert, schiffte er sich in Begleitung seiner beiden Schwestern nach Spanien ein und bezog eine kleine einfache Wohnung neben dem Hyronymitenkloster St. Just, welches in der Provinz Estremadura unter einem mildert, heitern Himmel zwischen sanft aufsteigenden Hügeln, wohlbewässerten Wiesen, schattigen Bäumen und anmnthigen Gärten lieblich gelegen ist. Hier lebte er zwei Jahre in tiefer Einsamkeit und theilte seine Zeit zwischen frommen Andachtsübungen und einigen Erholungen, welche größtenteils in Verfertigung künstlicher Maschinen bestanden, für welche er von jeher große Vorliebe gezeigt, und die er so geschickt verfertigte, daß er sich bei manchen unwissenden Menschen der Umgegend den Ruf eines Schwarzkünstlers zuzog. Seine ganze Seele beschäftigte sich übrigens mit dem Gedanken des Todes, den er bei seinen gänzlich geschwächten Kräften nicht mehr fern glaubte. Unt sich noch vertrauter mit demselben zu machen, ließ er sogar sein Leichen-

7. Bd. 2 - S. 69

1873 - Köln : Schwann
— 69 — Hand. Einmal ging er zu zwei Bären in einen Käfig, und als diese wüthend gegen ihn ansprangen, schlug er sie mit einer Schaufel so lange, bis sie sich ruhig niederlegten. Wiederholt und stets glücklich kämpfte er sogar mit Löwen. Als Waidmann liebte er den Falken, die Armbrust und den Speer, als Kriegsmann sein gutes Schwert, daneben Harnisch und Kanone. Von Kindesbeinen an besuchte er die Werkstätten der Schwertfeger, Harnischmacher und Geschützmeister, legte auch selbst mit Hand an; seine Kanonen liebte er wie andere ihre Pferde, die beiden Lieblinge hießen Weckauf und Purlepaus. 2. Maximilians Vermählung. ^Ämsaximilians erste Gemahlin war Maria, die Tochter ^J^Karls des Kühnen von Burgund. Letzterer mar einer ^ t der reichsten und mächtigsten Fürsten seiner Zeit. Denn außer seinem Herzogthum besaß er noch die Frei-grasschast Burgund und den größten Theil der heutigen Niederlande. Maria war die einzige Tochter Karls, und wegen des reichen Erbes warb auch der französische König Ludwig um ihre Hand für seinen erst siebenjährigen Sohn. Zugleich nahm er, da Karl in einer Schlacht gegen die Schweizer gefallen war, schon Burgund in Besitz. Aber Maria liebte Maximilian, den deutschen Kaisersohn, der der schönste Jüngling seiner Zeit war. Sie hatte bereits vor dem Tode ihres Vaters Brief und Ring mit ihm gewechselt. Auch die Niederländer wünschten nicht, daß sie sich mit einem französischen Prinzen vermähle und meinten, Maria brauche zum Gemahl einen Mann und kein Kind. Als nun des Kaisers Gesandten kamen und den Brief und Ring Marias vorzeigten, da freute sich das Volk, und Maria erklärte, Maximilian habe sie sich im Herzen erkoren, ihn wolle sie zum Gemahl haben und keinen andern. Maximilian eilte herbei und ritt auf einem braunen Hengste in silberner und vergoldeter Rüstung, ohne Helm, das lange blonde

8. Bd. 2 - S. 80

1873 - Köln : Schwann
— 80 — ganze Welt trugen und die die römische Reichswürbe nicht durch Glück, sondern burd) Mannheit besitzen, sich nicht vor aller Welt verlacht und verächtlich machen. Mit was für Unmuts) werben eure Kinder und Kinbeskinber an euch benfcn, so ihr den deutschen Namen nicht bei der Herrlichkeit und Gewalt erhaltet, in welcher euch selbiger von euren Vorfahren überlassen worben." Doch diese Worte fanben kein Gehör; die deutschen Reichsstänbe waren jeber ■ u sehr aus sein eignes Interesse bebacht und zu gleichgültig gegen das, was das ganze Reich betraf. Daher saut es, daß die Macht des Kaisers immer mehr geschwächt würde, das Reich an Ansehen verlor, und die Länber, die sid) früher nicht mit Deutschland messen konnten, ja Lehnsstaaten von Deutschland waren, vor und nach mächtiger würden als Deutschland. Maximilian, von den deutschen Rcichsstänbcu im Stiche gelassen, brachte nur eine kleine Schaar auf, womit er nach Italien ziehen wollte. Aber die Venetianer^ verwehrten ihm den Durchzug und schlugen sein kleines Häuslein. Um die Venetianer für ihren Ucbcrmuth zu strafen, verband sich Maximilian später mit beut Könige von Frankreich , und ein Leinweber in Augsburg, Namens Fugger, schaffte ihm in zwei Monaten das dazu nöthige Gelb, 170,000 Dukaten. Die Fugger mußten beut Kaiser oft aus der Noth helfen. Maximilian erhob sie in den Abel* stanb; boch blieben sie Weber und Kaufleute. 10. Maximilian und seine Enkel. ,er Kaiser und das Reich in Italien verloren, xnn Maximilian aus anberer feeite überreichfür sein Haus. Sein Sohn Philipp erbte von ;r Mutter Maria von Burgnnb die Nieber-lanbc. Philipp vermählte sich mit Johanna von Spanien, der Tochter Ferbinanbs und Jsabellens. Johanna war das einzige Kind Ferbinanbs und Jsabellens und somit Erbin aller spanischen Gebiete; Philipp gewann mit ihr

