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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

3. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 I. Geschichte. § 4. .Hessen als Großherzogtmn. Großherzog Ludwig I. (1806—1830) erhielt durch Mediatisierung die Souveränität über die vormals reichsständischen Gebiete der Grafen Erbach-Erbach, Erbach-Fürstenau und Erbach-Schönberg, der Grafen Stolberg - Ortenberg und Stolberg - Gedern, der Grafen von Solms-Laubach, Solms-Wildenfels und Solms-Rödelheim, des Grafen von Schlitz, des Grafen Leiningen-Westerbnrg, der Fürsten von Solms-Brannsels und Solms-Lich, des Fürsten von Löwenstein-Wertheim, des Fürsten von Wittgenstein, des Landgrafen von Hessen-Homburg und des Freiherrn von Riedesel, außerdem die Souveränität über einige ritterschast-liche Gebiete, wie die der Herren von Wambolt und von Gemmingen. Dafür war Hessen gezwungen, an allen Feldzügen Napoleons teilzunehmen. Hessische Truppen fochten mit gegen Preußen und Österreich, unter der glühenden Sonne Spaniens und auf den Eisfeldern Rußlands. Besonders zeichnete sich der zweitjüngste Sohn des Großherzpgs, Prinz Emil von Hessen, ans, der sich schon während des Feldzugs 1809 im Hauptquartier Napoleons befand und während der Feldzüge 1812—1815 als General-Kommandeur die großherzoglichen Truppen befehligte. Die Tapferkeit der Hessen erntete allgemeine Anerkennung. In den Jahren 1792—1815 beteiligten sie sich an nicht weniger als 27 Hauptschlachten und 40 kleineren Treffen und Gefechten. Noch bei Leipzig hatte Prinz Emil mit seinen Hessen in todesverachtender Kühnheit den Rückzug Napoleons gedeckt. Er selbst mit etwa 45 Offizieren und 200 Unteroffizieren und Soldaten geriet in Gefangenschaft; nur wenigen gelang es zu entrinnen. Erst nach der Schlacht bei Hanau schloß sich der Großherzog durch den Vertrag von Dörnigheim den verbündeten Mächten an. Auch au den Kämpfen gegen Napoleon 1814 und 1815 nahmen die hessischen Truppen unter der Führung des Prinzen Emil teil. Durch den Wiener Kongreß erfuhr das Großherzogtum abermals Gebietsveränderungen und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt. Es mußte an Preußen das Herzogtum Westfalen und die Souveränität über Wittgenstein abtreten, an Hessen-Kassel das Amt Dorheim, die Orte Großauheim, Großkrotzenburg, Oberrodenbach und Praunheim, an Bayern Alzenau, Miltenberg, Amorbach und Heubach. Hessen-Homburg wurde vom Großherzogtum getrennt und erhielt 1817 die Souveränität. Dafür erhielt der Großherzog die Proviuz Rheinhessen, bestehend aus dem größten Teile des seitherigen französischen Departements Donnersberg (Mont-Tonnerre) mit den Städten Mainz, Worms, Bingen und Alzey sowie die Landeshoheit über den größten Teil der gräflich Jsenburgischen, Solms-Rödelheimischen und Jugel-heimischen Besitzungen. Das ganze großherzoglich hessische Gebiet umfaßte etwa 150 Quadratmeilen mit 629 359 Einwohnern. Der Großherzog nahm nun den Titel „Großherzog von Hessen und bei Rhein" an. Ludwig I. war eifrig und mit Erfolg bemüht, die so verschiedenartigen Teile seines Landes zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen.

4. Für die obere Stufe - S. 60

1892 - Berlin : Gaertner
Neueste Zeit. Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rheinufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; — Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

5. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Ursachen der franzsischen Staatsumwlzung. 73 Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Trotzdem ging er nach Syrien. Als er von der schlechten Kriegfhrung der Franzosen am Rheine benachrichtigt wurde, lie er den General Kleber, einen Straburger von Geburt, mit einem Heere zurck und schiffte sich nach Frankreich ein. Kleber wurde von einem Trken in Kairo ermordet. Malta fiel in die Hnde der Englnder. Der Feldzug war vergebens. Napoleon landete in Frankreich, strzte das Direktorium, die Regierung des Landes, und erhielt die hchste Gewalt in Frankreich unter dem Titel eines ersten Konsuls. Dann ging er wieder nach Italien, wo die sterreicher inzwischen Vorteile errungen hatten. Napoleon besiegte sie bei Marengo. Nach einem zweiten Siege der die sterreicher bei Hohenlinden in Oberbayern kam der Friede zu Lneville zu stnde. Der Kaiser trat die Lombardei an Frankreich ab und verzichtete auf das linke Rheinufer. .Preußen, das nach dem Baseler Frieden sich nicht mehr am Kriege beteiligt hatte, erhielt jetzt als Entschdigung fr die dort abgetretenen Besitzungen die Mumer Paderborn und Hildes-Je im, das Eichsfeld und die Stadt Erfurt nebst einer Anzahl von Abteien und freien Reichsstdten. Preußen war dadurch reich entschdigt, denn die neuen Besitzungen lagen gnstiger als die abgetretenen. Fr die brigen Fürsten wurden die Entschdigungen im Jahre 1803 von einer Reichsdeputation festgesetzt. Zu Entschdigungen ver-wandte mau die Lnder der geistlichen Fürsten und die freien Reichs-stdte. Die hierber erlassene Bestimmung heit Reichsdeputations-Hauptschlu. Napoleon wird Kaiser der Franzosen. Auflsung des Deutschen Reiches. Napoleons Waffenthaten bahnten ihm den Weg zum Kaiser-throne. Im Jahre 1804 lie er sich vom franzsischen Senate zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären. Der deutsche Kaiser Franz Ii. nahm fr seine sterreichischen Erblnder den Kaisertitel an und legte die rmisch-deutsche Kaiserwrde im Jahre 1806 nieder, da Bayern, Wrttemberg, Hessen, Baden und andere Staaten sich vom Reiche getrennt und unter dem Namen des sogenannten Rheinbundes sich unter Frankreichs Schutzherrschaft begeben hatten. So fand das rmisch-deutsche Reich nach tausendjhrigem Bestnde seinen Untergang in den Strmen der napoleonischen Kriege. Napoleon fhrte die katholische Religion in Frankreich wieder ein. Mit dem Papste schlo er einen Vertrag, Konkordat genannt. Kraft desselben erhielten die Geistlichen fortan ihr Gehalt vom Staate als Ersatz fr die eingezogenen Kirchengter. In Holland, Oberitalien, Neapel, Spanien, Westfalen setzte er seine nchsten Verwandten als Könige ein. Dte hervorragendsten Feldherren ernannte er zu Marschllen