9. Bd. 3 - S. 28

1873 - Neuß : Schwann
— 28 — zum Ziele kommen können." „Wer kann das wissen," entgegnete der Kronprinz. „Meiner Meinung nach mußten Sie strenge sein, und jene Tage in Küstrin sind nur von großem Segen gewesen. In der Jugend hatten Eitelkeit und böse Neigungen die Herrschaft über mich gewonnen, und Sie glaubten, daß ich des preußischen Thrones nicht würdig wäre. Aber fürchten Sie nichts; ich werde mich als Sohn und Nachfolger ihrer würdig zeigen; so wahr mir Gott helfe." Ein Strahl der Freude verklärte das Angesicht des Königs, indem er sagte: „Mit diesem Bekenntniß nimmst du mir, mein lieber Fritz, die letzte Sorge vom Herzen. Gott thut mir viel Gnade, daß er mir einen so braven Sohn gegeben hat. Laß mich jetzt ein wenig allein, ich will zu Gott beten." Am 31. Mai fühlte der König die Todesstunde herannahen. Da übergab er in Gegenwart der höchsten Beamten die Regierung seinem Sohne, segnete ihn und die Seiuigen, nahm Abschied von ihnen und verschied ruhig und gefaßt. Friedrich Wilhelm war ein religiöser Mann, streng in seinen Sitten, wie zu seiner Zeit kein anderer Fürst, sparsam und redlich, äußerst gewissenhaft, durch und durch deutsch in seinen Gesinnungen und in seinen Handlungen. Eine zu leichte Neigung zum Zorn war sein Hauptfehler. Er verordnete, daß die Gemeinde in den ersten Tagen von seiner Perjon nichts erfahren solle, als daß ein großer Sünder im Vertrauen auf Gottes Gnade gestorben sei. 3. Der erste schlesische Krieg. ach dem Tode des Vaters trat Friedrich die Regierung an. Sechs Monate nachher starb der deutsche Kaiser Karl Vi. Derselbe war ohne männliche Nachkommen und hatte seine Tochter Maria Theresia zur Erbin bestimmt. Aber gleich nach seinem Tode erhoben der König von Spanien, der Kurfürst von Bayern und der Kurfürst von Sachsen Ansprüche auf die österreichische

10. Bd. 3 - S. 107

1873 - Neuß : Schwann
— 107 — wo er sich längere Zeit aufhielt. Hier hatte er das Unglück, von einem Hunde in der Größe eines Wolfes angefallen und, obgleich er ihn sofort mit dein Degen tödtete, schwer verletzt zu werden. Dieser Unfall veranlaßte eine schmerzliche Operation, da man nicht wußte, ob der Hund nicht toll gewesen. Wenige Jahre nachher starb der russische Kaiser Alexander und sein Bruder Nikolaus, der Gemahl Charlotte's, bestieg den Thron. Prinz Wilhelm überbrachte im Aufträge seines Vaters die Glückwünsche der preußischen Königsfamilie nach Petersburg. Karl, der jüngere Bruder des Prinzen, vermählte sich mit der Prinzessin Maria von Sachsen-Weimar. Bei Gelegenheit einer Reise nach der Schweiz besuchte Prinz Wilhelm ebenfalls Weimar; dort lernte er die Prinzessin Augujta kennen, die Schwester der mit seinem Bruder vermählten Prinzessin Maria. Sie ward seine Braut und am 11. Juni 1829 fand im königlichen Schlosse zu Berlin die Vermählung statt. Im nächsten Jahre reiste er mit seiner Gemahlin nach Ems, welches Bad schon damals sein Lieblingsaufenthalt wurde. Ant 18. Oktober 1831 beschenkte ihn seine Gemahlin mit einem Sohne, welcher den Namen Friedrich Wilhelm erhielt. Dieser ist „unser Fritz" Kronprinz von Preußen und des deutschen Reiches. Die darauf folgenden Jahre boten wenig hervorragende Ereignisse dar. Im Jahr 1839 erkrankte Prinz Wilhelm bedenklich an einer Brustentzündung. Er mußte eine längere Kur in Ems und in Baden gebrauchen und dann zu seiner Erholung eine Reise nach der Schweiz und Italien machen. Als er heimkehrte, fand er seinen Vater sehr hinfällig. Nach langem vielbewegtem Leben schloß derselbe am 7. Juni 1840 seine Augen. Nun bestieg der ältere Bruder Friedrich Wilhelm Iv. den Thron. Da derselbe keine Kinder hatte, bekam Prinz Wilhelm den Namen „Prinz von Preußen". Von nun an war er der treue Rathgeber seines Bruders, der ihm auch,
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