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 330

1868 - München : Lindauer
330 Bayern unter Karl Theodor. Rumford mit 10,000 Mann bayerischer Truppen vergeblich zu decken suchte. Da Preußen durch den Separatfrieden, den es am 5. April 1795 mit Frankreich geschlossen, die übrigen Reichsglieder preisgegeben und unter solchen Verhältnissen die Fortsetzung des Krieges von Seite Bayerns auch nicht die min- deste Aussicht ans guten Erfolg hatte, so schloß Bayern nach dem Beispiele Badens und Württembergs am 7. September 1796 zu Pfaffenhofen mit Moreau einen Waffenstillstand, worin man versprach, den Franzosen freien Zug durch das Land zu gestatten und 10 Millionen Livres nebst einer Menge von Naturalien, selbst Kunstschätzen (3300 Pferde, 200,000 Centner Getreide, eben so viel Heu, 100,000 Paar Schuhe, 10,000 Paar Stiesel, 30,000 Ellen Tuch, 20 Gemälde ans der Bildergallerie it. a. nt.) zu entrichten. Doch der schnelle Rückzug Jourdans an den Rhein, ein verlornes Treffen bei München gegen die österreichischen Generale Frölich und Fürst von Fürstenberg (11. September 1796), das Anrücken des österreichischen Generals Hotze gegen Ingolstadt nöthigte auch Moreau zu dem berühmt gewordenen Rückztlg über Augsbtlrg nach Schwaben, durch den Schwarzwald und das Kiuzingthal nach Straßbilrg. Bayern war so der aufgelegten Lieferimgen enthoben und binnen wenigen Tagen von Feinden leer. Uebrigens hatte es durch Qnartier- lasten, Contributionen, Plünderungen und Erpressungen aller Art von den Oesterreichern und Condoern nicht weniger erlitten als von den Franzosen. Der Schaden dieses Krieges belief sich auf dreißig Millionen. Diesen mehrte noch eine verheerende Viehseuche, die sich 1796—1799 über das ganze Land verbreitete. Glücklicher als Jonrdan und Moreau in Deutschland war Na- poleon Bon aparte in Italien gewesen. Seine Siege bei Montenotte, Millesimo (ein Collectivname für die Gefechte vom 13.—15. April 1796), Lodi, Arcole, Tarvis zwangen den Kaiser Franz Ii zum Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797). Ein geheimer Artikel dieses Friedens ver- hieß den Oesterreichern Salzburg und von Bayern alles Land am rechten Ufer des Inn nebst der Stadt Wasser- burg, wogegen Oesterreich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich einwilligte, ein würdiges Seitenstück

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 388

1868 - München : Lindauer
388 Bayern unter König Ludwig Ii. Generallieutenant Zoller, Kommandant der bayerischen dritten Division, fällt bei Winkels in der Nähe von Kissingen, von einem Granatstücke tödtlich verwundet. 1866 11. u. 12. Juli. Concentrirung der bayerischen Armee bei Schweinfurt und Gerolzhofen. 13. Juli. Die Hessen werden bei Laufach von den Preußen zurückgedrängt. 14. Juli. Die Stadt Aschaffenburg fällt in die Hände der Preußen. 23. Juli. Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Oester- reich und Preußen. 24. Juli. Die Württemberger werden an der Tauber von den Preußen zurückgedrängt. 25. — 27. Juli. Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen zu Nikolsburg zum Abschlüsse eines Waffenstillstandes und zur Feststellung von Friedenspräliminarien; Oesterreich tritt aus dem deutschen Bund und überläßt dem Olmützer Uebereinkommen entgegen Bayern mit den übrigen süddeutschen Bundesgenossen der Gnade Preußens; 25. Juli. Kampf der Bayern mit den Preußen bei Helm- stadt, welcher mit dem Rückzuge der Bayern nach Waldbrunn und Uettingen endete. 26. Juli. Kamps der Bayern mit den Preußen bei Roß- brunn; die Angriffe der Preußen werden blutig zurückgewiesen, wodurch der von den Bayern beabsichtigte Rückzug hinter den Main unbehelligt bewerkstelligt werden konnte. Eine gut geführte bayerische Cavallerie-Attaque bei den Hettstädter Höfen bringt den Preußen eine empfindliche Schlappe bei. 27. Juli. Die preußische Artillerie eröffnet ihr Feuer gegen die Feste Marienberg bei Würzburg ohne Erfolg. 29. Juli. Der im Dienste Preußens stehende Großherzog von Mecklenburg wirft sich bei Seibottenreuth (südlich von Bayreuth) mit dem zweiten preußischen Reserve-Corps auf ein bayerisches Bataillon. 31. Juli. Preußen unter Führung des Großherzogs von Mecklenburg rücken in Nürnberg ein. 2. Aug. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand zwischen Preußen und Bayern. 22. Aug. Preußen und Bayern schließen Frieden und ein geheimes Schutz- und Trutzbündniß, welches am 3. März 1867 veröffentlicht wurde. Bayern muß an Preußen 30 Millionen bezahlen und folgende Gebietstheile abtreten: 1) Bezirksamt Gersfeld mit 23,361 E.; 2) Landgericht Orb ohne Aura mit 9109 E., zusammen 32,470 E. nach der Volkszählung

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 344

1868 - München : Lindauer
344 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. Oesterreich das Schweigen und ließ, als seine Truppen bereits an der Ostgrenze Bayerns standen, durch den Fürsten Schwar- zenberg (6. September 1805) in München Eröffnungen machen, die auf eine Vereinigung der bayerischen Truppen mit den österreichischen abzielten. Max Iv verlangte aus Besorguiß für seinen Kurprinzen Ludwig, der sich damals auf Reisen in Frankreich befand, nochmals die Bewilligung zu einem neu- tralen Verhalten, wurde aber unverzüglich zum Anschluß an Oesterreich aufgcfordcrt und für den Weigerungsfall mit einem Einfalle österreichischer Truppen in Bayern gedroht. Auf dieß hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an, trat in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1805 mit seiner ganzen Familie, dem Hofe, den Ministern und den Gesandten Oester- reichs, Rußlands und Frankreichs die Reise nach Würzburg an und ratifizirte dort den Allianzvertrag, den unterm 24. August 1805 sein Minister Montgelas provisorisch mit Frankreich geschloffen hatte. Das Anerbieten Oesterreichs, Bayern zum Königreiche zu erheben und ihm Salzburg, Berchtes- gaden, Passau und Eichstädt einzuverleiben, wenn für den Bruder des Kaisers Toskana wieder erobert wäre, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil die österreichischen Truppen unmittelbar nach der Entfernung Maxi- milians Iv von München (am 9. September 1805) in feind- licher Absicht den Inn überschritten (am 12. September 1805) und München besetzt hatten. Oesterreich, welches dafür hielt, der Krieg würde wieder in Italien entschieden werden, wie es früher geschehen war, sendete 120,000 Mann unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzoge Karl, nach Italien, stellte 30,000 Mann unter dem Erzherzoge Johann in Tyrol auf und ließ 80,000 Mann unter dem General Mack durch Bayern und Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes ziehen, wohin bald zwei rus- sische Heere Nachfolgen sollten. Napoleon aber wollte vor Allem das österreichische Heer am Schwarzwalde schlagen, ehe die russische Verstärkung eingetrosfen wäre. Daher entbot er den Massen« mit 60,000 Mann nach Italien zur Defensive, wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz tu Deutschland und coneentrirte sein

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 353

1868 - München : Lindauer
353 Bayern unter König Max I Joseph. Die Franzosen folgten ihnen nach, warfen (am 23. April) auf der Ebene vor Regensburg die österreichische Reiterei und erstürmten in wenigen Stunden die Stadt. Beim Abzüge aus Negensburg zündeten die Oesterreicher Stadtamhof an, um die nachsetzenden Franzosen aufzuhalten, und gelangten über Cham und Waldmünchen nach Böhmen. Um die Macht Oesterreichs vollends zu brechen, eilte Napoleon mit seinen Heeresmassen längs der Donau Oesterreich zu, brachte (am 13. Mai 1809) Wien in seine Gewalt und gewann am 5. und 6. Juli 1809 die Entscheidungsschlacht bei Wagram, in welcher die Bayern unter Wrede rühmlich mitkämpften. Am 12. Juli 1809 wurde zu Znaim Waffenstillstand, und am 14. Im 1809 zu Schön- brunn der sogenannte Wiener Friede geschlossen. Oester- reich verlor 2058 Quadratmeilen mit 3’/2 Millionen Menschen und mußte 85 Millionen Franken Kriegssteuer bezahlen. Von den Ländern, die es abtreten mußte, sollte Salzburg mit etlichen benachbarten Gütern an Bayern kommen. Während dieses an der Donau vorging, hatte Andreas Hofer, Sandwirth zu Passeyr, unterstützt von dem Freiherrn von Hormayer, dem österreichischen Major Teimer, dem Wirthe Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, die zu Gunsten Oesterreichs geschehene Erhebung der Tyroler geleitet und es dahin gebracht, daß ganz Tyrol unter den Waffen stand. Mit Hilfe der Oesterreicher unter dem Feldmarschall-Lieutenant Marquis von Cha steter wurden die im Lande zerstreuten Bayern theils getödtet, theils gefangen, theils vertrieben. Am 12. April 1809 eroberte Hofer die Stadt Innsbruck und nahm die bayerische Besatzung gefangen. Tags darauf streckte ein französisches Corps unter General Bifson bei Will au die Waffen. Wenige von den gefangenen Bayern und Franzosen entgingen dem Tode. Auch die Vorar lberger unter dem Ad- vokaten Schneider, Doktor Gries und dem Wirth Ried- müller in Bludenz folgten dem Beispiele der Tyroler. Ein warnender Aufruf an die Insurgenten vom 1. Mai blieb ohne Erfolg. Zur schnellen Unterdrückung des Aufstandes rückten daher zwei bayerische Divisionen, von dem Kronprinzen Ludwig und dem General Wrede unter dem Oberbefehl Lefevre's geführt, gegen Tyrol vor. Die Bewohner Tyrols leisteten überall ver- ■ zweiflungsvollen Widerstand. Die Bayern erstürmten (11. Mai) Sattler, bayer. Geschichte. Oq

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 359

1868 - München : Lindauer
359 Bayern unter König Maxi Joseph. im Jahre 1814 nahmen die Bayern unter Wrede und dem königlichen Prinzen Karl an dem auf Frankreichs Boden fort- gesetzten Kampfe gegen Napoleon rühmlichen Antheil, so in der Schlacht bei Brienne (1. Februar), bei Bar an der Aube (27. Februar) und bei Arcis (20. und 21. Marz)*). Paris ergab sich am 21. März. Napoleon mußte (11. April) die Krone Frankreichs an Ludwig Xviii, Bruder Ludwigs Xvi, überlassen und sich mit der Insel Elba begnügen. Am 30. Mai 1814 erfolgte der erste Pariser Friede, und fünf Tage darnach (3. Juni) wurde zwischen dem österreichischen Minister Metternich und dem (am 7. März 1814) zum Marschall und (bald darnach) zum Fürsten erhobenen Wrede ein Vertrag verabredet, gemäß welchem Bayern an Oesterreich Tyrol und Vorarlberg, das Inn- und Hausruckviertel abtreten und dafür Würz bürg und Asch affen bürg und das zu Böhmen gehörige Amt Nedwitz an der Bayrenther Grenze erhalten sollte. Da Bayern durch diesen Austausch eine Einbuße von wenig- stens 200 Quadratmeilen bevorstand, so gab Oesterreich die beruhigende Zusage, bei den Alliirten dahin zu wirken, daß Bayern die N he in Pfalz mit einem Landstriche erhalte, der das Gebiet am Nh ei ne mit dem am Maine verbände. Die Haupt- frage über die Landesentschädigung aller Betheiligten und über den künftigen Zustand Deutschlands und Enropa's sollte aus einem Congresse zu Wien durch gemeinsame Berathungen aller Mächte gelöst werden. Während dieser Congreß, der am 5. Oktober 1814 eröffnet wurde, die ihm gestellte Aufgabe zu lösen bemüht war, führte die Entweichung Napoleons von der Insel Elba und sein Wiederauftreten in Frankreich (1. Mai 1815) einen neuen Krieg der Alliirten gegen Frankreich herbei, wozu Bayern mit der höchsten Anspannung seiner ganzen Wehrkraft eiiw Armee von 80,000 Mann zusammenbrachte. Der gänzliche Sturz Na- poleons wurde durch die große Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance am 18. Juni 1815 entschieden, demselben *) König Ludwig I hat zur Erinnerung an diese Waffenthaten drei Straßen Münchens nach diesen Kampfplätzen benannt.
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